manufakt 07-08/2022

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77. Jahrgang

www.lvh.it

07 08 2022

I. R.– Poste Italiane SpA | Spedizione in Abbonamento Postale D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 no 46) | art.1, comma 1 CNS Bolzano Tassa Pagata – Taxe Percue | mensile, edizione nr° 1

manufakt Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft

INCUBATOR

Start-ups profitieren von Programmen und Services im NOI Techpark. Seite 14

WISSEN SICHERN Hilfreiche Tipps, wie Wissenweitergegeben werden soll und nicht verloren geht. Seite 18

ARBEITSSCHUTZ Identifizierung der Rolle des Arbeitgebers in Gesellschaften Seite 32

WIE LANGE BAUEN WIR NOCH? RÜCKLÄUFIGE BAUKONZESSIONEN BEREITEN SORGEN


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INCUBATOR: IDEENGEBER UND BEGLEITER FÜR START-UPS

EDITORIAL

3 07|08 2022

Dies ist die letzte Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins vor der traditionellen Sommerpause. Es ist ein idealer Zeitpunkt, um über das nachzudenken, was wir in den letzten Monaten erlebt haben, und um mit Optimismus auf die anspruchsvollen Herausforderungen zu blicken, die uns in naher Zukunft erwarten. Genau aus diesem Grund gehen wir in unserer Titelgeschichte auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung ein und beleuchten, was die Ursache für die rückläufigen Zahlen der Baukonzessionen in den letzten Jahren sein kann. Das neue, aber unfertige Landesgesetz für Raum und Handwerk spielt dabei keine unbedeutende Rolle. Wir haben mit Bürgermeistern, Bauvertretern und unserem Landeshauptmann gesprochen. Aktuell sind viele Unternehmen im Bauhaupt- und Baunebengewerbe noch gut ausgelastet. Dies könnte sich im Herbst jedoch deutlich ändern. Die Sommerausgabe der manufakt wird sich aber auch mit den innovativen Herausforderungen beschäftigen, die unser Land zunehmend prägen, wie z.B. mit dem Start-up Inkubator im Techpark NOI in Bozen. In Zusammenhang mit der handwerklichen Kultur werden wir uns auch mit dem Wissensmanagement und dem Wissenstransfers innerhalb des Handwerks sowie mit möglichen Innovationen bei den verschiedenen Unternehmensformen befassen. Interessant ist auch ein Bericht über die jüngste Präsenz des Südtiroler Handwerks am Fuorisalone in Mailand, auf der sich mehrere lokale Unternehmen einen guten Platz sichern konnten. Allen Handwerkern schöne Ferien und gute Lektüre... unter dem Sonnenschirm! Die Redaktion

manufakt


10–13 RAUMORDNUNG: VORSCHLÄGE FÜR ÜBERGANGSBESTIMMUNGEN

4 07|08 2022

Impressum manufakt – Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft Auflage 10.000 Exemplare für 40.000 Leser/-innen hgb. und Verwaltung lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH Mitterweg 7 39100 Bozen Tel. 0471 323 200 Fax 0471 323 210 manufakt@lvh.it Jährliche Abo-Gebühr 55 Euro (Inland) 65 Euro (Ausland) Koordination: Dr. Ramona Pranter Redaktion: Dr. Ramona Pranter (rp) Dr. Davide Fodor (df) Maria Lobis (ml)

17

25

Verantwortliche Werbung/Sponsoring Themen in Bewegung, Im Blick Dr. Margareth M. Bernard (mb) Presserechtlich Verantwortlicher: Dr. Bernhard Christanell, MA Reg. Tribunal Bozen Nr. 24 am 11. Mai 1948. ROC 9592 Grafik und Layout: Longo AG Druck: Athesiadruck GmbH Bozen Fotos: lvh.apa, Ramoser Holz GmbH, Falser Maschinenbau GmbH, Konsortium Mir Sarner, Adobe Stock

DEN RICHTIGEN HÖRSCHUTZ WÄHLEN: DER VERBAND BERÄT

NEUIGKEITEN IN HINBLICK AUF SOA UND SUPERBONUS


INHALT

Inhalt HANDWERK & GESELLSCHAFT

NEWS

06

AUS DER HANDWERKSWELT Aktuelle Meldungen aus Wirtschaft und Handwerk

36

FOKUS

10

IE LANGE BAUEN WIR NOCH? W Rückläufige Baukonzessionen bereiten Sorgenfalten

THEMEN IN BEWEGUNG

38

BETRIEB

14

S CHON GEGRÜNDET?! Der Start-up Incubator im Noi bietet interessante Programme und Services

S ÜDTIROLER DESIGN Erfolgreiche Teilnahme am Fuorisalone

W ERTVOLLE MITARBEITER So kommunizieren Sie besser, schneller, motivierender!

IM BLICK

42

T RENDS UND MÄRKTE Gasser Iveco und Ramoser Holz, Lamafer und Falser Maschinenbau, Sarner Wirtschaftsschau 2022, Kleinanzeiger

WEITERBILDUNG

18

W ISSENSTRANSFER Tipps für Betriebe, wie Wissen weitergegeben und gesichert werden kann

BRANCHEN

34

22

D ER FLEISCHSOMMELIER Thomas Mayr wirbt mit neuem Berufsbild für Metzger

29

I NNOVATIVE KONDITOREN Besuch im Lebensmittellabor

Leserservice 07

KLARTEXT Von Martin Haller

16

STEUERTERMINE Alle Termine und Fristen

20

KURSE Das Angebot des lvh

35

DATENSCHUTZ Nützliche Tipps

POLITIK & WIRTSCHAFT

KAMPF GEGEN DIE SCHWARZARBEIT manufakt

34

G ESELLSCHAFTEN & VOLLMACHTEN Wer ist für die Arbeitssicherheit am Arbeitsplatz zuständig?

5 07|08 2022


NEWS AKTUELLES IM ÜBERBLICK: Was bewegt die Welt des Handwerks und der Dienstleister in Südtirol?

FAKT des Monats

3 Wochen 6 07|08 2022

WorldSkills Challenge statt Worldskills Shanghai BERUFSWELTMEISTERSCHAFT 2022

Aufgrund der nach wie vor stringenten Corona-Politik in Shanghai und der anhaltenden Einschränkungen bei der Pandemieprävention und -bekämpfung in China ist die Veranstaltung heuer nicht möglich. Voraussichtlich werden im Oktober 2022 dennoch verschiedene WorldSkills-Mitgliedsstaaten einzelne Wettbewerbe austragen. Dies um den vielen jungen Menschen, die sich bereits seit geraumer Zeit auf das Talentemessen vorbereiten, auch eine Chance zu bieten, ihr Können unter Beweis zu stellen. Auch Südtirol hat sich für die Austragung von zwei bis drei Wettbewerben beworben. Welche Berufe es schlussendlich sein werden, ist noch nicht definitiv.

Eindrücke von WorldSkills in Kazan im Jahr 2019 © Alan Bianchi

KIDS-AKADEMIE

Das lvh-Sommerangebot für junge Handwerksmeister erwies sich auch heuer wieder als Erfolgsprojekt. Mit großer Begeisterung und Neugier gingen die Mädchen und Buben ans Werk. „Wie schön, die Kinderaugen zu sehen, wenn sie selbst ein Produkt herstellen und Hand anlegen. Es freut uns sehr, dass es wieder gelungen ist, die lvh-Sommerwochen für Kids auf die Beine zu stellen“, unterstrich der Junghandwerker Simon Volgger beim Abschluss der ersten Projektwoche. Unter dem Titel „Bunte Lichtmacher“ entwarfen die Kinder zusammen mit Tischlern, Elektrotechnikern und Karosserietechnikern eine Lampe. In Bruneck lernten sie im Rahmen des Projektes „Fleißige Baumeister“ alle wichtigen Schritte eines Hausbaus kennen. Dabei durften die Kinder unter der Anleitung von engagierten Fachexperten und Handwerkern Mauern errichten, Fliesen legen und vieles mehr. Dank der großzügigen Unterstützung und Mitarbeit der Berufsgemeinschaften der Dachdecker, Baumeister und Maurer, der Fliesenleger, der Bodenleger, der Karosserietechniker und der Elektrotechniker konnte die Kids-Akademie auch heuer wieder organisiert werden.


KLARTEXT

30jährige Treue BAUARBEITERKASSE FEIERT

30 Jahre bei der Bauarbeiterkasse eingeschrieben sein, das heißt 30 Jahre Arbeit am Bau. Ene großartige Leistung, die es zu honorieren gilt. Diese Gelegenheit nutzte die Bauarbeiterkasse der Autonomen Provinz Bozen und ehrte all ihre Mitglieder, Arbeiter wie Unternehmen, die seit 30 Jahren, Tag für Tag, mit ihrem Einsatz zur Entwicklung des Bauwesens beitragen und ihr Können unter Beweis stellen. Insgesamt wurden 369 Arbeiter und 76 Unternehmen für ihr Vertrauen und ihre Treue ausgezeichnet. Auch lvh-Vertreter wohnten der Feier bei und gratulierten den ausgezeichneten Unternehmen

MARTIN HALLER lvh-Präsident

Liebe Handwerkerinnen, liebe Handwerker, 30 Jahre Arbeit am Bau © BK/Karl Portner, Andrea Bianchi

Landesrat Bessone besucht lvh-Vorstand

lvh-Vorstand mit Massimo Bessone © lvh.apa

KONSTRUKTIVER AUSTAUSCH

Einen Ehrengast erwartete der lvh-Vorstand bei der jüngsten Sitzung im Haus des Handwerks. Der Landesrat für Hochbau, Grundbuch, Kataster und Vermögen Massimo Bessone stellte dem lvh-Gremium die geplanten Bauprojekte und zukünftigen Ausschreibungen vor. Das Südtiroler Handwerk sei stets ein wichtiger Partner für die öffentliche Hand und demnach werde man auch in Zukunft den konstruktiven Dialog suchen.

derzeit werden in Südtirol Themen diskutiert, die uns alle angehen. Dazu zählen verschiedene Verkehrsprobleme, der Fachkräftemangel, die Nachhaltigkeit und die viel diskutierte Tourismusentwicklung. Alle stellen große und wichtige Herausforderungen für die Zukunft dar - für alle Wirtschaftssektoren. Umso wichtiger ist es, die einzelnen Branchen in den Dialog miteinzubeziehen, damit diese wiederum ihren Beitrag leisten können, wenn es um die Verbesserung der genannten Punkte geht. Nur im Schulterschluss mit den Sozialpartnern, der Politik und der Gesellschaft kann es gelingen, erfolgreiche Lösungen zu finden und diese auch umzusetzen. Die Sicherung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit darf in diesem Kontext nicht vergessen werden. Nur wenn die Innovationsfähigkeit im Mittelstand gestärkt wird, können neue Produkte, Dienstleistungen und Verfahren entwickelt sowie neue Geschäftsfelder und Marktsegmente erschlossen werden. Dies bedeutet nicht immer ein quantitatives Wachstum, sondern viel mehr die Weiterentwicklung der Betriebe insgesamt. Dieses Ziel muss nicht im Alleingang passieren. Es gibt viele Kooperationsbeispiele, welche ihre Stärke durch die Kombination unterschiedlicher Fachbereiche, vieler kreativer Köpfe und gemeinsamer Ideen hervorbringen. Nutzen wir diese Möglichkeiten noch mehr!

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MANUFAKT NEWS | Kurzmeldungen

Garfidi: solide Garantien für Unternehmen Willkommen in der Generation H NEUE MITGLIEDER

8 07|08 2022

>> Matzoll Paul | Tapezierer und Raumausstatter| Lana >> Druckwerkstatt - Rottensteiner Hubert| Drucker und Mediengestalter | Ritten/Klobenstein >> Sarner Goldschmiede des Mair Bernhard | Gold- und Silberschmiede | Sarntal >> Boday Alexander | Mietwagenunternehmer | Meran >> Pavea GmbH | Fliesen- Platten- und Mosaikleger | Kaltern >> Tschurtschenthaler Turbinenbau GmbH | Maschinenbaumechaniker und Werkzeugmacher | Sexten >> Papbau Vereinfachte GmbH| Maler und Lackierer| St. Lorenzen >> Schrentewein Silvia| Mediendesignerin | Bozen >> Viera Kosmetikstudio der Sedlakova Viera | Schönheitspflegerin| Vahrn >> Habicher Alexander | Baumeister und Maurer | Mals >> Spechtenhauser Daniel | Elektrotechniker| Algund >> Frucotec GmbH | Maschinenbaumechaniker und Werkzeugmacher| Naturns >> ACCO-Solutions GmbH | Baumeister und Maurer | Bozen >> Simone SRL| Baumeister und Maurer | Kastelruth >> MEIN HOLZ des Mulser Philipp | Tischler| Ritten >> Allsbau SAS di Keci Flamur & C. | Baumeister und Maurer | Bozen

Bürgschaften für Kleinbetriebe © Shutterstock

SÜDTIROLS MITGLIEDERSTÄRKSTE GARANTIEGENOSSENSCHAFT

Die 2012 gegründete Bürgschaftsgenossenschaft Garfidi konnte im Laufe der Jahre Südtiroler Unternehmen vor allem durch Bürgschafts- und Beratungsleistungen konstant und effektiv unterstützen. Eine wertvolle Tätigkeit, die sich insbesondere durch erfolgreiche Partnerschaften mit Handwerkern, Händlern, Dienstleistern, Hotels, Gasthöfen und Freiberuflern entwickelt hat und sich durch eine starke Bindung an die Region auszeichnet.

GELUNGENES PROFIL

Aussagekräftig ist die Anzahl der insgesamt eingereichten Bürgschaftsanträge: 7.446 Anträge wurden bis dato abgegeben mit einem Gesamtkreditvolumen von 865 Millionen und einem Bürgschaftsvolumen von 435 Millionen Euro. Allein in der Pandemiezeit wurden 200 Millionen an die mehr als 7.000 registrierten Mitglieder ausgezahlt. Ein exponentielles Wachstum, das zur Unterteilung des Modells in drei kleinere Genossenschaften führte: Garfidi Kreditgarantie Südtirol für Kredite, Garfidi 35K für Covid-Darlehen bis zu 35.000 Euro und Garfidi Case für Darlehen im Zusammenhang mit der Gründung neuer Wirtschaftsunternehmen bis zu 35.000 Euro. Dank der Struktur, insbesondere in ihrer neuen Form, ist es möglich, einen Rundum-Service für verschiedene Wirtschaftskategorien zu bieten, wobei die Handwerker an erster Stelle stehen. All dies geschieht nach der Anmeldung bei der Genossenschaft, die notwendig ist, um die verschiedenen angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können. Das Hauptziel besteht weiterhin darin, Einzelunternehmen den Zugang zu Krediten zu erleichtern. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang auch die Garfidi-Points in einzelnen Verbänden. Die Verbände können ihre Mitglieder mit Hilfe dieser Anlaufstellen gezielt informieren und ihnen so Vorteile verschaffen.


Diskussion über die Schlüsselthemen © Plattform Land

Plattform Land LEBEN UND ARBEITEN AM LAND

Nach schwierigen Jahren, die von Abwanderung und strukturellen Nachteilen geprägt waren, feiert der ländliche Raum ein Comeback. Gründe dafür sind Initiativen, welche die Attraktivität der Peripherie gesteigert haben, und die Corona-Pandemie. Trotzdem steht der ländliche Raum vor großen Herausforderungen, so das Fazit der Jahrestagung der Plattform Land zum Thema „Zukunft Land“. Um die Attraktivität zu erhalten, brauche es weiterhin attraktive Arbeitsplätze, bezahlbaren Wohnraum, funktionierende Dienste und eine gute Erreichbarkeit in Form von schnellem Internet sowie einem ausgebauten öffentlichen Nahverkehr. Verschiedene Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Gemeinden, Meinungsforschungsinstituten sowie Vereinigungen und Verbänden diskutierten bei der Veranstaltung über die Chancen für ein Leben und Arbeiten am Land.

Gemeinsam stark mit einerStruktur © Terein

Vegetarisc h genießen

Sommerfrische Griane Wiese und bunter Teller 24.06. – 31.07.2022

Erfolgreiche Synergien NEUERÖFFNUNG IN MERAN

Synergien zwischen Handwerksbetrieben sind von großer Bedeutung, insbesondere in Zeiten, die durch ständigen Ressourcenmangel, hohe Kosten oder übermäßige Bürokratie gekennzeichnet sind. Giorgio Bergamo und Andrea Bonfante in Meran haben kurzerhand entschieden, ihre Kräfte zu bündeln und ihre ehemaligen Unternehmen Terein-Bergamo Srl und Thermo Service zu einer neuen wirtschaftlichen Einheit mit Schwerpunkt Energie zu verschmelzen. „Unser Weg hat dazu geführt, unsere Büros in einem zentraleren Bereich von Meran zu konzentrieren“, so die beiden Handwerker bei der Einweihungsfeier. Auf diese Weise wollen sie effizienter und näher an den Bedürfnissen ihrer Kunden sein, manufakt

www.gasthaus.it


Wie lange bauen wir noch? HEISS DISKUTIERT UND IMMER WIEDER ANGEKLAGT: DAS NEUE LANDESGESETZ FÜR RAUM UND LANDSCHAFT. LAUT ANALYSEN SCHEINT SICH DAS UNFERTIGE GESETZ DRAMATISCH AUF DIE AUSSTELLUNG VON BAUKONZESSIONEN AUSZUWIRKEN.

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Zukunft Bau | FOKUS

I

m Juli 2018 wurde das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft genehmigt, im Jahr 2020 ist es in Kraft getreten und jetzt im Jahr 2022 ist es immer noch lückenhaft. Mehr noch – die gesamte Urbanistik im Land wird durch das unfertige Gesetz ausgebremst. Privatpersonen, Unternehmen, Gemeindevertreter und Beamte bekommen die Folgen zu spüren. Geplante Bauprojekte werden entweder auf Eis gelegt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Analysen belegen diese Entwicklung: in den letzten zwei Jahren ist ein klar erkennbarer Rückgang der Baukonzessionen in Südtirol zu erkennen. Baukonzessionen sind notwendige Genehmigungen, um Bauvorhaben durchzuführen. Nur wer ein ausführliches Projekt mit allen erforderlichen Unterlagen der Baukommission der jeweiligen Gemeinde vorlegt, erhält auch die Baukonzession.

MARKUS BERNARD Unsicherheiten verzögern leider Bauprojekte

SITUATION VOR ORT

Im Vergleich zum Jahr 2021 ist heuer landesweit ein Rückgang von rund 30 Prozent zu verzeichnen (siehe Darstellung auf Seite 13). Dies bestätigt auch Dominik Oberstaller, Bürgermeister von Welsberg-Taisten. Er führt die Entwicklung auf zwei Faktoren zurück: „Leider lässt das neue Raumordnungsgesetz vieles nicht mehr zu und bringt zeitgleich einen Mehraufwand an Bürokratie sowie Rechtsunsicherheit mit sich. Neue Zonen werden kaum ausgewiesen, da hierfür der vom Gesetz vorgesehene Plan für Raum und Landschaft benötigt wird, welcher in naher Zukunft aber sicherlich nicht realisierbar ist.“ Der Bürgermeister von Brixen, Peter Brunner erklärt dazu: „Teils bremsen die noch fehlenden Durchführungsbestimmungen die Baupläne aus. Hinzu kommt der nur in eingeschränkter Form verlängerte Kubaturbonus, der „Bettenstopp“ sowie die steigenden Rohstoffpreise und Engpässe bei Lieferungen.“

BAUBRANCHE IST BESORGT

Die Bauunternehmer bestätigen diese Entwicklung. „Wir befinden uns aktuell in einer schwierigen Situation. Die Unternehmen leiden unter dem explosiven

Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise. Die hohe Inflation führt dazu, dass vor allem Privatpersonen viele Bauprojekte auf Eis legen und vorerst abwarten. Auch die öffentliche Hand schiebt Aufträge erstmal hinaus. Hinzu kommt eine gewisse Unsicherheit in den Gemeinden hinsichtlich Interpretation des neuen Raumordnungsgesetzes“, unterstreicht Baugruppenobmann Markus Bernard. Noch ist der Großteil der Betriebe ausgelastet, dies könnte sich im Spätherbst allerdings drastisch ändern. Vor allem, weil auch die Anreize für verschiedene staatliche und lokale Sanierungsmaßnahmen auslaufen werden. „Es mag unrealistisch klingen, aber wenn man einen Blick auf die Planung wirft, so nehmen die Aufträge gegen Jahresende ab. Insofern ist es für das Bauhaupt- und Baunebengewerbe wichtig, dass wieder mehr Neubauten ausgewiesen werden“, betont Bernard.

URSACHEN FÜR DAS PROBLEM

Warum viele Bauprojekte stagnieren, sieht der lvh in der noch nicht vollständigen Umsetzung des Landesgesetzes für Raum und Landschaft. „Eigentlich steht und fällt das Gesetz mit den neuen Planungsinstrumenten. Diese sind aber erst aktiv, wenn die Gemeinden ihre Gemeindeentwicklungsprogramme umgesetzt haben und daran arbeiten sie ja erst“, weiß lvh-Präsident Martin Haller. In der Zwischenzeit gelten sogenannte Übergangsbestimmungen, die keine dauerhaften Lösungen darstellen, aber immerhin als einzige Bestimmung „standhalten“ müssen.

VORSCHLÄGE DES VERBANDES

Notwendig wären im Grunde Übergangsbestimmungen, damit die Gemeinden weiterarbeiten können sprich mehr Autonomie bei der Bauleitplanausweisung erhalten. Für die Umsetzung der Gemeindeentwicklungsprogramme müsste außerdem ein straffer Zeitplan definiert werden mit zwei unterschiedlichen Fristen: eine für die Pilotgemeinden und eine für alle restlichen Gemeinden.

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FOKUS | Zukunft Bau

DIE KONKRETEN VORSCHLÄGE DES VERBANDES: 1

AUSWEISUNG NEUER BAUGEBIETE

Ausgearbeitet werden soll eine offenere Formulierung der Bestimmung, sodass es bei der Ausweisung neuer Baugebiete keine Rolle spielt, ob ein kleiner Bachlauf, eine Böschung, eine Straße o.ä. zwischen altem und neuem Baugebiet liegt.

3

E RSTELLUNG VON DURCHFÜHRUNGS­ PLÄNEN SEITENS PRIVATER

Diese Möglichkeit würde Vorteile für Private wie für die Gemeinde mit sich bringen. Für die Privatperson würde es den Prozess beschleunigen und die Gemeinde würde sich Ressourcen sowie Zeit sparen und dennoch die Kontrolle haben aufgrund des Genehmigungsaktes.

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2

ERSCHLIESSUNGSKOSTEN

In Art. 79 des Landesgesetzes soll ein Passus ergänzt werden, damit in Gebäuden mit gewerblicher Zweckbestimmung und einer Raumhöhe pro Geschoss von unter 3 Metern die Erschließungskosten nur für die ersten 3 Meter Raumhöhe anfallen. Eine unmittelbare Behandlung dieses Punktes sollte aufgrund seiner Wichtigkeit vorgezogen werden.

4

A USNAHMEREGELUNG MISCHGEBIET VERWENDUNG BAUMASSE

Im Mini-Omnibus ist eine Bestimmung vorgesehen, welche in Art. 24 Abs. 2, 1. Satz nach den Worten „bestimmt werden“ die Wörter hinzufügt „außer die Baumasse wird für die Erweiterung eines an der betreffenden Stelle bereits bestehenden gastgewerblichen Betriebes verwendet“. In diesem Zusammenhang soll das Wort „gastgewerblichen“ gestrichen werden, sodass alle Betriebe von der Ausnahmeregelung profitieren können.

ARNO KOMPATSCHER Südtiroler Landeshauptmann

Die Landesregierung ist bestrebt, Lösungen zu finden In Hinblick auf die aktuell schwierige Situation, den Rückgang der Baukonzessionen und die Wohnungsnot haben wir mit dem Landeshauptmann gesprochen. Wir befinden uns aktuell in einer schwierigen Situation: auf der einen Seite haben wir hohe Energie- und Rohstoffpreise und auf der anderen Seite ist die Zahl der ausgestellten Baukonzessionen rückläufig. Was sind die Pläne der Landesregierung, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken? Internationale Krisen und Spekulation, die beiden Preistreiber der weltweiten Energie- und Rohstoffpreise, sind schwer einzudämmen. Es werden mittelfristig wohl die nachlassende Nachfrage und die Wiederherstellung der Lieferketten sein, welche die Preise wieder auf ein rationales Niveau bringen. Im Rahmen der öffentlichen Aufträge wurden bereits Preisanpassungen umgesetzt. Wie will man der Situation im Bereich der privaten Bauprojekte Herr werden?

Arno Kompatscher © LPA/Ivo Corrà

Verschiedene Abschreibungsmöglichkeiten bei Wiedergewinnungen und energetischen Sanierungen waren und sind Investitionsmotor für Privatpersonen. Zusätzlich legen wir den Fokus nun auf die Unterstützung zur erneuerbaren Energiegewinnung auch von Privaten. Für Veranstaltungen wurde zum Beispiel eine Ausfallversicherung ausgearbeitet. Wäre eine ähnliche Maßnahme nicht auch für Südtirols Baufirmen sinnvoll? Mit der Anhebung der Steuersätze auf ungenutzte Zweitwohnungen und der erleichterten Umwidmung von leerstehenden Gebäuden in Wohnraum haben wir erste Schritte gesetzt. Gleichzeitig wollen wir die Vermieter in Zukunft besser unterstützen, damit mehr Wohnungen auf den Markt kommen.


ANZAHL DER AUSGESTELLTEN BAUKONZESSIONEN IM VERGLEICH 1313 5754 1007

1011

615

273

13

221 159

118

2019

2022

Pustertal

2019

2022

Vinschgau

564

2019

2022

Salten Schlern

07|08 2022

2019

2022

Burggrafenamt

543

1201

284

162

124

80

64

17 2019

2022

Wipptal

2019

2022

Überetsch Unterland

2019

2022

Eisacktal

2019

2022

Bozen

2019

2022

Summe

Anzahl der Baukonzessionen zwischen 2018 und 2022


BETRIEB ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg.

14 07|08 2022

Schon gegründet?! IM START-UP INCUBATOR BIETET DER NOI TECHPARK SERVICES UND PROGRAMME, MIT DENEN IDEEN IN DIE TAT UMGESETZT WERDEN KÖNNEN. DAMIT ERHALTEN ANGEHENDE UNTERNEHMEN UNTERSTÜTZUNG AUF DEM WEG ZUM ERFOLG. herausgestellt. Einige Vorzeigeunternehmen sind daraus hervorgegangen, beispielsweise Alpitronic, ein Hidden Champion im Bereich Schnellladelösungen für Elektrofahrzeuge. Auch der lvh ist mit der Abteilung Innovation & Neue Märkte im NOI angesiedelt und ist dadurch mitten im Geschehen und Anlaufstelle für die Unternehmen und Startups aus dem Handwerk.

NETZWERK ALS BASIS

Ort für kreative Ideen © NOI Techpark

Im NOI Techpark gibt es aktuell acht Service-Bereiche, einer davon ist der Start-up Incubator. Diesen gibt es aber bereits viel länger, genauer seit 1998 – damals noch BIC, später TIS. Die Entscheidung, ein Gründerzentrum aufzubauen, wurde als wichtig erachtet und hat sich als richtig

Der Start-up Incubator im NOI wurde allerdings auf eine neue Stufe gehoben. Hier arbeiten die Start-ups Tür an Tür mit Forschungseinrichtungen sowie etablierten Unternehmen und gewinnen dadurch einen entscheidenden Vorteil. Zusätzlich verfügt NOI über ein gutes Dutzend an erfolgreichen Unternehmen, die den Start-ups als Coaches mit ihrer Erfahrung zur Seite stehen. Von alledem profitieren aktuell 34 Start-ups. Bis 15. April konnten sich neue Start-ups melden, um in den

Start-Up-Incubator aufgenommen zu werden. Insgesamt sind beim diesjährigen Call for Start-ups acht Bewerbungen eingegangen, die aus den unterschiedlichsten Sparten kommen: Digital, Health, Tourismus, Grüne Technologien, Bekleidung, Kosmetik und Sporttechnologien.

BEREITS DABEI

Seit 2020 ist der 51-jährige Davide Montesin Teil des Start-up-Incubators im NOI. Mit seinem Unternehmen Catchsolve überprüft er Webseiten, um Besucherzahlen zu steigern, Fehler auf Webseiten zu finden und die korrekte Funktion des Kontaktformulars zu überprüfen, damit keine wertvollen Kontakte verloren gehen. Davide Montesin freut sich, mit seinem Start-up Teil des NOI Techpark zu sein: „Vor allem der Austausch mit den anderen und der geteilte Arbeitsplatz geben Kraft und Motivation.“ Die Netzwerkarbeit sei das Wichtigste. Der innovative Kontext sei ebenso hilfreich und wertvoll.


Start-up Incubator | BETRIEB

DIE NEUEN MITGLIEDER

© NOI Techpark/Malou Reedorf

Kürzlich als Mitglieder aufgenommen wurden drei Start-ups: Techne, FF Cosmetics und Hantverk GmbH. Alle drei zeigen sich begeistert über den Mehrwert der Einrichtung. „Dass wir für NOI TECH ausgewählt wurden, erfüllt uns mit Stolz und ist eine wichtige Gelegenheit, unsere Leidenschaft für Messtechnik und Innovation zu vermitteln. Von dieser Erfahrung versprechen wir uns die Intensivierung unserer Zusammenarbeit und die Erweiterung unseres Fachwissens. Vor allem aber möchten wir junge Menschen faszinieren, damit sie sich für unsere Welt begeistern“, erklärt der Geschäftsführer und nationale Junghandwerkerpräsident des Confartigianato Davide Peli. Auch die Gründer von Hantverk GmbH Michael Tschöll, Armin Leitner, Dietmar Eisendle, Florian Mader und Patrick Erlacher betonen: „Das Netzwerk und die Community der Mitarbeiter und der anderen Start-ups im NOI sind ein großer Mehrwert, den wir immer stärker in Anspruch nehmen. Das Start-up-Ökosystem in Südtirol wächst.“

HUBERT HOFER Director of Services, Deputy CEO im NOI

Eine gute Idee als Anfang

15 07|08 2022

Mehrere Start-ups haben sich für die Mitgliedschaft im Start-up Incubator beworben. Sie werden durch konkrete Maßnahmen begleitet.

Welche eingereichten Projekte haben Sie heuer besonders inspiriert? Zwei Gründerteams, oder in diesem Fall muss ich sagen Gründerinnenteams, waren besonders inspirierend. Zum einen das Start-up „Arxax“, gegründet von zwei Engländerinnen, die hier in Südtirol leben, und zum anderen „FF Cosmetics“ mit zwei kosmetologischen Pharmazeutinnen an der Spitze. Ein eigenes Business gründen scheint nach wie vor eher eine Männerdomäne zu sein, umso mehr freut es uns, wenn wir junge, mutige Gründerinnen sehen, die ihre innovativen Ideen auf den Markt bringen wollen. Wie viele Unternehmer/innen haben die erste Hürde geschafft und sich am 25. Mai vorgestellt? Von den acht eingegangenen Bewerbungen haben drei Teams die formelle und inhaltliche Bewertung bestanden und wurden zur zweiten Auswahlphase zugelassen. Diese bestand in einer Präsentation vor der Aufnahmekommission des NOI Techparks. Wer kann in den Start-up Incubator aufgenommen werden? Um in den Start-up Incubator aufgenommen zu wermanufakt

Davide Montesin © Angelika Schwarz

den, kommen vier Bewertungskriterien zum Tragen: die Zusammensetzung des Teams, die Geschäftsidee, das Marktpotential sowie die Finanzierungsstrategie und die Finanzquellen. Aufgenommen wurden schließlich die beiden zuvor genannten Start-ups Arxax und FF Cosmetics. Sie werden über einen Zeitraum von drei Jahren mit gezielten Services unterstützt. Warum ist es wichtig, dass neue Ideen von Ihnen unterstützt/gefördert werden? Eine gute Idee ist ein allererster Anfang eines mitunter langen Entwicklungsprozesses. Bei uns im Start-up Incubator lernen Gründer, wie sie aus dieser anfänglichen Idee ein Produkt entwickeln. Dazu gehört etwa – und das ist ein zentraler Aspekt, den viele unerfahrene Gründerteams gerne außer Acht lassen – das Miteinbeziehen der Kunden von Anfang an,um nichts zu entwickeln, wonach am Markt bei den Kunden gar keine echte Nachfrage besteht. Erst wenn ein Produkt einem konkreten Kundenbedürfnis entspricht, kann es auch erfolgreich vermarktet werden. Bei vielen dieser Aspekte stehen wir den Start-ups zur Seite und entwickeln gemeinsam mit ihnen ein funktionierendes Business Modell.


BETRIEB | Erfolgsfrauen

Steuertermine 18. JULI

>> STEUEREINBEHALTE: Fälligkeit Einzahlung der im Vormonat getätigten Steuereinbehalte

16 07|08 2022

>> IRPEF ZUSCHLÄGE: Fälligkeit Zahlung der regionalen/kommunalen IRPEF-Zuschläge aus nichtselbständiger Arbeit des Vormonats >> MONATLICHE MWST. – ABRECHNUNG: Fälligkeit Zahlung der MwSt.-Schuld des Vormonats >> INPS – MONATLICHE BEITRÄGE: Fälligkeit Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitnehmer betreffend den Vormonat >> INPS – GETRENNTE SONDERVERWALTUNG: Fälligkeit Zahlung der Beiträge des Vormonats

25. JULI

>> INTRASTAT: Fälligkeit bei monatlicher und trimestraler Abrechnung

Informationen Wenden Sie sich bitte an Ihr Bezirksbüro.

Erfolgsfrauen im Portrait CARMEN MAIR

Beruf: Hafnermeisterin & Keramikerin

Alter: 36

Lieblingswerkzeug: meine Hände

Das Beste an meiner Arbeit ist … ich darf Wohlfühlplätze schaffen

Dieses Talent würde man mir nicht zutrauen: ich habe einen grünen Daumen

Ohne das gehe ich nicht aus dem Haus: einen guten Vorsatz für den Tag

Mein wichtigstes Projekt 2022… jedes Projekt muss Kopf und Fuß haben

Das würde ich gerne können … 2-3 Fremdsprachen zu sprechen


Hörschutz, ESP | BETRIEB

Den richtigen Hörschutz wählen GERADE AM ARBEITSPLATZ MÜSSEN SICH ARBEITNEHMER UND AUCH ARBEITGEBER VOR EINEM HÖRVERLUST ODER EINER BEEINTRÄCHTIGUNG DES GEHÖRS SCHÜTZEN. DER LVH BIETET SEINEN MITGLIEDERN ANGEBOTE VON KONVENTIONIERTEN PARTNERN. Eine der am häufigsten verzeichneten Berufskrankheiten ist der Hörverlust, d. h. die Beeinträchtigung des Gehörs durch laute oder kontinuierliche Lärmbelastung am Arbeitsplatz. Man kann also sagen, dass das akustische Risiko eines der am weitesten verbreiteten unter den Arbeitnehmern, aber auch Arbeitgebern ist. Der lvh.apa empfiehlt, das Problem nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und alle notwendigen Präventions- und Schutzmaßnahmen zu ergreifen, einschließlich der Wahl des am besten geeigneten Gehörschutzes. Wenn Präventionsund Schutzmaßnahmen (wie z. B. der Einsatz von Maschinen, Geräten oder Arbeitsmethoden, die den Menschen weniger Lärm aussetzen) das Risiko für die Gesundheit des Gehörs nicht vollständig beseitigen, schreibt Art. 193 der Gesetzesverordnung 81/08 „Einheitstext für Arbeitssicherheit“ die Verwendung von geeignetem Gehörschutz vor, der das Risiko für das Gehör beseitigt oder zumindest minimiert. Um die Mitglieder in diesem Bereich zu unterstützen, hat der lvh.apa eine Konvention mit der Firma Dr. Rabe abgeschlossen, welche den Mitgliedern einen auf die jeweilige Person angepassten Hörschutz liefern kann. Die Anpassung findet dabei kostenlos im jeweiligen Betrieb „vor Ort“ statt. Bei Interesse können sich interessierte lvh-Mitglieder in der Rechtsabteilung unter rechtsberatung@lvh.it melden.

Hörschutz ist wichtig © Pixabay

WARUM IST GEHÖRSCHUTZ WICHTIG?

Das Ohr ist ein komplexes Organ mit wichtigen Sinneszellen. Wenn die Sinneszellen den Ton als zu laut empfinden, können sie beschädigt werden – oder sogar absterben. Leider gibt es keine Möglichkeit, sie wiederzubeleben. Geräusche sind unterschiedlich laut. Ein normales Gespräch hat durchschnittlich eine Lautstärke von 60 dB, ein Düsenflugzeug kann beim Start bis zu 140 dB erreichen. Problematisch wird es, wenn der laute Ton lange anhält oder sich häufig wiederholt. Viele Länder haben deshalb Grenzwerte für Lärm am Arbeitsplatz erlassen, um Arbeitnehmer während der Arbeit vor einem Hörverlust oder einer Beeinträchtigung des Gehörs zu schützen.

Foto: Brandnamic

Einsatzsicherheitsplan ELEKTRONISCHE VERSION

Der ESP muss nicht notwendigerweise in Papierform auf der Baustelle aufliegen. Dieser kann auch in elektronischer Form (z.B. Tablet) vorhanden sein. Es muss sich jedoch um ein Dokument handeln, mit welchem gemäß Risikobewertung genannte Risiken auf der Baustelle bewertet und die Vorsorgemaßnahmen zur Beseitigung getroffen werden. Es empfiehlt sich auf jeden Fall alle notwendigen Schritte zur höchstmöglichen Verminderung der Gefahren/ Risiken durchzuführen. Nachdem nicht vorgeschrieben ist, dass das Dokument in Papierform vorliegen muss, ist jede Form- somit auch die elektronische zulässig, sofern natürlich jederzeit Einsicht genommen werden kann und der Inhalt verständlich vermittelt ist. Das Dokument muss außerdem jederzeit zugänglich und ohne großen Aufwand lesbar ist. manufakt

Chef, schick mir mal den Neuen. Vergiss es. Der hat zwei linke Hände.

Oops. Besser gleich zu joobz. joobz.it. Die andere Jobbörse für Südtirol.

17 07|08 2022


WEITERBILDUNG ERFOLGSFAKTOR BILDUNG: Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die Stärkung des Meistertitels sind das Fundament für hochwertiges Südtiroler Handwerk.

18 07|08 2022

Langjähriges Wissen weitergeben und sichern ES IST EINE SCHMERZHAFTE LEHRE AUS DER CORONA-PANDEMIE: VIELE BETRIEBE HABEN ERFAHREN, WIE ABHÄNGIG SIE VON LANGJÄHRIGEN MITARBEITERN SIND. WENN DIESE PLÖTZLICH KRANKHEITSBEDINGT LÄNGER AUSFALLEN, GEHT NICHTS MEHR. EIN WISSENSVAKUUM ENTSTEHT. Langjährige Mitarbeitende kennen jeden Trick, kennen die Kunden und Lieferanten, haben fast alles schon erlebt und sind mit ihrem Fachwissen ein lebendiges Wikipedia. Im Idealfall geben Meister ihr Wissen an die nächste Mitarbeiter-Generation weiter. Doch die bewährte Form des Wissensmanagements hat sich verändert. Es mangelt an jungen Fachkräften. Für Unternehmen wird es immer schwieriger, junge Menschen langfristig im Betrieb zu halten. Das schwächt das Prinzip der traditionellen Wissensweitergabe. In der Corona-Zeit sind vor allem ältere Mitarbeiter durch Krankheit und Quarantäne wochenlang nicht mehr zur Arbeit gekommen.

ABLÄUFE AUFSCHREIBEN

Jungen Menschen wissen zu vermitteln: primäres Ziel im Handwerk © Shutterstock

Dokumentierte Arbeitsabläufe, das transparente Verschriftlichen von Erfahrungen und klare Zuständigkeiten helfen. Allerdings lassen sich altgediente Handwerker oft nicht so gerne in die Karten schauen. Immerhin haben sie sich ihr Wissen über Jahrzehnte angeeignet. Exklusives Wissen hält sie ihren Mitarbeitern gegenüber im Vorteil und gibt ihnen Macht. Noch immer glauben zu viele Menschen, dass sie geteiltes Wissen ersetzbar mache und die eigene Position abwerte.


Wissenssicherung | WEITERBILDUNG

STRUKTUREN HELFEN BEI WISSENSSICHERUNG

TEAMGEIST STÄRKEN

Wissensmanagement und -sicherung © lvh.apa

Offenheit und Interesse helfen, das Wissen der Mitarbeiter einzusammeln. Bei regelmäßigen Treffen mit den Mitarbeitern werden aktuelle Arbeiten beleuchtet und Probleme besprochen. Das schafft Bewusstsein für das Team und dass geteiltes Wissen zu Mehrwissen führt.

LERNGRUPPEN UNTERSTÜTZEN SICH

Technik und Digitalisierung haben in den vergangenen Jahren die Arbeit stark verändert. Produktionsschritte, die vor Jahrzehnten noch ausschließlich per Hand und mit konventionellen Maschinen durchgeführt wurden, werden heute digital unterstützt. Erfahrene Handwerker können sich nicht mehr nur auf ihre Berufserfahrung verlassen und finden sich in der Rolle der Lernenden wieder. Die Zusammenarbeit zwischen jungen und älteren Mitarbeitern, das Zusammenspiel zwischen Erfahrung und intuitivem Zugang zu Computerkenntnissen schaffen Synergien und Mehrwert. Die Fachliteratur spricht von „Lerntandems“: Der Jüngere lernt vom Älteren und umgekehrt.

MENTOREN FÜR NEUE

Mit dem Anlernen und Begleiten von neuen Mitarbeitern durch langjährige Gesellen oder Meister können sich Betriebe oft teure Schulungen sparen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten dokumentiert

werden. Sobald der jüngere Mitarbeiter die Aufgaben alleine übernehmen kann, zieht sich der erfahrene Kollege zurück. Ähnlich funktioniert das „Mentoring“, bei dem der Betrieb jedem Mitarbeiter, der neu anfängt, einen erfahrenen Mentor an die Seite stellt. Dafür braucht es ein Vertrauensverhältnis. Der Chef sollte diese Aufgabe besser nicht übernehmen.

WISSENSMANAGEMENT IST NICHT SCHWIERIG

Wissensmanagement im Kleinbetrieb ist vor allem eine Sache der Struktur, des richtigen Werkzeugs und der Routine. Wöchentliche Meetings können ein guter erster Schritt sein, um alle Mitarbeiter auf den aktuellen Stand zu bringen und sie an wichtigen Entscheidungen teilhaben zu lassen. Damit solche Treffen nicht in ineffiziente Erzähl-Runden ausarten, braucht es Struktur, feste Tagesordnungspunkte, die Möglichkeit zur Reflexion und ein zeitliches Limit. Wenn Chefs offene Kommunikation vorleben, werden sie zum Vorbild für die Mitarbeitenden. Wenn ein Unternehmen hingegen sehr hierarchisch strukturiert ist, bleibt das Wissen bei einigen wenigen.

VOM BLEISTIFT ZUR MAUS

Mentoren in zentraler Rolle © Shutterstock

Wenn mehrere Personen über ein Netzwerk zusammenarbeiten, kann das schnell ausarten. Deshalb muss von Anfang an festgelegt werden, welche Informationen wichtig sind und wie Dokumente sowie Ordner bezeichnet und wo sie abgespeichert werden, damit am Ende auch wirklich jeder die Informationen findet, die er gerade braucht. Eine Person sollte für die Pflege der Daten und Dokumente namhaft gemacht werden und kontinuierlich prüfen, ob sich alle Kollegen an die aufgestellten Regeln halten und ihr Wissen regelmäßig in den zentralen Unternehmens-Wissensspeicher einfüllen.

19 07|08 2022


WEITERBILDUNG | Kurskalender

KURSKALENDER 2022 Anmeldung und weitere Informationen auf www.lvh.it, E-Mail an weiterbildung@lvh.it

KURS

DATUM

ORT

Arbeitssicherheit für Arbeitgeber

Grundkurs (ATECO-Kodex nieder)

16,5

19.09 / 26.09.2022

Bozen

Auffrischungskurs (ATECO-Kodex hoch)

14,5

23|24.09.2022

Bozen

Arbeitssicherheit für Arbeitnehmer

Grundkurs (ATECO-Kodex nieder)

8,5

29.08.2022

Bozen

Arbeitssicherheit für Vorarbeiter/Vorgesetzte

8,5

02.08.2022

Bozen

12,5

02.08.2022

Bozen

Auffrischungskurs 6 Stunden

6

31.08.2022

Vahrn

Auffrischungskurs 4 Stunden

4

01.09.2022

Bozen

06|07.09.2022

Bozen

01.09.2022

Bozen

Erste-Hilfe

20 07|08 2022

STUNDEN

Befähigungskurse

Beruf & Technik

Grundkurs (12 UE) Bereiche Produktion, Bauwesen und Landwirtschaft

Befähigungskurs für Staplerfahrer (Theorie & Praxis)

17

Auffrischungskurs für Hebebühnen

4

ADR Bescheinigung über 1000 Punkte: Grundkurs + Auffrischung WEBINAR: Norma CEI 64-8 e Guida CEI 64-14 | Corso verifiche degli impianti elettrici

Marketing & Innovation

WEBINAR: Förderungen im Überblick | Schwerpunkt Innovation, Produktentwicklung und Weiterbildung

10.09 / 17.09 / 24.09.2022

Bozen

16.09.2022

Online

13.09.2022

Online


Erfolgreiches Projekt DREI JAHRE LANG WURDEN IM RAHMEN DES PROJEKTES FUTURCRAFT VERSCHIEDENE HERAUSFORDERUNGEN UND SZENARIEN IM HANDWERK UNTER DIE LUPE GENOMMEN. Fortschreitende Digitalisierung, steigende Anforderungen, veränderte Kompetenzen: so lauten die aktuellen Herausforderungen der Arbeitswelt für unser Berufsbildungssystem. Um das Handwerk und die duale Ausbildung für diese Inhalte zu rüsten, beschäftigte sich das Team des Projektes FuturCRAFT die letzten drei Jahre mit diesen Themen und traf sich Ende Mai 2022 zum Abschlussmeeting in Bozen. Zu Beginn der Projektarbeit gab es eine fundierte Analyse der Berufsbilder der Zukunft und der dazugehörigen Kompetenzprofile. Diese wurden mittels Delphi-Befragung, Expertendiskussionen, Study Visits und Workshops erarbeitet. Die Ergebnisse bildeten die Basis für die Ausarbeitung konkreter Konzepte und Abläufe, wie sich Handwerksbetriebe auf die zukünftige Entwicklung vorbereiten und Mitarbeiter für die digitale Arbeitswelt qualifizieren können.

Filmproduktion © lvh.apa

ERFOLGREICHES ERGEBNIS

Es gibt nun Handlungsempfehlungen für Ausbildungsstätten, ein Policy Paper zur Anpassung des Ausbildungsangebots für die Politik sowie grenzüberschreitende Beratungsmodelle. Alle Inhalte dienen zur Unterstützung des Handwerks und des Bildungssystems und geben Hilfestellungen. Veranschaulicht werden die Ergebnisse mit einem 30-minütigen Dokumentarfilm zum Thema Handwerk und Digitalisierung. Dieser Film zeigt sieben Facetten der digitalen Transformation: wie können klein- und mittelständige Betriebe sich den Herausforderungen der Digitalisierung anpassen? Der Film ist auf YouTube unter dem Titel das Handwerk der Zukunft zu sehen. Das Projekt wurde gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020.

21 07|08 2022

Gemeinsam für eine bessere Zukunft arbeiten.

100% ELEKTRISCH, 100% NACHHALTIG. SONDERKONDITIONEN FÜR LVH-MITGLIEDER manufakt

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BRANCHEN DIE VIELFALT DES HANDWERKS: Neuigkeiten, Trends, die ­Projekte der lvh-Berufsgemeinschaften und aktuelle Wirtschaftsthemen auf einen Blick.

22 07|08 2022

Der Fleischsommelier METZGER: TOM MAIR AUS OLANG KEHRT DEM „ALTVATRISCHEN“ DEN RÜCKEN, WIRBT FÜR EIN NEUES METZGERBILD, KAUFT DIE RINDER FÜR „MEATERY“ BEI DEN NACHBARN EIN UND DENKT VEGANER IM ANGEBOT MIT. Weg mit der blutbesprenkelten Schürze hinter der Theke. Das Bild des beleibten Metzgers mit Messer und Beil habe ausgedient, sagt Thomas Mair. Stattdessen wählte der 37-Jährige für seine Fleischboutique in Olang den Begriff „Meatery“, setzt bei Webseite und Bekleidung auf modernes Design und macht mit Transparenz und Teamgeist, mit Regionalität und Digitalisierung von sich reden.

VOM STUDENT ZUM UNTERNEHMER

Thomas Mair, leidenschaftlicher Metzger © Klaus Peterlin

Im Jahr 2010 überzeugte Thomas Mair seine Eltern – damals noch Wirtschaftswissenschaftsstudent in Innsbruck – für Kunden außerhalb der Öffnungszeiten einen Fleischautomaten vor die Metzgerei zu stellen. Die Kühlkette blieb gewährleistet, Gäste wie Dorfbewohner nahmen das Angebot gerne an. Nach dem Studium stieg der kreative Unternehmer, der von Klein auf in der elterlichen Metzgerei mitgearbeitet hatte, in den Betrieb ein. Das generationsübergreifende Miteinander gestaltete sich respektvoll, Änderungsvorschläge brachte der Metzgersohn stets begleitet von Machbarkeitsstudien und Businessplänen ein. 2009 wurde die Metzgerei umgebaut und eine gekühlte Schließfachanlage installiert. Wie bei einem Bankschließfach können Kunden das bestellte Fleisch dort mittels PIN jederzeit abholen und mit der Karte bezahlen.


Metzgerei | BRANCHEN

ENGLISCHE RAFFINESSE

Als Thomas Mair 2018 die Metzgerei Mair übernahm, wechselte er den Namen. Wie der englische Begriff „Meatery“ mit regionalem Fleisch zusammenpasst, erklärt er pragmatisch: Er umgeht damit die in Südtirol vorausgesetzte Zweisprachigkeit und spricht auch internationale Kunden aus der unmittelbaren Kronplatz-Nähe an. Meatery beinhaltet das englische Meat (Fleisch) und Eat (Essen), das M steht für Mair, Metzgerei oder Macelleria. „Bereits meine Eltern haben regionales Fleisch angeboten, aber niemand wusste das“, sagt Thomas Mair. Er setzt auf Kommunikation. „Nose to Tail“ ist das Konzept. In seiner Metzgerei wird alles verwertet. Und da ein Rind nicht nur aus Filet und Roastbeef besteht, hat Thomas Mair andere Zuschnitte etabliert, die Kunden inzwischen gezielt suchen – Zwerchfell zum Beispiel. Englisch klingen die Begriffe besser, Skirt Steak in diesem Fall.

TRANSPARENTES ARBEITEN

Bei der Produktion arbeitet der Unternehmer mit sieben kleinstrukturierten Bauernhöfen aus der Umgebung zusammen, denen Tierwohl ein Anliegen ist. Er kennt deren Haltungsformen und Fütterungssysteme. Das Südtiroler Qualitätszeichen garantiert für Hochwertigkeit. Im Magazin auf seiner Webseite informiert Thomas Mair über Herkunft des Fleisches und wie es in Asche, Whiskey, Butter oder Mineralwasser unterschiedlich reift. Seit 2017 können Interessierte die Reifeverfahren in der 20 Quadratmeter großen gläsernen Reifezelle im „Meatingpoint“ fleischnah mitverfolgen. „Wir haben nichts zu verstecken“, sagt der Marketingfachmann. Er hat sich kundig gemacht über Genetik, Haltung und Schlachtung von Tieren, weiß Bescheid über Reifung, Grillen und Kochen des Fleisches. Der heutige Metzger sei kein reiner Fleischverkäufer mehr, sondern Komplettberater, sagt der Fleischsommelier, zu dem er sich auch ausbilden ließ. Er stellte bald fest, dass telefonische Bestellungen einen großen Teil der Arbeitszeit einer fachkundigen Person im Betrieb binden. Zur einfacheren Bestellung programmierte er eine Kunden-App, die beim Abholen der Ware direkt zur Kassa führt und Warteschlangen umrundet. Seit 2017 ist Thomas Mair Dozent beim Fleischsommelier-Lehrgang an der Metzgerschule in Landshut. In der Corona-Zeit hat er manufakt

01 Innovative Angebote schaffen © Klaus Peterlin 02 Umfangreiches Sortiment © Klaus Peterlin

Kurzvideos zu Fleischreifung und den so genannten neuen Cuts produziert. Bei BBQ- und Grill-Workshops zeigt er, wie direktes und indirektes Grillen geht, informiert über Niedriggaren, klassisches Grillen & BBQ und über Räuchern, auf Gasgrills, Holzkohlegrills oder im Smoker. Vor Kurzem hat er deshalb in der Kategorie Weiterbildung auch den deutschen Fleischer-Handwerk-Award 2022 erhalten. Sein Netzwerk reicht von Olang über Südtirol und Norditalien nach Österreich und Deutschland. Am wichtigsten sind ihm die Kunden der Umgebung. Um Plastikmüll zu vermeiden, bietet Thomas Mair seit 2018 die Mehrweg-Pfand-Ecobox an. Und um Veganer nicht auszuschließen, entwickelt er derzeit eine eigene Angebotslinie, die ausschließlich auf pflanzliche Lebensmittel baut. Er selbst isst zwei bis drei Mal pro Woche Fleisch. Der Metzgerberuf sei ein ehrlicher Beruf, der aber eine neue Interpretation benötige, sagt Thomas Mair. Es dürfe nicht sein, dass junge Lehrlinge sich schämten, beim Ausgehen Mädchen zu erzählen, welchen Beruf sie lernen. Mit einem Metzgerkollegen erarbeitet er derzeit eine neue Werbekampagne für die Südtiroler Metzger.

Einfach melden Werden Sie mit einer WhatsApp zum Betrieb des Monats: 327 331 54 30

23 07|08 2022


BRANCHEN | Preisanpassung, Bauweise

Anpassung der Preise ALLGEMEIN: AUFGRUND DER AKTUELLEN MARKTENTWICKLUNG HAT DIE LANDESREGIERUNG EINE AUSSERORDENTLICHE AKTUALISIERUNG DER PREISE EINIGER BAUMATERIALIEN GENEHMIGT. EBENSO AKTUALISIERT WERDEN SOLLEN WEITERE PREISE

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Zukünftig können die Vergabestellen zur Bestimmung geschätzter Auftragswerte für anfallende Aufträge auf die im Beschluss der Landesregierung Nr. 353 aktualisierten Preise Bezug nehmen und diese anwenden. Für jene Baumaterialien, die nicht im Beschluss Nr. 353 genannt sind, können zur Bestimmung eines Ausschreibungsbetrags, der den Marktpreisen angemessen ist, die Preise des aktuellen Richtpreisverzeichnisses bis zu 20 Prozent angehoben werden. Die im Beschluss der Landesregierung Nr. 353 aktualisierten Preise sollen die Grundlage für mögliche Preisanalysen in bestehenden Vertragsverhältnissen und für eventuelle Preisanpassungen bilden. Aber Achtung! Es handelt sich dabei um keinen Automatismus für die Anerkennung von Ausgleichzahlungen oder Preisrevisionen, sondern um eine Grundlage für Verwaltungsbeamte um gegebenenfalls Preisanalysen und Anpassungen vornehmen zu können. Das Informationsrundschreiben der AOV und der Beschluss der Landesregierung sind unter https://bit.ly/3O5J4oA abrufbar.

Mit Preisanpassungen den Betrieben entgegen kommen © Shutterstock

07|08 2022

Neue Bauweise mit Carbonbeton BAU: IN DRESDEN STEHT DAS WELTWEIT ERSTE GEBÄUDE AUS CARBONBETON. ES KÖNNTE EINEN MEILENSTEIN IN DER BAUGESCHICHTE BEDEUTEN. ANBEI WERDEN EINIGE VORTEILE DES INNOVATIVEN BAUSTOFFES UNTER DIE LUPE GENOMMEN. Carbonbeton ist ein dem Stahlbeton ähnlicher synthetischer, nicht-metallischer Bau- und Verbundwerkstoff. Er besteht aus den zwei Komponenten Beton und einer Bewehrung aus Kohlenstofffasern in Form von Matten und Stäben. Die Vorteile von Carbonbeton: er ist viermal leichter und sechsmal tragfähiger als Stahlbeton.

INNOVATIV BAUEN

Leichter und tragfähiger © Jörg Singer

Dadurch lässt sich viel Material einsparen und dünnwandigere Bauteile können dicke Betonklötze ersetzen. Hinzu kommt, dass Bewehrung mit Kohlenstofffasern nicht rostet und sich dadurch die Lebensdauer von Gebäuden erhöht. Einziger Nachteil: Noch werden die Kohlenstofffasern aus Erdöl hergestellt. Doch dies könnte sich

bald schon ändern, da sich Carbon auch aus anderen Stoffen im Holz gewinnen lässt. Damit könnte das Carbonbeton zum innovativen und nachhaltigen Baustoff der Zukunft werden. In Dresden entsteht derzeit das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton. Der CUBE ist ein Versuchsgebäude des Instituts für Massivbau der TU Dresden und soll im September eingeweiht werden. Anschließend soll das Haus als Versuchsstand dienen, in dem Wissenschaftler die Langzeittauglichkeit von Carbonbeton aus konstruktiver, statischer und bauphysikalischer Sicht erforschen. Dabei sollen auch Betriebs- und Lebenszykluskosten beurteilt werden. Weitere Informationen unter https://www.bauen-neu-denken.de/kategorie/cube/.


Neuer Kollektivvertrag BAU: ANFANG MAI WURDE DER NATIONALE KOLLEKTIVVERTRAG FÜR DAS BAUHANDWERK ERNEUERT. Der neue Kollektivvertrag hat Gültigkeit ab 1. Mai 2022 bis zum 30. September 2024. Die wichtigsten Neuerungen betreffen Lohnerhöhungen, neue Lohntabellen, Änderungen für die Kündigungsfristen für Arbeitnehmer und Beitragserhöhungen der Bauarbeiterkasse.

BEITRAGSANHEBUNGEN IM DETAIL

Die Lohnerhöhung sieht insgesamt 92 Euro brutto pro Monat für den einfachen Arbeiter (1. Stufe) vor. Diese ist wie folgt aufgeteilt: 52 Euro brutto pro Monat ab 05/2022 und 40 Euro brutto pro Monat ab 07/2023. Die Lohnerhöhungen aller Stufen sowie die neuen Lohntabellen sind online abrufbar. Was die Kündigungsfrist der Arbeiter betrifft, so geht es um die Berechnungsart. Bis heute wurde sie in Kalendertagen berechnet (7 Tage für alle Arbeiter mit einer Dienstzugehörigkeit von bis zu

Neuerungen im Bau © Shutterstock

3 Jahren und 10 Tage für alle Arbeiter mit einer Dienstzugehörigkeit über 3 Jahre). Mit der Neuerung werden diese Tage in Arbeitstage berechnet. Also jeweils 7 und 10 Arbeitstage. Beitragserhöhungen sieht die nationale Bauarbeiterkasse vor. 0,20 Prozent des Bruttolohnes sollen zukünftig für die Berufsweiterbildung verwendet werden. Dieser Fonds dient der Finanzierung von berufsspezifischen Weiterbildungsinitiativen (ausgeschlossen Arbeitssicherheitskurse). Der Beitrag für Sicherheit und Weiterbildung zur Sicherheit wird ab 10/2022 von den aktuellen 0,30 Prozent auf 1 Prozent erhöht. Die neuen Ressourcen sollen auch für Initiativen im Bereich Arbeitssicherheit genutzt werden. Die insgesamte Beitragserhöhung ab 10/2022 betrifft + 0,90 Prozent. Die Kostensteigerungen sollen bei der Erstellung von Angeboten und Kostenvoranschlägen berücksichtigt werden.

25 07|08 2022

SOA und Superbonus BAU: LANGE UND VEHEMENT HAT SICH DER LVH.APA GEMEINSAM MIT DEN SÜDTIROLER PARLAMENTARIERN UND DER CONFARTIGIANATO IN ROM GEGEN DIE SOA-PFLICHT FÜR ARBEITEN IM RAHMEN DES SUPERBONUS GEWEHRT. UMSONST. Trotz des massiven Wiederstands von Seiten des lvh.apa und der Confartigianato auf nationaler Ebene ist am 21. Mai 2022 eine Bestimmung in Kraft getreten, die vorsieht, dass nur Unternehmen mit einer SOA Zertifizierung Arbeiten mit einem Wert über 516.000 Euro ausführen können, um von den Steuervergünstigungen im Rahmen des Superbonus profitieren zu können. Konkret geht es um die Artikel 119 (Steuergutschrift) und 121, Abs. 2 (Preisabschlag / Abtretung der Steuergutschrift mit Bezug auf Arbeiten für die Sanierung der Bausubstanz, Energie-Effizienz, erdbebensichere Sicherheit, Fassadensanierung, Fotovoltaikanlagen, Aufladesäulen und Abbau von architektonischen Barrieren) des Gesetzesdekrets Nr. 34/2020.

UNTERSCHIEDLICHE PHASEN

Die Maßnahme soll mit 1.1.2023 wirksam werden und sieht zwei Phasen vor. Während der ersten Phase zwischen dem 1.1.2023 und dem 30.06.2023 wird die Ausführung der Arbeiten für Unternehmen oder Subunternehmen möglich sein, die bereits in Besitz einer SOA-Zertifizierung sind und für Unternehmen oder manufakt

Subunternehmen, die keine SOA besitzen aber in der Lage sind zu beweisen, dass sie bereits einen Vertrag zur Erlangung einer SOA Zertifizierung unterschrieben haben. Diese Unternehmen müssen allerdings ab dem 1.07.2023 in Besitz der Zertifizierung sein, um von der Steuerabschreibung profitieren zu können. Diese Bestimmungen finden keine Anwendung mit Bezug auf die Arbeiten, die am 21.05.2022 noch laufend sind und mit Bezug auf die Aufträge oder Unteraufträge, bei denen gesetzlich feststellbar ist, dass sie vor dem 21.05.2022 unterfertigt worden sind. Ab dem 1.07.2023 hingegen dürfen nur jene Unternehmen oder Subunternehmern die Arbeiten durchführen, die zum Zeitpunkt der Unterfertigung des Werkvertrages bereits in Besitz einer SOA-Zertifizierung sind. Der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister bietet den Unternehmen eine umfangreiche Rechtsberatung zu den öffentlichen Aufträgen an sowie eine Hilfeleistung für die Eintragungen und Aktualisierungen in den jeweiligen Portalen. Es werden auch individuelle Beratungen und Workshops zu den öffentlichen Ausschreibungen organisiert.


BRANCHEN | Klimawende, Wissen, Dekrete

Klimawende möglich machen HLS-TECHNIKER: IM RAHMEN DER ENERGIEWENDE ENTSTEHEN ZAHLREICHE GESCHÄFTSFELDER UND CHANCEN. Mehr als je zuvor steht das Thema der Energieeffizienz im Mittelpunkt. Die Corona-Krise hat die Auseinandersetzung mit der Herausforderung und Chance noch weiter verstärkt. Die HLS-Techniker können und werden in dieser Thematik eine bedeutende Rolle übernehmen. Sie werden zu fachlichen Akteuren und notwendigen Umsetzern der Energiewende werden. „Die HLS-Techniker werden in der Energiewende eine Schlüsselrolle übernehmen“, ist Harald Kraler, Obmann der HLS-Techniker im lvh überzeugt. „Sie kennen ihre Kunden und deren Bedürfnisse. Damit sind sie in der einzigartigen Position, vom Anbieter zum Berater und Begleiter durch die Energiewende ihrer Kunden zu werden. Das ist eine große Chance.“

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HLS-TECHNIKER IN SCHLÜSSELROLLE

Die Zukunft wird smart. Nicht nur erneuerbare Energien, sondern

Energiewende erfolgreich meistern © Shutterstock

auch neue Gebäudeautomationssysteme befähigen Verbraucher zu einem bequemen, effizienten und weitestgehend vom öffentlichen Stromnetz unabhängigen Energiemanagement. Zukünftig werden zahlreiche Anwendungen miteinander vernetzt werden, sodass die gewonnene Energie, gespeichert und intelligent genutzt werden kann. Die Einsatzbereiche des HLS-Technikers sind dabei zahlreich. So ist er zum Beispiel involviert, wenn es um die Energiegewinnung, um die Umwandlung der Sonne in Wärme, die Nutzung der Geothermie, die Klimatisierung oder die sparsame Trinkwassernutzung geht. Nun sollten auf politischer Ebene auch die erforderlichen Rahmenbedingungen und Förderanreize geschaffen werden. „Wichtig ist zudem, dass alle gesellschaftlichen Gruppen mit an Bord sind und die Energiewende mittragen, damit die angestrebte Transformation zur Klimaneutralität gelingt“, betont Kraler.

07|08 2022

Wissen weitergeben KAMINKEHRER: INFORMATION UND WEITERBILDUNG WERDEN GROSS GESCHRIEBEN. Berufsbeiratsmitglied Richard Schupfer referierte kürzlich bei der Messe Progetto Fuoco in Verona. Ziel war es, den anderen Kaminkehrervereinigungen Italiens das Südtiroler System mit den Kehrzonen und die Kehrordnung vorzustellen. Das Interesse am Südtiroler Modell war sehr groß und es bestehen Bemühungen, das System in der Form zu übernehmen. Außerdem nenneswert: Mehr als 100 Kaminkehrer haben die jährliche Pflichtschulung absolviert. Gratuliert hat die Berufsgemeinschaft dem Hauptbrandinspektor der Berufsfeuerwehr Bozen Hansjörg Elsler zu seinem Ruhestand. Gemeinsam mit ihm wurde die Sensibilisierungsoffensive „KO durch CO“ realisiert, an der er aktiv mitgearbeitet hat.

Glückwünsche überbracht © lvh.apa

Drei neue Dekrete HLS-TECHNIKER: AB SEPTEMBER GELTEN ÄNDERUNGEN FÜR BRANDMELDE- UND SPRINKLERANLAGEN. Am 1. September 2021 hat das italienische Innenministerium die allgemeinen Kriterien für die Durchführung der Inspektion und Wartung von Anlagen, Ausrüstungen und anderen Brandschutzsystemen sowie die allgemeinen Verfahren für die Qualifizierung von Wartungstechnikern zur Durchführung dieser Tätigkeiten festgelegt. Mit 25. September 2022, ein Jahr nach seiner Veröffentlichung im Amtsblatt, tritt das Gesetz in Kraft. Konkret geht es um drei neue Dekrete im Rahmen des Brandschutzes. Aktuell sind die Berufsgemeinschaften und die lvh-Rechtsabteilung bemüht^, eine Lösung für Südtirol zu finden. Die Mitglieder werden zeitnah informiert.

Neue Regeln in Kraft © lvh.apa


Wartung von Heizanlagen BR

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FEUERUNGSTECHNICKER: DIE INTERVALLE DER ÜBERPRÜFUNGEN VON HEIZANLAGEN SIND KLAR FESTGELEGT.

Experten führen in regelmäßigen Abständen die Überprüfung, Reinigung und Wartung der Feuerungsanlagen durch. Die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen erfolgen durch qualifizierte Unternehmen, die den sicheren, umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Betrieb jeder Heizanlage garantieren. Gerade in einer Zeit der explodierenden Energiepreise ist eine optimale einge-

Instandhaltung und Wartung © Shutterstock

stellte Heizanlage wichtig, um die Energiekosten zu verringern. Je nachdem, ob es sich um Heizanlagen mit einer Feuerungswärmeleistung unter oder über 35 kW handelt, sind verschiedene Kontrollen vorgeschrieben. Im ersten Fall gilt für die ordentliche Instandhaltung der Heizungsanlagen ein Zeitabstand, der vom Hersteller festgelegt wird. Sofern Hinweise fehlen, wird er vom qualifi-

ziertem Fachbetrieb definiert. Der Zeitabstand für die ordentliche Instandhaltung für Heizanlagen über 35 kW wird ebenso vom Hersteller festgelegt. In der Regel sollte sie mindestens einmal im Jahr erfolgen. Ebenso verpflichtend ist die Durchführung der elektronischen Abgaskalibrierung. Ab einer Heizleistung von 70 kW muss die Kontrolle der Energieeffizienz zweimal pro Jahr erfolgen.

Nützliches Nachschlagewerk für die Jungen BAU- UND GALANTERIESPENGLER: EIN ÜBER DEN BERUF AUSGEARBEITETES ANGEBOT FÜR SCHÜLER SOLL INTERESSIERTEN DEN BERUF VORSTELLEN.

27 07|08 2022

Tolle Berufsmöglichkeiten als Spengler © lvh.apa

In diesem Jahr war Kohlern Gastgeber der mit Spannung erwarteten Jahresversammlung der Südtiroler Bau- und Galanteriespengler, an der zahlreiche Mitglieder und Sponsoren teilnahmen. Eines der beliebtesten Themen in den letzten Monaten war die Erstellung eines Lernhandbuchs für Berufsschüler, die mehr über den Beruf und die Besonderheiten der Tätigkeiten erfahren möchten. Es handelt sich um ein hilfreiches Nachschlagewerk, das sehr gut ankommt und für großes Interesse sorgt. Obmann Hubert Trenkwalder berichtet bei der Versammlung auch über die Feier der frischgebackenen Gesellen und bedankte sich bei den Berufskollegen für den Einsatz und das Engagement für junge Menschen.

Junge Menschen begleiten KÄLTE- UND KLIMATECHNIKER: ACHT NEUE JUNGHANDWERKER HABEN ERFOLGREICH DIE LEHRLINGSPRÜFUNG BESTANDEN. DIE LVH-BERUFSGEMEINSCHAFT GRATULIERT. Große Zufriedenheit innerhalb der Berufsgemeinschaft der Kälte- und Klimatechniker. In der Berufsschule in Bozen fand kürzlich eine zweitägige Veranstaltung statt, die der Lehrlingsprüfung in dem betreffenden Sektor gewidmet war. Insgesamt acht Jugendliche haben an der Prüfung teilgenommen und diese mit Bravour bestanden, so dass sie sich fortan mit dem prestigemanufakt

trächtigen Titel schmücken können. Ein wichtiges Ergebnis für die Berufsgemeinschaft, wie Obfrau Heidi Röhler bestätigt: „Wir sind zweifellos stolz auf das erzielte Ergebnis und das Engagement der Jugend. Gerade diese jungen Menschen sind die Fachkräfte von morgen. Sie während der Prüfung bei der Arbeit zu beobachten, lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.“

Während der Prüfung © lvh.apa


BRANCHEN | Veranstaltungen, Umfrage

Für nachhaltigen Verkehr WARENTRANSPORTEURE: WICHTIGE MEILENSTEINE WURDEN BEI DER JÜNGSTEN JAHRESVERSAMMLUNG ANGESPROCHEN. THEMEN WIE NACHHALTIGER WARENTRANSPORT, BÜROKRATIE UND TRANSITBLOCKADEN STANDEN IM MITTELPUNKT. Im Konferenzraum des Unternehmens South Tyrol Truckers fand die mit Spannung erwartete Jahresversammlung der lvh-Warentransporteure statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung traditionell mit der Begrüßung und einer Zusammenfassung der jährlichen Aktivitäten durch den Obmann Elmar Morandell. Er sprach von schwierigen Situationen, geprägt von viel Bürokratie, übermäßige Ausgaben, die ständige Zunahme von Transitblockaden, insbesondere in Österreich, und einigen Problemen bei politischen Entscheidungen.

ZUVERSICHTLICH IN DIE ZUKUNFT

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Elmar Morandell und Matthias Bernard © lvh.apa

Durch bedeutende Aktivitäten der Berufsgemeinschaft in den vergangenen zwölf Monaten konnte die Interessensvertretung vor allem Dank ihrer Treffen auf politischer Ebene wichtige Erfolge erzielen. Die Warentransporteure bringen sich stets mit einer starken Stimme zu verschieden Themen und Herausforderungen ein. Matthias Bernard, Koordinator der Landesprüfstellen im Amt für Mobilität, präsentierte in einem Fachvortrag die steigenden Zahlen für die Hauptuntersuchungen im Güterverkehr. Er informierte über das Tätigkeitsfeld und die Kompetenzen der Landesprüfstelle. Im Anschluss beantwortete er die Fragen der anwesenden Warentransporteure.

07|08 2022

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Blick nach Norden IPA R A Z

Spannende Umfrage

KARROSERIEBAUER UND SAG: GEMEINSAM VOR ORT BEI DEN WÜRZBURGER SCHADENSTAGEN.

Fachvorträge über Fachkräftemangel, Unfallschadenabwicklung, Wettbewerb am Markt und vieles mehr hörten sich im Mai 2022 einige Südtiroler Vertreter des KFZ- und Karosseriesektors in Würzburg bei den Würzburger Schadenstagen an. Bei der Veranstaltung wurden auch die neuesten Maschinen und Produkte wie z.B. Lackiermaschinen, Lacke u.ä. vorgestellt. Abgerundet wurde das Event durch wichtige Kontakte und Gespräche mit Vertretern des deutschen Verbandes für KFZ sowie Vertretern von Lieferanten, Versicherungen usw. Ziel war es, Branchenneuheiten kennenzulernen und innovative Ideen für die Kfz-Branche mit nach Hause zu nehmen.

Südtiroler Delegation © VogelConventionCenter

SCHÖNHEITSPFLEGER: WAS ERWARTEN DIE SALONS VON BERUFSANFÄNGERN? Gute praktische Fähigkeiten, Kenntnisse über grundlegende Behandlungen, die Fähigkeit, sauber und pünktlich zu arbeiten, fachliche Kompetenz, Selbstständigkeit und Interessa an der Weiterbildung: Das sind die Anforderungen, die die Südtiroler Schönheitssalons an junge Menschen stellen, die die Fachschule verlassen. Dies geht aus einer Umfrage hervor, welche die Berufsgemeinschaft kürzlich bei den lokalen Unternehmen durchgeführt hat. Im Rahmen von Treffen der Sprecherin Verena Gufler mit den Lehrkräften der Fachschulen für Schönheitspflege wurde die Wichtigkeit der praktischen Ausbildung betont. „Praktikas sollten stärker gefördert werden, weil die Schüler dadurch das Rüstzeug für den Berufsalltag erhalten“, so Gufler.

Praktische Anwendung © Brandnamic


Konditoren | BRANCHEN

Innovatives Patisseriehandwerk KONDITOREN: 12 TEILNEHMER BESUCHTEN IM NOI EINEN KURS FÜR KONDITORMEISTER. DER FOKUS DER ZWEITÄTIGEN WEITERBILDUNGSVERANSTALTUNG LAG AUF DER INNOVATIVEN PRODUKTVERARBEITUNG, MUSTERPRODUKTION UND HALTBARKEIT. Im Lebensmittellabor des Techpark NOI in Bozen fand ein zweitägiger Kurs statt, der der Ausbildung von Südtiroler Konditormeistern im Jahr 2022 gewidmet war. Insgesamt 12 Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung teil, die sich mit der innovativen Ausbildung von Fachkräften befasste. Nach der Begrüßung durch Sepp Walder, Head of Unit Labs and Performance im NOI, und Ben Schneider, Head of Unit Food Technologies im Techpark, konnten die Schulungsteilnehmer am Vormittag des ersten Tages mehrere interessante Bereiche des NOI besichtigen, darunter den berühmten Makerspace, die Kitchen Labs und die Food Labs. Am Nachmittag

stand eine virtuelle Führung durch das Forschungszentrum Laimburg auf dem Programm, wobei der Schwerpunkt auf der Verarbeitung von Obst und Gemüse lag.

NEUES FACHWISSEN

Tag eins endete schließlich mit einer Einführung in Technologie und Qualitätsmanagement. Am zweiten Tag des Workshops lag der Schwerpunkt auf dem praktischen Teil, insbesondere auf der Einrichtung und der Musterproduktion. Der letzte Teil des interessanten Kurses konzentrierte sich dagegen auf Verkostungen und einen wertvollen Aspekt wie die Haltbarkeitsanalyse.

Auf Tuchfühlung im Labor © Daniele Fiorentino

29 07|08 2022

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Maria Kerschbaumer BEZIRK KLAUSEN

30 07|08 2022

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders? Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, weil ich mit dieser vielen Frauen ein besseres Lebensgefühl geben kann. Ich finde in unserem Beruf sind die Hände das wichtigste Instrument und unsere Fingerfertigkeit hilft uns sehr weiter. Bei allen Arbeiten sind sie immer im Mittelpunk. Man kann sich in unserem Beruf sehr gut entfalten und viel Schönes und Neues, Trendiges und Modisches schaffen bzw. erschaffen. Wie vereinbaren Sie Beruf, Familie bzw. Freizeit und die ehrenamtlichen Tätigkeiten im lvh.apa? Ich habe das Glück in der Nähe des Salons zu wohnen und auch deshalb lässt sich Beruf und Familie sehr gut vereinbaren. Sollte es mal zeitlich Schwierigkeiten geben so wird auch von der Familie diese Arbeit übernommen. Die Hausarbeit muss und kann so auch geteilt werden, dennoch bleibt ein Großteil aber an mir hängen. Was wünschen Sie sich von Ihrer Berufsgruppe? Es ist eine gute Möglichkeit, mich für Probleme unserer Berufsgruppe einsetzen zu können, den Austausch zwischen den Berufsgruppen zu finden und mich mit gleichgesinnten Frauen aus dem ganzen Land sich auszutauschen. Es gibt immer wieder viele gleiche Probleme sprich Schwarzarbeit, Arbeitssicherheit und Erste-Hilfe. Auch finde ich es spannend, Kurse zu organisieren, diese zu besuchen und sich so auch weiterzubilden. …STELLT SICH VOR Ich bin Maria Kerschbaumer aus Klausen und führe seit nunmehr 37 Jahren den Friseursalon „Maria“ in der Stadtgasse in Klausen und beschäftige einen Lehrling.

Spannender Informationsabend © lvh.apa

Volksanwältin informiert lvh-Frauen FRAUEN: GABRIELE MORANDELL INFORMIERTE ÜBER IHRE AUFGABEN UND TÄTIGKEITEN. Die Aufgaben der Volksanwaltschaft sind im Wesentlichen die der Beschwerdeprüfung, Information, Beratung und Vermittlung bei Konflikten zwischen den Bürgern und Bürgerinnen auf der einen Seite und der öffentlichen Verwaltung auf der anderen. Auf Initiative der lvh-Frauen im Bezirk Burggrafenamt wurde kürzlich Südtirols Volksanwältin Gabriele Morandell zu einem Informationsabend eingeladen. Sie ging in ihrem Vortrag auf die Frage ein: „Bei welchen Schwierigkeiten kann mir die Volksanwältin weiterhelfen?“

ZAHLREICHE FRAGEN

Die anwesenden Teilnehmerinnen nutzten die Gelegenheit, konkrete Fragen in Hinblick auf die Zuständigkeitsbereiche der Volksanwältin zu stellen. Primär setzt sich die Volksanwaltschaft für den Schutz der Rechte und Interessen von Bürgern gegenüber der öffentlichen Verwaltung ein. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, arbeitet sie frei und unabhängig. Die Volksanwaltschaft überprüft die Beschwerden, welche die Landesverwaltung betreffen und kann die Tätigkeit aller Ämter und Dienststellen der Landesverwaltung überprüfen. Dazu gehören auch die vom Land beauftragten Körperschaften wie z.B. das Südtiroler Wohnbauinstitut WOBI. Zuständig ist die Volksanwaltschaft auch für die Beschwerdeprüfung, Beratung und Vermittlung in Fragen, die das Gesundheitswesen und den Umweltund Naturschutz betreffen. „Die Volksanwältin verschaffte uns einen guten Einblick in ihren Tätigkeitsbereich. Es war ein sehr informativer und gelungener Abend“, zeigt sich die Obfrau der Frauen im Bezirk Burggrafenamt Waltraud Eder Haller zufrieden.


Junghandwerker | BRANCHEN

„Roscht amol“ in Jenesien JUNGHANDWERKER: MITTELSCHÜLER HABEN WOHLFÜHLOASE IM DORFZENTRUM GESCHAFFEN. „Roscht amol“ war das Ergebnis eines Nachhaltigkeitsund Nachwuchsprojektes. Der Name verweist auf die überbeschleunigte Gesellschaft, welche u.a. Ursache für die Klimaerwärmung und viele Umweltprobleme ist. „Es sollte ein Wohlfühlort werden, wo man sich hinsetzen und zur Ruhe kommen und sich auch informieren kann. Ein schön gestalteter Garten, Liegen, Bänke und Tische, eine kleine Laube und einen Brunnen mit öffentlich zugänglichem Trinkwasser sollten einen wertvollen Beitrag hierfür leisten. Die Realisierung des Projektes war gleichzeitig eine sehr gute Gelegenheit, jungen Menschen die Handwerksberufe näherzubringen“, erklärt Priska Reichhalter, Vorsitzende der Junghandwerker des Tschögglberg. In Jenesien wurde die Jahre vor Corona stets der traditionelle „Tag des Handwerks“ organisiert. Mit dem Projekt „Roscht amol“ gelang eine spannende, alternative Berufsinformationsmöglichkeit.

AKTIV ANGEPACKT

Insgesamt haben sich 27 Mittelschüler freiwillig an zwei Samstagen am Projekt beteiligt. Es wurde geplant, geschraubt, gesägt und montiert. Dabei konnten die Jugendlichen in den Betrieben vor Ort, als auch auf der Baustelle einen Einblick bekommen, den Handwerker:innen über die Schulter zu schauen und selbst mit anpacken. „Es ist erstaunlich, was unsere Jugend immer wieder schafft und umsetzt. In kürzester Zeit haben sie gemeinsam Hand angelegt und einen Wohlfühlort für das ganze Dorf gestaltet. Wir sind stolz auf euch“, unterstrich lvh-Vizepräsident Hannes Mussak. Dank gilt der Umweltreferentin der Klimagemeinde Jenesien, Monika Mair Reichhalter und Vizebürgermeister Andreas Egger.

jungeshandwerksuedtirol Südtirol

31 07|08 2022

jungeshandwerksuedtirol In Jenesien traf sich kürzlich der Landesausschuss zur Klausurtagung, um die neuen Schwerpunkte für 2022 und 2023 zu definieren. #Zukunft #2022 #2023 #jungeshandwerksüdtirol

A

Alexander: Wir haben uns intensiv mit Herausforderungen, Zielen und Initiativen für die kommenden Jahre auseinandergesetzt. Auch der Ausbau der Ortsgruppen ist ein zentrales Thema für die Junghandwerker für das heurige und nächste Jahr. Es war ein sehr konstruktiver Austausch unter den Junghandwerkern.

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Stolze Jugend © lvh.apa manufakt


POLITIK & WIRTSCHAFT HANDWERK BESTIMMT MIT: Auf lokaler, nationaler und auch internationaler politischer und wirtschaftlicher Ebene hat das Handwerk eine wichtige Stimme.

32 07|08 2022

Wer hat die Rolle des Arbeitgebers in Gesellschaften inne? EIN ÄUSSERST WICHTIGES THEMA FÜR UNTERNEHMEN IN HINBLICK AUF DIE SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ IST DIE IDENTIFIZIERUNG DER ROLLE DES „ARBEITGEBERS“ IM BETRIEB. EIN ÜBERBLICK ÜBER DIE VERSCHIEDENEN GESELLSCHAFTSFORMEN. Der Arbeitgeber ist die erste Person, die bei Unfällen und/ oder Inspektionen für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz verantwortlich ist. Da er auch Verantwortung für die Organisation des Unternehmens trägt und über Entscheidungs- und Ausgabenbefugnisse verfügt, ist er verpflichtet, alle Bestimmungen des Gesetzesdekrets 81/2008 einzuhalten. Zu seinen Verpflichtungen gehören zum Beispiel die Erstellung des Risikobewertungsdokuments (DVR) und die Ernennung des Leiters der Dienststelle für Arbeitssicherheit (RSPP). In Einzelunternehmen fällt die Figur des Arbeitgebers mit dem Eigentümer des Unternehmens selbst zusammen. Bei Personengesellschaften werden alle Gesellschafter als Arbeitgeber identifiziert, es sei denn, der Gesellschaftsvertrag schränkt die Entscheidungsbefugnisse einiger Gesellschafter ein. Bei den Kommanditgesellschaften (KG - Sas) werden alle Komplementäre als Arbeitgeber identifiziert, während die Kommanditisten, die eine beschränkte Haftung haben, von den Verwaltungs- und Leitungsaufgaben des Unternehmens ausgeschlossen bleiben. Bei Kapitalgesellschaften, zu denen die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH - Srl) und die Aktiengesell-

Arbeitssicherheit wird groß geschrieben © Shutterstock


schaften (AG - Spa) gehören, ist die Angelegenheit komplexer. Wenn es nur einen Geschäftsführer gibt, stellt sich das Problem der Identifizierung des Arbeitgebers nicht.

WICHTIG ZU WISSEN

In Kapitalgesellschaften mit einem Verwaltungsrat werden die dem Arbeitgeber gesetzlich auferlegten Unfallverhütungspflichten unterschiedslos allen Mitgliedern des Verwaltungsrats auferlegt. Die Satzung kann jedoch die Ernennung eines Geschäftsführers vorsehen, dem die Zuständigkeit für Arbeitssicherheitsfragen übertragen wird. Damit wird die Funktion des Arbeitgebers an den bereits erwähnten Geschäftsführer delegiert. Wenn der Gesellschaftsvertrag oder die Gesellschafterversammlung es zulassen, kann diese Befugnis einem Geschäftsführer durch Beschluss des Verwaltungsrats auch zu einem späteren Zeitpunkt erteilt werden. In jedem Fall ist es unerlässlich, dass der delegierte Geschäftsführer alle Befugnisse zum Thema Arbeitssicherheit in Autonomie und Unabhängigkeit ausüben kann, inklusive der entsprechenden Ausgabebefugnis. Es ist zudem wichtig, in der Vollmacht festzulegen, dass der

Identifizierung des Arbeitgebers © Shutterstock

Geschäftsführer bzw. der beauftragte Direktor die Figur und Funktion des Arbeitgebers im Sinne des Gesetzesdekrets Nr. 81/2008 übernimmt. Der delegierende Arbeitgeber, d.h. der Verwaltungsrat, hat immer die Pflicht, die ordnungsgemäße Erfüllung der übertragenen Aufgaben durch den Bevollmächtigten zu überwachen und auch einzugreifen, wenn der Bevollmächtigte seine Pflichten nicht erfüllt. Das Nichteingreifen der delegierenden Partei oder die mangelnde Entscheidungs- und Ausgabenautonomie des Delegierten kann dazu führen, dass die delegierende Partei bei Unfällen und/oder Kontrollen haftbar gemacht werden kann.

SIEGHARD FLADER Direktor im Arbeitsinspektorat

Die Aufgaben des Arbeitgebers Der Arbeitgeber ist für die korrekte Durchführung sämtlicher Aufgaben in Hinblick auf den Arbeitsschutz - auch wenn sie delegiert werden - verantwortlich. Warum ist die korrekte Identifizierung des Arbeitgebers wichtig? Dies ist insbesondere in Gesellschaften mit kollegialer Struktur (z.B. gleichberechtigte Gesellschafter, Präsenz eines Verwaltungsrates usw.) grundlegend für die Ermittlung der Person, welcher die Umsetzung aller Auflagen in Verbindung mit dem Schutz der Gesundheit und der Sicherheit der Arbeitnehmer obliegt und welche allfälligem Mängel, Unfälle und Berufskrankheiten zu verantworten hat. Was ist wichtig zu wissen? Seit Jahren unterscheidet die Gerichtsbarkeit zwischen dem formellen Arbeitgeber, der etwa als Präsident des Veraltungsrates und dergleichen die Gesellschaft nach außen hin repräsentiert, entsprechend als gesetzlicher Vertreter (z.B. im Handelskammerauszug) auftritt sowie als solcher auch die Arbeitsverträge der Mitarbeiter unterzeichnet und der Person, die faktisch über die Produktion, die Arbeitsmodalitäten, die sicherheitstechnischen Investitionen usw. entscheidet (vgl. Kassation 16311/2011). Man spricht von einem faktischen Arbeitgeber, wenn ein wiemanufakt

derkehrendes, konstantes und spezifisches Verhalten vorliegt, aus dem auf die tatsächliche Ausübung von Führungsaufgaben geschlossen werden kann. Sollte der formelle Arbeitgeber auch faktisch die genannten Entscheidungsbefugnisse ausüben, trägt dieser natürlich auch die Gesamtverantwortung über den Betrieb, ansonsten haftet im Falle eines Falles die faktisch tätige Person sowie die eventuellen Mittäter. Welche Aufgaben erfüllt der Arbeitgeber? Seine Aufgaben können nur unter Auflagen und mit Verbleib einer Verantwortung an eine andere Person delegiert werden. Insbesondere muss die Vollmacht schriftlich und mit sicherem Datum an eine fachkundige Person, gemeinsam mit den notwendigen Organisations- und Kontrollbefugnissen sowie mit ausreichendem, nicht genehmigungspflichtigem Ausgabenbudget erteilt, und diese vom Delegierten auch schriftlich angenommen werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu wissen, dass der Arbeitgeber für die korrekte Durchführung der delegierten Aufgaben verantwortlich bleibt.

33 07|08 2022


POLITIK & WIRTSCHAFT | Schwarzarbeit, Instandhaltung

Kampf gegen die Schwarzarbeit AUCH DER LVH.APA STELLT SICH AUF DIE SEITE VON CONFARTIGIANATO IM KAMPF GEGEN DAS NACH WIE VOR GRAVIERENDE UND WEIT VERBREITETE PROBLEM. DAS GEMEINSAME ZIEL DER INITIATIVE? NULL-TOLERANZ. Die Confartigianato hat kürzlich eine nationale Informationskampagne gegen Schwarzarbeit gestartet. „Nehmt euch vor den Schlauen in Acht! Begeben Sie sich in gute Hände“. So lautet der Name der Initiative. Neben der Warnung der Verbraucher vor der Gefahr, in die Hände von improvisierten Anbietern zu geraten, möchte die nationale Führung die Qualität, die Langlebigkeit, die Einhaltung der Normen sowie den Komfort und die Sicherheit der Arbeit echter Handwerker hervorheben. Die Behörden sind aufgefordert, Maßnahmen zur Kontrolle und Bekämpfung der Steuer- und Abgabenhinterziehung zu ergreifen.

IRREGULÄRE ARBEITEN

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lvh-Präsident Martin Haller untersützt das Ziel der „Null-Toleranz“ der Confartigianato. Es geht insbesondere um die Arbeit, die den kleinen lokalen Unternehmen entzogen wird, und um die damit verbundenen Gefahren für die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher. Nach Schätzungen des Studienzentrums Confartigianato gibt es in Italien bis zu 3,2 Millionen illegale und irreguläre Arbeitskräfte, die einen Wert von 202,9 Mrd. EUR (11,3 % des BIP!) ausmachen. Erfreulicherweise hat die Provinz Bozen den niedrigsten Anteil an irregulärer Arbeit an der Gesamtzahl der Beschäftigten (8,4 %).

Eine nationale Studie belgt: Schwarzarbeit floriert © Shutterstock

07|08 2022

22,2 Mio. für Instandhaltung DIE LANDESREGIERUNG HAT ZUSÄTZLICHE MITTEL FÜR DAS MASSNAHMENPROGRAMM 2022 FÜR DIE ORDENTLICHE UND AUSSERORDENTLICHE INSTANDHALTUNG DER LANDESIMMOBILIEN GENEHMIGT. INSGESAMT SOLLEN 22,2 MILLIONEN EURO IN DIE INSTANDHALTUNG ÖFFENTLICHER GEBÄUDE FLIESSEN. 2022 soll der Schwerpunkt auf Schul- und Verwaltungsgebäuden liegen. Diese sollen funktioneller und sicherer gemacht werden. Neben der Sicherheit und Funktionalität dienen die geplanten Eingriffe vor allem der Zugänglichkeit, der Anpassung an neue Bestimmungen und der Energieeffizienz der Gebäude.

UMSETZUNGSPROJEKTE

Investition in die Instandhaltung von Gebäuden © Shutterstock

Jährlich beauftragt die Landesvermögensabteilung rund 1800 heimische Unternehmen mit Instandhaltungsarbeiten. „Damit werden jedes Jahr Arbeitsaufträge für heimische Betriebe gesichert. Ein Dank geht diesbezüglich an Massimo Bessone, der als zuständiger Hochbau- und Vermögenslandesrat eine große Sensibilität für das lokale Handwerk beweist“, unterstreicht Martin Haller. So werden in der Berufsschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ in Bozen Mauerrisse saniert und die telematische Infrastruktur erneuert. Der Sitz des Verwaltungsgerichts in der Gerstburg in Bozen wird an die Brandschutzbestimmungen angepasst. Am Naturmuseum in Bozen werden verschiedene Arbeiten am Dach gemacht sowie viele weitere Sanierungsprojekte umgesetzt.


DATENSCHUTZ IM FOKUS

Wohin entwickelt sich Südtirols Tourismus? DIE EINEN WOLLEN IHN, DIE ANDEREN HABEN ANGST VOR IHM: DIE REDE IST VOM SOGENANNTEN BETTENSTOPP IM LAND. Die geplanten Neuerungen sind Teil des Landestourismusentwicklungskonzepts, das jüngst von Landesrat Schuler vorgestellt wurde. Konkret bedeutet der Bettenstopp, dass eine Obergrenze an Gästebetten und eine Höchstbeherbergungskapazität eingeführt werden soll. Das bedeutet, dass landesweit eine bestimmte Auslastung nicht (mehr) überschritten werden soll – als Referenzjahr wird hierfür das Jahr 2019 angegeben. Eine Flexibilität der Bettenzuweisung innerhalb des Tourismusgebietes Südtirol soll möglich sein, allerdings soll es eine Art „Antragstopp“ geben: bis zur Festlegung der Bettenobergrenze sollen keine Tätigkeitsmeldungen, die eine Erhöhung der Betten zur Folge haben, für die private Vermietung eingereicht werden können.

BISHER NUR EIN ENTWURF

Die wichtigen Neuerungen sollen anlässlich der Behandlung des Omnibus-Gesetzes Ende Juli im Landtag diskutiert und genehmigt werden. Bis dahin gehen die Wogen hoch zwischen Touristikern und Bürgermeistern, Hotels und Landesämtern. „Die Wirtschaftssektoren in Südtirol sind alle eng miteinander verwoben,“ betont Martin Haller. Der lvh setzt sich in dieser Thematik ebenso wie bei anderen Themen der Raumordnung, die im Mini-Omnibus behandelt werden, für konstruktive Lösungen ein, mit denen die Wirtschaftstreibenden leben können. „Besonders wichtig ist uns aber, dass kein Stillstand und kein Vakuum entstehen, weil diese sich auch auf das Handwerk auswirken würden. Offene Fragen müssen so schnell wie möglich geklärt werden und jegliche Unsicherheit hinsichtlich Entwicklungsmöglichkeiten muss ausgeräumt werden“ so Haller.

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Unerwünschtes Marketing? Wie oft haben Sie schon einen Anruf von einem Callcenter erhalten, das Ihnen etwas verkaufen wollte? Wie oft haben Sie sich schon gefragt, woher das Callcenter die Nummer hat und wie Sie die unerwünschten Anrufe stoppen können?

07|08 2022

Hilfe im Umgang mit unerwünschtem Telefonmarketing bietet das „Registro delle Opposizioni”, eine Website (www. registrodelleopposizioni.it), auf der Sie sich registrieren lassen können, um keine unerwünschten Werbeanrufe oder Papierwerbung mehr zu erhalten. Um sich als Benutzer zu registrieren, gehen Sie einfach zum Abschnitt „Abonnentenbereich“ und folgen Sie den Anweisungen. Das “Registro delle Opposizioni” ist auch und vor allem dann unerlässlich, wenn Sie als Unternehmen Telemarketing betreiben oder Werbung per Post verschicken wollen: Bevor Sie eine Werbekampagne starten, müssen Sie sich auf der Website im Bereich „Abonnentenbereich“ registrieren und überprüfen, dass die Personen, die kontaktiert werden sollen, nicht im Register eingetragen sind. Wenn sie eingetragen sind, können Sie kein Marketing betreiben, da Sie sonst gegen die Datenschutzbestimmungen verstoßen. Achtung! Das “Registro delle Opposizioni” gilt nur für die herkömmliche Post (Versand von Broschüren, Prospekten usw.) und für Telefongespräche mit einer Telefonistin. Für die Vermarktung mit anderen Mitteln, z. B. mit Newslettern, gelten andere spezifische Regeln!

Wie weit Südtirols Tourismus? © Shutterstock manufakt

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HANDWERK & GESELLSCHAFT ARBEIT ALLEIN BESTIMMT NICHT DAS LEBEN: Geselliges Beisammensein und gute Unterhaltung werden im Handwerk groß geschrieben.

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Südtiroler Design FUORISALONE MAILAND: GEMEINSCHAFTSSTAND VON ZEHN HANDWERKERN PRÄSENTIERT INNOVATIVE DESIGNSTÜCKE. Zehn Südtiroler Handwerker haben bei der diesjährigen Superdesign Show im Rahmen der Milan Design Week 2022 („Fuorisalone“) ihren Fingerabdruck hinterlassen: „Fingerprint Südtirol – Alto Adige“ hieß das Projekt, bei dem Anfang Juni innovative und moderne Südtiroler Handwerkskunst auf höchstem Niveau vorgestellt wurde. Dabei zeigten sich zehn Unternehmen aus Südtirol erstmals mit einem Gemeinschaftsprojekt bei der renommierten Show im Mailänder Tortona District und konnten so gebündelt ihr Können und ihre Produkte auch außerhalb der Landesgrenzen demonstrieren und Kontakte zu potenziellen internationalen Geschäftspartnern knüpfen. Vorbereitet

und organisiert wurde der Südtirol-Auftritt in Mailand von IDM Südtirol, vom Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister lvh.apa und Studio Oberhauser. Die Betriebe präsentierten sich an einem aufwändig gestalteten Südtiroler Gemeinschaftsstand unter dem Symbol des Fingerabdrucks, der die Einzigartigkeit und Vielfalt des Handwerks und seiner Produkte widerspiegeln sollte. Journalisten, Fachpublikum und Besucher konnten ihre Ausstellungsstücke nicht nur betrachten und sich von ihnen inspirieren lassen, sondern auch mit dem Stand selbst interagieren und die Köpfe hinter den Designs kennenlernen.

07 Anfassen und Ausprobieren am Stand 08 Das sthar Sousaphone und der Lautsprecher in Laaser Marmor


Designweek HANDWERK & GESELLSCHAFT

01 Klimakabine der Tischlerei Declara 02 Der Südtirol-Stand mit den Skulpturen von Ivanart 03 Lobis mit LobiSilent

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04 Interaktiver Stand: goßer Anklang bei Besuchern 05 Messebesucher bei Kapl Fashion 06 Intelligentes Waschbecken th(s)ink

Fotos: © Riccardo Diotallevi


THEMEN IN BEWEGUNG GROSSE THEMEN: In dieser Sommerausgabe bieten wir nützliche Tipps an, um ihre Mitarbeiter/-innen nicht nur zu motivieren, sondern für ihren Betrieb zu begeistern.

38 07|08 2022

So kommunizieren Sie besser, schneller, motivierender! MOTIVIERTE, TREUE MITARBEITER ZU HABEN, IST HEUTE WICHTIGER DENN JE. SIE MIT IHRER PERSÖNLICHKEIT UND IHREN BEDÜRFNISSEN ERNST ZU NEHMEN, IST GENAUSO WICHTIG WIE IM BETRIEB DIE RICHTIGE KOMMUNIKATION ANZUWENDEN. Der durchschnittliche Handwerksbetrieb in Südtirol hat 3–4 Mitarbeiter. Keine Frage, wer hier sagt, wo's langgeht! Chef bzw. Chefin setzt Ziele, trifft Entscheidungen, bestimmt den Weg. Und das ist gut so. Allerdings: Wie der Chef die Dinge sagt, beeinflusst wesentlich die Stimmung im Betrieb. Wer als Führungskraft gut kommuniziert, wird mit motivierten und leistungsbereiten Mitarbeitern belohnt. Entdecken Sie hier die wichtigsten Tipps, was es dazu braucht.

SACHLICH BLEIBEN

Ist der Chef nicht gut drauf, merken das alle im Betrieb. Negative Emotionen wie Stress, Wut oder Ängste übertragen sich leicht auf die Mitarbeiter. Deshalb werden gute Führungskräfte mit eigenen negativen Gefühlen selbst fertig und bleiben gegenüber ihren Mitarbeitern sachlich und ruhig. Wenn der Chef die Anliegen von Mitarbeitern ernst nimmt und angemessen reagiert, wissen Mitarbeiter, dass man „mit ihm reden kann“. Unsachliche Taktiken sind nicht mehr erforderlich. Das ist gut für beide Seiten!

STRUKTURIERT UND TRANSPARENT

Chefs im Handwerk Sagen wo‘s langgeht © Shutterstock

Führen Sie regelmäßig mit allen Mitarbeitern Teambesprechungen durch, und zwar zu festgelegten Zeiten. Dabei sind sowohl Ort,


Kommunikation im Betrieb | THEMEN IN BEWEGUNG

GENAU HINHÖREN

Die erste Reaktion im Gespräch mit Mitarbeitern sollte kein voreiliges Abschmettern sein. Es lohnt sich, in der Kommunikation genau hinzuhören und lieber noch einmal zu hinterfragen. Solche Fragen zielen auf Zukunft und Verbesserung und beginnen am besten mit den Worten: wie?, wann?, womit?, was?, wer?. Vermeiden Sie eher vergangenheitsorientierte Fragen, die mit wieso?, weshalb?, warum? beginnen, denn darin stecken für den Befragten bereits Vorwurf, und seine Reaktion ist Abwehr.

DER CHEF ALS VORBILD

Datum und Zeit klar definiert. Achten Sie darauf, dass eine Teambesprechung 2-mal pünktlich sein muss: am Anfang und am Ende! In manchen Betrieben sind das täglich 10 Minuten vor Arbeitsantritt, in anderen ist es die wöchentliche Sitzung zu Wochenbeginn – jedoch immer zu einer bestimmten Zeit. Hier werden Projekte, Aufgaben, Ziele besprochen und überprüft sowie offene Fragen geklärt. Lassen Sie auch Ihre Mitarbeiter zu Wort kommen und sich über Unternehmensaktivitäten aus ihrer Sicht berichten. Mitarbeiter kennen ihren Arbeitsbereich, den Betrieb und die Abläufe sehr gut und bemerken, wenn etwas optimiert werden kann. Wichtig: Halten Sie die Meetings möglichst kurz, und legen Sie Anfang und Ende dieser Besprechungen verbindlich fest. Das sorgt für mehr Effizienz. Dabei gilt: Was entschieden wurde, sollte auch umgesetzt werden. Und sollte sich die Umsetzung verzögern, so kommunizieren Sie das transparent.

MITARBEITERGESPRÄCHE MIT ZIELVEREINBARUNGEN (JAHRESGESPRÄCHE)

Nehmen Sie sich die Zeit, und führen Sie mindestens einmal im Jahr mit jedem Mitarbeiter ein persönliches Gespräch. Dieses Gespräch dient dazu, die Leistungen des Mitarbeiters im vergangenen Jahr zu betrachten, gemeinsam neue Ziele abzustecken und über Entwicklungsmöglichkeiten, zum Beispiel neue Aufgabenfelder oder Weiterbildung, zu beraten. Gemeinsam vereinbarte Ziele spornen an und tragen dazu bei, Ihr Unternehmensergebnis zu verbessern.

Ehrliches Lob Motiviert am meisten © Shutterstock manufakt

Der Kommunikationsstil vom Chef überträgt sich schnell auf das gesamte Team. Wer dauernd über Mitarbeiter und Kunden schimpft, darf sich nicht wundern, wenn auch über ihn gemault wird. Das heißt im Umkehrschluss: Wer seinem Umfeld wertschätzend und höflich begegnet, positiv und begeisternd kommuniziert, wer auch unter Stress ruhig und gelassen bleibt, der sorgt für ein konstruktives Klima im Unternehmen. Das spüren auch die Kunden. Auch wenn Ihnen der Kragen buchstäblich platzt: Halten Sie sich zurück mit negativen Bemerkungen über Mitarbeiter, Geschäftspartner oder Kunden. Kritik ist erlaubt, geht aber direkt und ausschließlich an diejenigen, die es unmittelbar betrifft.

WERTSCHÄTZUNG UND LOB

Nichts ist so motivierend wie ein ehrliches und angemessenes Lob. Hat einer Ihrer Mitarbeiter herausragende Arbeit geleistet? Dann sagen Sie es ihm. Geben Sie auch Feedback von Kunden an Ihre Leute weiter: Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl im Betrieb und sorgt für zufriedene Mitarbeiter. Aufmerksamkeit und Lob sind wichtige Bestandteile der Entlohnung und sollten bewusst und regelmäßig „ausgezahlt“ werden.

39 07|08 2022


THEMEN IN BEWEGUNG | Kommunikation im Betrieb

KONSTRUKTIVES FEEDBACK GEBEN

Nicht alle Mitarbeiter sind gleich selbstständig und eigenverantwortlich. Besonders neue und junge Mitarbeiter brauchen und wollen regelmäßiges Feedback zu ihrer Arbeit. Für Vorgesetzte ist das ein großer Zeitaufwand, doch er lohnt sich. Regelmäßiges Feedback gibt Mitarbeitenden und Führungskräften gleichermaßen Orientierung über den Arbeitsfortschritt, über erreichte Ziele oder Unterstützungsbedarf. Es gibt dem Mitarbeiter Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein, und beugt Missverständnissen auf beiden Seiten vor.

DER BLICK AUFS POSITIVE

Mancher Handwerkschef sucht erst dann das Gespräch mit seinen Teammitgliedern, wenn etwas schiefläuft. Nach dem Motto „Solange ich nichts sage, ist alles in Ordnung!“. Klar, haben wir doch den ganzen Tag mit der Lösung von Problemen zu tun. Wir Menschen sind gewohnt, uns auf die Fehler zu konzentrieren, auf Unerledigtes und Probleme. Erle-

digte Dinge vergessen wir schnell. Wenn Sie als Führungskraft bei jedem Meeting nur davon sprechen, was schiefgelaufen ist, geht viel Begeisterung und Motivation verloren. Deshalb: Beginnen Sie jedes Meeting mit etwas Positivem: gemeinsam Erreichtes, ein gemeinsamer Erfolg. Und enden Sie jedes Meeting positiv. Dasselbe gilt für ein Gespräch unter vier Augen mit einem Mitarbeiter.

VERÄNDERUNGEN RECHTZEITIG KOMMUNIZIEREN

Neue Abläufe, neue Aufgaben, neue Kollegen – viele Handwerksbetriebe stehen im Wandel. Doch was tun, wenn das Team bei Neuerungen mauert? Informieren Sie Ihre Mitarbeiter frühzeitig über Ihre Pläne, und beziehen Sie sie in das Projekt ein, sodass diese zumindest das Gefühl haben, mitentscheiden zu können! Zeigen Sie den Mitarbeitern möglichst früh auf, welche Folgen Ihre Pläne für sie haben werden. Enorm wichtig

40 07|08 2022

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Kommunikation im Betrieb | THEMEN IN BEWEGUNG

Liebe Geschenkideen Unterstützen die positive Haltung der Mitarbeiter zum Betrieb © Shutterstock

sind dabei die Vorteile. Überlegen Sie sich aus der Perspektive jedes einzelnen Mitarbeiters, welche Vorteile die Änderung für ihn hat. Und sorgen Sie in Gesprächen dafür, dass diese Botschaft auch ankommt.“

INFORMATIONEN WEITERGEBEN

Im Gegensatz zum Chef kennen Mitarbeiter die Gründe für Anweisungen oft nicht ganzheitlich. Sie können Entscheidungen für grundfalsch halten, weil ihnen Informationen fehlen. Mitarbeiter

sollten also frühzeitig alle relevanten Informationen erhalten. Auch wenn Entscheidungen bereits feststehen, werden diese eher akzeptiert, wenn die Gründe dafür bekannt sind. Darüber hinaus fühlen sich Mitarbeiter ernst genommen, wenn sie Hintergrundinformationen erhalten. Die gute Nachricht zum Schluss: Erfolgreich kommunizieren als Führungskraft ist erlernbar. Wirksame Kommunikationstechniken bietet beispielsweise die NLP-Methode. Mehr dazu mit dem Suchbefehl NLP in Südtirol unter www.telos-training.com.

Die Autoren Mag. Magdalena Gasser, Institutsleiterin, Dr. Elmar Teutsch, Wirtschaftspsychologe, TELOS – Institut für Psychologie und Wirtschaft Tel. 0471 301577 info@telos-training.com www.telos-training.com

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IM BLICK TRENDS: Marktneuheiten, Produktvorstellungen, Betriebsporträts, Public Relation, Werbung

42 07|08 2022

Eine Frage des Vertrauens LAMAFER GMBH: TREUE KUNDEN BEWEISEN, DASS VERTRAUEN EIN HOHER WERT IST. UM VERLÄSSLICHE PARTNERSCHAFTEN GEHT ES JEDEM BETRIEB, WIE AUCH DER FALSER GMBH, VOR ALLEM BEI DER ABWICKLUNG DES SONDERMÜLLMANAGEMENTS. Giancarlo Tomelini ist der Inhaber von Lamafer, dem traditionsreichen Fachbetrieb im Bereich Sondermüllmanagement, Metallabfälle und Schrott mit Sitz in Bozen. Seit der Gründung durch Pionier Giovanni Tomelini 1956 hat sich viel verändert. Doch Eines ist bei der 2008 aus dem ursprünglichen 1-Mann-Betrieb hervorgegangenen Lamafer GmbH gleichgeblieben: die Handschlagqualität, gepaart mit hoher Professionalität bei der Abwicklung der Dienstleistungen an den vielen treuen Kunden.

IN GENERATIONEN DENKEN

Der Firmenchef denkt in Generationen. Ihm ist es wichtig, mit den Kunden langfristige Beziehungen aufzubauen, sie zu pflegen und mit den Betrieben zu wachsen. „Wir sind Dienstleister, Problemlöser und ein wichtiger Teil der Lieferkette der Südtiroler Wirtschaft“, sagt Giancarlo Tomelini. „Wir arbeiten auf Augenhöhe mit unseren Kunden und suchen mit ihnen die geeignete Lösung. Als Familienbetrieb sind wir flexibel und können uns an neue Bedürfnisse schnell anpassen“, berichtet der Entsorgungsexperte.

ES GEHT UM VERTRAUEN

Partner mit Handschlagqualität Andreas Falser, Johanna Falser und Giancarlo Tomelini (v. l.)

„Und ja,“ bestätigt er, „besonders in der Sondermüllbewirtschaftung geht es um Vertrauen.“ Ein Wert, mit dem Giancarlo Tomelini behutsam umgeht, wie ihm sein Vater vorgelebt hat. Um Vertrauen geht es, wenn es um die


Produktplatzierung | IM BLICK

01 In Generationen denken Facharbeiter Patrick Falser, Mutter und Geschäftsführerin Johanna und Produktionschef Andreas Falser (v. l.) 02 Register aus dem Jahre 1987 Giovanni Tomelini an der Seite der Falser GmbH 03 Giancarlo Tomelini Expertise beim Handel von Schrott und Entsorgung von Metallresten

sorgfältige Sortierung und die sachgerechte Entsorgung von Müll und Schrott, wenn es um die Beachtung der Gesetze und Normen bei der Müllentsorgung und wenn es um die Bestimmung der Endstation der Mülllieferungen geht. Sehr wichtig ist aber auch, den Müllproduzenten für den umweltschonenden Umgang mit den jeweiligen Ressourcen und Materialien zu sensibilisieren. Ein Betrieb, mit dem Giancarlo Tomelini und seine Firma gewachsen sind, ist die Falser Maschinenbau GmbH aus Auer.

FALSER MASCHINENBAU GMBH

Als 1967 Seniorchef Gottfried Falser die gleichnamige Maschinenschlosserei Falser gegründet hatte, ahnte er wahrscheinlich nicht, wie rasant die Entwicklung an Fahrt aufnehmen konnte. Mit Weitblick und Innovationsgeist patentierte er schon bald die ersten landwirtschaftlichen Geräte und Maschinen. Der erste Umzug führte den Betrieb 1987 nach Leifers. Das Geschäft wurde dank des Einstiegs von Johanna Santa, die seine Frau wurde, mit einem florierenden Fachhandel für zusätzliche Maschinen für die Kommunaltechnik und für den Bausektor ergänzt. 1998 erfolge der zweite Umzug, dieses Mal nach Auer, in eine 2500 Quadratmeter große Betriebsstätte, wo sich heute noch der Hauptsitz des Unternehmens befindet. Anschließend wurden komplexe Montagen und Automatisierungen in zwei weitere Hallen ausgelagert.

zählen. Er ist ein sehr wichtiges Glied unserer regionalen Lieferkette“, bestätigt die Geschäftsführerin.

DIE ZUKUNFT IN GUTEN HÄNDEN

Der unermüdlichen Geschäftsführerin Johanna Santa Falser stehen seit 2010 der älteste Sohn Andreas und der jüngere Sohn Patrik zur Seite. Andreas ist zweifacher Meister und führt mit hoher Kompetenz den Betrieb durch das digitale Zeitalter. Er verantwortet mit Weitsicht und Risikobereitschaft Vertrieb und Produktion. Patrick ist als Geselle im Handwerksbereich operativ tätig und eine wertvolle Säule an seiner Seite. In einer noch und nöcher erweiterten und modernisierten Werkhalle werden Zerspanung und Baugruppenfertigung durchgeführt, seit Kurzem auch individuelle Automatisierung und Serienmontagen. Auf modernen CNC-Bearbeitungszentren fertigt die Falser Maschinenbau GmbH Fräs- und Drehteile sowie mechanische Komponenten für den Anlagenbau. Der Innovationsgeist und der Anspruch für eine perfekte Ausführung sind auch dank der vorgelebten Passion der Eltern an die zweite Generation weitergegangen. Überaus aktiv und ganz nach dem Motto schnell, präzise und unkompliziert leisten hoch qualifizierte Fachkräfte jeden Tag hervorragende Arbeit. Die Falser Maschinenbau GmbH ist ein pulsierender Mikrokosmos der gesunden Südtiroler Wirtschaft.

GEMEINSAM IN VERANTWORTUNG

Lamafer und Falser sind gemeinsam in die Verantwortung gegangen. „Herr Tomelini war mit Verständnis und großer Flexibilität immer an der Seite unserer Unternehmensentwicklung“, berichtet Geschäftsführerin Johanna Santa Falser. „Als metallverarbeitender Betrieb können wir auf die Expertise von Lamafer in puncto Handel und gerechte Entsorgung von Schrott und Metallresten immer

Gemeinsam gewachsen Falser GmbH mit Lamafer GmbH manufakt

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IM BLICK | Produktplatzierung

Wir können entscheiden GASSER IVECO, BOZEN-BRUNECK: EIN NEUER IVECO S-WAY MIT CNG-GASANTRIEB FÜHRT SEIT KURZEM RAMOSER HOLZ DURCH DIE LETZTE MEILE ZU DEN TISCHLEREIEN UND ZIMMEREIEN SÜDTIROLS. DIE KLIMANEUTRALITÄT IST EIN HERZENSANLIEGEN VON KARL RAMOSER. „In den vergangenen Jahren, lange bevor das Bewusstsein für die Dringlichkeit von Klima- und Umweltschutz in der Bevölkerung gestiegen ist, hat mich die ökologische und die wirtschaftliche Dimension des Begriffs Nachhaltigkeit interessiert“, berichtet Karl Ramoser. Heute ist die Ramoser Holz bei der Suche nach Lösungen für eine tief greifende Dekarbonisierung ein großer Schritt voraus und kann auf dem Weg zur Klimaneutralität konkrete Maßnahmen bereits einsetzen.

GREEN POWER FÜR DIE LETZTE MEILE

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Aus tiefster Erfahrung berichtet Karl Ramoser, dass die Herausforderung der neuen Betriebsorganisation in der Logistik liegt: Einkauf, Lagerung und Verkauf. Das Thema Transport ist allgegenwärtig. Vom neuen, architektonisch erwähnenswerten Sitz in der Altmannstraße in der Bozner Industriezone zeigt Ramoser Holz Flagge, wenn es um Entscheidungen geht, die den nächsten Generationen guttun. Zum „Business for Good“ gehört auch der Kauf eines neuen IVECO S-Way mit CNG-Gasantrieb.

Alex und Lukas Gasser, Inhaber des Fachhandels IVECO und Fiat Professional in Bozen, Bruneck und Belluno, sind überzeugte Mitstreiter auf dem Weg zur großen ökologischen Transformation der Unternehmen in Südtirol. Sie investieren viele Ressourcen in die Verbreitung der Causa der umweltschonenden Mobilität. „Wir brauchen uns nichts vormachen: Bemühungen der Unternehmer für eine Klimastrategie mit Reduktionszielen müssen dringend beschleunigt, aber auch gewürdigt werden“, sagt Alex Gasser.

LEARNING BY DOING

Erhebliche Einsparungen bei den CO₂-Emissionen werden bei Ramoser Holz erzielt, seitdem eine 1000 Meter große Fläche von Fotovoltaik auf das Dach des neuen Sitzes installiert wurde. Diese saubere Energie trägt zur umweltschonenden Beheizung der Trockenkammer bei. Nach dem Motto Learning by doing sind heute die Trockenanlagen das wahre Herzstück des Unternehmens. Mit einem Fassungsvermögen von 250 Kubikmetern werden dort nach und nach lokale Massivhölzer veredelt. Entschleunigung ist hier angesagt. Wie ein guter Parmesankäse wird Massivholz jeder Art gelagert und schonend bis zur gewünschten Holzfeuchte nachgetrocknet. Dies geschieht bei einer Temperatur von ca. 40 Grad Celsius und einer konstanten Belüftung.

ZURÜCK ZUM URSPRUNG

Der Ursprung des Nachhaltigkeitsgedankens liegt in der Forstwirtschaft des 18. Jahrhunderts. Demnach sollten in der Regel nicht mehr Bäume gerodet werden, als neue nachwachsen können. Das Naturmaterial Holz und die Kenntnisse über den Erhalt des natürlichen Ökosystems haben die Entscheidungen der Firmenleitung schon immer geprägt. Karl Ramoser will sich auf die Wurzeln zurückbesinnen und aus jedem geschlägerten Baum, den er am liebsten aus lokalen Wäldern des Alpen- und Voralpenraumes bezieht, das Maximum herausholen.

WENIGER IST MEHR

Karl Ramoser, Firmenchef in zweiter Generation Verantwortung übernehmen, vorausschauend denken

Seit 2007 leitet Karl Ramoser das Familienunternehmen Ramoser Holz in zweiter Generation. Ihm ist es


01 Saubere letzte Meile Ramoser Holz mit einem IVECO S-WAY in Erdgasversion (CNG) 02 Fotovoltaikanlage Erhebliche Reduzierung der Killeremissionen 03 Die Trockenkammer Das Herzstück von Ramoser Holz

heute wichtig, konkret und konsequent einen Gang zurückzuschalten. Ob es ihm gelingt, seinem Betrieb mehr als bloß ein „Greenwashing“ zu verpassen, weiß er selber nicht. Er bemüht sich und sagt dazu: „Einen Klimanotstand zu signalisieren, ist eine Sache, sich zum Handeln zu verpflichten und einen Plan zu haben, ist eine andere.“

INNOVATIV UND LOKAL

Karl Ramoser sprießt vor Energie, wenn er berichtet, wie er seinen Betrieb in die nächste Generation führen möchte, und ist bescheiden, wenn es um seine Rolle in der Führung geht. „Mit Herrn Ramoser haben wir nicht nur einen verständnisvollen Arbeitgeber, sondern einen Supertrainer und einen motivierenden Coach“, sagen die 30 Mitarbeiter, die zunehmend mit der Aufgabe konfrontiert sind, Verantwortung für die nachhaltige Wende des Betriebes zu übernehmen. Die Geschichte der Kompensation von CO₂ beginnt bei Ramoser Holz mit dem Begriff „lokal“. Der Begriff der Regionalität zeichnet die neuen Produkte aus, die im Showroom Architekten und Bauherren gezeigt werden. „Unsere typischen Holzsorten wie Fichte, Lärche und Zirm werden aus lokalen Wäldern gewonnen und mit lokalen Partnern zu qualitativ hochwertigen und innovativen Holzprodukten verarbeitet, die vor allem für den heimischen Holzbaumarkt bestimmt sind“, erklärt Ramoser, ein ausgewiesener Holzexperte. „Für den Transport manufakt

unserer 80 täglichen Bestellungen durch die letzte Meile bevorzugen wir umweltverträgliche Verkehrsträger wie den neuen IVECO S-Way mit CNG-Motor, empfohlen vom umweltsensiblen Fachhändler Gasser GmbH hier in Bozen.“

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LANGE ERFAHRUNG

Gegründet wurde der Betrieb 1957 als Sägewerk auf dem Ritten vom Vater Luis Ramoser. In den 1980er Jahren übernahmen die Brüder David und Karl, unterstützt von Schwester Walburga den väterlichen Betrieb und erweiterten die Tätigkeit zu einem erfolgreichen Holzhandel. Mit ihm an der Spitze und in allgegenwärtigem Andenken an den all zu früh verstorbenen Bruder David ist die Ramoser Holz GmbH stetig gewachsen.

GROSSE CHANCE

Unternehmer im Holzsektor können heute den eigenen Nachhaltigkeitsansatz in ihre langfristigen Strategien einbeziehen. Für Karl Ramoser und seine Mannschaft ist die Entscheidung gefallen, und sie ist wertvoll für die persönliche Weiterentwicklung und eine große Chance, wirklich etwas nachhaltig zu gestalten, innovative und klimapositive Spuren in der Welt zu hinterlassen. Mit Blick auf gesellschaftliche Trends und Marktveränderungen handelt Karl Ramoser vorausschauend und ermöglicht der Ramoser Holz GmbH zu gedeihen – durch den Aufbau solider Marken, nah an den Werten ihrer Kunden.

KONTAKTE

Gasser Iveco GmbH Bozen Tel. 0471 553 000 St. Lorenzen Tel. 0474 474 514 Belluno Tel. 0437 915 100 www.gassersrl.it

Ramoser Holz GmbH Altmannstraße 4 Tel. 0471 553 000 39100 Bozen info@ramoserholz.co www.ramoserholz.com


IM BLICK | Produktplatzierung

Sarner Wirtschaftsschau 2022 MIR SARNER: DIE ORGANISATOREN FREUEN SICH RIESIG, ALLE INTERESSIERTEN VON NAH UND FERN VOM 5. BIS ZUM 7. AUGUST 2022 ZU EINER GROSSARTIGEN WIRTSCHAFTSSCHAU IN DER HANDWERKER- UND INDUSTRIEZONE IN SARNTHEIN EINZULADEN.

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Die beste Qualität liefern und ihre Kunden begeistern – das können die Sarner Unternehmer aller Sparten sehr gut. Nebenbei schaffen sie es auch, mit ihren Betrieben allen Anforderungen der Wirtschaft der heutigen Zeit gerecht zu werden. Doch was sie mit überaus großer Freude jetzt erfüllt, ist eine interessante und unterhaltsame Wirtschaftsschau in der Handwerker- und Industriezone in Sarnthein auf die Beine zu stellen. „Nach den Wirren der vergangenen Jahre und den derzeit unsicheren Gegebenheiten ist es uns Aufgabe und Verpflichtung, mit der Sarner Wirtschaftsschau 2022 für Zuversicht zu sorgen und positive Signale für die Zukunft zu senden“, erklärt Eberhard Hofer, Präsident des Konsortiums „Mir Sarner“ und an der Spitze des Organisationskomitees. Dankesworte richtet er für die starke Unterstützung an den Hauptsponsor, die Raika Sarntal, die Gemeinde Sarntal, die Junghandwerker, den Jugenddienst und an die vielen Helfer, Sponsoren, Unterstützer und besonders an das engagierte OK-Team. Die Sarner Wirtschaftsschau 2022 ist ein Schaufenster, wo die Betriebe des Tales und einige von auswärts ihre Leistungen, Produkte und Neuigkeiten präsentieren.

Das Organisationskomitee Mit Bürgermeister Christian Reichsigl (6. v. l.) und Peter Heiss (6. v. r.), Obmann der Raiffeisenkasse Sarntal, Hauptsponsor der Ausstellung

89 Unternehmer/-innen aus allen Sparten treten in direktem Kontakt mit den Kunden und der Bevölkerung. Vielfalt der Branchen, Stärke der Betriebe und Einigkeit der lokalen Wirtschaft sind ein großer Vorteil für Land und Leute, wobei bei den Sarnern immer der Mensch im Mittelpunkt steht. Ein abwechlungsreiches Rahmenprogramm für alle Altersgruppen und Leckeres aus der Sarner Küche sorgen für erlebnisreiche Tage, jeweils ab 10 Uhr. Aktuelle Informationen auf www.mirsarner.com.

Der Kleinanzeiger im manufakt

Wir suchen Lehrlinge für ELEKTROMECHANIK und Lehrlinge für MASCHINENSCHLOSSEREI Als Motivation und Anerkennung übernehmen wir die Kosten Deines Motorradführerscheines. Wir bieten ein interessantes, abwechslungsreiches Aufgabenfeld in einem Familienunternehmen, welches weltweit tätig ist. KAAN Blumau Tel. 0471 353 316 | info@kaan.it | www.kaan.it

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3 Tage Wirtschaftswahnsinn

SARNTAL zoag sich

Freier n itt a Eintr gen Ta allen

89 AUSSTELLER aus Handwerk, Handel, Dienstleistung, Tourismus & Landwirtschaft Komm täglich ab 10 Uhr zur großen Wirtschaftsschau in der Handwerker- und Industriezone von Sarnthein. Genieße beim „Sarner Holbmittog“ und Mittagessen kulinarische Spezialitäten, unterhalte dich bei Spielen und einem tollen Rahmenprogramm den ganzen Tag und feiere bei „Musihitt Revival“ mit DJ bis in die Morgenstunden!

Hol dir die große Wirtschaftsschau Broschüre mit allen Infos, Ausstellern und Highlights als Beilage in der Sonntagszeitung am 31.07.2022!

alle wichtigen Infos auch online unter www.mirsarner.com oder auf

Gemeinde Sarntal

Sarner Handwerker

mirSarner


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