4 Dach und Fassade
Funktional und formschön – Kriterien für Hausdächer und Fassaden Das Bauen hat einen traditionsreichen Formfundus der Dachkonstruktionen hervorgebracht. Während manche Dachformen dem Auge gefallen, erweisen sich andere von der Kostenseite her als günstig. Bestimmte Dächer wiederum trotzen besonders gut Wind und Wetter. Neben dem Pflegeaufwand ist bei der Wahl der Dachform wichtig, dass sie zur Fassade sowie zur umliegenden Dachlandschaft passt.
Satteldächer sind vor allen Dingen witterungsbeständig.
Es ist vor allem die Dachform, die das Erscheinungsbild eines Hauses prägt. Dabei weichen die Formen nicht nur optisch voneinander ab. Sie haben auch verschiedene Vor- und Nachteile. Auf jeden Fall wertet ein schönes und gepflegtes Dach die Liegenschaft auf. Zusammen mit der Fassade schützt es das Haus vor der Witterung. Deswegen lohnt es sich, diesen Gebäudeteil stets in gutem Zustand zu halten und ihn regelmässig auf mögliche Schäden hin zu überprüfen. Für Flachdächer beispielsweise sind die periodische Entwässerung und Reinigung von Schmutzablagerungen und Moos wichtig. Ausserdem kann man bei der Inspektion feststellen, ob sich Risse gebildet haben, um die man sich unverzüglich kümmern muss. So kann man sicher sein, dass bei Starkregen im Gebäudeinneren keine Wasserschäden entstehen. Bei Flachdächern kann sich der Bewohner eventuell selbst um die Überprüfung kümmern, da die Absturzgefahr sehr gering ist.
Triumph der Geradlinigkeit – das Flachdach Es ist eine Frage der Perspektive, was ein Dach darstellt, ein flaches jedenfalls. Es ist zum einen das, was ein Haus erst zum Haus macht, gehört doch zu dessen Wesen, sich auf allen Seiten gegen die Aussenwelt abzugrenzen. Es ist aber auch Boden und Fläche, auf der wiederum etwas entstehen kann. Es gibt in Städten Dächer, auf denen Fussball gespielt wird, auf denen Liegestühle stehen oder auf die Minihäuser gehoben wurden, die sich mit dem quasi als Nebenprodukt entstehenden Platz begnügen. Die beliebtesten Dachformen entsprechen dem Trend zur Geradlinigkeit. Daher stehen schnörkellose Formen auf der Beliebtheitsskala an erster Stelle. Ein weiterer, nicht weniger wichtiger Grund ist, dass solche Dächer deutlich pflegeleichter sind. Das Flachdach hat eine leichte Neigung, höchstens zehn Grad, und ist es die einfachste Form der Eindeckung. Flachdächer sind im Mittelmeerraum schon seit der Antike weit verbreitet. Heutzutage lassen sich Flachdächer hundertprozentig abdichten und eignen sich daher auch für regenreiche Regionen. Besonders bei Passivhäusern sind sie beliebt, weil sie den Einbau einer grösseren Solaranlage ermöglichen. Oder dem Hausbauer zu einer Dachterrasse verhelfen.
Ein mediterraner Hauch Mit einem Zeltdach kann man etwas mediterrane Atmosphäre schaffen. Diese Dachform ist nur für Häuser mit quadratischen oder runden Grundrissen geeignet. Ihr Aufbau ist nicht kompliziert – mindestens drei gegeneinander geneigte Flächen laufen in einer Spitze zusammen. Die Neigung kann auch hier von sehr steil bis fast flach ausfallen. Wer auf seinem Zeltdach eine Solaranlage unterbringen möchte, sollte eine flachere Variante wählen. Laut Experten ist ein Winkel zwischen 25 und 35 Grad am geeignetsten. Auch mit diesem Typus bekommt das Dachgeschoss ausreichend Tageslicht. 36 HAUSBAUER 2022