Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
Grußwort Schirmherrin Siemtje Möller Seite 3
Grußwort Oberbürgermeister Carsten Feist Seite 5 Vorwort Seite 7
HISTORIE
Idee trifft auf Tatkraft Seite 8 Zahlen & Fakten Seite 12
CUP Teilnehmer 2002-2022 Seite 15
Über den Dächern der Stadt Seite 19
20. WILHELMSHAVEN SAILING-CUP
Endlich wieder vollen Wind in den Segeln Seite 23 Schiffsporträts Seite 27
Abenteuer Regattaleitung Seite 54
Regeln + Rechnen = Regatta Seite 59
Regattabegleitschiffe Seite 60
Der CUP und seine Künstler*innen Seite 62 Wasser, Kunst und Leben Seite 63
Die “Next Generation” hisst die Segel Seite 67
Das Wilhelmshavener Hafenschwimmen Seite 69 Sport- & Spaßregatten Seite 72
MARITIMES LEBENSGEFÜHL
Unter Segeln um die Welt Seite 74
Bilder, die unter die Haut gehen Seite 78 Ein ganz persönlicher Logbucheintrag Seite 81 Vom rostigen Rumpf zum stolzen Segelschiff Seite 82 Geschichten von Menschen und Meer Seite 86
HEIMATHAFEN WILHELMSHAVEN
Der maritime Herzschlag Wilhelmshavens Seite 89 Wilhelmshavens Wasserseiten Seite 90 Eine Stadt und ihre Häfen Seite 93 JadeWeserPort Seite 101
Museumshafen - Eine Idee nimmt Formen an Seite 104 Stadt der Wissenschaft Seite 108
Einzigartiger Naturraum und Sehnsuchtsort Seite 112 Schützen, was man liebt Seite 114 Ein CUP und sein Segelrevier Seite 116
Impressum Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH (WTF GmbH) Banter Deich 2, 26382 Wilhelmshaven
Kontakt Tel.: +49 4421 92 79 0 | Mail cup@wilhelmshaven-touristik.de Internet www.wilhelmshaven-sailing-cup.de USt-IdNr. DE 237871104
Projektleitung: Heike Gorath | WTF GmbH
Redaktion: Annika Bischof | WTF GmbH, Heike Gorath | WTF GmbH, Annette Muschalik | freie Journalistin | www.annettemuschalik.de Gestaltung: Annika Bischof | WTF GmbH
Anzeigenakquise: Doris Evenburg, Arno Wiemers & Barbara Groneick | WTF GmbH
Druck: Heiber GmbH – Druck & Verlag, Schortens
Stand 24.08.2022
© Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger Liebe Wilhelmshavenerinnen und Wilhelmshavener
20 Jahre Wilhelmshaven Sailing-CUP, wenn das kein Grund zum Feiern ist! Ich freue mich, dass ich in diesem Jubiläumsjahr Schirmherrin dieser tollen Veranstaltung sein darf.
Als begeisterte Seglerin kann ich die Passion und Freude teilen, die mit einem solchen Event einhergeht. Insbesondere in einer so maritimen und wasseraffinen Stadt wie Wilhelmshaven ist die Lust groß, raus zu gehen, sich am Wasser zu bewegen, in der Nordsee zu schwimmen, oder eben auf ihr zu segeln. Die große Resonanz bei einer Veranstaltung zeigt, wie sehr den Menschen der Stadt und der Umgebung das Wasser und der Wassersport am Herzen liegen und sie ihn leben.
Auch ich bin gerne mit meinem Mann und unseren beiden Söhnen draußen in der Natur, besonders natürlich am und auf dem Wasser. Unsere regionalen Küstenorte halten dabei allerlei Wunderbares bereit, um sich gemeinsam einen wunderbaren Tag zu machen. Während Orte wie Bensersiel oder Dangast stark touristisch geprägt sind, besticht Wilhelmshaven, trotz vieler tou ristischer Highlights, immer noch durch einen rauen Seefahrer-Charme und Historie aus Kaisers Zeiten. Egal ob ein Besuch am Südstrand, im Marine- und Küstenmuseum oder im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum, das Bestaunen der Traditionsschiffe oder das Beobachten der großen Frachtschiffe am JadeWeserPort. Für jeden Nordsee-Liebhaber ist in Wil helmshaven etwas dabei, damit man sich hier willkommen und zuhause fühlt.
Ich freue mich sehr auf den diesjährigen Sailing-CUP und wünsche allen Teilnehmenden alles Gute, gut Wind und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
Ihre Siemtje Möller Mitglied des Deutschen BundestagesDer Wilhelmshaven Sailing-CUP wird 20 Jahre und ist damit die älteste Traditionssegler-Regatta an der deut schen Nordseeküste. Als Werbemaßnahme für den geplanten Containerhafen „„JadeWeserPort“ initiierte die Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung 2002 erstmals das Regatta-Event – damals noch unter dem Namen „„JadeWeserPort-CUP“. Von 2003 bis 2013 entwickelte sich der CUP dann unter der Leitung der OCEANIS AG/JadeWeserPort-CUP GmbH zu einer regelmäßigen und überaus beliebten Veranstaltung mit überregionaler Strahlkraft. Seit 2014 liegt die Organisation nun schon in den bewährten Händen der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH. Mit der Namensänderung im Jahr 2017 wurde schließlich der eindeutige Bezug zur Regatta, dem maritimen Charakter und die Verbindung zur Stadt Wilhelmshaven verdeutlicht, die bislang fehlten. Im Laufe der Jahre ist die Veranstaltung stetig gewachsen und zog zuletzt bis zu 60.000 Besucherinnen und Besucher an.
Wer also am Wochenende Zeit hat, der sollte sich unbedingt auf den Weg nach Wilhelmshaven machen, denn der 20. Wilhelmshaven Sailing-CUP wird wieder 13 Traditionsschiffe an die Kaikanten des Großen Hafens locken. Viele von ihnen sind schon Stammgäste und einige bereits von Beginn an mit dabei. Die Barken, Briggs und Topp segelschoner sind zum Teil über 100 Jahre alt. Mit ihnen hält eine ganz besondere maritime Atmosphäre Einzug in die Jadestadt
Der Wilhelmshaven Sailing-CUP steht für Unterhaltung, Kultur, interessante Begegnungen und maritimes Flair. Während an Land ein buntes Treiben mit Kajenmarkt, Schlemmermeile und Bühnenprogramm herrscht, sorgt der Regattawettstreit um die begehrte Trophäe für ein sehenswertes Spektakel auf See. Wie in jedem Jahr heißt es wieder: Wer hat die Nase – oder besser den Klüverbaum – vorn?
Besuchen Sie uns, erleben Sie Überraschendes und lassen Sie sich von einem abwechslungsreichen Programm unterhalten, besser noch, machen Sie mit und schnuppern Sie Seeluft!
Carsten Feist Oberbürgermeister Stadt WilhelmshavenAlle Mann an Bord - Wilhelmshaven setzt die Segel!
Ahoi an alle Landratten, Seemänner und Meerfrauen,
Unsere Reise geht aber noch ein ganzes Stück weiter - dorthin, wo der Seewind die Haare zerzaust und das maritime Lebensgefühl mit jedem Atemzug in die Lungen strömt. Und wer könnte dieses Gefühl besser vermitteln als die Menschen, die ihr Glück auf dem Wasser gefunden haben? Wir haben uns ihre Geschichten erzählen lassen, haben sie gefragt, was sie antreibt und bewegt.
Vieles liest sich wie ein Abenteuer, denn die Macht der Naturgewalten bestimmt das Leben auf den Wellen. Wer die Segel setzt, weiß nie genau, was ihn auf offener See erwartet, aber er vertraut stets auf eine sichere Rückkehr. Und so werfen wir auf den folgenden Seiten auch einen intensiven Blick auf die Stadt, die bei dieser Reise unser Heimathafen ist: Wilhelmshaven.
Hier oben am Jadebusen, wo der Nordseestrand nach Süden zeigt, die Marine ihren größten Standort hat und Deutschlands einziger Tiefwasserhafen beheimatet ist, gehören Wasser, Ebbe und Flut beinahe selbstverständlich zum Leben. Freizeit, Wirtschaft, Forschung und Energieversorgung sind geprägt von der Nordsee, die im Auf und Ab der Gezeiten einen ganz besonderen Schatz hütet: das Wattenmeer. Als Nationalpark und UNESCO-Weltnatur erbe ist es Teil eines einzigartigen Segelreviers, das behutsam entdeckt werden will.
Kommt mit auf diese Reise. Spürt die Faszination des Segelns und den maritimen Herzschlag einer Stadt am Meer, die Euch herzlich willkommen heißt.
Idee trifft auf Tatkraft
Im Gespräch mit John H. Niemann
20 Jahre Wilhelmshaven Sailing-CUP ist eine Erfolgsgeschichte unter vollen Se geln, die in den Fokus gerückt hat, was der Name schon verrät: Wilhelmshaven ist eine Hafenstadt!
2002 wurde diese älteste Segelregatta an der Nordsee als „„JadeWeserPort-CUP” von John H. Niemann mit Unterstützung von Peter Westphal und Detlef Weide, dem Geschäftsführer der Wilhelmsha vener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.) aus der Taufe gehoben. Zunächst unter dem Dach der WHV e.V. und ab 2003 mit der JadeWeserPort-CUP AG als Tochtergesellschaft der Sparkasse Wilhelmshaven. 2014 schließlich hat mit der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH die Stadt selbst das Ruder des CUPs übernommen und mit neuem Na men wird seit 2017 weithin sichtbar: Wil helmshaven und sein Sailing-CUP sitzen fest in einem Boot.
Meer koordiniert und wollte mit den Traditionsseglern diese Stim mung wieder in die Stadt holen. Einige Kontakte hatte er also be reits, was ihm fehlte, war eine Idee und der Veranstalter. Die WHV e.V. Vorstände waren zu der Zeit in tensiv mit den Planungen für den JadeWeserPort befasst. Da kam mir die Idee, eine Regatta mit Tra ditionsseglern zu veranstalten und dabei geladenen Gästen das Revier des zukünftigen Tiefwasserhafens vorzustellen. Nach dem Motto: „Unternehmer laden Unternehmer ein und stellen ihnen Stadt und zu künftigen Hafen vor.“
Und auch die Unternehmer kamen. Rund 800 geladene Firmenrepräsentanten unter anderem aus Holland, Finnland, Österreich, Frankreich, England und der Schweiz erlebten eine Regatta bei ech tem „„Nordseeschietwetter”. An Bord der Großsegler wuchsen ihnen „„Seebeine” und sie konnten sich vor der Küstenlinie der Geniusbank über den JadeWeserPort als „„Jahrhundertprojekt der niedersäch sischen Wirtschaft- und Verkehrspoli tik” (Grußwort Christian Wulff 2003) informieren. Extra ausgelegte Seeton nen markierten in den ersten Jahren den Standort des zukünftigen Tiefwasserha fens.
Ein Hafen und sein CUP
„„JadeWeserPort-CUP - Eine Veranstal tung der Wilhelmshavener Wirtschaft.” So war es 2002 auf dem Flyer des ersten CUPs zu lesen und im weiteren Text wur de schnell klar, wer zusammen mit den 14 Traditionsseglern die Attraktion der Veranstaltung sein würde: „„Lernen Sie den Standort des zukünftigen Tiefwas ser-Containerhafens „„JadeWeserPort” kennen und die Gastfreundschaft der Be wohner Wilhelmshavens und der Region.”
John H. Niemann, damals wie heute Prä sident der Wilhelmshavener Hafenwirt schafts-Vereinigung, erinnert sich noch gut an diese Anfänge.
„Peter Westphal hatte 2000 die „Sail and Steam” im Rahmen der Expo am 10
Wichtig war mir dabei vor allem die Regatta. So etwas gab es mit Traditionsseglern noch nicht und der Wettkampf erzeugt einfach zusätzliche Spannung. Außerdem wollte ich ein stilvolles Rahmen programm. Der Kajenmarkt als weiteres Herzstück des CUPs soll te die Besucher aus nah und fern mit einer hanseatischen Atmo sphäre empfangen.“
Und sie kamen, die Besucher*innen. Zehntausende, so war es in den Zeitun gen zu lesen, strömten an den Bontekai, genossen das maritime Flair des Kajen marktes, die stimmungsvollen Bilder der Einlaufparade und die imposanten Aufbauten der Schiffe, die im Großen Hafen festgemacht hatten.
Niemann selbst verbrachte die erste Re gatta mit seinen Gästen an Bord des nie derländischen Schoners TWISTER.
„Wir sind um 7 Uhr mit einem Früh stück im Festzelt gestartet. Da hatte jedes Schiff seinen eigenen Tisch, sodass sich Mannschaften und Gäste kennenlernen konnten. An Bord dann der für Wilhelmsha ven typische Ablauf, der eben auch ein Alleinstellungsmerkmal unserer Regatta ist: Ablegen vom Bonte kai, passieren der Kaiser-WilhelmBrücke, danach ausschleusen und draußen auf der Jade dann der Startschuss der Regattaleitung.
„„De parade door de KW brug langs al het publiek op de kade is een kippevelmomentje.“
„„Die Parade durch die KW-Brücke vorbei am Publikum an der Kaje ist ein Gänsehautmoment.“
Mike und Marly - STORTEMELK
Wir hatten die ganze Zeit Regen und Sturm, aber das hat niemanden ge stört. Als dann die Einlaufparade begann und wir im Großen Hafen von tausenden Menschen begrüßt wurden, kam die Sonne raus und strahlte mit den Besuchern um die Wette. Es war ein grandioser Erfolg und bei der Party abends im Festzelt brannte im besten Sinne die Bude.“ (Foto)
Ein erfolgreicher Startschuss für ein maritimes Großereignis und eine zug kräftige Marketingveranstaltung für den Tiefwasserhafen war damit gesetzt. Gleichzeitig wurde das Ziel der Organi satoren um John H. Niemann und Peter Westphal, aus dem CUP eine Traditions veranstaltung zu machen, mit der Über nahme durch die Sparkasse Wilhelmsha ven gesichert.
Und auch der JadeWeserPort als „„Taufpa te” des CUPs schrieb in dieser Zeit seine Erfolgsgeschichte: Wenn Mannschaften
und Gäste der Traditionssegler im of fenen Wasser der Jade die Segel setzen, um mit „„ihrem” Schiff die Regatta für sich zu entscheiden, dann tun sie dies seit zehn Jahren mit bestem Blick auf die imposanten Verladebrücken des „„EUROGATE Container Terminal Wil helmshaven”.
Ein CUP und seine Stadt
Mit dem CUP, der bereits im ersten Jahr ein großes mediales Interesse ausgelöst hatte, ist auch die Stadt selbst deutlich sichtbarer geworden. Davon zeugen je des Jahr auf eindrucksvolle Weise tau sende Besucher aus ganz Europa.
Gleichzeitig rückten mit der erfolgrei chen Eröffnung des JadeWeserPorts am 12. September 2012 die Marke tingzwecke für Deutschlands ersten Tiefwasserhafen Stück für Stück in den Hintergrund. Damit ist der Wil helmshaven Sailing-CUP auch heute noch Netzwerk-, Präsentations- und Kommunikationsplattform der mariti men Wirtschaft. Vor allem aber feiert
er ein maritimes Lebensgefühl, das in besonderem Maße auch den Herzschlag Wilhelmshavens mit seinen zahlreichen Häfen bestimmt.
Von Wind und Wellen, Krabbenbrötchen, Matjes und Meersalz über Schifferkla vier und Shanty bis hin zu Ankertattoo, Küstengemälde und Schiffsmodell - es ist ein Lebensgefühl, das überall auf der Welt geliebt und gelebt wird.
Für die heutigen Organisatoren rund um die Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH ist genau dieses maritime Lebens gefühl wichtiger Motivationsfaktor bei den alljährlichen Vorbereitungen, verrät Projektleiterin Heike Gorath.
„Der Wilhelmshaven Sailing-CUP ist das exklusive maritime Marken zeichen unserer Stadt und die Re gatta der Traditionssegler macht Wilhelmshaven zu einer besonderen Hafenstadt, was allen guttut. Mit Segel setzen, brassen oder reffen ist der CUP gleichzeitig ein einzigarti ges Abenteuer für unsere Gäste. Für uns selbst ist es dabei vor allem eine Veranstaltung, bei der wir unserer maritimen Kreativität freien Lauf lassen können.“
Heute sind es immer mehr Privatpersonen und Familien, die sich einen Platz an Bord der Traditionssegler ergattern, um für einen Tag Teil einer Seefahrergemein schaft zu sein, die mit „„ihrem” Schiff durch die majestätisch geöffnete Kai ser-Wilhelm-Brücke gleitet und bei der Einlaufparade tausenden Zuschauern am Bontekai zuwinkt.
Das maritime Fest beschränkt sich dabei längst nicht mehr auf die Traditionsseg ler, ihre Regatta und den Kajenmarkt
Foto: John H. Niemannam Bontekai. Es sind zahlreiche Vereine und Organisatoren in der Stadt, die mit vielfältigen Aktionen maritimen Sport und maritime Lebensart sichtbar und erlebbar machen. Auch die Innenstadt Wilhelmshavens bekommt dann ein ma ritimes „„Kleid” und bietet als „„Piraten city” viele Aktionen für große und kleine
Freibeuter. Sie folgt damit der Legende des Seeräubers Klaus Störtebeker, der als „„Robin Hood” der Meere umjubelt, aber auch als Erzfeind der Hanse gejagt wurde und Ende des 14. Jahrhunderts Unterschlupf im kleinen Dorf Schaar fand, das heute zu Wilhelmshaven ge hört.
Treu geblieben sind die Veranstalter in den 20 Jahren dem Termin am ersten Oktoberwochenende. Damit zelebriert Wilhelmshaven das Finale der maritimen Großevents in Deutschland und beschert Crews der Traditionssegler alljährlich ein großes familiäres „„Saisonabschlussfest”. JadeWeserPort, Sailing-CUP und Stadt gehören heute untrennbar zusammen. Sie haben gemeinsam Erfolgsgeschich ten geschrieben, die Ansporn für die Zu kunft sind. Frei nach dem Motto: Da geht noch mehr!
Annette Muschalik„„Het is een heerlijk jaarlijks weerzien met de vloot en de aardige inwoners van Wilhelmshaven.“
„„Es ist ein herrliches alljährliches Wiedersehen mit der Flotte und den netten Einwohnern von Wilhelmshaven.“Foto:
80 Jahre Nietiedt – das sind 80 Jahre Wilhelmshavener Firmen- und Familiengeschichte. In diesen acht Jahrzehnten hat sich die Nietiedt-Gruppe von einem kleinen Malereibetrieb zu einem großen Dienstleister rund um den Bau, Ausbau und Schi bau entwickelt. Mit den Gewerken Gerüstbau, Malerarbeiten, Fassadendämm- und
Oberflächentechnik spielt die Nietiedt-Gruppe in der ersten Liga deutscher Spezialdienstleister am Bau mit und steht fest zum Standort Wilhelmshaven. Ohne den Rückhalt in unserer Heimatregion sowie unserer Mitarbeiter und Kunden vor Ort hätten wir diese Entwicklung niemals nehmen können.
Wir danken unseren Partnern und Unterstützern in der Jade-Region aus Kommunen, Verbänden und Wirtschaft, allen Lieferanten und Kunden, ganz besonders aber allen Nietiedt Mitarbeitern aller Niederlassungen in ganz Deutschland für ihre treue Mit- und Zusammenarbeit und ihre tolle Unterstützung des Unternehmens Nietiedt!
Der Siegerpokal für den Wilhelmshaven Sailing-CUP ist traditionell eine Galionsfigur von Birgit und Claus Hartmann. Die Hartmanns gelten als die Einzigen weltweit, die sich auf das professionelle Schnitzen von Galionsfiguren spezialisiert haben. Zwischen Hamburg und Martinique - Grönland und Kap-Horn - vom Gelben Meer bis zu den Galapagosinseln - von New York, Sydney, Monaco, Yokohama, Cadiz, Bristol bis St. Petersburg - kein Hafen dieser Welt, der nicht schon einmal eine Galionsfigur aus dem Atelier der Schiffsbildhauer Birgit und Claus Hartmann gesehen hat. HENDRIKA
Im Gespräch mit Herbert Enkler über 14 Jahre Regattabegleitboot
Hoch über den Dächern von Wilhelmsha ven findet sich in der Mozartstraße ein urgemütliches maritimes Refugium, wie man es in einem denkmalgeschützten Mehrfamilienhaus mitten in der Stadt nicht erwarten würde. Geschaffen hat sich dieses Reich Herbert Enkler, denn er ist dem Wasser im Allgemeinen, dem Wilhemshaven Sailing-CUP im Speziellen und der Jugendregatta „„Boarding Next Generation” im Besonderen verbunden. Davon erzählt in seiner Wohnung vor allem sein ehemaliges Arbeitszimmer. Das baute der Lehrer, der 40 Jahre an der Hauptschule Bremer Straße unter richtete, nach seiner Pensionierung vor 14 Jahren zu einem Gastraum mit vielen maritimen Erinnerungsstücken um.
1987 hatte Herbert Enkler das 1924 noch als Frachtsegelschiff gebaute und in seiner langen Geschichte unter ande rem zum Behördenschiff und Fisch kutter umgebaute Schiff gekauft. Von da an war die MS GESINE 34 Jahre lang eine Freizeitbeschäftigung, die ihm den Weg in die Freiheit auf den Wellen von Nord- und Ostsee bahnte. Und sie hat über 14 Jahre als fester Bestandteil des Wilhelmshaven Sailing-CUPs zusam men mit ihrem Kapitän und seiner Crew eine Menge erlebt.
Hinter den Tresen führt eine Schwenktür, die aus einem alten verwitterten Ruderblatt gebaut wurde.
In der Mitte prangt ein Tresen, der ehemals in einer maritimen Gaststätte für gesellige Stunden sorgte und wer da hinter gelangen will, geht durch eine aus einem alten Ruderblatt gebaute Schwenktür. An den Wänden hängen ne ben Bildern und Fotos viele Originalteile ehemaligen Schiffszubehörs und mit den Drucken der von Claus Hartmann für die CUP-Urkunden gezeichneten Ga lionsfiguren ist auch der Wilhelmshaven Sailing-CUP stimmungsvoll vertreten.
Zwei wichtige Faktoren führten 2006 dazu, dass der heute 77-Jährige bei der ersten Austragung der Inklusionsregatta „„Boarding Next Generation” zum Kapi tän des Start-, Ziel- und Begleitbootes wurde: Seine enge Freundschaft zum Initiator und jahrelangen maritimen Ko ordinator des CUPs, Peter Westphal und seine GESINE
„Boarding Next Generation” war nicht die erste Regatta, die ich mit der GESINE begleitet habe, aber auf jeden Fall die anspruchsvolls te. Erst auf Position an der Start linie, dann schnell hinter den Seg lern hinterher, um zu kontrollieren, dass auch alle die Tonne richtig umrunden und dann rechtzeitig wieder auf Position an der Ziellinie. Da hat meine GESINE ganz schön geächzt. Die Herausforderung lag auch darin, dass ich keinen Anker werfen konnte und trotzdem beim Auf und Ab der Tide meine Positi onen an Start- und Ziellinie halten musste.“
In Erinnerung geblieben sind aber vor allem die außerplanmäßigen Heraus forderungen. Die erste wartete gleich 2007 auf den Lehrer, der damals noch im Schuldienst war und sich freute, dass auch Jugendliche seiner Schule an der Regatta teilnahmen. Ausgerechnet deren Schiff lief noch vor dem Start auf einer Sandbank auf, und obwohl sich die GESI NE und ihre Crew alle Mühe gaben, konn ten sie die LUCIANA nicht freischleppen. Erst die auflaufende Tide brachte dem Segelschiff, seiner Besatzung und seinen jungen Gästen die ersehnte Bewegungs freiheit zurück.
Als Begleitschiff der Jugendregatta hat te der leidenschaftliche Seemann neben seiner eigenen Crew, zu der seine Le bensgefährtin Jutta Hagelmann und sein Neffe Holger Engelbrecht gehörten, auch die Regattaleitung und die Regattaärzte mit an Bord. Die wurden nicht nur auf Position gebracht, sondern auch gerne be kocht. Noch vor der Regatta 2014 kamen die Ärzte - ganz im Gegensatz zu ihrem Kapitän - allerdings mächtig ins Schwit zen.
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„Die Schiffe mit den Jugendlichen waren schon unterwegs und wir wollten auch gerade vom Bontekai ablegen, als mein Neffe sah, dass sich ein Tampen in unserer Schraube festgesetzt hatte. Da blieb mir nichts anderes übrig, als in das eiskalte Wasser zu springen, abzutauchen und den Tampen rauszuschneiden. Die Ärzte standen unruhig an Bord und guckten, ob ich schon blau an gelaufen war. „Noch geht’s” war ihr
Über den Dächern der Stadt werden Erinnerungen lebendig
„„Die Ärzte standen unruhig an Bord und guckten, ob ich schon blau angelaufen war.”
„„Da hat meine GESINE ganz schön geächzt.”
Kommentar und nach 20 Minuten hatte ich es endlich geschafft. Dann hieß es: schnell hinterher, denn draußen auf der Jade warteten sie ja schon, dass wir das Startsignal geben.“
Ungemütlich wurde es auch in den Jahren 2018 und 2019, als die kaputten Schleu sen den Regattaablauf empfindlich störten. Da musste dann morgens um vier Uhr ausgeschleust werden, um im Marineha fen zu warten, bis die Jugendlichen mit Bussen zu den Schiffen gebracht wurden.
Deutlich unterhaltsamer waren dagegen die Fahrten mit der Sambarracuda-Band
bert Enkler ihnen 2009 an, sie mit seiner GESINE ganz dicht an Schiffe und Zu schauer heran zu bringen.
„Das war immer ein tolles Spek takel - egal bei welchem Wetterdie haben getrommelt. Nur einem Fernsehteam vom NDR haben wir einmal unbeabsichtigt die Suppe versalzen: Ich hatte vor der Re gatta dem Bürgermeister eine be sondere Begrüßung versprochen und deshalb sind wir bei „seinem” Schiff längsseits gegangen und die Band hat ordentlich losgelegt. Was wir nicht wussten: An Bord wollte das Fernsehteam gerade ein In terview mit ihm machen - das war dann bei der Geräuschkulisse na türlich unmöglich.“
leisten könnte, führten zu der Entschei dung, das Schiff zu verkaufen. Heute ist es das Fahrgastschiff MECKI mit seinem Kapitän Dirk Huntemann, das die Aufga ben der GESINE bei der Jugendregatta übernimmt. Huntemann selbst stand schon als Kind am großen Steuerrad der GESINE, denn sie gehörte früher zur Flot te der Reederei seiner Eltern. Für ihn war es ein Anliegen, dass Herbert Enkler mit seiner Crew die Besatzung auf der MECKI vervollständigt.
an Bord. Nachdem die Musiker*innen bei der Einlaufparade der Hauptregatta ursprünglich von der geöffneten KaiserWilhelm-Brücke aus ihr musikalisches Feuerwerk entzündet hatten, bot Her
2021 musste Herbert Enkler dann ganz unerwartet Abschied nehmen von sei ner GESINE. Umfangreiche Reparaturen und die Abwägung, was er selbst noch
„Das ist sehr schön, denn so bin ich immer noch mittendrin, habe aber nicht mehr die volle Verantwortung. Nach dem Verkauf der GESINE hat sich außerdem mein Neffe ein Platt bodenschiff gekauft, mit dem wir nun weiterhin wasserseitig den Wil helmshaven Sailing-CUP und auch das „Wochenende an der Jade” genießen können. Für die GESINE freut mich besonders, dass ihr neu er Eigner die Möglichkeiten hat, sie wieder instand zu setzen. Sie bleibt den Gewässern unserer Region da mit erhalten.“
Und die Erinnerungen an all die Abenteu er auf See bleiben sowieso. Dafür gibt es ja dieses ganz besondere Zimmer hoch oben in der Mozartstraße, in dem Her bert Enkler zu jedem maritimen Fund stück eine Geschichte erzählen kann und das ihm und seinen Freunden als beson derer Treffpunkt dient.
Annette Muschalik 23 Herbert Enkler zwischen seinen Erinnerungen Foto: Muschalik„„Bei der Geräuschkulisse war das Interview mit dem Bürgermeister natürlich unmöglich.”
Endlich wieder vollen Wind in den Segeln
Im Gespräch mit Projektleiterin Heike Gorath2020 traf die Coronapandemie auch den Wilhelmshaven Sailing-CUP mit voller Wucht. Unter dem Titel “Hafenlie be” holten Heike Gorath und das Team der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH (WTF) dennoch über ein halbes Jahr verteilt vierzehn Traditionssschif fe in die Stadt, die Segeltörns unter den jeweils geltenden Bedingungen anbieten konnten. 2021 war dann mit 3G-Rege lung, Hygienekonzept und begrenzter Besucherzahl sogar wieder eine Regatta möglich. „„Im Nachhinein betrachtet wa ren wir alle, also die WTF, die Eigner und die Kapitäne der Schiffe, in diesen Jahren wirklich mutig. Aber es hat am Ende alles super geklappt und die Menschen waren sehr dankbar, dass wir ihnen diese Aus zeiten ermöglicht haben.”
2022 stehen die Zeichen nun - zumin dest bis Redaktionsschluss - wieder auf „„Normalität”. Die Plätze auf den ursprünglich 12 Traditionsseglern wa ren schon im Mai ausverkauft - das erste Mal soweit Heike Gorath sich erin nern kann - und im Gespräch berichtet sie, dass die Vorfreude auf uneinge schränktes „„CUP-Feeling” bei allen Be teiligten spürbar ist.
Gibt es im Jubiläumsjahr Veränderungen beim Wilhelmshaven Sailing-CUP?
„Nein, wir knüpfen nahtlos an das bewährte Konzept der Vor-CoronaZeit an. Das heißt, es wird neben den Regatten wieder einen Kajenmarkt und ein buntes Rahmenprogramm rund um den Wassersport geben. Dahinter stehen unheimlich viele Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, um an diesem Wochen ende mit einem spektakulären Fest das maritime Lebensgefühl zu fei ern. Das ist wirklich großartig!
Und auch die Seglerparty am Sams tag im Pumpwerk kann jetzt zum Glück wieder stattfinden. Das ist für alle Beteiligten immer ein Highlight.
“Heute nimmt uns keiner mehr als “Seglerfrau”, sondern als Seglerinnen wahr.”
„„An diesem Wochenende sind es vor allem ganz viele Ehrenamtliche, die ein großartiges maritimes Fest auf die Beine stellen.”
Für die Kapitäne und Eigner der Schiffe vor allem des halb, weil sie hier mit ihren Familien und Freunden den Abschluss der Saison feiern können.“
Seit die WTF 2014 das Ruder beim CUP übernommen hat, hat es aber ein paar Änderungen gegeben. Kannst Du die wich tigsten kurz vorstellen?
„Das Auffälligste ist natürlich der Name, denn zu dem Zeitpunkt war es ja noch der „JadeWeserPort-CUP”. Uns war wichtig, dass auf den ersten Blick sichtbar wird, worum es bei der Veranstaltung geht und vor allem, wo sie stattfindet. Mit „Wilhelmshaven SailingCUP” wird das nun sofort deutlich. Und ganz ehrlich: Das hat die Stadt auch verdient!
In Hinblick auf den Tourismus haben wir deshalb als weitere Änderung auch die Plätze zum Mitsegeln für Privatleute geöffnet, was natürlich auch von vielen Touristen genutzt wird. Allerdings liegt bis heute der Anteil der Firmenkunden bei über 70 Prozent. Das ist für uns ganz wichtig, denn es liefert uns die Planungs sicherheit, die wir brauchen, um diese große Anzahl an Schiffen überhaupt buchen zu können. Andererseits liefern wir den Firmen mit der in dieser Form einmaligen Regatta eine ganz besondere Incentivemöglichkeit für ihre Kunden und Mitarbeitenden.“
Nicht nur, dass sie die Veranstaltung finanziert, sie lie fert vor allem das unverzichtbare maritime Ambiente und neben unserem Team sind es die Wilhelmshave ner, die mit ihrem Engagement das Ganze überhaupt erst möglich machen. Hinzu kommt, dass wir mit dem Namen natürlich auch Werbung für Wirtschaft und Tourismus der Stadt und der Region machen wollen.
„Ich liebe den CUP einfach wegen seiner besonderen Atmosphäre. Segeln an sich beruhigt, denn es bedeu tet, sich treiben zu lassen. Die Menschen, die sich dieser Fortbewegungsart verschrieben haben, strahlen eine enorme Gelassenheit aus, weil sie gelernt haben, sich den Naturgewalten zu fügen. Und irgendwie scheint diese Gelassenheit ganz schnell auch auf uns Land ratten überzuschwappen. Wenn nach den aufreiben den Monaten der Vorbereitung alle Schiffe da sind und rechtzeitig in der Schleuse festgemacht haben, dann kann auch ich loslassen und bin einfach nur dankbar, dass ich das erleben und genießen darf. Gleichzeitig habe ich unheimlichen Respekt vor den Eignern der Schiffe, die so ein Projekt „Traditionssegler” stemmen, denn ich weiß, wie viel Arbeit und was für ein wirt schaftliches Risiko dahinter steht. Umso glücklicher bin ich, dass wir so viele von ihnen in diesem Jahr wie der bei uns in der Stadt begrüßen können.“
Heike Gorath Seit 1988 bei der WTF GmbH angestellt, ist die 53-Jährige Eventmanagerin und Kommunikations wirtin sturmerprobt - an Land und auf dem Wasser. Seit 1991 arbeitet sie im Veranstaltungsbereich und ist dort seit vielen Jahren zuständig für die beiden maritimen Großveranstaltungen „Wochenende an der Jade” und „Wilhelmshaven Sailing-CUP”. Wasser und Segelschiffe sind für sie auch privat die beste Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen.
„„Das hat die Stadt verdient!”
Gibt es etwas, worauf Du dich ganz persönlich mit Blick auf den Start des 20. Wilhelmshaven Sailing-CUP freust?Annette Muschalik
Die Bewahrer des maritimen Kulturgutes
Ein Dank an die Eigner*innen, Skipper und Crews
Wilhelmshaven trägt den „„Haven“ im Herzen und das Meer sowie die Schiffe spielen eine elementare und prägende Rolle für die Hafenstadt. Eindrucksvoll und faszinierend ist der Anblick der Traditionssegler im Großen Hafen oder unter vollen Segeln bei den Regatten.
Was oft vergessen wird: Hinter jedem Schiff stehen Menschen, die mit viel Herzblut, Liebe, Lebenszeit und Geld versuchen, dieses maritime Kulturgut für uns alle zu erhalten. Menschen, die nicht aufgeben, Lösungen für die immer neuen Vorschriften und Sicherheitsanforderungen ihrer teilweise schon über 100 Jahre alten Schiffe zu finden. Man merkt schnell, dass für die Skipper und Crews das Ganze viel mehr ist als nur ein Job! Es ist eine Passion, die sie antreibt und vielleicht ist es auch das Gefühl, dass die Freiheit nicht nur über den Wolken grenzenlos ist, sondern auch auf dem Meer. wirst die Welt niemals richtig genießen, nicht das Meer durch deine Adern fließt, dich der Himmel zudeckt und die Sterne dich krönen.“
Peter Westphal
Peter Westphal hat als maritimes Urge stein 18 Jahre wie kein anderer den Wil helmshaven Sailing-CUP mit geprägt.
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„„De fascinatie ligt erin, het varend erfgoed in stand te houden. Wat is er mooier dan op een schip van 109 jaar oud, te varen en te zeilen. Bijzonder dat we hier samen met anderen van mogen genieten. Het ambacht van het werken op een traditioneel schip door mogen geven.“
„„Die Faszination am Segeln auf einem Traditionssegler liegt für mich darin, das Erbe der Seefahrt zu bewahren. Was gibt es Schöneres, als auf einem 109 Jahre alten Schiff zu segeln? Und es dann auch noch zusammen mit anderen genießen zu dürfen und das Segelhandwerk auf einem Traditionsschiff weiterzugeben.“
Jeroen Postuma & Marian Ververda Kapitän & Eigner ABEL TASMANABEL TASMAN
Ein luxuriöser Zweimastschoner
Die heutige ABEL TASMAN lief 1913 bei der Werft Pattje in Water huizen als Frachtsegler ohne Motor vom Stapel. Mit seiner Länge von 26 Metern gehörte das Schiff zu den typischen Küstenfrach tern, die Stückgut, Holz und Getreide im Bereich von Ost- und Nordsee transportierten.
Beim Einbau eines Hilfsmotors in den dreißiger Jahren verlängerte man den Rumpf. Ein weiterer Umbau in den fünfziger Jahren veränderte das Schiff völlig. Das Rigg wurde entfernt, der Rumpf noch einmal verlängert. Der damit entstandene Frachter erhielt eine starke Antriebsmaschine. Der ehemalige Frachtsegler fuhr nun als Küstenmotorschiff LAKSEN unter dänischer Flagge.
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Technische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Kampen
Nation:
Länge: 40,50 m
Breite: 6,60 m
T iefgang: 2,50 m
Segelfläche: 450 m²
Tagegäste: 60
Kojen: 30
CUP-Gewinner: 2002, 2007, 2010, 2014, 201 6, 2018
Im Winter 1989 baute man es schließlich zu einem komfor tablen Charterschiff um. Der Rumpf wurde wieder auf die ur sprüngliche Länge gekürzt und umbenannt in ATLANTIS. 1998 erhielt das Schiff seinen heutigen Namen nach dem Seefahrer Abel J. Tasman. Die ABEL TASMAN ist ein luxuriöser Zweimastschoner. Durch ihre großzügige Einteilung fühlt man sich an Bord sehr wohl. Überall gibt es lauschige Plätzchen, an denen man den Aufenthalt in Ruhe genießen kann. Sucht man hinge gen das fröhliche Beisammensein, bieten sich dafür sowohl im Schiffsinnern als auch an Deck und im Steuerhaus ausreichend Gelegenheiten.
„„Aan boord van het schip voel je je een vrijbuiter op het water. Het zeilen op zo’n groot en imposant schip als de ARTEMIS geeft een enorme kick, omdat je eigenlijk alleen met je stuurwiel het hele schip kan controleren. “
„„An Bord des Schiffes fühlst du dich wie ein Freibeuter auf dem Wasser. Das Segeln auf so einem großen und imposanten Schiff wie der ARTEMIS gibt einem einen enormen Kick, weil du im Prinzip nur mit dem Steuerrad das ganze Schiff kontrollieren kannst.“
Jan BruinsmaKapitän & Eigner ARTEMIS
Technische Daten
Schiffstyp: Bark
Heimathafen: Harlingen
Nation:
Länge: 59,00 m
Breite: 7,01 m
Tiefgang: 3,50 m
Segelfläche: 1.050 m²
Tagegäste: 120
Kojen: 36
CUP-Gewinner: 200 4
ARTEMIS
Eine Dreimastbark mit Seefahrertradition
Unter norwegischer Flagge 1926 als Walfänger gebaut fuhr das Schiff als ARTEMIS, mit Dampfmaschine und Hilfsbese gelung, bis Ende der vierziger Jahre im Walfang im nördlichen und südlichen Polarmeer.
In Schweden erfolgte 1948 der Umbau zum Frachtschiff, dabei wich die Dampfmaschine einem Dieselmotor, Harpune und Takelage wurden abgebaut. Die LISTER, wie sie nun hieß, fuhr Fracht. In Wilhelmshaven wurde das Schiff 1951 um zwei Meter verlängert, um eine günstigere Klassifizierung zu erreichen.
Von 1967 bis 1998 fuhr das Schiff, wieder als ARTEMIS, in der Trampschifffahrt zwischen Asien und Südamerika.
Die Gebrüder Bruinsma kauften 1998 den Schiffsveteranen, rissen ihn bis etwa einen halben Meter oberhalb der Wasserli nie ab, bauten ihn neu auf und takelten ihn als Bark.
Im Mai 2001 hatte die ARTEMIS ihre Jungfernfahrt. In der Reihe der Tall-Ships segelt die größte holländische Bark nun hauptsächlich in den westeuropäischen Gewässern.
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Portrait: Guido Hibma„„Wat heel leuk is aan traditionele zeilschepen, is dat het zeilend volk op deze schepen één grote familie is. Contact maken als gast is hierdoor heel makkelijk en je wordt snel in de familie opgenomen.“
„„Sehr schön am Segeln auf einem Traditionssegler ist, dass das Seglervolk auf diesen Schiffen eine große Familie ist. Als Gast Kontakte knüpfen ist dadurch sehr leicht und man wird schnell in die Familie aufgenommen.“
André Hanzens
Kapitän & Eigner AVATAR
BORDSTEMPEL
Technische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Harlingen
Nation:
Länge: 34,50 m
Breite: 6,40 m
T iefgang: 2,80 m
Segelfläche: 450 m²
Tagegäste: 55
Kojen: 12
CUP Gewinner: 2017
AVATAR
Ein Toppsegelschoner mit Yachtcharakter
Das Schiff wurde 1941 in Wolgast als Kriegsfischkutter (KFK) gebaut. Nach Kriegsende wurde es in die Niederlande ge bracht, im Jahr 1957 wurde dann die ursprüngliche Holzbe plankung durch Stahl ersetzt. Das Schiff fuhr nun unter der Kennung IJMUIDEN 64 mit dem Namen GRIETJE MARIA einige Jahre im Fischfang auf der Nordsee.
1998 wurde das Schiff verkauft, um es zu einem Charterboot umzubauen, was jedoch nicht realisiert wurde. Im Jahr 2010 hat dann André Hanzens das Boot gekauft, um die AVATAR zu einem luxuriösen Segler mit Yacht-Charakter umzubauen.
Eine moderne Takelage und ein scharfes Unterwasserschiff machen aus diesem Toppsegelschoner ein schnelles, hochsee tüchtiges Segelschiff. Durch die einfache Bedienung der Segel können auch Menschen ohne Segelerfahrung aktiv mitsegeln. Dabei wird auf der AVATAR natürlich auch Komfort und ein besonderes maritimes Ambiente geboten.
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Portrait: Jens Bodenstein„„Het afwijkende ontwerp, in samenwerking met twee top scheepsarchitecten, is waardoor de Gulden Leeuw een uniek design heeft gekregen. Een stoer zeilschip met de herinnering aan de jaren 30 en de dekindeling van een klassiek jacht .“
Das abweichende Design, das in Zusammenarbeit mit zwei Top-Schiffsarchitekten entstand, hat der Gulden Leeuw ein einzigartiges Aussehen verliehen. Ein robustes Segelschiff in Anlehnung an die 30er-Jahre mit dem Deckslayout einer klassischen Jacht.
Arjen & Charissa Töller, Robert & Mirjam Postuma Kapitän & Eigner GULDEN LEEUW
GULDEN LEEUW
Charme und die Eleganz der Dreißigerjahre
Die M/S DANA wurde im Jahr 1937 im Auftrag des dänischen Landwirtschaftsministeriums als hochseetüchtiges For schungsschiff gebaut. Das Schiff kam im Rahmen der marinebiologischen Forschung, nicht nur in den dänischen, sondern auch weltweit in internationalen Gewässern zum Einsatz. Nach 43 Jahren im Einsatz für den dänischen Staat, erfolgten 1980 der Verkauf des Schiffes und weitere 4 Jahre Dienst als Forschungsschiff.
Von 1984 bis zum Jahr 2000 fuhr das Schiff, nun unter dem Namen ESVAGT DANA, als Unterstützungsschiff im Off Shore Bereich.
Im Jahr 2000 änderte sich die Aufgabe des Schiffes erneut, es fuhr nun als DANA NYBORG für die dänische Seefahrtschule Nyborg als Schulschiff.
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Technische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Kampen
Nation:
Länge: 70,10 m
Breite: 8,60 m
T iefgang: 4,20 m
Segelfläche: 1400 m²
Tagegäste: 200 Kojen: 55
Die beiden erfahrenen Kapitäne, Robert Postuma und Arjen Töller erkannten, welches Potential die DANA NYBORG bietet und kauften 2007 das Schiff. Ihr großer Traum, das Schiff als robusten Dreimast-Toppsegelschoner mit guten Segeleigen schaften in Fahrt zu bringen, wurde realisiert und das Schiff erhielt den Namen GULDEN LEEUW. Neben schlichten und funktionellen Formen soll der Segler dabei den Charme und die Eleganz der Dreißigerjahre widerspiegeln, was durch Liebe zum Detail und die verwendeten Materialien deutlich wird.
„„Het blijft een magisch gevoel dat zo’n gevaarte zich voortbeweegt op de wind. Varen is dynamisch en avon tuurlijk en het is een voorrecht om zoveel verschillende mensen te mogen ontmoeten en samen een avontuur te beleven.“
„„Es bleibt ein magisches Gefühl, dass so ein Koloss sich fortbewegt mit dem Wind. Segeln ist dynamisch und abenteuerlich und es ist ein Privileg, so viele verschie dene Menschen treffen zu dürfen und mit ihnen zusam men dieses Abenteuer zu erleben.“
Mirjam & Robert Postuma Eigner HENDRIKA BARTELDSTechnische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Kampen
Nation:
Länge: 49,00 m
Breite: 6,65 m
Tiefgang: 2,80 m
Segelfläche: 64 5 m²
Tagegäste: 80
Kojen: 36
CUP Gewinner: 2021
HENDRIKA BARTELDS
Vom Heringslogger zum Dreimast-Toppsegelschoner
Im Jahr 1918 wurde die HENDRIKA BARTELDS in Vlaardingen/ Niederlande als Heringslogger gebaut. In den achtziger Jah ren verlor der Fischfang jedoch so an Bedeutung, dass man die HENDRIKA BARTELDS Anfang der neunziger Jahre zu einem Charterschiff umbaute.
Aufgrund seiner Größe ist das Schiff hervorragend für große Gruppen geeignet. Die geräumigen Kabinen versprechen ei nen hohen Komfort. An Deck sind vor allem die überdachten Sitzplätze im Bereich des Mitteldecks zu erwähnen.
Der Tagesraum bietet genügend Platz für alle Gäste und ist dank seiner integrierten Bar bestens für gesellige abendliche Runden geeignet. In der gut ausgestatteten Schiffskombüse können Mahlzeiten für die hungrigen Seefahrer zubereitet werden.
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„„De JANTJE is niet het snelste schip van de vloot, maar met alle comfort die er sinds de verlenging van twee jaar geleden is bijgekomen, is het super vertoeven.“
Die JANTJE ist nicht das schnellste Schiff der Flotte, aber mit all den Annehmlichkeiten, die seit der Verlängerung vor zwei Jahren hinzugekommen sind, ist sie ein großartiger Ort zum Wohlfühlen.
Marten Munstra & Josefien Boonman Kapitän & Miteigner JANTJE
Technische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Harlingen
Nation:
Länge: 32,00 m
Breite: 5,90 m
Tiefgang: 2,40 m
Segelfläche: 280 m²
Tagegäste: 36
Kojen: 12
JANTJE
Das „„Gute-Laune-Schiff“
Die JANTJE lief im Jahre 1930 als Fischkutter „„Ennie en Appie“ vom Stapel. Bis 1969 war sie in der Fischerei aktiv, ehe sie im Jahr 1977 das erste Mal zu einem Passagiersegelschiff umge baut wurde. Dabei wurde auf eine sehr imposante traditionelle Takelage Wert gelegt. Das ist der Grund, weshalb die JANTJE bei gesetzten Segeln auch heute noch eine wahre Pracht dar stellt. Besonders die heute nicht mehr häufig gesehenen Rah segel erinnern an die Zeit der Entdecker.
Die JANTJE ist auch als „„Gute-Laune-Schiff“ bekannt. Dafür ist nicht zuletzt die gut aufgelegte Crew verantwortlich, die gerne zur Mithilfe bei den Segelmanövern animiert. Wer lie ber entspannt den Segeltag genießt, kann dies optimalerweise in einem der Sitzsäcke an Deck tun.
Auch unter Deck lädt der gemütliche Tagesraum mit integrier ter Kombüse zu geselligen abendlichen Runden ein.
In den Sommermonaten segelt die JANTJE spezielle Törns für Einzelreisende.
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„„Ik ben opgegroeid met zeilen. Mijn over-overgroot vader was kapitein en in mijn familie doet elke tweede persoon iets met schepen“
„„Ich bin mit dem Segeln groß geworden. Schon mein UrUr-Großvater war Kapitän und in meiner Familie macht jeder Zweite etwas mit Schiffen“
Martin Duba & Uschi Piepiorka Kapitän & Eigner REGINA MARIS
REGINA MARIS
Die „„Königin der Meere“
Die REGINA MARIS lief im Jahre 1970 vom Stapel. Sie war zu nächst in der Nordseefischerei eingesetzt, ehe sie zu einem prachtvollen 3-Mast-Schoner für die Passagierschifffahrt umgebaut wurde. Sie gilt als äußerst seefest und schnell.
Die Größe des Schiffes und die erstklassige Ausstattung sor gen dafür, dass es tagsüber, aber auch abends für jeden an Bord den perfekten Platz gibt. Ob man auf dem Achterdeck die Sonne genießt, sich auf dem Mitteldeck mit Gesellschafts spielen die Zeit vertreibt oder es wagt, mit einem Sicherungs gurt auf den Mast zu klettern und den einzigartigen Ausblick von ganz oben zu genießen, hier ist wirklich für jeden etwas dabei.
Auch der großzügige aber durch seine maritime Einrichtung gleichzeitig sehr gemütliche Tagesraum lädt förmlich dazu ein, den Segeltag mit der ein oder anderen geselligen Runde zu beenden.
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Technische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Amsterdam
Nation:
Länge: 48,00 m
Breite: 6,90 m
Tiefgang: 2,80 m
Segelfläche: 650 m²
Tagegäste: 80
Kojen: 36
Dank ihrer Kapazität von bis zu 80 Gästen bei Tagesfahrten, ist die REGINA MARIS außerdem bestens für Tagungen, Präsentationen, Incentives, Seminare und Feiern geeignet.
„„Het fascinerende van het zeilen op een traditioneel zeilschip is dat je het samen doet. De Wilhelmshaven Sailing-CUP is een uitdaging omdat de omstandigheden altijd anders zijn, de wind, de stroom, het weer. “
„„Das Faszinierende am Segeln auf einem traditionellen Segelschiff ist, dass man es zusammen macht. Der Wilhelmshaven Sailing-CUP ist eine Herausforderung, weil die Verhältnisse immer anders sind: der Wind, die Strömung, das Wetter.“
Mike de Jonge & Marly Laemen Kapitän & Eigner STORTEMELKSTORTEMELK
Ein eleganter Zweimastschoner
Die STORTEMELK wurde 1961 als Nordseefischer auf Kiel ge legt und 1992 zu einem Zweimastschoner mit einer Länge von 40 Metern umgebaut. In der Hauptsaison ist die STORTEMELK hauptsächlich ab Kiel auf der deutschen und dänischen Ost see unterwegs. Ihren Namen verdankt die STORTEMELK dem turbulenten Fahrwasser zwischen den holländischen Wattenmeerinseln Terschelling und Vlieland. Die Meerenge mit ihren Untiefen kam den Seefahrern bei ablaufendem Wasser und Nordwestwind wie schäumende Milch (Stortemelk) vor.
Die schlanken Linien und die effektive Takelage verleihen ihr die schlichte Sportlichkeit, während die luxuriöse Innenaus stattung von Komfort geprägt ist. Im Winter 2015/2016 wur de die STORTEMELK umfassend und mit viel Liebe zum Detail umgebaut. Durch den Umbau sind ein komplett neuer Sanitärbereich sowie drei größere Doppelkabinen entstanden.
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Technische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Middelburg
Nation:
Länge: 39,90 m
Breite: 6,50 m
Tiefgang: 2,80 m
Segelfläche: 400 m²
Tagegäste: 45
Kojen: 21
CUP Gewinner: 2003, 200 5
Nicht nur an Deck besitzt die STORTEMELK viele gemütliche Sitzplätze, auch der Schiffssalon lädt zu geselligen Run den ein. Die angeschlossene Kombüse ist hervorragend ausgestattet.
Die sehr erfahrenen und engagierten Eigner strahlen glaub haft aus, dass die Seefahrt ihr Leben ist. Sie sorgen außerdem dafür, dass das Schiff jederzeit in einem top gepflegten Zustand ist. Dadurch ist ein unvergessliches Segelabenteuer garantiert.
„„Wij proberen iedereen aan boord wat mee te geven van het reilen en zeilen aan boord van een schip, hoe gaat het er aan toe? Hoe beweeg je je voort op het water door windkracht en vooral bij het varen vanuit Wilhelmsha ven, wat zijn de getijden en wat doet de stroming met het schip. “
„„Wir möchten jedem etwas von den Besonderheiten und dem Segeln auf so einem Schiff mitgeben. Wie geht es dabei zu? Wie bewegt man sich auf dem Wasser durch Windkraft fort? Und für das Segeln von Wil helmshaven aus: Was sind die Gezeiten und was macht die Strömung mit dem Schiff?“
Arjen Töller & Charissa Töller Tomp Kapitän & Eigner SWAENSBORGH
SWAENSBORGH
Der imposante Dreimast-Schoner SWAENSBORGH wurde 1907 als Zweimastschoner gebaut und im Laufe der Zeit zwei Mal verlängert und umgebaut.
Aufgrund seiner Größe ist die SWAENSBORGH bestens geeignet für größere Gruppen. An Deck sind ausreichend, teilweise sogar überdachte Sitzgelegenheiten vorhanden. Der Innenbe reich des Schiffes wurde zuletzt im Winter 2016/17 vollstän dig renoviert, wodurch der Komfort noch einmal gestiegen ist. Besonders der große Bar-Bereich im Deckshaus macht ei niges her. Eine Etage tiefer findet man einen großen Salon mit zwei langen Tafeln, an den die gut ausgestattete Küche ange schlossen ist.
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Technische Daten
Schiffstyp: Toppsegelschoner
Heimathafen: Kampen
Nation:
Länge: 47,00 m
Breite: 5,80 m
Tiefgang: 2,30 m
Segelfläche: 54 5 m²
Tagegäste: 80
Kojen: 32
Die engagierte Crew bringt ihren Gästen gerne das Segeln auf dem traditionellen Segelschiff SWAENSBORGH näher, wo durch sie schnell ein Gefühl dafür bekommen.
Ein Dreimast-Toppsegelschoner zum Verlieben„„De THALASSA is ons vierde schip en hiermee varen we wereldwijd - ’s zomers in Noord-Europa en ’s winters met schoolieren naar de Caraïbische zee. Het mooie is dat het allemaal kan met de Thalassa, het is een erg comfortabel en zeer zeewaardig en handzaam zeilschip.“
„„Die THALASSA ist unser viertes Schiff und hiermit fahren wir weltweit - im Sommer in Nord-Europa und im Winter mit Schülern in der Karibik. Das Schöne ist, dass das mit der Thalassa alles möglich ist - sie ist ein sehr komfortables, sehr seetaugliches und handliches Segelschiff.“
Jacob Jan Dam Kapitän & Eigner THALASSA
Technische Daten
Schiffstyp: Barkentine
Heimathafen: Harlingen
Nation:
Länge: 47,50 m
Breite: 8,00 m
Tiefgang: 3,90 m
Segelfläche: 800 m²
Tagegäste: 140
Kojen: 35
THALASSA
Die heutige THALASSA wurde 1980 als hochseetüchtiges Fi schereifahrzeug auf der Werft de Haak in Zaandamm gebaut. Nicht einmal 15 Jahre lang ging der Fischdampfer unter dem Namen RELINQUENDA auf Fangreisen im englischen Kanal und in der Nordsee.
Nach seiner Stilllegung fanden sich 1994 Schiffsliebhaber, die das Potenzial des Schiffes erkannten und es zu einer seetüch tigen, außergewöhnlich sicheren Barkentine umbauten. Auch der Komfort kommt nicht zu kurz. Das Schiff verfügt neben den behaglichen Kabinen über einen geschmackvoll einge richteten Salon mit gemütlicher Bar.
Die THALASSA, bekannt als „„De vliegende Hollander“, segelt weltweit in der Charterfahrt und ist Teilnehmer aller bedeu tenden Segelveranstaltungen in Nord- und Ostsee wie an der französischen Küste.
Seit einem Umbau 2010 verfügt die THALASSA über einen zu sätzlichen überdachten Bereich auf dem Achterdeck. Dieser Bereich kann gegen Wind geschützt und beheizt werden.
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„„Der fliegende Holländer“
„„De meeste mensen zullen de TWISTER natuurlijk her kennen aan hun opvallende kleur: paars. Eenmaal aan boord, is het geweldig, hoe iedereen altijd wel ergens zijn plek vindt. Er is ruimte, om samen te zitten en te va ren, maar ook om ergens te staan en te dromen.“
„„Die meisten werden die TWISTER natürlich an ihrer auffälligen Farbe erkennen: Lila. Einmal an Bord ist es toll, wie jeder immer irgendwo seinen Platz findet. Es gibt Platz, um zusammen zu sitzen und zu segeln, aber auch, um irgendwo zu stehen und zu träumen.“
Robert Methorst Miteigner TWISTERTechnische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Enkhuizen
Nation:
Länge: 34,80 m
Breite: 6,20 m
Tiefgang: 2,60 m
Segelfläche: 350 m²
Tagegäste: 55 Kojen: 20
CUP-Gewinner: 2008, 2012, 2013, 2019
TWISTER
Der lilafarbene Zweimastschoner
Die TWISTER wurde 1902 als traditionelles Fischereischiff komplett aus Holz gebaut, ehe es 55 Jahre später einen Stahlrumpf erhielt. Im Jahre 1998 wurde der Zweimastschoner zu einem luxuriösen Segelschiff mit Yachtausstattung umge baut. Das Schiff ist ein sehr schneller und zuverlässiger Hoch seeschoner, der allen Gästen einen angenehmen und komfor tablen Segeltörn garantiert.
Von außen ist die TWISTER sofort an ihrer lila Farbe zu erken nen. Das macht das wunderschöne Segelschiff einzigartig. Besonders die zahlreichen schönen Sitzgelegenheiten auf dem Mittel- oder Achterdeck laden zum Entspannen oder zu langen sommerlich-lauen Nächten ein. Sollte es einmal nicht so lau sein, gibt es auch unter Deck einen äußerst gemütlichen Tagesraum inklusive Bar, der wie gemacht scheint für geselli ge abendliche Runden.
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„„Het bijzondere van de ZEPHYR is dat ze zowel op on diep water als op zee haar thuis voelt, je kunt alle kanten met haar op. Dat is wat haar zo uniek maakt.“
„„Das Besondere an der ZEPHYR ist, dass sie sich sowohl in seichtem Wasser als auch auf hoher See zu Hause fühlt. Man kann alles mit ihr machen und das ist es, was sie so einzigartig macht.“
Jan Kuik & Louzina Haarsma Kapitän & Eigner ZEPHYRZEPHYR
Von der Motorgallione zum Zweimastschoner
Die ZEPHYR lief 1931 als Motorgallione BENTE vom Stapel. Sie fuhr bis 1953 auf der Ostsee und transportierte dann bis 1992 Stückgut zu den Fjorden von Norwegen. 1994 ging sie in niederländischen Besitz über und wurde zu einem Segelschiff für die Passagierfahrt umgebaut, das 1996 die Fahrt aufnahm.
Dieser wunderschöne Zweimastschoner hat alles, was Sie auf Ihrer Reise benötigen. Die schöne Sitzecke auf dem Mitteldeck lädt zum Verweilen während der Fahrt und an lauen Sommer abenden ein. Unter Deck ist der durch seine maritime Einrich tung sehr urige Salon der perfekte Ort, um gesellige abendli che Runden zu verbringen. Die gut eingerichtete Küche und die geräumigen Kabinen bieten einen hohen Komfort und garantieren unvergessliche Segelreisen.
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Technische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Harlingen
Nation:
Länge: 35,00 m
Breite: 6,00 m
Tiefgang: 2,20 m
Segelfläche: 360 m²
Tagegäste: 55
Kojen: 26
ZUIDERZEE
Ein Zweimastschoner mit GeschichteNach ihrem Stapellauf im Jahr 1909 transportierte die ZUI DERZEE als Frachtsegler Waren über die Weltmeere. Im Jahr 1921 wurde die erste Maschine installiert. 1922 wurde dann der Innenraum stilvoll erweitert. Seit 1978 fährt die „„Grand Old Lady“ im Charterbetrieb. Im Jahre 1991 ist der Schoner re noviert und großzügig modernisiert worden.
Die ZUIDERZEE ist ein starkes und vertrauensvolles Segelschiff. An Deck bietet das Schiff viel Platz, der sowohl zum aktiven Segeln als auch zur Erholung genutzt werden kann. Besonders das stilvolle Teakdeck lädt zum Entspannen ein.
Neben den heimeligen Kabinen gibt es unter Deck einen schö nen Tagesraum, in den eine gut ausgestattete Küche integ riert ist.
55
Technische Daten
Schiffstyp: Schoner
Heimathafen: Enkhuizen
Nation:
Länge: 38,00 m
Breite: 6,90 m
Tiefgang: 2,40 m
Segelfläche: 480 m²
Tagegäste: 65
Kojen: 22
Die ZUIDERZEE eignet sich ausgezeichnet sowohl für Konferenzen als auch für Seminar- und Tagungsfahrten. Die Crew lässt Sie gerne das Ruder übernehmen, freut sich über jede Hilfe beim Segel hissen und ist auch sonst stets bereit, alle Fragen zu beantworten. Die ZUIDERZEE samt Crew heißt Sie herzlich willkommen an Bord.
„„Gegen den Wind zu kreuzen bringt einen manchmal schneller zum Ziel, als mit dem Wind zu segeln.“
-Hermann Lahm
Abenteuer Regattaleitung
Seit 12 Jahren stellt der Wilhelmshave ner Segelclub (WSC) die ehrenamtliche Regattaleitung beim Wilhelmshaven Sai ling-CUP. Zum Team um den Regattalei ter Jörg Owen gehören neben Wolfgang Hagenmüller und Dr. Christof Rübsamen auch die beiden Seglerinnen und Freun dinnen Dr. Hildegard Hagenmüller (Hilde) und Hedda v. Döhren. Im gemeinsamen Gespräch verraten sie, was sie am Segeln fasziniert, welche Aufgaben die Regat taleitung hat und was sie motiviert, sich jedes Jahr aufs Neue ehrenamtlich für diese Großveranstaltung zu engagieren.
Hilde: „Meine ersten Segelerfah rungen habe ich auf dem IJssel meer mit meinem Mann gemacht. Er hätte mich vermutlich gar nicht geheiratet, wenn ich nicht segel fest gewesen wäre, denn er selbst hat schon mit 16 sein erstes eige nes Boot gebaut. Im WSC sind wir seit 1992 und heute nimmt mich dort keiner mehr als ‚Seglerfrau‘, sondern als Seglerin wahr.“
dann mit der Zeit vom lebenden Bal last zur vollwertigen Seglerin hoch gearbeitet.“
Wann kann man sich denn als „„vollwertige Seglerin” bezeichnen?
Hedda: „Spätestens dann, wenn man alle Manöver an Bord versteht, durchführen kann und Spaß dabei hat. Seit rund 15 Jahren segle ich bei der Mittwochsregatta mit und ich denke, wir wären nicht gefragt worden, ob wir mit in die Regattalei tung kommen, wenn wir nicht die entsprechende Erfahrung hätten.“
Was fasziniert euch am Segeln und ins besondere am Segeln auf der Jade?
Teil einer Regattaleitung zu werden, setzt vermutlich voraus, selbst segeln zu können - wie seid Ihr zu diesem Sport gekommen?
Hedda: „Ein entscheidender Un terschied! Und leider gibt es nicht allzu viele Seglerinnen in den Ver einen. Ich selbst habe schon mit fünf Jahren auf einem kleinen See in Schleswig-Holstein mit dem Jol lensegeln angefangen und mich
Hilde: „Es ist immer wieder span nend und nie Routine. Irgendeine Leine ist immer vertörnt, der Wind
Im Gespräch Hildegard Hagenmüller Hedda„„Heute nimmt uns keiner mehr als „Seglerfrauen‘, sondern als Seglerinnen wahr.”Die Regattaleitung: Jörg Owen, Dr. Christof Rübsamen, Hedda von Döhren, Wolfgang Hagenmüller und Dr. Hildegard Hagenmüller
weht doch anders als angenom men oder der Motor fällt aus. Und das gilt natürlich in besonderem Maße für die Nordsee: Selbst wenn der Kurs derselbe ist wie am Vortag, ist doch alles neu: Tide, Wind, Strö mung… Dadurch ist es immer wieder ein kleines Abenteuer rauszufahren und das fängt direkt an, wenn man durch die Hafeneinfahrt gefahren ist. Dann lässt man schlagartig den Alltag hinter sich.“
Hedda: „Das stimmt. Die Ruhe beim Segeln, das Beobachten der Schweinswale, Seevögel, Robbendas sind immer wieder ganz beson dere Eindrücke und die Anspannung bei schnellen notwendigen Manö vern lässt es nicht langweilig wer den.“
Wie sieht es aus, wenn Ihr als Regat taleitung auf dem Wasser seid? Könnt Ihr da auch die Ruhe genießen?
Hedda (lacht): „Also das würde ich nicht sagen. Es ist eng, es ist frisch und wir müssen uns echt konzent rieren, wenn wir da draußen sind. Aber: Wir sind ein tolles Team, ar beiten super zusammen und helfen uns gegenseitig - das macht Spaß. Und wenn wir dann am Ende nach fast zehn Stunden wieder von Bord gehen, sind wir zwar müde und manchmal durchgefroren, aber glücklich.“
Ihr seid zu fünft und fahrt bei der Hauptregatta zusammen mit einer gan zen Zahl an Gästen raus. Welche Aufga ben und Rollen hat jedes Teammitglied?
Hilde: „Am Anfang jeder Regatta steht erst mal die Frage, ob über haupt gestartet werden kann. Bläst der Wind durchgängig stärker als 6 Beaufort, dürfen wir keine Start erlaubnis geben und das lässt sich wirklich immer erst direkt am Re gattatag entscheiden. Zum Glück ist es dazu noch nie gekommen und au ßerdem gilt: Die Verantwortung liegt immer beim Kapitän. Er entscheidet letztendlich, ob er rausfährt oder nicht, wobei es ja vorher immer
„„Wenn wir nach fast zehn Stunden wieder von Bord gehen, sind wir zwar müde und manchmal durchgefroren, aber glücklich.”
58 auch eine Skipper-Besprechung mit allen Beteiligten gibt.“
Hedda: „Wenn es dann losgeht, ist die größte Herausforderung für uns, den Start durchzuführen. Jörg Owen als Regattaleiter übernimmt den Funkverkehr mit den Schif fen, um sie zu informieren. Das ist ziemlich mühselig, da alle einzeln angefunkt werden müssen. Einen Sammelfunkspruch nehmen die Schiffsführungen oft nicht wahr. Mein Mann ist für die Auswertung zuständig und Hildes Mann ist der jenige, der schießt, also das akus tische Signal zum Start gibt. Hilde und ich sind dagegen für das Setzen der Startflaggen, also das sichtbare Signal zuständig und alle zusammen müssen wir natürlich die ganze Zeit das Regattafeld im Auge behalten und überwachen, dass es keine Re gelverstöße gibt. Da die Regatta ein festes Zeitraster hat, müssen wir außerdem immer einschätzen, ob Tide, Strömung und Windverhält nisse so weit passen, dass die Schif fe auch um 17 Uhr parat stehen für die Einlaufparade. Gegebenenfalls muss dann gekürzt werden. Deswe gen nehmen wir auch immer ein bis zwei Zwischenzeiten.“
Eine ganz besondere Rolle kommt doch auch den Regattaärzten zu oder nicht?
Hilde: „Wenn es um die Sicherheit geht, natürlich schon, aber zum Glück hatten Christof und ich noch nie einen ernsthaften Einsatz. Ich kann mich aber noch gut an die Zeiten erinnern, als das Vor gängerschiff der PETER HABIG bei der DGzRS noch keinen Defibrilla tor an Bord hatte. Da habe ich mir immer die Notfallkoffer vom Co ronar Sportverein Wilhelmshaven besorgt und bin schwer bepackt an Bord gegangen. Als dann die PETER HABIG in Dienst gestellt wurde, haben Christof und ich uns dort erst mal angesehen, wo wir im Notfall was finden.“
Und wie sieht es mit „„Pleiten, Pech und Pannen” aus. Da wird sich doch im Laufe der Zeit einiges ereignet haben?
Hedda: „Also wirkliche Pleiten hat ten wir nicht, aber witzige Situa tionen. Als ein Team vom NDR mit an Bord war, das natürlich immer ‚mittendrin‘ sein wollte, wurde es bei der Startprozedur ganz schön eng und knifflig.“
Hilde: „Ich kann mich auch nur noch daran erinnern, dass wir einem Gast mal mit einer wetterfesten Segler jacke aushelfen mussten, weil er das Wetter und die Gegebenheiten an Bord etwas falsch eingeschätzt hatte und wir Sorge hatten, er könne ernsthaft unterkühlen. Das Wetter ist eh so ein Thema - auf der GESINE, bei ‚Boarding Next Gene ration‘ ist das Führerhaus klein, da passen maximal sechs Personen rein und bei ordentlich Schietwetter sind wir da schon mal richtig nass geworden.“
Das klingt irgendwie nicht nach Spaß - zumindest nicht nur. Trotzdem enga giert Ihr euch seit vielen Jahren für den CUP. Warum?
Hilde: „Na ja, zunächst mal sind wir einfach eine gute Truppe und es ist schön, Teil dieses Ereignisses zu sein, den direkten Kontakt zum Bei spiel zu den Kapitänen zu haben und das eben schon seit weit über zehn Jahren. Wir haben ja bei manchen sogar die Kinder groß werden se
Die Kurse
der Hauptregatta und die Einlaufparade führen an den Umschlaganlagen im Innenhafen und am Jadefahrwasser vorbei. Dabei ist ein enger Zeitrahmen einzuhalten.
Die Regattaleitung fährt auf dem Traditionsschlepper MWB FÖHR. Sie erstellt die Segelanweisungen, überwacht die Regatta einschließlich der zahlreichen nationalen und internationalen Regeln und koordiniert den Ablauf mit der Revierzentrale des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes, mit den Booten der Wasserschutzpolizei und den Seeleuten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), um die Sicherheit für die Teilnehmer zu gewährleisten. Aus dem Team der Regattaleitung können bei Notfällen zwei Regattaärzte eingesetzt werden. Schließlich obliegt auch die Ermittlung des CUP-Siegers der Regattaleitung.
„„Mit einem Team vom NDR an Bord wurde es schon mal eng und knifflig.“
hen. Ein ganz wichtiger Punkt ist aber auch, dass wir dazu beitragen wollen, ein positives Bild der Stadt zu präsentieren.“
Hedda: „Das ist für mich auch ein ganz wichtiger Punkt. Ich bin ja selbst mal neu in der Stadt gewesen und auch durch meine Arbeit mit Migranten kann ich sagen, dass ich noch nie eine Stadt erlebt habe, die so freundlich zu neuen Menschen ist. Deshalb ist es mir ein großes An liegen, die Potenziale der Stadt mit zu entwickeln und die liegen nun mal am und im Wasser. Außerdem steckt so viel Leidenschaft und Engagement von Heike Gorath und ihrem Team in dieser Veranstaltung, dass man das einfach unterstützen muss.“
„„Potenziale an und im Wasser” ist ein interessantes Stich wort. Der Wilhelmshaven Sailing-CUP zieht jedes Jahr Tau sende von Besucher in die Stadt und das maritime Lebensge fühl erfreut sich seit Langem einer enormen Beliebtheit. Was glaubt Ihr, woran das liegt?
Hilde: „Für mich ist es das Wechselspiel aus Abenteuer und Geborgenheit: Auf zu neuen Ufern und Rückkehr in den sicheren Heimathafen - Anker einholen, Segel setzen, irgendwann wieder ankommen und Anker aus werfen. Wo kann man denn sonst diese beiden Grund bedürfnisse so miteinander vereinen.“ Hedda: „Und es ist gleichzeitig ein unheimlich anre gender Wechsel zwischen Ruhe und Aktion. Nirgend wo sonst ist man so auf Du und Du mit der Natur und gleichzeitig ganz bei sich.“
Gehören dann Schiffe zu einem maritimen Lebensgefühl dazu?
Unbedingt! Vor allem die mit Segel, denn damit fängt man den Atem der Welt ein: den Wind.
Hedda v. Döhren 1967 in Mainz geboren, kam die Biologin 1995 mit ihrem Mann Dr. Christof Rübsamen nach Wil helmshaven. Die Biologin und Mutter dreier Kinder ar beitet heute als Sozialpädagogin bei der VHS in der Mi grantenhilfe.
BEIMSAILINGCUPDABEI!
Dr. Hildegard Hagenmüller Die 69-jährige pensionierte Allgemeinmedizinerin lebt seit 1983 mit ihrem Mann in Wilhelmshaven und engagiert sich neben der Regat taleitung als Schiffsbesucherin in der Seemannsmissi on sowie als Impfärztin im Corona-Impfzentrum. acsCoatingSystems (Werksverkauf) Kutterstr.2·26386Wilhelmshaven www.hifficiency.shop
Annette MuschalikRegeln + Rechnen = Regattasegeln
Die Jade ist ein Revier mit vielen Vorzügen für große und tiefgehende Tanker oder Containerschiffe. Für Rahsegler und scho nergetakelte Traditionsschiffe bei einer Regatta mit Strom in Tidengewässern und wechselnden Windrichtungen jedoch eine besondere Herausforderung. Wenn Strom, Wind und andere Faktoren ein anderes Start- und Zielgebiet oder andere Kurse erfordern, muss flexibel reagiert werden. Zugegeben, es ist etwas verwirrend. Aber das schnellste Schiff ist nicht gleich der Gewinner. Getreu dem Motto „„fair segeln, mit fairen Mitteln gewinnen“ wurde deshalb ein Regelwerk erstellt. Nach jahrelanger Beobachtung und Auswertung erhal ten die Traditionssegler einen Rennwertfaktor – die sogenannte Yardstickzahl – mit der die gesegelten Zeiten berechnet werden. Auf diese Weise kann man die unterschiedlichen Traditionssegler nach Größe, Bauart, Gewicht und Takelung mitei nander vergleichen. Der Yardstick der Traditionsselger liegt in der Regel zwischen 100 und 120. Schnellere Schiffe bekommen einen niedrigen, langsamere einen hohen Rennwertfaktor. Ein bisschen erinnert das an Golf. Nur mit einer Handbreit Wasser unterm Kiel.
Technische Daten
Schiffstyp: Dampftonnenleger
Heimathafen: Wilhelmshaven
Nation: Länge: 52,1 m Breite: 9,08 m
Tiefgang: 3,5 m
Leistung: 2 x 500 PS
Technische Daten
Schiffstyp: Schlepper
Heimathafen: Wilhelmshaven
Nation:
Länge: 30,60 m
Breite: 7,45 m
T iefgang: 2,20 m
Antrieb: KHD Dieselmotoren
KAPITÄN MEYER 2002-2013 · Hauptregatta
Der Tonnenleger wurde 1950 noch unter alliierter Kontrolle in Bremerhaven gebaut. Im selben Jahr wurde er als Seezeichenund Versorgungsschiff an das Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning übergeben. Die KAPITÄN MEYER gehört zu den ersten deutschen Seeschiffneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie war bis 1957 der größte und modernste Tonnenleger in der gesamten Deutschen Bucht. 1952 gehörte sie außerdem zu den ersten Schiffen, die nach 1945 wieder für Versorgungs fahrten nach Helgoland fuhren, bevor die britisch besetzte und stark zerstörte Insel am 1.3.1952 wieder an Deutschland übergeben wurde.
1983 wurde die KAPITÄN MEYER außer Dienst gestellt, und seit 1984 befindet sich der nunmehr als Museumsschiff und Einzelbaudenkmal eingetragene Tonnenleger im Besitz der Stadt Wilhelmshaven. Bis 2013 erfolgte die Besitzüberlas sung an die Segelkameradschaft „„Klaus Störtebeker”. Die Mitglieder der Segelkameradschaft restaurierten das Schiff und nahmen es 1985 bis 2013 wieder unter Dampf. Derzeit wird eine Restaurierung für den Museumshafen angestrebt.
Infos zum Museumshafen Seite 104
MWB FÖHR
ab 2015 · Hauptregatta
Im Jahr 1962 lief der „„Große Hafenschlepper“ FÖHR bei der F. Schichau Werft Bremerhaven vom Stapel. Der Schlepper trug neben dem Namen das taktische Kennzeichen Y 821 am Rumpf. Bis zu seiner Außerdienststellung im Jahr 1994 versah die FÖHR ihren Dienst als Hafenschlepper in Wilhelmshaven.
Im Folgenden gab es mehrere Wechsel der Besitzer. Damit einher ging auch der Namenswechsel, MS LI BAU, MS NARVAL, MS BUKANA. Im Jahr 2012 erwarb die Firma MWB GmbH & Co KG den Schlepper. Nach um fangreichen Instandsetzungs- und Umbauarbeiten fährt das Schiff nun unter dem Namen „„MWB FÖHR“.
Das Schiff wird für die Ausbildung des firmeneigenen Nach wuchses im Bereich der Schiffsbetriebstechnik eingesetzt, drüber hinaus ergänzend für Zwecke der Repräsentation.
Foto: Ganske Foto: GroneickMS GESINE
2006-2019 · Boarding Next Generation
Kapitän Fokko Ubben aus Petkum ließ 1924 die GESINE auf der Kroese Werft im holländischen Hoogezaand auf Kiel legen.
Das Schiff trug ein Gaffelrigg und war mit einem Berkel Einzy lindermotor mit 24 PS Leistung ausgerüstet. Der 45,27 Tonnen tragende Frachtsegler transportierte Güter auf Kanälen, im Wattenmeer und in den Küstengewässern. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Norden übernahm die GESINE 1957 als Ver sorgungsschiff. Für diese Zwecke erfolgte eine Umrüstung zum reinen Motorschiff.
Im Jahr 1974 nahm man das Schiff aus dem aktiven Dienst. Der Wilhelmshavener Kapitän Fokko Becker ersteigerte die GESI NE. Sie wurde für die Fischerei umgebaut, der Name in KARIN geändert. Ab 1977 wurde das Schiff für unterschiedliche Auf gaben bei der Reederei ELBEPLAN eingesetzt.
Seit 1987 ist Herbert Enkler Eigner dieses geschichtsträchti gen Oldtimers. Er gab dem Schiff seinen ursprünglichen Na men GESINE zurück und nutzte es bis 2021 für private Zwecke.
MS MECKI 2021 · Boarding Next Generation
Die MS Mecki wurde 1968 auf der Dietrich Werft in Oldersum gebaut. Einst fuhr sie als kleine Inselfähre zwischen Benser siel und Langeoog. Später wurde sie von den Stadtwerken Bremerhaven für Rundfahrten auf der Weser eingesetzt. Aus dieser Zeit ist die MS MECKI vielen ein Begriff.
2001 kaufte die Reederei Huntemann aus Hooksiel das Motorschiff. Viel Liebe wurde hineingesteckt und her aus kam ein modernisiertes, stilvolles Fahrgastschiff. Der Salon in gemütliche Sitzrunden aufgeteilt, hell und freundlich. Das Oberdeck ist wie das Achterdeck mit warmen Holzbänken in edler Glanzoptik ausgestattet. Auch an die Umwelt wurde gedacht bei der Modernisierung. Die MS MECKI fährt mit einem geräusch- und emissionsarmen Motor.
Heute wird die MECKI hauptsächlich für Seebestattungen ab Hooksiel oder Wilhelmshaven eingesetzt. Weitere Einsätze sind standesamtliche Trauungen und exklusive Charterfahr ten.
Technische Daten
Schiffstyp: Motorschiff
Heimathafen: Hooksiel
Nation: Länge: 18,48 m Breite: 3,83 m Tiefgang: 1,25 m Baujahr: 1924
Technische Daten
Schiffstyp: Fahrgastschiff
Heimathafen: Hooksiel
Nation:
Länge: 20,00 m
Breite: 4,80 m
Tiefgang: 1,00 m
Tagegäste: 60
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Foto: WTF GmbH Foto: HuntemannWasser, Kunst und Leben
Es war die Idee, alte Seekarten als Lein wand für seine Motive zu benutzen und von diesen Bildern Drucke anzufertigen, die Ole West in seiner norddeutschen Heimat und weit darüber hinaus bekannt gemacht hat. Und natürlich die Leucht türme - am liebsten rot und weiß. Das war Ende der 80er-Jahre. Seekarten und Leuchttürme prägen bis heute das Bild, das die Menschen mit den Kunstwerken von Ole West verbinden. Er selbst be zeichnet sich als Maler eines „„maritimen fantastischen Realismus” - abgewandelt vom fantastischen Realismus der Wiener Schule. Ausdruck findet dies unter an derem in verschobenen Horizonten und Perspektiven oder in Fischen, die durch den Himmel schweben und in denen eine Landschaft auftaucht. Und auch wenn längst nicht alle seiner Motive auf den ersten Blick maritim sind, sind sie doch „„fast immer beeinflusst von einer mariti men Motivwelt”.
„Ich bin am Wasser geboren, auf gewachsen und habe immer auf Tuchfühlung mit dem Wasser gelebt - wahrscheinlich kann ich mir des halb nicht vorstellen, eine Schwarz waldhütte zu malen. Gegenüber von Wedel stehen allein drei rot-weiß ge streifte Leuchttürme - das ist meine Welt, in der ich Motive gesucht habe und suche. Ich bin einfach verwur zelt an der Küste und deshalb habe ich das nie hinterfragt. Ich erfinde ja nichts für das Publikum, sondern es kommt so aus mir heraus, und ich habe das unheimliche Glück, dass ich mit meinem Strich, mit meinen Ideen und meiner Art zu malen, den Nerv vieler Menschen getroffen habe.“
Angefangen hat alles 1953 in Wedel an der Elbe, in direkter Nachbarschaft zu Hamburg. Und hierhin hat es ihn - auf besonderen Wunsch seiner Frau - 2009 auch wieder zurückgezogen. Denn in Wedel ist Wasser, da ist die Marsch, da ist die Großstadt und da sind Nieder sachsen und Schleswig-Holstein - alle samt mit viel Küste und vielen kulturel len Angeboten.
Sein Vater Gerhard, Kunsterzieher und Maler, fördert den begabten Sohn
Sailing-CUP schließt sich also gewisser maßen ein Kreis.
„Als Heike mich gefragt hat, ob ich das Motiv malen kann, hatte ich sofort die Idee dafür im Kopf. Ich wusste gleich, dass mein ‚Fussel vogel‘* mit rein soll, denn der ist mittlerweile so eine Art Markenzei chen von mir. Und ich weiß natür lich, dass der Arngaster Leuchtturm sehr beliebt ist, der gehört ja irgend wie zu Wilhelmshaven. Und darum herum dann die Segel, denn es ist ja schließlich für den CUP.“
schon früh. Mit zwölf Jahren erhält dieser seinen ersten Zeichenunter richt und studiert später in Hamburg an der Fachhochschule für Gestaltung mit den Schwerpunkten Malerei sowie Buchillustrationen für Kinder und Ju gendliche. Seit 1982 arbeitet Ole West als freier Maler und Zeichner und zieht 1984 mit seiner Frau auf die Nordseein sel Norderney. Von hier aus führen ihn unzählige Studienreisen durch ganz Europa und in die USA. Und in den Jah ren auf Norderney entwickeln sich auch die Freundschaften, die ihn bis heute eng mit Wilhelmshaven verbinden. Eini ge sehr erfolgreiche Ausstellungen hat es in der Stadt seitdem gegeben, au ßerdem verschiedene WilhelmshavenMotive als Kunstdrucke und im Jahr 2000 das Magazincover für die „„Sail & Steam”. Mit dem diesjährigen Motiv für die Urkunden des Wilhelmshaven
Die Bilder von Ole West hängen heute in unzähligen privaten und öffentlichen Sammlungen, in Museen und Rathäu sern, sie werden in Einzelausstellungen und auf Messen präsentiert und viele Bü cher, insbesondere Kochbücher und See romane wurden von ihm illustriert. Dabei ist ihm eines immer ganz wichtig: Das ihm keiner vorschreibt, was er malen soll. „„Es funktioniert nur, wenn ich frei bin in dem, was ich zeichne.” Und ein Ende ist zum Glück nicht abzusehen.
„Weil mir einfach permanent was in den Kopf kommt. Ich bin durch gehend im Prozess des Schaffens - mein Skizzenbuch ist schon immer mein ständiger Begleiter gewesen. Manchmal ist das auch schwer, denn es hört nie auf, man hat nie wirklich Ruhe.“
So erklärt sich auch, dass der 69-Jährige täglich zwischen sieben und halb acht aufsteht und in sein Atelier im Dachge schoss seiner Wedeler Wohnung geht. Bei schönem Wetter darf es mittags auch mal eine Runde im kühlen Nass sein, aber
Im Gespräch mit dem Maler Ole West erfinde ja nichts für das Publikum, sondern es kommt so aus mir heraus, und ich habe das unheimliche Glück, dass ich damit den Nerv vieler Menschen getroffen habe.”
„„Als Heike mich gefragt hat, hatte ich sofort die Idee für das Motiv im Kopf.”
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dann steht er auch oft wieder bis 23 oder 24 Uhr im Atelier, wo immer mehrere Projekte gleichzeitig warten. Aufträge nimmt Ole West heute so gut wie gar nicht mehr an - die Bekanntschaft mit Heike Gorath und die Verbindung zu Wil helmshaven machten da eine Ausnahme.
Der Kopf ist voll, wie er sagt, und deshalb ist an etwas Ähnliches wie Rente gar nicht zu denken.
„Das fortschreitende Alter löst na türlich eine gewisse Unruhe aus. Ich kenne keinen in meinem Beruf, bei dem das nicht so ist. Deswegen hänge ich nicht depressiv im Ses sel, aber die Zeit läuft bei mir wie bei allen Menschen und da macht sich wohl jeder so seine Gedanken.“
er zuletzt aber auch die Flensburger Förde mit einem Freund erwandert und ganz doll hat er sein Herz schon mal in Maine an der Ostküste der USA verloren. Schön sind aber auch Irland, Schottland und die Bretagne…
Vielleicht sollte ich es lieber an dersrum formulieren: Ich bin ir gendwie nicht so ein Mittelmeer typ, so süßlich und so - da bin ich nicht für zu haben.
*Auf Nachfrage kam heraus, dass es sich hierbei nicht etwa um eine Amsel handelt oder irgendein anderes Exemplar aus einem Vogelkundebuch, sondern um ein reines Fantasiegeschöpf mit wechseln der Schnabelfarbe. Die Beobachtung von Möwen, die sich im Wind treiben lassen und deren Gefieder immer wieder von Windböen zerzaust wird, haben ihn zu seinem „Fusselvogel‘ inspiriert.
Annette Muschalik„Ich erinnere mich, dass ich 1974 oder ‘75 mal mit einer Freundin auf Bornholm war und in mein Skiz zenbuch geschrieben habe: „Ich hab schon jetzt so viele Ideen und Skizzen, da wird mein Leben nicht für ausreichen, um das alles malen zu können”. Und genau das habe ich im Laufe der Jahre immer wieder erfahren - ich bin jetzt bei 169 Skiz zenbüchern, die voll sind mit Ideen, Zeichnungen und Geschriebenemdas ist mein Schatz, mein Fundus.“
Entspannung verschaffen da - wie sollte es anders sein - die Aufenthalte am Was ser. Lieblingsorte gibt es viele. In Wedel sind es vor allem die Sonnenuntergänge an der Elbe und in Wilhelmshaven ist der Südstrand Favorit.
Insgesamt aber ist es die deutsche Nordseeküste, die Ole West „„wirklich wirk lich“ gerne mag. Voller Begeisterung hat
Träume gibt es viele - bereits erfüllte, noch unerfüllte und neu entdeckte. Wa rum eigentlich nicht mal mit dem Fahr rad von Rügen die gesamte Ostseeküste bis Flensburg fahren, das muss wunder schön sein, hat er sich überlegt. Der Ta tendrang ist in jedem Fall ungebremst. Nach der Ausstellung in Gnarrenburg wird es Ende November eine weitere in Greetsiel geben. Und wer den Künstler mit unverwechselbarer Küsten-DNA einmal persönlich kennenlernen möch te, der macht sich am besten auf den Weg zu einer seiner Signierstunden.
Ole West, ist ein deutscher Kunst maler, der insbesondere durch seine maritimen Motive große Bekannt heit erreicht hat. Er wurde 1953 in Wedel geboren und ist seit 1982 als freier Maler und Zeichner tätig. Von 1984 bis 2009 lebte und arbeitete er mit seiner Frau auf Norderney, be vor beide wieder zurück nach Wedel zogen. Neben seinen Bildern sind im Tidenhub-Verlag zahlreiche Bücher des Künstlers erschienen. Angefan gen 2000 mit dem Magazincover für die Sail&Steam hat Ole West in diesem Jahr zum dritten Mal ein ex klusives Motiv für Wilhelmshavens großes Segelevent angefertigt. www.olewest.de
„„Deswegen hänge ich nicht depressiv im Sessel, aber die Zeit läuft bei mir wie bei allen Menschen.”
„„Ich bin irgendwie nicht so ein Mittelmeertyp, so süßlich und so - da bin ich nicht für zu haben.”
Wilhelmshaven Green Energy Hub Wir denken Energie neu.
Mittwochs: – 12:00 – 18:00
Donnerstags – Freitags: – 12:00 – 17:00
Die Firma Tree Energy Solutions GmbH mit Sitz in Wilhelmshaven entwickelt ein internationales Energieprojekt, dessen zentrale Bestandteile der Import von grünen Energieträgern auf dem Seeweg und die Wiederverwertung von CO2 mit Hilfe von grünem Wasserstoff sind. Durch den industriellen Maßstab des Projektes (TWh-Bereich) soll dieses einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leisten, den für die Erreichung der nationalen Klimaschutzziele 2050 erwarteten Bedarf an grünen Energien zu decken. Besuchen Sie gerne unseren Wilhelmshavener Showroom in der Marktstraße 54 in 26382 Wilhelmshaven. www.tes-h2.com
Die „„Next Generation” hisst die Segel
Ohne Nachwuchs keine Zukunft - auch nicht für eine Segelregatta und so heißt es seit 2006 beim Wilhelmshaven SailingCUP immer freitags: „„Boarding Next Ge neration”. Damit hat der CUP schon früh die Segel auf Kurs „„Zukunft” gesetzt und in der langen Reihe maritimer Großevents in Deutschland ein einmaliges Jugendformat geschaffen.
Bis zu 700 Schüler*innen, Studieren de und Auszubildende - mit und ohne Handicap - segeln dann um die Wette, bekommen Einblick in die Faszination, aber auch die Herausforderungen des Segelns. Sie erfahren so ganz nebenbei, was man mit einer eingeschworenen Ge meinschaft erreichen kann und haben die Möglichkeit, ein unvergessliches Erlebnis auf ihren Lebensweg mitzunehmen.
Der Wilhelmshavener Segelclub (WSC) stellt nicht nur seit zwölf Jahren die eh renamtliche Regattaleitung, sondern un terstützt auch diese Inklusionsregatta.
Jörg Owen, Regattaleiter und Sprecher des Ältestenrats des WSC erklärt, war um ihnen das so wichtig ist.
„Der Segelsport formt Charakter und Persönlichkeit, indem er zu Mut und Vertrauen erzieht, Team fähigkeit fördert und Generatio nen verbindet.
Deshalb ist es uns wichtig, den Segelsport aktiv zu fördern. Wir ge winnen damit Multiplikatoren für Wilhelmshaven und können jungen Menschen die Zukunftsperspek tiven der Hafenwirtschaft ver mitteln. Teambildung und Verant wortungsübernahme an Bord sind Fähigkeiten, die die Jugendlichen im späteren Berufsleben brauchen werden und nicht unwesentlich ist auch, dass das Segeln im Watten meer die emotionale Bindung an
Nicht zufällig entsprang daher die Ein führung dieser Regatta dem Gedanken, dass ein zukünftiger Tiefwasserhafen insbesondere der jungen Generation in der Region ganz neue Perspektiven bie ten kann. Deshalb war es der Wilhelms havener Wirtschaft wichtig, diese junge Generation für das Vorhaben JadeWeser Port zu begeistern. Sie sind es schließlich, die die Zukunft der Hafenwirtschaft ak tiv gestalten und sichern. Das gilt heute genauso wie damals.
Wie viele der jungen Segler*innen inzwi schen ihren Arbeitsplatz in der mariti men Hafenwirtschaft Wilhelmshavens gefunden haben, ist zwar nicht belegt, aber sicher ist: Wie an Bord, so gilt auch im Berufsleben: „„Gemeinsam anpacken erwünscht!”
69 unsere Region stärkt und so zukünf tige Arbeitskräfte hier hält.“
Annette Muschalik & Jörg Owen„„Digitalfotografie ermöglicht uns nicht nur, Erinnerungen festzuhalten, sondern auch, welche zu kreieren.“
– James Wayner (Fotograf)
Eine Aufnahme, die fesselt, eine Geschichte erzählt und bei der ein Betrachter stehen bleibt und darüber nachdenkt, ist echte Kunst. Dieses Gespür für den richtigen Moment, den Blick für interessante Motive und für Atmosphäre sowie Stimmung ma chen die Bilder von Fotografen so besonders. Die Fotos von Rainer Ganske, Kai-Uwe Buchmann, Björn Lübbe, René Spielmann, Stephan Giesers, Kathrin Westphal und Marvin Harms zeigen abwechslungsreich und spannend den ganz persönlichen Blick auf Wilhelmshaven und machen ihre Schönheit sichtbar.
Infos über die Fotografen der maritimen OpenAir Ausstellung findet ihr hier:
Das Wilhelmshavener Hafenschwimmen
Genau betrachtet ist das Wilhelmshave ner Hafenschwimmen die kleine Schwes ter oder der kleine Bruder des Wilhelms havener Leuchtturmschwimmens, das leider den großen Nachteil hat, dass es äußerst abhängig von Ebbe und Flut ist…. Denn im Grunde ist die schwimmerische Auseinandersetzung mit den Gezeiten, den auch im Jadebusen gelegentlich ganz schön heftig spürbaren Naturgewalten, den Strömungen, den Wellen und auch der recht großen Distanz von über 6 km die echte maritime Herausforderung: Nur leider mussten wir von den sechs Ma len, in denen das Leuchtturmschwimmen stattfinden sollte, in 50% der „,Fälle“ ab brechen bzw. konnten gar nicht erst star ten, mal war es ein plötzliches Gewitter, mal viel zu hohe und gefährliche Wellen oder anderes Ungemach.
Das Problem: Bei einem tidenabhängigen Schwimmwettkampf ist das Zeitfens ter sehr klein, in dem der Wettkampf stattfinden kann. Kommt ein Gewitter zur falschen Zeit, ist nach dem Gewitter möglicherweise auch das Wasser „„weg“! Der Wettkampf kann überhaupt nicht stattfinden. Auch nicht zeitverzögert.
Das letzte Mal „„Leuchtturmschwim men“, 2014, war ein prominenter Mit schwimmer dabei, Wigald Boning, der sich den augenzwinkernden Kommen tar – nachdem er recht lange, ungemütlich, frierend wie alle anderen auf sehr stürmischem Wasser im DLRG-Boot un terwegs war - nicht verkneifen konnte:
„Es war ein schöner, weil ereignis reicher Tag! Hätten wir ganz lapidar geschwommen, hätte ich niemals so viel erlebt. Von den bisherigen 6 Veranstaltungen mussten 3 ab gebrochen werden, die heutige sechste wurde gar nicht erst be gonnen. Also quasi ein Schlag ins
wenn ihr wieder abbrecht, komme ich im übernächsten Jahr wieder! Ich fänd‘s sogar prima, wenn diese Veranstaltung grundsätzlich abge brochen werden würde, quasi als traditioneller Unique Selling Point ‚Die Veranstaltung, die nie durchge führt wird‘ ich wäre dabei!“
Soweit wollten wir es aber nicht kommen lassen.
71 Wasser - aber eben andererseits gerade nicht. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei, versprochen! Und
So standen wir irgendwann anlässlich des Wilhelmshavener JadeWeserPort-CUPs nach dem Ablegen der Traditionssegler zur Regatta am Bontekai und stellten fest: Im Grunde ist jetzt ein paar Stun den hier nichts wirklich los, eigentlich viel Platz für was Neues: lasst uns doch
Kommt ein Gewitter zur falschen Zeit, ist nach dem Gewitter möglicherweise auch das Wasser „„weg“!
hier einen Schwimmwettkampf durch führen, tidenunabhängig, gewitterfrei, schwimmer- und auch zuschauerfreund lich: die Geburtsstunde des heutigen Hafenschwimmens, dem kleinen Bruder/ der kleinen Schwester des Leuchtturm schwimmens.
Und so machten wir uns – unterstützt von der WTF – an die Arbeit, ein Kern von drei Leuten (ein Polizist, der so ungefähr alle Menschen in Wilhelmshaven kennt, ein
pensionierter Postbeamter, der unsere Kasse penibelst führt und ein pensi onierter Lehrer, der alles und nichts kann) und drumherum eine total tolle Truppe von Unterstützer*innen, denn so einfach ein paar Leute in ein Hafen becken springen und dann schwimmen lassen, das geht natürlich nicht!
Die Teilnehmer*innen des Hafen schwimmens kommen aus dem ge samten deutschen Raum, gelegentlich
auch aus Nachbarländern. Und zufällig in unserer Region zu Besuch weilende noch weiter Angereiste (Türkei, Spanien, USA, sogar aus Südamerika! usw.) konnten wir in den zehn Jahren begrüßen.
Viele kommen auch und verbinden das Hafenschwimmen mit ein paar Tagen Ur laub bei uns an der Nordseeküste.
Und darum geht es uns: Unsere Region, unsere Stadt zu zeigen, natürlich auch
Foto: BullaWerbung für sie zu machen. Denn wir finden diese Stadt, diese Gegend viel zu schön und die Menschen viel zu sympa thisch und liebenswert, als dass wir sie verstecken müssten.
Und so suchen wir auch die kleinen Ge schenke (neudeutsch „„give-aways“) für alle Teilnehmer*innen aus: kleine Grüße aus der Region: Tee, Lesestoff, Süßes...
Was uns auffällt: neben jährlich immer wieder neuen Gesichtern haben wir auch sehr viele „„Wiederholungstäter*innen“. Es muss wohl allen sehr gut bei uns ge fallen! Unser Event ist eben noch handge macht und sehr persönlich. Darauf legen wir selbst größten Wert!
Und so begrüßen wir wirklich von Herzen alle, die auch in diesem Jahr zu uns ge funden haben samt ihren mitgereisten Angehörigen und Fans! Und wir danken allen, die uns in den Jahren unterstützt haben. Dazu gehören auch die vielen Wilhelmshavener Zuschauer*innen, die am Bontekai, auf der Deich- und der KW-Brücke stehen und alle, die die ganz vorne aber genauso die eher etwas lang sameren, lautstark unterstützen. Und ganz besonders gilt unser Dank unse rem diesjährigen Gastgeber, dem Hoch
seeyachtclub Germania e.V., auf dessen Vereinsgelände wir sein dürfen.
P.S.: Und wer nach dem Hafenschwim men noch unbedingt ins „„richtige“ Meer möchte: Am 1. Oktober 2022 ist um 16.46 Uhr Hochwasser, und da bei uns durch die besondere Lage des (übrigens Eintritt-freien!) Südstrandes die Re gel gilt: gebadet werden kann von drei Stunden vor Hochwasser bis zwei Stun den nach Hochwasser, wäre da noch reichlich Zeit! Man muss nur knapp 150 Meter über den Deich laufen….
Klaus Klenke, Matthias Bulla und Traugott Böhlke
v.l.n.r. Matthias Bulla, Allgemeine Organisation und Kontakt zu allen wichtigen Stellen und Leuten Trau gott Böhlke, Sprecher, Kontakt zu den Teilnehmer*innen und Libero. Klaus Klenke, Organisation bis zum Start und Führung der Kassenge schäfte.
Infos & Anmeldung www.hafenschwimmen.de
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Foto: LübbeBegleitregatta
Das Segelevent ist für alle Segelinteressierten ein überwäl tigendes Erlebnis. Sie erhalten die einmalige Chance mit den großen und beeindruckenden Traditionsseglern mitzusegeln, die Freiheit auf dem Wasser zu genießen und einen unver gesslichen Tag auf See zu verbringen.
Die Teilnehmer der Begleitregatta werden fünf Minuten nach der letzten Gruppe der Hauptregatta gestartet und in zwei Gruppen, Traditionssegler und Sportboote, gewertet.
SIEGER SPORTBOOTE SIEGER TRADITIONSSEGLER
Infos & Anmeldung
Junior Sailing-CUP
Zum Saisonschluss gehen wieder Boote beim Junior SailingCup an den Start. Ausrichter ist der Hochsee Yacht Club Ger mania zusammen mit der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH. Die Teilnehmer*innen im Alter von zehn bis 25 Jahren starten im Großen Hafen vor dem Bontekai. In drei Regatta durchgängen werden die Sieger der unterschiedlichen Bootsklassen ermittelt.
Der Junior Sailing-CUP ist seit vielen Jahren ein wichtiger Be standteil des großen Regatta-Wochenendes. Die Jugend-Re gatta bereichert die maritime Kulisse auf dem Großen Hafen und kann von den Besucher*innen gut vom Bontekai aus be obachtet werden. Sie ist bei vielen Vereinen in der Region als Saisonabschluss beliebt. Für Kinder, die in diesem Sommer das Segeln erlernt haben, ist es eine erste gute Gelegenheit, an einer Regatta teilzunehmen.
Infos & Anmeldung www.hsyc-germania.de
Foto: Ganske BornPapierBootRegatta
Bei dieser Regatta steht der Spaß im Vordergrund! Selbst ein Boot bauen und es dann direkt ausprobieren? Das be kommt jede*r hin. Gut, vielleicht kein richtiges Boot, aber eines aus Papier oder Pappe. Fraglich ist nur, ob es dann auch wirklich seetauglich ist. Ziel ist es nämlich, etwa 200 Meter bis zur Ziellinie in dem selbst gebauten Böt chen über das Wasser zu schippern, ohne dass es sinkt.
Für die Teilnahme gibt es einige Voraussetzungen. Zum Bei spiel darf das Boot lediglich aus Pappe, Papier, Klebeband oder Leim gebaut werden, Paddel hingegen dürfen auch aus Holz oder Plastik sein. Ansonsten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt – je bunter und auffälliger, desto besser.
Infos & Anmeldung www.wilhelmshaven-sailing-cup.de
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Unter Segeln um die Welt - Zu Hause in Wilhelmshaven
Marita und Otto Ulrichs auf Tuchfühlung mit dem Äquator
„„Projekt 2000” - klingt ziemlich tech nisch, ist aber nicht weniger als die Er füllung eines Lebenstraumes, von dem Marita und Otto (Uli) Ulrichs anfangs gar nicht ahnten, dass er sie zehn Jahre mehr oder weniger entlang des Äquators ein mal um die ganze Welt führen würde.
Die beiden Wilhelmshavener verließen ihre Heimatstadt mit Anfang 20, ohne je mals wirklich mit Wassersport in Berüh rung gekommen zu sein. Erst während des Studiums in Berlin war es Marita Ulrichs, die mit dem Jollensegeln begann. Nach dem Umzug nach Bayern 1975 - Uli Ulrichs war in der Automatisierungstechnik und seine Frau im therapeutischen Bereich tätig - merkten beide schnell, dass ihnen das Wasser fehlt.
Vom Traum in die Realität
Uli: „Wir haben dann für unsere Ur laube das Segeln entdeckt und sind jedes Jahr ein bis zweimal mit Freun
den auf Segeltörns in der Ostsee, dem Mittelmeer oder auch in der Karibik gegangen. Ohne es zu wis sen, geschweige denn es geplant zu haben, haben wir uns in diesen Jahren schon auf unser späteres Abenteuer vorbereitet, indem wir Erfahrungen mit unterschiedlichen Bootstypen und Wetterlagen ge sammelt haben.“
Und auf diesen Segeltörns haben sie auch gemerkt, dass das Muster der Rei sen immer gleich ist: Die erste Woche ist anstrengend, in der zweiten Woche akklimatisiert man sich und in der drit ten möchte man nicht mehr aufhören. So entstand der Traum, irgendwann einfach weiter zu fahren. Als Ziellinie für die Verwirklichung nahmen sie sich
das Jahr 2000 vor und damit war „„Projekt 2000” geboren.
Am Ende wurde es 2003, als beide mit 57 Jahren - die zwei erwachsenen Kinder waren bereits ausgezogen und zwei En kelkinder gab es auch schon - ihr Haus in Bayern verkauften, nachdem sie auf die TRUANT 2 gestoßen waren, was be zeichnenderweise auf deutsch SCHUL SCHWÄNZER 2 heißt. Die 13,7 Meter lange stählerne Ketch kauften sie in Almerimar (Spanien) einem australischen Ehepaar ab, zu dem sie bis heute Kontakt haben.
Marita: „Den entscheidenden Schritt zur Verwirklichung unseres Traums haben wir aber eigentlich schon 1995 gemacht, als wir die Wohnung hier am Südstrand kauften. Für uns war klar, wenn wir später wieder zurück nach Wilhelmshaven gehen, dann nur mit Blick aufs Meer und da war das Helgolandhaus die perfekte Lösung. Klar war aber auch: Wenn
wir diese Wohnung kaufen, dann werden wir unseren Törn machen.
Um wirklich lossegeln zu können, brauchte ich einfach einen Platz, wo wir uns auskennen und wo wir hinkönnen, falls einer von uns krank wird. Ab diesem Moment haben wir nie wieder infrage gestellt, dass wir losfahren werden.“
Reisetempo: Treiben lassen
Dass es am Ende eine Reise wurde, bei der sie mehr als 36.000 Seemeilen zu rücklegten und 47 Länder besuchten, hat sich einfach ergeben. Ihr Ziel war zunächst Madeira und die Kapverden. Als sie schließlich die Karibik verließen, waren zwei Jahre vergangen und der Pa namakanal lag vor ihnen. „„Wenn man da ist, will man natürlich auch durch und da hinter gibt es dann nur noch Kurs West”, beschreibt Uli Ulrichs die einfache Logik ihrer Reise.
Wichtigste Prämissen für die beiden Weltenbummler war es, sich treiben zu lassen - ohne Eile abseits der Touristen ströme Land und Leute kennenzulernen. Nur in den drei Monaten der Hurrikan saison haben sie ihr Boot aus dem Wasser geholt. Diese Zeit wurde für Reparaturen, Rucksacktouren und auch für Besuche in ihrer alten und zukünftigen Heimat Wil helmshaven genutzt.
Dass sie immer wieder zu ihrem Boot zurückgekehrt sind, erklärt Uli Ulrichs ganz einfach: „„Es gab keinen Grund auf zuhören.” Und seine Frau ergänzt: „„Die ses entspannte Lebensgefühl ohne jeden Druck, war für mich als Frau und Mutter unglaublich schön.”
Es geht nur im Team
So einfach das klingt - sie haben bei vie len Seglerpaaren erlebt, dass es nicht selbstverständlich ist, über so viele Jahre auf engstem Raum zusammenzuleben und an einem Strang zu ziehen. Viele Be ziehungen seien da auseinandergegan
gen. Für Marita und Uli Ulrichs war das aber nie ein Thema.
Marita: „Bevor es losging, haben wir mehrfach geübt, das Schiff nur zu zweit zu segeln und da ging es für mich auch um die Frage, ob ich mich unterordnen kann. Die Rollen müssen an bestimmter Stelle ein fach klar verteilt sein, was auch den Vorteil hat, dass man Verant wortung abgeben kann. Ich habe immer am Steuer gestanden, wäh rend Uli mich durch die Untiefen dirigiert hat und ich wusste: Wenn wir auflaufen, ist das nicht mein Problem - sehr entspannend. Was sicher auch geholfen hat, ist die Tatsache, dass wir alleine gesegelt sind, so waren die Einflüsse von außen gering und wir sind zu einem echten Team zusammen gewach sen.“
Um möglichst autark zu sein, waren im mer ein Wasseraufbereiter, Solarpanel, Windgenerator, Gast- und Tauschge
schenke für die Bewohner und vor allem jede Menge Proviant an Bord, für den Marita Ulrichs zuständig war. „„Meine größte Sorge war, dass wir in einer Flaute festsitzen könnten und deshalb habe ich immer dafür gesorgt, dass wir für zwei Monate versorgt waren.” Was sie nicht brauchten, war ein Ofen, denn als echte „„Warmduscher” haben sie sich nur in tro pischen und subtropischen Gebieten auf gehalten. Finanziell ließ sich das Projekt mit rund 2000 Euro im Monat stemmen. 1000 Euro als Rücklage für Reparaturen am Schiff und 1000 Euro Lebenshal tungskosten. Nicht mehr also, als zwei Personen brauchen, wenn sie an Land leben. Zwei Fragen bleiben trotzdem: Braucht man nicht viel Mut für so eine Reise und gab es nie Momente der Angst?
Uli: „Mut braucht man genau einmal: In dem Moment, wo man seinen gut bezahlten Job aufgibt und sein Haus verkauft. Und was die Angst be trifft, da konnte ich bei meiner Frau absolut sicher sein, dass ihre Neu gier auf Abenteuer immer größer ist als ihre Angst.”
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Marita und Uli Ulrichs mit frisch gestochenem Tiki-Glückssymbol Foto: privat„„Mut braucht man genau einmal: In dem Moment, wo man seinen gut bezahlten Job aufgibt und sein Haus verkauft.”
“Ab diesem Moment haben wir nie wieder infrage gestellt, dass wir losfahren werden.”
Marita (lacht): „Das stimmt wohl, aber natürlich waren auch mal Zweifel mit im Spiel. Nach unserer ersten Atlantiküberquerung mit 20 Tagen auf dem offenen Meer, stän digem Schaukeln und nicht nur schönem Wetter habe ich gedacht, das mache ich nie wieder. Aber nach einem Tag war das überhaupt kein Thema mehr, weil uns sofort wieder so viel Spannendes, Beeindrucken des und Schönes begegnet ist. Da kommt auch das große Plus des Se gelschiffs zum Tragen. Es bietet ein fach die beste Möglichkeit, abseits des Massentourismus in einsamen Buchten zu ankern und dort unmit telbar in Kontakt mit der Bevölke rung zu kommen. Wir sind so wenig wie möglich in Häfen eingelaufen, sondern haben außerhalb gean kert und sind mit unserem Beiboot an Land gefahren. Nach 10 Jahren können wir sagen, dass wir nicht ein einziges Mal schlechte Erfahrungen gemacht haben, sondern überall eine unglaubliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erfahren ha ben.“
Die Erinnerung bleibt
So wie es zuvor nie einen Grund gab aufzuhören, gab es 2014 nach einem letzten wunderschönen Aufenthalt im Senegal und der Rückkehr in den Aus gangshafen Almerimar keinen Grund mehr weiterzufahren. Heute - gut sie ben Jahre nachdem die beiden 75-Jähri gen das letzte Mal den Anker der TRU ANT 2 geworfen haben - klingt es wie die unendliche Leichtigkeit des Seins, wenn sie von ihrer Reise erzählen. Noch immer randvoll mit Geschichten ist es keine Wehmut, sondern pures Glücks gefühl, das sie durch den Alltag trägt. Und der ist gefüllt mit dem Bestreben, von der Hilfsbereitschaft, die sie auf ihren Reisen erfahren haben, etwas zu rückzugeben. Uli Ulrichs engagiert sich deshalb seit 2015 bei der Seemannsmis sion und gemeinsam unterstützen sie eine 10-köpfige syrische Familie, die sie 2015 zufällig im Stadtpark kennenge lernt haben.
Segel werden nur noch ab und zu mit Freunden gehisst und die TRUANT 2 ha
ben sie 2017 an ein Paar verkauft, das den gleichen Traum verfolgt wie sie. Endgül tig abgelegt haben sie auch die typisch deutsche Verbissenheit, erklärt Marita Ulrichs lachend, wobei sie einräumt, eine “Macke” behalten zu haben: “Ich muss immer noch genug Lebensmittel für zwei Monate im Schrank haben, sonst werde ich nervös.”
Annette Muschalik TRUANT Foto: privat Indonesische Fischerfamilie, Unterhaltung mit Händen und Füßen privatBilder, die unter die Haut gehen
Schwarz oder bunt, klein oder groß - Tat toos sind längst ein alltäglicher Anblick auf unseren Straßen. Die Motive sind ebenso vielfältig wie die Träger dieser Körperbilder. Und doch fällt eines immer wieder auf: Anker, Leuchtturm, Kompass oder Schiff - viele Tattoos haben einen Bezug zum Meer und zur Seefahrt. Das zeigen auch die zahlreichen Bilder zum Thema „„maritime Tattoos”, die beim Or ganisationsteam des CUPs eingereicht wurden.
Die Verbindung von Seefahrt und Tattoos kommt nicht von ungefähr, denn es war der britische Kapitän und Entde
cker James Cook, der von seiner Reise nach Polynesien (1768-1771) die ersten Berichte über Menschen mit bemalten Körpern mitbrachte. Heute weiß man, dass die Geschichte der Tattoos weit in die vorchristliche Zeit zurückreicht. Ei ner der ältesten Funde eines Menschen mit Tattoo ist die 5300 Jahre alte Glet schermumie „„Ötzi”.
Ende des 18. Jahrhunderts verbreitete sich das Tätowieren in allen europäischen Hafenstädten. Tattoos und Matrosen wurden unzertrennlich, wie es in einem Zitat des New Yorker Tätowierers und Erfinders der Tätowiermaschine, Samuel O‘Reilly überliefert ist:
80
A sailor without a tattoo is like a ship without grog: not seaworthy.”
„„Ein Seemann ohne Tätowierung ist wie ein Schiff ohne Grog: nicht seetüchtig.”Yvonne Martin Christian Schütz madamebischmann
Tat | too
Der Begriff „„Tattoo” soll sich ableiten aus „„Tatau“, einem in vie len polynesischen Kulturen gebräuchlichen Begriff der „„schla gen“ bedeutet und sich wiederum ableitet aus dem Ausdruck „„Ta-Atua“, dessen Wurzel „„Ta“ (Zeichnung in der Haut) und „„Atua“ (Geist) bedeutet.
Cord Schulz Michael Rabenstein Paddy Schäufele Tina Me Nicole Behrens Rene GommersSo untrennbar Tattoos in dieser Zeit mit der Seefahrt verbunden waren, so wenig gesellschaftsfähig waren sie anderer seits. Wer tätowiert war, galt als Verbre cher oder mindestens als Trunkenbold. Umso erstaunlicher erscheint da, dass selbst die Kaiserin Elisabeth von Öster reich-Ungarn („„Sisi”, 1837-1898) sich im Alter von 51 Jahren in einer Hafenkneipe einen Anker auf die Schulter tätowieren ließ. Ihre Beweggründe sind nicht über liefert, wohl aber die zahlreichen Bedeu tungen, die Tattoos ursprünglich für die Matrosen hatten.
Die Bilder auf der Haut sollten als Glücks symbole vor Gefahren schützen, sie wa ren Erkennungszeichen und sie erzählten Geschichten über das, was die Seefahrer auf ihren Reisen erlebt hatten.
So war eine Schwalbe das Zeichen für einen erfahrenen Seemann, der mehr als 5000 nautische Meilen gesegelt war. Sie galt überdies als Symbol der Rückkehr, weil sie lange Distanzen überwinden kann und trotzdem immer sicher nach Hause kommt.
Ein Vollschiff durften dagegen nur dieje nige tragen, die erfolgreich um Kap Horn gesegelt waren.
Und eines der auch heute noch beliebtes ten Motive, der Anker, steht für Sicher heit auf dem Meer. Er ist daher seit eh und je das Symbol für Schutz und Stabi lität, aber auch für Treue, Ehre und Hoff nung. Das Ankertattoo wurde und wird deshalb oft mit einem Namen oder dem Hinweis auf die Familie kombiniert.
Ein Ankertattoo steht seit eh und je für Schutz und Stabilität und wird oft mit dem Hinweis auf die Familie kombiniert.Annette Muschalik Domenic Ohm Jens Griesmann Harms Ludwigsburg Alex Fünfstück
Ein ganz persönlicher Logbucheintrag
„„Sailors Grave“ - so steht es auf dem Oberarmtattoo von Wolfgang Gröger. Er ließ es sich zur Erinnerung an den Unter gang der MS ILONA stechen, den er 1963 als 15-jähriger Schiffsjunge miterlebte.
„Es ist mein ganz persönlicher ‚Log bucheintrag‘, den ich mir Anfang der 70er-Jahre in Antwerpen stechen ließ. Damals bin ich gerade als Ma schinist auf der „MS Pylades” von der Neptun Reederei gefahren, be vor ich nach weiterer Seefahrtzeit bei einer holländischen Reederei schließlich zur Technikerschule nach Berlin gewechselt bin. Seit meinem 12. Lebensjahr habe ich in den Schul ferien immer auf Schiffen angeheu ert, die damals noch zahlreich hier im Handelshafen lagen. Mein Vater dachte, ich würde mir das mit der Seefahrt schnell anders überlegen, nachdem ich erfahren hätte, wie
anstrengend die Arbeit ist, aber das Gegenteil war der Fall.“
Auch die dramatischen Erlebnisse des 28. Juli 1963 änderten nichts an der Fas zination, die die Seefahrt auf den jun gen Mann ausübte. 40 Seemeilen nord westlich vom Feuerschiff Terschelling wurde die MS ILONA von einem schwe dischen Küstenmotorschiff gerammt und sank innerhalb von acht Minuten. Wolfgang Gröger stand gerade auf der Brückennock, als sich das schwedische Schiff in das Mittelschiff der MS ILONA bohrte. Er wurde gegen die Aufbauten geschleudert und lief in der nächsten Sekunde zu den Mannschaftsquar tieren, wo bereits alle aufgeschreckt waren. Während beide Schiffe noch
ineinander verkeilt waren, kletterte die zehnköpfige Besatzung auf Befehl ihres Kapitäns auf das Vorschiff des Schweden und musste mit ansehen, wie die „„MS Ilo na” in den Fluten versank.
„Dieses Erlebnis hat mich sehr ge prägt, und als ich später von der Tradition hörte, dass sich Seemän ner nach solchen Ereignissen ein ‚Sailors Grave‘ tätowieren lassen, war mir klar, dass ich das auch ma chen möchte. Es ist mein erstes und mein letztes Tattoo, das ich bewusst auf den Oberarm setzen ließ, denn ich wollte es als Erinnerung für mich und nicht, um es zur Schau zu stel len. Es gehört genauso zu mir wie das Erlebnis des Untergangs und so hat mich beides immer begleitetauch in meinem späteren Berufsle ben, als ich zwar an Land, aber auch auf der ganzen Welt tätig war.“
Annette Muschalik Im Gespräch mit Wolfgang Gröger Seit 50 Jahre begleitet das Tattoo „Sailors Grave“ Wolfgang Gröger bereits und erinnert an den Untergang der MS ILONA, den er 1963 nur knapp überlebte. Foto: Annette MuschalikVom rostigen Rumpf zum stolzen Segelschiff
Ganz hinten im Hafenbecken der Harlin ger Werft „„Scheepsreparatie Friesland B.V.” lag sie oder besser gesagt er: Der gekürzte, verrostete Schiffskörper einer Ende der 80er-Jahre unter dem Germani schen Lloyd gebauten Segelyacht. Klein, hässlich und für jeden Laien nicht mehr als ein großes Stück Schrott. Nicht so für den Schiffbauingenieur, Segelschiffeig ner, Kapitän und erfahrenen Schiffsres taurator André Hanzens.
„Es war die Form, die mich ange zogen hat. Wunderschön schnittig! Was kein Wunder ist, denn das De sign des Schiffes basiert auf dem der LELANTA II (LELANTINA) von John G. Alden, die 1937 bei Abeking & Rasmussen in Bremen gebaut wurde. Der neue Eigner hatte schon angefangen, das Schiff nach seinen Bedürfnissen umzubauen und es un ter anderem gekürzt. Obwohl er seit
2012 nichts mehr daran gemacht hatte, wollte er es nicht verkau fen. Erst als ich mich mit ihm vor Ort getroffen habe und er gesehen hat, dass sein Schiff mittlerweile ein einziger Rosthaufen war, konn te ich es ihm zum Schrottwert ab kaufen.“
Das war 2020 - Ende 2021 waren dann die Pläne für die QUADRA fertig und der Umbau konnte beginnen. Bei der Frage, was ihn dazu getrieben hat, bereits zum vierten Mal (daher der Name QUADRA)
„Es ist in erster Linie ein Investment, mit dem ich Geld verdiene und auch Geld verdienen muss, denn sonst sind die enormen Unterhaltskos ten gar nicht zu bezahlen. Allein der TÜV kostet mich jedes Jahr 80.000 Euro und unzählige Auflagen kom men hinzu, die beim Betreiben eines Großseglers Kosten verursachen.“
Schnell wird aber auch klar: Nur mit kaufmännischem Kalkül, ohne eine große Portion Leidenschaft, würde ein solches Projekt nicht funktionieren.
„„Koop een boot en werk je dood”
ein so großes Projekt in Angriff zu neh men, räumt der 55-Jährige erst mal mit romantischen Vorstellungen auf.
„In den Niederlanden sagen wir ‚Koop een boot en werk je dood‘ (‚Kauf ein Boot und arbeite dich tot‘), weil es einfach verdammt har
André Hanzens über das Abenteuer Traditionssegler
te Arbeit ist. Zehn Stunden, sechs Tage die Woche und das über Mo nate - das macht man nicht, wenn man es nicht lieben würde. Nur so kann ich meine eigenen Vorstellun gen verwirklichen. Ein Neubau wäre außerdem gar nicht zu bezahlen. Es rechnet sich, weil ich alles selbst mache. Bei der QUADRA spielen aber auch ganz persönliche Gründe eine Rolle, denn Evelien und ich wol len mit ihr, wenn wir „in Rente” ge hen, die Weltreise machen, von der wir schon lange träumen: Ohne Eile treiben lassen und überall dort, wo es schön ist, so lange bleiben, wie es uns gefällt.“
Bis dahin ist es noch ein langer Weg: Rückbau des Schiffskörpers auf Origi nallänge sowie Stahlbauten und Tech nik sind abgeschlossen, ebenso wie die Säuberungs- und Streicharbeiten innen und außen. Ende 2024 soll der gesamte Innenausbau abgeschlossen werden und für Juli 2025 - rechtzeitig zur SAIL Ams terdam - ist die Schiffstaufe geplant. Vier Jahre Arbeit liegen dann hinter dem Schiffbauingenieur, in denen er sogar die Aluminiummasten selbst gebaut ha ben wird, mit denen die QUADRA wieder als typische John G. Alden Segelyacht erstrahlt. Bei ihren weltweiten Törns mit bis zu sechs Gästen wird sie so viel Auf merksamkeit auf sich ziehen. Aber André Hanzens ist es gewöhnt, dass seine Schif fe gerne und viel fotografiert werden und er hat auch eine ganz einfache Erklä rung dafür.
„Sie sind einfach schön. Und das liegt vor allem daran, dass ich sehr pin gelig bin und mit meinen Leuten viel Zeit in den Unterhalt investiere. Wir gehen im Winter nicht auf Fahrt, weil wir dann alle Segel und Holzteile ab bauen, um sie in den Werfthallen zu reinigen und neu zu lackieren. Eine enorme Arbeit, durch die aber zum Saisonbeginn wieder alles blitzt und blinkt. Das heißt dann aber auch, dass wir das nötige Geld für alle in acht Monaten verdienen müssen.“
„„Eigentlich baue ich die QUADRA nur, um mit ihr den Wilhelmshaven Sailing-CUP wieder zu gewinnen.”
220 Tage im Jahr ist Hanzens jetziger Großsegler, die AVATAR unterwegsund das hat sich auch unter Corona kaum geändert. Die Begeisterung der Menschen für Segeltouren ist ungebro chen. Dabei sind es hauptsächlich Törns auf der Ostsee, die er mit der AVATAR anbietet. Zum Saisonabschluss auf dem Rückweg durch die Nordsee nach Wil helmshaven zu kommen, ist dann aller dings Ehrensache für den begeisterten Regattasegler, der schon mit vier Jah ren wusste, dass er einmal Kapitän auf einem Segelschiff werden will.
„Eigentlich baue ich die QUADRA ja nur, um mit ihr den Wilhelmshaven Sailing-CUP wieder zu gewinnen. Ansonsten gilt: Nordsee ist Mord see! Meine Gäste, die hier mal bei hohem Wellengang gelitten haben, wissen genau, wovon ich spreche. Die Ostsee eignet sich einfach bes ser für die Ruhe, die die Menschen an Bord suchen. Auch ich liebe die se Ruhe auf einem Segelschiff. Ich habe auch nie Eile und wenn doch, dann zeige ich es nicht. Seefahrer besitzen eine große Gelassenheit,
Mühevolle Handarbeit Foto: privatweil wir gelernt haben, uns Bedin gungen anzupassen, die wir nicht ändern können. Das macht uns fle xibel und Flexibilität schafft Freiheit. Danach sehnen sich die Menschen. Viele meiner Gäste kommen seit Jahrzehnten immer wieder und der überwiegende Teil sind Deutsche. Wenn sie dann am Ende von Bord gehen und sagen, sie hatten die schönste Zeit ihres Lebens, dann ist das für mich viel mehr wert als alles Geld.“
Auffallend vielen Gästen aus Deutschland stehen auffallend viele Segelschiffe aus den Niederlanden gegenüber. Das zeigt sich auch alljährlich beim Wilhelmshaven Sailing-Cup. André Hanzens hat selbst erlebt, wie unterschiedlich in beiden Län dern auf sein Gewerbe geblickt wird.
„Deutschen Banken ist kaum zu vermitteln, dass man mit einem Großsegler auch Geld verdienen kann. Als ich wegen der Finanzie rung der AVATAR zu einer nieder ländischen Bank gegangen bin, habe ich nach neun Tage das „Go” bekommen. Die Niederländer lie ben insgesamt Schiffe, die an die große Seefahrertradition unseres Landes erinnern. Deshalb liegt die AVATAR im Winter auch mitten in Franeker, wo sie mit Lichterketten das Stadtbild schmückt. Wenn du so ein Schiff besitzt, dann bist du nicht nur überall bekannt, sondern auch überall beliebt und geschätzt, weil jeder weiß, was für Arbeit da hinter steckt.“
Annette Muschalik87 André Hanzens ist in Leeuwarden (Nie derlande) mit dem Segelsport aufge wachsen und absolvierte dort auch das Studium zum Schiffbauingenieur. Da nach ging er zur Werft „„Scheepsrepara tie Friesland B.V.” (SRF) nach Harlingen, wo er bis heute seine Schiffsumbauten durchführt. Das erste Projekt war 1990 ein Schlepper, aus dem er ein fahrendes Wohnboot machte. Lex Tichelaar, Grün der von SRF und enger Freund, bot ihm 1994 einen alten Fischkutter mit der Idee an, diesen zum Hochseesegler umzubau en. Daraus wurde das Luxus-Segelschiff TWISTER, das 1999 das erste Mal mit Hanzens als Kapitän auf Fahrt ging.
2012 verkaufte er die TWISTER und bau te einen ursprünglich 1941 in Wolgast fertiggestellten Kriegsfischkutter zum Großsegler AVATAR um, mit dem er eben falls Segelreisen anbietet und bis 2020 selbst als Kapitän gefahren ist.
2017 kaufte er in Franeker ein kleines Haus direkt an dem Kanal, an dem die AVATAR für den Saisonstart vorbereitet wird.
Das Projekt QUADRA startete Hanzens 2020 zusammen mit seiner Frau Evelien Hanzens-Witteveen, die auch das Bu chungsbüro für die AVATAR leitet.
„„Wenn Sie am Ende von Bord gehen und sagen, sie hatten die schönste Zeit ihres Lebens, dann ist das für mich viel mehr Wert als alles Geld.”Skizze:
Geschichten von Menschen und Meer
Stefan Kruecken über „„Ankerherz“ und maritimes Lebensgefühl
Ankerherz erzählt Geschichten von der See. In erfolgreichen Büchern über Kapi täne, Seenotretter und Leuchttürme. Mit einem Radiosender, der von Helgoland in der Nordsee streamt. In den Sozialen Me dien, in denen mehr als eine halbe Million Menschen Ankerherz folgen. Was treibt die Gründer Stefan und Julia Kruecken an? Wir haben Stefan gefragt.
Was macht „„maritimes Lebensgefühl“ für Dich aus? Gibt es eine Definition?
„Eine Definition? Es ist eher ein Le bensgefühl, das jeder kennt, der das Meer mag: Nach Hause kommen. Ein Gefühl von Freiheit und Klarheit. Durchpusten können, einen weiten Blick haben. Da gibt es doch diesen schönen Spruch: „Wenn du Sorgen
hast, dann fahr ans Meer. Die Sor gen sind nicht weg, aber du bist am Meer.“
Warum ist das Meer auf so vielfältige Weise zum Dreh- und Angelpunkt Dei nes Lebens geworden?
„Wir suchen bei Ankerherz aben teuerliche, zeitlose und romanti sche Geschichten. Als erstes fie len uns alte Kapitäne ein. Auch die Erlebnisse von Seenotrettern sind perfekt geeignet: Was gibt es Bes
seres als Menschen, die bereit sind, für andere in den Sturm zu fahren. Wir sind durch Ankerherz viel an der Küste und auf den Inseln unterwegs, um diese Geschichte zu finden. Wir reden mit besonderen Menschen. Es ist schon auch ein Geschenk.“
Gibt es etwas, das Menschen, die in enger Verbindung mit dem Wasser leben, kenn zeichnet und sie verbindet?
„In unserem Buch „Sturmwarnung“ sagt Kapitän Schwandt, dass das Meer Demut lehrt. Wer einen schwe ren Sturm draußen erlebt, versteht, was er meint. Man fühlt sich klein
Das kleine Buch vom Meer Foto: Ankerherz
„„Wenn du Sorgen hast, dann fahr ans Meer. Die Sorgen sind nicht weg, aber du bist am Meer.”
und unbedeutend und empfindet tie fen Respekt. Das höre ich von vielen. Auch glaube ich, dass Menschen, die am Meer leben, glücklicher sind. Ist ja kein Wunder, dass die norddeut schen Bundesländer jedes Jahr im „Glücks-Atlas“ auf den ersten Plät zen landen.“
Was bedeuten Dir Deine einzelnen, oft maritim geprägten Projekte. Bücher, Mode, der Podcast, der Radiosender?
Alles, was wir verlegen, hat mit dem Meer zu tun. Wir wollen um jedes Buch eine eigene Welt bauen, an ders kämen wir als Indie-Verlag in einer Welt mit Amazon und Thalia gar nicht klar. Es steckt auch viel harte Arbeit drin, die man als Au ßenstehender nicht bekommt. Wir erzählen leidenschaftlich gerne Ge schichten. Im Kern geht es bei An kerherz darum.
Hast Du eine Idee, warum so viele Men schen sich das „„maritime Lebensgefühl” mit Strandkörben, Tattoos, Romanen oder Musik in ihr Leben holen wollen?
Ein gutes Beispiel hierfür war ja zuletzt der Erfolg von Nathan Evans mit „„Weller man“?
„Das Meer bringt Menschen zusam men. Erleben wir immer wieder auf unseren SKUA-Touren nach Island. Fremde unterschiedlichen Alters und gesellschaftlicher Schichten schaukeln mit uns über den Nord atlantik nach Island – und kommen als Freunde zurück. Das Meer macht was mit einem, besonders, wenn es stürmt. Mit dem „Wellerman“ ist es ja ähnlich. Ein Lied zum Mitsingen und darüber, dass alle im selben Boot an einem Strang ziehen. Das passt doch in einer schweren Krise. Wie kommen wir gemeinsam durch all die Stürme, die noch kommen? Was auf dem Meer passiert, kann helfen.“
Stefan Kruecken, Jahrgang 1975, geboren in Neuss, wollte schon als Kind Reporter werden. Die Ge schichten von „Tim & Struppi“ sind schuld: In ferne Länder reisen, Ge schichten aufschreiben und mit ei nem versoffenen Kapitän in einem Schloss wohnen - dieses Konzept hat ihn überzeugt. Vor Gründung von Ankerherz war Stefan Polizei reporter bei der „Chicago Tribune“ und Reporter für Magazine wie „max“, „Stern“ oder GQ. Stefan und Julia sind verheiratet, haben vier Kinder und leben mit Hunden und Katze in einem Dorf bei Hamburg.
Beim 20. Wilhelmshaven SailingCUP moderiert Stefan Krücken die Einlaufparade.
Ankerherz Sechs Bücher mit An kerherz schafften es bislang in die Bestellerliste des SPIEGEL. Radio Ankerherz ist der einzige deutsche Radiosender von der Hochsee und im Stream weltweit zu hören. Der Verlag unterhält Filialen in Hol lenstedt und in den Havenwelten Bremerhaven. Hafen im Netz: www. ankerherz.de
„Ankerherz“-Shop in Bremerhaven
Der maritime Herzschlag Wilhelmshavens
Michael Diers über das touristische Profil Wilhemshavens
Unsere Stadt ist von Wasser umgeben und wenn der Wilhelmshaven SailingCUP stattfindet, dann sind wir DIE Ha fenstadt an der Nordseeküste. Ähnliches gilt unter anderem für die Veranstaltun gen Wochenende an der Jade, LabskausEssen und LichterMeer.
Und doch gibt es mehr zum maritimen Wilhelmshaven. Mit dem virtuellen Rund gang HAVENSPUREN® hat unsere Stadt ein Vorzeigeprojekt, das deutschland weit ganz vorne ist. Das alte Wilhelmsha ven bei einem Stadtrundgang durch eine Virtuell Reality Brille zu sehen, ist derzeit der Renner in Wilhelmshaven. Die Überlegungen, auch eine virtuelle Hafenrund fahrt am geplanten Museumshafen vor dem Küstenmuseum zu entwickeln, sind vorangeschritten und werden wohl in den nächsten Jahren sichtbar.
An maritimen Themen hat unsere Jade stadt aber noch weitaus mehr zu bieten. Das Marinemuseum ist seit Jahren Besu chermagnet und der Gang über die Schif fe und in das U-Boot sind ganz besondere Highlights.
Ein Besuch im Aquarium und im UNESCOWeltnaturerbe Wattenmeer Besucher
zentrum Wilhelmshaven sind weitere Highlights. Gerade die neue Daueraus stellung kommt allen Besuchern, ob jung oder alt, entgegen und zeigt das Leben am und im Wasser auf vielfältige Art und Weise.
Die touristische Entwicklung Wilhelms havens weist nach vorne. In den letzten Jahren wird die junge Stadt am Meer immer häufiger aufgesucht und die Besuchereinrichtungen, wie auch die Hotels, haben sich gut darauf vorbe reitet. Die Südstrandpromenade ist DIE Strandmeile am Jadebusen und belieb ter Treffpunkt zum Baden, Verweilen und Übernachten.
Die vielen Häfen der Jadestadt gehören zur Entdeckertour eines jeden Gastes. Mit knapp zehn verschiedenen großen und kleinen Häfen, gibt es in Wilhelms haven viel aufzuspüren.
Dass Wilhelmshaven jetzt auch als Ener giedrehscheibe Deutschlands ins Zent
rum neuer Energieunabhängigkeit rückt, ist neben dem JadeWeserPort (Container Terminal Wilhelmshaven) eine weitere Chance für unsere Stadt am Jadebusen.
Aber auch dort, wo sich Wilhelmsha ven als eines der wichtigsten StreetArt Festivals in Europa und als norddeut sches Zentrum für Murals (Wandbilder) präsentiert, findet sich der maritime Herzschlag in den Motiven wieder. Bes tes Beispiel ist das neuste, der bisher zehn riesigen Murals, der französischen Künstlerin ZABOU sowie das Bild „„Küs tenkerle“ des Künstlers Stefan Pollack, vom 10. Internationalen StreetArt Festival.
Michael Diers ist seit 2013 Geschäfts führer der Wiilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH.
Michael DiersFORSCHUNGSEINRICHTUNGEN
Senckenberg am Meer
Institut für Vogelforschung
Jade Hochschule
4 Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung
ICBM - Institut für Chemie und Biologie des Meeres
WASSERSPORT VEREINE
Marine-Segelkameradschaft e.V.
Wilhelmshavener Segelclub e.V.
Hochsee Yachtclub Germania e.V.
Jade Wassersport Club e.V.
Jade-Yacht-Club e.V.
Yacht-Club Wilhelmshaven e.V
Wilhelmshavener Kanu-Freunde e.V.
UWC Manta e.V.
Windsurfing Club Jade e.V.
NaturFreunde Deutschland Ortsgruppe Wilhelmshaven
11 Kanu und Segelsportverein Wilhelmshaven e. V. von 1966
Segel und Wassersportverein Wilhelmshaven e.V.
Wilhelmshavener Kanu-Klub 1927 e.V.
Wilhelmshavener Ruderclub von 1909 e.V.
DLRG Wilhelmshaven
Wassersportverein Maadesiel e.V.
Segelkameradschaft Geniusbank Wilhelmshaven e.V.
Rüstersieler Seglerclub e.V.
Aquarium Wilhelmshaven
UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum Wilhelmshaven
Küstenmuseum Wilhelmshaven
JadeWeserPort-InfoCenter
FLÄCHENNUTZUNG
Die „„Maritimen Feste an Deutschlands Küsten“ sind ein ex klusives Markenzeichen in der Bundesrepublik und darüber hinaus. Die beteiligten Hafenstädte und Partner nutzen die natürlichen Vorteile des Nordens, an Ost- und Nordsee, um die faszinierende Welt der Großsegler und Traditionsschiffe im Rahmen ihrer Feste zu präsentieren. Mehrere Millionen Menschen nehmen in der Segelsaison von Mai bis August die ses maritime Angebot wahr.
Die alte Weisheit „„Gemeinsam sind wir stärker!“ gilt auch für den maritimen Verbund. Zum ganzjährigen „„Landpro gramm“ gehören Aktionen zur Werbung von Windjammern aus Übersee, Sicherheitsfragen bei der Organisation der Fes te und schließlich die gemeinsame Werbung.
Foto: GanskeDie Stadt und ihre Häfen
Es war die Jade mit ihrem tiefen Fahrwasser und der geschützten Lage, die 1869 zum Bau des Marinehafens und Gründung der Stadt Wilhelmshaven führte.
Heute ist die Stadt nicht nur größter Marinestandort in Deutschland, sondern auch einer der drei umschlagstärksten deutschen Seehäfen. Mehr als je zuvor prägen damit die Vorzüge von Jade und Jadebusen das Leben und die Wirtschaft in Wilhelmshaven. Äußerer Tiefwasserhafen und der hinter der Seeschleuse liegende tideunabhängige Innere Hafen bilden das Zentrum eines viel fältigen maritimen Lebens, zu dem neben der Marine und den Unternehmen der maritimen Wirtschaft auch die Freizeitschiff fahrt gehört. Zahlreiche Sportbootfahrer haben in den letzten Jahrzehnten ihren Heimathafen in der Stadt gefunden und auch für Gastlieger steht eine Vielzahl an Liegeplätzen zur Verfügung.
So trägt die Stadt auch 153 Jahre nach ihrer Gründung den „„Haven” im besten Sinne des Wortes in ihrem Namen und - was noch viel wichtiger ist: die Wilhelmshavener in ihren Herzen.
1 Rüstersieler Hafen
Kaum zu glauben, dass direkt hinter der Schleuse des Maa desiels das Tor zur rauen Nordsee liegt, denn im Rüstersieler Hafen bestimmen Ruhe und Idylle das Bild. Bereits 1607 an gelegt, erlebte der Hafen Anfang des 19. Jahrhunderts seine Blütezeit als Handelshafen. Optimal vor Wind und Wetter ge schützt können hier heute bis zu 40 Schiffe und Yachten mit bis zu 15 Meter hohen Masten festmachen und sich mit Pro viant, Trinkwasser und Service rund ums Boot versorgen. Alle Boote und Kleinsegler bis fünf Meter Höhe unterfahren jeder zeit problemlos die Klappbrücke zum Hafen. Auch ein vielseiti ges Gastronomie- und Übernachtungsangebot lädt Kurz- und Langzeiturlauber zum Verweilen und Wiederkommen ein.
2 Ölhafen
Weiße Schafe auf grünem Deich und Spaziergänger*innen, die am Wasser entlang schlendern, lassen nicht vermuten, dass hinter ihnen jährlich rund 20 Millionen Tonnen Rohöl umge schlagen werden. Seit 1958 haben riesige Tanker aus der gan zen Welt so fast eine Milliarde Tonnen Öl ins Land gebracht. Den besten Blick auf die Schiffsgiganten hat man vom Rüstringer Berg aus.
Foto: WTF/Groneick Foto: Lübbe 95Nassauhafen
Weiter Blick auf die Nordsee, leise schaukelnde Boote und in der Mitte die stählerne Eleganz der Nassaubrücke - das ist der Nas sauhafen. Ihren Namen erhielt die Brücke von der Besatzung der S.M.S. NASSAU, die sie 1910 als Erste überquerte. Schon über 100 Jahre ist dieses Bauwerk aus Stahl und Holz alt und hat dabei so manch raue See miterlebt. Heute ist hier unter anderem der Heimathafen des Wilhelmshavener Segelclubs und des Seenotrettungsbootes PETER HABIG der DGzRS Wilhelmshaven. Bei extremen Hochwassern, einer Springflut oder einer Sturmflut steigt das Wasser über den Rand des Hafens hinweg und über flutet die Brücke und anliegende Bereiche. Ein beeindruckendes Schauspiel! Mit seinen Fischrestaurants ist der Nassauhafen außerdem ein beliebter kulinarischer Anziehungspunkt in der Stadt.
4 Großer Hafen
„„Sehen und gesehen werden” heißt es, wenn man direkt am Großen Hafen den Bontekai und die Nord-Gazelle-Brücke entlang schlendert und den atemberaubende Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, die Kaiser-Wilhelm-Brücke genießt. Besonders wäh rend Veranstaltungen wie dem Wochenende an der Jade oder dem Wilhelmshaven Sailing-CUP, präsentieren sie sich als großar tige Kulisse für Schiffe aller Art und als stimmungsvolle Flaniermeile. Die neu angelegte Treppenanlage vor dem Küstenmuseum und dem TheOs (Studiotheater der Landesbühne Niedersachsen Nord) lädt überdies das ganze Jahr ein, zu verweilen und dem Treiben auf dem Wasser zuzuschauen.
5 Marinehafen
1869 als Marinegarnison durch König Wilhelm I. von Preußen gegründet, erlebte die Stadt Wilhelmshaven insbesondere mit den beiden Weltkriegen dramatische Zeiten des Auf- und Abstiegs. 1956 kehrte mit dem Wiederaufbau der Bundeswehr auch die Marine in die Stadt zurück. Heute ist Wilhelmshaven Deutschlands größter Marinestützpunkt, dessen schwimmen de Einheiten im Neuen Vorhafen (4. Einfahrt) im Stadtgebiet „„Heppenser Groden” stationiert sind.
Im Inneren Hafen und damit auf „„Tuchfühlung” mit der Innen stadt liegt außerdem das Gelände des Arsenalhafens, das ein schließlich der angrenzenden Flächen und Gebäude für militä rische Zwecke genutzt wird. Ein Einblick in Marinestützpunkt und Arsenal ist nur im Rahmen einer Stadtrundfahrt oder bei den Tagen der offenen Tür möglich. Ganzjährig und für jeder mann zugänglich ist dagegen das Deutsche Marinemuseum am Südstrand, das mit seinem Museumshafen, der Daueraus stellung und unterschiedlichen Sonderausstellungen einen eindrucksvollen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Marine bietet.
Foto: Ganske Foto: Ganske8 JadeWeserPort
„„Kamera raus” heißt es immer öfter vor den Toren des JadeWeserPorts unter „„shipspottern” (Schiffsfotografen), denn hier legen die größten der größten an. Deutschlands einziger Container Tiefwasserhafen wurde im September 2012 in Betrieb genommen und ist seitdem tideunabhängiger Anlaufpunkt für die größten Containerschiffe der Welt mit einer Länge bis 430 Metern und einem Tiefgang bis 16,5 Metern. Mit dem JadeWeserPort-InfoCenter ist er außerdem ein beliebtes touristisches Ziel. Schiff fahrtssimulator, Containerscanner und eine Murmelbahn zur Verdeutlichung der verschiedenen Transportwege bringen den Besuchern alles rund um Hafenwirtschaft und „„dicke Pötte” nahe.
Foto:Ganske6 Handelshafen
Ein bisschen verschlafen zwischen Deichbrücke und Rüstringer Brücke liegt zu beiden Seiten des Ems-Jade-Kanals der Han delshafen. Er ist der älteste zivile Hafenteil der jungen Stadt Wilhelmshaven, an dem heute verschiedene Betriebe unter an derem aus dem Bereich „„Maritime Services” angesiedelt sind. Nachdem das Umschlagwesen hier heute kaum noch eine Rolle spielt und damit eine wesentliche wirtschaftliche Bedeutung verloren ging, wartet das Gelände, das sich auf der Nordseite von der Luisenstraße bis zur Deichbrücke für einen Spazier gang am Wasser anbietet, auf eine neue touristische Nutzung.
7 Alter Vorhafen
Eine Fahrt auf dem Wasser gefällig? Dann sollte der Weg direkt zum Alten Vorhafen zwischen Südstrandpromenade und Nas sauhafen führen. An zwei Kajen - im Süden der Helgolandkai und im Norden der Wangeroogkai - starten hier Nationalpar kerlebnisfahrten, Rundfahrten zum Marinehafen, den TankerLöschbrücken und zum JadeWeserPort. In den Sommermona ten gibt es außerdem Personen- und Fahrradfährverkehr nach Eckwarderhörne sowie seit dem 26. August 2022 eine Katama ranverbindung nach Helgoland.
Foto: Muschalik größten ein verlässlicher Partner
JadeWeserPort Wilhelmshaven
Deutschlands einziger Container-Tief wasserhafen Wilhelmshaven bietet mit dem 18 m tiefen Fahrwasser, der tideun abhängigen Erreichbarkeit für Großcontainerschiffe mit bis zu 16,5 m Tiefgang, einem Wendekreis von 700 m Durch messer und einer Revierfahrt von nur 23 Seemeilen nautische Vorteile gegenüber anderen Häfen in der Deutschen Bucht. Der Betreiber des Container-Terminals, EUROGATE, stellt mit den weltgrößten Containerbrücken eine moderne Supra struktur für die Abfertigung von Groß containerschiffen mit mehr als 20.000 TEU zur Verfügung. Das Güterverkehrs zentrum JadeWeserPort (GVZ) in direkter Nachbarschaft zum EUROGATE Container Terminal umfasst 180 Hektar Fläche.
Liniendienste
Acht Reedereien haben den JadeWeser Port in ihren Fahrplan aufgenommen. Sie verbinden Wilhelmshaven mit Zielen in Asien sowie Nord- und Osteuropa.
Destinationen in Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Polen, Russland und Schweden erreichbar. Die Reederei Hapag-Lloyd AG wird sich mit 30 Pro zent am EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) und mit 50 Pro zent am Rail Terminal Wilhelmshaven beteiligen.
Hinterlandanbindungen
Der Standort ist optimal an das Hinter land angebunden – dies gilt sowohl für den Verkehrsträger Straße, als auch die Schiene. Die Autobahn A29 endet ampelfrei direkt vor dem Güterver kehrszentrum, führt bis auf das Hafen gelände und verbindet den Hafen über die Autobahnen A1, A28 und A30 mit den wichtigsten Wirtschaftsregionen. Das Streckennetz der Deutschen Bahn ist Basis für zuverlässige Transporte auf
103 gen Vorstellgruppe im GVZ. Hochwertige Prozessflächen für Logistikimmobilien bietet der GVZ-Standort der Logistik branche. Seine Offerte richtet sich in erster Linie an Logistiker mit Hafenbezug: Speditionen und Transporteure, Kon traktlogistiker und maritime Dienstleis ter. Die Flächen sind nach Gewerbe- und Industrieklassifikation ausgewiesen und erlauben Unternehmen bei einer mög lichen Bauhöhe von 50 Metern auch die Realisierung und den 24/7-Betrieb von Multi-User-Hallen, Hochregallagern, Kommissionier- und Verteilzentren. Die Ansiedlungsflächen im GVZ werden auf Basis des Erbbaurechts angeboten. Für die Hälfte der Grundstücke im GVZ be steht die Option eines eigenen Gleisan schlusses.
Tipp
Mitglieder aller drei Reederei-Zusammenschlüsse, 2M (MAERSK und MSC), Ocean Alliance (CMA CGM, COSCO SHIP PING, EVERGREEN und OOCL) sowie THE Alliance (Hapag-Lloyd, Hyundai Mer chant Marine, ONE und Yang Ming) le gen regelmäßig am EUROGATE Container Terminal an und tragen maßgeblich dazu bei, dass exportorientierten Kunden in Richtung Asien eine größere Angebotspalette für den Transport ihrer Güter zur Verfügung steht. So ist Wilhelmsha ven der einzige deutsche Hafen, der im „„Asia-North Europe 1“- Dienst angefah ren wird. Mit diversen Feederlinien sind
der Schiene. Knapp 30 Eisenbahnver kehrsunternehmen und Seehafenhin terland-Operateure bieten Transporte zum und vom Container Terminal Wil helmshaven an. Etliche wöchentliche Relationen nach Maschen und Bremen sowie mehrere Destinationen in Nord rhein-Westfalen ermöglichen einen reibungslosen Containertransport ins Hinterland bis nach Österreich und in die Schweiz. Seit Juli 2021 gibt es eine Direktzugverbindung nach Hefei in Chi na. Ende 2022 wird die Elektrifizierung des Streckenabschnitts von Oldenburg bis zum JadeWeserPort fertig gestellt sein. Das Container Terminal verfügt über einen sechsgleisigen Terminal für den Kombinierten Verkehr (KV) mit Verbindung zur 16-gleisigen ganzzuglan
Wer sich noch genauer mit dem größ ten Tiefwasserhafen Deutschlands auseinandersetzen möchte, ist im JadeWeserPort-InfoCenter genau richtig. Schifffahrtssimulator, Con tainerscanner und eine Murmelbahn zur Verdeutlichung der verschiedenen Transportwege bringen den Besu chern alles rund um Hafenwirtschaft und „„dicke Pötte” nahe. Geführte Bus touren bis zum Schlepperhafen und über das hintere Hafengelände bieten darüber hinaus spannende Einblicke. Öffnungszeiten
März - April 10 - 17 Uhr
Mai - September 10 - 18 Uhr
Oktober - 10. November 10 - 17 Uhr Mittwochs geschlossen www.jadeweserport-infocenter.de
Susanne Thomas JadeWeserPort-MarketingAcht Reedereien verbinden Wilhelmshaven mit Zielen in Asien sowie Nord- & Osteuropa.
LEBENSSTIL WHV
Wilhelmshaven entwickelt sich zu einer Stadt der Zukunft. Dabei bedeutet Digi talisierung Fortschritt, aber gleichzeitig Veränderung -auch für unser Stadtbild. Ein attraktives ÖPNV-Angebot spielt in diesem Zusammenhang eine genau so wichtige Rolle wie ein grüner Stadtkern.
WHV (ER)LEBEN
Durchatmen und die Weite genießen: Jadebusen, Wattenmeer und Nordsee liegen in Wilhelmshaven quasi direkt vor der Haustür. Das Wasser soll mittel fristig noch stärker der Erholung die nen. Und das nicht nur für Tourist:innen.
EINE WELT IM WANDEL, EINE STADT IN BEWEGUNG
Im Hafen. In der Wirtschaft. In der Wis senschaft. Im alltäglichen Leben und Arbeiten. Und im Tourismus. Gemeinsam wollen wir Wandel gestalten – und Großes bewegen.
Wir haben Großes vor. Und Sie? Erzählen Sie uns von Ihren Ideen! Für eine Stadt, die in Bewegung bleibt.
www.wirtschaft-wilhelmshaven.de
Wir haben Großes vor. Und Sie? Erzählen Sie uns von Ihren Ideen! Für eine Stadt, die in Bewegung bleibt.
www.wirtschaft-wilhelmshaven.de
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Museumshafen - Eine Idee nimmt Formen an
Während der Rückblick auf vergangene Museumshafenzeiten schöne Erinnerun gen weckt, ist es beim Blick in die Zu kunft vor allem die Vorfreude auf ganz neue Möglichkeiten. Insbesondere dann, wenn dieser Blick dem auf das offene Meer gleicht: unverstellt und ohne Gren zen.
Schön war die Zeit
Viele Menschen in der Stadt können sich noch gut an die Zeiten erinnern, als ein Straßenschild „„Museumshafen” zu den Liegeplätzen des Feuerschiffes WESER und des Dampftonnenlegers KAPITÄN MEYER führte. Beide Schiffe waren nach großem ehrenamtlichen Einsatz der Se gelkameradschaft “Klaus Störtebeker” restauriert und präsentierten sich an ih
ren Liegeplätzen am Bontekai unterhalb der Kaiser-Wilhelm-Brücke stolz den Besuchern. Sie stellten mit ihrer Gastro nomie die Plattform für unzählige Fei ern und die KAPITÄN MEYER hat in den Jahren ab 1986 in vielen Küstenstädten im In- und Ausland mit Volldampf für das maritime Image Wilhelmshavens geworben.
„„Wir haben damals auf der KAPITÄN MEYER immer unsere Meetings veranstaltet, weil das einfach unserem maritimen Bewusstsein entsprach und die Feiern an Bord waren legendär
- deshalb ist dieses Schiff bei der Bevöl kerung auch so populär”, erinnert sich Heiner Holzhausen, Vorstandsmitglied der Wilhelmshavener HafenwirtschaftsVereinigung e.V (WHV e.V.) und Projektkoordinator des „„Freundeskreis KAPITÄN MEYER“.
Auf zu neuen Ufern
Diese Erinnerungen sind inzwischen verblasst. Nachdem 2013 die Verantwor tung für die Schiffe wieder an die Stadt Wilhelmshaven fiel, wurden sie - stark sanierungsbedürftig - im Dezember 2017 zum Handelshafen geschleppt. Hier
Im Gespräch mit Heiner Holzhausen, Rainer Beckershaus und Dr. Sven-Hinrich Siemers
„„Die Feiern an Bord der KAPITÄN MEYER waren legendär.”
Blick auf den zukünftigen Museumshafen Foto: Gorath
Mit diesem positiven Stimmungsbild im Rücken nahm die WHV e.V. die Fäden auf und gründete unter ihrem Dach den Freundeskreis KAPITÄN MEYER. „„Diesen Freundeskreis gab es ja im Prinzip schon, wir haben nur die Kräfte gebündelt”, er innert sich Heiner Holzhausen. In der Fol gezeit wurde mit viel Elan der Beteiligten aus Stadt, Freundeskreis und Politik ein Konzept entwickelt und es wurden För dergelder für beide Schiffe beantragt.
Neuer „„Heimathafen” für die Schiffe wird nun das Küstenmuseum sein und damit ein nur geringfügig veränderter Liegeplatz am Bontekai direkt vor dem wasserseitigen Zugang des Museums.
Der Leiter des Küstenmuseums, SvenHinrich Siemers, sieht darin eine sinn volle Ergänzung der Themen im Küs tenkontext des Museums. „„Mit dem Museumshafen gehen wir zukünftig über die Küstenlinie, also die Häfen hinaus. Beide Schiffe haben eine gro ße Bedeutung für das Thema ‘Schiff fahrtsstraßen’, denn dort, wo mit zunehmendem Handel und als Militär hafen zwischen Hafenmole und Tiefsee eine Wasserstraße notwendig wird, müssen Schiffe geführt werden, damit sie nicht am falschen Ort oder auf einer Sandbank landen. Diesen Aspekt kön nen wir nun mit den beiden Schiffen für das 19. und 20. Jahrhundert darstellen.” In einem ersten Schritt wird das Feuer
schiff WESER mit den Themen „„Geschich te des Feuerschiffs”, „„Leben an Bord” und „„Geschichte des Großen Hafens” integraler Bestandteil des Küstenmuse ums werden.
107 löste ihr Anblick vor dem Hintergrund des dort ansässigen Schrottverwerters bei vielen Menschen reichlich ungute Gefühle aus. 2018 wurde schließlich für das Feuerschiff WESER ein museales Nutzungskonzept in Verbindung mit dem Küstenmuseum entwickelt, wäh rend die Zukunft der KAPITÄN MEYER lange ungewiss blieb. Eine im August 2018 anberaumte Vor-Ort-Begehung von Oberbürgermeister, Bundestagsund Landtagsabgeordneten, Ehren amtlichen sowie Vertretern der WHV e.V. ergab schließlich Einigkeit darüber, auch den ehemaligen Tonnenleger für Bewohner*innen und Besucher*innen der Stadt zu erhalten.
Am künftigen Nutzungskonzept mit gewirkt hat auch Rainer Beckershaus, Historiker und Maritimer Kulturbeauf tragter der WHV e.V.. Neben der kulturhis torischen Bedeutung der Schiffe bei der Sicherung der Schifffahrtsfahrtswege sieht er im Hinblick auf die KAPITÄN MEY ER auch einen großen Wert als Exponat der Technikgeschichte. „„Die K APITÄN MEYER ist als Tonnenleger technisch ein Unikat für die Zeitspanne von 1950 bis 1983.” Da rüber hinaus spielte das Schiff nach dem Zweiten Weltkrieg eine besondere Rolle bei der Rückgabe der Insel Helgoland an die Bundesrepublik Deutschland.
Was den unmittelbaren Bezug zur Stadt Wilhelmshaven betrifft, verweist der Historiker schließlich auch auf die jün gere Vergangenheit: „„Diese Verbindung besteht doch spätestens seit Mitte der 80er-Jahre durch die erste ‚Museums schiffkarriere’ im Großen Hafen”.
Neuer „„Heimathafen” für die Schiffe wird das Küstenmuseum mit zwei Liegeplätzen am Bontekai sein.
Für das Museum repräsentieren die Schiffe den Übergang von den Häfen der Küstenlinie zur Wasserstraße zwischen Hafenmole und Tiefsee.
Da geht noch mehr
Für die Zukunft geht die Vision der Verantwortlichen aber noch weit darüber hinaus.
So könnte eine neue Dauerausstellung im Museum die Verbindung zwischen den Seewegen und Wilhelmshaven als „„Ener giedrehscheibe 2.0” veranschaulichen. Themen wie Klimawandel und neue „„grü ne” Energielieferanten könnten jungen Menschen im Rahmen eines Außerschuli schen Lernortes näher gebracht werden, denn sie sind es, die in Zukunft innovati ve Lösungsstrategien für die großen Pro bleme der Zukunft finden müssen.
Weitere Schiffe sind denkbar und eines befindet sich bereits im Besitz der Wil helmshaven Touristik & Freizeit GmbH: Ein im Rahmen der EXPO am Meer im Jahr 2000 von Schülern gebautes Solarboot, das den Kreis zu einem möglichen Außerschulischen Lernort hervorragend schließen würde und auch den angestrebten Barkassenverkehr im Großen Hafen mit übernehmen könnte.
Alles zusammen noch eine Vision, aber wichtige Hürden wurden bereits genommen:
Zum Redaktionsschluss waren die För dergelder für die Sanierung beider Schiffe bewilligt, am Bontekai lädt die neue Hafen-Treppe zum Verweilen ein, die Dalben der zukünftigen Liegeplät ze sind gerammt und das Feuerschiff Weser wurde inzwischen werftfähig gemacht. Wann beide Schiffe in ihrem neuen Heimathafen ankommen werden lässt sich noch nicht mit Sicherheit sa gen und auch nicht, wie die Zukunft für die weitergehenden Ideen aussieht.
Klar ist nur eines: Nicht nur die Entste hungsgeschichte der Stadt Wilhelmshaven ist unmittelbar und untrennbar mit den nautischen Vorzügen der Jade verbunden, sondern auch ihre Gegen wart und Zukunft. Und schon jetzt bieten Energieplattformen, Häfen, Forschung und Museen in Wilhelmshaven alles, um den aktuell drängendsten Heraus forderungen mit Lösungsstrategien zu begegnen und diese den Menschen - mit Küstenmuseum und Museumshafenverständlich zu machen.
Treppe am Museumshafen Foto: Gorath Annette MuschalikSpätestens seit der ersten Museumsschiffkarriere im Großen Hafen besteht eine enge Verbindung zwischen Stadt und Schiffen.
Feuerschiff WESER
Das Feuerschiff wurde als Dreimast-Segler entworfen und von 1906 bis 1907 für das Tonnen- und Bakenamt Bremerha ven in Bremen gebaut. Es bezog zunächst die FeuerschiffStation „„Norderney”, wurde zwischen 1923 und 1925 elektri fiziert und schließlich ab 1936 auf verschiedenen Stationen in der Elbe- und der Wesermündung als Feuerschiff ein gesetzt. Anfang der 50er-Jahre erfolgten umfangreiche Umbaumaßnahmen, die unter anderem die Umstellung des Antriebs auf einen Sechszylinder-Dieselmotor bein halteten. Nach der Außerdienststellung erwarb die Stadt Wilhelmshaven 1982 das Schiff und überließ es bis 2013 der Segelkameradschaft „„Klaus Störtebeker”. Von den Mitglie dern der Segelkameradschaft wurde das Feuerschiff res tauriert und zu einem „„Museum zum Anfassen” umgebaut. Es lag über viele Jahre als Museums- und Restaurantschiff sowie Clubheim der Segelkameradschaft am Bontekai. Gemäß Niedersächsischem Landesamt für Denkmalpflege handelt es sich heute um ein „„Kulturdenkmal deutscher Seefahrtsgeschichte”. Als Einzelbaudenkmal ist es einge tragen in das Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt.
Porträt zur KAPITÄN MEYER Seite 60
KAPITÄN MEYER und Feuerschiff WESER am Bontekai 2007 Foto: LübbeForschung in Wilhelmshaven
„„Stadt der Wissenschaft” - für diesen Titel, den bisher nur vier Städte in Deutschland führen, hat sich in diesem Jahr auch Wil helmshaven beworben. Verschiedene Forschungseinrichtungen in der Stadt stehen für ein breites Spektrum vor allem mariner Forschung und bilden den Grundstein der Bewerbung. Die Forschungsthemen stehen in engem Zusammenhang mit den globa len Herausforderungen sich wandelnder Umweltbedingungen und sind damit international von Bedeutung. Eine enge Koopera tion von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sorgt zudem für ein hohes Innovationspotenzial in der Stadt.
1 Senckenberg am Meer
Die Geheimnisse des Meeres entschlüsseln und das komplexe Verhalten von Ökosystemen in einer sich dynamisch wandeln den Umwelt verstehen - dieser Aufgabe widmet sich seit 1928 das Forschungsinstitut „„Senckenberg am Meer”. In den Abtei lungen „„Meeresforschung” und dem „„Deutschen Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung” (DZMB) betreibt das Institut weltweit biologische und geologische Küsten- und Meeres forschung mit Arbeitsgebieten von der Nordseeküste bis in die Tiefsee und von den Tropen bis in die Polargebiete. Das in Wilhelmshaven stationierte Forschungsschiff SENCKENBERG ist dabei eine wichtige Plattform zur Durchführung von Lang zeitstudien zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Flora und Fauna der Nordsee.
https://www.senckenberg.de/de/institute/sam/
Foto: Kai Pfennings Foto: Viola Siegler3 Jade Hochschule
Forschung und Lehre gehen auch an der Jade Hochschule mit derzeit rund 7.000 Studierenden und über 200 Professorinnen und Professoren an den drei Studienorten Wilhelmshaven, Ol denburg und Elsfleth Hand in Hand.
Einen großen Teil der Forschungsleistung erbringt dabei der wissenschaftliche Nachwuchs. Mehr als fünfzig Doktorandin nen und Doktoranden forschen derzeit in den Fachbereichen und Instituten. Auf der Forschungslandkarte der Hochschul rektorenkonferenz ist die Hochschule mit den Schwerpunkten „„Technik für die Gesundheit“, „„Maritime Technik und Küsten wirtschaft“ und „„Digitales Bauen und Informationstechnolo gie“ vertreten. Insbesondere mit der Wasserstofftechnologie wird zurzeit an einer für die zukünftige Energieversorgung hochrelevanten Technologie geforscht.
2 Institut für Vogelforschung
Ring gefunden? Dann könnte das Institut für Vogelforschung „„Vogelwarte Helgoland“ (IfV) die richtige Anlaufstelle sein, nämlich dann, wenn es sich um die Beringung eines Vogels handelt.
Die außeruniversitäre Forschungseinrichtung betreibt Grund lagenforschung auf internationalem Niveau und beschäftigt sich mit den vielfältigen Beziehungen zwischen Vögeln und ih rer Umwelt. Forschungsschwerpunkte bilden die Vogelzugfor schung und die Biologie der Lebensgeschichte. Prominentes Forschungsobjekt ist die 1984 am Nordufer des Banter Sees angesiedelte Kolonie der Flussseeschwalben. Am IfV sitzt zu dem die Markierungszentrale, die Beringungsdaten für Nord westdeutschland verwaltet. Ringfunde können unter ring@ ift-vogelwarte.de gemeldet werden.
Foto: Dr. Sandra Bouwhuis Foto: Flussseeschwalbenkolonie am Banter See Foto: Nathalie Kürten4 Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung
Wie lebten unsere Vorfahren vom Ende der letzten Eiszeit bis in die Moderne hinein an einer Küste, deren „„Gesicht” sich ständig veränderte? Dieser Frage geht das seit 1938 in Wilhelmshaven ansässige „„Niedersächsische Institut für historische Küsten forschung” (NIhK) als außeruniversitäres Forschungsinstitut des Landes Niedersachsen nach. Es erforscht die eng miteinan der verwobene Entwicklung des Meeresspiegels mit der Besiedlung, der Landschaft und der Vegetation in den norddeutschen Küstenzonen innerhalb dieser mehr als 12.000 Jahre. Stadtbekanntes Beispiel der Forschungsarbeit sind die Ausgrabungen zur „„Dorfwurt Hessens”, die 1962 abgeschlossen wurden und deren Ergebnisse im Küstenmuseum zu sehen sind.
https://nihk.de/institut
5 ICBM - Institut für Chemie und Biologie des Meeres
Forschung und Lehre vereint - dafür steht das „„Institut für Chemie und Biologie des Meeres” (ICBM) der Universität Oldenburg mit seinen Standorten in Wilhelmshaven und Oldenburg. Mehr als 20 Arbeitsgruppen verschiedener mathematisch-natur wissenschaftlicher Disziplinen wie Biologie, Chemie, Physik oder Mathematische Modellierung gehören zum Institut. Ein For schungsschwerpunkt neben dem offenen Ozean sind Küstengewässer weltweit, da Küstenregionen zu den am meisten von Men schen genutzten und beeinflussten Zonen unseres Planeten gehören. Nordsee und Wattenmeer liegen dabei besonders im Fokus des ICBM und auch hier unter anderem das Woher und Wohin von Plastikmüll und Mikroplastik. Wilhelmshaven ist außerdem Standort des zum ICBM gehörenden „„Zentrums für Marine Sensorik” (ZfMarS) und Heimathafen des Tiefseeforschungsschiffes SONNE dessen Heimatinstitut das ICBM ist.
KLIMAWANDEL
Steigende Wassertemperaturen haben einige nördliche Tierarten zum Rückzug gezwungen, südlicheren dagegen die Neuansiedlung ermöglicht. Auch das Wattenmeer ist durch den Klimawandel bedroht. Durch einen beschleunigten Meeresspiegelanstieg drohen Wattflächen und Salzwiesen verloren zu gehen. Die Lebensräume von Millionen von Vögeln sind in Gefahr.
EINGESCHLEPPTE ARTEN
Schifffahrt und Aquakulturen haben in den vergangenen Jahrzehnten Algen und Wirbellose aus anderen Gegenden der Welt ins Wattenmeer eingeschleppt. Von 52 bekannten gebietsfremden Arten haben sechs deutliche Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften im Watt, allen voran die Pazifische Auster.
ÖLVERSCHMUTZUNG
Illegale Einleitungen von Brennstoffrückständen der Schiffe sind die häufigste Ursache von Ölverschmutzungen. Immer wieder werden an den Stränden mit Öl verschmutze Seevögel angespült. Das Wattenmeer ist zudem nur wenige Kilometer von einer der weltweit am stärksten befahrenen Wasserstraßen entfernt, wodurch ein hohes Risiko für Schiffshavarien besteht, die verheerende Umweltschäden verursachen könnten.
MÜLL
Jedes Jahr finden rund fünf bis zwölf Millionen Tonnen Plastik ihren Weg in unsere Meere. Mit einer Lebensdauer von bis zu 500 Jahren entstehen dabei kleinste Plastikbestandteile (Mikroplastik), die auch in die Nahrungskette gelangen. Verpackungen machen 40 % des Mülls aus. Verlorene Netze der Fischerei stellen 28 % der Abfälle dar. Diese Abfälle in der Meeresumwelt sind eine ständige Bedrohung für Tiere und sie verursachen hohe wirtschaftliche Kosten.
Mehr dazu: https://muell-im-meer.de/hintergrund-problemdarstellung
Einzigartiger Naturraum und Sehnsuchtsort
Unterwegs im UNESCO-Weltnaturerbe und Nationalpark Wattenmeer
Rund 70 Prozent der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt. Sie sind die Heimat von Millionen von Arten und sie produzieren mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen. Als marine Ökosysteme spielen sie zudem eine bedeutende Rolle im Klimasys tem. Sie sind der Ursprung für den globalen Wasserkreislauf, der uns mit Niederschlägen und Süßwasser versorgt und für fast drei Milliarden Menschen sind sie in allererster Linie lebenswichtig für die Ernährungsversorgung. (WWF)
Für viele Menschen ist das Meer mit Küstensaum und Strand aber auch ein Sehnsuchts- und Erholungsort. Der unbeschränkte Blick und die Unmittelbarkeit der Naturgewalten üben eine Faszination aus, die viel mit dem Gefühl von Freiheit zu tun hat. Davon berichten immer wieder auch die Menschen, die das Segeln für sich entdeckt haben.
Zuhause am Wattenmeer
Segeln vor unserer Haustür, das heißt segeln in der Nordsee, in der Jade und im Jadebusen. Und hier gehört der Blick auf den Gezeitenkalender bei jedem Segel törn dazu. Die Gezeiten - Ebbe und Flutsind aber auch das untrügliche Zeichen, dass hier im Wattenmeer gesegelt wird. Und diese größte zusammenhängende Schlick- und Sandwattfläche weltweit
mit mehr als 10.000 Tier- und Pflanzen arten, davon allein zehn bis zwölf Mil lionen durchziehenden Zugvögeln pro Jahr, ist seit 1986 Nationalpark und seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe.
Eine einzigartige Naturlandschaft mit außergewöhnlichem Wert für die weltweite Biodiversität und großer Be deutung, nicht nur für nationale oder lokale Gemeinschaften, sondern für die gesamte Menschheit. (Deutsche UNESCO-Kommission)
Die Schönheit des Wattenmeeres und sein ständig wechselndes Gesicht ma chen diese Naturlandschaft zu einem be sonders reizvollen Segelrevier. Seine Be deutung für das Klima und der Reichtum an Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten aber macht das Wattenmeer vor allem zu einem besonders schützenswer ten Lebensraum.
Ihr kompetenter Partner wenn es um den Wasserbau, Holzbau, Stahlbau, Betonbau, sowie Rammarbeiten und Taucherei geht.
Viel Meer geht nicht!
Schützen, was man liebt
Diesem Lebensraum droht Gefahr, denn Klimawandel, eingeschleppte Arten, Ölverschmutzung, Nährstoff- und Schadstoffein trag sowie nicht zuletzt eine zunehmende Vermüllung sind globale Probleme, die auch vor der Nordsee und dem Wattenmeer nicht Halt machen.
Umso wichtiger ist es, Tieren und Pflanzen innerhalb des Schutzgebietes die besten Lebensbedingungen zu sichern, um an gesichts der vielfältigen Bedrohungen das Überleben der Arten zu sichern. Das Gute ist: Jeder kann einen Beitrag leisten, um diesen einzigartigen Lebensraum vor unserer Haustür zu schützen. BESONDEREN:
Vermeiden Sie unnötig verpackte Produkte (z.B. Einwegver packungen „„to go”).
Kaufen Sie möglichst große Vorratspackungen. Meiden Sie Plastikverpackungen und ersetzen Sie sie durch Unverpacktes und Alternativen aus Glas oder Metall. Trinken Sie Wasser aus der Leitung anstatt aus EinwegPlastikflaschen. Refill-Anbieter zum kostenlosen Auffül len von Trinkflaschen gibt es auch in Wilhelmshaven unter www.refill-deutschland.de Entsorgen Sie Zigarettenkippen nur in Abfallbehältern - nie in der Natur, auf der Straße oder im Meer. Verzichten Sie auf Kosmetika und Pflegeprodukte mit Mi kroplastik.
Kaufen Sie nachhaltige Produkte wie zum Beispiel Ge brauchtes.
Weitere Anregungen speziell für die Region Friesland, Wil helmshaven und Wittmund unter www.kuestenwandel.de
Informieren Sie sich vor dem Törn über die Schutzgebietsbe stimmungen.
Verwenden Sie immer aktuelle amtliche Seekarten, in denen Schutzgebiete und -zeiten eingetragen sind. Vermeiden Sie Lärm und lassen Sie den Motor nicht unnötig laufen.
Beobachten und fotografieren Sie Tiere aus der Ferne. Wo immer möglich halten Sie 500 Meter Abstand zu Seehundlie geplätzen und Vogelansammlungen.
Nutzen Sie immer die Abfallsammelstellen und Entsorgungs möglichkeiten in den Häfen. (siehe Nordsee-Befahrensordnung)
Tipp
ZUGVOGELTAGE IM NATIONALPARK NIEDERSÄCHSISCHES WATTENMEER
Vom 08. bis zum 16. Oktober 2022 dreht sich an der niedersächsischen Nordsee küste und auf den Ostfriesischen Inseln wieder alles um Zugvögel, die im Herbst zu Tausenden aus dem hohen Norden ins Wattenmeer kommen. Pfuhlschnepfen, Alpenstrandläufer und andere Watvögel stärken sich hier für den Weiterflug in ihre Winterquartiere in Südeuropa und Afrika.
Mit über 250 Veranstaltungen bieten die Zugvogeltage im Nationalpark Nieder sächsisches Wattenmeer eine hervorra gende Gelegenheit, den Vogelzug und die einzigartige Schönheit dieser Naturland schaft zu erleben.
www.zugvogeltage.de
„„Nordsee ist Mordsee.” - Dieser Filmti tel von 1976 ist längst zum geflügelten Spruch geworden und auch Holger Pe terson kennt ihn. Es ist aber nicht seine Definition für das Segelrevier, an dem er Heimathafen und Zuhause gefunden hat. An die rauen, von Ebbe und Flut gepräg ten Gestade der Nordsee hat ihn vor fast 20 Jahren der Zufall und der ständige Stau Richtung Ostsee geführt. Heute, nach ausgedehnten Segelerfahrungen auf Aller, Steinhuder Meer und Ostsee, weiß er genau, wovon er spricht, wenn er sagt: „„Die Nordsee ist wunderbar vielsei tig, die Jade ist das schönste Segelrevier und Hooksiel ist der Smaragd unter den Häfen”.
Die Nordsee hat mehr
Segeln auf der Ostsee ist schön - das hat der 60-Jährige selber viele Jahre erlebt und nach wie vor lässt er sich gerne vom Wind gen Osten - vor allem nach Skandi navien treiben. Heute aber sagt er: „„Se geln auf der Nordsee ist schöner - wenn man sie richtig versteht.” Warum?
„Weil sie abwechslungsreicher ist und viel mehr Facetten bietet. Das zeigt sich unter anderem in einer fantastischen Tierwelt mit Seevö geln, Seehunden und anderen Mee resbewohnern. Ich sehe zum Beispiel auf fast jedem Törn Schweinswale. Außerdem bietet das Segelrevier um die Ostfriesischen Inseln traumhaf te Sandstrände. Und die sind frei von Tang, muffeln nicht und es versper ren auch keine Quallenplagen oder Blaualgen den Weg ins Wasser. Ein wirklich einzigartiges Badevergnü gen aber bietet die Tide, die ansons ten bei Seglern ja nicht so beliebt ist:
Ein CUP und sein SegelrevierEine Liebeserklärung an Nordsee und Jade
„„Segeln auf der Nordsee ist schönerwenn man sie richtig versteht.”Trockengefallen
Bei ablaufendem Wasser kann ich mich mit der FUCHUR wegen ihres Doppelkiels trocken fallen lassen und eintauchen in einen grandiosen amphibischen Lebensraum. An den Ost- und Westflanken der Inseln entstehen dann einen halben Meter tiefe Ausspülungen, die sich durch die Sonne schnell auf bis zu 27 Grad erwärmen und die herrlich entspan nend nach einem kühlen Bad in der Nordsee sind.”
Diese Möglichkeit des dreidimensionalen Segelns - und das in nur drei Stunden Ab stand zum Heimathafen - macht für Pe terson den entscheidenden Unterschied aus. Auch wenn er einräumt, dass es na türlich komplizierter ist: Die Tide muss berücksichtigt werden, es muss gerech net werden und gegebenenfalls muss auch mal eine Reiseplanung geändert werden. Dem begegnet der Nordseeseg ler dann am besten mit friesischer Ge lassenheit. Und dann sind da ja auch noch die unschlagbaren Vorteile der Jade, die ganz anders als der Rest der Nordsee die Gewissheit liefert: „„Uns kann nautisch nichts passieren.”
Einzigartiges
Segelrevier Jade
„„Nordsee ist Mordsee” gilt hier nicht, im Gegenteil: Für Peterson ist die Jade von allen Flussmündungen in Deutschland das sicherste und komfortabelste Segel revier.
Außerdem sorgt die Kombination aus Deichen, Sandbank Mellum und dem bekanntermaßen tie fen Fahrwasser dafür, dass der Seegang in der Jade und natür lich auch im Jadebusen, wo beim
Fuchur vor Wangerooge Foto: privatWeser- oder Emsmündung. Selbst bei Nordwestwind der Stärke neun kommt man hier ohne hohen See gang sicher nach Hause. Und wenn ich doch mal „Wellenreiten” möchte, dann biege ich eben zwischen Schil lig und Minsener Oog nicht „links“ nach Wangerooge ab, sondern segle raus aufs offene Meer. Das Schöne ist, dass ich die Wahl habe.”
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„Die starken Winde kommen bei uns in der Regel aus Nord oder Nord west. Hierfür bieten aber Küste und Inseln bis hoch zur Nordspitze Minsener Oog den nötigen Schutz.
Leuchtturm Arngast selbst tiefge hende Boote noch ankern können, deutlich geringer ist als in der Elbe-,
Keine Wahl gibt es dagegen, wenn es um die Meerengen zwischen den Inseln geht, denn hier, bei den sogenannten „„Seegatten”, lauern mit der Kombination von starker Brandung und geringen Was sertiefen tatsächlich tödliche Gefahren, verrät der erfahrene Segler. Deshalb gilt: Bei allen nördlichen Windrichtungen ab Windstärke fünf sind die Seegatten tabu. Umso besser, dass der Jadesegler da ei gentlich nie durch muss, sondern von Sü
„„Die Jade ist von allen Flussmündungen in Deutschland das sicherste und komfortabelste Segelrevier.“
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den kommend freie Fahrt zu „„des Seglers glücklichsten Inseln - den Ostfriesischen Inseln” hat. Innerhalb einer Tide sind Wangerooge und Spiekeroog erreicht und als autofreie Inseln mit herrlichen Stränden und viel Ursprünglichkeit sind sie Petersons Favoriten. Innerhalb von zwei Tiden ist aber auch Norderney er reicht und mit Hilfe der Strömung reicht für die Rückfahrt sogar eine Tide, die ihn wieder zurück nach Hooksiel bringt, wo sich mit dem Durchfahren der Schleuse im Hooksieler Binnentief eine ganz ande re Welt eröffnet.
Ein wahrer Smaragd
Plötzlich ist da Stille, ruhiges Wasser und ein schützender Mantel aus Grün. Eine Atmosphäre, die den Wahl-Hooksieler
an einen schwedischen Waldsee erin nert und die seinen Liegeplatz und sein Zuhause beim Wilhelmshavener Segel club für ihn zu einem wahren Smaragd machen.
„Die Mischung aus maritimer Um gebung und friedlicher Waldstim mung ist an der ganzen Nordsee küste nahezu einzigartig und hat mich gleich bei meinem ersten Besuch vor fast 20 Jahren faszi niert. Bei starken Winden vereitelt mir hier kein Seegang das Anker vergnügen abseits des Stegs, denn wenn ich nachts aus dem kleinen
Fenster neben meinem Bett gucke, das Wasser im Mondlicht glitzert und das Boot sanft schaukelt, spielt es überhaupt keine Rolle, ob ich vor Wangerooge oder im Binnen tief ankere. Wichtig ist für mich das Lebensgefühl auf dem Wasser: die Stille, das Eins werden mit der Natur und die Möglichkeit, jederzeit den Anker lichten zu können, um Neues zu entdecken.”
Holger Peterson: ist in einem Dorf bei Celle aufgewachsen, wo die Aller das erste Gewässer war, das er als Neunjähriger mit einem Faltboot erobert hat. Als Segler ist Peterson Autodidakt - er hat nie einen Se gelkurs besucht. Reisen mit dem Motorrad oder dem Segelboot sind sein roter Faden im Leben. Seit 2004 ist der Steg des Wilhelmshavener Segelclub am Hooksieler Binnentief sein Heimathafen und seit zwölf Jahren wohnt er ganzjährig auf seinem Boot - im Winter an einem Liegeplatz in Bremen.
Mit der 2013 gekauften, zwölf Meter langen Aluminiumyacht ’Fuchur’ hat Peterson sein Traumboot gefunden. Am Wochenende und im Urlaub immer dabei seine wiedergefundene Jugendliebe und Ehefrau. Für beide gilt: “Wir bleiben auf der ‘Fuchur’, bis der Rollator uns vom Boot scheidet”. Dann wird die geliebte Yacht an eines der drei Kinder gehen. Als Buchautor und Autor für das Segelmagazin YACHT liebt der heute 60-Jährige nicht nur die Ein samkeit auf See, sondern auch das Gespräch mit den Menschen auf und am Wasser. Mehr darüber findet sich in seinem Buch “Wie wir im Norden segeln - Eine Liebeserklärung an Watt, Gezeit und Siel.” (millemari.)
Annette Muschalik„„Des Seglers glücklichste Inseln sind die Ostfriesischen Inseln.“
„„Die Atmosphäre erinnert an einen schwedischen Waldsee.“