philou. #2 Thinking the Future

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Januskopf

SAGT DIE EINE SEITE „Thinking the Future? Zwischen Nachhaltigkeit und Wachstum“... Klar schreien derzeit quer durch die Gesellschaft Millionen von Menschen nach Nachhaltigkeit und dem Ende des bösen Wachstumsimperativs – die Realität unserer Wirtschaftsordnung sieht aber nun einmal anders aus! Wirtschaftliches Wachstum war, ist und wird immer ein entscheidender Faktor für gesellschaftlichen Wohlstand und Fortschritt bleiben: Bei konstant gleichbleibender volkswirtschaftlicher Produktion, muss diese im weltweit mehr als zutreffenden Falle von Bevölkerungswachstum auf eine größere Anzahl von Personen verteilt werden. Ein stabiles pro-Kopf-BSP oder -BIP bei stetigem Bevölkerungswachstum setzt daher zur Aufrechterhaltung des bisherigen

Es hilft weder uns noch den ärmeren Regionen dieser Welt, wenn wir uns zurück in vorindustrielle Verhältnisse runterwirtschaften“ Lebensstandards wirtschaftliches Wachstum voraus. Ohne Wachstum bleiben unsere Kapital- und Produktionsressourcen ungenutzt, was zu Arbeitslosigkeit, geringeren Staatseinnahmen und entsprechend geringeren Staatsausgaben führt. Niedrigere staatliche Ausgaben für Infrastruktur, Bildung und Soziales verursachen wiederum eine Einschränkung der wirtschaftlichen Nachfrage, sodass sich schließlich eine verheerende Abwärtsspirale in Gang setzt, die die gesamtwirtschaftliche Aktivität auf ein immer geringeres Niveau fallen lässt. Was bringt nachhaltiges Wirtschaften

ohne Wachstum, wenn wir uns dadurch unseres eigenen materiellen Wohlstands und allen weiteren damit einhergehenden technologischen, sozialen und kulturellen Errungenschaften berauben? Es hilft weder uns noch den ärmeren Regionen dieser Welt, wenn wir uns zurück in vorindustrielle Verhältnisse runterwirtschaften. Mehr Wachstum bedeutet mehr materiellen Wohlstand, der verteilt werden kann und den vor allem Entwicklungsländer nach wie vor brauchen! Darüber hinaus stellt Wirtschaftswachstum einen wichtigen Motor für technischen Fortschritt dar: Technische Innovationen sind Voraussetzung für steigende Produktionsmöglichkeiten bei gleichbleibend beschränkten Ressourcen. Mit weiteren Innovationen werden letztendlich auch nachhaltigere Lösungen kommen. Ohne die zahlreichen technischen Innovationen, vor allem die des letzten Jahrhunderts, wären wir außerdem nie in der Lage gewesen, die stetig steigende Weltbevölkerung zu ernähren – moderne Trawlerflotten holen mittlerweile das Hundertfache der über Jahrhunderte hinweg üblichen Fischmenge ein. Doch die durch den technologischen Fortschritt ermöglichte zunehmende Rationalisierung, Automatisierung und Substitution der menschlichen Arbeit führt auch zur stetigen Freisetzung von Arbeitskräften. Und auch hier bleibt Wachstum die Lösung: Wirtschaftswachstum, im Sinne der Entstehung neuer Produkte und Sektoren, ermöglicht die Weiterbeschäftigung von solch freigesetzten Arbeitskräften. Neben den oft unbedacht wirkenden Schreien nach Nachhaltigkeit, dürfen wir auf keinen Fall die harte, wirt48

schaftliche Realität vergessen. Wir alle wollen Arbeit und Wohlstand. Wenn die Weltbevölkerung wächst, muss die Wirtschaft mitwachsen, um uns diese Arbeit und diesen Wohlstand geben zu können. Dafür müssen wir unseren Wirtschaftsmotor am Laufen halten, indem wir ihn weiter mit Rohstoffen und Anreizen füttern: Der Markt gibt, der Markt nimmt. Wir brauchen Wirtschaftswachstum – es ist alternativlos. Ob wir es wollen oder nicht: Der Markt diktiert.


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