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MQ | 10/2020

Kreislaufwirtschaft

Swiss Green Economy Symposium 2020 Im Mittelpunkt des 7. Swiss Green Economy Symposiums 2020 standen die Themen Strategiefindung, Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und der nachhaltige Weg aus der Krise auf dem Programm. An gleich mehreren Innovationsforen diskutierte man über Lösungswege, um Umweltproblemen beizukommen. Michael Merz

In seiner Begrüssungsrede zum Swiss Green Economy Symposium 2020 zeigte der Stadtpräsident von Winterthur, wie die zweitgrösste Stadt des Kantons Zürich nachhaltige Stadtentwicklung interpretiert: «Viel Inspiration, Neugierde und Interesse an Kooperationen. All dies brauchen wir für erfolgreiche Innovationen», läutete Michael Künzle das Swiss Green Economy Symposium (SGES) ein. Als nächsten Programmpunkt diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung, wie sich Digitalisierung und visionäres Denken für Nachhaltigkeit nutzen lässt. So zeigte sich etwa, wie Unternehmen mittels Blockchain-Technologie nachhaltiger wirtschaften und welche Chancen 5G – Stichwort CO2-Reduktion (siehe sonst auch eine Gegenüberstellung von Stiftung Risikodialog unter «Divergierende Risikobewertungen im Bereich Mobilfunk») – bietet. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Veranstaltungen wie das Swiss Green Economy Symposium wichtig sind, um miteinander Silodenken überwinden und gemeinsam innovative Ideen entwickeln zu können.

ratur ist seit Messbeginn 1864 um 2 Grad Celsius gestiegen, gut doppelt so stark wie im globalen Mittel. Der Treibhausgasausstoss hat hierzulande zwischen 1990 und 2018 um 14 Prozent abgenommen. Allerdings wird das Ziel, den Ausstoss bis 2020 um 20 Prozent zu senken, voraussichtlich nicht erreicht (Quelle: BAFU). Zudem verursacht die Schweiz nicht nur im Inland Emissionen, sondern – durch den Import von Gütern – noch höhere im Ausland. Das Swiss Green Economy Symposium 2020, eine der ersten Dialogplattformen nach dem Lockdown, beleuchtete die dringliche

Umsetzung des sogenannten «Green Deals» der Europäischen Union, sicher auch einzelner Kreislaufwirtschaftsmassnahmen für die Schweiz und den Rest der Welt. Die Kreislaufwirtschaft bildet im Portfolio der Massnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 ein Kernelement. Sie besteht allerdings nicht nur aus Recycling-Kreisläufen. Bereits an den Panels am Vormittag des SGES 2020 sahen Vertreter der Lebensmittelherstellungs- und Abfallbewirtschaftungsbranche ein: Die Schweiz hat das volle Potenzial der Kreislaufwirtschaft für ­Innovation und Klimaschutz längst nicht entdeckt. Dafür kam man an einzelnen Themenworkshops am Nachmittag auf gemeinsame Nenner, um innovative Anreize für nachhaltige Investments zu schaffen oder um internationale Umwelt-Hotspots in der Lieferkette von Schweizer Unternehmen zu verstehen und zu optimieren. Während des Lockdowns ab dem März 2020 blieben denn auch viele Schweizer Erzeuger auf ihren Produkten sitzen, wenn sie nicht Lieferengpässe verzeichneten.

Umwelt-Hotspots in der Lieferkette Treibhausgas-, Biodiversitäts-, Wasser-, Luftverschmutzungs-, Eutrophierungs-Fussabdruck oder die Gesamtumweltbelastung … wo sollen bei all diesen überlasteten Bereichen Schweizer Hersteller ansetzen? Und welche Anreize wirken? Die heutige Wirtschaft ist hochgradig vernetzt. Lieferketten umspan-

Ausländische Produktion als Kernproblem Der Klimawandel äussert sich in der durch die Alpenlandschaft geprägten Schweiz überdurchschnittlich: Die mittlere JahrestempeBilder: Thomas Oehrli, Swiss Green Economy Symposium

Michael Merz ist Chefredaktor der Umwelt PERSPEKTIVEN, ­einem langjährig publizierten Titel der Galledia Fachmedien AG.

Ob wirksam investieren oder gesund bleiben in Zeiten von Covid-19: Die diversen Innovationsforen des SGES 2020 stiessen auch dieses Jahr auf reges Interesse.


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