HYDRO
Foto: Braun
Schwerpunkt
Das Team von Braun Maschinenfabrik führt aktuell mehrere Wehrsanierungen an Traditionskraftwerken an der Donau, Isar, Inn und am Lech durch. Im Bild gut erkennbar: linkes Wehrfeld fertig saniert, mittleres Wehrfeld gerade in Arbeit, rechtes Wehrfeld noch zu sanieren.
OBERÖSTERREICHISCHER STAHLWASSERBAUSPEZIALIST BEWEIST KNOW-HOW BEI WEHRSANIERUNGEN Ob an der Donau, am Inn, an der Isar, oder der Aare: Eine Vielzahl von traditionsreichen großen Flusskraftwerken sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Um weiterhin ihre Funktionen im Hinblick auf Stromerzeugung und Hochwasserschutz in vollem Umfang erfüllen zu können, muss ein großer Teil dieser Anlagen einer professionellen Sanierung unterzogen werden. Naheliegenderweise sind dafür Branchenspezialisten aus dem Stahlwasserbau gefragt, die über viel einschlägige Erfahrung und Know-how verfügen. Allen voran zu nennen: Die Firma Braun Maschinenfabrik aus dem oberösterreichischen Vöcklabruck, die aktuell gleich bei mehreren Wehrsanierungen aktiv ist.
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iele der leistungsstarken Flusskraftwerke in Mitteleuropa sind seit Jahrzehnten in Betrieb. Der Großteil davon wurde sowohl aus ingenieurstechnischer als auch aus materialtechnischer Sicht vorbildlich realisiert. So gut, dass nicht wenige dieser Anlagen sich in originaler Ausrüstung seit 100 Jahren bewähren. Und dennoch nagt der Zahn der Zeit an den verschiedensten Komponenten: Zahnrädern, Gallketten, Ritzeln, Rollen, Dichtungen, diversen Antriebsmechanismen, Schützen und unterschiedlichen Hilfseinrichtungen, am Korrosionsschutz sowieso. Irgendwann ist eine Sanierung unvermeidlich, wenn die volle Funktionsfähigkeit einer Wehranlagen beibehalten werden soll. Die Frage, ob die Bauteile nun komplett erneuert werden, stellt sich heute – in Zeiten angespannter Budgets – zusehends weniger.
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Aus wirtschaftlichen Gründen gilt es zumeist, die alten hochwertigen Stahlwasserbauanlagen zu sanieren. Doch dafür braucht es Profis, die Erfahrung mit der Technik und dem Material vergangener Jahrzehnte mitbringen, wie Thomas Oberanzmair vom Bereich Stahlwasserbau bei Braun Maschinenfabrik bestätigt: „Im Gegensatz zu einem Neubau ist bei Sanierungen und Revitalisierungen um einiges mehr an Ingenieurskompetenz und Montageerfahrung vor Ort erforderlich, um eine perfekte Lösung für alte Anlagen zu erreichen.“ KNOW-HOW GEFRAGT Im Rahmen von Wehrsanierungsprojekten fällt eine Vielzahl an unterschiedlichen Arbeiten an: Das beginnt mit Abdämmarbeiten, Gerüstbau, setzt sich fort über diverse De-
montagearbeiten, Kontrollen von Bauteilen, Koordinierung des Korrosionsschutzes, diverse Sanierungen und endet bei den verschiedenen Wiederinbetriebsetzungsarbeiten. Zur Analyse werden moderne Prüfverfahren eingesetzt, um auch haarfeine Risse detektieren zu können. „Wichtig ist natürlich auch, dass man weiß, wie man richtig mit diesen alten, teilweise sehr schweren und sperrigen Bauteilen umzugehen hat. Ein unsachgemäßes Handling kann schnell zu Beschädigungen führen“, argumentiert Thomas Oberanzmair, der darauf verweist, dass es gerade für Demontagearbeiten die Kenntnis über die Technologie vergangener Jahrzehnte brauche. Hinzu kommt, dass im Rahmen der Sanierung auch die jeweils richtige Maßnahme für den jeweiligen Zweck gesetzt wird. Man sollte wissen, in welchem Fall ein Bauteil sandge-
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