PROST Ausgabe 03/2020

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TONI MÖRWALD TONI MÖRWALD BETRIEBE

JOHANNA MAIER DAS MAIER

Ich bin und bleibe zuversichtlich, für unsere Gäste auch in diesen herausfordernden Zeiten trotz der hohen Auflagen gute Gastgeber sein zu können. Je besser und konsequenter wir die Standards akzeptieren und einhalten, desto mehr Lebensqualität für uns alle wird wieder möglich sein. Man muss die eigene Kreativität wieder wachrütteln und, gemeinsam mit regionalen Erzeugern und Anbietern, die Menschen einladen, die Heimat und sich selbst neu zu entdecken. Es ist möglich, Elemente und Momente, die wir normalerweise auf Reisen suchen, auch beim Urlaub zu Hause wiederzufinden.

PROST AUSGABE 03 ∙ 20 | Statements RUBRIK

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MARTIN SIEBERER TROFANA ROYAL

Sowohl Gastronomie als auch Hotellerie stehen vor großen Herausforderungen: Einerseits durch die Vielzahl an Auflagen in den Bereichen Sicherheit und Hygiene. Andererseits sind sowohl die Bewegungsfreiheit der Gäste als auch die Reisefreiheit extrem eingeschränkt. Aktuell lässt es sich nur schwer prognostizieren, wie sich die Situation im Restaurant darstellt, wenn sich Service-Mitarbeiter und Gast mit Mund-Nasen-Schutz begegnen, und es ist auch noch nicht abzuschätzen, wie das Gästeaufkommen, bedingt durch die neu definierten Hygiene- und Sicherheitsvorschriften, dann sein wird. In der Hotellerie werden Betriebe erst wieder aufsperren, wenn man dem Gast das erwartete Urlaubsgefühl vermitteln kann – da stellt sich die Frage, ob das mit Mund-Nasen-Schutz überhaupt möglich ist? Wer sich diesen Herausforderungen stellt und innovative Konzepte für seinen Betrieb entwickelt, der wird zukünftig Erfolg haben und die Wertschätzung der Gäste ernten.

Foto: Hotel Restaurant Spa Rosengarten

Foto: Johanna Maier GmbH

Die Gastronomie ist so vielfältig, dass es generell schwierig ist, allgemeine Richtlinien zu erstellen. Das macht es deshalb auch nahezu unmöglich, einheitliche Pandemiemaßnahmen für unsere Branche zu definieren. Auch gibt es keinen einzigen Betrieb, der mit „Social Distancing“ zu führen ist. Soziale Nähe, das ist das, was uns Wirte eint und wofür wir stehen. Diese Nähe zueinander ist auch das, wofür unsere Leidenschaft brennt und uns die Gesellschaft braucht. Schließlich sorgen wir Gastgeber für mehr als lediglich Essen und Trinken, wir liefern Nahrung für die Seele, Kommunikation, gemeinsame Erlebnisse und gemeinsamen Genuss. Wir heißen unsere Gäste willkommen und versprühen dadurch eine Wertschätzung, die für unser gesellschaftliches Leben essenziell ist. Nutzen wir daher die Chance, die in jeder Krise steckt, und finden wir gerade durch die temporär verordnete Entfernung die persönliche Nähe, die wir Menschen so notwendig brauchen.

Foto: Hotel Trofana Royal

Foto: Toni Mörwald

Statements | Karl Schilling fragt nach

SIMON TAXACHER HOTEL ROSENGARTEN

Uns stellen sich viele Fragen: Wie werden die Gäste die neuen Bestimmungen annehmen? Wie viele wollen in dieser Atmosphäre essen gehen? Wann wird es möglich sein, wieder Feiern abzuhalten? Wir bleiben dennoch optimistisch – vor allem auch aufgrund des positiven Feedbacks unserer Stammgäste: Die Menschen wollen wieder unter Menschen, wollen sich etwas Besonderes gönnen, einen schönen Abend genießen. Wir alle sehnen uns nach Kommunikation, nach Abwechslung, nach Genuss, nach etwas Freiheit, uns verwöhnen zu lassen. Das macht mich zuversichtlich, dass die Gastronomie schnell wieder anläuft. Und angesichts der Konsequenz eines Großteils der Bevölkerung, wird es meines Erachtens auch keinen neuerlichen Shut-down geben. Ein wichtiger Schritt ist für uns nichtsdestotrotz die Grenzöffnung nach Deutschland und zu unseren anderen Nachbarstaaten, die hoffentlich bald erfolgt – nicht nur für die Gastronomie, sondern vor allem auch für die Hotellerie.


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