TRAINER Magazin - Ausgabe 05/2021

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Versicherungen:

Welchen Schutz brauchen Trainer? Versicherungsdeutsch kann manchmal ganz schön umständlich und kompliziert sein. Benjamin Papo erklärt, worauf es bei Versicherungen für Trainer wirklich ankommt und warum eine passende Haftplichtversicherung ein absolutes „Muss" ist.

BENJAMIN PAPO Der Versicherungsexperte ist Geschäftsführer bei der Finanzchef24 GmbH in München. Zuvor war er als Vorstand für das Privatkundengeschäft der Interhyp AG verantwortlich. www.finanzchef24.de

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Worauf kommt es bei der Wahl des Produktes an? Wichtig ist, dass dein tatsächliches Einsatzgebiet von dem Versicherer vollständig erfasst und ausreichend abgesichert ist. Typischerweise sind Trainer ja in Fitnessstudios und Sportvereinen tätig. Doch auch im Gesundheitswesen sind Kursleiter mit medizinischem Know-how tätig. Nicht zu vergessen im Sporttourismus: Ob als Clubanimateur auf Kreuzfahrtschiffen oder innerhalb eines Wellnesshotels im Ausland – das Berufsbild ist vielfältig und das Gefahrenpotenzial ziemlich unterschiedlich.

Umso wichtiger ist es, dass die gewerbliche Versicherung wirklich alle Tätigkeiten erfasst, typische Risiken erkennt und in konkreten Schadensfällen einspringt. Das gilt auch für berufliche Veränderungen, die dem Versicherer häufig gar nicht oder zu spät gemeldet werden, sodass im Zweifel dann kein umfassender gewerblicher Versicherungsschutz mehr vorliegt. Welche Mindestsumme sollte eine Haftpflichtversicherung abdecken? Die Frage nach der Deckungssumme hängt natürlich wieder maßgeblich vom individuellen Berufsrisiko jedes Trainers ab. In der Regel sollten jedoch für Personen- und Sachschäden mindestens 3 Millionen Euro von der Berufshaftpflichtversicherung abgedeckt sein, andernfalls gilt man als unterversichert. Viel eher ist hier darauf zu achten, dass man nicht über eine „alte Vertragslogik“ fällt: Einige Versicherer bieten noch Verträge mit unterschiedlichen Versicherungssummen von 250.000 Euro bis 500.000 Euro für Personen-, Sach- und Vermögensfolgeschäden an. Welchen Betrag muss ich monatlich für eine Haftpflichtversicherung einplanen? Wie viel deine Trainerhaftpflicht am Ende kostet, bestimmt in erster Linie dein geschätzter Jahresumsatz, deine Mitarbeiterzahl und die Höhe deiner Selbstbeteiligung. Weitere Stellschrauben für Versicherungsrabatte sind die Vertragslaufzeiten und die Zahlweise. Manche Ge-

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Foto: Benjamin Papo

Welche Versicherungen brauche ich als selbstständiger Trainer? An erster Stelle steht die Trainerhaftpflicht. Auch wenn sie gesetzlich nicht verpflichtend ist, ist sie in der täglichen Studiopraxis unverzichtbar. Denn im Gegensatz zu Schreibtischtätern ist die Verletzungsgefahr bei sportlichen Aktivitäten bekanntlich höher. Ob als Kursleiter bei Aerobic-, Pilates- oder Yogagruppen oder als Personal Trainer, das Gefahrenpotenzial ist vielfältig. Verletzt sich ein Teilnehmer unter deiner Aufsicht, kann das Arztbesuche, Verdienstausfälle und sogar Schmerzensgeld zur Folge haben. In solchen Fällen springt die Trainerhaftpflicht ein. Übersetzt ins Versicherungsdeutsch heißt das: Betriebshaftpflicht zur Absicherung von Personen- und Sachschäden und daraus resultierenden Vermögensfolgeschäden.


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