Brauerei Forum 12/2021

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BRAUEREI

FORUM Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Ausgabe 12 | 17. Dezember 2021 | 36. Jahrgang | ISSN 0179-2466

IN D IESE R AU IfGB SGA A BE: Bren KTUELL nere – Inf ien u o nd S rmation e pirit uose n für n-He rstel le

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Compañía Cervecera de Nicaragua (CCN) ist neues VLB-Mitglied

Bericht vom 3. VLB-Forschungskolloquium

Brau-Börsen-Bilanz: Anheuser-Busch InBev verzeichnet Plus in Lateinamerika

Bericht Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer

Informationsservice der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin

www.brauerei-forum.de


Ihre Redaktion Brauerei Forum (redaktion@brauerei-forum.de)

Eva Wiesgrill, Julia Bork, Olaf Hendel & Wiebke Künnemann

PRAXISKURS MIKROBIOLOGIE 28. März – 1. April 2022, Präsenzkurs in Berlin Kurssprache: Deutsch

1-wöchiger Kurs zu mikrobiologischen Anwendungen und Techniken in der Brau- und Getränkeindustrie Themen Mikroorganismen + Mikrobiologische Qualitätskontrolle + Nährmedien + Mikrobiologische Probenahme, Laborarbeit und Analytik www.vlb-berlin.org/praxiskursmibi VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org

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Den immer noch schwierigen äußeren Umständen zum Trotz wünschen wir Ihnen ein frohes Fest, Gesundheit und einen guten Rutsch!


INHALT INHALT

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN 4 VLB aktuell: Compañía Cervecera de Nicaragua ist neues VLB-Mitglied 5 Deutscher Brauer-Bund: Nina Göllinger übernimmt die Leitung der Pressestelle / Karlsberg Brauerei: Andreas Oster ist neuer Marketingleiter 6 Nachrichten: Uwe Albershardt wird neuer Geschäftsführer Vertrieb & Marketing bei Warsteiner / Heineken baut seine Marktposition im südlichen Afrika aus

 TECHNIK & TECHNOLOGIE 7 Virtuelle Events der VLB im Markt angekommen 8

VLB Jahrestagung Online: 3. VLB-Forschungskolloquium – Crossflow-Technologie, Spezialanalytik, Ladungssicherung und neue Getränke

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VLB-Fachbücher: 60 Jahre „Technologie Brauer & Mälzer“ – ein Kapitel aus Wolfgang Kunzes Leben

4 Compañía Cervecera de Nicaragua (CNN), Nicaraguas führender Bierund Getränke-Hersteller, ist seit August 2021 neues Mitglied der VLB Berlin

12 Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Schankanlagen 13

C. & A . Veltins: „Die Logistikabfläufe sind aus dem Tritt gekommen“ – Der Preis von Paletten ist explodiert

14 Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund: DBMB-Stiftung vergibt Dr.-Sarx-Gedächtnispreis

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15 BarthHaas GmbH & Co. KG: BarthHaas-Grant geht an Wissenschaftler der VLB Berlin und der Hochschule Gent

 IfGB AKTUELL 16 IfGB-Forum in Höhr-Grenzhausen: Erfolgsgeschichten und Brennereitechnologie 19 Messen: Craft Spirits Berlin 2022 – Neustart nach Corona-Pause / Destillateur-Aufbaukurs 2022 – Anmeldung offen

Im Rahmen der „VLB Jahrestagung Online“ präsentierte VLB-Geschäftsführer Gerhard Andreas Schreiber eine weitere interessante Aus­gabe des Forschungskolloquiums

20 Auszeichnungen: Bundesehrenpreise für Spirituosen verliehen 21 Verbände: Der BSI beruft Alois Gerig und Angelika Wiesgen-Pick zu Genuss-Botschaftern

 BETRIEBSWIRTSCHAFT 22 Brau-Börsen-Bilanz: Anheuser-Busch InBev freut sich über Lateinamerika

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 MARKT & MARKEN 26 Neuheiten: Das neue Jahrgangsbier der Fürstenberg Brauerei ist da / Radeberger bereichert den Biermarkt um ein Alkoholfreies 27

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat im November 2021 acht Spirituosenhersteller mit dem Bundesehrenpreis ausgezeichnet – darunter vier VLBMitgliedsunternehmen

Borussia Dortmund (BVB)/Brinkhoff‘s: BVB verlängert Partnerschaft mit Brinkhoff’s bis 2028

 INSTITUTIONEN & VERBÄNDE 28 Vereinigung ehem. VLBer e.V.: Bericht Mitgliederversammlung 2021 29

Ehem. VLBer – Studienjahrgang 1963 bis 1965: Semestertreffen in Lüneburg

30 Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund: DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg traf sich an der VLB 31 Ehem. VLBer – Studienjahrgänge 1972/1977: Semestertreffen in Krauschwitz

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 SONSTIGES 31 Lösungen Brauer-Schule / Impressum 32 Veranstaltungskalender

Titelfoto:

ew / Blick in den offenen Separator im Wilfried-Rinke-Brauereitechnikum der VLB

Am 19. November 2021 fand die ordentliche Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer in Berlin statt. Jan Biering folgte auf Dr. Roland Pahl-Dobrick, der das Amt des Vorsitzenden niedergelegt hat

Brauerei Forum – Dezember 2021

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

 VLB AKTUELL

Compañía Cervecera de Nicaragua ist neues VLB-Mitglied Die Compañía Cervecera de Nicaragua, Nicaraguas führender Hersteller und Vertriebshändler von Bier und Getränken, ist seit August 2021 neues Mitglied der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB).

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Brauerei Forum – Dezember 2021

aus. Diese wurde in den Unternehmensleitlinien und im umfassenden Nachhaltigkeitsbericht fest verankert. Bernardo Izaguirre Pereira, Technischer Direktor bei Compañía Cervecera de Nicaragua, S. A., und Absolvent des VLB Certified Brewmaster Course 2020, beschreibt die Motivation für den Beitritt zur VLB Berlin wie folgt: „Wir sind ständig bestrebt, für unsere Kunden, Mitarbeiter und Stakeholder einen Mehrwert zu schaffen. Die VLB bietet uns modernstes Wissen in Foto: CCN

Jan Biering, Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Bier- und Getränkeproduktion, überreicht die VLB-Mitglieds­ urkunde an Bernardo lzaguirre Pereira, Technischer Direktor bei Compañía Cervecera de Nicaragua, S. A.

(oh) Die Brauerei Compañía Cervecera de Nicaragua, S.A. (CCN) wurde 1926 in Nicaraguas Hauptstadt Managua gegründet. Die Brauerei Industrial Cervecera, S.A. (ICSA) wiederum wurde 1976 aus der Taufe gehoben. Nach einer Fusion der beiden Unternehmen im Jahr 1996 wurde CCN zur größten Brauerei Nicaraguas. 2002 erwarb das Unternehmen den Mineralwasserhersteller Fuente Pura und stieg damit in den Markt für Säfte, Softdrinks und isotonische Getränke ein. Heute ist CCN, das sich mehrheitlich im Besitz zentralamerikanischer Investoren befindet, Nicaraguas Marktführer bei Bier und Getränken. Die Gesamtbierproduktion in dem zentralamerikanischen Land mit derzeit 6,6 Mio. Einwohnern beträgt rund 1,4 Mio. hl (2020). CCN produziert unter den Dachmarken Victoria, Toña und Mytos verschiedene Lager- und Pilsbiere für den heimischen Markt, die zusätzlich nach Costa Rica, El Salvador, Honduras, Kanada, Panama, Australien, Kuba, Spanien und in die USA exportiert werden. Die CCN-Zentrale mit der Brauerei befindet sich in Managua, zwei weitere Abfüllanlagen für Mineralwasser werden in den Städten Rivas und León betrieben. Die Gesamtzahl der Beschäftigten liegt bei 1135, die jährliche Produktionsmenge von Bier, Wasser und Erfrischungsgetränken betrug im Jahr 2020 insgesamt 2,89 Mio. hl. CCN versteht sich als nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen und zeichnet sich durch sein Engagement für Qualität, Sicherheit, Umwelt und Gesundheit

der Brau- und Getränketechnologie, Schulungen für unsere Braumeister, Laboranalysen und professio­nelles Networking.“ Auch in Berlin ist man angetan. „Wir freuen uns, mit Compañía Cervecera de Nicaragua ein weiteres Mitglied aus Lateinamerika in unserer VLB-Familie begrüßen zu dürfen“, sagt VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine. „Die Mitarbeiter des Unternehmens sind ambitioniert und leisten hervorragende Arbeit. Wir sind stolz darauf, CCN in seiner künftigen Entwicklung unterstützen zu können.“


Foto: privat

Nina Göllinger (36) hat zum 1. De­zember 2021 die Leitung der Pressestelle des Deutschen BrauerBundes e.V. (DBB) in Berlin übernommen. Sie folgt auf Marc-Oliver Huhnholz, der den Verband verlassen hat.

Nina Göllinger

(F.) „Wir freuen uns, dass wir mit Nina Göllinger für den Deutschen Brauer-Bund eine neue Kollegin mit langjähriger Erfahrung in der Verbandskommunikation und mit hoher Kompetenz in der Medienarbeit gewinnen konnten“, sagt DBBHauptgeschäftsführer Holger Eichele. „Die deutsche Brauwirtschaft steht in vielen Bereichen vor großen Herausforderungen. Gemeinsam mit Nina Göllinger wollen wir die Kommunikation weiterentwickeln und das Profil des Verbandes schärfen.“ Nina Göllinger verantwortete zuvor sechs Jahre lang den Bereich Kommunikation und Marketing des Deutschen Schaustellerbundes e.V. mit Sitz in Berlin. Geboren in Herford, studierte sie an der Freien Universität Berlin sowie der Universität Potsdam und begann ihre Karriere beim Bundesverband der Personalmanager in Berlin, wo sie bis 2015 die Bundesgeschäftsstelle leitete.

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Nina Göllinger übernimmt die Leitung der DBB-Pressestelle

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Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB)

Karlsberg Brauerei

Andreas Oster ist neuer Marketingleiter Andreas Oster (42) übernimmt die Leitung Marketing der Karlsberg Brauerei. Zuvor verantwortete er als Geschäftsleiter das ExportGeschäft der Karlsberg Gruppe. (F.) Andreas Oster arbeitet seit 2004 im Karlsberg Verbund in verschie-

Foto: Karlsberg

Markus Oster übernimmt den Bereich Marketing bei Karlsberg

denen Positionen in Marketing und Vertrieb in Deutschland und Frankreich. Darüber hinaus engagiert er sich als Vorsitzender des Verbandes der Ausfuhrbrauereien und im Präsidium des Deutschen Brauer-Bundes. Als Geschäftsleiter Export hat er gemeinsam mit seinem Team die Export-Marken des Karlsberg Verbundes im Ausland erfolgreich vorangetrieben und neue Märkte für den Karlsberg Verbund erschlossen. „Ich freue mich sehr darauf, jetzt gemeinsam mit einem starken Team unsere Markenstrategie im In- und Ausland weiter voranzutreiben“, betont Oster. Markus Meyer, CEO der Karlsberg Gruppe, ergänzt: „Andreas Oster hat mit seiner Erfahrung im internationalen Geschäft und seiner Leidenschaft für den Biermarkt die besten Voraussetzungen für diese Aufgabe.“ Brauerei Forum – Dezember 2021

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MENSCHEN & UNTERNEHMEN

Warsteiner Gruppe

Uwe Albershardt wird neuer Geschäftsführer Vertrieb & Marketing bei Warsteiner

Ein Kenner der Branche: Uwe Albers­hardt wird neuer Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Warsteiner

(F.) Mit Uwe Albershardt komplettiert ein äußerst erfahrener Manager aus der Branche die Führungsebene der Warsteiner Gruppe. Der 60-Jährige kann auf über drei Jahrzehnte Vertriebs- und Marketingerfahrung in der Getränkebranche zurückblicken, davon über 18 Jahre im Brauerwesen. So führte Albershardt u. a. als Brand Director die Marke Beck’s bei der damaligen Brauerei Beck & Co. Später war er in verschiedenen Positionen tätig, auch bei Anheuser-Busch InBev. Zuletzt war Uwe Albershardt Teil der Team Beverage AG, der in Deutschland marktführenden Einkaufs-, Distributions-, Vermarktungs- und

Dienstleistungsplattform für die Getränkebranche. Er war dort als Vorstandsmitglied für die Absatzkanäle Getränkefachgroßhandel und Gastronomie sowie die Geschäftsbereiche Marketing, Eigen- und Exklusivmarken verantwortlich. Bei der Warsteiner Gruppe leitet er nun den Vertrieb in Deutschland sowie das Marketing. „Wir freuen uns sehr, dass wir innerhalb kürzester Zeit die vakante Stelle in unserer Geschäftsführung mit einem so fachkundigen und kompetenten Kollegen besetzen konnten“, sagt Catharina Cramer, Inhaberin und geschäftsführende Gesellschafterin der Privatbrauerei. „Damit haben wir zum Start des neuen Jahres die nötige Power, um unsere ehrgeizigen Ziele am Markt umsetzen zu können.“ Uwe Albershardt wird seine Tätigkeit am 1. Februar in Warstein aufnehmen. Damit setzt sich die Geschäftsführung der Warsteiner

Gruppe ab 2022 wie folgt zusammen: Catharina Cramer (geschäftsführende Gesellschafterin), Helmut Hörz (CFO und Vorsitzender der Geschäftsführung), Uwe Albershardt (Geschäftsführer Vertrieb und Marketing) sowie Ulrich Brendel (Geschäftsführer Technik). Foto: Warsteiner

Die Warsteiner Gruppe hat einen neuen Geschäftsführer Vertrieb und Marketing. Am 1. Februar 2022 wird der Branchenexperte Uwe Albershardt die Verantwortung für die beiden Geschäftsbereiche übernehmen.

Heineken

Der Konzern baut seine Marktposition im südlichen Afrika aus Die Heineken N.V. gab am 15. No­ vember 2021 bekannt, sie strebe die Kontrolle über Distell Group Holdings Ltd. und Namibia Breweries Ltd. (NBL) an, um das Geschäft dieser Unternehmen mit Heineken South Africa (HSA) zusammenzulegen und so einen führenden Getränkekonzern im südlichen Afrika zu schaffen. Seine Mehrheit soll beim niederländischen Familienkonzern liegen. Anlass der Meldung war der Abschluss einer Umsetzungsvereinbarung zwischen Heineken, Distell, NBL und der Ohlthaver & List Unternehmensgruppe (O&L). Die Transaktion umfasse mehrere voneinander abhängige Schritte: Heineken gebe ein Angebot für Distell an deren Aktionäre ab. Hierzu würden vorab die für Heineken uninteressanten Geschäfte, so Scotch Whisky, aus der Ltd. in eine Tochtergesellschaft

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Brauerei Forum – Dezember 2021

ausgegliedert. Das Angebot bewerte die Distell-Geschäfte, das sind Zider, aromatisierte alkoholische Getränke, Wein und Spirituosen, mit ca. 2,2 Mrd. €. Von NBL will Amsterdam deren 25-%-Schachtel an HSA kaufen, wobei das Angebot die gesamte HSA, an der Heineken 75 % hält, mit ca. 1,5 Mrd. € bewerte. Von O&L schließlich will Heineken deren 50,01-%-Mehrheit an NBL Investment Holdings (Proprietary) Ltd. (NBLIH) kaufen. Amsterdam hält bereits die verbleibenden 49,99 %. NBLIH ist mit 59,4 % Mehrheitsaktionärin von NBL, deren aktueller Marktwert mit ca. 400 Mio. € angegeben wurde. Im Zuge der Transaktion wolle Heineken ihre 75 % an HSA, die Zukäufe sowie weiteres Ausfuhrgeschäft in Afrika in eine neue, nicht notierte Gesellschaft mit Sitz in Südafrika einbringen, an der Amsterdam mindestens 65 % halten werde. Die verbleibenden

Anteile lägen bei denjenigen Dis­ tell-Aktionären, die die volle oder teilweise Aktienalternative zum Barangebot wählen. Die neue Unternehmung käme auf insgesamt ca. 4 Mrd. € Marktwert. Heineken leiste für ihren Anteil an der neuen Gesellschaft ca. 2,5 Mrd. €, davon ca. 1,3 Mrd. € in bar für die Transaktionen mit Bezug zu Distell und NBL und den verbleibenden Teil durch die von ihr eingebrachten Vermögenswerte. Bei Zustimmung der Distell- und NBL-Aktionäre wie der Kartellbehörden solle die Transaktion im Laufe des Jahres 2022 vollzogen werden. Distell wurde bei dieser Gelegenheit als führender afrikanischer Hersteller und Vermarkter für Heineken eingeschätzt. NBL ist Biermarktführer in Namibia („Windhoek“) und hält das Reinheitsgebot hoch. Heineken wolle ihre Position als Getränke-Nummer 2 in Südafrika stärken. S.W.


TECHNIK & TECHNOLOGIE

 VLB VIRTUAL CAMPUS

Virtuelle Events der VLB im Markt angekommen Der Trend zur Digitalisierung von Lern- und Tagungsformaten ist nicht ganz neu, hat aber durch die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr einen massiven Schub erfahren. Auch die VLB Berlin hat in diesem Zusammenhang ihre Angebote im Bereich der virtuellen Events und Seminare in den zurückliegenden eineinhalb Jahren gezielt ausgebaut – mit sehr guter Marktresonanz.

(oh) Die Premiere des ersten LiveEvents feierte die VLB Berlin im Oktober 2020, als die Sitzung des Technisch -Wissenschaf tlichen Ausschusses (TWA) auf dem „VLB Virtual Campus“ stattfand. Dieser besteht aus zwei Basiselementen: einer grafisch basierten Plattform für virtuelle Events und einem Learning-Managementsystem für online-unterstützte Seminare. Hinzu kommen noch zahlreiche eingebundene Software-Tools, die Wissensvermittlung und Kommunikation unterstützen. „Als wir mit der Entwicklung virtueller Konferenzen im Mai 2020 begannen, war uns wichtig, eine Umgebung für unsere Online-Tagungen zu kreieren, die sich von einem gewöhnlichen Webinar oder einer Videokonferenz unterscheidet. Die Idee war, unseren Neubau auch als virtuellen Raum erfahrbar zu machen. Ich denke, das ist uns recht gut gelungen“, erklärt der technische Projektleiter Olaf Hendel. „Auch beim Geschäftsmodell waren wir uns von Beginn an einig: Unsere angebotenen Leistungen stellen einen Wert dar und können daher nicht kostenlos sein“, ergänzt VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine.

Bei den virtuellen Events etablierte man daher ein Modell, das der Kernzielgruppe aus der Brau- und Getränkeindustr ie moderate Teilnahmepreise bietet und dabei auf die Unterstützung durch Sponsoren setzt. Roberto Biurrun, verantwortlich für den Vertrieb internationaler Veranstaltungen an der VLB, betont: „Das Konzept ging auf. Wir haben es geschafft, zahlreiche Unternehmen aus der Zulieferindustrie in unsere virtuellen Tagungen einzubinden. Dabei sind insbesondere die intui­ tiv bedienbare grafische Nutzer­ oberfläche sowie die zahlreichen Möglichkeiten zum virtuellen Networking auf äußerst positive Resonanz gestoßen.“ Die Bilanz kann sich sehen lassen. Im Zeitraum von Oktober 2020 bis November 2021 wurden auf der VLB-Plattform 12 virtuelle Events durchgeführt, die meisten davon mehrtägig. Daran nahmen insgesamt rund 2000 Teilnehmer aus 80 Nationen teil. Die große Mehrheit beurteilte dabei die Gesamterfahrung als gut bis sehr gut und würde auch künftig wieder an einem Online-Event der VLB teilnehmen. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Online-Seminare. So wurde der internationale VLB Certified Brewmas­

ter Course im vergangenen Jahr auf ein Hybrid-Format umgestellt. Ursprünglich als reiner Präsenzkurs geplant, können jetzt etwa zwei Drittel des Kurses auch Online absolviert werden. Lediglich für die Brauerei- und Laborpraktika ist die Anwesenheit in Berlin erforderlich. Auch der deutsche Braumeisterkurs verfolgt erfolgreich ein ähnliches Konzept. Ergänzt wurden die Angebote durch weitere 100%ige Online-Seminare und individuelle Online-Schulungen. Insgesamt konnten so die drastischen Pandemie-bedingten Rückgänge bei den konventionellen Tagungen und Seminaren deutlich abgemildert werden. „Wir sind sehr froh, dass wir die Digitalisierung unserer Veranstaltungen im vergangenen Jahr konsequent angegangen haben und erfolgreich umsetzen konnten. Besonders im internationalen Bereich haben wir damit unsere Reichweite erheblich vergrößert,“ so Fontaine. „Aber ich verschweige nicht, dass wir uns alle wieder auf eine Präsenztagung mit vollem Programm freuen.“

Brauerei Forum – Dezember 2021

Die Nutzer der Event-Platt­form gelangen über den Hauptein­ gang des VLBNeu­baus in den Virtual Campus (l.)

Closing Session der 2nd Int. Brewing Web Confer­ ence (IBWC) im November 2021: Teilnehmer und Referenten beim gemeinsamen virtuellen Ausklang

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

 VLB JAHRESTAGUNG ONLINE

3. VLB-Forschungskolloquium: Crossflow-Technologie, Spezialanalytik, Ladungssicherung und neue Getränke Dr. Maja Schuster, Forschungskoordination, VLB Berlin

Nach dem großen Erfolg des VLB-Forschungskolloquiums Anfang des Jahres im Rahmen des „VLB Jahresauftakts Online“ wurde das Format für die „VLB Jahrestagung Online“ im Oktober 2021 mit aktuellen Themen neu aufgelegt. Neben spannenden Vorträgen zu derzeitigen Forschungsprojekten und einem Übersichtsvortrag zu Methoden der Getränkeanalytik lag der Schwerpunkt dieses Kolloquiums auf neuen Getränketrends, präsentiert vom VLB-Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser (FIBW).

die diversen Transferpfade, wie die Aus- und Weiterbildung, die VLBAusschüsse und den neuen „VLB Virtual Campus“ für Online-Veranstaltungen, ein.

VLB-Geschäftsführer Gerhard Andreas Schreiber begrüßte die Teilnehmer des 3. VLB-Forschungskolloquiums live aus dem Studio der VLB Berlin

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Das VLB-Forschungskolloquium fand im Rahmen der „VLB-Jahrestagung Online“ statt. Die Einführung zur virtuellen Veranstaltung gab VLB-Geschäftsführer Gerhard Andreas Schreiber, der auch die Forschungskoordination der VLB leitet. Schreiber verwies ausdrücklich auf den hohen Stellenwert der Forschung an der VLB und dankte den Förderern, allen voran dem Bundesminis­terium für Wirtschaft und Energie (BMWi), für die finanzielle Unterstützung. In seinem Begrüßungsvortrag stellte er die fünf Forschungsinstitute der VLB vor, die jeweils die Probleme und Fragestellungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Bier- und Getränkeproduktion untersuchen. Anschließend erläuterte er den Prozess eines Forschungsprojekts von der Idee über die Projektentwicklung und -durchführung bis hin zum Transfer der Ergebnisse. Dabei ging Schreiber vertieft auf Brauerei Forum – Dezember 2021

Der VLB-Geschäftsführer stellte abschließend die einzelnen Referenten und deren Vorträge vor und übergab dann das Wort an Burghard Meyer vom VLB-Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP), der in seinem Vortrag Einsatz der Crossflow-Technologie in der Nachgärung die neuesten Ergebnisse zur kontinuierlichen Gärung von Bier mittels Crossflowfiltrationstechnologie (49MF190085) präsentierte. Im Vorgängerprojekt „Crossflowreaktor“ (MF140083) konnte Meyer die Eignung eines eigens entwickelten Crossflowreaktors für die kontinuierliche Hauptgärung aufzeigen. In den nun vorgelegten Daten verwies er auf die außerordentliche Langzeitstabilität des Systems, die über mehr als 150 Tage anhielt und in 2600 L endvergorenem Bier resultierte. In der anschließenden Diskussion stellte der Referent die Überlegenheit des entwickelten Systems gegenüber früheren Ansätzen der kontinuierlichen Gärung in Bezug auf Langzeit- und mikrobielle Stabilität dar und berichtete, dass es schon Interesse seitens der Industrie für ein Up-scaling der Anlage gibt. Im Vortrag Die wachsende Bedeutung von Spezialanalytik

für die Getränkeindustrie: kaum Forschung ohne Spezialanalytik, kaum Spezial­a nalytik ohne Forschung hob Dr. Nils Rettberg, Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Bier- und Getränkeanalytik (FIBGA), die große Bedeutung der Spezialanalytik für die Getränkeindustrie und Forschung hervor. In seiner Präsentation beschäftigte er sich mit der gegenseitigen Abhängigkeit von Forschung und Entwicklung und dem täglichem Geschäft der gewerblichen Analytik der VLB. Anhand von zwei Projekten zeigte Rettberg den Mehrwert der geförderten Forschung für die Entwicklung und Etablierung neuer analytischer Methoden sowie den Nutzen, den die Getränkeindustrie daraus ziehen kann. So soll die Entwicklung einer „Analytikplattform für Getränkearomastoffe mittels AP-GC-QToF-MS“ (49MF180110) Sensorik und Analytik integrieren, um die geschmacksbildenden Stoffe im Bier eindeutig dem sensorischen Profil zuordnen zu können. Durch die „Verfahrensentwicklung zur Analytik von Hopfenthiolen in Bier“ (49MF200054) sollen Hopfenthiole, die besonders in kaltgehopften Bieren für ein fruchtiges Aroma sorgen, sehr empfindlich gemessen und Mittel dargestellt werden, diese reaktiven Bierinhaltsstoffe zu stabilisieren. Das aktuelle Forschungsprojekt Intelligente Ladungssicherung durch Fahrer warnung (ILaF)


(49MF190151) stellte Norbert Heyer, Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Management und Getränkelogistik (FIM), vor. Heyer erläuterte die Brisanz dieser Thematik anhand anschaulicher Beispiele von kippenden Getränkekisten und rutschenden Getränkefässern in LKW-Innenräumen während Kurvenfahrten. Mit dem sich gerade in der Entwicklung befindlichen System sollen die Dynamiken auf die vorherrschenden Bedingungen (Beladung, Fahrzeugzustand etc.) in Echtzeit ermittelt und der Fahrer über mögliche Risiken (Verrutschen/Verhaken der Ladung) informiert werden, um erforderliche Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Das Sensorsystem wurde im Zuge der ersten Versuche schon auf unterschiedlichen Ladeeinheiten (Farbe, Form, Material) untersucht und die Sensormessung auf der VLB-Motionbase getestet. Die nächste Herausforderung für den Institutsleiter und sein Team wird nun der Praxistest sein. Dieser wird zeigen, ob die Messung erfolgreich vom Labor auf die Straße gebracht werden kann, und die Kommunikation mit dem Fahrer funktioniert. Dr. Martin Senz, Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Biotechnologie und Wasser (FIBW), läutete anschließend das Schwerpunktthema des Kolloquiums ein. Er informierte in seinem Vortrag Von Kombucha zu Hard Seltzer – Entwicklungen in der Getränkeindustrie und deren Bedeutung für die Forschung an der VLB über neue Trends in der Getränkeindustrie und die Herausforderungen, die für die Produktion und Qualität dieser Produkte entstehen. So sei die Nachfrage nach alkoholfreien Alternativen zu Bier und Wein gestiegen, wobei vor allem die jüngere Generation zu komplexen Fermentationsgetränken, wie Kombucha oder Kefir, greife. Senz wies darauf hin, dass gerade diese traditionellen bzw. neuen Getränke nicht klar definiert seien und es keine etablierte Produktionsmethode, wie beim Bier, gebe. So spiegele sich die Vielfalt der Getränke auch in den diversen Herstellungsverfahren wider. Dies mache es umso schwieriger, aber auch wichtiger, reproduzierbare Prozesse und Verfahren zu etab­ lieren. Der Referent sieht hier die VLB als wichtigen Partner kleiner,

Dr. Martin Senz, Leiter des VLBForschungsins­ tituts für Biotechnologie und Wasser (FIBW), präsentierte das Schwerpunktthema des Kolloquiums: neue Getränketrends

innovativer Unternehmen, um bei Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu unterstützen. Senz stellte anschließend die aktuellste Forschung zum Thema Funktionalität dieser „neuen“ Getränke vor. Im Projekt „Standardisierung sauer fermentierter, alkoholfreier Getränke“ (49MF190041) versucht die Forschungsgruppe des FIBW, den Herstellungsprozess dieser Getränke zu vereinheitlichen und Qualitätskriterien, inklusive der entsprechenden Analysen, zur Verfügung zu stellen. Im Projekt Einfluss der Co-Kultivierung auf die funktionalen Eigenschaften milchsaurer Fermentationsgetränke (49VF200039), das Marie Ludszuweit, ebenfalls vom VLB-Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser (FIBW), ausführlich präsentierte, sollen funktionale Eigenschaften anhand der Zusammensetzung der Mikroorganismen dieser Getränke aufgezeigt werden. Ludszuweit erörterte die Problematik der industriellen Wasserkefirherstellung. Wasserkefir ist ein veganes Fermentationsgetränk, das unter Nutzung komplexer, mikrobieller Mischkulturen hergestellt wird. Je nach Bezugsquelle der Mischkultur (z.B. aus dem Internet) und ausgehend vom Medium könne die Zusammensetzung derselben stark variieren und damit auch die resultierenden Eigenschaften des Produkts. Die Produkte von klar definierten Kulturen würden jedoch nicht die Erwartungen des Konsumenten treffen, was die Vermarktung schwierig mache. Ziel des Projektes soll die Identifizierung von mutualen Effekten zwischen den Mikroorganismen in der Mischkultur sein. Dies soll mit einer breit aufgestellten Analytik

von Rein- und Mischkulturansätzen (definiert und klassisch) geschehen. Die Daten sollen anschließend zur Bestimmung von Lenkungsmöglichkeiten für die Produktion reproduzierbarer Getränke genutzt werden. Erste Ergebnisse mit Reinkulturen von Milchsäurebakterien und Hefe sowie definierte Co-Kulturen von zwei Organismen zeigten schon deutliche Unterschiede hinsichtlich des Abbaus von Zucker und der Produktion von Lactat, Alkohol und Vitamin B12 im Vergleich zum klassischen Verfahren mit undefinierter Mischkultur. Im Projekt „Herstellungsprozess für Wasserkefir und wasserkefirtypische Produkte“ („WaKef“, 49MF210115), dessen Projektantrag zum Zeitpunkt der Veranstaltung noch in Begutachtung war, soll das Wissen der beiden bereits genannten Projekte integriert und die standardisierte Herstellung von alkoholfreien Fermentationsgetränken unter Verwendung mehrerer Mikroorganismen ermöglicht werden. Aufruf Zum Abschluss rief Gerhard Andreas Schreiber die Teilnehmer des Kolloquiums auf, sich aktiv an der Forschung der VLB zu beteiligen. Schreiber adressierte Interessenten, die übergreifende Problemstellungen in ihrem Unternehmen sehen und/oder direkt in aktuelle Entwicklungen mit inbezogen werden möchten. Die VLB stehe mit wissenschaftlicher Infrastruktur bei der Realisierung von Projektideen nach höchsten wissenschaftlichen Standards zur Verfügung. Kontakt: Gerhard Andreas Schreiber Dr. Maja Schuster forschung@vlb-berlin.org Brauerei Forum – Dezember 2021

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

 VLB-FACHBÜCHER

60 Jahre „Technologie Brauer & Mälzer“ – ein Kapitel aus Wolfgang Kunzes Leben von Wolfgang Kunze (†)

Foto: oh

Mit der Hand verfasste Wolfgang Kunze das Lehrbuch „Technologie Brauer und Mälzer“, das er im Sommer 1961 fertigstellte. Waren es bei der ersten Auslieferung 1962 510 Druckseiten, umfasst die 11. deutschsprachige Auflage aus dem Jahr 2016 knapp 1000 Seiten. „Der Kunze“, wie ihn seine Leser anerkennend nennen, wurde mittlerweile in sieben Sprachen übersetzt und ist für Brauer und Mälzer auf der ganzen Welt das Standardwerk. Wolfgang Kunze schrieb vor seinem Tod im Jahre 2016 seine Lebensgeschichte nieder. Mit dem Kapitel über die Entstehung des Lehrbuches würdigen wir dessen 60. Geburtstag. Voraussichtlich Ende 2022 erscheint die 12. deutsche Auflage.

Wolfgang Kunze (1926 bis 2016) auf der Feier seines 85. Geburtstages im August 2011

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Als ich 1950 an der VLB studierte, sprach mich mein Kommilitone Rudolf Dickscheit an, ob ich mit ihm zusammen einen Leitfaden für die Ausbildung von Brauern verfassen wolle. Ich war darüber etwas verwundert, denn so kompetent war man im dritten Semester keineswegs, aber ich sagte zu. Doch jeder hatte andere Vorstellungen über die Art der Darstellung und den Umfang. Nach einiger Zeit einigten wir uns friedlich darauf, dass Dickscheit das Buch allein zu Ende bringt. Es erschien 1953 unter dem Titel „Leitfaden für den Brauer und Mälzer“ im Fachbuchverlag Leipzig und hatte einen Umfang von 182 Seiten und 65 Bildern. Der Leitfaden erschien nur in einer Auflage. Dickscheit wurde später zum Professor berufen und war als Direktor des Forschungsinstituts für die Gärungsindustrie, Enzymologie und technische Mikrobiologie (FIGEM) maßgeblich an der Entwicklung kontinuierlicher Produktionsverfahren für die Malz- und Bierherstellung in der DDR beteiligt. Im Frühjahr 1959 ereilte mich eine Anfrage des DDR-Schulbuchverlags Volk und Wissen aus Berlin, ob ich bereit sei, ein Lehrbuch für die Ausbildung von Brauern zu entwickeln. Ich gab leichtfertig meine Zustimmung, ahnte jedoch nicht, was da auf mich zukommen sollte. Unter anderem musste ich ein Probekapitel liefern, da das Lehrbuch vom Ministerium für Bezirksgeleitete Brauerei Forum – Dezember 2021

Industrie und Lebensmittelindus­ trie für verbindlich erklärt werden musste. Die fachlichen Kommissionäre waren angesehene Experten der Branche, hinzu kamen Vertreter des Ministeriums, der TU Dresden und natürlich die des Verlags. Zwischen Auftragserteilung im November 1959 und geplanter Insatzgabe im Februar 1961 lagen 14 Monate. Das Buch sollte im August 1961 erscheinen und pünktlich zum Schuljahresbeginn 1961/1962 zur Verfügung stehen. Das Buch für die Berufsschule Ich machte mich an die Arbeit und schrieb an den Abenden und Wochenenden das gesamte Buch mit der Hand nieder – eine Schreibmaschine besaß ich nicht. Wie ich das alles in der kurzen Zeit geschafft habe, weiß ich nicht mehr. Da ich auf bildliche Darstellungen großen Wert legte, stellte mir der Verlag mit Fritz Hampel einen seiner besten Grafiker zur Verfügung. An meinen freien Tagen zogen wir gemeinsam durch die Brauereien und Mälzereien Sachsens, zeichneten, fotografierten und schnitten in Gedanken ganze Anlagen auf. Es lief alles nach Plan – bis die „Katas­trophe“ über mich hereinbrach. Von höchster Stelle hatte man eine neue Verlagsprofilierung beschlossen. Danach sollten alle Lebensmittelbücher beim Fachbuchverlag Leipzig beheimatet sein. Dem Fachbuchverlag Leipzig fiel damit völlig

unvorbreitet ein fertiges Lehrbuch in den Schoß. Die Auslieferung des Buches konnte wegen Druck- und Papierproblemen erst im Laufe des Jahres 1962 erfolgen. Die erste Auflage hatte 510 Druckseiten. Weit schlimmer als die verspätete Auslieferung wog für mich, dass der Fachbuchverlag ein kleiner Verlag war und über keinen eigenen HausGrafiker verfügte. Zeichnungen wurden außer Haus angefertigt. Die Qualität der Abbildungen ließ in den darauffolgenden Auflagen zu wünschen übrig. Zudem wurde ab der dritten Auflage das Buch dünner, weil das Fachgebiet Flaschenfüllung als gesondertes Büchlein für den Beruf „Facharbeiter für Anlagentechnik, Spez. Getränkeabfüllung“ entstehen sollte. Ein Autorenkollektiv unter meiner Federführung verfasste diesen schmalen Band, der erstmals 1978 unter dem Titel „Getränkeflaschenfüllung in Übersichten“ im Fachbuchverlag Leipzig mit 236 Seiten erschien. Für meine Lehrtätigkeit indes war das Technologie-Lehrbuch eine ungeheure Erleichterung. Neben meiner Anstellung als Leiter der „Außenstelle Brau und Malz“ der Kommunalen Berufsschule Dresden unterrichtete ich Brauereitechnologie an der Ingenieurschule für die Lebensmittelindustrie in Dippoldiswalde. Ferner hatte ich einen Lehrauftrag an der Technischen Universität Dresden. Ich musste fortan keine Merksätze mehr diktieren und


„Technologie Brauer und Mälzer“ von Wolfgang Kunze erschien 1962 in seiner ersten Auflage beim Fachbuchverlag Leipzig (Bild links). Mittlerweile gibt es 11 deutsche Auflagen (die 11., Bild rechts), 6 englische, 3 russische, 2 chinesische und jeweils eine auf Spanisch, Polnisch, Serbisch und Ungarisch. Ursprünglich war das Werk für Brauer und Mälzer in Ostdeutschland gedacht – heute dient es diesen Berufsgruppen auf der ganzen Welt als eine Art „Brauerbibel“. Das Lehrbuch ist laut einer Textanalyse des Verbundprojekts der TU Berlin „Korn-Scout“ aus dem Jahre 2019 in puncto Thematisierung von Nachhaltigkeit und schonendem Einsatz von Ressourcen vorbildlich

mein Tafelbild war bereits im Buch vorhanden. Gehalt vom Geschenkdienst In der DDR standen die Preise über Jahrzehnte fest. So kostete das Glas Bier 50 Pfennige. Der Preis für das Technologiebuch wurde willkürlich auf 16,80 Mark DDR festgelegt. Dieser Preis galt bis zur Wende. Fachbücher in der DDR waren generell günstig, weil sie subventioniert wurden. Man hat ausgerechnet, dass der Fachbuchautor in der DDR gerade mal 50 Pfennige für die Druckseite verdiente. Das ertrugen nur Idealisten. Für die Lizenzvergabe meines Buches an einen ungarischen Verlag erhielt ich 1984 ein Valutaanrecht in Höhe von 255,10 VM (Valutamark Ost). In der Praxis bedeutete das, dass ich über diese Summe beim Genex-Geschenkdienst (Ost) verfügen durfte. Ich erhielt also kein Geld, sondern nur die Genehmigung zum Erhalt von Waren im Wert von 255,10 VM. Meine Frau fuhr nach Leipzig und bestellte eine Kaffeemaschine, einen Wasserkocher und ein Waffeleisen. Wir brauchten zwar kein Waffeleisen, aber wollten die Summe füllen. So war das eben! Der DDR-Bürger kaufte, wenn's gab! Papier war das Problem Gedruckt wurden gemäß der Jahrespläne immer so viele Exemplare, wie in den nächs­ten vier oder fünf Jahren benötigt wurden. Das waren

etwa 2000 Exemplare pro Auflage, manchmal mehr. Das Hauptproblem war der Papiermangel. Deshalb wurde nur für die DDR-Versorgung gedruckt. „Wenn das Buch auch im Westen gelesen wird, hast Du was falsch gemacht!“ gab man mir von höchster Stelle zu verstehen. Entsprechend musste ich etwas falsch gemacht haben, denn viele WestBerliner Studenten fuhren in den Osten, um sich dort in der Internationalen Buchhandlung das Buch zu kaufen. Wenn eine Auflage fast verkauft und ein Papierkontingent erkämpft war, wurde eine neue Auflage gedruckt. Nun begann die Überarbeitung mittels Schneid- und Klebetechnik. Die zu verändernden Textstellen oder Abschnitte mussten ausgeschnitten und durch Schreibmaschinen-Texte ersetzt werden. Handkorrekturen waren ausgeschlossen. Am Ende bestand das Manuskript aus einer Folge von aufgeklebten Streifen. Das Textmanuskript ging nach der Überarbeitung in die Satzabteilung der Druckerei und wurde dort neu gesetzt. In dieses Textmanuskript wurden nunmehr die Grafiken eingebaut. Die Bildunterschriften wurden im Handsatz hinzugefügt. So war das bis zur sechsten Auflage 1989. Erst mit der Einführung des PCs wurde das Verfahren einfacher. Literatur für das Lehrbuch Wenn man ein Lehrbuch schreibt, muss man auf der Höhe der Erkennt-

nisse sein. Dazu bedarf es guter Fachliteratur. Bis zum Mauerbau 1961 – zur Fertigstellung des ersten Buches – war das kein Problem, aber danach gab es erhebliche Probleme. Der Fachbuchverlag Leipzig hatte mit dem Fachbuchverlag Hans Carl in Nürnberg einen Zeitschriftenaustausch vereinbart: „Brauwelt“ gegen „Lebensmittelindustrie“. Ich konnte davon profitieren, da ich nach dem Jahresende jeweils die abgelegten „Brauwelten“ mit der „Brauwissenschaft“ in Leipzig abholen durfte. Von der VLB Berlin erhielt ich fast immer noch die „Monatsschrift für Brauerei“. Das änderte sich plötzlich, als Ende der 1970er-Jahre der Fachbuchverlag Leipzig den Verbleib der archivierten Exemplare nachweisen musste. Doch auch dafür gab es eine Lösung und die hieß Dr. Hans Günther Schultze-Berndt. Der damalige Geschäftsführer der VLB (1966 bis 1991) war mein Studienkollege und wir standen immer in enger brieflicher Verbindung. Wenn ich eine Frage oder ein Problem hatte, schickte er mir in einem Brief die Lösung, allerdings vergaß er dabei nie, etwas Brisantes beizulegen. Deshalb vereinbarten wir einen geheimen Zahlencode, der uns anzeigte, ob unsere Briefe angekommen oder der Kontrolle unterzogen wurden. Unser Briefwechsel war sehr rege. Schultze-Bernd hat mir in dieser schwierigen Zeit immer sehr geholfen. Ihm verdanke ich sehr viel. Brauerei Forum – Dezember 2021

Übersicht der Auflagen: 1961* 1. deut. Auflage 1967 2. deut. Auflage 1975 3. deut. Auflage 1978 4. deut. Auflage 1979 5. deut. Auflage 1983 1. ungar. Auflage 1989 6. deut. Auflage 1994 7. deut. Auflage 1996 1. engl. Auflage 1998 8. deut. Auflage 1998 1. chin. Auflage 1998 1. serb. Auflage 1999 2. engl. Auflage 1999 1. poln. Auflage 2001 1. russ. Auflage 2003 2. russ. Auflage 2004 3. engl. Auflage 2006 1. span. Auflage 2007 9. deut. Auflage 2008 2. chin. Auflage 2009 3. russ. Auflage 2010 4. engl. Auflage 2011 10. deut. Auflage 2014 5. engl. Auflage 2016 11. deut. Auflage 2019 6. engl. Auflage 2022

12. deut. Auflage

*1962 erschienen

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

 BRAUER-SCHULE Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Schankanlagen Ein Bier perfekt zu zapfen, ist gar nicht so einfach. Zapfkopf ist nicht gleich Zapfkopf, das Bier sollte gekühlt sein und Kohlensäure muss zugeführt werden. Auch die Förderhöhe und die Länge und der Durchmesser der Leitung spielen eine Rolle. All diese Faktoren haben Einfluss auf die richtige Konzeption einer Schankanlage.

Die Aufgaben stellte Studienrat Robert Pawelczak (Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt)

1. Der Leitungswiderstand einer Bierleitung hängt von folgenden Faktoren ab: a) Leitungslänge, Leitungsquerschnitt und Zapfleistung b) Leitungslänge, Leitungsquerschnitt und Biertemperatur c) Leitungslänge, Bierleitungsmaterial und Biertemperatur d) Leitungslänge, Bierleitungsmaterial und Biersättigunsgdruck e) Leitungslänge, Biertemperatur und Biersättigunsgdruck 2. Worauf kann beim routinemäßigen Fasswechsel an einer Schankanlage mit Kompensatorhahn verzichtet werden? a) Reinigen des Fittings beim neuen Fass b) Reinigen des Zapfkopfes c) Reinigen der Bierleitung d) Unterbrechen der CO2-Zufuhr zum Zapfkopf e) Dichtigkeitskontrolle des frisch angeschlagenen Fasses 3. Welcher Fehler bei einer Schankanlage mit Kompensatorhahn führt zu verminderter Schaumentwicklung beim Zapfen? a) Unterschreiten des Sättigungsdrucks in der Bierleitung b) Überschreiten des berechneten Betriebsdrucks um 1 bar c) Biertemperatur von 12 °C beim Ausschank d) Biertemperatur von 0 °C beim Ausschank e) Abblasen des Druckminderers, da ein Betriebsdruck von 3,6 bar eingestellt wurde

Foto: ew

4. Wo liegt der maximale Arbeitsplatzgrenzwert von Kohlendioxid in der Umgebungsluft laut der „Technischen Regeln für Gefahrenstoffe (TRGS)“? a) 9100 mg/m³ (5000 ppm) b) 910 mg/m³ (500 ppm) c) 9,1 mg/m³ (50 ppm) d) 91 g/m³ (50 000 ppm)

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Brauerei Forum – Dezember 2021

5. Wodurch erreicht man, dass die Fließgeschwindigkeit des Bieres bei einer Schankanlage mit Kompensatorhahn erhöht wird? a) Verschieben des Kompensators nach „hinten“ b) Verschieben des Kompensators nach „vorne“ c) Betätigen der Schaumtaste d) Erhöhen des Betriebsdrucks e) Senken des Betriebsdrucks 6. Welche Funktion erfüllt ein Zwischendruck­ regler? a) Er erleichtert den Bierfluss bei sehr langen Bierleitungen b) Er ermöglicht den Ausschank sehr warmer Biere c) Er ermöglicht den Ausschank sehr CO2-haltiger Biere d) Er ermöglicht den Ausschank verschiedener Biere mit unterschiedlichem Betriebsdruck e) Er ersetzt den Druckminderer bei einer verwendungsfertigen Schankanlage

Fachrechnen: Für die Konzeption einer Schankanlage in einer neuen Gaststätte sollen folgende Vorgaben gelten: Das Bier mit 6,0 g CO2 pro Liter lagert bei 15 °C. Das ergibt einen Sättigungsdruck von 2,1 bar. Die 9 Meter lange 7-mm-Leitung hat bei einer Zapfleistung von 5 Litern pro Minute einen Widerstand 0,12 bar/m. Vom Fass bis zum Zapfhahn muss eine Höhendifferenz von 5 Metern überwunden werden. a) Berechnen Sie den erforderlichen Betriebsdruck für den Ausschank mit einem Kompensatorhahn. b) Beurteilen Sie das Ausschankverhalten. c) Welche Möglichkeiten können Sie ergreifen, um ein optimales Schankergebnis zu erzielen.

(Lösungen S. 31)


C. & A. Veltins

„Die Logistikabfläufe sind aus dem Tritt gekommen“ – Der Preis von Paletten ist explodiert Mit 40 Halbliter-Kästen geht jede Palette von Grevenstein aus auf den Weg in den Handel. Die genormte hölzerne Transportbasis gilt bei den Traditionsbrauern seit diesem Jahr als kostbarstes Gut. Zwar hat die 1,2 m x 0,8 m große Palette einen unveränderten Pfandwert von 7,50 €, doch die Neubeschaffung verlangt in diesem Herbst nach der doppelten Summe. „Es ist eine der verrücktesten Entwicklungen innerhalb der Kostenlawine, die uns in diesem Jahr überrollt“, sagt Veltins-Technik-Geschäftsführer Peter Peschmann. Alleine hier muss C. & A. Veltins bis Jahresende mehr als 1,5 Mio. € aufwenden. Und schlimmer noch: Ein Ende der Hochpreisphase für Palettenholz ist nicht in Sicht. (F.) Tatsächlich führt die Brauerei am Stammsitz in Grevenstein jedes Jahr rund 180 000 neue Paletten dem Warentransport zu, um ein einwandfreies Handling von der Abfüllung über die Hochregallagerung bis hin zum Verladen zu gewährleisten. Die neuen Paletten müssen her, weil sie regelmäßig gegen solche Exemplare ausgetauscht werden, die auf der Fördertechnik vorhersehbar für Komplikationen, im schlimmsten Fall auch stundenlangen Stillstand sorgen würden. In diesem Jahr führt das alleine zu Mehrkosten von 1,5 Mio. € – eine Steigerung von 150 %. Die Turbulenzen in der weltweiten Logistikkette machen vor der heimischen Brauwirtschaft nicht halt. Die Euro-Palette als existenzielles Standardinstrument für den gesamten Mehrwegkreislauf ist zu einem kostspieligen Gut geworden. „Es hat nie zuvor solche Preissteigerungen und Engpässe gegeben, dennoch ist die Lieferfähigkeit von Veltins gesichert“, sagte Peter Peschmann. Die Gründe für den Preisanstieg sind mehrdimensional, aber gerade deshalb so weitreichend. „Die Logistikabläufe sind aus dem Tritt gekommen“, sieht der Veltins-Technik-Geschäftsführer einen wesentlichen Grund für die Misere, die für zusätzlichen Kostendruck sorgt. Überdies ist Schnittholz für die Palettenherstellung Mangelware. Die Folge: Die Hersteller hatten über Monate hinweg kaum Spielräume, ihre Kunden bedarfsgerecht zu beliefern. Lieferverträge konnten zum Teil nur mit einer Laufzeit von einem Monat abgeschlossen werden. Man

lebte sozusagen von der Hand in den Mund. Zwar ist die Lieferfähigkeit der Biere zu keiner Zeit gefährdet, aber die Flexibilität kostet seither ihren zusätzlichen Preis. Während Veltins noch vor der Pandemie einen Stückpreis von 7,30 €, also fast auf Höhe des Pfandsatzes von 7,50 €, zugrundelegte, explodierten 2021 die Stückpreise auf zeitweise bis zu 20 €.

baren Euro-Palette weiter in die Höhe schnellen lässt. Veltins hatte frühzeitig Vorkehrungen getroffen, sich für die unsichere Zukunft zu rüsten. Die Bestände waren nach und nach hochgefahren worden, sodass das Vollgut weiter in den Markt geschickt werden kann.

Europaletten sind mittlerweile ein teures Gut und damit ein erheblicher Kostenfaktor nicht nur für Brauereien: Der Stückpreis lag zeitweise bei 20 €

Foto: C. & A. Veltins

Kein Grund zur Entwarnung Die Nachfrage nach neuen oder neuwertigen Paletten bleibt groß. Peter Peschmann betonte: „Mit einem solchen Anstieg der Kos­ten hätte niemand kalkulieren können. Jetzt müssen wir für die nächsten Jahre mit Mehrkosten auf verdoppeltem Niveau rechnen.“ Tatsächlich hat sich in den vergangenen Wochen der Preis pro Palette um die 15 € eingependelt, was immer noch eine Verdopplung der Kosten innerhalb von knapp einem Jahr ausmacht. Nach Beobachtung von Veltins gibt es im logistischen Bereich auch in der Region so gut wie keine freien Lagerflächen mehr, weil verschiedenste Güter aufgrund eines weltweit gestörten Warenflusses zwischengelagert werden müssen. Dieses Puffern von Warenbeständen blockiert veritable Palettenmengen, die damit temporär nicht zur Verfügung stehen. Hinzu kommt der pandemisch beschleunigte ECommerce-Bereich, der vielerorts neue Hochregallagerkapazitäten schafft und damit die Nachfrage nach der profanen, aber unverzichtBrauerei Forum – Dezember 2021

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TECHNIK & TECHNOLOGIE

Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund (DBMB)

DBMB-Stiftung vergibt Dr.-Sarx-Gedächtnispreis Der von der DBMB-Stiftung ausgeschriebene Dr.-Sarx-Gedächtnispreis 2021 ging an Dr. Maximilian Michel, James Finlay Limited (London, UK). Die Jury der Stiftung hat seine Arbeit „Optimisation of yeast vitality measurement to better predict fermentation performance” einstimmig nominiert. Mit Michels Methode lässt sich die Gärleistung der Hefe in der Brauerei definieren. Der Preis ist mit 5000 € dotiert.

Werdegang Der Preisträger Maximilian Michel wurde 1986 in Hürth geboren und legte 2005 das Abitur am dortigen Ernst-Mach-Gymnasium ab. Von 2007 bis 2014 studierte er an der TU München Brauwesen mit Abschluss Diplom-Ingenieur, unterbrochen von einem einjährigen Studienaufenthalt in Dallas, USA.

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Brauerei Forum – Dezember 2021

2014 bis 2018 schrieb er seine Doktorarbeit und war gleichzeitig Betriebsberater am Forschungszentrum Weihenstephan für Brauund Lebensmittelqualität der TU München Weihenstephan. Bis Anfang 2020 blieb er beim Forschungszentrum Weihenste-

phan, wechselte dann als leitender Wissenschaftler für Applikationen/Innovationen zur Firma James Finlay Limited, London. Der Vorstand der DBMB-Stiftung gratuliert dem Preisträger ganz herzlich und hofft, ihn demnächst als neues Mitglied begrüßen zu können.

Preisverleihung an Dr. Maximilian Michel (l.) am 20. Oktober 2021 durch Oliver Landsberger (r.), Mitglied des Vorstandes der DBMB-Stiftung und Mitglied des Präsidiums des DBMB Foto: DBMB

(F.) Mit der Arbeit wurde eine optimierte, schnelle und standardisierte Vitalitätsmessung der Anstellhefe für die Brauerei entwickelt. Die Qualität der Hefe ist für viele Brauereien noch eine nicht greifbare bzw. messbare Einflussgröße in ihrem Prozess. Es wird wenig gemessen und vielmehr nach Erfahrung und Intuition gehandelt. Um den Zustand der Hefe besser definieren zu können, wurde diese Methode entwickelt. Sie kann verwendet werden, um die Gärleistung sowie den Diacetylabbau und den pH-Sturz in der Gärung einer Hefepopulation anhand der gemessenen Vitalität vorherzusagen. Damit lassen sich z.B. die Propagation oder die Qualität der Erntehefe verbessern. Ein weiterer Vorteil: Schwankungen der Hefequalität und damit auch der Bierqualität können frühzeitig erkannt und ausgeglichen werden. Das hat nicht zuletzt auch Auswirkungen auf den Ausstoß einer Brauerei.


23. VLB-LOGISTIKFACHKONGRESS Wegen der Corona-Pandemie wurde der BarthHaas-Grant im Rahmen einer Online-Veranstaltung verliehen. Dr. Nils Rettberg (rechts oben) und Scott Lafontaine (rechts unten), beide VLB Berlin, freuten sich über die Auszeichnung; links die Preisträger aus Belgien

14. bis 16. März 2022 Kultur + Kongress Zentrum, Rosenheim

Die zentrale Logistik-Informationsveranstaltung

BarthHaas GmbH & Co. KG

für die deutschsprachige Geträn­kebranche. Platt-

BarthHaas-Grant geht an Wissenschaftler der VLB Berlin und der Hochschule Gent

form für Vorträge, Besichtigung, Fachausstellung

Der Hopfenspezialist BarthHaas hat Dr. Nils Rettberg und Scott Lafontaine, Wissenschaftler an der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB), mit seinem Förderpreis BarthHaas-Grants 2021 ausgezeichnet. Mit einem weiteren Grant wird das Projekt von Prof. Jessika de Clippeleer und Dr. David Laureys gefördert, die am Innovation Centre for Brewing & Fermentation der Hochschule Gent (HoGent), Belgien, forschen.

Themen

(F.) Das VLB-Team um Dr. Nils Rettberg und Scott Lafontaine will, unter Einsatz modernster Analytik, untersuchen, welche Substanzen in welcher Fraktion des Hopfens enthalten sind und was das für die Hopfenverarbeitung und die Hopfenproduktanwendung im Brauprozess bedeutet. Aspekte der Nachhaltigkeit und einer besseren Ausbeute im Brauprozess sollen dabei besonders berücksichtigt werden. Das Projekt von de Clippeleer und Laureys wird unter die Lupe nehmen, welches Potenzial Hopfengeschmack und -aroma für KombuchaGetränke haben und welche Hopfensorten bzw. -produkte sich dafür am besten eignen. Die Forschungsarbeiten wer-

den jeweils mit 10 000 € unterstützt. Wegen der CoronaPandemie hat die Verleihung Mitte November online stattgefunden. Dr. Christina Schönberger, Leiterin des Teams „Brewing Solutions“ bei BarthHaas, gratulierte den Preisträgern für ihre kreativen Ansätze. „Ich bin gespannt, welche Ergebnisse die Forscher hervorbringen werden. Viele von uns geförderte Projekte haben in den vergangenen Jahren zu ganz neuen Erkenntnissen geführt.“ Mit den BarthHaas-Grants werden seit 2007 jährlich richtungsweisende wissenschaftliche Projekte an Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen gefördert. In vielen Fällen dienten sie als Anschubfinanzierung: Viele erfolgreiche Arbeiten erweckten breite Aufmerksamkeit und konnten mit öffentlichen Mitteln fortgeführt werden. Mit den Grants will BarthHaas Begeisterung für den Hopfen wecken, Forschungsideen fördern und Kontakte zu jungen Wissenschaftlern aufbauen und intensivieren. In den vergangenen Jahren hat sich in der Hopfenforschung viel getan. Mit den Grants konnte der Hopfenspezialist der Wissenschaft immer wieder entscheidende Impulse geben.

& Networking:

 Mehrweg- und Leergutmanagement  Transportlogistik und Nutzfahrzeuge  Automatisierung Intralogistik  Innovationen zur Logistikdigitalisierung  E-Mobilität in der Getränkebranche  Nachhaltigkeitskonzepte und Carbon Foot Print

Rahmenprogramm  Besichtigung des neuen Hochregallagers der Adelholzener Alpenquellen in Siegsdorf  Mit Abendveranstaltung und Fachausstellung

www.vlb-berlin.org/logistik2022 VLB Berlin, Seestraße 13, 13353 Berlin fim@vlb-berlin.org

Brauerei Forum – Dezember 2021

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IfGB AKTUELL

 TAGUNGEN

IfGB-Forum in Höhr-Grenzhausen: Erfolgsgeschichten und Brennereitechnologie Mit Unterstützung von

Dr. Konrad Horn (l.) und Tim Müller präsentieren die Erfolge der Deutschen Spirituosen Manufaktur Stefan Penninger moderierte den zweiten Tagungstag

Fotos: WiK

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Der zweite, von Stefan Penninger moderierte, Tag des 19. IfGB-Forums Anfang Oktober 2021 startete mit den Themenschwerpunkten „erfolgreiche Spirituosen, erfolgreiche Unternehmen“. Eine weitere Session widmete sich der Brennereitechnologie. Auch dieser Tag glänzte mit spannenden Vorträgen und angeregten Diskussionen. (WiK) „Ich bin sehr froh, dass es das IfGB-Forum gibt, eine Veranstaltung für Wissens- und Erfahrungsaustausch“, betonte Stefan Penninger. Andreas Büdenbender, Henkell-Freixenet, Wiesbaden, referierte über 100 Jahre Wodka Gorbatschow. Er bot einen historischen Rückblick. Der Wodkahersteller Leo Leontowitsch Gorbatschow floh während der Oktoberrevolution 1917 von St. Petersburg nach Berlin. Dort erhielt die Familie Gorbatschow 1921 eine offizielle Produktionserlaubnis. Zwei Jahre später wurde die bis heute immer wieder aktualisierte Zwiebelturmflasche und das blaue Etikett als Warenzeichen eintragen. In den 1960er-Jahren übernahm Söhnlein Rheingold das Unternehmen, was schließlich zur heutigen Ansiedlung der Spirituosenproduktion von Henkell Freixenet in Wiesbaden führte. Damit wurde die Berliner Marke ab den 1960er-Jahren national und der Absatz verdoppelt. Nach eigenen Angaben ist Wodka Gorbatschow seit Mitte der 1970er-Jahre deut-

Fotos: WiK

Brauerei Forum – Dezember 2021

scher Marktführer im Wodkasegment und seit 2015 Deutschlands meistgekaufte Spirituose. Die Umsätze steigen weiter. „2020 lagen wir bei einem Absatzplus von knapp 4 %“, sagte Büdenbender. Wodka wird das ganze Jahr über konsumiert, zu Silvester zeigt sich ein besonderer Peak. Die aktuelle Werbekampagne „Freeze the Moment“ fokussiert sich auf die 20- bis 29-Jährigen. Entsprechend gratulieren in den Spots im TV und den sozialen Medien junge, szenige Menschen dem Geburtstags-Wodka. „Außerdem hat der Rapper Eko Fresh mit uns zum Geburtstag der Marke einen eigenen Song kreiert.“ Anlässlich des Jubiläums hat die Marke eine goldene Limited Edition herausgebracht Zur Produktion von Wodka Gorbatschow wird ausschließlich Neutralalkohol aus Getreide verwendet. Die Ausmischung erfolgt vollautomatisch in einer Gemischregelanlage mit Biegeschwinger. Anschließend wird der Wodka auf –12 °C abgekühlt und über vier

Aktivkohlefilter gefiltert. Für die Feinfiltration vor den Abfülltanks wird das Produkt auf 18 °C erwärmt. Die Vorproduktion ist relativ groß. „4 Mio. L müssen wir auf Lager liegen haben, damit wir drei Monate abfüllen können. Das Ganze ist am Ende auch eine logistische Hochleistung“, erklärte der Referent. Eine andere Erfolgsgeschichte präsentierten Tim Müller und Dr. Konrad Horn, Deutsche Spirituosen Manufaktur (DSM), Berlin, mit Produktentwicklung, Krisenfestigkeit und Ideenreichtum. Die heutigen DSM-Geschäftsführer kamen über ihr Interesse an Wein zum Brandy, später auch zu europäischen Spirituosen. „Geiste fanden wir immer sehr spannend“, berichtete Müller. Im Jahr 2018 ging die DSM mit 70 Produkten auf den Markt, aktuell fokussiere man sich auf 115 Produkte. Dr. Horn ist der Produktentwickler. „Ich folge meist einem theoretischen Ansatz: Welchen Neutralalkohol nehme ich? Wie ist mein Wasser?


„Wir verwenden verschiedene Wasserqualitäten für unterschiedliche Produkte.“ Weitere Fragen stellen sich: „Sind die pflanzlichen Rohstoffe – trocken? Oder frisch? Welche Ansatzkonzentration?“ Erste Versuchsreihen werden im Team verkostet, ehe eine 2. Runde folgt. Bei der 3. Runde entscheidet sich, ob ein Produkt in die Herstellung gehen kann. So sind in den vergangenen Jahren mehr als 1500 Versuchsreihen entstanden. „Gelernte Erlebnisse wollen wir mit unseren Produkten wachrufen. Oder auch neue“, sagte Dr. Horn, z. B. mit einem Herbstlaub-Geist. „Ich wollte den Geruch und den Geschmack eines Herbstspaziergangs konservieren.“ Lag anfangs der Schwerpunkt vollkommen auf Geisten, launchten die Newcomer 2020 ihre Likörlinie. Den Lockdown 2020 hat die DSM recht gut überstanden. Dazu trugen Online-Shop, Desinfektionsmittel-Produktion und ein eigenes Ladengeschäft in Berlin-Mitte bei. Wenn man ein Premiumprodukt ohne Einsatz von Zucker oder Zusatzstoffen macht, hat man sehr hohe Materialkosten. Um diese Qualität transparent zu machen, setzt die DSM seit Jahresende die freiwillige Inhaltsliste aufs Etikett. Anschließend wurde ein umstrittenes Thema diskutiert. „Ich finde, es ist an der Zeit, darüber zu reden“, betonte IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. Julian Machinek und Annika Wüstenhagen, Döhler, Darmstadt, referierten über Chancen und Herausforderungen nicht-

alkoholischer „Spirituosen“. „Die Welt der Getränke verändert sich rasend schnell“, sagte die Referentin. Zu den innovationstreibenden Megatrends gehören u. a. multisensorische Erlebnisse sowie Alkoholkonsum und -verzicht. Bisher handle es sich bei den alkoholfreien „Spirituosen“ um einen kleinen Markt, aber mit starkem Wachstumspotenzial. Für Spirituosenhersteller gelte es, Stammkunden zu halten, die ihren Alkoholkonsum reduzieren wollen, und neue Zielgruppen zu erschließen, die noch nie Alkohol getrunken haben. Ein erfolgreicher Einstieg könne gelingen, wenn man die Zielgruppen klar definiert und ihnen ein passgenaues Produkt mit dem entsprechenden Marketing anbietet. Da seien z. B. die Gesundheitsbewussten, die Innovativen und Jungen, die Mix-Drink-Trinker und Genussorientierten. Um sich deutlich gegen herkömmliche Erfrischungsgetränke abzusetzen, sei ein erwachsener Geschmack (herb/bitter, weniger süß) anzustreben. Als Positionierung biete es sich an, entweder einen Ersatz für Spirituosen mit einer möglichst ähnlichen Geschmacksausprägung zu entwickeln oder als klare Alternative mit ganz neuen Geschmackserlebnissen aufzuwarten. Wüstenhagen skizzierte zu jeder Produktvariante die passende Marketingstrategie und stellte in Aussicht: „Die alkoholfreien Produkte sind nicht billiger als die mit Alkohol.“ Julian Machinek stellte Produktentwicklung und technische Umsetzbarkeit vor. Für die Nachahmung von Kräuterspirituosen wie z. B. Likör

oder Gin sind die Schlüsselzutaten Aromen, Des­tillate und Extrakte. Diese können auf Ethanol und/oder Propylenglycol (PG) basieren. Der Alkoholgehalt der finalen Applikation liege zwischen 0,0 % und 0,25 % vol. Döhler-Multisens ® Flavours soll ein alkoholisches Mundgefühl simulieren. Bei klaren und dunklen Spirituosen wie Rum oder Whisky werden Aromen, Destillate und Extrakte verwendet. Diese sollten auf PG und/oder niedrigem Ethanolgehalt basieren. Alcohol Booster z. B. aus Chili sollen alkoholische Schärfe nachahmen. Karamellsirup, Bonifikateure und Typagen sind weitere Schlüsselzutaten. Bei Kräuter- und Bitterspirituosen wählt man Basisnoten, wie z .B. Wacholder bei Gin-Kopien. Für die Kopfnoten würden verschiedene aromatische Kräuter, Gewürze und Früchte hinzugefügt, um dem Endprodukt mehr Komplexität zu verleihen. „Wacholder u. ä. destillieren wir bei ganz geringem Alkoholgehalt“, erläuterte der Destillateurmeister. „Es fehlt uns zur Haltbarmachung der Alkohol“, gab er zu bedenken. Daher verwende man u. a. Sorbinsäure. „Es muss bei allen Produktionsschritten besonderer Wert auf Hygiene gesetzt werden.“ Beachte man dies, seien diese Produkte ungeöffnet 9 bis 12 Monate haltbar. Geöffnet empfahl Machinek kalte Lagerung und schnellen Verbrauch. Co-Sponsor Hubertus Vallendar führte am ersten Tagungstag gemeinsam mit seinem Sohn Mario durch die Brennerei Hubertus Vallendar in Kail an der Mosel. „Die Produktion

Brauerei Forum – Dezember 2021

Andreas Büdenbender

Hubertus Vallendar (M.) führt durch seine Brennerei Julian Machinek und Annika Wüstenhagen stellen die Chancen alkoholfreier „Spirituosen“ vor

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IfGB AKTUELL

Hubertus Vallendar

Alexander Plank Michael Giesse, Vinolok (r.) im Kundengespräch in der Fachausstellung Gerald Erdrich, Bundesverband der Deutschen Klein- und Obstbrenner, in der Diskussion

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liegt bereits in der Verantwortung meines Sohnes Mario“, erklärte Vallendar. „Wir nehmen den Manufaktur-Gedanken sehr ernst.“ Neben der Obstbrand- und Geistproduktion hat sich das Unternehmen auch dem Gin verschrieben. Daneben gibt es aber auch Whisky und Tresterbrand sowie einen Boonekamp. Gearbeitet wird mit vier verschiedenen Brenngeräten. Gelagert wird überwiegend auf Edelstahl und auf Holz. Bei Letzerem experimentiert Vallendar mit unterschiedlichen Temperaturen in großen Kühlzellen. Am zweiten Tagungstag referierte Hubertus Vallendar über die Konzentration von Aromen in der Kolonnenbrennerei. Er bringt reiche Erfahrung aus Brennereianlagenbau und Sensorik mit. Seit 1987 betreibt er die eigene Brennerei. Grundlage der Roh- und Feinbrennereianlage sowie der Kolonnenbrennerei sind Widerstände. Auch der Einsatz von Verstärkerböden basiere auf diesem Prinzip. Vallendar verglich unterschiedliche Dephlegmatoren zur Säuberung des Alkohols und der Aufkonzentrierung sowohl des Alkohols als auch der Aromen. Er schlug eine Abkopplung des Dephlegmators vom Kühler vor, um eine separate Regelung zu ermöglichen. Bei einem Dephlegmator mit homogener Temperaturführung sei keine ordentliche Stofftrennung möglich, die Abtrennung des Nachlaufs extrem schwierig. Auch werde u. U. Vorlauf in den Mittellauf verschleppt. Ein anderer Weg sei, beim Dephlegmator die Temperaturen an Ein- und Ausgang zu regeln. Mit einem Temperaturunterschied könne eine Kolon-

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ne gesteuert werden. „Je tiefer die Eingangstemperatur, desto sauberer werden die Destillate“, sagte Vallendar. Aber u. U. verliere man Aroma. Der dritte Weg sind stufenlos regelbare Flüssigkeitsstände auf den Verstärkerböden. Der Widerstand auf einem Glockenboden ist abhängig von der Größe des Bodens und von der Höhe des Flüssigkeitsstandes. „Nur mit einer aufeinander abgestimmte Nutzung von Hitzequellen in der Kolonne, regulierbaren Verstärkerböden und Dephlegmator können wir Spitzenbrände – saubere Destillate mit hohen Aromaanteilen – herstellen“, betonte Vallendar. Abschließend ergänzte er: „Die Kolonne bietet viele Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Qualität. Die Temperaturdifferenzen geistseitig von oben nach unten sowie die Wassertemperatur von Eingang und Ausgang des Dephlegmators sind von entscheidender Bedeutung für Qualitätsobstbrände und Geiste“, sagte der Referent. „Vielleicht reden wir künftig über Destillationssäulen, bei der jeder Boden seinen eigenen Dephlegmator hat“, bot Vallendar einen Blick in die Zukunft. Die passende Skizze dazu lieferte er gleich mit. Alexander Plank, Carl GmbH, Eislingen, verglich Blasen-Destillation mit kontinuierlicher Destillation. Er stellte eine kontinuierlich arbeitende Wodka-Anlage vor, die 30 000 L Maische pro Tag verarbeitet, 24/7. Im Gegenzug dazu zeigte er eine Whisky Brennerei, die auf 10 000L-/ 6000-L-Pot-Stills täglich die gleiche Maischemenge verarbeitet. Es sei entscheidend, welche Roh-

stoffmengen man in welcher Zeit verarbeiten will und welcher BrennPhilosophie man folgt. Sämtliche Spirituosenkategorien könnten mit beiden Verfahren hergestellt werden. „Nur Geiste sind m. E. noch nicht auf kontinuierlichen Anlagen hergestellt worden“, sagte Plank. In Frankreich wird für die Cognac Herstellung die klassische Blasendestillation vorgeschrieben. In der ObstBrennerei findet man ebenfalls vornehmlich das Batchverfahren. Korn kann auf einer vollkontinuierlichen Anlage hergestellt werden oder auf einer „Hybrid-Anlage“ mit kontinuierlichem Maische-Brenngerät und anschließender Rektifikation. Automatisiert man die kontinuierliche Destillation, können Temperaturen, Druck, Drehzahlen von Pumpen etc. am Bildschirm gesteuert und überwacht werden. Die Fraktionierung ist eine Frage des Ortes. „Ich kann einstellen, wie viel Vorlauf oder Nachlauf pro Stunde an welchem Ort ich abtrennen möchte.“ Eine kontinuierliche Brennerei mache jedoch erst Sinn ab mindestens 18 000 L Maische/Tag. „Der Horror einer vollkontinuierlichen Anlage besteht aber im An- und Herunterfahren derselben“, warnte der Referent. „Bei der Blasendestillation drehen Sie einfach den Dampfhahn zu und schalten das Gerät aus. Energetisch ist die Blasen-Destillation allerdings schlechter. Bei jeder Batch heizt man kalte Maische auf, und am Ende läuft die heiße Schlempe ohne Nutzung der Restwärme ab. Man benötigt ca. 30 % bis 40 % mehr Heiz-Energie als ein kontinuierlichen Destillation. (Wird fortgesetzt)


 FORTBILDUNG

 MESSEN

IfGB

Destillateur-Aufbaukurs 2022 – Anmeldung offen

Craft Spirits Berlin 2022 – Neustart nach Corona-Pause Foto: WiK

Die Fortbildung bietet 14 Tage kompaktes, praxisorientiertes Lernen rund um die Spirituosenherstellung und -sensorik. (WiK) Der Kurs richtet sich an Mitarbeiter aus Brennereien, Likörmanufakturen und Industriebetrieben. Nach Einzelfallprüfung können auch Quereinsteiger zugelassen werden. Die Anmeldung ist möglich unter: www.spirituosen.ifgb.de/destillateur-aufbaukurs Foto: VLB

Craft Spirits Berlin, die Messe für handwerklich produzierte Spirituosen, ist für den 5. und 6. März 2022 geplant. (F.) „Wir freuen uns auf eine Messe mit alten Bekannten und neuen Gesichtern, mit Produkten aus Familienbetrieben und unabhängigen Brennereien, auf eine Messe mit den besten Craft Spirits“, sagen die Organisatoren Theo Ligthart und Dr. Thomas Kochan. Das Interesse an regional verankerten und nachhaltig produzierten Spirituosen

von kleinen Erzeugern wächst. Craft Spirits Berlin ist nach eigener Einschätzung Europas wichtigste Messe für „handcrafted spirits“. Sie bringt die Produzenten mit Gastronomen, Fachhändlern und den Einkäufern der Hotellerie zusammen. Zugleich ist sie der Ort, an dem Brennereien und Spirituosenmanufakturen ihr Sortiment interessierten Endverbrauchern vorstellen. Zur Messe gehört auch der Wettbewerb „Craft Spirits Berlin Awards“. Anmelde- und Einsendeschluss ist der 31. Januar 2022

20. IfGB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI 27. und 28. September 2022 in Billerbeck bei Münster Die führende deutschsprachige Fachtagung für Brenner und Spirituosenhersteller Kornrevival – Rohstoffpreise – Nachhaltigkeit – Digitalisierung – Spirituosenproduktion der europäischen Nachbarn

Mit Unterstützung von

IfGB c/o VLB Berlin e.V., Seestraße 13, 13353 Berlin  +49 30 450 80-270, Fax: +49 30 450 80-210,  kuennemann@ifgb.de

www.spirituosen.ifgb.de/Billerbeck2022

Brauerei Forum – Dezember 2021

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IfGB AKTUELL

 AUSZEICHNUNGEN

Bundesehrenpreise für Spirituosen verliehen Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat im November 2021 acht Spirituosenhersteller mit dem Bundesehrenpreis geehrt. Die höchste Auszeichnung der deutschen Ernährungswirtschaft wird jährlich, getrennt nach Produktkategorien, an deutsche Lebensmittelproduzenten verliehen. Pandemiebedingt wurde erneut auf die traditionelle Zeremonie für die persönliche Überreichung der Urkunden und Medaillen verzichtet. Für die zwei besten Betriebsleistungen bundesweit wird der Bundesehrenpreis in Gold und Silber verliehen

links: Steffi und Peter Klöckner freuen sich über die hohen Auszeichnungen

DLG-Qualitätsprüfung Mit ihren strengen Prüfkriterien, Laboranalysen und Deklarationsprüfungen an der VLB Berlin sowie einer Experten-Jury von SensorikSachverständigen, gehören die DLG-Qualitätsprüfungen zu den wissenschaftlich anspruchsvollsten und objektiven Qualitätsprüfungen der Lebensmittelbranche. Foto: Pabst & Richarz

rechts: Michelle Becker und Martin Wingbermühlen präsentieren stolz die Bundesehrenpreis-Medaille und die Urkunde

(BF) Die Preisträger hatten zuvor in den Qualitätsprüfungen der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) die besten Gesamtergebnisse erzielt. Der Bundesehrenpreis steht laut DLG-Präsident Hubertus Paetow für eine hervorragende Qualitätsleistung, die Ausdruck hohen fachlichen Könnens ist. „Die Bundesehrenpreisträger verkörpern Genusskultur und konsequentes Qualitätsstreben auf eine Weise, die ihresgleichen sucht. „Die ausgezeichneten Unternehmen setzen Maßstäbe und dürfen sich deshalb zu Recht als Botschafter genussvoller Qualitätsprodukte bezeichnen“, so Paetow.

Foto: Birkenhof/J. Willwacher

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Brauerei Forum – Dezember 2021

Bundesehrenpreis in Gold*: Laux GmbH, Föhren VLB-Mitglieder ausgezeichnet Bundesehrenpreis in Silber*: Henkel-Freixenet, Wiesbaden Bundesehrenpreise • Pabst & Richarz Vertriebs GmbH (Berentzen-Gruppe), Minden • Jobelius Spirituosen e. K., Valwig • Birkenhof-Brennerei GmbH, Nis­tertal Weitere Bundesehrenpreise • Deheck Destillerie & Likörmanufaktur, Gau-Odernheim • Bimmerle Private Distiller y, Achern • Elztalbrennerei, Gutach VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine gratuliert allen Bundesehrenpreis-Trägern, besonders natürlich den VLB-Mitgliedsunternehmen Henkell-Freixenet, Pabst & Richarz von der Berentzen-Gruppe, Jobelius Spirituosen und Birkenhof-Brennerei. „Sehr stolz sind wir darauf,

dass mit Henkell-Freixenet erneut ein VLB-Mitglied den Bundesehrenpreis in Silber erhalten hat“, betont Dr. Fontaine. Andreas Büdenbender, Abteilungsleiter Spirituosen bei HenkellFreixenet, freut sich sehr über die hohe Auszeichnung. Anlässlich des Jubiläumsjahres 100 Jahre Wodka Gorbatschow hebt er hervor: „Die besondere Qualität von Wodka Gorbatschow wird regelmäßig durch internationale Wettbewerbe belegt. Nicht zuletzt gewannen im Jahr 2021 die Sorten Wodka Gorbatschow 37,5 % vol., 50 % vol. und Wodka Gorbatschow Citron den Goldenen DLG-Preis. Ebenfalls in diesem Jahr wurde Wodka Gorbatschow 37,5 % vol. bei den Meininger’s International Spirits Awards mit Gold prämiert.“ Familie Klöckner von der BirkenhofBrennerei ist für die Auszeichnung in diesem ungewöhnlichen Jahr besonders dankbar. Zum zweiten Mal in Folge ist das Familienunternehmen sowohl mit dem Bundesehrenpreis als auch dem Staatsehrenpreis der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz geehrt worden. „Wir freuen uns riesig über diese Auszeichnungen“, sagt Steffi Klöckner, Geschäftsführerin der Birkenhof-Brennerei mit einem Lächeln. „Gerade in diesen aufregenden Zeiten ist eine solche Ehrung wirklich etwas ganz Besonderes.“ Jörg Peissker, Geschäftsführer von Pabst & Richarz, betont: „Wir freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung mit dem Bundesehrenpreis. Sie zeigt, dass unser Anspruch unser Unternehmen weiterhin vorantreibt.“ Martin Wingbermühlen, Leiter Qualitätsicherung der Berentzen-Gruppe, ergänzt: „Natürlich sind wir stolz, dass unsere Qualitätsanstrengungen so positiv bewertet werden.“


Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin

 VERBÄNDE

Der BSI beruft Alois Gerig und Angelika Wiesgen-Pick zu Genuss-Botschaftern Im Rahmen seines mit rund 150 Gästen aus Politik, Bundesministerien, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden sehr gut besuchten Politischen Gästeabends in Königswinter berief der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) am 3. November 2021 Angelika Wiesgen-Pick und Alois Gerig zu „Genuss-Botschaftern – für den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken“. (BF) BSI-Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick und Alois Gerig, ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages (CDU/CSU) und ehem. Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, sind am 3. November als „Genuss-Botschafter – für den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken“ berufen worden. Vor einem hochkarätigen Publikum überreichte BSIPräsident Thomas Ernst den beiden Ausgezeichneten die Urkunden und je eine Miniaturdestille. Die Laudatio für Alois Gerig hielt Prof. Dr. Erik Schweickert, GenussBotschafter und Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg (FDP). Alois Gerig war von 2009 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2015 bis 2021 Vorsitzender des Bundestags-Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft. Außerdem ist er seit Gründung 2018 Präsident der Gesellschaft für Geschichte des Branntweins (GGBW). In seiner Dankesrede führte Alois Gerig aus: „Ge-

Fotos: BSI/Matthias Richter

nuss erleben zu dürfen, gehört zu einem freien und lebenswerten Leben dazu! Ich bin froh, in einer Zeit und einem Land leben zu dürfen, wo die meisten Menschen Zugang auch zu solchen Genussmitteln haben. Gewisse Freiheiten sind mir wichtiger, als durch Ordnungsrecht Verbote in die Welt zu setzen. Diese Freiheiten erfordern jedoch ein hohes Maß an Verantwortung und müssen mit ständiger Aufklärung begleitet werden! Nur dann wird aus dem Genuss keine Sucht.“ Außerdem sei er stolz, dass der BSI mit seinen Mitgliedsunternehmen eine „unglaubliche Vielfalt an feinsten Spirituosen bereithält, die weltweit Anerkennung und Absatz finden“. Thomas Ernst gratulierte in seiner Laudatio Angelika Wiesgen-Pick zu ihrem 40-jährigen Dienstjubiläum im BSI, betonte ihre besonderen Leistungen für den Verband und nominierte sie im Namen des BSIPräsidiums als weitere Genuss-Botschafterin. „Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre mit An-

gelika Wiesgen-Pick“, betonte der Präsident. „Eine Geschäftsführerin ist immer nur so gut wie ihr Team“, zeigte sich die Jubilarin bescheiden und erzählte von ihren ersten Jahren beim BSI, ihrer Faszination vom Facettenreichtum der Branche und ihren Aufgaben sowie der herzlichen Aufnahme im Verband. „In unseren Lebenskreisen sind alkoholhaltige Getränke von je her unverzichtbare Elemente einer gelebten Genuss- und Traditionskultur“, führte Wiesgen-Pick aus. „Der BSI wird auch in Zukunft diese Kultur – in einer auf Selbstbestimmung aufbauenden Gesellschaft – mitpflegen und unterstützen, wobei Aufklärung und Eigenverantwortung sowie Genuss dabei zusammengehören.“ Die Präventionsmaßnahmen des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ zeigen durchweg positive Ergebnisse. „Diese Initiativen werden wir auch in Zukunft fortsetzen“, betonte die BSI-Geschäftsführerin. Brauerei Forum – Dezember 2021

Die Laudatoren und die Ausgezeichneten: Prof. Erik Schweickert, Alois Gerig, Angelika WiesgenPick und Thomas Ernst (v. l.)

Angelika Wiesgen-Pick im Kreise ihrer Mitarbeiterinnen

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BETRIEBSWIRTSCHAFT

 BRAU-BÖRSEN-BILANZ

Anheuser-Busch InBev freut sich über Lateinamerika Die deutschen Börsen tendierten im Oktober 2021 fester: Der Dax mit 40 blue chips ging +2,8 % auf 15 689 Punkte aus dem Monat, der FAZ-Index mit 100 Valoren +2,0 % auf 2735 Zähler. Am 18. No­vember 2021 schlossen die Indizes bei 16 222 (2820) Punkten.

Weltbierprimus Anheuser-Busch InBev hat seinen Konzern-Getränkeabsatz im 3. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal +3,4 % gleich +5,0 Mio. hl ausgeweitet auf 151,6 (146,6) Mio. hl. Die Mehrverkäufe kamen aus dem laufenden Geschäft. Eigenbier verbesserte sich auf 131,4 (130,7) Mio. hl. Sein Absatz schmälerte sich infolge einer veränderten Berichtslogik um -2,9 Mio. hl, während im laufenden Geschäft +3,5 Mio. hl (+2,8 %) mehr verkauft wurden. Im 3. Quartal 2019 hatte ABI im heutigen Zuschnitt, ohne Australien-Geschäft, 143,4 Mio. hl Getränke abgesetzt, davon 127,3 Mio. hl Eigenbier. ABI verkauft im 3. Quartal 2021 mehr als 2019 Im 3. Quartal 2021 kam der Getränkeabsatz regional am stärksten in Mittelamerika voran mit +9,7 % gleich +3,1 Mio. hl auf 35,6 (32,5) Mio. hl: Kolumbien, wo neu „Doble Malta“ kam, zeigte einen Re-

kordabsatz. Europa/Nahost/Afrika einem noch schwächeren Markt. legte zu auf 22,1 (20,4) Mio. hl (+1,8 Umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin Mio. hl gleich +8,9 % vergleichbar, ABI daraus im 3. Quartal 2021 net-0,1 Mio. hl aus Konzernverände- to 14,3 (12,8/13,2) Mrd. US-$. (1 € rungen): Dort habe Südafrika im galt am 1. Juli 2021 1,19 US-$ und mittleren 20-%-Beam 30. September reich zugeleg t und noch 1,16 US-$.) Im Heute in der auch Nigeria mehr laufenden Geschäft Brau-Börsenverkauft. Südameriwurden dabei +7,9 % Bilanz ka verkaufte +8,7 % gleich +1,0 Mrd. US-$ gleich +3,1 Mio. hl mehr erlöst (hl-Umsatz • AB InBev mehr auf 39,4 (36,3) +4,3 %), weitere +0,45 • Carlsberg Mio. hl: Brasilien-Bier Mrd. US-$ kamen aus • diageo stieg +7,3 % auf einen der Währungsumrech• Heineken u.a. Rekord - Bierabsat z nung. Den größten Umfür rollierend 12 Mosatzsprung zeigte Südnate im 3. Quartal. amerika auf 2,5 (1,9) Nordamerika gab im laufenden Mrd. US-$ (davon +24,8 % gleich Geschäf t -4,8 % gleich -1,4 +0,5 Mrd. US-$ aus dem laufenden Mio. hl ab auf 28,1 (29,5) Mio. hl: Geschäft; Brasilien +15,3 %). MitDer US-Großhändlerabsatz (STW) telamerika sprang auf 3,2 (2,6) habe bei -4,7 % gelegen, ge- Mrd. US-$ (davon +14,5 % gleich lobt wurde „Michelob Ultra“. Und +0,4 Mrd. US-$ aus dem laufenden Asien/Pazifik tendierte -5,9 % Geschäft). Europa/Nahost/Afrika gleich -1,6 Mio. hl schwächer auf legte zu auf 2,1 (1,9) Mrd. US-$ 26,0 (27,7) Mio. hl: China gab -7,1 % (davon vergleichbar +11,0 % ab in einem durch Pandemie- gleich +0,2 Mrd. US-$; Südafrika Maßnahmen im mittel einstelligen mit zweistelligem Plus). NordameProzentbereich engeren Markt, rika behauptete sich auch dank und Südkorea klein einstellig in Wechselkursen bei 4,35 Mrd. US-$

AB InBev: 9 Monate 2021, 2020 und 2019 im Vergleich Getränke­absatz (Mio. hl) Regionen

Umsatz (Mio. US-$)

Normalis. EBIT (Mio. US-$)

9M/2021

9M/2020

9M/2019

9M/2021

9M/2020

9M/2019

9M/2021

9M/2020

9M/2019

Nordamerika

81,39

81,51

82,64

12 382

11 888

11 852

4169

4173

4102

Mittelamerika

103,57

84,31

97,99

9057

6890

8681

3558

2661

3948

Südamerika

111,33

99,06

98,46

6605

5550

6824

1599

1188

2054

Europa/Nahost/Afrika

62,67

53,93

62,02

5899

4883

5775

1069

609

1383

Asien/Pazifik

72,10

66,71

77,69

5401

4447

5333

1382

959

1501

0,98

0,68

0,65

763

455

528

-990

-733

-696

432,03

386,19

419,45

40 106

34 114

38 994

10 788

8856

12 293

Globaler Export, Holdings Gesamt

Quelle: AB InBev-Pressemitteilung zum 3. Quartal 2021 und 2020 (Basis: ungeprüfter IFRS-Konzernabschluss; 2019: nach Restatement wegen der Abgabe des Australien-Geschäfts)

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Brauerei Forum – Dezember 2021


(vergleichbar -1,1 % gleich -0,05 Mrd. US-$; US-hl-Umsatz +4,1 %). Und Asien/Pazifik behauptete sich dank Wechselkursen gut auf 1,9 (1,8) Mrd. US-$ (vergleichbar -2,0 % gleich -0,04 Mrd. US-$). Die drei Weltmarken „Budweiser“ (+2 %), „Stella Artois“ (+18 %) und „Corona“ (+17 %) hätten in Summe +5,0 % mehr umgesetzt. Leuven auch in den ersten 9 Monaten 2021 besser als 2019 In den ersten 9 Monaten 2021 hat Leuven damit im Konzern 432,0 (386,2) Mio. hl Getränke verkauft. Der Mengensprung um +11,9 % bzw. 45,8 Mio. hl kam komplett aus dem laufenden Geschäft. Eigenbier legte zu auf 379,0 (341,0) Mio. hl (vergleichbar +12,1 % bzw. +40,8 Mio. hl, -2,8 Mio. hl aus veränderter Berichtslogik). Damit liegt ABI auch für die ersten 3 Quartale 2021 über 2019: Seinerzeit hatte Leuven im heutigen Zuschnitt 419,4 Mio. hl Getränke verkauft, davon 371,4 Mio. hl Eigenbier. Die vergleichbare Mengenausweitung in den ersten 9 Monaten 2021 bei Getränken kam mit 19,3 Mio. hl aus Mittelamerika (Mexiko gut +17 %, Kolumbien > 30 %), mit 12,3 Mio. hl aus Südamerika, mit 8,9 Mio. hl aus Europa/Nahost/Afrika (Südafrika mit deutlich zweistelligem Plus, Europa mittel einstellig) und mit 5,4 Mio. hl aus Asien/Pazifik (China +9,4 %), während sich Nordamerika mit -0,2 Mio. hl knapp behauptete. Ihren Nettoumsatz konnte ABI überproportional zum Absatz ausweiten auf 40,1 (34,1/39,0) Mrd. US-$. Da-

bei wurden im laufenden Geschäft +17,0 % gleich +5,8 Mrd. US-$ mehr erlöst (hl-Umsatz +4,7 %), +0,3 Mrd. US-$ kamen aus der Währungsumrechnung und -0,1 Mrd. US-$ aus Konzernveränderungen. Von den vergleichbaren 5,8 Mrd. US-$ Mehr­ umsatz kamen +2,1 Mrd. US-$ aus Mittelamerika, +1,7 Mrd. US-$ aus Südamerika, +0,8 Mrd. US-$ aus Europa/Nahost/Afrika, +0,6 Mrd. US-$ aus A sien/Pazifik und +0,4 Mrd. US-$ aus Nordamerika. Die drei Weltmarken hätten +18,0 % mehr umgesetzt. Und mit dem Modewort des Quartals, „beyond beer“, bei ABI geht es dabei um Seltzer und Cocktails in Dosen, hätten sich 1,2 Mrd. US-$ Umsatz verbunden. Die direkten Umsatzkosten stiegen auf 17,0 (14,4) Mrd. US-$ (vergleichbar +18,3 % gleich +2,6 Mrd. US-$). Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten sprang auf rund 10,8 (8,9) Mrd. US-$. Die Umsatzmarge lag auf dieser Ebene bei 26,9 (26,0) %. Einmaleffekte saldierten sich auf -0,3 (-2,9) Mrd. US-$ Aufwand (Vorjahr mit -2,5 Mrd. US-$ Firmenwertabschreibung). Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -4,8 (-7,3) Mrd. US-$ Aufwandssaldo bei -2,7 (-2,9) Mrd. US-$ laufenden Nettozinskosten und deutlich niedrigeren Belastungen aus der Absicherung von Aktienkomponenten für Personalvergütung und frühere Übernahmen. Nach -1,9 (-1,1) Mrd. US-$ Ertragsteuern und 0 (+2,1) Mrd. US-$ Ergebnis aus nicht fortgeführtem Geschäft (Australien) schloss ABI ihre ersten 9 Monate 2021 (2020) mit +3,77 (-0,41) Mrd. US-$ Kon-

Betriebs­marge

US-$/hl Getränke

(%, Basis normal. EBIT)

9M/2021

9M/2020

9M/2019

9M/2021

9M/2020

9M/2019

152

146

143

33,7

35,1

34,6

87

82

89

39,3

38,6

45,5

59

56

69

24,2

21,4

30,1

94

91

93

18,1

12,5

23,9

75

67

69

25,6

21,6

28,1

-

-

-

-

-

-

93

88

93

26,9

26,0

31,5

US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze. EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmaleffekte (außerordentliche Erträge/Aufwendungen)

zerngewinn (Vorjahr: Verlust), von denen +2,71 (-0,86) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Für ihr Gesamtjahr 2021 erwartete ABI aus Sicht Ende Oktober und unter Pandemievorbehalt nun ein EBITDA-Wachstum von 10-12 % (Ende Juli 2021: 8-12 %) bei unverändert noch stärkerem Umsatzplus und 4,5-5 Mrd. US-$ Nettoinvest. Heineken: UBL seit 29. Juli 2021 konsolidiert Bei Bier-Vizeweltmeister Heineken N.V. stellte sich der KonzernGetränkeabsatz im 3. Quartal 2021 auf 69,2 (71,3) Mio. hl. Im laufenden Geschäft verkaufte Amsterdam -5,1 % Das Umsatzwachstum im 3. bzw. -3,6 Mio. hl weniger. Quartal 2021 wurde anteiKonzernveränderungen lig kompensiert durch schon glichen mit +1,6 Mio. hl erwarteten Gegenwind von den anteilig aus: Davon kaWechselkursen und Rohstoffen men +1,8 Mio. hl Bier im Verein mit angehobenen aus der Region Asien/ Kosten aus den Lieferketten in Pazifik, wo seit 29. Juli bestimmten Märkten. Zusätz2021 die indischen Unilich stiegen die Vertriebs- und ted Breweries Ltd. (UBL) allgemeinen Verwaltungskosten konsolidiert werden. (Im durch mengenabhängig höhere BarthHaas-Bericht stehen Distributionskosten und mehr für UBL 8,9 Mio. hl BierAufwandsabgrenzungen für ausstoß 2020 nach 13,5 variable Vergütungen. Mio. hl 2019.) Bier gab ab auf 60,2 (62,9) Mio. hl, Aus der ABI-Pressemitteilung davon -3,2 Mio. hl verfür das 3. Quartal 2021 gleichbar (auch -5,1 %) und +0,5 Mio. hl aus dem Saldo der Konzernveränderungen. Sonstige Getränke legten durch Konzernveränderungen (+1,1 Mio. hl) zu auf 7,0 (6,4) Mio. hl, vergleichbar gaben sie -0,5 Mio. hl ab (-7,6 %). An Handelsware wurden 2,1 (2,0) Mio. hl verkauft. Heinekens Gruppenbierabsatz, er enthält auch 2,7 (2,1) Mio. hl Lizenzbier bei Dritten und die Anteile an Beteiligungen und Joint ventures, stellte sich auf 73,8 (76,6) Mio. hl. Absatz im 3. Quartal spürt Vietnam-Lockdown Regional schlug sich im 3. Quartal 2021 beim Konzerngetränkeabsatz am besten Afrika/Nahost/Osteu­ ropa auf 12,8 (12,0) Mio. hl (+1,0 Mio. hl bzw. +8,6 % im laufenden Geschäft, -0,3 Mio. hl aus Konzernveränderungen): Südafrika habe knapp 50 % zugelegt, Ägypten etwas über 10 % mehr verkauft, Nigeria sei im mittel einstelligen Bereich vorangekommen (so auch Äthiopien bei Bier), und auch Russ­ Brauerei Forum – Dezember 2021

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BETRIEBSWIRTSCHAFT

land habe mehr abgesetzt, indes weniger als der dortige Markt. Europa schloss auch wetterbedingt mit 28,3 (28,8) Mio. hl (vergleichbar -2,2 % gleich -0,6 Mio. hl): PolenBier habe etwas mehr als 10 % abgegeben, Frankreich-Bier hoch einstellig, so auch die Niederlande, dort vornehmlich durch schwachen Handel. Der Großbritannien-Getränkeabsatz habe marktkonform klein einstellig leichter tendiert, auch durch Logistikprobleme, bei starker Gastronomie und schwachem Handel. Bierplus kam aus Spanien und Italien jeweils dank Gastronomie. Die Region Amerika gab -6,7 % bzw. -1,6 Mio. hl ab auf 22,1 (23,6) Mio. hl: Brasilien-Bier verlor im Bereich von -15 % und USA-Getränke gaben mittel einstellig ab, während Mexiko-Bier mittel einstellig zugewann. Und Asien/ Pazifik stellte sich auf 6,1 (6,8) Mio. hl (vergleichbar -37 % gleich -2,5 Mio. hl, +1,8 Mio. hl aus dem Konsolidierungskreis): Durch strikten Lockdown brach Vietnam-Bier um mehr als die Hälfte ein. Auch Kambodscha und Malaysia verloren, während „Heineken Silver“ in China wie auch Indonesien und Indien Freude machten. Amsterdam sprach für Asien/Pazifik von massivem Pandemiedruck im 3. Quartal, sah indes Ende Oktober 2021 erste Erholungszeichen. Die Marke „Heineken“ legte zu auf 12,8 Mio. hl (+8,0 % ggü. 2020 und +15,6 % ggü. 2019) mit Plus in allen Regionen, vornehmlich in Afrika/Nahost/ Osteuropa (+23 %) und Amerika (+10 %). Auch Amsterdam mache sich bei der Pandemiebewältigung für „beyond beer“Angebote stark. „Heineken“ läuft besser als 2020 und 2019 In den ersten 9 Monaten 2021 hat Heineken damit im Konzern 193,3 (186,4) Mio. hl Getränke abgesetzt. Vergleichbar kam der Familienkonzern +3,1 % gleich +5,7 Mio. hl voran, aus dem Konsolidierungskreis kamen saldiert weitere +1,1 Mio. hl. Die Bierverkäufe stiegen dabei auf 170,1 (165,4) Mio. hl (+4,0 % bzw. +6,6 Mio. hl vergleichbar, -2,0 Mio. hl saldiert aus Konzernveränderungen). Sonstige Getränke kamen durch Veränderungen im Konsolidierungskreis (+3,1 Mio. hl) voran auf 19,1 (16,7)

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Brauerei Forum – Dezember 2021

Mio. hl (vergleichbar -4,4 % bzw. -0,7 Mio. hl). Handelsgetränke stellten sich auf 4,1 (4,3) Mio. hl. Und der Gruppenbierabsatz incl. 7,1 (5,4) Mio. hl Lizenzbier und den nicht konsolidierten Anteilen von Amsterdam stieg auf 205,9 (197,1) Mio. hl. 42,8 (42,4) Mio. hl vom Gruppenbierabsatz kamen aus Asien/Pazifik (mit 19,5 nach 20,5 Mio. hl Konzernanteil, 2,8 nach 2,0 Mio. hl Lizenzbier und ca. 20,5 nach ca. 19,9 Mio. hl Absatzanteil von Beteiligungen wie China Resources Beer). Regional machte auch in den ersten 3 Quartalen 2021 Afrika/Nahost/Osteuropa am meisten Freude mit 37,3 (32,7) Mio. hl Getränken (+15,4 % bzw. +5,0 Mio. hl vergleichbar, -0,5 Mio. hl aus Konzernveränderungen). Amerika tendierte mit +5,0 % gleich +3,1 Mio. hl sehr fest auf 64,6 (61,6) Mio. hl. Europa zeigte sich mit konstant 71,2 Mio. hl behauptet (+0,2 % bzw. +0,1 Mio. hl vergleichbar, -0,1 Mio. hl aus Konzernveränderungen). Asien/Pazifik verlor in den ersten 9 Monaten 2021 auf 20,2 (21,0) Mio. hl (-12,1 % bzw. -2,5 Mio. hl vergleichbar, +1,8 Mio. hl aus der Konsolidierung). Der „Heineken“-Absatz sprang auf 35,5 Mio. hl (+15,1 % ggü. 2020 und +16,3 % ggü. 2019), gleichfalls mit Plus aus allen Regionen und bis auf Europa zweistellig. Für ihre ersten 9 Monate 2021 meldete Heineken 3,08 Mrd. € berichteten Nettogewinn, das ist in Amsterdam der Konzernüberschuss ohne Anteile Dritter, nach 0,40 Mrd. € 2020 und 1,67 Mrd. € 2019. Er enthält 1,3 Mrd. € außerordentlichen Ertrag aus der Neubewertung der UBL-Beteiligung mit Erreichen der Kontrollmehrheit. In einem weiter schwankungsanfälligen wirtschaftlichen Umfeld hielt Heineken Ende Oktober den Ausblick fürs Gesamtjahr 2021 stabil (Anfang August wurde die Betriebsmarge im 2. Halbjahr 2021 unter 2020 erwartet) und ging nach wie vor von Jahresergebnissen 2021 unter 2019 aus. Carlsberg mit Absatz- und Umsatzplus im 3. Quartal 2021 Der Konzern um die Carlsberg A/S hat seinen Getränkeabsatz im 3. Quartal 2021 um +5,8 % auf 41,8 (39,5) Mio. hl ausgeweitet. Das Mehrvolumen kam mit +2,4%punkten aus den Europa-Zukäufen (Marston’s und Wernesgrüner) und mit +3,4 %punkten aus dem

laufenden Geschäft. Dabei kam Bier +4,5 % voran auf 35,5 (33,9) Mio. hl. Europa gab bei Bier vergleichbar -5,5 %punkte ab, legte aber dank +12,0 %punkten aus den Akquisen insgesamt +6,5 %punkte zu auf 8,4 (7,8) Mio. hl: Skandinavien habe zweistellig zugewonnen, das Vereinigte Königreich kam auch ohne Marston’s mittel einstellig voran dank wieder offener Gastronomie, während Frankreich, die Schweiz und Polen auch wetterbedingt abgaben. Mittel- und Osteu­ropa tendierte +1,4 % freundlicher auf 15,8 (15,6) Mio. hl: Russland (mit mittel einstelligem Plus) und die Ukraine verkauften mehr trotz starker Vorjahreszahlen. Noch besser liefen Italien und der Balkan. Und Asien legte +7,5 % zu auf 11,3 (10,5) Mio. hl: Gelobt wurden China (mit Marktanteilsgewinn) sowie Indien und Kambodscha-AfG, während Laos, Vietnam, Malaysia und Singapur durch Pandemiemaßnahmen verloren. An sonstigen Getränken setzte der Konzern +13,9 % mehr ab auf 6,3 (5,6) Mio. hl, mit zweistelligem Plus in allen Regionen. Bei den Marken stieg der Absatz von „Tuborg“ +6 % v.a. dank Indien und Russland, „Carlsberg“ tendierte +1 % freundlicher dank Westeuropa, und „Somersby“-Zider kam +4 % voran. Alkoholfreie Gärungsgetränke legten +10 % zu, v.a. dank Mittel- und Osteuropa. Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin Carlsberg stieg im 3. Quartal 2021 netto +14,4 % auf 19,7 (17,3) Mrd. DKK. (7,44 Dänenkronen standen für 1 EUR.) Vergleichbar wurden +7,0 %punkte mehr erlöst (hl-Umsatz +3 %), aus den Zukäufen kamen +6,3 %punkte und aus den Wechselkursen saldiert +1,1%punkte. Asien sprang auf 5,5 (4,7) Mrd. DKK (+13,3 %punkte vergleichbar, +3,6 %punkte Wechselkurse). Mittel- und Osteuropa legte zu auf 5,3 (4,9) Mrd. DKK (+8,6 %punkte vergleichbar, -0,8%punkte Wechselkurse). In Westeuropa kam der Mehrumsatz auf 9,0 (7,7) Mrd. DKK weitgehend aus den Zukäufen (+2,2 %punkte vergleichbar, +14,1 %punkt Akquisen, +0,8%punkte Wechselkurse). Kopenhagen hebt Prognose 2021 In den ersten 9 Monaten 2021 hat der Carlsberg-Konzern so 112,1 (102,3) Mio. hl Getränke verkauft (+9,6 %, davon +7,4 %punkte aus


dem laufenden Geschäft). Bier stand dabei für 95,0 (87,2) Mio. hl (+8,8 %, davon +6,3 %punkte aus dem laufenden Geschäft). Zum Vergleich: Noch ohne Marston’s und Wernesgrüner hatte Kopenhagen in den ersten 9 Monaten 2019 106,6 Mio. hl Getränke verkauft, davon 90,0 Mio. hl Bier. „Tuborg“ sprang in den ersten 9 Monaten 2021 um +18 %, „Carlsberg“ gewann +1 %, „Somersby“ legte +12 % zu und die alkoholfreien Gärungsgetränke sprangen +19 %. Netto umgesetzt wurden daraus 51,4 (46,1) Mrd. DKK (+11,6 %, davon +8,6%punkte aus dem laufenden Geschäft, 5,1%punkte Zukäufe und -2,1%punkte Wechselkurs-Saldo). Das Elefantentor sprach von einem 3. Quartal 2021 über den eigenen Erwartungen und hob Ende Oktober, trotz weiter schwankender Märk­ t e, ihre Prognose fürs Gesamtjahr 2021 an auf nun 10-12 % Zuwachs beim vergleichbaren Betriebsgewinn (nach 8-11 %). Carlsberg, wo weiter eigene Aktien zurückgekauft werden, wollte 2021 währungsbereinigt 4-4,5 Mrd. DKK investieren. diageo im Geschäftsjahr 2020/21 deutlich erholt Der Konzern um die diageo plc hat seinen Absatz 2020/21 (30.6.) nach dem durch die Pandemie zwiegespaltenen Vorjahr um +9,9 % (nach -11,8 %) ausgeweitet auf 238,4 (217,0/245,9) Mio. Vergleichseinheiten (VE). 1 VE steht für 90 l Bier oder Fertigmixes, 45 l Wein oder 9 l Spirituosen. Im laufenden Geschäft sprang der Absatz des PremiumSpirituosenkonzerns +11,2 %. Regional verkauften Nordamerika 53,2 (48,4) Mio. VE, Europa mit Türkei 42,7 (40,2) Mio. VE, Afrika 31,8 (28,8) Mio. VE, Lateinamerika/Karibik 23,1 (19,0) Mio. VE und Asien/ Pazifik als absatzstärkste Region 87,6 (80,6) Mio. VE. Bei den „Global giants“-Marken tendierte „Baileys“ +18 % nach -3 %, „Johnnie Walker“ +11 % nach -20 %, „Captain Morgan“ +10 % nach -2 %, „Tanqueray“ +10 % nach -5 %, „Guinness“ +7 %

nach -15 % und „Smirnoff“ +6 % nach -9 %. Bei den Kategorien sprangen Spirituosen vergleichbar +11 %, wobei Tequila +70 % hinlegte, Scotch und Liköre je +15 % und Gin +14 %, während Rum unverändert schloss. Fertigmixes sprangen vergleichbar +24 %. Und Bier kam vergleichbar +8 % voran (Nordamerika +8 % dank aromatisierten Malzgetränken bei stabilem „Guinness“; Europa mit Türkei -12 %, bei -11 % von „Guinness“ durch Gastronomiebeschränkungen in Irland und Großbritannien; Afrika +15 % auch dank Nigeria bei +30 % von „Guinness“ und +38 % von „Malta Guinness“ sowie einstelligem Plus von „Tusker“, „Serengeti“ und „Senator“; Lateinamerika auf schmaler Basis +11 %; Asien/Pazifik +9 % bei +8 % von „Guinness“). Kräftiges Umsatzplus aus Nordamerika Umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin diageo 2020/21 (30.6.) im Konzern nach 6,4 (5,9) Mrd. GBP Verbrauchsteuern 12,73 (11,75/12,87) Mrd. GBP. (1 Pfund stand in diesem Zeitraum für durchschnittlich 1,13 € und zum Halbjahresultimo 2021 für 1,17 €.) Zu den +8,3 % gleich +0,98 Mrd. GBP Mehrumsatz netto trugen Spirituosen +11 % bei, Fertigmixes +21 % und Bier -4 % („Guinness“ -6 %). Aus dem laufenden Geschäft kamen von diesem Wert +1,86 Mrd. GBP (+16,0 %, mit +0,56 Mrd. GBP Preis/Mix), aus Konzernveränderungen -0,07 Mrd. GBP, und die Wechselkurse verzehrten -0,80 Mrd. GBP. Regional brachte Nordamerika 5,21 (4,62/4,46) Mrd. GBP Nettoumsatz, Europa mit Türkei 2,56 (2,57/2,94) Mrd. GBP, Asien/Pazifik 2,49 (2,27/2,69) Mrd. GBP, Afrika 1,41 (1,35/1,60) Mrd. GBP und Lateinamerika/Karibik 1,05 (0,91/1,13) Mrd. GBP. Scotch stand für konstant 23 % vom Nettoumsatz, Bier für konstant 15 %, Wodka für 10 (11) % und Tequila für nun 8 (5) % auf dem Niveau von kanadischem Whisky (konstant 8 %). Umsatzwerte für ihre Kategorien gibt London auf Basis von 19,15

(17,70) Mrd. GBP Bruttoumsatz an: Spirituosen standen demnach für 15,63 (14,16) Mrd. GBP, Bier für 2,56 (2,69) Mrd. GBP, Fertigmixes für 0,74 (0,62) Mrd. GBP und Sonstiges für 0,22 (0,23) Mrd. GBP. Dabei enthält Bier ab 2020/21 auch 0,37 (0,35) Mrd. GBP Bruttoumsatz aus aromatisierten Malzgetränken, die im Segmentbericht 2019/20 noch in den Fertigmixes steckten. Ohne Seltzer & Co. erlöste Bier brutto 2,19 (2,34) Mrd. GBP. Der Betriebsgewinn lag dann bei 3,73 (nach 2,14 und 4,04) Mrd. GBP. Davon kamen 2,24 (2,09) Mrd. GBP aus Amerika und +0,61 (-0,70) Mrd. GBP aus A sien/Pazifik (Vorjahr mit -1,2 Mrd. GBP Einmaleffekten). Im Konzern saldierten sich nichtbetriebliche Einmaleffekte auf +0,01 (-0,02) Mrd. GBP Ertrag (Vorjahr: Aufwand), jeweils weitgehend aus der Abgabe der United National Breweries in Südafrika. Nach -0,37 (-0,35) Mrd. GBP Finanzergebnis, +0,33 (+0,28) Mrd. GBP Beteiligungsertrag von Moët Hennessy und -0,91 (-0,59) Mrd. GBP Ertragsteuern schloss London mit 2,80 (1,45/3,34) Mrd. GBP Konzerngewinn. Davon waren 2,66 (1,41/3,16) Mrd. GBP den Aktionären der Konzernmut ter zuzurechnen . Diageo sprach von einem starken Geschäftsjahr 2020/21. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden -0,87 (-0,16) Mrd. GBP Minderung, in 2020/21 v.a. aus der Bilanzumrechnung von Fremdwährungstöchtern. Beschäftigt hat London im Konzern 27 650 (27 775) Mitarbeiter (VBE). Die diageo-Bilanz kürzte sich zum 30. Juni 2021 (2020) auf 32,0 (33,3) Mrd. GBP. Der Rückgang kam auf der Vermögensseite hauptsächlich von immateriellen Vermögenswerten und Finanzanlagen und auf der Finanzierungsseite von Finanzverbindlichkeiten bei 8,43 (8,44) Mrd. GBP Eigenkapital (EK-Quote 26,4 % nach 25,3 %). Netto cash investiert hat London 2020/21 -1,09 (-0,81) Mrd. GBP, davon -0,61 (-0,69) Mrd. GBP in Sachanlagen und Software und -0,47 (-0,12) Mrd. GBP in Firmenkäufe (Aviation Gin LLC und Davos Brands LLC). Für 2021/22 erwartete London Ende Juli 2021 eine Fortsetzung ihres Nettoumsatztrends und 0,80-0,85 Mrd. GBP Nettoinvest. Ende September wurde ein starker Auftakt 2021/22 gemeldet bei anfälligem Geschäft durch evtl. weitere Covid-19-Wellen. S.W. Brauerei Forum – Dezember 2021

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MARKT & MARKEN

 NEUHEITEN

Das neue Jahrgangsbier der Fürstenberg Brauerei ist da Pünktlich zur Vorweihnachtszeit hat sich die Fürstenberg Brauerei aus Donaueschingen wieder etwas für die Liebhaber eines besonderen Bieres einfallen lassen. Fürstenberg Bräu Danubia nennt sich die Spezialität und ist in limitierter Auflage erhältlich. (F.) Vor über 200 Jahren gab es bei Fürstenberg bereits ein Doppelbier namens Danubia. Das Bier wurde der Überlieferung nach stärker

als normal eingebraut und war somit vergleichbar mit einem modernen Bockbier. Diese historische Rezeptur hat Braumeister Michael Ringlstetter neu interpretiert und einen gleichnamigen Doppelbock entwickelt, den es jetzt als Jahrgangsbier exklusiv in einer limitierten Auflage von 1283 Flaschen gibt. Eine Zahl, die an das erstmalige Braurecht von Fürstenberg erinnert. Fürstenberg Bräu Danubia hat 7,5 Vol.-% Alkohol. Die untergärige Bierspezialität besticht durch ihre leuchtend kastanienbraune Far-

be und durch eine cremefarbene Schaumkrone. Sie duftet nach Aromen, die an Toffee und Schokolade erinnern, begleitet von einer Malzsüße. „Die Malzsüße ist typisch für diese Biersorte und kommt genau wie die kastanienbraune Farbe über die Zusammenstellung verschiedener Spezialmalze zustande“, verrät Michael Ringlstetter. Danubia gibt es in der 0,75-l-Flasche seit Mitte November in der Fürstenberg Boutique und unter www.fuerstenberg.de/shop sowie im Fürstenberg Bräustüble in Donaueschingen.

Radeberger bereichert den Biermarkt um ein Alkoholfreies Bisher haben sich die Brauer in der Bierstadt Radeberg ausschließlich auf das Brauen von Radeberger Pilsner konzentriert – stets mit dem Anspruch, das beste Pilsner ihrer Zeit zu brauen. Nun kommt nach 150 Jahren eine neue Sorte hinzu, an die die Brauer ebenfalls hohe Ansprüche stellen: Radeberger Alkoholfrei. Die neue alkoholfreie Schwestersorte enthält keinen Zucker, lediglich 17 Kalorien pro 100 ml und besticht durch ihren echten Pilsner-Geschmack. Ab Januar 2022 startet der Verkauf, bis Ostern wird das neue Bier in ganz Deutschland erhältlich sein. (F.) Wie auch bei Radeberger Pilsner wird beim Radeberger Alkoholfrei während des Brauprozesses von allem ein entscheidendes Bisschen mehr eingesetzt. Aus mehr Gerstenmalz und mehr Hopfen im Sud resultiert eine höhere Stammwürze. Das macht Radeberger Pilsner und nun auch Radeberger Alkoholfrei besonders vollmundig und kräftig im Geschmack. Udo Schiedermair, Erster Braumeis­ ter in Radeberg, ist stolz auf das neue Bier: „Wir haben Radeberger Alkoholfrei von Grund auf neu entwickelt, mit vielen Probesuden und

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verschiedenen Hopfensorten. Was wir heute präsentieren, ist ein alkoholfreies Bier mit echtem PilsnerGeschmack und Pilsner-Optik: eine pilstypische Hopfennote, eine feine Schaumkrone mit einem vollmundigen Körper. Darauf sind wir als Brauer besonders stolz.“ Ein besonderer Clou ist der im Brauprozess erst spät zusätzlich hinzugefügte Callista-Aromahopfen, durch den das Bier eine fruchtig frische Note erhält. Die junge Hopfensorte wird von Hopfenbauern im Elbe-Saale-Gebiet eigens für die Radeberger Exportbierbrauerei angebaut, die viel Wert darauflegt, ihre ausgesuchten Rohstoffe zunehmend aus der Region zu beziehen. Um den Geschmack zu erreichen, haben sich die Brauer um Udo Schiedermair nicht nur für das Verfahren der schonenden thermischen Entalkoholisierung entschieden, sondern auch gegen eine 0,0-Vol.% Variante. Denn selbst die geringen Alkoholspuren tragen zum typischen Pilsner-Geschmacks­ erlebnis bei. Für die Brauerei ist das neue Bier auch eine Investition in die Zukunft des Standorts. Insgesamt investiert die Radeberger Exportbierbrauerei für das neue Produkt und die da-

für neu installierte Entalkoholisierungsanlage einen siebenstelligen Betrag. „Nachdem wir 150 Jahre nur eine Sorte gebraut haben, ist die Entscheidung, Radeberger Alkoholfrei aus der Taufe zu heben, ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Radeberger Exportbierbrauerei. Der Markt für alkoholfreie Biere legt weiter zu, sodass wir mit diesem Schritt an der weiteren positiven Entwicklung des Segments partizipieren können“, erklärt Olaf Plaumann, Geschäftsführer der Radeberger Brauerei. Ab Januar 2022 startet der Verkauf im Kernmarkt im Osten Deutschlands, bis Ostern wird es in ganz Deutschland erhältlich sein.


Borussia Dortmund (BVB)/Brinkhoff’s

BVB verlängert Partnerschaft mit Brinkhoff’s bis 2028 „Echte Liebe“ verbindet den Verein und sein Bier: Seit 2008 sind Borussia Dortmund und Brinkhoff’s gemeinsam am Ball. Und das soll auch so bleiben – die Partnerschaft soll bis 2028 fortgesetzt werden. (F.) In diesen schnelllebigen Zeiten ist es durchaus etwas Besonderes, was Borussia Dortmund und Brinkhoff’s verkünden: „Eine so lange, konstante und vertrauensvolle Partnerschaft wissen wir zu schätzen und wir freuen uns sehr auf das zukünftige Miteinander. Wir werden weiterhin alles dafür tun, dass wir diese Erfolgsgeschichte fortschreiben können“, so BVB-Marketingchef Carsten Cramer. Uwe Helmich, Brinkhoff ‘s-Geschäftsführer, stimmt zu: „Die Schwarzgelben waren und sind eine Herzensangelegenheit. ‚Echte

BVB-Marketingchef Carsten Cramer, die Brauereigeschäftsführer Uwe Helmich und Thomas Schneider sowie Thomas Joos, Executive Director Sportfive Liebe‘ ist für uns eben keine Worthülse, kein leeres Versprechen. Wir jubeln, lachen, feiern und leiden gemeinsam. “ Die einzigartige Fan-Kultur rund um Borussia Dortmund ist der Brauerei schon lange ein echtes Anliegen: So ist sie schon seit fast zwei Jahr-

zehnten Partner des Fan-Projekts Dortmund e.V. Auch dieses langjährige Miteinander geht in die Fortsetzung. Und seit dieser Saison unterstützt Brinkhoff‘s außerdem die erste Frauen-Fußballmannschaft sowie tempo- und torreichen Handball-Damen des BVB.

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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

Vereinigung ehem. VLBer e.V.

Bericht Mitgliederversammlung 2021 Am 19. November 2021 fand die ordentliche Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer (Vereinigung ehem. Studierender am Institut für Gährungsgewerbe u. Biotechnologie zu Berlin) e.V. in Berlin statt. Im Vorstand folgte Jan Biering auf Dr. Roland Pahl-Dobrick, der dieses Amt auf eigenen Wunsch niedergelegt hat.

Amtsübergabe bei der Vereinigung ehem. VLBer e.V. am 19. November 2021 in Berlin: Jan Biering (r.) übernimmt das Amt des 2. Vorsitzenden von Roland PahlDobrick (M.). Klaus Niemsch (l.) bleibt weiter 1. Vorsitzender

Nachdem die Mitgliederversammlung der Vereinigung 2020 pandemiebedingt ausgefallen war, fand sie am 19. November 2021 als Präsenzveranstaltung an der VLB Berlin statt. Der 1. Vorsitzende der Vereinigung, Klaus Niemsch, begrüßte die Anwesenden und beglückwünschte Ehrenmitglied Dr. Wilfried Rinke nachträglich zum 90. Geburtstag, den dieser am 4. Februar 2021 begehen konnte. Anschließend ehrte er die in den vergangenen zwei Jahren verstorbenen Vereinsmitglieder: Peter-Michael Drechsler, Rolf Goebbels, Norbert Rosenberg, Dieter Reichardt, Friedhelm Meyer, Peter König, Hans-Peter Kaltenbach, Hans-Günter Fliesenberg und Ulrich Kesten. Roland Pahl-Dobrick tritt zurück Es folgte der Tätigkeitsbericht des geschäftsführenden 2. Vorsitzenden, Dr. Roland Pahl-Dobrick.

Dieser legte, wie vorab angekündigt, dieses Ehrenamt auf eigenen Wunsch nieder. „Nachdem ich die VLB Anfang Januar verlassen habe und jetzt bei Pall arbeite, sollte die Geschäftsführung der ehem. VLBer wieder durch einen ‚aktiven‘ VLBer erfolgen. Ich bleibe der Vereinigung natürlich weiter verbunden“, begründete er seine Entscheidung. Er zog ein Fazit seiner Amtszeit, die 2016 begonnen hatte. Bedeutende Faktoren, die auch seine Arbeit für die ehem. VLBer beeinflusst hatten, waren • der Umzug in den VLB-Neubau 2017 sowie die angespannte Finanzlage in 2018, • die lange Hängepartie bei der Methner-Nachfolge, • der Ausbruch der Pandemie ab 2020 und • sein Wechsel zu Pall Anfang 2021. Er hob die folgenden Schwerpunkte in seiner Amtszeit hervor:

Foto: oh

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Nachwuchswerbung für die ehem. VLBer Aufgrund der bis 2019 schwierigen Beziehung zwischen der VLB und dem TUB-Lehrstuhl Brauwesen waren die TUB-Studenten nur noch sehr lückenhaft über die VLB informiert. Diese Lücke habe er im Rahmen seiner Lehrtätigkeit für die TUB versucht zu schließen. Als weiteres Problem bei der Nachwuchswerbung identifizierte er die Wettbewerbssituation mit anderen Alumni-Organisationen in Berlin. So seien Studierende und Alumni der TUB und der VLB bevorzugt in die Berliner Brauerzunft eingetreten, die mit dem Zunfthaus bis Anfang 2020 einen attraktiven Aktivposten vor Ort betrieben hat. Die Ausarbeitung eines Lösungsansatzes zur Verbesserung dieser Situation bildete einen weiteren Schwerpunkt. Zusammenführung unterschiedlicher Alumni-Vereinigungen Mit der Zielsetzung, eine einzige Alumni-Vereinigung für alle Absolventen der Brau- und Getränketechnologie der VLB und TUB sowie für alle bisherigen Mitglieder zu schaffen, wurde intensiv die Zusammenführung der beiden eigenständigen Vereine, der Vereinigung ehem. VLBer e.V. und der Berliner Brauerzunft e.V., diskutiert. Zusammen mit dem Obermeister der Brauerzunft, Burghard Meyer, und mit rechtlicher Beratung wurde ein Fusionsmodell entwickelt. Dieses führt die beiden Vereinssatzungen zusammen und beinhaltet ein zweistufiges Mitgliedsmodell für aktive und passive Mitglieder. In diese Diskussion wurde auch das Fachgebiet Brau- und Getränketechnologie der TUB einbezogen. Die Vertreter der drei Beteiligten Organisationen waren sich im Grundsatz über diesen Weg einig und wollen diesen unterstützen. Als offener Diskussionspunkt blieb die Namensgebung: So würden


Ehem. VLBer: Studienjahrgang 1963 – 1965

Wieder einmal war es so weit. Zum 52. Mal trafen sich die ehemaligen Studienkollegen nebst Partnerinnen – heuer in der Salz- und Hansestadt Lüneburg. Traditionsgemäß lautete das Motto: Antrunk – Umtrunk – Abtrunk . „Eventmanagerin“ Gerda Pescht sowie Semestersprecher Dieter Jurettko hatten sich wieder einmal die größte Mühe gegeben, den Teilnehmern drei unvergessliche Tage zu bescheren. Das Hotel war hervorragend, die Stadtführung informativ und die ausgewählten Lokale biertypisch und gemütlich. In den Gaststätten frönte man dem

sich unter dem Namen „ehem. VLBer“ nicht alle möglichen Alumni der Zielgruppe wiederfinden. Die Diskussion war noch nicht abgeschlossen, als Anfang 2020 das gesamte Alumni-Leben durch die Pandemie zum Stillstand kam. Aktuell ruht das Projekt daher. Da es aber von allen Beteiligten grundsätzlich befürwortet wurde, sollte es wiederaufgenommen und umgesetzt werden. Neuordnung Kassenführung In der Vergangenheit gab es Probleme bei der zeitnahen Berichterstattung zur Kassenführung. Grund war, dass diese zeitintensive Aufgabe durch eine ehrenamtliche Kraft alleine nur schwer zu leisten ist. Daher wurde die Kassenführung der ehem. VLBer rückwirkend ab 2019 komplett an die Buchhaltung der VLB übertragen. Inzwischen liegen die Kassenberichte 2019 und 2020 vor. Damit sei die zeitnahe Kassenführung gewährleistet, schloss der scheidende 2. Vorsitzende Pahl-Dobrick seinen Bericht ab. Es folgte die Diskussion der von der VLB-Finanzbuchhaltung erstellten Kassenberichte 2019 und 2020. Da in diesem Zeitraum kaum nenneswerte Ausgaben getätigt wurden, erfreut sich die Vereinigung über einen komfortablen Kassen-

guten Bier, schwelgte in Erinnerungen der Berliner Zeiten und der älteste Studienkollege Peter Paulsen gab noch einen Schäfflertanz zum Besten, was wieder einmal beweist: Bier hält fit. Wie groß das Zusammengehörigkeitsgefühl dieser Gruppe ist, unterstreicht auch, dass der in Kanada lebende Harald Sowade keine Kos­ten und Mühen scheute, um bei diesem Treffen dabei zu sein und extra dafür angereist ist. Die Wiedersehensfreude war groß, und so beschloss man beim Abtrunk, sich auch nächstes Jahr wie-

stand. Beide Abschlüsse wurden am 10. November 2021 von den beiden Rechnungsprüfern, Manfred Staruß und Michael Solkows­ ki, geprüft. Beide lobten die gute Zusammenarbeit mit Elke Hilpert. Der Vorstand bat den anwesenden VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine, der VLB-Buchhaltung den Dank der Mitgliederversammlung auszurichten. Ein besonderer Dank der Vereinigung geht auch Marion Preißler für ihre langjährige Unterstützung bei der Administration der ehem. VLBer. Jan Biering neuer 2. Vorsitzender Anschließend stand die Neuwahl des geschäftsführenden 2. Vorsitzenden auf der Agenda. Als Nachfolger von Roland Pahl-Dobrik wurde Dipl.-Ing. Jan Biering (45) vorgeschlagen. Der gelernte und studierte Brauer ist seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dozent und Berater an der VLB und seit 2021 Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Bier und Getränkeproduktion (FIBGP). Er wurde ohne Gegenstimmen zum neuen geschäftsführenden 2. Vorsitzenden gewählt. Biering nahm die Wahl an. Der neue Vorstand der Vereinigung setzt sich damit ab dem 19. November 2021 wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Klaus Niemsch (Gräfelfing)

Foto: privat

Semestertreffen in Lüneburg

der zusammenzufinden, und zwar in Regensburg. Möge der Deutsche Bierbrauerspruch „Gott gebe Glück und Segen drein„ helfen, dass alle bei bester Gesundheit bleiben und es 2022 ein frohes Wiedersehen gibt. Joachim Wörner

Zu Gast in Lüneburg: Der Studienjahrgang 1963 bis 1965 feierte in der Hansestadt die jahrzehntelange Freundschaft und das Bier

2. Vorsitzender (geschäftsführend): Jan Biering (Berlin) Kassenwart: VLB Berlin, Finanzbuchhaltung Als Rechnungsprüfer wurden Manfred Staruß (Berlin) und Michael Solkowski (Potsdam) wieder bestätigt. Spende geplant Zum Abschluss der Versammlung schlug Klaus Niemsch vor, den Kassenstand durch eine dem Vereinszweck gerecht werdende Spende etwas zu reduzieren. Diskutiert wurde der Vorschlag, eine Teilrenovierung des Zunfthauses auf dem VLB-Gelände finanziell zu unterstützen. Dies käme unmittelbar allen Studierenden in Berlin zugute – zumindest, sofern der Betrieb in Zukunft wiederaufgenommen werden dürfe. Allerdings müssten hierzu noch Gespräche mit der Berliner Brauerzunft geführt werden, auch vor dem Hintergrund der ruhenden Fusionsgespräche. Der Vorschlag traf auf allgemeine Zustimmung der Mitgliederversammlung und soll vom neuen Vereinsvorstand geprüft werden. Damit ging die Mitgliederversammlung 2021 der Vereinigung ehem. VLBer e.V. zu Ende. Klaus Niemsch schlug als nächsten Termin das VLBSommerfest 2022 vor, das dann hoffentlich wieder stattfinden kann. Olaf Hendel Brauerei Forum – Dezember 2021

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INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund (DBMB)

DBMB-Landesgruppe BerlinBrandenburg traf sich an der VLB Am 19. November trafen sich im Institutsgebäude der VLB Berlin 54 Mitglieder, Fördermitglieder und Gäste zum Braumeister- und Malzmeisterabend. Der Landesgruppenvorsitzende, Jens Kemmel, begrüßte alle Anwesenden, insbesondere die Ehrenmitglieder Dr. Hans-Jürgen Manger und Jörg Kirchhoff. Kemmel richtete seinen Dank an den Geschäftsführer, Dr. Josef Fontaine, für die Ausrichtung der Veranstaltung.

Nächster Termin: Hauptversammlung, Berliner-KindlSchultheiss-Brauerei, 21. Januar 2022

Auch Dr. Josef Fontaine ergriff in seiner Funktion als Gastgeber das Wort und begrüßte insbesondere die Vorstände der GGB und der ehemaligen VLBer, die im Vorfeld dieser Veranstaltung ihre Versammlungen an der VLB durchführten. Der Landesgruppenvorsitzende Jens Kemmel gab einen Ausblick auf den Jahresplan 2022, kündigte die Neuwahl des Landesgruppenvorstandes auf der Jahreshauptversammlung im Januar an und würdigte nennenswerte Geburtstage der Mitglieder: Den 85. beging Dr. Hans-Jürgen Reins, den 80. Horst Wrede und Dr. Lothar Neumann, den 65. Frank Erbert. Den Fachvortrag hielt Herr Florian Schrickel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der VLB, zum Thema „Über die Wiederverwendung von Hopfentrebern aus Kalthopfung im Sud-

Quelle: VLB Berlin

Humulongehalte verschiedener getrockneter Hopfentreber und der für die jeweilige Kalthopfung verwendeten Hopfenpellets sowie die berechnete Wiederfindung. Es wurden Tanksedimente beprobt. Proben mit „*“ wurden einer HopGun entnommen

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Brauerei Forum – Dezember 2021

haus“. In den vergangenen Jahren wurden kaltgehopfte Biere populärer, was sich in ihrem steigenden Absatz zeigt. Bei der Kalthopfung wird Hopfen, meist in Form vom Pellets, dem Bier im Kaltbereich zugesetzt, um verstärkt Hopfenöle zu extrahieren und stark hopfenbetonte Biere herzustellen. Die daraus resultierenden Hopfentreber werden sehr häufig nach einer Sedimentation im Gär- oder Lagertank entsorgt. Aufgrund ihrer geringen Polarität und Bierlöslichkeit ist der Transfer von Humulon ins kaltgehopfte Bier vernachlässigbar und Isomerisierungsreaktionen finden bei den Prozesstemperaturen der Kalthopfung stark verlangsamt statt. In dieser Studie sollte die Möglichkeit einer Wiederverwendung der Treber bei der Würzekochung als alternative Quelle für Bittersäuren überprüft werden. Dafür wurden Hopfentreber in Berliner Craf t-Bier-Brauereien beprobt, gefriergetrocknet und ihr Humulongehalt bestimmt. Die für die jeweilige Kalthopfung verwendeten Hopfenpellets wurden ebenfalls beprobt und analysiert. Anhand des Humulongehaltes im getrockneten Zustand wurde eine Dosage der Treber für die Brauversuche berechnet. Die unbehandelten Treberproben wurden zu Kochbeginn als alleinige Quelle von Bitterstoffen einem Versuchssud zugeführt. Die resultierenden Würzen und Biere wurden auf ihren Bittersäuregehalt analysiert. Zum Vergleich wurden Referenzsude unter Verwendung von Hopfenpellets hergestellt und analysiert. Ausge-

wählte Versuchsbiere wurden einer sensorischen Prüfung nach DLG-5Punkte Schema unter Verwendung eines Zwei-Glas-Tests unterzogen. Für den Zwei-Glas-Test wurden die Bierproben für 3 Monate entweder kalt bei 1 °C oder warm bei 20 °C gelagert. In den getrockneten Trebern konnten Humulonkonzentrationen zwischen 0,9 und 10,3 Gew.-% festgestellt werden. Aus der Rückrechnung auf native Trockensubstanz ergeben sich Gehalte von 0,1 bis 2,4 Gew.-%. Die berechneten Wiederfindungen (Quotient von α-Säure in den Trebern zu α-Säure in den verwendeten Pellets) lagen zwischen 28 und 94 %. Die meisten Versuchswürzen und -biere wiesen sehr ähnliche Bittersäuregehalte auf. Die Versuchsbiere erzielten in der sensorischen Prüfung gute bis sehr gute Ergebnisse. Die warm gelagerten Proben zeigten nur vereinzelt signifikante Abwertungen. Die Studie konnte zeigen, dass Hopfentreber aus Kalthopfung für eine Wiederverwendung im Sudhaus genutzt werden können. Die Praktikabilität und Durchführbarkeit sollte jedoch individuell bewertet werden, da offene Fragen bezüglich der mikrobiellen Stabilität, der Handhabung und einer möglichen Aromaverschleppung existieren. Im Anschluss an eine interessante Diskussion wurde Florian Schrickel einstimmig als neues Mitglied in die Landesgruppe aufgenommen. Kemmel beendete den offiziellen Teil der letzten Veranstaltung der Landesgruppe in Jahr 2021. Jürgen Richter


IMPRESSUM

Brauerei Forum

Foto: privat

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin www.brauerei-forum.de ISSN 0179–2466 Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin

Elf Ehemalige trafen sich in Krauschwitz und verbrachten gesellige Tage miteinander Ehem. VLBer – Studienjahrgänge 1972-1977

Semestertreffen in Krauschwitz Nach langer Corona-bedingter Abstinenz fand vom 18. bis 21. Oktober 2021 wieder ein Semestertreffen der Jahrgänge 1972/1977 statt. Elf Ehemalige, zum Teil mit Anhang, besuchten den Kollegen Anger im Gasthaus „Zur Linde“ in Krauschwitz. Neben dem intensiven abendlichen Gedankenaustausch gab es Aus-

flüge zum F60-Besucherbergwerk in Lichterfeld-Schacksdorf, in den Landschaftspark Kromlau mit der sanierten Rakotz-Brücke sowie in die Kreisstadt Görlitz. Dort stand neben einer Stadtrundfahrt auch der Besuch einer Kaffeerösterei auf dem Programm. Zum Abschied hoffen alle auf ein neuerliches Treffen in einer nicht allzu fernen Zukunft. Heinz-Michael Anger

 redaktion@brauerei-forum.de

Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Eva Wiesgrill (ew) e.wiesgrill@vlb-berlin.org Julia Bork (jb), j.bork@vlb-berlin.org IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de Erscheinungsweise Erscheint mit zehn zehnAusgaben Ausgabenpro proJahr, Jahr, zwei davon in Englisch. Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Kündigung des Abonnements jeweils zum Jahresende

Brauer-Schule: Lösungen von Seite 12 Fachfragen

Abonnements Westkreuz Verlag, Berlin Tel. (030) 7 45 20 47 Fax (030) 7 45 30 66 abo@brauerei-forum.de

1. a) / 2. c) / 3. d) / 4. a) / 5. b) / 6. d) Fachrechnen a)

Druck und Vertrieb Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin/Bonn, Töpchiner Weg 198/200, D-12309 Berlin

Berechnung des Betriebsdrucks: pB (Betriebsdruck) = pS (Sättigungsdruck) + pF (Förderdruck) Berechnung des Förderdrucks: pF (Förderdruck) = pR (Reibungswiderstand) + pH (Höhendifferenz) Berechnung des Betriebsdrucks: pB = pS + pR + pH = 2,1 bar + 9 m ∙ 0,12 bar/m + 5 m ∙ 0,1 bar/m= 3,68 bar b) Beurteilung des Ausschankverhaltens: Man kann nicht zapfen,weil der Druckminderer bei 3 bar abblasen muss und somit zu Spanngas in das Keg geleitet wird und das CO2 in den Raum strömt (Lebensgefahr!) c) Verbesserungsmöglichkeiten: Verwendung eines Offenhahns / Falls möglich Leitung kürzen / Zapfleistung reduzieren / Bier vorkühlen / Verwendung einer 10-mm-Leitung

Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestraße 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-251 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de

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Brauerei Forum – Dezember 2021

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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 28. Januar 2022

VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine  Certified Brewmaster Course 2022 10. Januar bis 22. Juli 2022 Hybridformat: Teil 1 online oder vor Ort an der VLB Berlin, Teil 2: vor Ort an der VLB Berlin

 Kurs „Zertifizierter Bier- und Spirituosen-Sommelier“ 28. August bis 9. September 2022, Berlin  Craft Brewing in Practice 19. bis 30. September 2022, Berlin

 2nd VLB Int. Craft Brewing Conference Online 22. bis 24. Februar 2022, VLB Virtual Campus

 Weiterbildung zum/zur Meister/in im Brauer und Mälzer-Handwerk (HWK) 17. Oktober 2022 bis 27. September 2023, Berlin

 23. VLB-Logistikfachkongress 14. bis 16. März 2022, Rosenheim

 3rd International Brewing Web Conference (IBWC) 6./7. Dezember 2022, VLB Virtual Campus

 Workshop „Micromalting in Practice“ 23. bis 30. März 2022, Berlin

 Seminar Brauen für Nichtbrauer 7./8. Dezember 2022, Berlin

 7th BioProScale Symposium 28. bis 31. März 2022, Berlin  Praxiskurs Mikrobiologie 28. März bis 1. April 2022, Berlin  3rd VLB Symposium on Acidic Fermented Non-Alcoholic Beverages 24./25. Mai 2022, Berlin  Bangkok Brewing Conference 12. bis 14. Juni 2022, Bangkok, Thailand  IfGB Destillateur-Aufbaukurs 13. bis 24. Juni 2022, Berlin

Weitere Termine  DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg 21. Januar 2022, Hauptversammlung, Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei  Craft Brewers Conference / BrewExpo 2022 2. bis 5. Mai 2022, Minneapolis, USA  Brewers Forum / 38. EBC Congress 2022 29. Mai bis 1. Juni 2022, Madrid, Spanien  drinktec 2022 12. bis 16. September 2022, München

redaktion@brauerei-forum.de


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