Forstausbildung in Graubünden

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Forstwartlernender im 1. Lehrjahr Mein Name ist Corsin Wehrli, bin 15 Jahre alt und habe diesen August die Lehre als Forstwart im Forstamt Celerina begonnen. Da ich in meiner Freizeit fast immer draussen in der Natur bin, zum Beispiel beim Biken, Langlaufen oder beim Holzscheiten, dachte ich, dass das dies genau die richtige Lehre für mich sei. Ich wohne mit meinen Eltern und meinen beiden Geschwistern im Oberengadin in Pontresina. Meine Lehre als Forstwart in Celerina werde ich in den Jahren 2020 bis 2023 absolvieren. Die ersten sieben Schuljahre haben mir überhaupt keine Freude bereitet. Doch nun verstehe ich den Sinn des Lernens und ich habe in einigen Fächern wie Naturkunde oder Werken angefangen, mich mehr dafür zu interessieren. Da ich auch gerne handwerklich tätig bin, dachte ich mir, Forstwart könnte mir noch gefallen. Aber einer der Hauptgründe war, dass mein Bruder Flurin auch Forstwart lernte und er hat immer sehr von seiner Arbeit im Wald geschwärmt. Insgesamt habe ich fünf

Schnupperlehren absolviert, aber nur drei als Forstwart. Diese absolvierte ich in Celerina und St. Moritz. Sonst war ich noch als Maurer und Zimmermann am Schnuppern gewesen. Schlussendlich hat mir dann doch Forstwart am besten gefallen und darum habe ich mich gerade an zwei Stellen gleichzeitig beworben. Die Vorfreude, endlich mit Arbeiten beginnen zu können, steigt von Tag zu Tag. Die Arbeit als Forstwart stelle ich mir sehr vielseitig und anstrengend vor. Der Beruf als Forstwart kann vielseitig sein, weil in meinen Schnupperlehren habe ich so manches erlebt, zum Beispiel wie man Bäume fällt, auf was man alles achten muss, die vielen Gefahren, wie man Hangsicherungen baut, wie ein Tag in der Sägerei aussieht, wie man einen Zaun baut und noch vieles mehr. Es ist auch körperlich eine sehr grosse Anstrengung, weil wenn man einen ganzen Tag mit der Motorsäge arbeitet oder wenn man einen ganzen Tag lang in der Sägerei Holz herumtransportieren muss, ist das schon ziemlich anstrengend. Mir ist auch bewusst, dass das ein sehr risikoreicher Beruf ist und dass überall Gefahren lauern. Aber vor allem hoffe ich, dass ich viel lernen und profitieren kann. Wenn ich dann meine Lehre abgeschlossen habe, hoffe ich, dass irgendwo im Engadin eine Stelle frei wird und dass ich mich dort bewerben kann. Es ginge auch eine Stelle im Unterland, aber wenn es möglich ist, will ich hierbleiben. Ich will mich dann sicher weiterbilden und vielleicht ergibt sich in der Lehre dann auch eine Möglichkeit, dass ich den Steigkurs, um auf die Bäume zu klettern, machen und nach der Lehre noch einen Kurs als Ba­umaschinenführer absolvieren kann. Es wäre sicher auch mal spannend, irgendwo ausserhalb von Europa als Forstwart arbeiten zu können. Corsin Wehrli

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