ERSTE Stiftung Geschäftsbericht 2020

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Foto: Jakob Polascek

Die große Transformation

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en meisten von uns war es immer schon bewusst, andere mussten es im vergan­ genen Jahr auf radikale Weise lernen: Körperliche Gesundheit ist das wichtigste Gut in unserem Leben. 2020 waren die Menschen in Europa und der ganzen Welt mit der größten Gesundheitskrise seit dem Zweiten Weltkrieg und der ersten Pandemie seit der Spanischen Grippe vor rund hundert Jahren konfrontiert. Millionen Menschen sind gestorben und noch viel mehr erkrankt. Wenn dieser Bericht erscheint, im ersten Halbjahr 2021, sind wir immer noch nicht ganz über den Berg. Die Gesundheitskrise entwickelte sich aufgrund der notwendigen Maßnahmen zu ihrer Begrenzung bald zu einer Wirtschaftskrise mit weitreichenden ökonomischen und sozialen Konsequenzen. Als Folge davon haben wir erfahren, dass die finanzielle Gesundheit das zweitwichtigste Gut für den Menschen, aber auch für ganze Gesellschaften ist. Körperliche und finanzielle Gesundheit sind außerdem eng verschränkt. Krankheit führt oft zu wirtschaftlicher Not, finanzielle Sorgen verursachen in der Folge oft körperliche oder mentale Probleme. In beiden Fällen ist Vorsorge die beste Medizin. In dieser Zeit, in der so viele Menschen aufgrund der Coronapandemie unerwartet und massenhaft arbeitslos wurden oder in eine prekäre wirtschaftliche Lage gerieten, hat die ERSTE Stiftung in ihrem Schwerpunkt „Finanzielle Gesundheit“ einen großen Schritt nach vorn gemacht. Gemeinsam mit wichtigen Stakeholdern haben wir im letzten Jahr die Stiftung für Wirtschaftsbildung gegründet, um zur Stärkung einer breiten wirtschaftlichen Allgemeinbildung in Österreich beizutragen und Wirtschafts- und Finanzbildung in den Lehr-

plänen der Schulen zu verankern. Wirtschaftsbildung ist die beste Vorsorge für ein finanziell gesundes Leben. Die Coronapandemie hat neben Gesundheit und Wirtschaft aber auch noch andere Lebensbereiche stark betroffen. Bei den demokratischen Grundrechten waren aufgrund von Notverordnungen teilweise starke Einschränkungen hinzunehmen: Bewegungsfreiheit, V ­ersammlungsfreiheit, das Recht auf Bildung und das Recht, sich mit anderen Menschen, gerade den allernächsten, zu ­treffen, waren zeitweise außer Kraft gesetzt. Ganze Branchen erlebten durch verordnete Schließungen enorme wirtschaftliche Einbrüche. Die Dynamik der Globalisierung hatte plötzlich eine Kehrseite: Infektionsketten reichten quer über Kontinente, Lieferketten wurden dagegen jäh unterbrochen. Grenzen waren geschlossen und wichtige Güter kurz- und mittelfristig nicht verfügbar. Bühnen, Museen und Konzertsäle blieben leer, der Zugang zu Kultur versperrt. Gleichzeitig bemerkten viele von uns verblüfft, was alles möglich ist, wenn es ernst wird. Die ­Digitalisierung hat einen enormen Schub bekommen, hat Überbrückungslösungen beim Homeschooling und im Homeoffice ermöglicht, aber auch innovative Formate der Zusammenarbeit und der Kulturvermittlung. Systemrelevante Dienstleistungen funktionierten reibungslos, bargeldloses Bezahlen setzte sich durch, medizinische Forschung lieferte Ergebnisse in Rekordzeit. Das am häufigsten genannte Beispiel eines positiven Effekts der Covid-19-Krise sind die weltweit 7 %, also 2,4 Milliarden Tonnen, um die der Ausstoß von CO2 2020 im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist.

Die finanzielle Gesundheit ist das zweitwichtigste Gut in unserem Leben.

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