hinter den kulissen
Ehrlich guat. Unterwegs mit dem Milchwagen
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atürlich kannst du mitfahren. Super Idee – de hom so viel Arbeit die Bauern auf der Alm, die Milch ist ganz was Besonderes! Die Kühe können sich da oben aussuchen, welches Graserl sie fressen und welches nicht. Eigentlich unbezahlbar, deshalb bedarf es unbedingt einer fairen Preisgestaltung für heimische Qualitätsware!“ ist Felix Hartwig, der Chef von Hartwig Transporte, sofort begeistert. Mit seinen Worten hat er natürlich Recht, hinter jedem Glas Milch steckt viel Erfahrung, Wissen und Arbeit! Der eigentliche Grund für meine Kontaktnahme ist aber ein anderer. Ich möchte berichten über die tägliche Arbeit der Milchwagenfahrer, über das einzigartige und aufwändige Sammelwesen im Hintergrund. Allein für die Tirol Milch (seit 2011 Teil der Berglandmilchgruppe) sind über 20 Sammelwägen und etwa 55 Fahrer für landesweit ca. 3.000 Bauern als Milchlieferanten im Einsatz. Die Spedition Hartwig aus Brandenberg deckt einen großen Teil davon ab.
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Oberndorf Magazin | Sommer 2021
Kurz nach Sonnenaufgang zeitig in der Früh biegt der 2-Achser-Allrad mit dem bekannten Tirol Milch Logo überpünktlich am vereinbarten Treffpunkt ein. Der Wettergott meint es besonders gut, ein perfekter Tag für die Sammel-Tour über die Stanglalm. Hoch hinauf geht’s für mich zuallererst ins Führerhaus, wo ich am vollgefederten Beifahrersitz Platz nehmen darf. Mit einem kurzen „Guten Morgen” von Felix starten wir los! Der tägliche Zeitplan ist genau abgestimmt. „Wir fahren zeitmäßig wie die Postautos. Im Mai werden die Routen umgestellt auf den Almsommer, das ist aufwändig. Die Wege führen uns viele Höhenmeter weiter hinauf. ” Gekonnt rangiert Felix seinen Milchwagen rückwärts direkt bis zum Milchkammerl des ersten Bauern. Die Erfassungsanlage im Milchwagen ist Hightech pur. Zur Qualitätssicherung werden Milchproben entnommen, die untersucht und dem einzelnen Bauern über Chip und Mitgliedsnummer zugeordnet werden. Das Milchabpumpen erfolgt digitalisiert, das System erkennt den Hof, welche Milch
der Bauer liefert, pumpt diese in die richtige Kammer und liefert die Daten wie Temperatur oder Milchinhaltsstoffe direkt an die Molkerei, wo nach einer strengen nochmaligen Kontrolle die Weiterverarbeitung zu Joghurt, Butter, Käse oder Trinkmilch beginnt (Tirol Milch verarbeitet die Rohmilch zu ca. 250 verschiedenen Produkten). Die Bauern werden alle zwei Tage angefahren aus ökologischen und ökonomischen Gründen. Das heißt für Hartwigs Mannschaft auch, dass die Touren im zweitägigen Turnus wechseln. Wir fahren die 9148er-Tour und sammeln Heumilch und ZZU (Zurück zum Ursprung), wie uns die Anzeige beim ersten Bauern wissen lässt. Das ist der Waltl Stefan unterhalb des Sommerwegs zur Bassgeigeralm. Er hat an die 20 Kühe und 700 Liter ZZU Milch im Tank. Die Kühe werden zweimal am Tag gemolken, zu Beginn des Almsommers ist die Milchleistung aufgrund der Futterumstellung immer ein bisserl geringer. Die melkfrische Milch im Stahltank auf der Alm muss auf mindestens sechs