GENIALE IDEEN ner und Besucher gefahrlos begegnen können. „Mit dem Umbau von Containern für spezielle Anwendungen sind wir vertraut, das machen wir tagtäglich für verschiedenste temporäre Strukturen und Baustellen. Zudem waren die Container lagernd, also konnten wir innerhalb von nur wenigen Wochen reagieren und den Menschen in dieser schwierigen Zeit ein klein wenig Normalität zurückgeben“, erklärt Niederstätter.
Foto: Niederstätter AG
DIE NEUE NORMALITÄT für Heimbe-
Niederstätter hat Container als Besucherräume für Seniorenheime umfunktioniert. So konnten sich Heimbewohner und Besucher gefahrlos begegnen.
Niederstätter Kernbusiness: Verkauf und Verleih von Baumaschinen Corona-Business: Barrierefreie Container und Onlineschulungen
Geschlossene Baustellen. Für die Firma Niederstätter mit Sitz in Bozen, spezialisiert auf individuelle Dienstleistungen in der Baubranche, ein Horrorszenario, das im März dieses Jahres plötzlich Realität wurde. „Der Lockdown infolge des Covid-19-Notstands hat uns vor völlig neue Herausforderungen gestellt“, gesteht Manuel Niederstätter, Mitglied der Geschäftsleitung und neue Generation des Familienunternehmens. Von heute auf morgen brachen die Einnahmen durch die Kranvermietung und Kranmontage bis zu 90 Prozent ein. Nur noch auf vereinzelten Baustellen war es mit Sondergenehmigung möglich, zu arbeiten. 22
Südtirol Panorama | 01.2020
EINEN LICHTBLICK bot die gestiege-
ne Nachfrage nach Containern. Wegen ihres einfachen Aufbaus boten sich die modularen Räume an, um in Krankenhäusern zusätzlichen Platz zu schaffen. „Eine schnelle und vergleichsweise günstige Lösung“, so Niederstätter. Kurzerhand wurden nicht nur die Krankenhäuser von Bruneck, Brixen und Sterzing beliefert, sondern auch Seniorenheime: „Wir konnten sofort in die Umsetzung gehen. Als Familienunternehmen haben wir nämlich einen großen Vorteil, und zwar schnelle und unkomplizierte Wege.“ NACH WOCHEN der Isolation war man
in den Altenheimen auf der Suche nach einer Lösung, die es erlauben würde, unter Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen Besuche von Verwandten, Angehörigen und Freunden wieder möglich zu machen. In Zusammenarbeit mit den Seniorenheimen entstand dann die Idee, Container für den Bau so umzugestalten, dass sich Heimbewoh-
wohner und Besucher präsentierte sich in Form eines barrierefreien Containers mit separatem Ein- und Ausgang, in der Mitte des Raumes eine Trennwand aus Plexiglas, auf beiden Seiten ein kleiner Tisch und ein Stuhl. Die Unterhaltung erfolgte über eine Gegensprechanlage. Zum Einsatz kamen die Container in verschiedenen Heimen, so etwa in Terlan und Lana. Auch in Latsch wurde ein Besuchercontainer angefragt, der bis Ende Februar 2021 dort stehen bleiben soll. Im Trentino geht man einen Schritt weiter: Dort soll eine zweistöckige Containeranlage entstehen, um die Zeit während des Umbaus der Struktur zu überbrücken. Einen großen Mehrumsatz haben die Container laut Niederstätter aber nicht erzeugt: „Da ein Großteil unserer Geschäftsfelder, sprich der Verkauf und Verleih von Baumaschinen, Transport- und Montageleistungen, weggefallen ist, war der Verkauf der Container reine Schadensbegrenzung, gepaart mit dem Gefühl, in einem Moment des Stillstands etwas Gutes tun zu können.“ GEGEN DEN STILLSTAND im Co-
vid-19-Notstand wurde in der Firma Niederstätter eine weitere Maßnahme getroffen. Diese sollte vor allem den Arbeitern in der Baubranche zugutekommen, die aufgrund des Lockdowns zu Hause saßen. „Alle Theoriekurse, die wir normalerweise in unserem Schulungszentrum anbieten, wurden digitalisiert, indem unsere Ausbilder die Einheiten auf Video aufgenommen und die Tests in Form von Multiple-Choice on® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl