WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen
Heimische Wirtschaft: Leichte Erholung hält an
012345 DIE ZAHL DES MONATS
November zwar auf 51,7 Punkte gesunken, signalisiert mit dem Überschreiten
38,9%
des Schwellenwerts von 50 Punkten jedoch weiterhin Wachstum. Das bedeutet:
Handlungsbedarf. Das Marktumfeld vieler Bran-
Die heimischen Betriebe weiten mit niedrigerem Tempo die Produktion aus, da
chen und Unternehmen ist heute von zunehmender
die Nachfragezuwächse aus dem In- und Ausland geringer geworden sind.
Unsicherheit und Komplexität geprägt. Darauf müs-
Positiv: Der Beschäftigtenabbau hat sich im November zumindest geringfügig
sen heimische Unternehmensentscheider reagieren;
verlangsamt. Unerfreulich ist hingegen, dass durch den zweiten Lock Down
das realisieren sie allerdings eher mangelhaft, so
eine leichte Rezession über den Winter 2020/21 zu erwarten ist. Die globale Er-
eine PwC-Studie: Einen standardisierten Prozess,
holung ab dem Frühjahr wird aber laut der Bank Austria über die Exportwirt-
um immer komplexere Unternehmensstrukturen zu
schaft den künftigen Aufschwung in Österreich unterstützen: Nach einem BIP-
identifizieren und zu managen, bietet das sogenann-
Rückgang von 7,5 Prozent 2020 folgt ein Aufholprozess mit Wachstumsraten
te Operational Fit Assessment (OFA). Mehr als die
von 3,1 Prozent 2021 und 5,2 Prozent 2022.
Hälfte der Entscheider in Österreich haben in ihren
BIP wächst 2021 um 3,1 Prozent. Die Hoffnung auf einen bescheidenen Aufschwung lebt weiter: Der UniCredit Bank Austria Einkaufs-Manager-Index ist im
Unternehmen zumindest teilweise ein derartiges
UniCredit Bank Austria Einkaufs-Manager-Index
OFA implementiert. Allerdings sagten nur 38,9 Prozent von ihnen, dass das OFA transparent und weitgehend nach objektiven Kriterien durchgeführt wird. Fazit: Unternehmen zögern zu häufig, ihre Management-Ansätze zu professionalisieren – und bringen sich damit um die Chance, sich rechtzeitig auf
Quelle: IHS Markit, UniCredit Research
die steigende Komplexität vorzubereiten.
WEIHNACHTSGESCHÄFT Schlechte Bescherung
Lock Down schlägt ein. Im vergangenen Jahr erzielten die Einzelhändler in Österreich laut
Künstliche Intelligenz: Unternehmen auf gutem Weg
Berechnungen der KMU-Forschung Austria
Martin Madlo, Managing Director von Interxion Österreich
Milliarden Euro im Filialgeschäft, 118 Millio-
Schlüsseltechnologie für mehr Effizienz und
nen entfielen wiederum extra auf inländische
Wachstum. Doch wie sieht ihr Einsatz konkret in
Onlineshops. Heuer wird die Bilanz leider
den Unternehmen aus? Der Spezialist für Re-
viel düsterer aussehen: Der Lock Down und
chenzentrums-Dienstleistungen, Interxion, hat
die Corona-Wirtschaftskrise werden das hei-
dazu eine Studie durchgeführt. Martin Madlo,
mische Weihnachtsgeschäft beispiellos ein-
Managing Director Interxion Österreich, zu den
brechen lassen. In einem optimistischen Sze-
Ergebnissen: „5,3 Prozent der heimischen Studi-
nario der KMU-Forschung werde es im stati-
enteilnehmer nutzen KI bereits in verschiedenen
onären Einzelhandel einen Umsatzrückgang
Anwendungsfeldern. 18,0 Prozent setzen die
von zehn Prozent, in einem negativen Szena-
Technologie in einem ersten Anwendungsszena-
rio sogar von über 30 Prozent geben. Freuen
rio ein.“ Weitere 34,0 Prozent sind gerade dabei,
kann sich lediglich der Internet-Handel: Die
KI zu erproben. Hinzu kommen 12,7 Prozent, die
Experten rechnen für heuer mit einem Anstieg
den Einsatz von KI kurzfristig planen. Im Aus-
des Weihnachtsgeschäfts in österreichischen
blick auf die nächsten zwei Jahre geben zudem
Online-Shops von 30 bis 40 Prozent.
30 Prozent an, KI bis dahin für einen ersten Anwendungsfall nutzen zu wollen.
18 . GELD-MAGAZIN – Jänner 2021
Credit: beigestellt
einen Weihnachtsumsatz von etwas über 1,5 Vormarsch. Künstliche Intelligenz (KI) gilt als