AKTIEN . Österreich
Zurück zur Normalität Bereits ab November setzte eine kräftige Erholungsphase an den Börsen ein. Das wird sich 2021 fortsetzen, da etwa ab dem Sommer die Pandemie überwunden sein wird. Die Aktienkurse werden das widerspiegeln. MARIO FRANZIN
D
er grundlegende Impact an
DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN
den Börsen war heuer die Co-
UNTERNEHMEN EV/G ‘21e EV/G ‘22e DIV. ‘20e
rund 1,50 Euro je Aktie oder eine Rendite
rona-Pandemie.
Semperit
22,0 %
11,6 %
1,86 %
von 8,98 Prozent. Zur Erste Group Bank sie-
Strabag
14,9 %
15,7 %
4,01 %
he Kasten rechts.
weise durch die sogenannten Corona-Ge-
Raiffeisen Bank Int.
13,3 %
16,2 %
3,90 %
winner (z.B. Semperit) und Technologie-
Vienna Ins. Group
13,0 %
14,6 %
4,75 %
Versicherungen expandieren
werte (z.B. AT&S) etwas abgemildert. So
BAWAG Group
10,2 %
12,1 %
4,06 %
Nach dem bereits bekannten Zukauf der
mancher zyklische Wert bzw. Unternehmen
Uniqa
9,9 %
11,3 %
0,00 %
Uniqa, die die Töchter der AXA in Polen,
aus vulnerablen Branchen verloren jedoch
Erste Group Bank
8,6 %
11,5 %
2,07 %
Tschechien und der Slowakei um rund eine
während des Jahres zwischenzeitlich bis zu
Frequentis
7,3 %
8,1 %
0,41 %
Milliarde Euro übernahm, kauft nun auch
70 Prozent an Wert (z.B. Do&Co, OMV,
Andritz
6,7 %
7,4 %
2,47 %
die Vienna Insurance Group in Osteuropa
SBO, Polytec, FACC, etc.). Da die Auswir-
EVN
6,5 %
6,9 %
3,14 %
zu. Um 830 Millionen Euro übernimmt sie
kungen der wirtschaftlichen Krise hervorra-
Mayr-Melnhof
6,5 %
6,8 %
2,21 %
das Versicherungsgeschäft der AEGON in
gend von den Zentralbanken wie auch fis-
Zumtobel
6,1 %
7,2 %
1,29 %
Ungarn, Polen, Rumänien und der Türkei –
EV/G=Enterprise Value/Gewinn, DIV.=erwartete Dividendenrendite Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 7. Dezember 2020
mit 4,5 Millionen Kunden, einem Prämien-
Die
Index-
rückgänge wurden dabei teil-
kalpolitisch abgefangen wurden, ist 2021 mit einer deutlichen Erholung zu rechnen –
2020 summieren sich voraussichtlich auf
volumen von 600 Millionen Euro (2019), einem verwalteten Pensionskassenvolumen
die im November 2020 bereits begonnen hat. Letztendlich wird allgemein erwartet,
fallenen Dividenden deutlich unter Druck
von fünf Milliarden Euro und einem Nettoer-
dass das Niveau von 2019 erst 2022 wieder
geraten. Zum Teil nicht ganz gerechtfertigt.
gebnis von rund 50 Millionen Euro. Der
erreicht wird, doch wir denken, dass es auf-
Hinsichtlich der Dividenden beschloss bei-
Kaufpreis bei diesem Deal mag zwar auf den
grund der bald zur Verfügung stehenden
spielsweise die Bawag die für 2019 unverän-
ersten Blick hoch erscheinen, doch die Ent-
Impfstoffe und des aufgestauten Konsums
derte Dividende von 2,61 Euro sobald es „er-
wicklungsmöglichkeiten
(siehe hohe Sparraten) rascher gehen wird.
laubt“ ist, auszuzahlen. Für 2020 ist bereits
Schön dabei ist zudem, dass die VIG den
sind
exzellent.
eine Dividende von 1,15 Euro je Aktie in der
Kaufpreis relativ locker stemmen kann,
Banken zahlen Dividenden nach
Bilanz abgegrenzt worden – macht insge-
während sich die Uniqa mit dem größten
Vor einer riesigen Insolvenzwelle müssen
samt 3,76 Euro oder 9,89 Prozent! Die Raiff-
Zukauf in ihrer Geschichte schwerer tat. Sie
die Banken unserer Einschätzung nach we-
eisen Bank International will hier nicht weit
kürzte die Dividende für 2019 von 0,54 auf
niger Sorge haben. Zwar wird die Arbeitslo-
zurückstehen. Die Dividenden für 2019 und
0,18 Euro und kündigte bereits im April eine
sigkeit vorest noch hoch bleiben und Privatkonkurse werden ansteigen, auf Unternehmensseite wurde aber extrem viel durch
ATX-INDEX . In den Aufwärtstrend gewechselt
Kurzarbeit, Umsatz- und Fixkostenersatz soNachlassendes Momentum. Der ATX konn-
äugig. Kommerzkunden, die keine positive
3.200 3.000 2.800 2.600
Fortführungsprognose haben, bekamen und
2.400
2.500 Punkten überwinden. Jetzt lässt die
bekommen auch keinen Kredit mehr. Die
2.200
Dynamik der Aufwärtsbewegung nach. Klas-
Aktienkurse der Banken sind eben aufgrund der Insolvenz ängste, der rückläufigen Ge-
2.000
sisch wäre nun ein Test des ehemaligen Wi-
wie Kreditgarantien aufgefangen. Und letztendlich sind Banken auch nicht ganz blau-
winne – aufgrund der höheren Dotierung von Risikovorsorgen – und der 2020 ausge-
64 . GELD-MAGAZIN – Jänner 2021
te Mitte November im Zuge seiner Erholung (Impfstoffhoffnung) den Widerstand bei
derstandes, der sich im positiven Fall als Un-
1.800 1.600
terstützung behaupten kann und damit den Jän. Feb. Mär. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
Aufwärtstrend bestätigen würde.