GELD-Magazin, December 2020

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AKTIEN . Österreich

Zurück zur Normalität Bereits ab November setzte eine kräftige Erholungsphase an den Börsen ein. Das wird sich 2021 fortsetzen, da etwa ab dem Sommer die Pandemie überwunden sein wird. Die Aktienkurse werden das widerspiegeln. MARIO FRANZIN

D

er grundlegende Impact an

DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN

den Börsen war heuer die Co-

UNTERNEHMEN EV/G ‘21e EV/G ‘22e DIV. ‘20e

rund 1,50 Euro je Aktie oder eine Rendite

rona-Pandemie.

Semperit

22,0 %

11,6 %

1,86 %

von 8,98 Prozent. Zur Erste Group Bank sie-

Strabag

14,9 %

15,7 %

4,01 %

he Kasten rechts.

weise durch die sogenannten Corona-Ge-

Raiffeisen Bank Int.

13,3 %

16,2 %

3,90 %

winner (z.B. Semperit) und Technologie-

Vienna Ins. Group

13,0 %

14,6 %

4,75 %

Versicherungen expandieren

werte (z.B. AT&S) etwas abgemildert. So

BAWAG Group

10,2 %

12,1 %

4,06 %

Nach dem bereits bekannten Zukauf der

mancher zyklische Wert bzw. Unternehmen

Uniqa

9,9 %

11,3 %

0,00 %

Uniqa, die die Töchter der AXA in Polen,

aus vulnerablen Branchen verloren jedoch

Erste Group Bank

8,6 %

11,5 %

2,07 %

Tschechien und der Slowakei um rund eine

während des Jahres zwischenzeitlich bis zu

Frequentis

7,3 %

8,1 %

0,41 %

Milliarde Euro übernahm, kauft nun auch

70 Prozent an Wert (z.B. Do&Co, OMV,

Andritz

6,7 %

7,4 %

2,47 %

die Vienna Insurance Group in Osteuropa

SBO, Polytec, FACC, etc.). Da die Auswir-

EVN

6,5 %

6,9 %

3,14 %

zu. Um 830 Millionen Euro übernimmt sie

kungen der wirtschaftlichen Krise hervorra-

Mayr-Melnhof

6,5 %

6,8 %

2,21 %

das Versicherungsgeschäft der AEGON in

gend von den Zentralbanken wie auch fis-

Zumtobel

6,1 %

7,2 %

1,29 %

Ungarn, Polen, Rumänien und der Türkei –

EV/G=Enterprise Value/Gewinn, DIV.=erwartete Dividendenrendite Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 7. Dezember 2020

mit 4,5 Millionen Kunden, einem Prämien-

Die

Index-

rückgänge wurden dabei teil-

kalpolitisch abgefangen wurden, ist 2021 mit einer deutlichen Erholung zu rechnen –

2020 summieren sich voraussichtlich auf

volumen von 600 Millionen Euro (2019), einem verwalteten Pensionskassenvolumen

die im November 2020 bereits begonnen hat. Letztendlich wird allgemein erwartet,

fallenen Dividenden deutlich unter Druck

von fünf Milliarden Euro und einem Nettoer-

dass das Niveau von 2019 erst 2022 wieder

geraten. Zum Teil nicht ganz gerechtfertigt.

gebnis von rund 50 Millionen Euro. Der

erreicht wird, doch wir denken, dass es auf-

Hinsichtlich der Dividenden beschloss bei-

Kaufpreis bei diesem Deal mag zwar auf den

grund der bald zur Verfügung stehenden

spielsweise die Bawag die für 2019 unverän-

ersten Blick hoch erscheinen, doch die Ent-

Impfstoffe und des aufgestauten Konsums

derte Dividende von 2,61 Euro sobald es „er-

wicklungsmöglichkeiten

(siehe hohe Sparraten) rascher gehen wird.

laubt“ ist, auszuzahlen. Für 2020 ist bereits

Schön dabei ist zudem, dass die VIG den

sind

exzellent.

eine Dividende von 1,15 Euro je Aktie in der

Kaufpreis relativ locker stemmen kann,

Banken zahlen Dividenden nach

Bilanz abgegrenzt worden – macht insge-

während sich die Uniqa mit dem größten

Vor einer riesigen Insolvenzwelle müssen

samt 3,76 Euro oder 9,89 Prozent! Die Raiff-

Zukauf in ihrer Geschichte schwerer tat. Sie

die Banken unserer Einschätzung nach we-

eisen Bank International will hier nicht weit

kürzte die Dividende für 2019 von 0,54 auf

niger Sorge haben. Zwar wird die Arbeitslo-

zurückstehen. Die Dividenden für 2019 und

0,18 Euro und kündigte bereits im April eine

sigkeit vorest noch hoch bleiben und Privatkonkurse werden ansteigen, auf Unternehmensseite wurde aber extrem viel durch

ATX-INDEX . In den Aufwärtstrend gewechselt

Kurzarbeit, Umsatz- und Fixkostenersatz soNachlassendes Momentum. Der ATX konn-

äugig. Kommerzkunden, die keine positive

3.200 3.000 2.800 2.600

Fortführungsprognose haben, bekamen und

2.400

2.500 Punkten überwinden. Jetzt lässt die

bekommen auch keinen Kredit mehr. Die

2.200

Dynamik der Aufwärtsbewegung nach. Klas-

Aktienkurse der Banken sind eben aufgrund der Insolvenz­ ängste, der rückläufigen Ge-

2.000

sisch wäre nun ein Test des ehemaligen Wi-

wie Kreditgarantien aufgefangen. Und letztendlich sind Banken auch nicht ganz blau-

winne – aufgrund der höheren Dotierung von Risikovorsorgen – und der 2020 ausge-

64 . GELD-MAGAZIN – Jänner 2021

te Mitte November im Zuge seiner Erholung (Impfstoffhoffnung) den Widerstand bei

derstandes, der sich im positiven Fall als Un-

1.800 1.600

terstützung behaupten kann und damit den Jän. Feb. Mär. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.

Aufwärtstrend bestätigen würde.


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