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Rückblick
Elvira Slavik
Elisabeth Martini
E
lvira Slavik, geboren 1927 in Johannisfeld, als Tochter des aus Billed stammenden Apothekers Johann Slavik und der Postmeisterin Elvira Katharina Slavik. Sie besuchte die Grundschule in ihrem Geburtsort und danach bis 1941 das römisch-katholische Lyzeum der Klosterschule Notre-Dame in Temeschburg/Josefstadt. Mit 14 startete Elvira die pädagogische Ausbildung der Notre-Dame Klosterschule in Temeswar und schloss diese mit dem Lehrerdiplom 1947 ab. Ab 1950 war sie Fachlehrerin am zweiten Zyklus für die Fächer Erdkunde und Geschichte und wurde gleichzeitig als erste Frau zur Direktorin dieser Schule mit einer fast 200-jährigen deutschen Tradition ernannt. Sie bekleidete dieses Amt bis zum Zusammenschluss der deutschen und rumänischen Abteilung im Jahre 1959. Danach war sie Fachlehrerin für Naturwissenschaften. In den Jahren 1960 bis 1964 bildete sich Frau Slavik über ein Fernstudium an der Universität Klausenburg weiter, um stets auf der Höhe der Zeit zu sein. Von 1974 bis 1978 war sie stellvertretende Direktorin der Billeder Gesamtschule und wurde mehrfach ausgezeichnet, 1965 mit dem Titel „Vorbildliche Lehrerin“ und Auszeichnung II. Grades sowie mit einer Verdienst-Auszeichnung 1974. Die komplette Dienstzeit von Elvira Slavik fiel in die kommunistische Ära. In der neuen, erdrückenden Lage dieser Ära waren Lehrer gefordert, die unter den schwierigen Voraussetzungen für den Erhalt der Muttersprache, der Sitten und Bräuche eintraten. Sie wirkte auch in dem Bewusstsein, der Sprach- und Kulturgemeinschaft
Elvira Slavik im Alter von 94 Jahren der Deutschen anzugehören. Während dieser Zeit ist sie zu einer Institution geworden. Es war zum Großteil ihr Verdienst, dass in Billed über die ganze Zeit eine deutsche Abteilung für die gesamten acht Grundschuljahre erhalten blieb. Die Schulleiterin Elvira Slavik kämpfte unermüdlich dafür und vertrat immer eine starke Position, wenn es um ihre Lehrerschaft ging, zu der sie ein kollegiales Verhältnis pflegte. Noch heute spricht sie voller Bescheidenheit über ihre Leistungen der damaligen Jahre. Sie stellt stets das Kollegium in den Vordergrund und lobt den Eifer und die Hingabe, wodurch das gemeinsam Erreichte überhaupt erst möglich wurde.