Juli-Ausgabe der HGV-Zeitung

Page 10

10 HGV-Zeitung Juli 2021

FÜR DIE GASTWIRTIN

Eine künstlerische Arbeit ist ein Dialog Kunst: Maria Walcher hat den Paul Flora Preis 2021 erhalten Die gebürtige Brixnerin Maria Walcher hat an der Universität für angewandte Kunst Wien, an der Faculdade de BelasArtes in Lissabon sowie an der Bauhaus-Universität Weimar studiert. Sie lebt heute in Innsbruck und unterrichtet an der Universität Mozarteum in Salzburg. Der Paul Flora Preis wird in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora seit 2010 jährlich an eine junge Künstlerin oder einen jungen Künstler aus Tirol oder Südtirol verliehen. Die grenzüberschreitende Auszeichnung versteht sich als Anerkennung von hervorragenden Leistungen in der zeitgenössischen bildenden Kunst und ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Jury begründete die Vergabe des Preises an Maria Walcher mit den Worten: „Seit über zehn Jahren greift Maria Walcher in ihrer künstlerischen Arbeit

dringende gesellschaftliche Themen rund um soziale Gerechtigkeit, Umgang mit dem Fremden, Arbeitsund Produktionsbedingungen sowie Erinnerungskultur auf.“ „Es sind häufig Fragen, die mich beschäftigen, Themen, die in meinem Kopf herumkreisen, die mir ins Auge stechen oder mir einfach alltäglich begegnen, die mich eine Zeit lang begleiten und dann über eine Arbeit wieder in den Raum gespielt werden: als offene Fragen, provozierende Interventionen, poetische Bilder oder subtiler Unterton. Im besten Fall berührt die Arbeit auch die Betrachter/ innen, löst etwas in ihnen aus, bringt etwas in Bewegung. Ich denke, eine künstlerische Arbeit ist immer ein Dialog, ein Dialog zwischen Künstler/in und Kunstwerk, zwischen Betrachter/in und Kunstwerk, dem Umfeld und dem Kontext“, erklärt Maria Walcher. Sie persönlich spricht

Die Künstlerin Maria Walcher wurde mit dem Paul Flora Preis 2021 ausgezeichnet. Kunst an, die in ihr etwas auslöst, etwas berührt, sie zum Staunen, Schmunzeln und Nachdenken bringt, Einblick in Welten gewährt und andere Perspektiven eröffnet. Das Ästhetische spiele in der bildenden Kunst immer eine wichtige Rolle. Was jemand als schön empfindet, bleibe jeder und jedem selbst überlassen, findet die Künstlerin. Nur wenige Künstler schaffen es, von ihrer Kunst zu leben. Maria Walcher kann durch den Erlös ihre Projekte finanzieren. Häufig laufe es jedoch auf ein Null-

summenspiel hinaus, wenn es gut geht, bleibe auch mal etwas übrig, verrät sie. Neben ihrer künstlerischen Arbeit unterrichtet sie Bildende Künste und Gestaltung am Mozarteum in Salzburg. Studierenden versucht sie, inspirierende Inputs zu geben, sie zum Experimentieren einzuladen, aus dem Bauch heraus den Raum zu erforschen, Bilder zu hinterfragen, die Materialität zu spüren, eigene Ideen in den Raum zu pflanzen und das Gepflanzte kritisch zu hinterfragen. Unter Corona hat auch

die Kunst- und Kulturszene stark gelitten. Das letzte Jahr habe deutlich spürbar gemacht, wie wichtig Kunst und Kultur sind und was fehlt, wenn diese nicht mehr gelebt werden können, findet die Künstlerin. „Ich habe versucht, die Zeit für ein konzentriertes Arbeiten zu nutzen und, als Ausstellungen und nächste Aufträge unsicher waren, an eigenen Projekten und Ideen weiterzuarbeiten, die auf meinem Schreibtisch liegen“, erzählt sie.

Viele Menschen inspiriert Walcher haben viele verschiedene Menschen inspiriert und motiviert, laute und leise, weltberühmte und weniger bekannte. „Ich kenne inzwischen einige Menschen in meinem Umfeld, die davon überzeugt sind, dass es nicht eine Entscheidung ist, ob Familie oder Kunst, sondern dass das auch nebeneinander lebbar ist“, hb freut sie sich.

Mit Zeitmanagement zu Erfolg und Zufriedenheit Expertentipp von Effizienz-Trainerin Helga Niederstätter

„Work smart – not hard“ ist ihr Erfolgsrezept. Wie man durch Prioritätensetzen, Proaktivität, Resilienz, Zeit-, Ziel- und positives Selbstmanagement den Arbeits- und Lebensalltag leichter und effizienter gestalten kann, verrät Selbstmanagement- und Effizienz-Trainerin Helga Niederstätter. Laut aktuellen Studien sind Zeitdruck, ständige Unterbrechungen, Informationsflut sowie ständige Erreichbarkeit einige der größten Stressfaktoren unserer Zeit. Um Leistung zu erbringen und erfolgreich zu sein, ohne dabei krank zu werden, müssten wir achtsamer mit unserer Zeit und Energie umgehen, rät die Expertin.

Digital arbeiten und frei sein Nutzen Sie ein elektronisches Zeitplanbuch und ar-

beiten Sie mit einem System. Planen Sie schriftlich. Die Tages- und Wochenplanung sind Werkzeuge, Ihre Zeit so zu strukturieren, dass Sie sie optimal für Ihre eigenen Ziele nutzen können. Während bei der Tagesplanung das Erledigen von dringenden Aktivitäten im Vordergrund steht, ist die wöchentliche Planung auf wichtige berufliche und persönliche Ziele fokussiert.

Entscheidungen optimiert managen Erfolgreiches Zeitmanagement ist, konsequente Prioritäten zu setzen, damit wir uns im Alltag nicht verlieren. Prioritäten zu setzen bedeutet, sich täglich neu für das zu entscheiden, was man vor allem anderen tun will oder muss. Wir müssen lernen, Wichtiges von Dringendem zu unterscheiden. Wich-

Effizienz-Trainerin Helga Niederstätter tig ist nicht immer dringend, und dringend heißt nicht immer wichtig. Dringend: etwas, was sich anfühlt, als dulde es keinen Aufschub, unabhängig davon, ob es sich auf Ergebnisse niederschlägt. Wichtig: etwas, was, wenn wir es unterlassen, schwerwiegende Konsequenzen für die Ergebnisse hätte. Die wichtigsten Grundregeln und Erkenntnisse zur

Prioritätensetzung lauten: • Machen Sie das Wichtige und reagieren Sie nicht auf das Dringende. • Entwickeln Sie eine gemeinsame „PrioritätenKultur“ im Team. • Arbeiten Sie jeden Tag an einer wichtigen, langfristigen Aufgabe. • Planen Sie wöchentlich und geben Sie Ihren Prioritäten einen fixen Termin. • Führen Sie eine stille Stunde ein, um ungestört zu arbeiten.

Umgang mit Störungen Lassen Sie sich keine Zeit rauben und seien Sie Hüter Ihrer Zeit. Um Störungen gezielt zu beseitigen, ist eine Bestandsaufnahme aller Störungen der beste Weg. Reflektieren Sie Ihren Umgang mit digitalem Medien-

konsum, lernen Sie freundlich und bestimmt, Nein zu sagen, und orientieren Sie sich dabei immer an Ihren Prioritäten.

Nicht ausbrennen Führen Sie ein Leben in ständiger Eile? Wo stehen Sie gerade in Ihrem Beruf und in Ihrem Leben? Nehmen Sie sich genug Zeit für das Wichtigste – Sie selbst? Selbstsorge ist keineswegs egoistisch, sondern dient der Erhaltung der eigenen Lebenskraft und Lebensfreude. Achten Sie auf Ihre mentale und physische Energie. Wenn Sie sich diese Ratschläge für das Zeitmanagement zu Herzen nehmen, werden Sie leichter und entspannter arbeiten, motivierter und weniger gestresst sein. Das führt zu Erfolg und Zufriedenheit.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.