56. Jahrgang - Bozen, November 2021 - Nr. 10
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Fachzeitung für Hotellerie und Gastronomie
Tourismus hat eigenen Gesundheitsfonds Seite 3
Foto: Armin Terzer
Arbeitsmarkt unter der Lupe Gastgewerbe: Mitarbeitersituation im Detail analysiert
Poste Italiane s.p.a. - Spedizione in Abbonamento Postale - mensile D.L. 353/2003 (convertito in Legge 27/02/2004 n° 46) art. 1, comma 1, NE/BZ
Um die Anstellungen im Gastgewerbe, die Rolle des Stammpersonals, die Unterschiede zwischen Gastronomie und Beherbergung und Rekrutierungsformen geht es im neuen Bericht der Arbeitsmarktbeobachtung der Landesabteilung Arbeit. Ob Hotel, Restaurant, Café: Jährlich werden zwischen März und September 30.000 Anstellungen vorgenommen. Doch wie viele Anstellungen betreffen Stammpersonal, wie viele neue Arbeitskräfte? Und konkurriert das Gastgewerbe mit anderen Branchen um Arbeitskräfte? Aufschluss gibt die neue Ausgabe „Arbeitsmarkt-News“ der Arbeits-
marktbeobachtung der Landesabteilung Arbeit. „Wir haben die Daten seit 1998 analysiert“, sagt Stefan Luther, Direktor der Landesabteilung Arbeit. „1998 hatten wir noch 14.000 Anstellungen, im bisherigen Rekordjahr 2019 über 34.000. Interessant ist, dass der Anteil des Stammpersonals stets zwischen 45 und 55 Prozent lag“, so Luther. Laut Untersuchung der Arbeitsmarktbeobachtung arbeiten in der Gastronomie 34 Prozent Stammpersonal, in der Beherbergung sind es 53 Prozent (im Zeitraum 2015-19). Dies gilt auch für die Berufe: Ob Köche, Kellner oder Barkeeper – in den Beherbergungsbetrieben lässt sich eine höhere Personalkontinuität feststellen
als in der Gastronomie. Eine weitere Rolle spielt die Art der Saison. In den Landesteilen mit ausgeprägter Wintersaison wird stärker auf Stammpersonal gesetzt, sowohl in der Beherbergung als auch in der Gastronomie.
Arbeitsplatzund Branchenwechsel Aus Sicht der Arbeitgeber sind nicht nur andere Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe eine Konkurrenz, sondern auch andere Wirtschaftszweige. Zwischen 2015 und 2019 sind jährlich 6.000 Personen aus dem Gastgewerbe in andere Branchen gewechselt. Das Gastgewerbe hat allerdings jährlich 5.000 Personen angestellt, die vorher in ande-
ren Wirtschaftssektoren beschäftigt waren. Mit Zahlen unterlegt bedeutet dies: Ein Prozentpunkt Wachstum im Handel oder im Öffentlichen Sektor führt dazu, dass die Tourismusbetriebe um zwei bis drei Prozentpunkte weniger Stammpersonal anstellen und somit Menschen rekrutieren, die vormals noch nicht in Südtirol beschäftigt waren. Die Konkurrenz durch andere Sektoren ist kein Novum. Der genaue Blick auf die Daten zeigt: Im Zeitraum März bis September 2021 hat es diesbezüglich im Vergleich zu den pandemiefreien Vorjahren keine substanzielle Veränderung gegeben, heißt es abschließend im Arbeitsmarktbericht.
Renate Kostner Pizzinini wurde geehrt Seite
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Perfekter Kreislauf beim Bauen
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