BÄRN! Magazin 3/2021

Page 1

BÄRN!MAGAZIN Mir schwärme für Bärn

MUSIKALISCHES BERN

3 / 2021


Stereo-Exzellenz. Im Einklang mit Ihnen. Der Beolab 28 ist schlanker, intelligenter und überraschender als jeder Stereolautsprecher, den Sie bisher erlebt haben. Stellen Sie ihn an einer beliebigen Stelle im Haus auf, streamen Sie sofort alles, was Sie wollen, und tauchen Sie ein in kraftvollen Klang in Studioqualität, der sich automatisch an Ihren Raum anpasst.

Media-Line GmbH Sound-Vision-Multimedia www.media-line.ch Seftigenstrasse 186A, CH-3084 Wabern-Bern, +41 31 533 91 91 Frutigenstrasse 46, CH-3600 Thun, +41 33 222 68 68 Spielmatte 6, CH-3800 Unterseen-Interlaken, +41 33 823 33 44


E D I T O R I A L | I N H A LT

INHALT

EDITORIAL

C O V E R : llustration Kornel (s. S. 25)

Foto Beat Mumenthaler

MUSIKALISCHES BERN

Eine alte Liebe neu entdecken Wenn die Tage wieder etwas länger werden und die ersten braunen Blätter in die Aare fallen, ist es Zeit, sich der Nostalgie hinzugeben und alte Liebe wiederzuentdecken. So wie damals, vor den ganzen Einschränkungen, vor der Maskenund Registrierpflicht, als man sich noch in legendären Lokalen wie dem Bierhübeli, dem Gaskessel oder der Mahogany Hall die Nacht um die Ohren schlagen konnte. Ich glaube fest daran, dass diese Zeit wieder zurückkommt – aus diesem Grund ist den drei oben genannten Veranstaltungsorten auch ein eigener Artikel gewidmet, damit auch Sie sich erinnern, wie schön das war – und vielleicht Lust bekommen, mal wieder um die Häuser zu ziehen. Dann können Sie auch wieder aus vollem Herzen den Refrain der «W. Nuss vo Bümpliz» schmettern – erinnern Sie sich? Der Knaller von Patent Ochsner ist dabei nur eine von vielen Hymnen auf unsere geliebte Aarestadt, die ja bekanntlich an Musikern und Künstlern nicht arm ist. Die besten davon stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe vor. Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Rest des Sommers und einen schönen Herbstbeginn! Annette Weber-Hadorn

4 6 9 10 12 14 16 18

Berner Hymnen Interview mit Büne Huber Ein Konzertbesuch der anderen Art Hier spielt die Musik Queerbeet durch den Berner Musikgarten Grossartige Vielfalt jenseits des Mainstreams Das Berner Symphonieorchester Saiteninstrumente mit Charakter

GESELLSCHAFT 20 22 25

Interview mit Friederike von Houwald Diversity? Diversity! Kornel – Zeitgeist auf Papier

LEBENSART 28 30 32 33

«Mama, gehen wir wieder mal ins Shoppy?» Schön & guet Aus Gebrauchtem wird Schönes Mehrfamilienhaus mit Vollholzhülle

Gesundheit 34 Im Ton verfehlt 35 Berner Hirslanden-Kliniken Auto 37 39

Der neue Lexus NX Ein Hoch auf die Volt!

Culinarium 40 KULINATA 2021 41 Bärner Rundschou

K U LT U R & E V E N T S 42 Race for Life 44 Herbstmix

Das nächste BÄRN! Magazin erscheint am 23. November. Informationen / Abonnemente: www.baernmagazin.ch

DIVERSES

Besuchen Sie unseren Blog mit täglich «Nöiem & Gfröitem us Bärn» www.baernblog.com

47 Für di Churze: Bärner Bäre 48 Fotowettbewerb 50 Verlosungen


MUSIKALISCHES BERN | BERNER HYMNEN

Berner Hymnen Berner Marsch

«Träm, träm, träridiri …»

| Der Berner Marsch gilt als inoffizielle Hymne des Kantons Bern, er wird immer noch an vielen Anlässen gespielt. Die älteste Dokumentation der Melo­die des Berner Marsches stammt aus dem Musikbuch des Samuel Joneli von Boltigen aus dem Jahre 1791. In dieser Handschrift ist die Melodie noch als «Marche de Soleure» aufgezeichnet. Das Stück wurde 1798 als militärischer Marsch beim bernischen Widerstand gegen den Einfall der Franzosen anlässlich der Schlacht von Neuenegg gespielt und danach zum Symbol für den Widerstand. In Noten gedruckt hat den Marsch erstmals 1854 der Verleger Johann Georg Krompholz. Anlass zu kritischen Stimmen gab und gibt auch heute noch der kriegsverherrlichende Text, dessen Urheber unbekannt ist. Das Berner Kantonsparlament verwarf am 3. Februar 2000 mit 118 zu 10 Stimmen einen Vorstoss der damaligen Grossrätin Elisabeth Gilgen (SP), in dem sie dessen Änderung forderte. YouTube, Berner Marsch / Berner Symphonieorchester unter der Leitung von Mario Venzago. Bild PD

W. Nuss

«D W. Nuss vo Bümpliz isch schön wi nes Füür i der Nacht …» | Die «W. Nuss» gilt allgemein als die Berner Hymne, 20 000 Menschen sangen den Song 2019 am Gurten­ festival mit, an jedem Berner Konzert ist er das absolute High­

Patent Ochsner Foto PD

Hymnen sind, laut Wikipedia, «Ausdruck hoher Begeisterung und Verehrung». Wir Berner*innen lieben unsere Stadt und deshalb mögen wir auch alles Musikalische, was sich im weitesten Sinn um Bern dreht. Wenn beispielsweise der Berner Marsch erklingt, bekommen sogar hartgesottene Rockfans feuchte Augen und es gibt kaum jemanden aus Bern, der die «W. Nuss» nicht Wort für Wort mitsingen kann …

Text Michèle Freiburghaus

4


MUSIKALISCHES BERN | BERNER HYMNEN

«Mini Stadt sit Jahr u Tag, di Bach, mini Loube, i dinä Gasse – du bisch mis eis und aus»

Wurzel 5

Hie

«Hie ghöri häre, hie isch mis deheime» |

«Hie» wurde 2006 auf dem «Teamgeist»-Album von Wurzel 5, einer Berner HipHop-Gruppe und Mitgliedern von «Chlyklass», Diens, Serej, Tiersch und DJ Link, veröffentlicht. Die Ode an die Stadt Bern, mit ihren durchaus auch kritischen Zei­ len, wurde von Vertreter*innen der YB-Fans ausgewählt und 2018 den Young Boys als Einlaufsong vorgeschlagen. Die Mannschaft und der Verein waren begeistert – in Zusammenarbeit mit YB und den Fans funktionierten Wurzel 5 den Song so um, dass er seither als Stimmungsmacher dient, wenn die Spieler den Rasen betreten. Kaum ein Song weckt heute in Bern so lokalpatriotische Gefühle wie dieser. YouTube Wurzel 5 – Hie / YB Einlaufsong Wurzel 5, Foto Janosch Abel

light. Aber wer ist diese «W. Nuss vo Bumpliz»? Die meisten haben wahrscheinlich das Bild einer ganz besonderen Frau im Kopf. Gerät­selt wird aber allenthalben. Büne Huber, der Leadsänger von Patent Ochsner, verrät es partout nicht. Die W. Nuss soll ein Geheimnis bleiben, jede und jeder dürfe in ihr sehen, was er oder sie wolle, das sei doch wunderbar. Obwohl der Song ein absoluter Publikumsliebling ist, schaffte er es übrigens, ebenso wie «Scharlachrot», nicht, Gold-Status zu erreichen. Das ist den Ochsners jetzt mit «Für immer uf Di» gelungen. YouTube, Patent Ochsner / W. Nuss vo Bümpliz (Live am Gurtenfestival 2019) Bild PD

079

«Tüt tüt tüt het si gseit» | Welcher Berner*in kennt ihn nicht, den Text des Überhits «079» von Lo & Leduc? Geschrieben wurde der Song von Lorenz Häberli (Lo), Luc Oggier (Leduc) und dem Berner Komponisten, DJ und Performer Maurice Könz, besser bekannt als Dr. Mo. Letzterer schrieb die Melodie, zu der Lo & Leduc den Text beisteuerten. Das Fernsehpublikum kürte den Song von Lo & Leduc zum «grössten Schweizer Hit 2019». SRF3 dokumentierte 2018 in einem Live-Video, wie Besucher*innen des Gurtenfestivals den Song interpretierten: YouTube, «Lo & Leduc / Der ganze Gurten singt 079»

Lo & Leduc, Foto Maximilian Lederer

5



MUSIKALISCHES BERN | BÜNE HUBER

«Wir sind noch lange nicht am Ende der Strasse» I N T E R V I E W M I T B Ü N E H U B E R , PAT E N T O C H S N E R

Den Bernerinnen und Bernern Patent Ochsner und ihren charismatischen Frontmann Büne Huber vorzustellen, hies­se, Wasser in die Aare zu tragen. Alle ihre Konzerte sind jeweils binnen Sekunden ausverkauft. Bis auf ganz wenige Ausnahmen schreibt Büne die poetischen Songtexte selber, Lyrics, die die Seele berühren und an Konzerten gerne mitgesungen werden. Legendär beispielsweise das Gurtenfestival 2019, als 20 000 Menschen gemeinsam «W. Nuss» oder «Bälpmoos» sangen – es gibt wohl kaum einen berührenderen Moment. Wir haben Text-Fragmente als Inspi­ ration für unsere Fragen gewählt. Interview Michèle Freiburghaus, Illustration Kornel

«si dänkt wi nes füürwärch | win e zuckerstock | läbt win e wasserfau» – Worin ähnelt Dein Leben demjenigen der W. Nuss? Eigentlich fast in allen Punkten. Aber vor allem in dem mit den hundert Kindern. «es glas uf d liebi und eis uf z'voue läbe u eis uf au das wo mir nid chöi häbe | es tor geit uuf unes angers geit zue | blibsch i mim Härz sogar no denn wes afaht weh tue» –Reto von Gunten von SRF3 hat den Song «Für immer uf Di» zur Corona-Hymne erhoben – was hat das bei Dir ausgelöst? Am Anfang war ich gerührt und fühlte mich geehrt. Als ich beispielsweise an einem Sonntag im April mit meinen Kindern durchs Quar­tier spazierte und man aus vielen Fenstern den Song und die Gesänge der Leute hören konnte, und wie dann der Bub zu mir sagte «ghörsch Papa, sie singe dys Lied», war das ein ganz besonderer Moment. Mit der Zeit aber begann ich mich fast ein bisschen um den Song zu sorgen, weil er für mich doch ziemlich viel mehr ist als eine Corona-Hymne. «i wär scho geng gärn e fischer gsi | alleini duss i däm boot | hätt i e mords-hecht a dr angle | mir wär’s so läng wie breit | öb i ne usezieh oder är mi dry» – Hast Du jetzt zu Fischen begonnen und was gefällt Dir an der Symbolik? Nein, das Fischen liess ich bis heute bleiben. Mir ging es damals, als ich den Song schrieb, vor allem darum, wie man sich erfolgreich allen Erwartungen entziehen kann, wie man sich die Aussenwelt vom Leibe hält. «a dene drei tag, wo me nid so guet cha schlittle, seit me summer & hüür preichts grad es wuchenänd | s bruucht numen es paar fläsche, e grill & nes kasettegrät, es paar lüt mit zwyfelhaftem ruef & när tanzt dr bär.» – Wie hast Du den Sommer genossen? Ungefähr so wie das im Song «Grill» beschrieben wird, der hier zitiert wird. Was rede ich da von «ungefähr» – ganz genau so. «änet em bärgli, da wartet uf üs ds beschte | wo üs unschtärblech macht es ganzes läbe lang» – Noch unsterblicher werdet Ihr jetzt dadurch, dass Ihr im Oktober als erster Schweizer Act im Rahmen

von «MTV Unplugged» auftretet. Was bedeutet Dir persönlich diese Ehre? Dieses MTV-Ding ist zunächst einmal eine Riesenkiste, bei dem viele Leute mit im Boot sitzen. Eine komplexe, nicht nur musikalische, Geschichte. Wir müssen zunächst zwei starke Konzerte abliefern und dabei auch noch malerisch in der Landschaft stehen. Wenn wir das geschafft haben, können wir nachträglich vielleicht ein bisschen stolz sein. Neben all dem Neuen, mit dem ich mich momentan konfrontiert sehe, ist MTV Unplugged für mich persönlich die einzig glaubwürdige Form, um eine Art Best-of-Album zu veröf­fentli­chen. «si schmiere dir dr honig ume latz | schmychle & schtrychle dir über dys fäu | bis d säuber gloubsch, du sigsch dr hirsch uf em platz» – Du bist ja in Bern schon ein Platzhirsch – wie gehst Du mit all dieser Sympathie um, die Dir an Euren Konzerten entgegenbrandet? Ach, das ist halt so eine Sache. Ich sehe mich tagtäglich in mannigfaltiger Art und Weise scheitern. So viel zum Thema Platzhirsch. Natürlich freut mich die Liebe und die Sympathie, die man mir entgegenbringt, aber ich weiss natürlich auch, dass das schnell wieder wechseln kann, wenn man beispielsweise in einem Anflug von heiligem Zorn eine Breitseite gegen die Fussballer abfeuert oder öffentlich eine dezidierte politische Position kundtut. «mängs wo vo wytem gross uusgseht| & guldig glänzt mit schyn | isch vo nöchem aagluegt | nume trüeb & chlyn» – Der «Outstanding Achievement Award» war für Dich eine zwiespältige Ehre – warum? Na ja, so einer Auszeichnung hängt halt auch ein bisschen der Geruch an, dass der Mist nun gekarrt ist: «Schön, dass ihr euch so fest Mühe gegeben und solange durchgehalten habt. Aber jetzt könnt ihr eure sieben Sachen packen und rüber auf die Geriatrie wech­seln. Schwester Margrit zeigt euch eure Zimmer. Znacht gibt es um halb sechs und um acht ist Lichterlöschen. Und am Sonntag

Fortsetzung Seite 8

7


MUSIKALISCHES BERN | BÜNE HUBER

Fortsetzung von Seite 7

machen wir einen Ausflug auf den Ballenberg.» Oder wie das Billy Wilder so schön sagte: «Auszeichnungen sind wie Hämor­ rhoiden. Im Alter kriegt sie jedes Arschloch.» Mit jedem neuen Projekt stehe ich vor einer grossen unbespielten Fläche und fühle mich als Dilettant. Ich habe keineswegs das Gefühl, wir stünden am Ende der Strasse. «i gah druus, wenn i drinne bi | & wenn i duss bi, gahn i dry | myni heimat isch dert, won i no nie bi gsi» – Wie ist Dein Ver­ hältnis zu Bern? Das ist meine Heimatstadt. Hier kenn ich mich aus. Hier leben die meisten meiner nächsten Freunde. Hier gehen meine Kinder zur Schule. Ich giesse meine Wurzeln und rede Dialekt. Ich bin mit dieser Stadt versöhnt. Versöhnter als auch schon. Aber ich liebe sie aus der Distanz meistens mehr, als wenn ich mich mittendrin befinde. «zucker & zitrone & artischocke, du bisch so nes bittersüesses gmisch | dr wahnsinn am ganze aber isch: I wott di gar nid angers aus de bisch» – Was isst Du am allerliebsten? Ich habe keine eigentliche Lieblingsspeise mehr. Es gibt so viele Gerichte, für die ich meilenweit gehen würde. Im Moment steht mir gerade der Sinn nach einem Carpaccio di Polpo und einem kühlen Glas Weisswein.

«Ich bin mit dieser Stadt versöhnt. Versöhnter als auch schon. Aber ich liebe sie aus der Distanz meistens mehr, als wenn ich mich mittendrin befinde.»

«i lähne mi no mau zum fänschter uus u zwar so wyt, wies nume geit | u die ganzi stadt schlaft oder roukt vorem kreissaal | red bull oder rotwy | darling, mängisch muess me sech entscheide | nid aus wird besser, we mes mischt» – Gehst Du immer noch gerne aus und wenn ja, wohin? Nein, ich bin keine «Barfly» mehr. Ich bin, wie man das der einschlägigen Presse entnehmen konnte, noch einmal Vater gewor­den. Da ist es nicht unbedingt schicklich oder altersgerecht, wenn man jede Nacht wie ein Teenager um die Häuser schleicht und sich schonungslos die Kutte zuzieht. Aber ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich das mitunter noch immer sehr gerne tu. «wär für di gärn e bessere gsi | bemüeht han i mi, funktioniert het’s leider nid, oder z schpät uf jede fau | i weiss haut o nid so genau, wie blutt oder blau me darf sy am ene maskebau» – Deine Texte sind oft von Selbstzweifeln geprägt – was ist heute, als gestandener Mann, Dein Verhältnis zu Dir selber? Wie bereits gesagt, ich bin schier täglich mit meinen persönlichen Grenzen konfrontiert. Ich muss mich in meinem Scheitern, 8

in meinen Niederlagen immer wieder neu ertragen. Inzwischen gelingt mir das manchmal recht gut. «jedes mal wenn i ume chume | a dä ort won i gebore bi | & all’s eso isch wie’s scho ging isch gsi | aber nümm isch so wie denn | de chunnt’s mir vor | i sig dr einzig wo nie älter wird» – Aber zweifellos wirst auch Du älter. Wie gehst Du damit um? Wahrscheinlich so wie alle anderen. Manchmal zwickt es im Rüc­ken und nach anstrengenden Tagen braucht man eine etwas längere Erholung. Zum Glück betreibe ich unbeschreiblich viel Sport, weil mir das einfach sehr, sehr wichtig ist, und zudem ernähre ich mich ausgewogen und spartanisch, verzichte auf jede Art von Alkohol und meditiere von morgens bis abends. Und dann lasse ich mir von meinem Arzt wöchentlich eine Jungbrunnenessenz spritzen. Alle zwei Jahre lasse ich mein Blut durch das von Zehnkämpfern ersetzen. So lassen sich die negativen Auswirkungen eines normalen Alterungsprozes­ ses einigermassen ertragen. «das fäud isch gmäit | & d näbuchräije hacke no löcher dry | & dunkli wulkeviecher | jage am himu umenang | & d wäut gfrüürt y | & schlückt die summersatte bilder» – Du bist ein Sommer­ mensch, das merkt man an Deinen Liedern – was gewinnst Du Herbst und Winter ab? Die Jahreszeiten sind wie die eigenen Kinder. Man liebt sie alle möglichst gleich und nervt sich manchmal über bestimmte Aus­ prägungen des Charakters. Der Winter beispielsweise ist der ungezogene, widerborstige Flegel. Mit ihm tue ich mich manchmal schwer. Gegen den November-Hangover kämpfe ich alljährlich. Aber auch da zunehmend erfolgreicher.

«Die Jahreszeiten sind wie die eigenen Kinder. Man liebt sie alle möglichst gleich und nervt sich manchmal über bestimmte Ausprägungen des Charakters.» «Weisch, wenn i uf ne grüene zweig wott cho | De chlätteren i uf ne boum» – wann kommt das neue Ochsner-Album? Das neue Album wird Mitte Februar veröffentlich. MTV Unplug­ ged. Und dann werden wir auf eine kleine, aber feine Tour gehen. Das übernächste Album wird dann wohl im Mai 2023 veröffentlicht. «Löht nech nüt la gfaue – nie, nie nie!» – Das rufst Du am Ende eines jeden Konzertes in die Menge und alles brüllt mit. Wie ist es entstanden? Ich hab das mal vor etwa zwanzig Jahren spontan am Ende eines Konzerts gesagt. Und dann ist es geblieben. Weil es eine Beschwörungsformel ist. Ein Gebet, sozusagen.

«Löht nech nüt la gfaue – nie, nie, nie!»


MUSIKALISCHES BERN | EIN TIERISCHES KONZERT

Ein Konzertbesuch der anderen Art Text Dr. Doris Slezak, Foto Rando

Die Bühne ist in üppigem Grün gehalten, mit lebhaftem Wechsel von Licht und Schatten, der durch die Dschungelpflanzen bestimmt wird. Der/die Konzertbesucher/-in wandelt staunend und mit allen Sinnen fühlend zwischen den üppigen Pflanzen. Sanft senkt sich der Boden ab und lässt sie oder ihn in ein buntes, flirrendes Gemälde eines Korallenriffs eintauchen. Alles ist bereit, das Konzert kann beginnen. Der Held tritt auf. Ein paar unvermittelte Sprünge, dann noch drei ruckartige Drehungen, plötzlich hält er still und hebt an zu singen. Zuerst leise, dann erklingt sein trillernder Gesang, mit dem er eine seiner Damen umwirbt, bald in voller Lautstärke. Winzig ist der Tenor, mit seinen paar Zentimetern kaum auszumachen, doch sein Gesang tönt, als wäre er 1000-mal so gross. Und gleich antwortet ein weiterer Sänger, ein Duett. Während man auf der Bühne voranschreitet, schwillt das Trillern vieler Sänger zu einem intensiven Crescendo an, hüllt den Gast ein und entführt ihn in die Fremde. Der winzige Tenor sitzt irgendwo im Dschungel des Berner Tierparks, sein Lied trällert er jeden Tag zur Partnersuche und/ oder zur Revierverteidigung. Nach dem Motto «Die Kleinsten schreien am lautesten» übertönen sie tagsüber fast alle sonstigen Geräusche im Vivarium des Dählhölzli. Es gilt: je besser die «Qualität» der Rufe und Triller, desto mehr sind die Damen beeindruckt. Dreistreifen-Baumsteiger ist sein Name, ein Pfeilgiftfrosch. Sie leben frei in der Weite des Vivariums und vermehren sich bestandserhaltend. Hat der Heldentenor seine Dame erfolgreich zur Eiablage im feuchten Laub bewegt, lädt sich Vater Frosch die frisch geschlüpften Kaulquappen auf den Buckel und trägt sie behutsam zu den geeigneten Tümpeln.

Senkt sich dann die Nacht über das Vivarium, verstummen die Triller der Dreistreifen-Baumsteiger und ein anderer Chor hebt an zu singen. Dieser klingt wie Vogelgezwitscher, doch halt – kein Vogel ist es, es stammt vom kleinen, unscheinbaren Gewächshaus­­ frosch. Auch er bewegt sich frei im Vivarium und die Population gedeiht prächtig. So unscheinbar der Gewächshausfrosch aussieht, ist er doch besonders: Das Weibchen, von den Rufen und Gesängen angelockt, legt die Eier nicht, wie bei Fröschen meist üblich, ins Wasser, sondern in feuchte Moospolster und Ähn­ lichem ab. Und dann – man staune – schlüpfen aus den Eiern ­ statt Kaulquappen winzig kleine fertige Jungfrösche. Die froschtypische Entwicklung von der Quappe zum Frosch spielt sich vollständig im Ei ab! Als nachtaktiver Jäger von Insekten und Ameisen ist der Gesang der Gewächshausfrösche die ideale konzertante Kulisse bei einem Abendbesuch im Vivarium, sei es auf einer der zahlreichen Abendführungen oder in der speziellen Atmos­phäre des Vivariums bei einem Event nach Wunsch.

T I E R PA R K B E R N

Vollmondführung im September Alle Besucherinnen und Besucher haben das Dählhölzli verlassen und die Tiere sind wieder «unter sich». Einige von ihnen machen sich nun bereit zum Schlafen, andere aber werden erst jetzt so richtig aktiv. Entdecken Sie auf dieser unvergesslichen Dämmerungstour eine ganz neue und überraschende Seite des Tierparks. Dienstag, 21.09.2021 19:30 Uhr Mehr Infos www.tierpark-bern.ch, Führungen und Events 9


M U S I K A L I S C H E S B E R N | H I E R S P I E LT D I E M U S I K

Hier spielt die Musik Es ist nicht vermessen, Bern als eine Hauptstadt der Kultur zu bezeichnen – wer etwas auf die Ohren will, kriegt es hier auch. Kleinere und grössere Kultur- und Konzertlokale bereichern die Stadt mit einem umfassenden Programm, wir stellen drei besonders geschichtsträchtige vor. Text Michèle Freiburghaus, Foto Gaskessel PD, Bierhübeli Thilo Larsson

50 Jahre Gaskessel 50 Jahre ist es ebenfalls bereits her, seit ich den «Chessu» – viel zu jung – das erste Mal besuchte. Natürlich ohne Wissen meiner Eltern und ohne einen Plan zu haben, wie ich es von dort unten wieder rechtzeitig ins Wankdorf schaffen sollte. Ich erinnere mich gut an die schummrigen Ecken, die geradezu dazu einluden, mit dem neuen Schätzi zu schmusen. Der Gaskessel Bern ist eines der ältesten Jugend- und Kulturzentren Europas. Entstanden zu Beginn der Berner Jugendunruhen wurde er zu einer wichtigen Plattform für Freiraum in Bern. Seit den frühen 1970er-Jahren finden hier

10

DREI BERNER KONZERTLOKALE

regelmässig kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Partys,Thea-­­ teraufführungen, Ausstellungen, Diskussionen, Filmnächte und viele weitere Veranstaltungen statt. Die gesamte Anlage befindet sich in den ehemaligen Gasreservoirs der Stadt Bern auf dem Gaswer­k­areal und ist aufgeteilt in zwei sphärische Halbkugeln. Der Gas­ kessel wird von einem Verein getragen und betrieben von bis zu 200 engagierten Jugendlichen, die Beitrittsschwelle zum Verein wird deswegen bewusst tief gehalten. Damit leistet die Institution einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Jugend in Bern und bietet ihr auch Mitwirkung: durch Organisieren von verschiedensten Veran­ staltungen und Mitarbeit im Betrieb (Bar, Eingang, Kultur, Technik, Gastronomie und mehr). Das 50-Jahr-Jubiläum wird noch bis am 12. September mit verschiedenen Acts gefeiert. www.gaskessel.ch

Mahogany Hall Der «einzige Musikclub mit eigenem Bärenpark» blickt auf eine lange Geschichte zurück, er ist der älteste noch existierende seiner Art in der Stadt. Der Verein Mahogany Hall Bern wurde 1968 ge­g­ründet und das Lokal war ursprünglich Proberaum der Longstreet


A L L E S I M F L U S S | B E R N E R B A D E K U LT U R

Jazzband, die mit regionalen Jazzformationen regelmässig Kon­ zerte organisierte. 1971 wurden die Jazzkonzerte mit Folkbands er-­ gänzt, der Verein war an der Gründung des Gurtenfestivals Bern beteiligt. Bis heute wurden über 5000 Konzerte durchgeführt, mit dabei unter anderem Mani Matter, Andreas Vollenweider, Oscar Klein, Bill Coleman, Clark Terry, Stiller Has, Philipp Fankhauser, Jammin', Scream und viele mehr. Die Mahogany Hall legt Wert auf Vielseitigkeit: Das Programm reicht von Jazz mit Blues und Funk über Soul, Latin, Pop bis hin zu Rock, Reggae, Folk, Indie und Sin­ ger-Songwritern. Dabei wird vielen jungen Bands der Zugang zur Bühne ermöglicht. Der Verein Mahogany Hall Bern besteht aus 6 Vorstandsmitgliedern, 15 Ehrenmitgliedern, rund 350 Passivmitgliedern und etwa 110 Aktivmitgliedern. Letztere sind grösstenteils ehrenamtlich tätig. Die New York Times bezeichnete die Mahogany Hall als einen von 12 «places to see» in Bern. www.mahogany.ch

und Kulturhauses bei, das seit über 30 Jahren ohne Subventionen auskommt. Diversität und eine nachhaltige Förderung von heimischen Künstler*innen liegen ihnen dabei besonders am Herzen. Allen Regeln zum Trotz setzen die beiden «Hüttenwarte» auf Kon­ zerte. Der Erfolg gibt ihnen recht: 2019 können sie erstmals die 100 000-Besucher*innen-Grenze sprengen und über 10 000 neue Gäste gewinnen. Pro Jahr werden rund 110 Konzerte, 70 Partys so-­ wie 110 Firmenanlässe auf höchstem Niveau veranstaltet. Wäh­ rend der Covid-19-Pandemie wurden keine Mitarbeitenden entla­s­ sen und die Zeit wurde genutzt, um an internen Workshops über 100 Ideen für die Weiterentwicklung des Bierhübelis zu erarbeiten. www.bierhuebeli.ch www.gustavsbiergarten.ch

W E I T E R E KO N Z E RT LO K A L E

Bierhübeli Es war einmal – wir schreiben das Jahr 1987. Die Pulls Production unter der Leitung von Roland Wüthrich startet im Bierhübeli durch. Er ist der erste Betreiber, der während 15 Jahren in einer neuen Regelmässigkeit Konzerte und Partys im Bierhübeli veranstaltet. 2003 übernahm die Berner Konzertagentur Appalooza unter Carlo Bommer und Philippe Cornu den Betrieb des traditionsreichen Lokals. Per 1. Juli 2016 erhielt das Konzert- und Kulturlokal zwei neue Besitzer: Nando Hepp und Dave Naef tragen seither mit viel Herzblut und Engagement zum Renommee des legendären Konzert-

Casino Bern / www.casinobern.ch Marians Jazzroom / www.mariansjazzroom.ch Kursaal Bern / www.kursaal-bern.ch Dampfzentrale / www.dampfzentrale.ch ISC Club Bern / www.isc-club.ch PROGR / www.progr.ch National / www.nationalbern.ch Yehudi Menuhin Forum Bern / www.menuhinforum.ch Kulturhof Schloss Köniz / www.kulturhof.ch Reitschule / www.dachstock.ch Sternen Bümpliz / www.sternen-buempliz.ch 11


MUSIKALISCHES BERN | QUEERBEET BERN

Queerbeet durch den Berner Musikgarten BEKANNTE BERNER MUSIKER*INNEN BEANTWORTEN UNSERE FRAGEN

MARIO CAPITANIO Mario Capitanio, der ehemalige Gitarrist von Polo Hofer, in Bern bes­ tens bekannt auch durch viele Auftritte der Band Magic Five, ist ein wahrer Lokalheld. Mit seiner Coverband Zia Lisa brachte er während des Lockdowns ein bisschen Italianità und Lebensfreude in die Alt­ stadtgassen. Jetzt betreibt er mit den drei Bandkollegen das Restau­ rant Traube in Münsingen, eine neue Anlaufstelle für Berner Mu­sik­liebhaber*innen. www.zialisa.ch / www.themagicfive.ch

OLI KEHRLI Oli Kehrlis Musik steht in der Tradition der Berner Troubadours, ist aber zeitgenössisch interpretiert. Die Liebe zur Heimatstadt, zu seinem Fussballclub und zur Frauenwelt prägten bisher seine bern­ deutschen Chansons. Für sein jüngstes Studioalbum «Vierti Rundi» hat sich der Chansonnier mit einer neuen Band Verstärkung geholt: Die Poesie ist geblieben, aber das Tanzbein zuckt jetzt gewaltig. www.olikehrli.ch Ein Mann, eine Gitarre – das war einmal? Aktuell bist Du mit einer Band unterwegs – wird es keine Soloauftritte mehr geben? Natürlich habe ich nebenbei weiterhin Solo- oder Duoauftritte bei Privatanlässen – im Fokus steht aber künftig die Band. Die Idee dazu entstand in Paris, wo ich auch jene Lokalitäten aufsuchte, die mir der Berner Chansonvater Bernhard Stirnemann vor vielen Jahren auf einem Lageplan in Form eines Fresszettels skizziert hatte. Während dieser Zeit entstanden viele musikalische Ideen und Pläne, die ich schlichtweg nicht mehr alleine umsetzen konnte. Ich haben daraufhin den Kontakt zu meinen jetzigen Bandmitgliedern gesucht und ihnen meine Ideen vorgestellt. Wir haben die Corona-Zeit intensiv genutzt und verbrachten zeitweise fast jeden Tag im Bandkeller. Unser Album «Vierti Rundi» ist am 6. August 2021 auf Vinyl erschienen. Jacob Stickelberger und Bene Stirnemann waren Deine Mentoren – worin unterscheidet sich Deine Musik von jener der Berner Trouba­­dours? Die Berner Troubadours haben ihre selbstgeschriebenen Chansons jeweils mit Gitarrenbegleitung vorgetragen, ganz im Stile eines «auteurcompositeur-interprète». Ich habe mein musikalisches Schaffen stets weiterentwickelt. Zu Beginn mit Gitarre, später mit Kontrabass, alsdann mit Streichquintett bis hin zum Orchester und heute habe ich meine eigene Band. Es liegt in meinem Naturell, meiner Leidenschaft zu folgen. Ich versuche dabei stets, meine Ideen umzusetzen und mich nicht auf Erschaffenem auszuruhen. Was gleich bleibt wie bei den Berner Troubadours: Im Zentrum des Liedes steht immer noch die Geschichte. Wie ist das Verhältnis zu Deiner Heimatstadt Bern? In dieser Stadt fühle ich mich heimisch und zu Hause. Inmitten der prächtigen historischen Altstadt wohne und lebe ich. Freunde, Familie, die kulturelle Vielfalt, die Aare, in Sichtweite die Berge, die Lebensform und die Gemeinschaft verschiedener Kulturen, die gemütlichen Beizen und natürlich die Berner Young Boys sind genügend augenfällige Gründe dafür.

12

Wie geht es Dir jetzt, da wieder offiziell Konzerte gespielt und Feste gefeiert werden können? Allmählich gibt es vereinzelt endlich wieder Anfragen für Auftritte. Wir waren aber auch während des Lockdowns oft mit dem Trio Zia Lisa unterwegs in Berns Gassen und haben aus Solidarität für die Leute gespielt, die zu Hause eingesperrt waren. Eine spezielle Erfahrung, so ganz ohne Strom zu spielen, nur mit Kontrabass und zwei akustischen Gitarren. Wie ist die Traube angelaufen? Es war natürlich ein tollkühnes Unterfangen, während der Pandemie ein Restaurant zu eröffnen. Da der Zins nicht allzu hoch ist, reicht es, noch arbeiten aber alle ehrenamtlich. Unsere Spezialität sind Crêpes – zu Beginn nur im Take-away, inzwischen endlich auch in unserem lauschigen Gärtchen. Bis jetzt habt Ihr dort mehrheitlich eigene Konzerte gegeben, wie soll sich das Konzept weiterentwickeln? Ab Oktober gibt es im neuen Saal zweimal pro Monat Konzerte. Als ersten Künstler haben wir, am 29.10., jemand aus der Region ge-bucht, und zwar den Münsinger Martin Stadelmann.

SAM MUMENTHALER Sam Mumenthaler spielt/singt in verschiedenen Berner Bands und schreibt als Chronist, Autor und Journalist Bücher und Artikel zur Schweizer, insbesondere auch zur Berner Musikszene. Seine Web­ site ist die virtuelle Heimat seiner Sammlung mit raren Doku­menten und Hintergrundinfos zur Schweizer Pop­ge­­schichte. www.sams-collection.ch Welche sind Deine Berner Lieblingsbands und warum? Das wechselt ständig. Ich gehe oft an Konzerte. Wer mich live «abholt», ist meine jeweilige Lieblingsband. Auf meiner ewigen Bestenliste stehen Bands und Musiker*innen, die mich emotional berühren oder aus dem Busch klopfen. Rumpelstilz, Grauzone oder Jeans For Jesus, um


MUSIKALISCHES BERN | QUEERBEET BERN

Was hat Dich dazu inspiriert, ein Album mit Kindermusik zu machen? Im Lockdown verbrachte ich sehr viel Zeit mit meinem Sohn. Er war meine Hauptinspirationsquelle. Aber auch mein Leben und Erleben und meine Erinnerungen ans Aufwachsen als Hochsensitive sind ins Song­ writing eingeflossen. Ich fand, es ist an der Zeit, solche Kindermusik zu kreieren, weil sie mir selber fehlte. Sie soll gleichermassen Kinder wie Eltern ansprechen und ein Genuss für alle sein. Familienmusik quasi ...

STEFF LA CHEFFE

nur drei von ihnen zu nennen. Oder die unvergleichliche Steff La Cheffe. Dann wären da unbedingt noch der grossartige Pop-Alchemist Balduin als ewiger Geheimtipp und Beat-Man Zeller als unermüdlicher Hohepriester der Trashkultur zu erwähnen. Was hat Dich dazu bewogen, als Musik-Chronist tätig zu werden? Popkultur ist Alltags- und Jugendkultur. Wie die Popmusik in den letzten fast 100 Jahren seit dem Aufkommen des Jazz unseren Alltag beeinflusst und verändert hat, das interessiert mich brennend. Weil es sonst niemand wirklich tut und ich schon immer das Sammler-Gen hatte, bin ich zum Archivar der Szene geworden. Es kann ja nicht sein, dass ein wichtiger Teil unserer Biografien einfach in der Mulde landet. Wichtig ist mir darum auch die Vermittlung der Geschichte und der Geschichten rund um die Schweizer Popmusik.

JAËL Die Berner Sängerin und Songwriterin Jaël Malli war von 1998 bis 2013 die Leadsängerin der bekannten Band Lunik. Seither war sie in verschiedenen Formationen und als Solokünstlerin unterwegs. Zurzeit tourt sie mit ihrem «Acoustic Trio» und sie lanciert ein Album mit Kindermusik in Berner Mundart – «Sensibeli». www.jaelmusic.ch Am 11.11.21 kann nun im Kulturcasino Bern endlich die Plattentaufe Deines neusten Albums «Sinfonia» stattfinden. Begleitet wirst Du vom Berner Symphonieorchester Variaton. Ein eindrückliches Projekt. Hast Du nach all den Jahren unterwegs immer noch Lampenfieber? Meistens bin ich vor allem beim ersten Konzert einer Tournee sehr nervös, danach geht es jeweils wieder. Bei diesem einmaligen Konzert im Casino ist es natürlich quasi die Première und Dernière gleichzeitig. Meistens verfliegt das Lampenfieber nach den ersten Klängen auf der Bühne.

Die zweifache Music Awards Gewinnerin Steff la Cheffe aus dem Berner Breitsch veröffentlichte 2010 ihr erstes Album «Bitter­süessi Pille» und ist seither fester Bestandteil der Schweizer Musikszene. Die Alben der Schweizer Rapperin und Beatboxerin «Vögu zum Geburtstag» und «Härz Schritt Macherin» schafften es an die Spitze der Schweizer Charts. 2020 erschien ihr viertes Album «PS:». www.stefflacheffe.ch Deine letzten Alben waren sehr persönlich und fast zurückhaltend. Mit der Single «Detox» hast Du einen eher düsteren Knaller präsentiert. Die neue Single «Gschleipf» hat hingegen wieder Hitparadenpotenzial. Was reizt Dich an Gegensätzen? Mich reizt Vielfalt, Diversität. Ich mag es, das ganze Spektrum von Gefühlen, Themen und musikalischen Einflüssen auszuloten. Ich finde es spannender, immer wieder Neues auszuprobieren, als ständig das Gleiche zu wiederholen. Wird es weitere Unplugged-Konzerte geben? Ich bin momentan entweder im Duo mit meinem Gitarristen Benjamin Not unterwegs oder im Trio, zusätzlich mit Chrigel Bosshard an der Perkussion, den Bässen und Backingvocals. Unsere Konzerte sind nicht unplugged, haben aber einen organischen Charakter. Alle Sounds sind handgemacht und live und wir verzichten auf Spuren ab Konserve und Metronom. Sänger Seven nannte Dich eine «Tischbombe» – ein Kompliment? Ich denke, was Seven mit der Bezeichnung «Tischbombe» gemeint hat, ist die vorhin erwähnte Diversität und das man nie genau wissen kann, was einen als nächstes erwartet. Ich nehme es als ein Komp­liment.

Tourdaten und Auftritte im Raum Bern der Musiker*innen auf ihren jeweiligen Websites.

13


M U S I K A L I S C H E S B E R N | V I E L F A LT J E N S E I T S D E S M A I N S T R E A M S

Grossartige Vielfalt jenseits des Mainstreams Dieser Artikel wird ohne die vier, fünf Namen auskommen, von denen man meinen könnte, sie machten die ganze Berner Musikszene aus. Denn wir zeigen ansatzweise, was die Stadt Bern unter dem Deckel des gemeingültigen Musikgeschmacks sonst noch zu bieten hat: eine grossartige Vielfalt. Text Miriam Lenz, Rockette

H willibald Müsste man die Noise-Rock-Band in Bern verorten, dann wohl am ehesten in den düsteren Ecken. Abends auf der Treppe hinunter in die Matte, beim Blutturm oder in einem menschenleeren Park. Oder eben in einem Club, wo der Sound mit all seinen Ecken, Kanten und Dissonanzen besonders eindrücklich zu Geltung kommt. willibald (Deborah Spiller, Naemi Zurbrügg, Charles Grögli und Tobias Schmid) veröffentlichten im März 2020 ihr Debütalbum «Le roi est mort». Ihre Songs wollen immer ein bisschen weh tun. Nicht nur im Ohr, auch in der Seele. Die Texte sind sozialkritisch, stimmen nachdenklich, spornen an, nicht immer alles hinzunehmen. Foto zvg

H The High Horse Rockbands spannen mit Orchestern zusammen, Rapper mit Volks­ musikformationen: kennen wir. Das Berner Duo The High Horse vereint Klassik mit Bravo Hits und räumt somit das grosse Vorurteil vom Tisch, dass Trash-Fans und Liebhaber der Hochkultur keine Freunde sein können. Die Mezzosopranistin Stephanie Szanto und der Pianist Simon Bucher haben auf ihrem bei einem Klassiklabel erschienen Debütalbum «Best of the Worst, Vol. 1» Hits neu arrangiert, um die wohl oder übel keiner rum kam – «Loo­king For Free­ 14

dom» von David Hasselhoff, «Barbie Girl» von Aqua oder «No Limit» von 2 Unlimited. Das Projekt ist so lustig und gleichzeitig so atemberaubend schön, dass hier mit gutem Gewissen geschrieben werden darf: Es ist einzigartig. Foto Michael Isler

H Adaya Mit elf Jahren schrieb Adaya Lancha Bairacli ihren ersten Song. Mit 14 vertonte sie ein Gedicht ihrer Grossmutter, der berühmten englischen Kräuterkennerin, Heilpraktikerin und Autorin Juliette de Baïracli Levy, und als 17-Jährige gründete sie ihre erste Mittelalter­ band. Dudelsack, Harfe, Flöte, Banjo und Gitarre brachte sie sich selber bei. Und heute, mit fast 30, hat die Folk-Musikerin entsprechend viel zu erzählen – als Solomusikerin und als Mitglied der deutschen Mittelalter-Band Faun. Märchen, Mythen, Magie und Mittelalter, das alles schwingt in ihrer Musik mit. Doch wer denkt,


diese richte sich nur an ein Publikum mit Flair für diese Welt, liegt falsch. Adayas Songs (bestes Beispiel dafür ist «It’s Alright» auf ihrem Album «New Land») sind keineswegs in der Tradition festgefahren – sie fügen sich sehr wohl ins Heute ein. Aber eben nur so weit, dass die Erinnerungen an die wahren Werte weiter wach bleiben. Foto Manuel Vargas Lépiz

H Twinfinity Wir sagen immer gerne von uns, wir hätten Twinfinity entdeckt. Immerhin haben wir in unserer Schlagerkolumne «Schlagerette» in der Berner Zeitung über die Zwillinge Tabea und Petra Lämmchen berichtet, als deren Laufbahn in einem sehr frühen Stadium war. Ihre Schlagerlaufbahn, um genau zu sein. Denn singen tun die Schwestern fast schon ihr Leben lang. Im Kindergarten in Gümligen übernahmen sie die Rollen der Königin der Nacht und von Papageno in der «Zauberflöte», später sangen sie im Kinderchor Bolligen und irgendwann am Stadttheater. Die wahren Karriere­ ambitionen kamen aber erst mit 35. Mit ihrem «Schlagerrock», wie sie es nennen, wollen die beiden nun durchstarten. «Vollgas ins Leben» und «Power ohne Ende» heissen die bisher veröffentlichten Songs, in denen definitiv das steckt, was draufsteht. Foto Christoph Marti

Miriam, Aline, Dominique, Nina, Julia, Melinda, Foto Remo Eisner

Die Rakete fliegt weiter Am Anfang war eine Frage. Warum eigentlich, so überlegten wir fünf Journalistinnen damals, herrscht dieser unausgesprochene Konsens vor, welche Bands und welche Musik man gut finden muss, und was geringzuschätzen ist? Warum, das fragten wir uns, schaffen wir uns nicht einfach mehr Space? Und schreiben hemmungslos, ohne Grenzen und über all das, was wir liebten: Pop, Rock, Country, Schlager, Veraltetes, Neues, Verpöntes. Wir wollten der Welt mitteilen, welche Gitarristinnen und Sän­ ge­rinnen wir verehrten, in welche Sänger oder Drummer wir verliebt waren und – ganz selten – mit welcher Musik wir gar nichts anfangen konnten. Tatsächlich ging es bei Rockette schon ein wenig darum, uns nicht von Männern die (Musik-)Welt erklären zu lassen. Aber vor allem wollten wir frei sein. Das war Anfang 2016. Mittlerweile hat sich das Team von Rockette verjüngt und wir sind jetzt zu sechst, drei davon aus dem Gründergrüppli. Aus dem Musikblog rockette.space ist eine Bubble geworden, in der es ganz viel Musik gibt, aber auch anderes. Zum Beispiel Rockette-Merch (Tassen, Taschen und Tattoos!), wir waren dreimal offizielle Gurtenfestivalschrei­ berinnen, wir organisieren Guerilla-Konzerte in unserem Büro oder auch schon mal hochoffizielle in der Stadt Bern. Während des ersten Lockdowns gaben wir das Printmagazin «Gazette» heraus und haben das multimediale Fanzine «Baschi konkret» gemacht, für das wir während zwei Jahren recherchiert und den Sänger begleitet hatten.

H Fuchs & Porzellan Keine Ahnung, wer hinter diesem Projekt steckt. Der Tipp kam irgendwann letztes Jahr von Rapper Greis. Und nicht mal er kannte damals ihre Namen (es sollen zwei Studenten sein). Aber er habe sie schon live gesehen, mit Band, und das sei grossartig gewesen, schrieb er uns. Und wir plappern ihm heute nicht einfach nur nach, wenn wir sagen, dass das «öppis vom Geilschte isch», was die lokale Hip-Hop-Szene in letzter Zeit an Nachwuchs hervorgebracht hat. Das 2020 erschienene Album «Laster» läuft seither auch bei den Mundartrap-Liebhaberinnen unter uns rauf und runter. Warum? Die Texte sind gut, weil klug. Aber letztlich sind auch (oder gerade) intelligente Gedanken nur dann übertragbar, wenn sie in die Beine fahren. Und der Sound von Fuchs & Porzellan ist melodiös, funky, fresh, oh Gott, klingt das retro. Aber das ist es eben bei aller inhaltlicher Aktualität auch.

Wir sind aber auch Buchhandlung: Auf bookette.ch verkaufen wir vor allem Musikbücher, die wir auf dem Blog besprechen, oder bieten ein Secondhand-Bücher-Abo an und vor allem diskutieren wir über Chick-Lit. Diese Unterhaltungsromane von den Bestsellerlisten nennen wir «den Schlager der Literatur». Über sie reden wir übrigens alle zwei Wochen in unserem Podcast «Chick-Chat». Kerngeschäft bleibt aber unsere Liebe zur Musik. Noch immer plaudern wir auf Rockette darüber, welche Songs uns zum Weinen bringen oder uns zur Bierflasche greifen lassen, noch immer benehmen wir uns vielleicht auch mal daneben. Also, sogar ziemlich oft. Weil wir finden: Das Leben ist Rock’n’Roll! Nina Kobelt, Rockette

www.rockette.space www.bookette.ch «Chick-Chat» auf den üblichen Podcast-Kanälen 15


16


MUSIKALISCHES BERN | BSO

Das Berner Symphonieorchester EINE ERFOLGSGESCHICHTE MIT ANFÄNGLICHEN MISSTÖNEN

Das BSO gehört heute zu den bedeutendsten und grössten Orchestern der Schweiz. Dem war nicht immer so. Zu Beginn liess die Qualität der Musiker so manche am Erfolg zweifeln. Die Kritikerinnen und Kritiker behielten Unrecht.

der von Herbert von Karajan gefördert worden war, brachte klingende Namen nach Bern, darunter Yehudi Menuhin, Pinchas Zukerman oder Martha Argerich, mit der er auch liiert war.

Grösse und Klang Text Pascal Krauthammer, Foto zvg

Anfängliche Misstöne Mit viel Enthusiasmus und weniger Können beginnt 1815 die Geschichte des heutigen Berner Symphonieorchesters. Liebhaber der Musik schlossen sich zur «Bernischen Musikgesellschaft» zusammen. Singend und musizierend gründeten sie ein Orchester, über das der berühmte Geiger Louis Spohr sagte, dieses sei «noch schlechter als in Basel und Zürich, und das Publikum noch ungebildeter, mit Ausnahme sehr Weniger».

Hin zur Professionalität Während das Laienorchester zu Beginn seinen Zweck noch erfüllte, genügte es den Anforderungen ein halbes Jahrhundert später nicht mehr. Nicht nur in Zürich und Basel, auch in Bern sollte man Kultur auf hohem Niveau geniessen können. Im Jahr 1877 war es so weit: Mit rund 30 fundiert ausgebildeten Musikern startete der «Bernische Orchesterverein». Auf einer historischen Fotografie sieht man diese «ständige Kapelle»: alles dunkel gekleidete Männer mit Schnauz oder Bart und, links aussen hinter einer Harfe, eine einzige Frau in einem weissen Kleid. So aufgestellt unterhielt man das Berner Publikum mit einem musikalischen Potpourri. Das Orchester spielte fürs Stadttheater, an der Landesausstellung, fürs beliebte Radioprogramm. Die eigentliche Passion jedoch waren die Symphoniekonzerte, dargeboten ab 1909 im neu erbauten «Casino». Das glanzvolle Konzerthaus machte die Hauptstadt zu einer Kon­ zertstadt, doch der spezifische Berner Klang musste erst noch gefunden werden. Aus Spargründen bestand das Berner Orchester kurz nach dem Zweiten Weltkrieg lediglich aus etwa 50 Musi­ kerinnen und Musikern. Erst Paul Klecki, ein Dirigent von internationalem Ruf, brachte in den 1960er-Jahren die Wende. Er, der eine eigene Vorstellung von Klang hatte, bestand bei seiner Berufung auf Grösse. Der künstlerische Aufschwung nahm mit dem erweiterten Orchester seinen Lauf. Eine Hochblüte erreichte das Berner Symphonieorchester, als Charles Dutoit, der viel später im Zuge der #MeToo-Debatte unter Druck geraten sollte, 1967 zum Chefdi­ rigenten des Berner Symphonieorchesters ernannt wurde. Dutoit,

Das BSO hat bis heute ein treues Publikum. Wer mit älteren Kon­ zertbesuchenden ins Gespräch kommt, erfährt von den grossen Auftritten eines Zubin Metha, Nello Santi oder Eliahu Inbal. Man erfährt von der Ära Peter Maag in den 1980er-Jahren. Wie der damalige Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters eine neue Konzertform mit Musik, Wort, Speis und Trank, die Casinotte, nach Bern brachte. Dafür erst gefeiert und später kritisiert wurde. Sie berichten, wie die Zürcher Kulturszene vor Neid erblasste, als Dmitrij Kitajenko, der Leiter der Moskauer Philharmoniker, kurz nach der Wende ausgerechnet den Weg in die Aarestadt fand. Und so manche schwärmen noch immer von Andrey Boreyko, diesem äusserst beliebten Publikumsdirigenten.

Zeit der Stille Viele haben den Klang des Berner Symphonieorchesters in diesen Jahren gestaltet. Kenner hören unter Mario Venzago die vielen französischen Anteile, man bemerkt das Duftige im Spiel der Geige oder Flöte, man hört die Pauken mitsingen. Seit Jahren. Und dann plötzlich Stille. Kurz nach der Wiedereröffnung des renovierten «Casino» liess die weltweite Pandemie auch das Berner Sym­pho­ nieorchester verstummen. Man musste sich neu erfinden. Auch das ist gelungen – es wird nicht die letzte Herausforderung bleiben.

Blick in die Zukunft Heute muss sich das Berner Symphonieorchester seine Gäste erobern. Auch mit neuen Formaten. Während die Sitzkissenkonzerte die Kleinsten ansprechen, die in die Welt der klassischen Musik eintauchen, spricht das Format «über ds Chrütz» die nächste Gene­ ration von Konzertbesuchenden an. Dabei wird der klassischen Musik ein populäres Element zur Seite gestellt. Den Anfang machte 2019 das Berner Erfolgsgespann Lo & Leduc mit drei ausverkauften Konzerten. In dieser Saison wird die Zusammenarbeit mit dem Berner Bluesmusiker Philipp Fankhauser erfolgen. Orchester müssen sich öffnen. Das ist die Zukunft – auch für das Berner Sym­­phonieorchester.

www.konzerttheaterbern.ch

17


MUSIKALISCHES BERN | BERNER HANDWERK: INSTRUMENTBAUER

Saiteninstrumente mit Charakter IM GEIGENBAU-ATELIER

Text Michèle Freiburghaus, Fotos Remo Eisner

Seit 1690 ist das Handwerk des Geigenbaus stets gleich geblieben. Der Beruf erfordert nicht nur die Liebe zum Detail, sondern auch eine grosse Leidenschaft. Wir haben zwei junge Berufsleute in ihrem Atelier besucht.

Geschichte der Geige Der erste Instrumentenbauer, der nachweislich auf die Herstellung von Violini (Violinen/Geigen) spezialisiert war, war Battista Doneda (1529 – 1619) aus Brescia. Neben Brescia fanden sich auch in Cre­ mona schon früh Geigenbaumeister. Dank der dort ansässigen Familien Amati, Stradivari und Guarneri avancierte diese Stadt zum weltweit bedeutendsten Zentrum für Geigenbau. Der bekannteste aller Geigenbauer ist Antonio Stradivari (1644/9 – 1737), er gilt seit Ende des 18. Jahrhunderts als Bester seines Faches. Seine Instrumente zeichneten sich durch eine solche klangliche Qualität, äusserlicher Schönheit und Symmetrie sowie feiner Ausarbeitung aus, dass sie sich grösster Beliebtheit erfreuten, deshalb wurde er bereits zu seinen Lebzeiten ein reicher Mann. Von seiner gesamten Produktion sind heute noch etwa 650 Instrumente erhalten, von denen viele von bedeutenden Virtuos*innen gespielt werden.

18

Das Handwerk Auch die Schülerinnen und Schüler der Stiftung Geigenbauschule Brienz schaffen ihre Werke nach der sogenannten Cremona-Me­ thode. Die 1944 gegründete private Geigenbauschule Brienz ist die einzige Vollzeitfachschule für Geigenbau in der Schweiz. Der Beruf des Geigenbauers ist seit 1690 gleich geblieben und umfasst die Pflege, Wartung, Reparatur und Herstellung von Streichinstru­ menten; neben der Violine auch die Bratsche, das Violoncello, den Kontrabass und andere Instrumente der Gambenfamilie. Für den Geigenbau sind manuelle Geschicklichkeit, gutes Form- und Farb­ empfinden, räumliches Vorstellungsvermögen, gute Augen und ein sehr gutes Gehör sowie natürlich die Fähigkeit zu geduldiger Kleinarbeit erforderlich. Die Liebe zur Musik ist eine Voraussetzung für den Beruf. Um den Klang einer Geige beurteilen zu können, ist es zwar nicht unbedingt nötig, ein*e professionelle*r Musiker*in zu sein, doch man sollte in der Lage sein, auf einem Instrument zu spielen.

Das Geigenbauatelier Der grosse, lichtdurchflutete Raum ist Werkstatt und Verkaufsraum in einem. Auch Rahel Widmer und Thiemo Schutter von Schutter Widmer Krieger Geigenbau haben ihr Handwerk in Brienz gelernt – eine höchst anspruchsvolle Ausbildung, die in jeder Hinsicht viel


MUSIKALISCHES BERN | BERNER HANDWERK: INSTRUMENTBAUER

«Die Funktionalität kommt vor der Schönheit – unsere Instrumente finden die passenden Musiker*innen.»

Leidenschaft für den Beruf erfordert. In ihrem Berner Atelier wird das Hauptaugenmerk auf die Anfertigung von neuen Instrumenten gelegt, Reparaturen, Neueinstellungen oder Bogenbespannungen machen nur einen kleinen Teil der täglichen Arbeit aus. Nicht nur in Anbetracht der Konkurrenz aus Fernost ist es ihnen besonders wichtig, bei ihrem Handwerk das Bestmögliche herauszuholen und ein Instrument zu schaffen, das keine Wünsche übriglässt: «Funktion vor Schönheit», betont die junge Geigenbauerin. An einem kürzlich fertiggestellten Cello nach Andrea Guarneri wurde beispielsweise seit November bis zur Perfektion gearbeitet und für die Herstellung einer neuen Geige werden gut 200 Arbeitsstunden benötigt. Dies erklärt den Preis von um die 20 000 Franken – ein Betrag, den in der Regel nur professionelle Musiker*innen für ein Instrument auszugeben bereit sind. Dabei wird nicht nach Auftrag gearbeitet – «die Geige kommt zum passenden Musiker», hält Thiemo Schutter fest und Rahel Widmer ergänzt: «Der Kaufent­ scheid wird aber in der Regel nicht hier im Laden gefällt, das Instrument kann mitgenommen und ausgiebig getestet werden.» Wichtig sei, dass sich die Musikerin oder der Musiker mit dem Instrument wohlfühlt.

Die Fertigung Das richtige Holz ist für den Bau von Streichinstrumenten von zentraler Bedeutung, Rahel Widmer und Thiemo Schutter beziehen es von Tonholzhändlern aus dem Bergün oder dem Jura. Tannenholz und Bergfichten, die langsam und gerade gewachsen sind, eignen sich für den Körper. Der Boden wird aus Bergahorn gefertigt, der mit seinem charakteristischen sogenannten «Wimmerwuchs» für die markanten Streifen verantwortlich ist. Jedes Holzstück hat einen anderen Charakter – eine andere Flexibilität, Dichte und ein anderes Gewicht –, es gilt, dieses Holz zu «spüren» und seine Arbeit darauf einzustellen. Schon bei den ersten Hobelstössen haben die beiden Handwerker*innen eine Vorstellung davon, welche Wölbung das Holz haben sollte, damit es optimal funktioniert. Das Ziel ist es, ein Instrument zu schaffen, dass so stabil, aber auch so leicht und perfekt wie möglich ist. Der Klang hingegen kann erst nach Fertigstellung des Instruments beurteilt werden, aber auch dann gibt es noch Möglichkeiten, diesen zu beeinflussen. So kann es beispielsweise Korrekturen am Steg geben, um die Frequenzen zu verändern. Von zentraler Bedeu­tung für den Klang ist aber der Stimmstock, der zwischen Boden und Decke eingeklemmt wird und die Schwingungen erzeugt. Dieser Stimmstock wird im Italienischen als «anima» – die Seele der Geige – bezeichnet. Gilt die Stradivari-Geige heute noch als Vorbild für Geigenbauer*innen? «Wir fertigen immer noch sehr genaue Kopien bekannter Instrumentenbauer an, um weiter zu lernen», meinen die beiden. «Wenn man eine Kopie herstellt, muss aber jedes gestalterische Detail stimmen, denn man kann keine Stilelemente mischen. Unsere Arbeit verstehen wir aber eher als Prozess auf der Suche nach unserem eigenen Stil.» 19


G E S E L L S C H A F T | H A N D W E R K I N D E R S TA D T B E R N

«Ich freue mich darauf, Bern zu erkunden» INTERVIEW MIT DER NEUEN DIREKTORIN DES TIER- UND BÄRENPARKS

Friederike von Houwald trat per 1. September als neue Berner Tier- und Bärenparkdirektorin die Nachfolge von Bernd Schild­ger an, der nach über 24 Jahren im Dienste des Tier- und Bärenparks in den Ruhestand geht. Die Tier­medizinerin war seit über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen im Bereich der Nachhaltigkeit und Tier­ haltung im Zoo Basel tätig. Als Kuratorin ist sie eine in der Zoowelt anerkannte Persönlichkeit. Von ihrem fachlichen Netz­werk und ihrem Engagement in Organisa­ tionen wie der European Association of Zoos and Aqua­ ria (EAZA) oder der International Union for the Conser­ vation of Nature (IUCN) wird jetzt auch der Tierpark Bern profitieren.

Frau von Houwald, herzlich willkommen in Bern! Sie treten nicht nur eine neue Stelle an, sondern wechseln auch ihren Wohnort. Freuen Sie sich darauf, in der Bundesstadt zu leben? Ja, ich freue mich wirklich sehr! Ich habe schon jetzt sehr liebenswerte Menschen kennen gelernt und bin gespannt auf weitere Begegnungen. Ich freue mich aber auch auf die Stadt selber, auf die unterschiedlichen Angebote seitens der Kulturszene und die vielen Möglichkeiten, die Umgebung zu erkunden.

Interview Michèle Freiburghaus, Foto Remo Eisner

Bernd Schildger war in Bern bekannt wie ein «bunter Hund» – wie schwer wiegt die Last, in seine Fussstapfen zu treten? Ich hoffe, Bernd Schildger bleibt ein bunter Hund in Bern! Das Schöne an meiner neuen Stelle ist, dass es nicht darauf ankommt, etwas oder jemanden zu kopieren, sondern um das Weiterführen von Gedanken und die Entwicklung neuer Gedanken für die Zu-

20

Was hat Sie zum Wechsel vom Zoo Basel nach Bern bewogen? Nach 20 Jahren in Basel ist es an der Zeit, sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Und ich liebe Herausforderungen. Eine davon ist es, Menschen für Tiere zu begeistern und ihnen zu zeigen, wie wichtig es ist, die Schönheit der Natur und ihre Lebe­ wesen, von «Wurm bis Adler», kennen und vor allem schätzen zu lernen. Der Tierpark Dählhölzli bietet – weil er in vielen Bereichen für alle Berner*innen 365 Tage gratis zur Verfügung steht – da ganz wunderbare Möglichkeiten.


GESELLSCHAFT | INTERVIEW FRIEDERIKE VON HOUWALD

kunft des Tierpark Dählhölzli. Da Bernd Schildger mit einem grossartigen Team zusammengearbeitet hat, freue ich mich nun sehr auf den Einstieg und die Zukunft im TP. Was werden Sie gleich, was anders machen? Ich werde mir zuallererst Zeit nehmen, mich in die aktuellen Themenfelder einzuarbeiten und die Menschen, Tiere und die Situa­tion vor Ort kennenzulernen. Was würden Sie als Ihre grösste Stärke bezeichnen? Ich bin eine Optimistin und ein Mensch mit Visionen. Welche Projekte werden Sie weiterverfolgen, welche werden Sie neu anstossen? Das möchte ich zurzeit noch nicht beantworten, da ich mich erst einmal einarbeiten und mit allem vertraut machen möchte. Dann werde ich – zusammen mit meinem Team – mit der Arbeit beginnen. Aber der Fokus auf Natur- und Artenschutz motiviert mich sehr und das wird sicherlich auch in vielen Bereichen unserer zukünftigen Arbeit einfliessen.

sitäten, Schulen und so weiter zusammenzuarbeiten und die Bemü­hungen seitens des Tierparks im Natur- und Artenschutz für die Besucher*innen erlebbarer zu gestalten. Der Schutz der Tiere vor Ort und in der Region wird ein wichtiger Schwerpunkt werden. Ich möchte hier Baba Dioum zitieren, der vor vielen Jahrzehnten (1968) an einer Konferenz in Indien gesagt hat: «In the end, we will conserve only what we love; we will love only what we understand and we will understand only what we are taught.»Am Ende werden wir nur schützen, was wir lieben, wir lieben nur, was wir verstehen, und wir verstehen nur das, was man uns beigebracht hat. Es ist ein häufig zitierter Spruch, der mir persönlich viel bedeutet. Er hat unglaublich viel Wahres und er trifft auf viele Bereiche zu, die wichtig für die Arbeit im Tierpark Bern sein werden.

Sie werden auch für die Berner Bären zuständig sein, die den Berner*innen sehr am Herzen liegen – wie erklären Sie sich diese Bärenliebe? Bern prägt eine enorm lange Tradition zu Bären. Das Interesse am Bären entstand bereits im 13. Jahrhundert. Es gibt keine andere Stadt – zumindest keine, die mir bekannt ist –, in der Bären eine so prominente Stellung einnehmen. Was mich dabei berührt, ist, wie die Berner*innen sich für die Bären einsetzen und so die Haltung der Tiere immer weiter verbessert werden konnte. An dieser Einstellung erkennt man, wie fortschrittlich die Berner*innen sind und wie viel Empathie sie für Bären haben.

Bernd Schildger an der Buch-Vernissage «Mensch, Tier!», 2019, im Schloss Hünigen. Foto Annette Weber-Hadorn

«Am Ende werden wir nur schützen, was wir lieben, wir lieben nur, was wir verstehen, und wir verstehen nur das, was man uns beigebracht hat.»

Natur- und Artenschutz ist Ihnen ein grosses Anliegen – wo sehen Sie da in Bern noch Potenzial? Schaut man sich die Zahlen über den Artenschwund und Verlust der Biodiversität in der Schweiz an, dann denke ich, wird es für uns alle wichtig werden, uns gut zu überlegen, was wir gemeinsam tun können, um weitere Verluste zu stoppen. Der Tierpark hat in dieser Hinsicht ein grosses Potenzial. Nicht nur, dass im Tierpark Expert*innen arbeiten, die sich mit sehr vielen verschiedenen Tierarten sehr gut auskennen und durch Zuchten Arten vor dem Aussterben retten. Das Potenzial des Tierparks liegt auch darin, in Zukunft noch mehr mit anderen Organisationen, NGOs, Univer­

Lieber Bernd Du hast uns unterhalten, jahrelang und gut. Die Bärn!Redaktion durfte für Dich und mit Dir zahlreiche Berichte und Geschichten im Bärn!Magazin realisieren. Die schönsten und tiefsten gemeinsamen Erlebnisse konnten wir bei der Erarbeitung, Realisation und Herausgabe Deines Buches «Mensch, Tier!» geniessen und wir haben unver­gess­liche Buchvernissagen und -auftritte erleben dürfen. Du hast die Menschen begeistert, motiviert und sie die menschliche Sichtweise auf das Tier neu überdenken lassen. Dank Dir wurden wir nachdenklicher und haben uns neuen Themen und Ansichten gewidmet. In diesem Sinne freuen wir uns auf Deine neue Freiheit, auf weitere Auftritte und Publikationen von Dir! Herzlich, Annette Weber-Hadorn 21


J U B I L Ä U M | 3 0 J A H R E W E R D  &  W E B E R A G

22


GESELLSCHAFT | KUNDENBEITRAG EWB

Diversity? Diversity! Text: Flavia Wasserfallen und Katharina Lehmann, Foto Adrian Moser

«Diversity-Managerinnen und -Manager» werden ernannt, Firmen brüsten sich mit einem hohen «Diversity-lndex», «Diversity-Awards» werden verliehen und «Diversity-Ziele» finden sich in vielen Strategiepapieren. Diversity ist in aller Munde. Doch was steckt eigentlich dahinter? Diversity, zu Deutsch Vielfalt, verfolgt den Ansatz, dass alle Men­ schen Anerkennung, Respekt und Wertschätzung erfahren sollen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft und Religion. Chan­ cengleichheit und der Abbau von Diskriminierung sind wichtige Ziele von Diversity. Alle Menschen sind verschieden und haben ein Recht darauf, ihren Platz in der Gesellschaft und auch in der Arbeitswelt zu finden. Mangelnde Vielfältigkeit zeigt beispielsweise die Situation der älteren Arbeitnehmenden auf dem Arbeitsmarkt. Sie leisten mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen einen wichtigen Beitrag für das gute Funktionieren der Wirtschaft. Wird ein Arbeitsverhältnis aufgelöst, müssen über 50-jährige Personen jedoch eineinhalbmal länger eine Stelle suchen als jüngere. Ein Unternehmen kann konkret Einfluss nehmen, damit ältere Arbeitnehmende im Arbeitsmarkt bleiben, indem es Unterstützung für Standortgespräche und Weiterbildungen bietet und bei der Anstellung neuer Arbeitskräfte auf eine gute Altersdurchmischung der Teams achtet. Gerade in dynamischen Arbeitsfeldern ist es zudem wichtig, die Bedürfnisse und Anliegen älterer Arbeitnehmenden ernst zu nehmen, damit Veränderungen mitgetragen werden. Nebst einer guten Altersdurchmischung ist ein guter Mix der Geschlechter zentral. Frauen verdienen im Schnitt auf eine Vollzeitstelle rund 20 Prozent weniger als Männer und sie übernehmen den grossen Teil der unbezahlten Betreuungs- und Hausarbeit. Auch ist die Vertretung der Frauen in höheren Positionen sehr dürftig. Lohngleich­ heit, familienfreundliche Strukturen, Teilzeitangebote oder Vater­ schaftsurlaub sind deshalb wichtige Rahmenbedingungen.

Was bringt Diversity einem Unternehmen? Ob eine gute Alters- und Geschlechterdurchmischung, Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Migrationshintergrund – Vielfalt ist nicht einfach schön und nett, sondern bringt echte Vorteile für ein Unternehmen. Die vielfältigen Erfahrungen und Leistungen von Menschen beinhalten wertvolles Potenzial, welches es zu erkennen, nutzen und kombinieren gilt. Gemischte Teams bringen bessere Ergebnisse, es entstehen Perspektiven und Ideen, welche sich in allen Bereichen des Unternehmens nutzen lassen, beispielsweise in der Produktentwicklung oder für innovative Problemlösungen. Das positive und offene Arbeitsklima wiederum fördert die Zufriedenheit und Kreativität der Arbeitnehmenden. Auch im Arbeitsmarkt wirkt sich eine aufgeschlossene Haltung positiv aus, denn tolerante und vielfältige Unternehmen ziehen gute Kandidatinnen und Kandidaten an. Unbestritten ist ausserdem, dass eine Erhöhung der Erwerbsquote der Frauen ein Mittel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels ist.

Energie Wasser Bern, der städtische Energieversorger, verfolgt beispielsweise den ganzheitlichen Ansatz, indem das Unternehmen Fak­ toren wie Gleichstellung der Geschlechter, Alter, Herkunft, Sprache, Kultur, Religion oder Lebensstil in die langfristige Strategie miteinbezieht. Die unterschiedlichen Sichtweisen, Erfahrungen, Ideen und Fähigkeiten jedes Einzelnen tragen dazu bei, dass das Unternehmen erfolgreich unterwegs ist. Die Mitarbeitenden sollen sich in einem Arbeitsumfeld bewegen, in dem sie ihre Stärken, Erfahrungen und Denkweisen einbringen und gleichzeitig auch davon profitieren können. Mit dieser Ausrichtung begegnet Energie Wasser Bern dem Fachkräftemangel und der Pensionierung der Babyboomer-Generation. Ein kürzlich publizierter Vergleich börsenkotierter Firmen sowie öffentlicher Unternehmen im Raum Bern hat gezeigt, dass betreffend Geschlechtervertretung vielerorts grosser Aufholbedarf besteht. Seit dem 1. Januar 2021 gibt das Obligationenrecht immerhin börsenkotierten Firmen für den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung sogenannte Geschlechterrichtwerte vor. Das Ziel von Energie Wasser Bern, in Führungspositionen mindestens eine Frauenquote von 20 Prozent zu haben, ist trotzdem noch nicht erreicht. Mit der zukünftigen CEO Cornelia Mellenberger sowie der Wahl von Marion Mattes zur neuen Leiterin IT bewegt sich der Energieversorger jedoch mit grossen Schritten in die richtige Richtung.

ewb.ch/jobs

Flavia Wasserfallen (links im Bild) ist seit 2017 als Vertreterin der Arbeitneh­menden Mitglied des Verwaltungsrates von Energie Wasser Bern und seit Mai 2018 vertritt sie den Kanton Bern als SP-Nationalrätin. In ihrer Funktion als Verwaltungsrätin steht sie auch in regelmässigem Austausch mit der Personalvertretung von Energie Wasser Bern zu Themen wie Führungskultur, Veränderung der Arbeitswelt oder auch Diversity im Unternehmen. Im Verwaltungsrat und auch in der politischen Arbeit liegen ihr Themen wie Gleichstellung, Chancengerechtigkeit oder bessere Rahmenbedingungen, welche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern, besonders am Herzen. Kolinda Kropf (rechts im Bild) ist Diversity-Managerin bei Energie Wasser Bern. In dieser Funktion setzt sie sich für den ganzheit­ lichen Ansatz ein, der dem Begriff Diversity gerecht wird. Dabei geht es in erster Linie um die Kommunikation und Vernetzung von verschiedenen Interes­sengruppen und darum, Themen anzustossen und gemeinsam neue Wege und Strukturen im Unternehmen zu schaffen. So arbeitet die Diversity-Managerin eng mit Human Resources, der Personal­vertretung sowie externen Diversity-Gruppen und Organisationen zusammen.

23


Obere Hauptgasse 37, 3600 Thun 24

www.century.com


GESELLSCHAFT | KORNEL

Kornel

Zeitgeist auf Papier Kornel lebt und arbeitet im Berner Mattenquartier als freischaffender Illustrator und Künstler. Ob Editorial-Illustration für Zeitungen und Magazine, politische Karikaturen oder freie Kunstprojekte – der leidenschaftliche Zeichner ist immer auf der Suche nach aktuellen Themen. Mit Stift und Papier versucht er, den Zeitgeist unserer Gesellschaft zu kommentieren. Für das BÄRN! Magazin gestaltete er das Coverbild zum Thema «Musikalisches Bern» sowie das Porträt von Büne Huber für das Interview. Interview Michèle Freiburghaus

Editorial Illustration SonntagsZeitung

Kornel, was fasziniert Dich an Menschen? Die Diversität. Als Zeichner arbeite ich vor allem auf visueller Ebene: Da versuche ich, unterschiedlichste individuelle Erscheinungsformen von Personen glaubwürdig auf dem Papier darzustellen. Dabei studiere ich ihre charakteristischen anatomischen Proportionen, spezifische Mimik und Gestik oder dem persönlichen Style von Kleidung, welcher den Leuten Ausdruck verleiht. Welches sind Deine hauptsächlichen Kunden und wie kommen sie auf Dich? Hauptsächlich Magazine und Zeitungen wie zum Beispiel die «Sonn­tags­ Zeitung», das «Beobachter Magazin», die «Bilanz», «Die Zeit», «WOZ Die Wochenzeitung» und so weiter. Durch deren grosse Auflagen steigt natürlich die Chance, dass meine Arbeit von einem potenziellen Neukunden entdeckt wird.

Artwork

2009 hast Du Deinen Abschluss als eidg. dipl. Grafiker an der Grafik­­­fach­klasse der Schule für Gestaltung Bern und Biel gemacht, 2011 kam der Master of Arts in Design an der Hochschule für Design & Kunst in Luzern dazu. Was hat sich seither in Eurer Branche verändert? Die Printmedien wurden stark dezimiert. Viele lesen heute die News nur noch online. Die visuelle Kommunikation findet daher auch immer mehr im Internet statt. Deine Editorial-Illustrationen sind manchmal ganz schön bissig – wie viele Freiheiten geniesst Du bei Deiner Arbeit? Ich habe das Glück, mit tollen Bildredaktionen zusammenzuarbeiten – da werden meine Ideen und Vorschläge meistens gerne entgegengenommen. Natürlich ist es dabei substanziell, dass die Thematik des jeweiligen Artikels in meiner Illustration klar ersichtlich ist. Mein Approach kann aber sehr unterschiedlich sein: Manchmal versuche ich einfach, den Konsens des Textes in meiner Bildsprache zu visualisieren. Bei anderen Themen bietet sich eine satirische Umsetzung an – dann versuche ich bewusst, die Dinge überspitzt zu überzeichnen.

Editorial Illustration Beobachter

Webseite: kornel.ch Instagram: instagram.com/kornel_illustration

Was machst Du am allerliebsten? Am liebsten sitze ich mit meinem Skizzenbuch irgendwo draussen in einem belebten Berner Beizli und beobachte das Geschehen um mich herum. Das flüchtige Skizzieren von Menschen aus der Realität ist eine super Übung, um meine zeichnerischen Skills zu verbessern. Ausserdem bietet es einen charmanten Ausgleich zu meiner Arbeit im Atelier – vor allem wenn es dazu noch «es guets Käfeli» gibt.

25


LEBENSART | BERNCITY

Hesch gwüsst? In den Berner Gassen warten zahlreiche Fachgeschäfte mit hochwertigen Dingen des täglichen Lebens und ebensolcher (Musik)-Einrichtung auf, etliche von ihnen seit jeher unter Ägide der Gründerfamilien. Wir haben fünf davon nach Angebot und Philosophie gefragt.

Klötzli Messerschmiede: Scharf, schärfer, am schärfsten

Seit 175 Jahren schon nimmt sich die Klötzli Messerschmiede der Welt der scharfen Klingen an, 49 Jahre davon mit der über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Filiale an der Rathausgasse. Von Messern über Scheren bis hin zu Stahlwaren ist hier alles in grosser und teilweise hausgemachter Auswahl erhältlich: Küchen­mes­ ser, Taschen­messer, Klappmesser, Outdoormes­ser, Freizeitmesser, Rasiermesser, Scheren jeder erdenklichen Art, sogar Schwer­­­ter. Was nicht mehr richtig schneiden will, kann die Kundschaft schleifen 26

Text Karin Hänzi, Foto Bern.com

oder reparieren lassen. Letzteres in der Werkstatt in Burgdorf, wo darüber hinaus in Handarbeit Klingen für die Industrie und HighEnd-Klappmesser gefertigt werden. Rathausgasse 84, www.klotzli.com

L+Z Optik: Alles für die klare Sicht Unsere Augen führen uns durch den Alltag, nehmen neue Infor­ mationen auf und verschönern das Leben durch farbenfrohe Sinneseindrücke. Für Andreas Urech und Stefan Dieterle, Ge­schäfts­führer von L+Z Optik, sind sie darum nichts weniger als Kunstwerke, je nach Sehvermögen eingerahmt von einer Brille. Ebendiese finden sich in ihrem Fachgeschäft an der Gurtengasse seit 1940 in zahlreicher Ausführung, von international bekannten ebenso wie von hiesigen Brillenmarken. Ob aus Titanium, Edelstahl, Kunststoff, Holz, Horn, mit Applikation aus Störleder oder nach individuellem Gusto zusammengestellt, den Gestaltungsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Daneben steht das L+Z-Optik-Team auch in Kontaktlinsen- und anderweitigen Sehhilfen-Belangen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Gurtengasse 3, www.l-z.ch


LEBENSART | BERNCITY

Möbeln. Ebenso gut und vielseitig aufgestellt sind das Konzeptsowie das Montage- und Service-Team. Im Zusammenspiel sorgen sie dafür, dass die Ideen auch abseits des Papiers funktionieren und alle Details stimmen. Rathausgasse 76, www.intraform.ch

Gummi Oberleitner: Weit mehr als Gummi

Musik Müller: Instrumente für alle

«Dr Gummi Oberleitner» ist weit über die Stadtgrenzen hinaus ein fester Begriff und für kreative, aktive und abenteuerlustige Men­ schen gleichermassen ein Paradies. Die technische Abteilung war­ tet mit einem lösungsorientierten Warenangebot auf. Hier ist alles aufgereiht, was den Alltag erleichtert: technische Gummi­waren, Schaumstoffe, Schläuche und Armaturen, Bastelartikel, Gartenund Haushaltsbedarf, Werkzeuge und unzählige Kleinteile. Ebenso

Kaum wo ist Bern musikalischer als bei Musik Müller, dem seit 1952 in der Zeughausgasse beheimateten Familienunternehmen. Von einfachen Instrumenten für Anfängerinnen und Anfänger bis zu solchen für professionelle Musikschaffende hält das vielseitige Sortiment alles bereit. Kleine Flöten treffen auf Konzertharfen, leise Kalimbas auf laute Schlagzeuge, klassische auf moderne elektronische Instrumente. Wer sich noch nicht sicher ist, kann auf den hauseigenen Mietpool zurückgreifen. Wer zu ausgiebig gespielt hat, ist in der Werkstatt an der richtigen Adresse. Auf dass sie bald wieder und noch möglichst lange klingen, werden Instrumente und dazugehörige Geräte hier fachkundig gewartet, revidiert und modifiziert. Zeughausgasse 22, www.musikmueller.ch

wenige Wünsche lässt das sorgfältig ausgesuchte Out­door- und Trekkingsortiment offen. Ob Wandern, Bergsteigen, Campen oder Reisen, Gummi Oberleitner ist der perfekte Ausrüster fürs nächste Abenteuer und komplettiert die Qualitätsprodukte seit 1975 mit fachkundiger Beratung und erstklassigem Service. Genfergasse 11, www.gobag.ch

BERNcity Geschenkcard Intraform: Schönes für zu Hause Wer in der Brunnegg, dem markanten Riegbau an der Ecke Rat­ haus-/Brunngasse, durch die Räume von intraform streift, würde am liebsten gleich einziehen. Vom Schlaf- bis zum Wohnzimmer, von der passenden Beleuchtung bis zur richtigen Farbe und vom solitären Möbelblickfang bis zur umfassenden Raumgestaltung geben die 20 Zimmer Einblick in sämtliche Talente des seit 1962 bestehenden Familienunternehmens und zeigen gleichzeitig die faszinierende Symbiose von Klassikern der Moderne und zeitgenössischen

Die BERNcity Geschenkcard ist perfekt für alle, die einen Passepartout verschenken wollen: Ob Kino, Restaurant, Warenhaus, Spezialgeschäft oder Kulturbetrieb, die Geschenkcard kann an über 200 Berner Adressen eingelöst werden, bietet also freie Wahl und ist damit garantiert ein Treffer. Ein nachhaltiger dazu: Erstens wird damit etwas gekauft, was wirklich gewollt ist, zweitens lässt sich die Karte wieder und wieder aufladen. Mehr Informationen auf www.berncity.ch 27


LEBENSART | KUNDENBEITRAG SHOPPYLAND

28


LEBENSART | KUNDENBEITRAG SHOPPYLAND

«Mama, gehen wir wieder mal ins Shoppy?» SEIT 45 JAHREN DAS FAMILIENFREUNDLICHE EINKAUFSZENTRUM

Da wird Einkaufen zum Erlebnis: Die Rutschbahn, die sich mitten durch die Mall des Shoppyland schlängelt, zieht nicht nur Kinder magisch an. Das grösste Einkaufscenter der Region ist auch das familienfreundlichste. Und das schon seit über 45 Jahren.

Wer in und um Bern herum aufgewachsen ist, verbindet mit dem Shoppyland Kindheitserinnerungen. Schliesslich war es das erste Einkaufscenter seiner Art in der Region und eine Attraktion für die ganze Familie. Und das ist es bis heute geblieben, nicht zuletzt dank der 2020 eröffneten Riesenrutschbahn.

Nervenkitzel für Gross und Klein Rund 30 Meter lang, knapp 12 Meter hoch und 10 Tonnen schwer ist die imposante Rutschbahn. Sie lässt Kinder und Erwachsene in einem geschlossenen Rohr und mit freier Sicht nach oben über mehrere Kurven vom dritten Stock ins Parterre herunterrasen – mit einer der bereitgestellten Rutschmatten bis zu 20 km/h schnell. Via Wendeltreppe geht es dann wieder rauf für die nächste Rutschpartie, auf der Lichteffekte in den verschiedensten Farben für actiongeladene Stimmung sorgen. Effekte, die man übrigens auch als Zuschauer in der Mall bestaunen kann.

Ein Paradies für Kinder und Eltern Während sich vor allem Kinder im Schulalter auf der Rutschbahn vergnügen, können sich die drei- bis sechs-Jährigen bis zu zwei Stunden im Kinderparadies im zweiten Stock des Shoppyland austoben. Dies selbstverständlich unter der fürsorglichen Auf­ sicht von professionell ausgebildeten Betreuer*innen, sodass Eltern ungestört ihre Einkäufe machen können. Dabei zahlt man pro Kind und Stunde nur drei Franken – ein eher symbolischer, bestimmt aber familienfreundlicher Preis.

lien-WC im zweiten Stock, in dem auch Kinderwagen Platz haben, sondern in allen Toiletten im Shoppyland Wickeltische. Und im Parterre hat es sogar ein liebevoll eingerichtetes Stillzimmer, speziell für junge Mütter und ihre Babys.

Hier einkaufen macht allen Appetit Bei diesem familienfreundlichen Angebot ist es eigentlich schade, wenn man mit der Familie bloss zum Einkaufen ins Shoppyland nach Schönbühl fährt und – notabene – auf einem der extragros­ sen, für Familien reservierten Parkplätze direkt beim Hauptein­ gang parkt. Doch es gibt auch viele gute Gründe dafür, genauer gesagt über 80: Egal, ob man ein Geschenk fürs frischgeborene Göttikind, ein Spiel für die ganze Familie, neue Kinderkleider oder die neueste Mode für sich selber sucht, im Shoppyland gibts für fast alles das passende Geschäft. Und weil Einkaufen bekanntlich Hunger und Durst macht, sorgen sich über zehn Gastronomiebetriebe um das leibliche Wohl der grossen und kleinen Besucherinnen und Besucher, sei es mit leckeren Hamburgern und Pouletflügeli, frischer Pizza und Pasta, knusprigen Brezeln oder Sandwiches, indischen Currys und japanischen Sushis. Mmmmh! Ach ja, fast wärs vor lauter Aufregung über die vielfältigen Erleb­nisse im Shoppyland vergessen gegangen: Selbstverständ­ lich können auch Familien von den immer wieder neuen Spe­ zialangeboten in der Shoppy-App profitieren – man braucht bloss untenstehenden QR-Code zu scannen, um sie herunterzuladen. Die Kinder wissen bestimmt, wie es geht.

www.shoppyland.ch

Darüber hinaus stehen rund ums Einkaufscenter mehrere Spiel­ plätze zur Verfügung, auf denen Spass garantiert ist. Aber Vor­ sicht, da müssen die Kinder selber auf sich aufpassen! Auch an die ganz Kleinen und vor allem deren Eltern hat man im Shoppyland gedacht. So gibt es nicht nur im grosszügigen Fami­ 29


LEBENSART | SCHÖN & GUET

schön & guet

TIPPS US BÄRN!

KEINE KELLERMUSIK Der Kellerladen von SERGE AND PEPPERS ist etwas für Leute mit Radiomüdigkeit. Das Sortiment konzentriert sich auf Neuer­ scheinungen, welche von Serge persönlich kuratiert werden, jedoch ist man auch gerne bereit, sich nach besonderen Wünschen von Klienten auf die Suche zu begeben. Rathausgasse 55, 3011 Bern sergeandpeppers.ch

SLOW FA SH I O N Menschenwürdig, naturfreundlich und alltäglich; das sind die Kleider von ZRCL. Das Unternehmen wurde aus Mangel an nachhaltigen und trans­parenten Produkten in der Textilindustrie in der Inner­schweiz gegründet. ZRCL trumpft mit schlichten Designs, die Mode­trends überleben und der «Fast Fashion» entgegenwirken. wearezrcl.com

JA H R H U N D E R T U H R Ein kreativer Ausblick auf Eiger, Mönch und Jungfrau: Die ELEGANCE von CENTURY bietet neben dem eleganten Design, das mit Perlmutt veredelt ist, auch zum ersten Mal in ihrer 50-jährigen Geschichte einen Zeit­messer mit einem Mondphasen-Uhrwerk. Trotz des edlen Äusseren ist die Uhr 100 % alltagstauglich und bis 100 m wasserdicht. Erhältlich in der Bijouterie Sonderegger, Spitalgasse 36 in 3011 Bern

30


LEBENSART | SCHÖN & GUET

F Ü R R EG E N TA G E Seit 20 Jahren werden Berner Spielefans vom Spiel «Anno Domini» gleichermassen belehrt und verwirrt. Mit dem Wissensspiel, bei dem auch jeder Bluffer erfolgreich sein kann, kann das Wetter noch so trüb sein, am Tisch kommt gute Laune auf. Erhältlich im DracheNäscht, Rathausgasse 52, 3011 Bern

TIERFREU(N)DE Bis Ende Oktober sammelt das Dählhölzli wieder «Chegele» führ ihre Vierbeiner. Wer möchte, kann nach einem Waldspazier­­gang die braunen Boliden in die bereit­gestellten Tonnen neben dem Tierpark Restaurant abliefern und so den Tieren eine schmack­hafte Freude machen.

F Ü R J U N G G I B T ’ S A LT Im Spielzeugladen Bilboquet gibt es seit über fünfzig Jahren Spielzeuge zum Verlieben. Von batteriebetriebenen Puppen und unschönem Plastik fehlt hier jede Spur, dafür sind die Regale voll mit nostalgischen Spielereien für Junge und Junggebliebene. Bilboquet Münstergasse 37, 3011 Bern www.bilboquet.ch

F O TO K U N S T W I E F R Ü H E R Analogfotografie ist wieder in. Drei Berner Künstlerinnen haben diese Chance ergriffen und bieten Hobby-Fotografen einen selbstständigen Analog-Entwicklungsservice an. Nebst dem Entwickeln von analogen Filmen digitalisieren die Damen die Bilder auch – und das zu einem fairen Preis. Développe derrière Monbijoustrasse 24, 3011 Bern

31


LEBENSART | AUS GEBRAUCHTEM WIRD SCHÖNES

Aus Gebrauchtem wird Schönes Die Rework-Kollektionen werden umweltschonend aus Secondhandkleidern hergestellt, diese werden ausein­ andergeschnit­t­en und nach eigenen Entwürfen in den Näh­­ateliers neu zusammengenäht. Jedes Stück ist ein Ein­zel­stück, Stoffbeschaffenheit und Muster sind stets unter­schied­lich. Dabei schaffen die Geheimnisse der Vergan­ genheit auf natürliche Weise einen RockstarEffekt, der einzigartig und nicht kopierbar ist. Text Michèle Freiburghaus, Fotos zvg

Rework kauft seine Materialien von karitativen Organisationen, die Klei­ dersammlungen durchführen. In deren Sortierwerke werden diejenigen Stücke herausgesucht, die sich für die Kollektionen eignen. Darum beginnt der Anfang mit einem Ende: Beispielsweise ein simples schwarzes Sweatshirt von guter Qualität, aber viel zu gross, landet in der Kleidersammlung. Jetzt kommt das Rework-Designteam zum Zug und denkt sich dafür eine neue Variante aus. Das Sweatshirt wird aufgeschnitten, verkleinert, am Bund gekürzt, in eine neue Sil­ houette genäht und – als zusätzliches Design-Element – mit einem Bleacher beträufelt, weil der Bleach-Trend immer gerade irgendwo ein Comeback feiert. Gleichzeitig sucht das Picking-Team nach weiteren SecondhandSweatshirts und das Nähatelier beginnt mit der Produktion. Schluss­ endlich hängen die Teile im Laden, alle ähnlich und keines gleich, alles Einzelstücke, aus unterschiedlichen Sweatshirts genäht und individuell verziert, jedoch wie bei Neukleidern in verschiedenen Grössen erhältlich und ästhetisch als Kollektion erkennbar. Und wo immer möglich, wird aus den unverkauften Stücken eine Kin­der­

32

kollektion genäht. Im Unterschied zu vielen anderen Kleidermarken wird nicht anonym in einer externen Fabrik produziert, denn das Team von Rework übernimmt selbst Verantwortung: Bei den Work­ shops in Bern, Bangkok und in Indien wurden die Herstellungs­ bedingungen selbst gestaltetet und die Näherinnen und Näher mit Namen bekannt. Und die Idee kommt an – Kaspar Schläppi vom Rework-Team: «Wir erhalten fast ausschliesslich positives Feedback, die Leute sind begeistert! Diese Bestätigung ist unsere Motivation, den Glauben an unsere Idee nicht zu verlieren. Auch wenn die Verkaufszahlen nicht immer befriedigend sind und wir uns täglich mit neuen Heraus­ forderungen konfrontiert sehen.»

REWORK

Moserstrasse 44, 3014 Bern, www.rework.ch Die Kleiderproduktion verschlingt beträchtliche Mengen an Energie, Wasser, Chemikalien und Erdöl. Insbesondere der konventionelle Baumwollanbau braucht viel Wasser und geht einher mit einem hohen Pestizideinsatz. Wenn Konsumentinnen und Konsumenten sich beim Kauf kurzlebiger Kleider zurückhalten, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Umweltbelastung. Nicht mehr gebrauchte Kleider und Schuhe können verschenkt oder an Kleiderbörsen verkauft werden. Auch die Sammlung von alten Kleidern und Schuhen ist sinnvoll, da damit entweder die Neuproduktion reduziert werden kann oder bei Altkleidern die Fasern zu neuen Produkten verarbeitet werden können. Mehrere Organisationen sammeln flächendeckend Altkleider und Schuhe ein.


LEBENSART | KUNDENBEITRAG AEK

Mehrfamilienhaus mit Vollholzhülle Seines visionären Charakters wegen stellt die AEK BANK 1826 ein bemerkenswertes Kundenprojekt vor: den Bau eines Mehrfamilienhauses in der Region Thun mit einer­ Gebäude­hülle aus reinem Holz, ohne chemische Baustoffe, Leim und Stahl. Die AEK Bank begleitet derzeit ein ganz spezielles Kundenprojekt: den Bau eines ökologischen Mehrfamilienhauses mit Vollholzhülle. Bei der Vollholz­bauweise entstehen aus Schweizer Holz Gebäude mit höchster Wohnqualität (Raumklima) aus ökologischen Bauma­ terialien. Für die Erstellung der Vollholz-Elemente werden weder Klebstoffe noch zusätzliche Dämmungen oder andere fremde Stoffe verwendet. Die Massivholzbretter werden kreuzweise geschichtet und mit Holzdübel verbunden.

Hauptziel der Bauherrschaft: Nachhaltige Umgebung Das Hauptziel der zwei Familien Pauli und Lüthi bei der Suche nach einem neuen Zuhause war es, den Kindern ein Aufwachsen in einer schönen und nachhaltigen Umgebung zu ermöglichen. Im Sommer 2019 erhielten sie die Chance, in Amsoldingen bei Thun ein Grund­ stück zu kaufen. Sofort begann die Planung eines Generationenhau­ ses mit zwei grossen Wohnungen für die beiden Familien und zwei ergänzenden kleineren Wohnungen.

lernte, von Anfang an überzeugt: Albrecht lebt in einem Vollholz­ Eigenheim in Fiesch (VS) und bewirbt mit seiner MONDHAUS GmbH den Bau von Häusern aus naturbelassenem Mondholz. Bei einem Vollholz-Eigenheim geht es um die pure und einfache Bauweise aus einem unbehandelten Schweizer Naturprodukt, das mit einem äusserst innovativen, gar verblüffenden System (Holzdübel) verbunden wird. Pauli erklärt: «Mir war sehr wichtig, dass ich meine Überzeugung und Haltung als Architekt auch in meinem eigenen Bauprojekt umsetzen kann. Dabei möchte ich auch eine Vorreiterrolle einnehmen, mich für eine möglichst gute Ökobilanz sowie Dauerhaftigkeit einsetzen und so meinen Beitrag zur Energiewende beitragen. Auch wenn deutlich günstiger gebaut werden könnte.»

AEK Bank als Finanzpartnerin Ist der Traum vom Wohneigentum in greifbarer Nähe, unterstützt die AEK Bank Kundinnen und Kunden individuell und steht ihnen als Part­nerin mit hoher Beratungsqualität und Flexibilität zur Seite. Mehr spannende Details rund um das Kundenbauprojekt mit Vollholz-Ge­ bäudehülle gibt es unter: www.aekbank.ch/kundenprojekt.

«Gute Ökobilanz ist mir wichtig» Der Architekt Fabian Pauli (einer der Bauherren, Gründer und Mit­ inhaber der akkurat bauatelier GmbH in Thun) war von der Voll­ holzbauweise, die er über die Skilegende Daniel Albrecht kennen-

AEK BANK 1826, Niederlassung Bern Zytglogge Kornhausplatz 6, 3011 Bern, Telefon 031 328 30 00 www.aekbank.ch

33


G E S U N D H E I T | I M T O N V E R F E H LT

Im Ton verfehlt

TIPPS GEGEN DIE HEISERKEIT

Wenn es kratzt, das Sprechen schwerfällt, die Stimme leiser, höher oder tiefer klingt, liegt meist eine Heiserkeit vor. Ursachen gibt es viele. Wer seine Stimme zurückhaben möchte, nutzt sie im Idealfall gar nicht. Die menschliche Stimme entsteht primär im Kehlkopf, dieser befindet sich am oberen Ende der Luftröhre und enthält Stimmlippen. Ihre freien Ränder bilden die Stimmbänder. Die Stimmlippen treten beim Sprechen zusammen und verschliessen die dazwischenliegende Stimm­ritze fast ganz. Die Luft, die beim Ausatmen durch diesen Spalt strömt, bringt die Stimmlippen in Schwingung, so entstehen Töne. Ist dieser Vorgang beeinträchtigt, kann es zu Heiserkeit kommen. «In den meisten Fällen ist sie bei Kindern wie bei Erwachsenen ungefährlich und verschwindet nach kurzer Zeit wieder», erklärt Stephan Hummel, eidg. dipl. Apotheker und Betriebsleiter der Bahnhof Apo­ theke Bern. Die Ursachen, welche die Stimme beeinträchtigen, sind sehr vielseitig. «Häufig sind es Viren oder Bakterien, die Entzündungen im Bereich des Kehlkopfs oder des Kehldeckels auslösen, etwa bei einer Erkältung», führt der Apotheker weiter aus. Auch andere Fak­toren wie chronisches Sodbrennen oder Rauchen reizen die Schleim­haut und können die Stimme hemmen. Eine Überlastung durch Sin­gen oder Schreien führt ebenfalls oft zu Heiserkeit; so sind Menschen, die häufig und laut sprechen (müssen), öfters heiser. Eine chronische Heiserkeit ohne nachvollziehbare Ursachen sollte ärztlich abgeklärt werden.

Rauchen und meidet trockene Räume. Stephan Hummel: «Wichtig ist in jedem Fall eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von warmem Tee und regelmässigen Nasenduschen. Ebenfalls bewährt haben sich Honigmilch und das Lutschen von Tabletten mit Isländisch Moos oder Schlüsselblumen. Nicht geeignet sind hingegen scharfe Bonbons mit Pfefferminzöl oder Menthol, si e reizen unnötig.» Bei Menschen, die berufsbedingt auf eine gut funktionierende Stimme angewiesen sind, zum Beispiel Sänger*innen, Schauspieler*innen oder Moderator*innen, ist eine sogenannte «Stimmhygiene» besonders wichtig. Um die Stimmbänder zu «schmieren», empfiehlt der Apotheker Glycerin oder Emser-Salz-Pastillen, Zubereitungen mit Salbei und das homöopathische Präparat Anis-Pyrit. Dass Flüstern die Stimme schont, ist ein Mythos, meint der Apo­ theker. «Schreien wie Flüstern ist für die Stimmlippen ein wahrer Kraftakt, auch Räuspern beansprucht ungemein.» Was wir essen und trinken beeinflusst die Stimme ebenso: Scharfe und würzige Spei­ sen sowie koffeinhaltige Getränke können zu Schleimhautreizungen führen. Daneben lohnt es sich, deutlich und langsam zu sprechen, bewusst Pausen einzulegen und unterschiedliche Tonlagen zu unter­ lassen. Um Heiserkeit vorzubeugen oder zu bekämpfen, eignet sich die Naturheilkunde besonders gut: Spagyrische Sprays oder Tee­ mischungen können auf Symptome und Beschwerden abgestimmt werden. Die Fachpersonen in der Bahnhof Apotheke stellen individuelle Naturheilmittel für alle Stimmlagen her.

Schonen und schmieren

BAHNHOF APOTHEKE

Wer seine Stimme schnellstmöglich zurückhaben möchte, spricht und flüstert im besten Fall wenig oder gar nicht, verzichtet aufs

Galeriegeschoss Bahnhof Bern

34

Offen an 365 Tagen im Jahr von 6.30 bis 22.00 Uhr


GESUNDHEIT | KUNDENBEITRAG HIRSLANDEN

Berner Hirslanden-Kliniken Dr. med. Julia Beel, Claudine Jungo und Dr. Daniel Lüscher leiten die Berner Hirslanden-Kliniken. Seit Oktober 2020 zei­chnen sich die beiden Direktorinnen in Co-Leitung für die Klinik Permanence verantwortlich. Dr. Daniel Lüscher leitet den Spitalcampus Beau-Site / Salem-Spital seit März 2020. Gemeinsam blicken sie auf die Herausforderungen im vergangenen Jahr zurück.

2020 war für uns alle ein herausforderndes Jahr. Wie haben Sie es als Co-Direktorinnen und als Direktor in Ihren Rollen erlebt? «Wir haben tolle Mitarbeitende, die tagtäglich ihr Bestes geben und dies trotz teilweise schwieriger Bedingungen im vergangenen Jahr», erklären Dr. med. Julia Beel und Claudine Jungo. Dr. Daniel Lüscher ergänzt: «Der Teamgedanke ist tagtäglich zu spüren. Ausserdem hatten wir während der Pandemie auch noch Umbau­ arbeiten in der Klinik Beau-Site und in der Klinik Permanence, mit denen die Mitarbeitenden umgehen mussten. Durch die Neu­ge­ staltung werden interne Abläufe und Prozesse vereinfacht.» Was macht Sie besonders stolz? «Wir haben innerhalb kurzer Zeit im Salem-Spital und in der Klinik Permanence Covid-19-Testzentren eröffnet. Wir sind stolz, die kantonale Bevölkerung mit den Testzentren zu begleiten und bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie mitzuhelfen. Das Zusammen­ spiel unserer drei Berner Hirslanden-Kliniken funktioniert sehr gut», erläutert Dr. Daniel Lüscher. Dr. med. Julia Beel fügt an: «Wir unterstützen auch Profisportlerinnen, -sportler und Sportclubs bei

RÜCK- UND AUSBLICK

repetitiven Tests, wie beispielsweise die Spieler von YB oder die Leichtathletin Mujinga Kambundji.» Kurzer Ausblick: Wohin soll die Reise der Berner HirslandenKliniken gehen? «Wir möchten den Zusammenhalt unserer drei Kliniken weiter stärken. Wir unterstützen als medizinische Partner Sportlerinnen und Sportler bei medizinischen Angelegenheiten mit verschiedenen Fachdisziplinen. So sind wir beispielsweise stolz, dass wir Mujinga Kambundji begleiten dürfen», meint Claudine Jungo. Dr. Daniel Lüscher ergänzt: «Wir freuen uns auch darüber, unsere Kooperation mit YB weiterzuführen und den Spielern bei medizinischen Ange­ legenheiten zur Verfügung zu stehen.»

HIRSLANDEN BERN

Hirslanden Klinik Beau-Site, Schänzlihalde 11, 3013 Bern Telefon 031 335 33 33 Hirslanden Klinik Permanence, Bümplizstrasse 83, 3018 Bern Telefon 031 990 41 11 Hirslanden Salem-Spital, Schänzlistrasse 39, 3013 Bern Telefon 031 337 60 00 www. hirslanden.ch

35


NEW LEXUS

FEEL MORE IN EVERY MOMENT Entworfen, um zu begeistern – die nächste NX-Generation ist da! Mehr Emotionen und Effizienz in jedem Moment, mit Hybrid oder Plug-in Hybrid Antrieb.

Premiere im November 2021 bei uns im Showroom.

36


AUTO | KUNDENBEITRAG EMIL FREY

Der neue Lexus NX D I E N Ä C H S T E S U V - G E N E R A T I O N I S T D A ! M E H R E M O T I O N E N I N J E D E M M O M E N T.

Der neue Lexus NX läutet neue Wege ein: im Aussen- und Innendesign, bei den Antrieben, der nächsten Generation von Multimedia- und Konnektivitätslösungen sowie beim Einsatz fortschrittlicher Technologien für ein höheres Mass an Sicherheit, Komfort und Bequemlichkeit.

Der neue Lexus NX ersetzt ein Modell, von dem seit seiner Einführung im Jahr 2014 mehr als 170 000 Fahrzeuge verkauft wurden. Um auf dieser Leistung aufzubauen, hat Lexus das Fahrzeug komplett neu erfunden. Ehrgeiz und Engagement zeigen sich in grossen Fort­ schritten bei Leistung, Handling und Effizienz sowie in der Tatsache, dass 95 Prozent der Fahrzeugteile neu gestaltet sind. Digitale Model­ lierung und Computertechniken wurden für ein intelligenteres En­gineering eingesetzt, dank dessen ein höheres Mass an Qualitäts­ sicherung erreicht werden kann.

Das Design Das neue Modell präsentiert ein anspruchsvolleres, dynamischeres und reiferes Erscheinungsbild. Die funktionale Schönheit zeigt sich in Details, die in Zusammenarbeit zwischen den Designern und Lei­ stungsingenieuren des NX entstanden sind, um den Luftstrom über und unter der Karosserie zu kontrollieren, beispielsweise mit bündigen Seitenleisten und einem neuen Design der Motorunterverkleidung. Die Fahrgastumgebung vermittelt den Eindruck einer luxuriösen Loun­ge, während der Fahrer die fokussierte, einnehmende Umge­ bung erlebt, die durch das neue Cockpit-Design geschaffen wird. Dieses orientiert sich am Tazuna-Konzept. Tazuna ist abgeleitet von einem japanischen Wort, das die Kontrolle eines Reiters über sein Pferd mit Hilfe der Zügel beschreibt, dementsprechend liegt der Schwerpunkt auf der direkten, intuitiven Kontrolle des Fahrzeugs durch den Fahrer am Lenkrad, ganz nach dem Prinzip «Hände am Steuer, Augen auf der Strasse». Es verleiht dem Fahrer das Gefühl, sein Fahrzeug und seine Umgebung sicher unter Kontrolle zu haben.

Antrieb und Fahrverhalten Ein breiteres Spektrum an Antrieben nutzt neue und verbesserte Technologien und bietet die entschieden beste Leistung dieser Klas­ se. Hierzu gehört der erste Plug-in-Hybrid-Antrieb von Lexus, der mit seiner Kombination aus Leistung, Kraftstoffeffizienz, geringeren Emis­sionen und EV-Fähigkeit einen neuen Referenzpunkt darstellen wird. Es wurden professionelle Rennfahrer eingesetzt, um das dynamische Verhalten des Fahrzeugs – insbesondere bei Lenkung und Bremsen – auf Streckentests im Lexus-Werk in Shimoyama weiter zu verfeinern. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der frühzeitigen Ein­ führung neuer Technologien für Sicherheit und Komfort bei gleichzeitiger Kostenkontrolle, um die Erschwinglichkeit für die Kunden zu gewährleisten.

Multimedia-Plattform Eine komplett neue Multimedia-Plattform mit intelligenten Diensten, darunter eine fortschrittliche Cloud-Navigation und ein neuer «Hey Lexus»-Assistent, der auf natürliche Sprachbefehle reagiert, wurde integriert. Das neue Multimediasystem im Lexus NX nutzt ein beeindruckendes 14-Zoll-Display. Erhältlich bei der Emil Frey AG, Milchstrasse 3 3072 Bern-Ostermundigen, Telefon 031 339 44 44 www.emilfrey.ch/bern

37


38


A U TO | K U N D E N B E I T R A G A A R E TA L G A R A G E

Ein Hoch auf die Volt! Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch – dem trägt die Mün­singer Aaretal Garage Rechnung und eröffnet eine Reparatur-Werkstatt für Hochvolt-Batterien. Ob Mild-Hybrid, Plug-in-Hybrid oder vollelektrisch – 2020 war­ ein Rekordjahr für die Elektromobilität: Nie zuvor gab es mehr Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Alternativantrieb. Allmäh­ lich verstummt das Dröhnen der Verbrennungsmotoren – und ein Summen macht sich auf Schweizer Strasse breit. Doch was, wenn dieses Summen ins Stocken gerät? Lösungen dafür bietet die Aaretal Garage: Im Untergeschoss des Neubaus hat sie ein Batterie-Reparaturzentrum eröffnet, durch «Volvo» als «Hochvolt Kompetenz Center» (VKC) zertifiziert. «Wir sind stolz, einer der auserwählten Schweizer Händler zu sein, der defekte E-Batterien vor Ort reparieren kann», freut sich Geschäftsführer Iwan Müller. Damit trage man einerseits zur Nachhaltigkeit bei, weil nicht die ganze Antriebsbatterie ausgetauscht werden müsse, andererseits gebe man Mitarbeitenden die Chance, ihre Fachkompetenzen auszubauen. Mit Joel Wyss und Joel Schmid haben zwei der Mechatroniker sich zum «Advanced Electric Vehicle Technician» weitergebildet, was der höchsten Aus­bildungsstufe im Bereich der Elektromobilität entspricht. Wer mit seinem zuverlässig repartierten E-Auto aus dem Kompetenzzentrum düst, wird wohl aus Zufriedenheit in das Summen des Motors einstimmen … Weitere Infos: Aaretal Garage, Bernstrasse 93, Münsingen. aaretal-garage.ch

AUTOFAHREN IM HERBST Im Herbst fallen die Blätter von den Bäumen und die Bauern ernten ihre Felder – da sind Strassen voller verschleppter Ackererde keine Selten­heit. Das sogenannte «Bauernglatteis» wird von vielen Auto­ fahrern unterschätzt, zusammen mit Laub oder Erde auf der Strasse kann dies zu einer echten Rutschpartie führen. Ebenso der Bremsweg wird deutlich länger. Unter einer Blätterdecke können sich ausserdem Schlag­löcher, Steine oder andere Hindernisse verbergen. Gibt es den ersten starken Regen nach einer längeren Trocken­ periode, droht neben Aquaplaning auch ein Schmierfilm auf den Strassen. Die Rutschgefahr steigt! Also das Tempo drosseln. Ausserdem wichtig: Sind Scheibenwischer rissig oder verschlissen, sollten die Gummis ausgetauscht werden. Bei Verschmutzung hilft das Reinigen der Gum­milippen mit Spülmittel. Tritt plötzlich Nebel auf, ist es wichtig, die Geschwindigkeit den neuen Sichtverhältnissen anzupassen. Dann sollte man seine Nebel­zu­satz­leuchten einschalten. Oft herrscht bei Nebel Unsicherheit über die richtige Beleuchtung. Für die extrahelle Schlussleuchte gilt die Faustformel 50 Meter Sicht, 50 km/h. Laut Verkehrsregeln darf die Nebelschluss-Leuchte nur bei Sichtweiten unter 50 Metern eingeschaltet werden. Im Herbst steigt die Gefahr von Wildunfällen. Besonders in der Däm­merung und in der Nacht sollten Autofahrer aufmerksam sein. Das heisst: In Gebieten, wo Wildwechsel-Schilder aufgestellt sind, langsamer fahren. Tauchen Reh, Hirsch und Wildschwein am Stras­ sen­rand auf, sollten Sie die Geschwindigkeit verringern, Fernlicht ab­blenden und hupen. Wenn ein Ausweichen nicht mehr möglich ist, auf keinen Fall abrupt abbremsen oder das Lenkrad herumreissen – sonst steigt die Gefahr, auf die Gegenfahrbahn zu gelangen. Und schliesslich: Auch im Herbst kann schon der erste Frost auftreten. Darauf sollten Autofahrer vorbereitet sein. Deswegen unbedingt Win­terreifen aufziehen, sobald die Temperatur sinkt. Wer dabei ­ die Faustregel «von O bis O» (von Oktober bis Ostern) beachtet, ist auf der sicheren Seite.

39


C U L I N A R I U M | K U L I N ATA

KULINATA 2021

EIN FEST FÜR ALLE SINNE

Die KULINATA, das Festival für nachhaltige Ernährung, feiert im September die vierte Ausgabe. Über 50 Organisationen präsentieren in und um Bern vielfältige Ideen für eine genussvolle und gesunde Ernährungszukunft – ein Fest für alle Sinne. Text Rafaela Schmid, Fotos Pascale Amez

Mit der Frage «Was essen wir morgen?» beleuchtet die diesjährige KULINATA kulinarische Möglichkeiten, Chancen und Ideen für unser Ernährungssystem von morgen. Aus welchen Lebensmitteln wird in Zukunft unser Mittagessen zusammengesetzt? Werde ich überhaupt noch im Laden einkaufen gehen? Kann Salat auch in Gebäuden über mehrere Etagen produziert werden? Das diesjährige Festivalprogramm wird von der Stadt Bern in Partnerschaft mit der Berner Fachhochschule BFH und dem Impact Hub Bern realisiert. Die Zusammenar­ beit ermöglicht spannende Einblicke in die Forschung und die Welt der Start-ups. So erfahren die Besuchenden mehr über pflanzliche Proteine und ihre Rolle auf dem Teller der Zukunft. Start-ups geben Auskunft, wie sie ihre neuartigen und zukunftsfähigen Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht haben, darunter beispielsweise Kräuter aus vertikaler Landwirtschaft oder Geschnetzeltes aus Weizenproteinen. Wie, wo und was wir für unsere Ernährung einkaufen, ist durch das Angebot, unsere finanziellen Mittel, Vorlieben und Gewohnheiten geprägt. Jede Kaufentscheidung wirkt sich insbesondere auf unsere Umwelt, Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden aus. In der Rubrik «Konsum» auf der KULINATA-Website werden Gedankenanstösse, Podcasts, Initiativen und Veranstaltungstipps für ein bewusstes und gesundes Konsumverhalten geteilt.

Ein Festprogramm für die Ernährungszukunft Über 50 Bauernbetriebe, Produzentinnen, Läden, Restaurants und Organisationen sind am Samstag, 18. September, am Eröffnungsfest im Innenhof des Berner Generationenhauses vor Ort oder bieten unter der Woche Workshops, Kochkurse, Führungen und vieles mehr an. Zwölf Gastronomiebetriebe liefern im Rahmen der KULINATA Kostproben und servieren von Montag bis Freitag ein genussvolles, regionales und faires «Menü der Zukunft»: Wie sieht ein zukunftsfähiges Menü aus, das gleichzeitig gesund ist und die Umwelt schont?

Ein feierliches Amuse-Bouche Im Herzen von Bern starten wir am Eröffnungsfest in eine aufregende Programmwoche. Der Innenhof des Berner Generationenhauses verwandelt sich am Samstag, 18. September, von 10.00 bis 22.30 Uhr in eine kulinarische Oase, die zum Entdecken, Ausprobieren, Mitmachen und Geniessen einlädt. Am Nachmittag laden die Berner Fachhochschule und der Impact Hub Bern zu Workshops, Vorträgen und Gesprächen zur Ernährung von morgen ein.

K U L I N A T A 1 8 .   –  2 4 . S E P T E M B E R 2 0 2 1

Das detaillierte Programm sowie Angaben zu den Veranstalterinnen und Veranstaltern: www.kulinata.ch. Weitere Infos auf Instagram @kulinata.bern und www.facebook.com/kulinata.bern

40


CULINARIUM | BÄRNER RUNDSCHOU

Bärner Rundschou Veganes Gebäck

Frischfleisch

Ein Buttergipfeli ohne Butter? Das und noch viele andere gewöhnliche, aber eben doch nicht ganz normale Gebäcke gibt es in der BakeryBakery. Die Bäckerei mit mittlerweile zwei Standorten in der Stadt Bern und einem weiteren in Biel bietet verschiedene verlockende Gebäcke und am Mittag auch Mittagsmenues und Sandwiches für alle, die eine kleine Verstärkung brauchen. Das Spezielle daran: das komplette Sortiment der BakeryBakery ist vegan. Mit viel Knowhow und Erfahrung zeigt die Bäckerei, dass die pflanzenbasierte Ernährung nicht einfach Verzicht bedeutet und auch nicht kompliziert sein muss.

«Z’Märit gaa» ist anstrengend, schon nur weil die schönsten Früchte und das feinste Gemüse schon früh am Morgen weg sind. Die Ernährung frisch und regional zu gestalten geht aber auch anders. Regionale Produzenten setzen immer häufiger auch auf Home-Lieferservices wie zum Beispiel vomFritz oder Magic­ Tomato. Diese Onlinelieferservices bieten an, regionale Produkte direkt nach Hause zu liefern. Dementsprechend sind die Lie­ ferradien auch kleiner als bei den herkömmlichen Lieferanten. Nebst frischem Gemüse findet sich auch Fleisch und Käse, sowie ausgelesene Spezialitäten unter der bestellbaren Ware. Einzig den anderen Leuten zuhören beim Schlendern über den Bärenplatz muss anderwärtig nachgeholt werden.

www.bakerybakery.ch

Kleinstbrauerei

Weitere Informationen zu den Lieferradien z. B. auf vomfritz.ch oder bern.magictomato.ch

Mit Bieren wie «Elfenau», «Länggasse» und «Ostring» macht die Brauerei Endstation ihrem Namen alle Ehre. Die Braugeschichte von Endstation beginnt bei einem Bier und einer Schnapsidee, führt weiter zu einem Bierbraukurs in Thun und endet in Kehrsatz in einem Bauernhaus mit einer eigenen Brauerei. Ein echtes Berner Bier halt. www.endstation.beer

Brunch Noch vor wenigen Jahren gab es nur wenige Möglichkeiten in Bern, um zu Brunchen, wenn man sich die Köstlichkeiten nicht selbst zusammenstellen wollte. Doch in den letzten Jahren und gerade während der Pandemiemonate zu Beginn des Jahres sind viele neue Angebote auf dem Frühstücksmarkt aufgetaucht. Sei es der Brunch aus der GaultMillau-ausgezeichneten Steinhalle (www.steinhalle.ch), welche praktischerweise auch direkt nach Hause liefert, oder der vom unkonventionellen falafingo (IG: @falafingo) in der Lorraine, welches einen anatolischen Brunch auf der Speisekarte hat, mittlerweile kann sich jeder auch zum Frühstück kulinarisch verwöhnen lassen.

Tonic Water Immer beliebter wird das traditionelle ApèroGetränk auch bei Jungen. Das haben sich jedenfalls die jungen Herren Kai Wuerz und Timo Brandt aus Utzenstorf gedacht und das KANDT Tonic Water kreiert. Zahlreiche Bars und Restaurants in Bern haben das Erfolgs­ produkt bereits in ihre Getränkesortimente aufgenommen. Das Tonic ist nicht zu bitter und passt perfekt zu Eis und Zitrone oder einem etwas stärkeren Gin. www.kandt.ch

41


K U LT U R & E V E N T S | R A C E F O R L I F E

Velofahren für Krebsbetroffene 12. SEPTEMBER 2021: DAS RACE FOR LIFE ROLLT WIEDER DURCH BERN

Nachdem das Race for Life vergangenes Jahr Corona zum Opfer fiel, findet der mittlerweile legendäre Charity-Velo­ marathon zugunsten von Krebsbetroffenen dieses Jahr wieder statt – und zwar am 12. September 2021. Neu bildet das Race for Life gemeinsam mit L’Etape Switzerland die Cycling Days. Gleich bleibt, dass ein Promi-Team für die krebskranke Lerna in die Pedale tritt. Und dass am Abend grosse Namen die Bühne auf dem Berner Bundesplatz rocken. Text und Bild: Race for Life c/o viceversa

Jedes Jahr erhalten 42 500 Menschen in der Schweiz die Diagnose Krebs. Für alle Betroffenen macht sich das Race for Life stark: Die teilnehmenden Velofahrerinnen und -fahrer sammeln Spenden­ gelder, welche alle vollumfänglich verschiedenen Krebsorganisa­ tionen und der Forschung zugutekommen.

Ein illustres Team für Lerna Eine der Betroffenen ist die 32-jährige Aargauerin Lerna Scherer. Sie leidet an einem Gendefekt, der immer wieder Krebs in ihrem Körper auslöst. Lerna möchte sich für Menschen mit ähnlichem 42

Schicksal wie dem ihren einsetzen. Leider ist es für sie unmöglich, selbst in die Pedale zu treten. Deshalb geht am 12. September ein VIP-Team in ihrem Namen an den Start: SRF-Moderatorin Katharina Locher, Eisprinzessin Denise Biellmann, Schlagersängerin Monique und die drei Sänger Matthias, Lukas und Claudio der Rheintaler Kultband Bliss. Das Team sammelt auf der Website des Race for Life bereits kräftig Geld. Unterstützt wird es von namhaften Supportern, die am Event selbst nicht dabei sein können, aber denen Lernas Geschichte ans Herz geht. Zu ihnen gehören Moderatorin Sandra Studer, die Walliser Sängerin Sina, Poprocker Bastian Baker und Mundart-Star Trauffer. Jeder Franken, der gesammelt wird, kommt unterschiedlichen Krebsorganisationen und der Krebsforschung zugute. Ausserdem ruft Lerna Betroffene, die wie sie mit Krebs leben, dazu auf, ihre persönliche Geschichte zu teilen – und einen Wunsch zu äussern, den das Race for Life ihnen zu erfüllen versucht.

Solidaritätskonzert auf dem Bundesplatz Am Abend ist dann das Solidaritätskonzert auf der Hauptbühne am Bundesplatz angesagt. Verschiedene grosse Namen aus dem Schweizer Showbusiness rocken die Bühne auf dem Bundesplatz: Gospel-Papst Bo Katzman, der zusammen mit seiner Tochter Ronja auftritt, gefolgt vom Berner Musikkollektiv Take This mit


K U LT U R & E V E N T S | R A C E F O R L I F E

Special Guests, Bluesrocker Marc Amacher, Chansonnier Michael von der Heide, dem Meitschi vom Breitsch Steff la Cheffe und Schlager-Star Francine Jordi. Anstelle eines Konzerteintrittes leisten die Konzertbesucherinnen und -besucher eine Spende zugunsten von Krebsbetroffenen und erhalten dafür einen wertigen Spendenbändel.

Alle können sich engagieren! Es ist nicht zu spät, man kann sich sogar vor Ort noch zur Teilnahme am Race for Life anmelden: ein Team auf die Beine stellen, privat, im Veloclub, in der Firma oder als Einzelfahrer. Ob Anfänger, ambitionierter Velofahrer oder Topsportler, alle fahren so schnell, so lange und mit so vielen Pausen, wie sie möchten. Alle Bikes sind willkommen, auch E-Bikes! Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Geschäftspartner sollen den Einsatz sponsern, pauschal oder für jede gefahrene Runde. Sämtliche Infos unter www.raceforlife.ch.

Berner Neuheit: die Cycling Days Neu ist dieses Jahr, dass das Race for Life vom 12. September 2021 gemeinsam mit L’Etape Switzerland die Cycling Days bilden. L’Etape ist ein einzigartiges Strassenrennen, bei dem sich Gleichgesinnte auf einer 108 Kilometer langen Strecke vom Berner Bundesplatz nach Interlaken messen. Es lohnt sich aber auch, für Nicht-Velo­ fahrende auf dem Bundesplatz, dem Bärenplatz und dem oberen Waisenhausplatz vorbeizuschauen, mit verschiedenen Info-Ständen, Showelementen und einem speziellen Kinder­programm ist immer etwas los: zum Beispiel Trial Shows mit dem Nati-Coach Pascal Banaglia und Flatland-Shows mit BMX-Crack Chris Böhm. Dazu die Velo- und Bike-Neuheiten von Thömus, Intercycle, Ski+Velo-Center, Scott und Trophy Bike. Kleine und grosse Velostars können auf dem Pumptrack-Parcours ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen, das einzigartige Taxi-Zehner-Tandem – oder eben Tendem – lädt zu einer aussergewöhnlichen Oberstadt-Fahrt ein. Alle Informationen auf www.raceforlife.ch und www.cyclingdays.ch

Und natürlich kann man mit einer Spende Krebsbetroffene und die Krebsforschung in der Schweiz unterstützen. Alle können ganz allgemein, oder für ein Team ihrer Wahl, ihren Schweiss und ihr Engagement mit einer Spende belohnen. Auf der Spen­den­ plattform des Race for Life geht das ganz einfach: auf der Plattform die Teams anschauen und dasjenige auswählen, welches unterstützt werden soll. Jedes Engagement, jeder Franken zählt!

Presenting Partner

ai162929105717_ADDICT_Gravel_Product_83x70_Advertisement_2021_BIKE_SCOTT_Sports_EN.pdf ai162929052011_Advertisement_Bergamont_83x70.pdf 1 18.08.21 14:51

1

18.08.21

43

14:42


K U LT U R & E V E N T S | H E R B S T M I X

Herbstmix

KULTUR

|

EVENTS

|

TIPPS

MAHOGANY HALL www.mahogany.ch

17. September | Oli Kehrli – Ein Mann, eine Gitarre - das war einmal. Für «Vierti Rundi», dem jüngsten Studioalbum des Chansonniers, hat sich Oli Kehrli angriffslustige Verstärkung besorgt. Gemeinsam mit seiner neuen Band nimmt er die Herausforderung an und steigt furchtlos in den Boxring des Lebens. Line up: Oli Kehrli – Gitarre/ Gesang, Lukas Iselin – Keys/Akkordeon, Tevfik Kuyas – Bass/Gitarre, Christoph Fluri – Drums/Percussion www.olikehrli.ch

ARTAN DM U S I C – «G ÄN S ES C H MAU S » Schweizer Erstaufführung Das Ensemble «artandmusic» spielt ab dem 8. September im Restau­ rant Ochsen in Münsingen die vegane Komödie «Gänseschmaus». Die Satire beschäftigt sich mit Frauenfreundschaft, zarter Brust und veganen Schenkeln … Drei Freundinnen feiern seit Jahren gemeinsam Weihnachten beim knusprigen Gänsebraten. Doch dieses Jahr gibt›s eine Überraschung: Ulla serviert zum ersten Mal eine «vegane Gans», zusammenge­ backen aus viel Liebe und Tofu. Das kommt überhaupt nicht gut an. Der gemütliche Abend entwickelt sich für die drei Damen zum Stresstest – und plötzlich wird das Messer gezückt! Die kleine und feine Inszenierung des bekannten Regisseurs Alex Truffer ist nicht einfach nur ein Theaterstück, sondern gleichzeitig ein Event, das man nicht verpassen sollte. www.artandmusic.ch

44

7. Oktober | Haubi Mieti – Letztes Jahr hat Haubi Mieti ihr «Debutalbum» herausgebracht: Noé Gonzales besingt in seinen Liedern die Lauben der Berner Altstadt, ist ein Berner Bär oder träumt mal einfach so in den Tag hinein. Eine Mischung aus Pop, Funk und Rap verbunden mit tiefgehenden Mundarttexten. Die grossartige Band mit druckvoller Bläser-Section lädt mit ihrem charakteristischen Sound zum Mitsingen und Feiern ein! www.aubimieti.ch


K U LT U R & E V E N T S | H E R B S T M I X

BIERHÜBELI

KUNSTMUSEUM BERN

www.bierhuebeli.ch

www.kunstmuseumbern.ch

29. Oktober | Gavin James – Im Februar 2019 spielte Gavin James sein erstes Konzert im Bierhübeli. Das Haus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der irische Sänger betrat die Bühne und begann ein Konzert, das begeisterte. Die Show im Bierhübeli gefiel ihm derart gut, dass er im Oktober 2021 wieder nach Bern kommt. Wieder zusammen mit seiner Band, obwohl er längst grössere Clubs spielen könnte. Umso grösser ist die Vorfreude. Gavin James, der sich europaweit vom Vorprogrammkünstler grosser Stars zu einem ganz grossen hochgespielt hat, mit bleibenden Konzerten und Songs mit Ohrwurmcharakter …

4. Juni bis 24. Oktober | August Gaul, Moderne Tiere – Der Bildhauer August Gaul (1869 – 1921) gilt als Wegbereiter der autonomen Tierskulptur und der modernen Abstraktion. Seine Plastiken zeigen Zoo-, Haus- und Nutztiere als Wesen mit individuellem Charakter und pulsierender Lebendigkeit. Gaul lebte in Zeiten einschneidender Umbrüche: Die Industrialisierung und die zunehmende Verstädterung ab Ende des 19. Jahrhunderts führten zu einem umfassenden gesellschaftlichen Wandel, dem auch das Verhältnis Mensch–Tier unterlag.

www.gavinjamesmusic.com

T H E AT E R A M K Ä F I G T U R M 5. November | James Gruntz – Der Ausnahmemusiker und Sänger James Gruntz ist immer für eine Überraschung gut. Die anfänglich nonchalant eingestreuten Scat-Solos wurden im Handumdrehen zum eigentlichen Highlight eines Konzertabends – das Publikum feierte diese Einlagen unüberhörbar. Der Scat-Gesang steht im Zentrum und fügt sich wie angegossen in die Songs ein. Eigentlich ist es nichts ganz Neues für Kenner von James Gruntz. Sein Hit «Heart Keeps Dancing» beginnt ja auch schon mit einem kleinen Scat-Part, der unverkennbar ist. Sind wir gespannt auf seine neusten Kreationen. May the scat be with you! www.jamesgruntz.com

www.theater-am-kaefigturm.ch

27. November | Charles Nguela, R.E.S.P.E.K.T. – Respekt ist heute wichtiger denn je. In seinem dritten Programm «R.E.S.P.E.C.T.» beschäftigt sich Charles mit allem, von A wie Asperger bis Z wie Zoom-Calls. Warum fürchten sich Eltern vonr ihren eigenen Kindern? Sind Verhütungszyklus-Tracker wirklich sicher? Fragen über Fragen … Er versucht, die Welt besser zu verstehen, und lässt von toxischer Männlichkeit bis zu Transgender-Seepferdchen nichts aus, was uns zurzeit beschäftigt.

45


2 / Sommer

2021 / CHF

Für alle, die

14.–

Bär n L i e b i

Unsere Zeitschrift ist als Abonnement oder am Kiosk erhältlich!

DWE RK KUN ST & HAN BER N : BIEN EN IN ÄHLT TIMK ER ERZ DER STAD FREI ZEIT VÖLK ERACH DER WENN SCH T DIGU NG DIEN VER STÄN JUBI L ÄUM N AUS FÜR VON THU SCH WEIZ DIE GAN ZE

Rubriktite

mit Sommer einern rb ie V den Rubriktite

l

l

1

Bärn-Persö

Bärn lieben

nlichkeiten

n «Wir habe er ch nur 300 Bü…» lt ge zü ge Thomas Bornhauser

zvg Orell Füssli,

war gross, l Bevölker ung dem WarenRubriktite i in der Berner Füssli aus Der Aufschre die Orell rag nicht wurde, dass der Mietvert als bekannt weniger muss, weil ging es weit ausziehen mit haus Loeb den Kulissen e wagen wir wird. Hinter Reportag verlängert In dieser zu und her. backstage. emotional den Blick Alfredo Schilirò Rubriktite

23

l

Rubriktitel

22

Rubriktitel

Gourmet

Teig tasche

Jetzt abonnieren: www.baern-liebi.ch

n

Rosemarie Schenkzvg Anja Rüdin, David Heinen, Rosemarie Schenk, Alain Diezig, Anja Rüdin, David Heinen, Blanca Bürgisser, Alain Diezig, Blanca Bürgisser,

aber eine Fernweh gepackt, dem eine*r vom Option, wird manch ch. Eine einfache Diese Tage che Weltreise scheint unmögliEssen – eine kulinaris ist die Weltreise , ist das rs anbietet, entgegenzuwirkendas sich dafür besonde Welt. Sie ist enorm ganzen also. Ein Gericht, findet sie auf der rs. Man sie so besonde Teigtasc he. das macht – und genau vielfältig

Kunst & Handwerk

Bienen in Bern: Der Stadtimker erzählt

35

34

David Heinen

Wenn der Winter endlich durchgestanden ist und die Gartenterrassen von den ersten Sonnensuchend en bevölkert werden, fliegen auch die Bienen wieder aus und machen sich auf Futtersuche. Auch Thomas Eberhard, Stadtimker von Bern, wird wieder aktiv. Viel ist zu tun, damit bester Honig entsteht.

Janosch Hugi, Sara Ennemoser, zvg

60

A

Am Aarehang des vielfalt, und entsprechend Muristaldens gleich hat es hier eine hohe Bienendichte. neben dem BärenUm die Tiere kümmern sich in der Stadt park und mit schöBern um die 60 Imkerinnen nem Ausblick auf das und ImBerner Münsker. Von der jungen ter – auch die Kuppel Studentin, die des Bundessich ein Bienenvolk hauses kann man auf dem Balkon erkennen – sorgt hält, bis zum Pensionär, sich der Berner Stadtimker der sich um Thomas 20 Bienenstöcke kümmert, Eberhard liebevoll um seine Bienengehen Menschen aller Couleur völker. Stadtimker in Bern die– für viele dürfte ser Leidenschaft nach. dieser Begriff erst Dies ist jeeinmal etwas bedoch alles noch weit fremdlich wirken. entfernt von Die Imkerei verprofessioneller Imkerei; bindet man doch möchte eher mit ländliman damit den Lebensunterhalt chen Regionen. Diese beAnnahme ist streiten, müssten allerdings fehlgeleitet, über 200 Völker es ist sogar betreut werden. In so, dass die Stadt einen der Schweiz – im ausgezeichGegensatz beispielsweise neten Lebensraum zu Frankfür Bienen biereich – gibt es sehr tet; dank den Parkanlagen wenige, die sich und Gärhauptberuflich der ten besteht eine grosse Imkerei widmen. Nahrungs-

61

Werd & Weber Verlag AG Gwattstrasse 144, CH-3645 Thun-Gwatt Telefon 033 336 55 55 mail@baern-liebi.ch

RZ_Fuellerinserat_BaernLiebi_170x120mm_August_2021.indd 1

FOTOS VOM PROFI

19.08.21 16:50

Emotionen in Bildern - Editorialfotografie für Schweizer Magazine - Porträtfotografie fürs Business und Private - Fotos für Firmen - Architektur

remo eisner photographie Fotograf SBF Stauffacherstrasse 17a | 3014 Bern Telefon 078 635 22 99 www.remo-eisner.ch remos@gmx.net

46


FÜR DI CHURZE | BÄRNER BÄRE

«Vom Ghöresäge lehrt me lüge!» Gschicht u Illustratione vor Elsbeth Boss Di graui Muus gseht schwarz. Blitzschnäu versteckt si sech hinger em Papierchorb, macht sech müüslichlyn, schnuufet chuum u gheit vor Chlupf i ne töifi Museohnmacht. Si merkt nid, dass e Musefaue ufgsteut wird. Plötzlech chützele himmleschi Düft ihri Nase. O der Bäremani schmöckt öppis u schnupperet schlaaftrunke u troumsturm ir müffelige Spiuzüügtruckeluft. Aus isch dunku. «Fiischteri Nacht!», däicht d Muus. Si träppelet vorsichtig us ihrem Versteck u d Schnouzhäärli zittere vor Ufregig. «Chäs! … Der Musehimu uf Ärde!», fröit si sich, vergisst aui Vorsicht, rennt, u – klick – schnappt d Faue zue, u si isch im Drahtchäfig gfange. Der schön, läng Museschwanz chemmt im Törli! U si chunnt mit em Muu nid a Chäs. «Schnäggebisi!», wätteret d Muus, wo itz zwüsche Himu u Höu, zwüsche unerreichbarem Gnuss u schmärzhaftem Lyde, gfange isch. Ir Spiuzüügchischte weeberet, u jammeret, u süfzet, u stöhnt, u grochset, u pärschtet der Bäremani. Der Bäremani ligt näb em Krokodiu us grüen-violett-ghüsletem Wulestoff, ere Chatz us raabeschwarzem Kunschtpeuz u nere graue Plüschmuus ir Spiuzüügchischte, pfuuset u fuchtlet u stramplet mängisch mit de Bäretaupe wiud ir Luft umenang. Wahrschynlech tröimt dä öppis Sturms. Är het gärn Süesses. Vilech tröimt är grad vo Zuckerwatte, u Spitzbuebe, u Muffins, u Turte mit Marzipanfüuig u cha ds Muu ume einisch nid vou gnue übercho. U vilech tröimt är…? Si grabt u grüblet u scharet, es geit nid, nidesmau es Birebitzli. Der Räge het der Yschlupf zum muusig-wohlig-warme Huli, wo si itz grad gärn wär, verstopft. Si isch unsegsperrt! Het Hunger, rennt wi pickt desume u suecht öppis für zwüsche Zähn. Mit wunde Pföötli däselet si über ds gschliferig-nasse Gras. Der bleich Herbschtvoumond, wo zwüsche graue Wätterwuuche lüüchtet, zouberet gheimnisvou-gschpängsch­ tegi Schätte i d Landschaft. U itz pfyfft no e yschchauti Byse um di styffe Museohre. Si witteret warmi Luft, rennt über Gartebettli, über Bsetzi u isch mit eim Satz ar Wermi. Imene Huus. Imene Mönschehuus. «Mönsche sy gfährlech! Aber i passe uf!», däicht si. U d Houptsach syg doch, dass si es hiubs Plätzli gfunge heig u nid erfrieri oder ersuuffi. «U hoffentlech wohnt hie ke Chatz!», macht si sech Sorge. – Der Bäremani stöhnet u drääit sech vo eir Syte uf di angeri. – «Stiu isch es im Huus! Auä niemer daa», däicht d Muus. U si spaziert über e weich Teppich. – «Uiiii!!!», mögget öpper zettermordio. «E Muus, e grossi, graui Muus!»

Wos taget, ghört si Schritte. I ihrem Museeländ u haub tot vor Hunger u Schmärze isch ihre aus wurscht. Mit glänzige Chnopfouge blinzlet si us em Gitter-Gfängnis. – Wär si itz e grosse graue Elefant anstatt e chlyni graui Muus, de würd si däm Mönsch zeige was Gattigs! – «Hallo!», seit der Mönsch fründlech zur chlyne graue Muus. «O je! Du hesch der Schwanz ygchlemmt!» – «We du wüsstisch, wi das weh tuet!», äffet d Muus der besorgt Ton vom Mönsch nache. Dä treit d Faue us em Huus. «Was macht er ächt mit mir?», fragt sech d Muus, wo vor Angscht schlotteret u zitteret u sich a schouregi Gschichte erinneret, wo unger Müüs öppe verzeut wärde: vertschaupe, z totschlah, ersüüffe, der Chatz … Wo ds Törli win e roschtegi Waudsaagi ufgyyret, erwachet der Bäremani u ghört no grad, wi der Mönsch seit: «Machs guet!» D Muus satzet mit grosse Gümp dervo u däicht: «Vom Ghöresäge lehrt me lüge!» – Der Bäremani ginet, rybt d Ouge u verzeut no chli benoh aus troumfrüsch em ghüslete Kroki, der graue Plüschmuus, u der schwarze Kunschtpeuzchatz.

Elsbeth Boss ist eine Berner Geschichten-, Kinder- und Kochbuchautorin. Die Illustrationen stammen aus dem Buch «Bärner Bäre» erhältlich im Werd & Weber Verlag. www.weberverlag.ch

47


BÄRN!FOTO | FOTOWETTBEWERB

BÄRN!FOTO – «PANTA RHEI – ALLES FLIESST» Fotowettbewerb 2021

1. PREIS

Die drei Haupt-Gewinner*innen des BÄRN!FOTO-Wettbewerbs, des Sonderpreises der ewb plus 6 weitere Bestplatzierte wur­ den von der Fachjury gewählt. Diese Fotos werden vergrös­ sert, aufgezogen und können nun zu Gunsten der Gassenküche Bern am Event und auf www.baernblog.com bestellt werden. Die Gewinner*innen 1. Preis: BERNcity-Geschenkcard im Wert von CHF 1000.– Tom Jordi 2. Preis: Gutschein von Zumstein im Wert von CHF 500.– Brigitte Aeberhard 3. Preis: Gutschein von Zumstein im Wert von CHF 300.– Hanna Maunus

Tom Jordi

2. PREIS

ENERGIEPREIS EWB* Nico Rohrbach Alle drei Gewinnerinnen oder Gewinner erhalten ausserdem einen exklusiven Master-Class-Workshop von Zumstein. Die Fotos der weitern sechs Bestplatzierten ohne Reihenfolge finden Sie auf www.baernblog.com Herzliche Gratulation! *Sonderpreis gestiftet von Energie Wasser Bern

ENERGIEPREIS EWB* Brigitte Aeberhard

3. PREIS

Nico Rohrbach

48

Hanna Maunus


BÄRN!FOTO | FOTOWETTBEWERB

BÄRN!FOTO – DER EVENT Mittwoch, 22. September 2021 18 bis 22 Uhr in Gustavs Biergarten (Bierhübeli Bärn) Das BÄRN!MAGAZIN und Energie Wasser Bern ewb laden ­Sie alle am Mittwoch, 22. September zur Preisverleihung des BÄRN!­ FOTO-WETTBEWERBS inkl. anschliessenden Konzerten von Berner Musikerinnen und Musikern ein. Die Konzerte sind kos­ tenlos und für die Verpflegung ist das Team von Gustavs Biergarten besorgt. Die Fotos der Ausstellung können zu Gunsten der Notschlafstelle und Gassenküche gekauft werden.

FOTO Die zehn erstplatzierten Fotos des Fotowettbewerbs unter dem Motto «Panta Rhei – alles fliesst» werden von Foto Video Zumstein vergrössert und aufgezogen. Die aufgezogenen Bilder im Format können vor Ort zum Preis von CHF 50.– gekauft werden, der gesamte Erlös geht an die Notschlafstelle und Gassenküche. Ab dem 7. September stehen die Bilder auch via www.baernblog.com zum Verkauf.

MUSIG Ab 18.30 Uhr spielen diverse Berner Musikerinnen und Musiker. Aktuelle Informationen zu den Musikern auf www.baernblog.ch.

MERCI VIUMAU! Patronat

Partner

49


B Ä R N ! V E R LO S U N G E N

Verlosungen B Ä R N ! 3 / 2 1

BÄRN!MAGAZIN

Teilnahme unter www.baernblog.com

Das BÄRN! Magazin erscheint 4× jährlich. Die nächste Ausgabe erscheint am 23. November 2021. Infos für Werbepartner unter www.baernmagazin.ch

REWORK 3 × Rucksäcke aus recyceltem PET oder Leder REWORK formt die textile Kette in einen Kreislauf um und kreiert Kollektionen aus Secondhandkleidern, indem sie auseinandergeschnitten und neu zusammengenäht werden. Diese Rücksäcke sind aus recycleten PET Flaschen oder Leder genäht und darum um einen Zyklus nachhal­ tiger als ein normaler Rucksack.

Abonnement

Das BÄRN!Magazin 4× jährlich für 30 Franken persönlich adressiert in Ihrem Briefkasten? Infos unter: www.baernmagazin.ch

BÄRN!BLOG Us Bärn für Bärn: www.baernblog.com

SOCIAL MEDIA

PROBIERSET AARESÜDHANG 3 × Probierpaket Edition N°1 Mit ihren flüssigen Kreationen weckt Janique Sonnen Emotionen und ruft durch vertraute Gerüche und den Geschmack Erinnerungen hervor. In einem kleinen Gewächshaus im Berner Mattequartier g­ edeihen Kräuter, Blumen und auch ihre Ideen. Wir verlosen drei Probierpakete der Edition N°1.

BÄRN! Forum – die Facebook-Seite für alle Bernerinnen und Berner Facebook-Seite BÄRN! Magazin und Blog Instagram baernmagazin Twitter BÄRN! Magazin

I M P R E S S U M A U S G A B E 3/ 21

LÖ U 3 × Kartenspiel von bärndütsch Seit 2020 kreieren Anna und Célina Jass- und Pokerkarten sowie Spiele im «Bärn-Schtiu». In allen Produkten wird mit der Sprache und Sehenswürdigkeiten oder typischen Elementen aus Bern gespielt. Fast alles wird in der Region Bern, oder sonst in der Schweiz, hergestellt. Wir verlosen drei «Löu»-Spiele.

Herausgeberin Werd & Weber Verlag AG Gwattstrasse 144, 3645 Thun / Gwatt mail@weberverlag.ch, Telefon 033 336 55 55 Redaktion Michèle Freiburghaus, Karin Hänzi, Nina Kobelt, Pascal Krauthammer, Katharina Lehmann, Miriam Lenz, Anja Rüdin, Rosemarie Schenk, Dr. Doris Slezak, viceversa, Flavia Wasserfallen, Annette Weber-Hadorn www.baernmagazin.ch

WERD & WEBER VERLAG AG 3 × Dream Big von Matthias Glarner (signiert) Er war weit oben: der beste aller Schwinger, Schwingerkönig. Er war weit unten: im Spital nach einem Sturz von der Seilbahngondel, 12 Meter. Wie arbeitet man sich empor zum stärksten Sägemehlkämpfer? Matthias Glarner erzählt seine persönliche Geschichte – auch Dinge, die er bisher für sich behalten hat. Wir verlosen drei signierte Bücher.

Die nächste Ausgabe erscheint am 23. November. Bis dahin stets aktuell: www.baernblog.com 50

Gestaltung und Druckvorstufe Michèle Freiburghaus, Werd & Weber Verlag AG Bildbearbeitung und Korrektorat Werd & Weber Verlag AG Druck AVD Goldach gedruckt auf FSC-Papier Vertrieb Direct Mail Company, Bern Fotos Janosch Abel, Bern.com, Remo Eisner, Gaskessel PD, Thilo Larsson, Maximilian Lederer, Adrian Moser, Beat Mumenthaler, Rando, viceversa Illustrationen Elsbeth Boss, Kornel


, S S O OB GR

, N I E L O B K N ZE

A G E I D PACK

. N I E E I L I FAM

Egal, ob Kinderparadies oder Riesenrutschbahn, kulinarische Spezialitäten oder Shopping: Im familienfreundlichsten Einkaufscenter der Region ist Spass für alle garantiert. Kommen Sie einfach vorbei. www.shoppyland.ch

51


Mit der ACHILLEA BONUSCARD punkten Sie bei jedem Einkauf und Rezeptbezug. BAHNHOF APOTHEKE

JURA APOTHEKE Breitenrainplatz 36, 3014 Bern, Telefon 031 331 51 51 BREITFELD APOTHEKE Scheibenstrasse 18, 3014 Bern, Telefon 031 348 12 12 ACHILLEA BONUSCARD

LINDEN APOTHEKE Freiburgstrasse 2, 3008 Bern, Telefon 031 388 20 20

IM GALERIEGESCHOSS

APOTHEKE HÖRNING Marktgasse 58, 3011 Bern, Telefon 031 329 24 24

Im Hauptbahnhof, 3011 Bern, Telefon 031 329 25 25

WESTSIDE APOTHEKE Im Westside, 3027 Bern, Telefon 031 994 00 80

Digitale ACHILLEA BONUSCARD unter www.achillea.ch

JUPITER APOTHEKE Jupiterstrasse 15, 3015 Bern, Telefon 031 940 13 13 BAHNHOF APOTHEKE Im Hauptbahnhof, 3011 Bern, Telefon 031 329 25 25 NEUE APOTHEKE MURI Thunstrasse 68, 3074 Muri b. Bern, Telefon 031 950 80 80

Offen 365 Tage von 6.30 bis 22.00 Uhr

BAHNHOF APOTHEKE IM GALERIEGESCHOSS Im Hauptbahnhof, 3011 Bern,ImTelefon 031 329 25Bern 25 Hauptbahnhof, 3011 Telefon 031 329 25 25


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook

Articles inside

Für di Churze: Bärner Bäre

3min
page 47

Race for Life

3min
pages 42-43

KULINATA 2021

2min
page 40

Bärner Rundschou

2min
page 41

Ein Hoch auf die Volt

2min
page 39

Der neue Lexus NX

2min
pages 37-38

Mehrfamilienhaus mit Vollholzhülle

1min
page 33

Aus Gebrauchtem wird Schönes

2min
page 32

«Mama, gehen wir wieder mal ins Shoppy?»

2min
pages 28-29

Diversity? Diversity

3min
pages 22-24

Im Ton verfehlt

2min
page 34

Berner Hirslanden-Kliniken

1min
pages 35-36

Interview mit Friederike von Houwald

4min
pages 20-21

Interview mit Büne Huber

8min
pages 6-8

Grossartige Vielfalt jenseits des Mainstreams

5min
pages 14-15

Queerbeet durch den Berner Musikgarten

6min
pages 12-13

Ein Konzertbesuch der anderen Art

2min
page 9

Berner Hymnen

3min
pages 4-5

Saiteninstrumente mit Charakter

4min
pages 18-19

Das Berner Symphonieorchester

3min
pages 16-17

Hier spielt die Musik

3min
pages 10-11
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.