BÄRN! Magazin 3/2021

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MUSIKALISCHES BERN | QUEERBEET BERN

Queerbeet durch den Berner Musikgarten BEKANNTE BERNER MUSIKER*INNEN BEANTWORTEN UNSERE FRAGEN

MARIO CAPITANIO Mario Capitanio, der ehemalige Gitarrist von Polo Hofer, in Bern bes­ tens bekannt auch durch viele Auftritte der Band Magic Five, ist ein wahrer Lokalheld. Mit seiner Coverband Zia Lisa brachte er während des Lockdowns ein bisschen Italianità und Lebensfreude in die Alt­ stadtgassen. Jetzt betreibt er mit den drei Bandkollegen das Restau­ rant Traube in Münsingen, eine neue Anlaufstelle für Berner Mu­sik­liebhaber*innen. www.zialisa.ch / www.themagicfive.ch

OLI KEHRLI Oli Kehrlis Musik steht in der Tradition der Berner Troubadours, ist aber zeitgenössisch interpretiert. Die Liebe zur Heimatstadt, zu seinem Fussballclub und zur Frauenwelt prägten bisher seine bern­ deutschen Chansons. Für sein jüngstes Studioalbum «Vierti Rundi» hat sich der Chansonnier mit einer neuen Band Verstärkung geholt: Die Poesie ist geblieben, aber das Tanzbein zuckt jetzt gewaltig. www.olikehrli.ch Ein Mann, eine Gitarre – das war einmal? Aktuell bist Du mit einer Band unterwegs – wird es keine Soloauftritte mehr geben? Natürlich habe ich nebenbei weiterhin Solo- oder Duoauftritte bei Privatanlässen – im Fokus steht aber künftig die Band. Die Idee dazu entstand in Paris, wo ich auch jene Lokalitäten aufsuchte, die mir der Berner Chansonvater Bernhard Stirnemann vor vielen Jahren auf einem Lageplan in Form eines Fresszettels skizziert hatte. Während dieser Zeit entstanden viele musikalische Ideen und Pläne, die ich schlichtweg nicht mehr alleine umsetzen konnte. Ich haben daraufhin den Kontakt zu meinen jetzigen Bandmitgliedern gesucht und ihnen meine Ideen vorgestellt. Wir haben die Corona-Zeit intensiv genutzt und verbrachten zeitweise fast jeden Tag im Bandkeller. Unser Album «Vierti Rundi» ist am 6. August 2021 auf Vinyl erschienen. Jacob Stickelberger und Bene Stirnemann waren Deine Mentoren – worin unterscheidet sich Deine Musik von jener der Berner Trouba­­dours? Die Berner Troubadours haben ihre selbstgeschriebenen Chansons jeweils mit Gitarrenbegleitung vorgetragen, ganz im Stile eines «auteurcompositeur-interprète». Ich habe mein musikalisches Schaffen stets weiterentwickelt. Zu Beginn mit Gitarre, später mit Kontrabass, alsdann mit Streichquintett bis hin zum Orchester und heute habe ich meine eigene Band. Es liegt in meinem Naturell, meiner Leidenschaft zu folgen. Ich versuche dabei stets, meine Ideen umzusetzen und mich nicht auf Erschaffenem auszuruhen. Was gleich bleibt wie bei den Berner Troubadours: Im Zentrum des Liedes steht immer noch die Geschichte. Wie ist das Verhältnis zu Deiner Heimatstadt Bern? In dieser Stadt fühle ich mich heimisch und zu Hause. Inmitten der prächtigen historischen Altstadt wohne und lebe ich. Freunde, Familie, die kulturelle Vielfalt, die Aare, in Sichtweite die Berge, die Lebensform und die Gemeinschaft verschiedener Kulturen, die gemütlichen Beizen und natürlich die Berner Young Boys sind genügend augenfällige Gründe dafür.

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Wie geht es Dir jetzt, da wieder offiziell Konzerte gespielt und Feste gefeiert werden können? Allmählich gibt es vereinzelt endlich wieder Anfragen für Auftritte. Wir waren aber auch während des Lockdowns oft mit dem Trio Zia Lisa unterwegs in Berns Gassen und haben aus Solidarität für die Leute gespielt, die zu Hause eingesperrt waren. Eine spezielle Erfahrung, so ganz ohne Strom zu spielen, nur mit Kontrabass und zwei akustischen Gitarren. Wie ist die Traube angelaufen? Es war natürlich ein tollkühnes Unterfangen, während der Pandemie ein Restaurant zu eröffnen. Da der Zins nicht allzu hoch ist, reicht es, noch arbeiten aber alle ehrenamtlich. Unsere Spezialität sind Crêpes – zu Beginn nur im Take-away, inzwischen endlich auch in unserem lauschigen Gärtchen. Bis jetzt habt Ihr dort mehrheitlich eigene Konzerte gegeben, wie soll sich das Konzept weiterentwickeln? Ab Oktober gibt es im neuen Saal zweimal pro Monat Konzerte. Als ersten Künstler haben wir, am 29.10., jemand aus der Region ge-bucht, und zwar den Münsinger Martin Stadelmann.

SAM MUMENTHALER Sam Mumenthaler spielt/singt in verschiedenen Berner Bands und schreibt als Chronist, Autor und Journalist Bücher und Artikel zur Schweizer, insbesondere auch zur Berner Musikszene. Seine Web­ site ist die virtuelle Heimat seiner Sammlung mit raren Doku­menten und Hintergrundinfos zur Schweizer Pop­ge­­schichte. www.sams-collection.ch Welche sind Deine Berner Lieblingsbands und warum? Das wechselt ständig. Ich gehe oft an Konzerte. Wer mich live «abholt», ist meine jeweilige Lieblingsband. Auf meiner ewigen Bestenliste stehen Bands und Musiker*innen, die mich emotional berühren oder aus dem Busch klopfen. Rumpelstilz, Grauzone oder Jeans For Jesus, um


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