138-139 Immobilien.qxp_kloen 25.05.22 10:39 Seite 138
IMMOBILIEN MARKTDATEN
10. Immobilienmarktbericht der Elbvororte Richelmann & Vernimb Immobilien präsentiert zum 10. Mal den jährlich erscheinenden Immobilienmarktbericht der Elbvororte. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Auswertung der unternehmenseigenen Datensammlung mit rund 13.500 Datensätzen, auf Basis der tatsächlich erzielten Kaufpreise aus der Kaufpreissammlung des Gutachterausschuss Hamburg und beworbenen Angeboten in den Elbvororten. Die Datensammlung entspricht einer Stichprobe von jeder 10. Wohnung und jedem 5. Haus in den Elbvororten. Aus den Ergebnissen: 2021 war ein Rekordjahr mit 724 Mio. Euro Umsatz, aber auch mit dem teuersten Einzelverkauf – 27,5 Mio. Euro für eine Elbblickvilla in Blankenese. Der Nachfrageüberhang auch im
Alexander Richelmann und Sebastian Vernimb
zweiten Pandemiejahr blieb ungebrochen. Im Durchschnitt verteuerte sich die durchschnittliche Transaktion in den Elbvororten 21 Prozent zum Vorjahr auf 1,24 Mio. Euro. Der Marktbericht kann bestellt werden unter www.richelmannvernimb.de
WARNUNG
Klönschnack 6 · 2022
Drohendes Aus der Ziegelproduktion in Norddeutschland verteuert den Bau von Wohnungen
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Die sozialen Vermieter haben vor Auswirkungen einer Einstellung der Produktion von Ziegeln gewarnt. „Wenn hierzulande keine Ziegel mehr produziert werden, wird das den Bau bezahlbarer Wohnungen weiter erschweren und verteuern“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). „Ziegel gehören zu den wichtigsten Baustoffen beim Wohnungsbau und sind unverzichtbar.“ Hintergrund der Warnung des VNW-Direktors sind Meldungen aus dem Bereich der Ziegelindustrie. Angesichts steigender Energiepreise und eines drohenden Lieferstopps bei russischem Gas haben erste Unternehmen bereits einzelne Ofenlinien abgeschaltet. Es drohe sogar ein vollständiger Produktionsstopp auf unbestimmte Zeit, heißt es aus der Branche. Als Folge sind zuletzt die Gaspreise deutlich gestiegen, was die energieintensive Produktion von Ziegeln unwirtschaftlich mache. „Wir erleben die Auswirkungen einer arbeitsteilig aufgestellten, aber verletzlichen Wirtschaft“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. „Auch wenn die Politik für die Preissprünge nicht verantwortlich zu machen ist, so muss sie doch Lösungen finden, zum Beispiel in Form einer deutlichen Reduzierung der Besteuerung von Energie. Zumindest für einen Übergangszeitraum werden wir wohl nicht darum herumkommen.“ Ziegelhersteller benötigen üblicherweise zehn Tage Vorlaufzeit, um einen Ofen ohne größere Schäden sachgemäß herunterzufahren. „Aufgrund der Gefahr eines plötzlichen Lieferstopps haben inzwischen mehr als 50 Prozent der Unternehmen ihre Produktion ‚vorsorglich‘ heruntergefahren, um eine Zerstörung ihrer Anlagen zu verhindern“, sagt VNW-Direktor Andreas Breitner. „Die Auswirkungen werden wir spätestens in drei, vier Monaten spüren – und zwar durch eine Verteuerung der Preis für Ziegel oder, dass keine Ziegel mehr geliefert werden können.“