AAM Nr. 43 Mai 2022

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REISEFRAGEN Kernöl & Fledermaussuppe Johann Lafer ist der bekannteste Fernsehkoch im deutschsprachigen Raum. Privat urlaubt er gerne in Asien, für einen Zweitwohnsitz ist seine Heimat, die Steiermark, erste Wahl. Dort schätzt er Ruhe, ideale Natur, Kürbiskernöl und Sauvignon Blanc. INTERVIEW HEINZ GRÖTSCHNIG FOTOS ARCHIV LAFER, PETER HÖNNEMANN

Johann Lafer in Singapur, zweirädrig unterwegs auf Pangkor Laut in Malaysia, als Helikopterpilot und mit frisch-saftigen steirischen Äpfeln Ihre erste Reise?

Die erste größere Reise war mit 20 eine nach Kenia, Mombasa, eine Safari. Bei der Ankunft habe ich dem Kofferträger zwei D-Mark gegeben, worauf er meinte: Ich nix billige Jakob, fünf Mark bitte. Das hat mich umgehauen. Die Safari war beeindruckend, einmal stand morgens ein Nashorn vor dem Zelt. Die bisher schönste Reise?

Eine mit meiner Frau nach Singapur. Wir haben thailändisch gegessen, da hat mich im Bananenblatt gegartes Schweinefleisch mit Ingwer und Pflaumensauce begeistert. Das war die Initialzündung, die Vielfalt dieser Aromen mit unseren heimischen Produkten zu kombinieren. Die unangenehmste Reise?

Eine nach Nicaragua. Ich hab mir da etwas eingefangen, bei einem Essen mit dem Präsidenten. Es gab Fledermaussuppe und alles Mögliche - mir war tagelang schlecht. Aber das Land war schon etwas Besonderes. Ein Lieblingshotel?

Das Marina Bay Sands in Singapur oder das Son Vida auf Mallorca. Der ideale Ort für einen Zweitwohnsitz?

Die steirische Weingegend um Gamlitz. Dort finde ich Ruhe, Gelassenheit und eine Natur, die meinen Idealvorstellungen entspricht. Die Lieblingsgegend als Hubschrauberpilot?

Im Herbst ein Flug übers Weltkulturerbe Mittelrheintal oder über die Mosel. Traumhaft.

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Was raten Sie gegen Flugangst?

Am besten professionelle Hilfe, also ein Seminar. Ich hatte ja selbst Flugangst - mir hat mein Fluglehrer diese Angst genommen. Lieblingsplätze in der Steiermark?

Im Winter Schladming und Umgebung, im Sommer die Ost- und Weststeiermark. Eine Lieblingsbuschenschank?

Die vom Walter Polz am Graßnitzberg. Ihr steirischer Lieblingswinzer?

Ich arbeite sehr gut mit der Domaines Kilger in Gamlitz. Ihr Lieblingswein?

Sauvignon Blanc. Lieblingswinzer in Deutschland?

Van Volxem an der Mosel und August Kesseler im Rheingau. Ihr steirisches Lieblingsprodukt?

Das Kürbiskernöl. Am besten zum lauwarmen Erdäpfelsalat. Wo urlauben Sie privat am liebsten?

In Asien. Ich war schon 25 Mal auf der Insel Pangkor Laut in Malaysia. Ein Traum. Was muss auf Reisen immer dabei sein?

Gute Stimmung und die Offenheit, Neues entdecken zu wollen. Was taugt als Souvenir?

Antiquitäten, die mit Kochen zu tun haben. Porzellan, altes Besteck. Was würden Sie nie kaufen?

So nachgemachte billige Sehenswürdigkeiten.

Wenn es Zeitreisen gäbe – welche Zeit sollte es sein?

Frankreich in den 90ern, da würde ich alle Drei-Sterne-Restaurants besuchen. Welcher berühmte Mensch wäre der perfekte Reisebegleiter?

Für mich war das Peter Ustinov. Wohin gehen die nächsten Reisen?

Zum Granitpilgerweg nach Oberösterreich, nach Singapur und zum Gourmetfestival auf die Insel St. Martin in der Karibik.

ZUR PERSON Johann Lafer, 64, aus St. Stefan im Rosental in der Steiermark, ist Fernsehkoch, Sachbuchautor, Unternehmer, kulinarischer Konsulent. Bis 2019 betrieb er im Rheinland die Stromburg (ein Michelin-Stern) als Restaurant und Hotel. Als Hubschrauberpilot bietet er Flüge über das Rheintal an. Lafer lebt in Guldental, wo er die Kochschule Table d'Or betreibt. Er ist seit 1990 mit Silvia Buchholz-Lafer verheiratet, die beiden haben eine Tochter und einen Sohn. Mehr Infos: www.lafer.de


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