Wir sind weg
Gut gewappnet nach irgendwo Unterwegssein mit Kindern birgt stets die Möglichkeit, dass auf Auas jeglicher Art und jeglichen Schweregrads reagiert werden muss. Mit einer Reiseapotheke ist man stets gerüstet – egal ob für den Tagesausflug oder die Fernreise. von inez ardelt
Es war zuletzt eine weitverbreitete Krankheit in den vergangenen Monaten (und nein, gemeint ist ausnahmsweise einmal nicht C*****): das Fernweh. Mit fortschreitenden Impfungen, den warmen Temperaturen, die dem Virusgeschehen eins auswischen und den Lockerungen von politischer Seite dürfen wir nun wieder hoffen und träumen. Strand, Meer, Berge, Seen oder ein Städtetrip? Irgendwie klingt ja gerade alles superb; wahrscheinlich, weil wir so lange nicht fort konnten/durften. Doch nun scheinen die Weichen für den Sommerurlaub gestellt. Also ran ans Kofferpacken! Neben dem richtigen Outfit (Strandsandale vs. Wanderschuh; Bikini vs. Gore-Tex-Jacke) und Snacks für die Anfahrt darf bei einer Reise mit Kindern und Babys eines nie fehlen: die Reiseapotheke. Eine Standardreiseapotheke gibt es zwar nicht, denn die hängt natürlich vom Reiseziel, der Reise-/bzw. Aufenthaltsdauer, aber auch von Besonderheiten des Kindes ab; es gibt aber dennoch ein paar Medikamente (Wirkstoffe) und Utensilien, die keinesfalls fehlen dürfen. Sandra Saleh, Pharmazeutin und Mutter eines Fünfeinhalbjährigen, hat uns bei der Zusammenstellung geholfen.
Standardprogramm (auch für Tagesausflüge): Wundversorgung: „Was immer mit muss sind Mittel zur Wundversorgung. Denn sobald die Kleinen mobil sind, besteht die Gefahr von Verletzungen.“ Die Apothekerin empfiehlt einen Desinfektionsspray, der bei Schnitt- und Schürfwunden sowie leichten Verbrennungen zum Einsatz kommt. „Unbedingt dabei haben sollte man außerdem ein Pflasterpackerl. Z.B. Sensitiv-Pflaster, die sind hautfreundlich und gehen leichter ab.“ Ein Verbandspäckchen mit Mullbinden und sterilen Tupfern sowie eine Wundsalbe komplettieren das Wundversorgungs-Set. Schmerzen und Fieber: Nicht unvorbereitet sein sollte man, wenn der Nachwuchs im Urlaub plötzlich Schmerzen oder Fieber bekommt. Ein Fieberthermometer zum Temperaturcheck ist daher ein Muss, ebenso wie fiebersenkende und schmerzlindernde Wirkstoffe, wie Sandra Saleh weiß: „Zäpfchen für die ganz Kleinen – hier sehe
ich nur den Nachteil, dass sie in der Hitze weich werden – und Saft für die Größeren.“ Das sei probates Mittel sowohl bei Ohrenweh als auch bei Fieber oder nicht definierbaren Schmerzen. Als Wirkstoff nennt Sandra Saleh Paracetamol oder Ibuprofen, die beide rezeptpflichtig sind. „Deshalb unbedingt vor dem Urlaub noch von der Kinderärztin oder dem Kinderarzt ein Rezept ausstellen lassen“, so die Apothekerin. Alternativ zu den rezeptpflichtigen Medikamenten gibt es auch homöopathische Mittel. „Bei banalen Infekten helfen Viburcolzäpfchen sehr gut.“ Vor einer Fernreise könnte man mit dem Kinderarzt bzw. der Kinderärztin auch besprechen, ob für den Fall eines hohen Fiebers, das über drei Tage andauert, ein Antibiotikum mitgenommen werden soll. Haut: Gegen Insektenstiche sollte man bestenfalls schon präventiv vorgehen, damit die zarte Kinderhaut erst gar nicht versehrt wird. „Es gibt ein
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