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WIRTSCHAFT & UMWELT
ABBRUCH & REC YCLING
Der Baustoff im Kreislauf Der Umgang mit überschüssigen Ma terialien im Hoch und Tiefbau stellt seit jeher ein ökonomisches, soziales und ökologisches Spannungsfeld dar.
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ohe Aufbereitungskosten und eine Vielzahl von kritischen Stimmen über die Qualität von recyclierten Materialien standen relativ geringen Deponierungskosten gegenüber. Diese Situation hat sich in den letzten Jahren in Südtirol massiv verändert. Die vorhandenen Deponievolumina werden kleiner, die Genehmigung neuer Deponien immer schwieriger und die Deponierungskosten immer höher. Vor allem der Umstand, dass der alpine Raum durch einen geringen Anteil an nutzbaren Flächen gekennzeichnet ist und der Abbau von natürlichen Rohstoffen, die Deponierung und der Transport von Materialien sich sehr stark und vielfach mit dem Lebensraum des Menschen überschneidet, birgt sehr PFUNDERS viel Zündstoff. Daher wird es immer wichtiger, die regionale Kreislaufwirtschaft zu forcieren und so künftig eine intensivere Wiederverwendung von Abbruchmaterialien voranzutreiben. Für diese spricht neben den begrenzten Deponiekapazitäten und der Schonung der natürlichen Res-
sourcen auch die Verringerung von Transportwegen.
gen Einsatz verwendet werden“, erklärt Roland Ploner von der Firma Ploner GmbH. Wie lässt sich das AushubGemeinsam mit andematerial, Abbruchmaterial ren Unternehmen und und die verunreinigten BöExperten tauscht Ploner den bestmöglich nutzen? im europäischen Cluster „REMOC – Resource „Recyklierte GesteinskörManagement of Constnungen erleiden meist ein ructions & Buldings“ Erfah„downcycling“, Mischgranulat Roland Ploner, rungen aus. Ziel ist es, einen wird für Schüttmaterial einPloner GmbH ökonomisch und ökologisch gesetzt. Das Gegenteil sollte vernünftigen Umgang den Ressourcen jedoch der Fall sein. Über modernes zu finden und Abbruchmaterialien „upcycling“ sollte das Recycling- Madurch Herstellung von rezyklierte Geterial mit neuen Verfahrenstechniken steinskörnungen optimal zu nutzen. aufbereitet und so für den hochwerti-
Wichtige Strukturen einge In Pfunders wurden vor kurzem das neue E-Werk in Dun und die neue Straßengalerie feierlich eingeweiht. Beide Projekte sind für die Gemeinde überaus wichtig und bringen ein Mehr an Sicherheit. Insgesamt wurden 9.650.000 Euro investiert.
BAUSTOFFKREISLAUF VERLEGUNG DER ROHRLEITUNGEN DREHT SICH
Die Freude war allen Akteuren direkt in das Gesicht geschrieben. Es gab auch viel zu feiern. Nach vielen Jahren der Diskussionen
Unsere wiederverwerteten Materialien zertifiziert Puenlandsind 16, I-39031 Bruneck und nachhaltig (ökologischer Tel. +39 0474 55 10 86 Fußabdruck, CO2 – Einsaprung) info@ploner-gmbh.it Puenland 16 - 39031 Bruneck - T. +39 0474 55 10 86 - info@ploner-gmbh.it - www.ploner.expert www.ploner.expert
und auch Anfeindungen konnten endlich das neue E-Werk in Dun in Pfunders feierlich eröffnet und offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Im Sommer 2018 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, wobei die Baufirmen – allesamt einheimische Unternehmen – einen tadellosen Job machten. Nach nur einjähriger Bauzeit konnte die Inbetriebnahme bereits im Herbst 2019 umgesetzt werden. Dann je-
DER BAUSTOFF IM KREISLAUF Vom Abrissmaterial zu hochwertigen Bauteilen
Tel.: +39 0472 738200 www.energy-control.it 28
PZ 15 | 28. J U L I 2022
von links nach rechts: Schiner Hubert, Brunner Sebastian (Obmann energiegenossenschaft Pfunders), Tauber Helmuth (Landtagsabgeordneter) Walter Huber (Bürgermeister) Meinhard Durnwalder (Senator), Veit Bertagnolli, Rudolf Cerbaro (Altbürgermeister) und Schiner Robert.