PZ2_27.01.2022

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GESELLSCHAFT & MENSCHEN

EIN SELTENER GEBURTSTAG IN LUNGIARÜ/CAMPILL

Ida Nagler ist 100! Kürzlich konnte man im kleinen Bergdorf Lungiarü/Campill im Gadertal auf dem Bauernhof „Mair da Vì“ ein nicht alltägliches Ereignis feiern: man konnte den 100. Geburtstag der Altbäuerin Ida Nagler, verwitwete Clara feiern. 8 ihrer 11 Kinder, die sie in den Jahren zwischen 1944 bis 1961 nach und nach, neben allen Verpflichtungen als Großbäuerin, auf die Welt gebracht hatte, die schon selbst zum Teil im Pensionsalter stehen, konnten ihrer lieben Mutter, allen Schwierigkeiten der Pandemiezeiten zum Trotz, zum runden Geburtstag persönlich gratulieren.

N

icht genug, „meda Ida dl Feur“ hatte als junges Mädchen mehrere Jahre in Padua studiert und das Hebammendiplom mit bestem Erfolg erreicht: Kinder, Hygiene und Gesundheit waren immer schon ihre Steckenpferde gewesen! Zeit ihres Lebens hatte sie dann öfters Gelegenheit das eine oder andere umzusetzen, was sie an der Universität Padua alles gesehen und gelernt hatte. Auch als stellvertretende Hebamme der Gemeinde St. Martin hat sie Jahre lang immer und überall ausgeholfen, wo Hilfe nötig war, nicht nur wenn es um Geburtshilfe ging, sondern überall wo es galt, erste Hilfe zu leisten, Wunden zu behandeln und besonders Ratschläge für die weitere Genesung zu erteilen. Der Bürgermeister der Gemeinde St. Martin in Thurn, Giorgio Costabiei, nahm sich deshalb auch die Zeit, der Jubilarin persönlich einen Blumenstrauß als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung zu überreichen. Er fand auch treffende Worte zu dieser besonderen Gelegenheit, die hauptsächlich den Kindern ans Herz gingen. Er war in Begleitung von Ulrike Oberhammer, derzeitige Präsidentin des Landesbei-

Herzliche Gratulation zum 100. Geburtstag gab es von vielen. Das PZ-Team schließt sich gerne an!

rates für Chancengleichheit, selbst auch eine Enkelin der gefeierten „Oma“.

DAS FAMILIÄRE UMFELD

„Meda Ida“ ist bis ins hohe Alter körperlich rüstig und geistig frisch gewesen und ist den

Familien ihrer Kinder immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Dafür haben sich die Hoferben damit bedankt, dass die alternde Mutter im neuen Bauernhaus eine schöne Wohnung beziehen konnte und, seitdem sie immer gebrechlicher wurde, wird sie in „ihrem Haus“ von der ältesten Tochter Cristina (Lehrerin im Ruhestand) liebevoll und umsichtig betreut. Und das war ihr großer Trost: nicht anderswo den Lebensabend verbringen zu müssen. Auch die anderen Kinder helfen abwechselnd bei der Betreuung ihrer Mutter mit und gewähren der Schwester Cristina Freiräume, wo sie auch ihren eigenen Arbeiten und Lieblingsbeschäftigungen nachgehen kann.

EIN LEBEN IN ARBEIT

Von links: Ida Nagler Clara, Bürgermeister Giorgio Costabiei und Enkelin Ulrike Oberhammer. 20

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„Meda Ida“ war am 11. Jänner 1922 in Lungiarü/Campill auf dem kleinen „Feurhof“ am Campillerbach (die Schmieden standen alle unweit der Wasserläufe in Talniederungen) als 4. von 6 Kindern zur Welt gekommen. Der Vater Gottardo übte noch den Beruf des Hufschmiedes aus und bewirtschaftete nebenbei mit Hilfe seiner Frau Filomena


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