Revue 2023/18

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WISSEN

Knapp 80 Prozent der Lebensmittel sollen sogenanntes „rescued food“ sein, also vor dem Müll gerettete Waren. also vor dem Müll gerettete Waren. „Sie glauben gar nicht, was alles weggeschmissen wird“, sagt Georges Kieffer. Einerseits sind es Waren, deren Mindesthaltbarkeitsdatum nah herangerückt ist oder bereits überschritten wurde, andererseits sind es welche, die für den normalen Verkauf nicht schön genug aussehen, wie etwa unförmiges Obst oder verwachsenes Gemüse. „Doch der größte Anteil, etwa zwei Drittel“, sagt Kieffer, „sind frische Produkte, die auch 1A aussehen, aber trotzdem eher in der Biogasanlage landen als auf dem Esstisch.“ Das hat folgenden Grund: Studien haben erwiesen, dass Supermärkte für Kunden dann besonders attraktiv sind, wenn ihre Regale auch kurz vor Ladenschluss noch prall gefüllt sind. Findet man dagegen keine Ware mehr im Frischebereich, geht man beim nächsten Mal in einen anderen Laden. Deshalb wird überproduziert, um die Regale vollzuhalten, obwohl man weiß, dass sich die Ware nicht verkaufen lässt. Georges Kieffer schüttelt den Kopf. „Wir leben in einem System, das 1A-Ware produziert und bezahlt, um sie dann aber zu

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