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ARGE Heumilch: Raus aus der Kombihaltung
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i n der Steiermark werden in Win terwochen 60 Prozent des Stroms aus erdgas erzeugt oder importiert. Die damit einhergehenden CO 2 -emissionen beschleunigen die e rderh itzung. Doch PV-Flächenanlagen in ta llagen können das Problem nicht lösen, da sie in den Wintermonaten nur sehr wenig Strom liefern. eine Gruppe um den Bioenergiepion ier Karl totter aus Mureck hat zur Lösung dieses Problems in mehrjähriger Forschungsarbeit eine innovative PV-Produktionsanlage entwickelt, mit der vor allem in Höhenlagen mit Schnee dank des Albedo-Effekts im Winter wesentlich mehr Strom erzeugt werden kann. ein Prototyp wurde auch in Mureck für Vergleichsmessungen aufgestellt.
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Nr . 3 März 2023 www.blickinsland.at 57. Jahrga N g BLICK INS LAND 3/2023 3
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ARGE Heumilch: Raus aus der Kombihaltung
Die Milchproduktion am Berg ist stark von der Kombinationshaltung geprägt. Dennoch werden aber, wo immer es möglich ist, Laufställe gebraucht. In den meisten Fällen sind Umbauten möglich. STEFAN NIMMERVOLL hat sich ein Beispiel in Kärnten angeschaut.
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Der Brief, der den rund 8.000 Lieferanten der ARGe Heumilch vor einigen Wochen ins Haus geflattert ist, war mehr als eindeutig: Bis e nde des Jahrzehnts sollen die silofrei gefütterten „Gourmets unter den Kühen“ zur großen Mehrheit in Laufställen stehen. „Wir übernehmen Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern. Daher hat der Vorstand der ARGe Heumilch das Ziel formuliert, dass Milchviehbetriebe der Zukunft einen Laufstall mit Auslauf und/oder – Weide haben werden“, sagt Obmann Karl Neuhofer.
Zwar wolle man dies nicht verpflichtend ins Regelwerk aufnehmen, die Umstellung werde aber schneller gehen, als sich dies viele vorstellen können. ein teil der Betriebe, die heute ihre Rinder noch zeitweilig anbinden, würden aufgrund des natürlichen Strukturwandels bis dahin wohl aufhören. Der Großteil wird aber einen Laufstall errichten, erwartet Neuhofer. „ i n Deutschland, aber auch in Österreich, ist das
schon eine Frage der Ausschreibungen des Handels. Das anzusprechen, entspricht einer ehrlichen Kommunikation.“
Der Salzburger wünscht sich auch von der i nteressenvertretung marktorientierteres Handeln statt Versprechungen, die eher einem Wunschdenken nachkämen. „Wenn das von Konsumenten und vom Handel verstärkt gefordert wird, ist ein bedingungsloses Festhalten an Bestehendem kaum förderlich“, so Neuhofer.
Betriebe, die in der Milchwirtschaft bleiben wollten, müssten sich auch entsprechend den Marktbedürfnissen weiterentwickeln. Schon heute differenzieren verschiedene Molkereien bei den Milchauszahlungspreisen nach Haltungsformen. Dieser trend wird sich aus Sicht des Obmanns fortsetzen. Die ARGe Heumilch möchte d ie Betriebe folglich animieren, mit einfachen Umbaulösungen oder bei Stallerweiterungen eine Laufstallhaltung zu planen.
Deshalb habe man gemeinsam mit dem Brief auch die Broschü-
4 BLICK INS LAND 3/2023 Foto: © Nimmervoll
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re zum im Vorjahr vorgestellten ei P-Projekt „Bergmilch-Vieh“ ausgeschickt. i n ihr sind 32 innovative Baulösungen für einen kostengünstigeren Umbau beschrieben. „Nicht jeder hat gleich viel Planungskreativität. Deshalb lassen sich daraus viele gute ideen kopieren und mit dem eigenen Betrieb kombinieren“, meint Neuhofer.
Einer der in dem Projekt vorgestellten Höfe ist jener von Michael Moser in Wieting im Görtschitztal in Kärnten. er hat den Fleckviehbetrieb in 875 Meter Seehöhe 2015 von seinen eltern mit acht Kühen und Kombinationshaltung übernommen, auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt und 2017 um einen Tiefliegeboxenstall mit integriertem Auslauf ergänzt. Heute hält er 15 Kühe, für deren Milch er bei der im tal ansässigen kleinen Sonnenalm-Molkerei einen guten
Milchpreis erzielt. „Mein Ziel war es, den Hof so aufzustellen, dass ich davon im Vollerwerb leben kann“, erklärt der Jungbauer. „Stallungen können nüchtern, rein funktionell und zweckgerichtet sein, sie können aber auch eine besondere Ausstrahlung vermitteln“, resümieren die Autoren der Broschüre. Dieses Gefühl habe man bei Mosers Stall. „Mit viel Geschick wurde sowohl die Funktion als auch das erscheinungsbild zu etwas sehr Gelungenem zusammengefügt.“
Hundert verschiedene Lösungsansätze habe er im Kopf gehabt, erinnert sich der Kärntner. Dank der Beratung durch die Landwirtschaftskammer sei es schließlich eine einfache Holzkonstruktion entlang des bestehenden Altgebäudes aus den 1950er-Jahren geworden. Verbunden werden die beiden Bereiche durch den neuen Fut-
tertisch. Im Altbestand befinden sich heute das Jungvieh und die Abkalbebucht.
Neben dem Objekt wurde ein planbefestigter Auslauf ange legt, wobei die tiere, sobald es die Vegetation zulässt, ohnehin fast den ganzen tag auf der Wei de sind. Gemolken wird in einem Dreier-Fischgrät-Melkstand, eine neue Milchkammer wurde eben so errichtet. Moser mistet mit dem Hoftrac aus, nur der Auslauf muss noch händisch gereinigt werden. „ e s war uns wichtig, dass einer allein die Arbeit erledigen kann. Früher sind wir zu dritt je zwei Stunden in der Früh und am Abend im Stall gestanden.“
Der Tiroler Stefan Lindner, seit dem Vorjahr Obmann der Bergla ndmilch, berichtet von interessanten Aha- e rleb nissen, die manche Kollegen hatten. „Leute, die ursprünglich nie auf einen Laufstall umbauen wollten, er -
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Tausende Besucher passierten die große Hargassner Heiztechnik-Schau auf der Energiesparmesse in Wels Anfang März.
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zählen mir, wie viel Freude sie jetzt damit haben.“ er rät dazu, sich andere Betriebe anzusehen, wenn man unschlüssig ist und sich nicht vorstellen kann, wie ein Umbau möglich ist.
Um positive Beispiele vor den Vorhang zu holen, habe sich die Genossenschaft an dem eiP-Projekt beteiligt. Zugleich
BLICK INS LAND 3/2023 5 D i SKUSS i ON We R BUNG
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warnt er davor, bei dem thema d as Kind mit dem Bade auszuschütten: „Wenn jemand investiert, muss es ein Laufstall sein. Für Höfe mit Kombinationshaltung muss es aber mittelfristig trotzdem Perspektiven geben.“ Statt mit Verpflichtungen arbeite man bei der Berglandmilch dah er mit starken finanziellen Anreizen in Richtung tierwohl. Ab 2025 wird es als Mindeststandard die Kombinationshaltung geben. „Um diese abzusichern, müssen wir rasch weg von der permanenten Anbindehaltung“, unterstreicht Lindner.
Auch die HBLFA Raumberg-Gumpenstein war an dem Bergmilchvieh-Projekt beteiligt. Beim Vergleich von Kombihaltung und Laufstall möchte der Leiter für Forschung und innovation, Andreas Steinwidder, nicht schwarz-weiß malen: „Gut geführte Kombinationshaltungsbetriebe sind mit du rchschnittlichen Laufstallbetrieben vergleichbar. Sie werden erhalten bleiben, aber in der Kommunikation eine Herausforderung sein.“ Auch er betont, dass jeder, der seinen Betrieb adaptieren will, unbedingt einen Laufstall planen soll. Zugleich müsse man sich aber bemühen, jene Betriebe nicht zu verlieren, die aktuell nicht umbauen können oder wollen. „Wir werden die Milchwirtschaft am Berg brauchen. Nicht jeder kann Alpakas halten.“
Manche Bauern haben aber immer noch fachliche Vorbehalte gegen den Laufstall. Milchbauer Michael Moser kommuniziert seine e rfa hrungen Besuchern gegenüber sehr offen: „ i m Anbindestall waren die Kühe etwas ruhiger, weil wir da noch mehr Kontakt mit ihnen hatten. Und wenn es kalt ist, gefriert im Offenstall alles.“ Unter dem Strich sind seine erfahrungen aber positiv. „ich merke, wie es den Rindern gefällt, wenn die Sonne in
den luftigen Stall hineinscheint. Wir produzieren kostengünstig und tierfreundlich. ich blicke grundsätzlich positiv in die Zukunft.“
Abgeschreckt werden manche Landwirte auch von den Kosten für den Umbau. Diese sind bei Moser überschaubar gewesen. „Unser Gedanke war, dass wir unter 200.000 euro bleiben. Das ist uns, dank der vielen e ig enleistungen und dem Holz, das
Nach der Inflation der letzten Jahre würde das so wohl nicht mehr möglich sein. Millionenbeträge sind aber auch heute nicht nötig, um einen Milchbauernhof zukunftsfit zu machen. ARG e H eumilch-Obmann Karl Neuhofer geht von 10.000 bis 20.000 e uro pro Rind aus und fordert deshalb eine Anhebung der Obergrenze bei der investitionsförderung von 400.000 auf 600.000 euro. „Das würde dann für einen 30-Kuh-Betrieb gut passen“, meint er.
Da die Mittel für die Gemeinsame Agrarpolitik schon verteilt sind, brauche es ein Sonderprogramm seitens der Bundesregierung mit dem titel „Umbau der Haltungsformen“. Zugleich müsse das Problem behoben werden, dass Förderungen aktuell nur dann genehmigt werden können, wenn auch im Altbestand emissionsmindernde Maßnahmen gesetzt werden, selbst wenn der Stall erst ein Jahr alt ist. Das sei meist technisch gar nicht möglich. einige hundert Anträge seien deshalb aktuell gar nicht abschließbar. „Da sind Bauern darunter, die schon vor der teuerung bauen wollten, das aber nicht konnten, weil damals die töpfe der Länder ausgeschöpft waren.“
www.bergmilchvieh.at www.heumilch.at
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wir selbst geschlagen haben, gelungen.“
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Dürreschäden: Versicherung schützt bei Ertragsausfällen
Der Klimawandel und die Erderwärmung sind mittlerweile in Österreich längst spürbar.
Eine ständige Zunahme der Gewittertätigkeit mit Hagel, Sturm, Starkregen mit Überschwemmungen sowie die länger werden den tro ckenperioden in Kombination mit Hitzewellen haben massive Auswirkungen auf die Landwirtschaft. So auch im vergangenen Jahr, wie die Grafik zeigt. Bei Herbstkulturen, insbesondere bei Mais, gab es gebietsweise erhebliche e rn teausfälle. Aber auch das Grünland als Futtergrundlage wurde stark geschädigt. Der Grund dafür lag in den Niederschlagsdefiziten, die vielerorts bis zu 90 Prozent betrugen. Die Konsequenz: ein Gesamtschaden in der österreichischen Landwirtschaft in Höhe
von 170 Millionen e uro, wobei 130 Millionen euro davon nur auf das Risiko Dürre zurückzuführen sind. Der Großteil der Landwirtinnen und Landwirte hat sich daher schon für eine umfassende Versicherung der Agrarflächen entschieden. Aufgrund der zunehmenden Wetterextreme ist die Absicherung der Kulturen für jeden landwirtschaftlichen Betrieb unverzichtbar. Die Prämie wird zu 55 Prozent durch Bund und Länder gefördert. Landwirtinnen und Landwirte werden so europaweit einzigartig bei der betrieblichen Risikovorsorge mit der umfassendsten Produktpalette und der modernsten Schadenserhebung unterstützt.
Isabella Übertsberger, Landwirtin aus Salzburg
„Aktives Risikomanagement ist für die Rinderproduktion wirtschaftlich klug und unerlässlich. trotz bestem Management lassen sich Ausfälle nicht vermeiden. Aber auch in der Grünlandbewirtschaftung kommt es durch Dürre oder Hagelschäden zu Futterausfällen. Dieses muss dann oft teuer zugekauft werden. Dann ist man froh, entsprechend abgesichert zu sein. Nur so können wir mit unseren tieren hochwertige Nahrungsmittel für unser Land produzieren.“
Christoph Hofer, Landwirt aus Niederösterreich „M it der Natur zu arbeiten kann sehr viel Freude bereiten. Die Natur ist jedoch unberechenbar, wie wi r in den letzten Jahren leider immer häufiger sehen. Wir haben zum Glück die Möglichkeit, dass wir uns gegen Unwetter- und Hagelschäden, aber auch gegen die Dürre versichern können. Bei der betrieblichen Risikovorsorge ist die Versicherung eine enorme erleichterung.“
Die Antragsfrist für die Agrar Universal und die DürreindexVersicherung endet am 31. März 2023. Auf www.hagel.at finden Sie die wichtigsten informationen zur Agrar Universal und zur Dürreindex-Versicherung.
BLICK INS LAND 3/2023 7 Fotos: © Hagelversicherung
Niederschlagsdefizit von 11.6. bis 17.8.2022
Wenn der Holzhammer regiert
„ e uropa macht laufend Rückschritte und niemand gewinnt dabei.“ Der Obmann eines österreichischen Rübenbauernverbandes klang deprimiert, als klar war, dass es heuer nichts wird mit der Notfallzulassung von Neonics zur Beizung des Zuckerrüben-Saatguts. Sein Frust ist nachvollziehbar. Nicht nur seiner Meinung nach wäre der einsatz von Neonics bei der Beizung der Samenkörner die weitaus intelligentere und auch die Umwelt schonendere Lösung, wenn es darum geht, die Rübensaat vor Schädlingen zu schützen. Denn nun bleiben den Bauern nur aufwendige Spritzfolgen im Kampf gegen Flöhe, Läuse und Käfer. Ganz abgesehen vom zusätzlichen Risiko, das sie zu tragen haben.
Aber das interessiert nicht in der öffentlichen Diskussion. Die ist ohnehin längst keine mehr. Nicht bei den Neonics, nicht bei Glyphosat und seiner Bedeutung für den erosionsschutz, nicht bei der Waldbewirtschaftung und auch nicht bei vielen anderen themen. Der Green Deal gehört dazu und Farm to Fork mit ihren Zielen, die Düngung und den Pflanzenschutz massiv zu beschränken. Was die Bauern sagen, wird nicht gehört. Was auf den Feldern geschehen soll, entscheiden nicht mehr Fachleute aus der Landwirtschaft – wenn es denn überhaupt Fachleute entscheiden. Fachlich-landwirtschaftliche Expertise spielt dabei kaum eine Rolle, auch nicht die Sicherung der Versorgung, die Stärkung der bäuerlichen Betriebe im internationalen Wettbewerb, die Absicherung der Landwirtschaft und der ländlichen Strukturen. Die entscheidungen fallen woanders.
i ntelligenten Lösungen für die themen, die rund um die Landwirtschaft und die Umwelt an-
stehen, verweigert man sich regelrecht. es f ehlt auch jedes Bemühen darum. Die Argumente der Bauern verfangen nicht. Gezielter e i nsatz von Mitteln? Neue Strategien auf den Feldern zur ertragssicherung? Vielleicht sogar eine Öffnung der Gentechnik gegenüber? Alles kein thema. Stattdessen regiert, so scheint es, nur mehr der Holzhammer.
Auch wenn es viel Kritik und böse Kommentare gab, war es höchst an der Zeit, dass sich eine Reihe von eU-Agrarministern unter Federführung von Landwirtschaftsminister Norbert totschnig zusammenschloss und eine einbindung in eU-entscheidungen bei t hemen verlangt, die unmittelbare Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben. Umweltthemen sollen dazugehören, Versorgungsthemen und andere auch.
Das scheint dringend geboten, scheint doch europa seine Landwirtschaft und Versorgung geradezu lustvoll selbst kastrieren zu wollen, während man sich im großen Rest der Welt, wo all das, was man in europa den Bauern vorschreiben will, fremd ist, ins Fäustchen lacht.
Landwirtschaft und Agrarpolitik sind freilich nicht aus der Verantwortung zu entlassen. Zu lange haben sie dem zugeschaut, was jetzt auf sie zuzukommen scheint und von vielen als tsun ami empfunden wird. Zu oft hat man lieber den Kopf in den Sand gesteckt und gehofft, dass es sich schon irgendwie ausgehen werde. Zu selten und zu wenig hat man sich selbst um intelligente Lösungen bemüht. Und vor allem: Viel zu wenig hat man die Bauern auf all das, was da nun möglicherweise kommt, vorbereitet.
Lesermeinung …
… am besten per E-Mail an leserbriefe@blickinsland.at Anonyme Schreiben werden nicht veröffentlicht.
Offener Brief der Grünen Bauern
Mit Unverständnis haben wir die Aussagen des Generalsekretärs der LKÖ in der Sendung „Konkret“ vom 2. Februar vernommen. er behauptet dort: „Wir haben ja biologische Landwirtschaft in der Vergangenheit gehabt – ohne einsatz von Düngemitteln, ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. es war die Zeit, wo regelmäßig auch Hungersnöte ausgebrochen sind, und das wünsche ich mir nicht und ich glaube auch nicht, dass das ein realistisches und sinnvolles Ziel wäre.“ Diese Behauptung ist unwahr und ein Affront gegenüber Biobetrieben. Wir fordern den LKÖ-Präsidenten auf, sich von dieser Aussage zu distanzieren. Vom Generalsekretär erwarten wir eine Richtigstellung dieser diffamierenden Aussage. Die Biolandwirtschaft ist Vorreiterin im Klima- und Bodenschutz. So gab es während der Pandemie einen Bioboom und in Zeiten der inflation beweist die Biolandwirtschaft wegen ihrer weitgehenden Unabhängigkeit von fossilen Stoffen Preis- und Krisensicherheit. Die Unterstellung, Bio mit Hunger in Verbindung zu bringen, ist unwahr und einer Kammer unwürdig. Die Biobetriebe sind LK-Mitglieder. Damit verdienen sie eine starke Vertretung, die ihre interessen nicht denunziert, indem sie ihre Wirtschaftsweise als einen Stand wie vor 2.000 Jahren darstellt.
Waldbesitzer fordern mehr Rechte
Auf großer Fläche wird das Aufkommen des Waldes durch Wildeinfluss verhindert. In OÖ hat sich seit einführung der Abschussplanung auf Basis von Vergleichsflächen die Situation verbessert. Weißtanne und Laubhölzer müssen ohne Flächenschutz sicher aufwachsen können. e in aktueller Rechnungshofbericht (www.rechnungshof.gv.at/ rh /home/news/news/aktuelles/ Klimafitness_der_Waelder_ muss_gezielt_gefoerdert_werden.html) stellt fest, dass auf 1,62 Mio. Hektar in Österreich eine Verjüngung unterbleibt. Als eine Ursache für die fehlende Verjüngung sind Wildschäden angeführt. in vielen Gebieten sind über höhte Wildbestände und Verschlechterung durch Wildschaden dokumentiert.
Das Wildeinflussmonitoring des Bundesforschungszentrums für Wald (http://bfw.ac.at/rz/bfwcms2. web?dok=6299) stellte auf 65,5 Prozent der Waldfläche von OÖ einen mittleren bis starken Wildeinfluss fest.
Damit die Situation in den Wäldern abgestellt wird, muss in der anstehenden Novelle des OÖ Jagdgesetzes das Recht des eigentümers gestärkt werden. Als eine Forderung g ilt es, die Zwangsverpachtung genossenschaftlicher Jagdgebiete zu beenden.
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Gleichklang in der Wolfsverordnung
Das erste Wolfsrudel in Österreich seit ewigen Zeiten wurde 2016 am Truppenübungsplatz Allentsteig nachgewiesen. Mittlerweile ist das Waldviertel zum „Wolfsviertel“ geworden. Das Land will die Wolfsverordnung anpassen.
Wir sehen, dass der Wolf in vielen teilen Österreichs wieder heimisch geworden ist, oft zum Leidwesen anderer tierarten und zur Bedrohung des Sicherheitsgefühls der Menschen. in einer Kulturlandschaft bedeutet das daher, dass Management-Maßnahmen notwendig sind“, begründete LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf den Auftrag zur Überarbeitung der Verordnung. i n Niederösterreich wurden in den letzten Jahren wiederholt Wolfsrisse bei Wild- und Nutztieren verzeichnet und Wölfe von der Bevölkerung nahe der Siedlungen beobachtet. „Besonders im Waldviertel werden Wolfsrudel bestätigt, die auch jährlich Nachwuchs produzieren. Dazu kommen regelmäßig durchziehende Wölfe, die auch schon bis an die Grenzen der Bundeshauptstadt Wien vorgedrungen sind“, so der Landespolitiker. erst vor kurzem etwa sei ein Wolf aus Graubünden kommend bis vor Klosterneuburg gewandert und dann weiter nach Ungarn gezogen.
Die NÖ Wolfsverordnung soll nun im Gleichklang mit anderen Bundesländern aktualisiert werden. Konkret geändert werden soll der Umgang mit Problemwölfen, die
Siedlungen zu nahe kommen. Diese sollen mittels Warn- und Schreckschüssen schneller vergrämt werden können und auch der Abschuss bei problematischem Verhalten soll vereinfacht werden.
Pernkopf: „Problemwölfe, die wiederholt in Siedlungsgebieten auftauchen oder immer wieder geschützte Nutztiere reißen, müssen entnommen werden können. Zum Schutz von Menschen und zur Abwendung von Schäden.“
Gleichzeitig müsse auch der Schutzstatus des Wolfes dringend durch die eU angepasst werden. „Die entsprechende Richtlinie ist 30 Jahre alt, die Zeiten haben sich geändert. Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht, er beeinträchtigt aber das Sicherheitsgefühl der Menschen und bedroht Nutztiere und die Alm- und Weidewirtschaft. Die FFH-Richtlinie muss an die neue Realität angepasst werden“, meinte Pernkopf.
Dabei bedankt sich Pernkopf auch bei Bundesminister Norbert totschnig, der bei diesem thema eine breite Allianz aus insgesamt 17 eU-Mitgliedsstaaten geschmiedet hat. Auch das eU-Parlament hat sich bereits für eine Neubewertung des Schutzstatus ausgesprochen.
Genau ein Jahr lang versucht die OMV-tochter Borealis nun schon, ihre Düngemittelsparte zu verkaufen. Zuerst um 455 Millionen euro an den russischen Oligarchen
Andrei Melnitschenko und seine eurochem, was in letzter Sekunde durch die Russlandsanktionen vereitelt wurde. Kurze Zeit später legte der tschechische Multimilliardär Andrej Babis sogar 810 Millionen euro auf den tisch, um mit seinem Agrofert-Konzern zuzuschlagen. Dabei lag alleine 2022 der Halbjahresgewinn bei 256 Millionen euro. ein gutes Geschäft also. Hätte eurochem den Zuschlag erhalten, hätten die Russen den Kaufpreis schon in einem Jahr wieder eingenommen gehabt. Warum verschleudert man also die Düngemittelsparte seitens der Borealis? Und warum verkauft man überhaupt ohne Not eine solche für die Lebensmittelpr oduktion systemrelevante i nfrastruktur? Wo bleibt die Verantwortung der ÖBAG und damit der Republik, die hier zuschaut, wie rot-weißrote Sicherheit gegen Abhängigkeiten getauscht wird, noch dazu in einem schlechten Deal?
Mit erheblicher Verspätung wurde der unnötige Deal nun auch offiziell bei der eU-Wettbewerbsbehörde angemeldet. Damit kommt wieder Bewegung in die verfahrene Sache. Und wenn es nach den interessen der heimischen Landwirtschaft und der Versorgungssicherheit geht, dann muss die Bewegung klar in eine Richtung gehen: nämlich zurück zum Start und zurück in die Heimat Österreich. Jetzt müssen alle Karten auf den tisch. Der NÖ Bauernbund hat der eU-Wettbewerbsbehörde bereits im ver-
gangenen Sommer die heimischen Be denken mitgeteilt. Dabei hat man sich auch renommierte internationale Kartellexperten zu Hilfe geholt. Die eU-Wettbewerbshüter müssen den Deal jetzt nicht nur kritisch prüfen, sondern schlussendlich auch abblasen und verhindern. Klar ist, dass die Düngemittel essenzielle Nährstoffe einer ertragreichen Landwirtschaft sind, die die Bevölker ung mit dem Wichtigsten, nämlich unserem essen, versorgen soll. Dieser Deal ist eine Gefahr für die Bauernschaft und eine Gefahr für die Versorgungssicherheit in unserem Land. Denn damit wird versucht, systemrelevante infrastruktur aus teilstaatlicher Hand an ausländische Oligarchen zu verkaufen. Gerade der Ukraine-Krieg samt Auswirkungen hat auch massive Folgen für die Düngemittelversorgung. Das muss nun Berücksichtigung im Verfahren finden.
Unabhängig von der e n tscheidung der eU-Wettbewerbsbehörde könnte der Deal auch noch an Fr ankreich scheitern. Aufgrund eines strengen investitionsschutzgesetzes muss nämlich Frankreich dem Deal gesondert und unabhängig vom Ausgang des Verfahrens in Brüssel zustimmen. Damit zeigt Frankreich, dass strenge Gesetze im Sinne des Schutzes der Versorgungssicherheit solche Deals deutlich erschweren. Daher brauchen wir ein eigenes investitionsschutzgesetz für Österreich. Dabei kann man sich ruhig ein Vorbild an den Franzosen nehmen, damit wir auch in Österreich in Zukunft die Zügel selber in der Hand halten. Die unendliche Geschichte muss ein rotweiß-rotes Ende finden.
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Nie D e R ÖS t e R R e i C H i M F OKUS
NÖ. A GRARLAND e SRAt Ste PHAN Pe RNKOPF
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Die unendliche Geschichte des Borealis-Deals
Zuckerrübe 2023: Versuch und Irrtum
Eigentlich müsste den Rübenbauern preisbedingt nach Feiern zumute sein. Das Neonics-Verbot stellt den gesamten Sektor aber in Frage. Wie geht es weiter?
Ein Gespräch mit Rübenbauernpräsident ERNST KARPFINGER und dem für Rohstoff verantwortlichen Agrana-Vorstand NORBERT HARRINGER.
Blick ins lAnd: Wie sehr hat sie die Entscheidung, die notfallzulassung von n eonicotinoiden nicht mehr zu gestatten, überrascht?
Ernst Karpfinger: Wir waren wie vom Blitz getroffen. Ich habe von dem Verfahren in Belgien lange gar nichts gewusst, obwohl wir im europäischen Rübenbauernverband C i B e gut vernetzt sind. Das ist offensichtlich unterschätzt worden. Und die e FSA hat 2021/22 17 Notfallzulassungen in elf Ländern geprüft und alles für o. k. befunden. Damit war ich eigentlich beruhigt.
Norbert Harringer: Wir sind davon ausgegangen, dass die positive Stellungnahme seitens der Generalanwaltschaft vom Gericht entsprechend gewürdigt wird. Vor allem in Hinblick darauf, dass wir bei der Anwendung von Neonicotinoiden immer sehr behutsam vorgegangen sind.
Zunächst war es gar nicht sicher, ob das Urteil zu einem belgischen Anlassfall für Österreich überhaupt Relevanz hat Karpfinger: Die eU-Kommission hat mitgeteilt, dass kein Spielraum besteht. Auch ein renommierter EU-Rechtsexperte aus Österreich sieht keine Möglichkeiten.
War das s aatgut so kurz vor s a isonstart nicht längst gebeizt?
Harringer: Wir haben auch in den letzten Jahren immer bis zur Genehmigung der Notfallzulassung gewartet. es war also noch nichts gebeizt.
Ernst Karpfinger ist seit 2005 Obmann des Rübenbauernbundes für Niederösterreich und Wien. er ist auch Präsident der Vereinigung der Österreichischen Rübenbauernorganisationen, Vizepräsident der Vereinigung europäischer Rübenanbauer CiBe und Aufsichtsratsmitglied der Agrana Beteiligungs-AG. Karpfinger bewirtschaftet einen Ackerbaubetrieb in Baumgarten an der March.
i n anderen l ändern aber schon. Was wird dort jetzt geschehen?
Karpfinger: Dort sind die nationalen Notfallzulassungen schon früher gekommen. Dann kam erst das euGH-Urteil. Das Saatgut müsste jetzt eigentlich vernichtet werden. Wir hören aber, dass dieses wohl mit allen Konsequenzen angebaut wird, weil es schlicht kein anderes gibt. Welche Sanktionen es dafür geben wird, wissen wir nicht.
Norbert Harringer stammt aus timelkam im Hausruckviertel. er studierte technische Chemie und arbeitet seit 2005 bei Agrana. Zunächst war er Werksleiter in der Kartoffelstärkefabrik in Gmünd, danach in der Maisstärkefabrik Aschach/Donau. Seit 2018 ist er Geschäftsführer der Agrana Stärke GmbH, seit 2019 im Vorstand der Agrana Beteiligungs-AG.
k önnte sich Österreich dann nicht auch einfach darüber hinwegsetzen?
Karpfinger: Wir hatten das Saatgut eben noch nicht gebeizt. Die Gretchenfrage wäre sowieso gewesen, ob Österreich dann den Mut gehabt hätte, sich über das Urteil hinwegzusetzen. Wir reden hier von 12 bis 13 Mio. euro, die, wenn nicht, zu Sondermüll geworden wären. Dann wäre das Problem noch größer gewesen und wir würden jetzt ganz ohne Saatgut dasitzen.
37.000 Hektar waren für heuer schon kontrahiert. k önnen Bauern bei den geänderten Rahmenbedingungen noch aussteigen?
Harringer: Wenn jemand bei den drastisch verschlechterten Rahmenbedingungen nicht anbauen will, passiert ihm gar nichts. Wir bitten unsere Vertragslandwirte aber, es zumindest zu versuchen.
Karpfinger: Die Hagelversicherung bezahlt nicht nur bei Wiederanbau von Rüben, sondern auch bei Nachbau anderer Kulturen. Die Versicherungssummen sind sogar erhöht worden, weil das Saatgut teurer geworden ist. Damit sind im Wesentlichen die Kosten bezahlt und man kann es relativ risikolos versuchen. einen zweiten Anbau von Zuckerrüben bei Rüsselkäferbefall wird es aber heuer wahrscheinlich nicht geben: Wenn der Käfer am Feld ist, wird er nicht verschwinden.
sehen sie die Bereitschaft der Rübenbauern, heuer trotzdem Rüben anzubauen?
Karpfinger: Was uns derzeit hilft, ist der hohe Rübenpreis. Das ist der Unterschied zu den Krisenjahren. Damals haben wir zwar die Neonics bekommen, aber der Preis war schlecht. Jetzt ist es genau umgekehrt.
Wie groß ist denn der s c hädlingsdruck laut larvenscreening?
Karpfinger: Die Anzahl ist zunächst immer geringer geworden und im letzten Jahr wieder etwas gestiegen. Das wäre aber noch nicht besorgniserregend, wenn wir die Neonics hätten. Auf 15.000 Hektar, also
10 BLiCK iNS LAND 3/2023 Fotos: © Agrana i M G e SPR ä CH
Ernst Karpfinger
Norbert Harringer
Zur Person
Zur Person
dem halben niederösterreichischen Anbaugebiet, sind die insekten latent da. Da wird man begleitend mit Pheromonfallen und Kübeln arbeiten müssen. Wirklich helfen wird aber nur Glück mit dem Wetter.
die neonicotinoide sind grundsätzlich schon 2018 verboten worden. Hätte man nicht damals schon alles daransetzen müssen, so schnell wie möglich davon wegzukommen?
Harringer: Wir haben natürlich versucht, Alternativen zu finden. Mit m-RNA-tec hnologie kann man zum Beispiel etwas ausrichten; allerdings erst in einigen Jahren. Für die Zwischenzeit hat es eigentlich das probate Mittel einer Notfallzulassung gegeben.
Mit einer enormen k raftanstrengung ist es für die vorige saison gelungen, die geforderten 38.000 Hektar Anbaufläche zusammenzukratzen. War das aus heutiger sicht vergebene liebesmüh?
Harringer: Nein. Wir haben gesehen, dass wir bei entsprechenden Rahmenbedingungen in der Lage sind, die Rübenmenge für den Betrieb von zwei Zuckerfabriken aufzubringen. Damit konnten wir auch 300 Arbeitsplätze aufrechterhalten.
kommt das Ende für die Zuckerfabrik leopoldsdorf jetzt mit einem Jahr Verzögerung?
Harringer: Wir bleiben in Hinblick auf einen erfolgreichen Rübenanbau 2023 und eine Auslastung beider österreichischer Zuckerfabriken zuversichtlich, denn das hohe Rübenpreisniveau wird anhalten.
d ie Rübenanbau ist schon in d en letzten Jahren Richtung Feuchtgebiet gewandert. Hat man einst die falsche Fabrik zugesperrt?
Karpfinger: e n ns war viel zu klein. Das wäre auch heute keine Alternative mehr gewesen.
Harringer: Wenn das Anbaugebiet immer mehr nach Westen wandert, sind wir von unseren österreichischen Fabriksstandorten her nicht optimal aufgestellt. Wir haben im laufenden Jahr in Oberös-
terreich knapp über 8.000 Hektar k ontrahiert. Damit sind wir aber ziemlich an der Obergrenze für Rübenanbau angelangt. Wir dürfen nicht dav on ausgehen, dass wir dort irgendwann einmal das Weinviertel oder das Marchfeld kompensieren werden.
kann es die Marke „Wiener Zucker“ auch ohne österreichische Rüben geben?
Harringer: Nur österreichischer Zucker ist Wiener Zucker.
Aber den Einsatz von Rohrzucker könnte die Agrana schon forcieren.
Harringer: Wir haben in e uropa m ehrere Raffinerien, mit denen wir die Lücke auf rund eine Million tonnen Zucker, die uns aus den Rüben fehlen, heute schon mit Rohrzucker auffüllen. Das auszuweiten ist möglich, wird aber immer eine wirtschaftliche Abwägung sein.
die Agrana hat sich in den letzten Jahren stark diversifiziert. inwieweit braucht der konzern die Rübe überhaupt noch?
Harringer: Die Diversifizierung war der Garant dafür, dass wir trotz der Misere beim Zucker in den letzten Jahren positiv reüssieren konnten. Der Rübenzucker ist immanenter Bestandteil der Marke Agrana. Wir werden daran festhalten. Mit welcher Menge wir das können, werden die nächsten Monate zeigen.
Ersatz würde über das Handelsabkommen Mercosur ohnehin hereinkommen.
Karpfinger: e s wird nicht beim Zucker bleiben. Wenn wir uns so weiterbewegen und den Pflanzenschutz, wie neuerdings von NGOs gefor dert, sogar um 80 Prozent reduzieren sollen, werden wir uns in europa auch mit anderen Dingen nicht mehr selbst versorgen können. es beginnt mit Spezialkulturen. Am ende werden auch einfachere Kulturen wie der Weizen stehen. Da ist vielleicht gar kein Zufall, dass gleichzeitig Mercosur verhandelt wird, um 500 Mio. europäer ernähren zu können.
Bei der Generalversammlung des Rübenbauernbundes hat es von
den Bauern heftige schelte für landwirtschaftsminister Totschnig gegeben. Was hat er falsch gemacht?
Karpfinger: Nichts. e r ist aber der erste Ansprechpartner für die Bauern, der den Unmut mitbekommen hat. Die Adressaten sollten jene sein, die das Neonicsverbot betrieben haben, und das sind eindeutig die Umwelt-NGOs.
Was muss die Politik jetzt tun?
Harringer: Wir begrüßen jede Unterstützung für die Landwirte, damit die Zuckerrübe angebaut wird. Der Herr Bundesminister hat dazu zwei Millionen euro zugesagt. Wir müssen jetzt gemeinsam überlegen, wie diese Gelder am sinnvollsten eingesetzt werden. Dann brauchen wir einen Forschungsboost, um die Zeitspanne zur erarbeitung von Alternativen beim Pflanzenschutz auf ein Minimum zu reduzieren.
Karpfinger: Wir brauchen von der Politik Rechtssicherheit, wenn Landwirte die Rüben nicht durch-
bringen und eine andere Kultur nachbauen müssen. Zwar haben wir nicht mehr das Problem, dass keine blühenden Kulturen mehr nachgebaut werden dürfen, weil ja keine Neonics verwendet werden. Wenn Mais nachgebaut wird, gibt es das Problem der Getreide-Mais-Fruchtfolgeobergrenze. Wenn ich Sojabohnen anbaue, dürfte ich noch nicht gedüngt haben. Da werden wir Ausnahmen brauchen.
Interview: STEFAN NIMMERVOLL www.agrana.com; rueben.at
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Wir können nicht stur an den Trends vorbei erzeugen
Er ist ein ganz Großer im Obst- und Gemüsehandel, als Anbieter und auch im Logistikbereich: MANFRED HOHENSINNER dreht am großen Rad. ALOIS BURGSTALLER sprach mit dem Mister Tomate der Branche und entdeckte dabei, dass er sich über viele Entwicklungen in der Landwirtschaft Gedanken, ja Sorgen macht. Ortswechsel: Mir gegenüber sitzt der Mann, der den Südfrüchten das Fliegen abgewöhnt hat, ein ehemaliger Milchbauer. Ein Rebell? Manfred Hohensinner – Herr über das Blumauer Glashaus und 500 Millionen Euro Umsatz.
B LI c K INS L AN d: Woher kommt Ihr durchhaltevermögen?
Manfred Hohensinner: i ch habe sehr gute Adoptiveltern gehabt, sie hatten einen kleinen Milchviehbetrieb. Die erste Arbeit, an die ich mich erinnere, war, die ähren vom Boden aufzuklauben, damit kein Getreide verloren geht. Andererseits, wir hatten einen Hirschbirnbaum, mitten in der Wiese. Und wenn das Gras hoch war, hat rundherum alles gesummt. Diese zwei Dinge haben mich geprägt und sich bei mir eingebrannt. Nach der Hofübernahme bin ich als Hilfsarbeiter in die teppichbodenfabrik, zur Nachtschicht. Dann bin ich 11 Jahre LKW gefahren, meist touren in den ehemaligen Ostblock. Da fährt der kleine Milchbauer, der das Romantische in sich trägt, hinaus und sieht unglaubliche Dimensionen und die Umweltsünden, diese brutalen Gegen -
KLIMA REIFESCHRÄNKE
für Fleisch & Käse
sätze. Wie ich da das erste Mal wieder heimgekommen bin, habe ich geweint, dankbar, dass ich in unserem schönen Land geboren bin.
Mein kleiner Kuhbauernhof hat einen anderen Stellenwert bekommen. Was könnte ich tun, damit ich unsere Lebensgrundla gen auch für die Zukunft erhalten kann, von Abhängigkeiten wegkomme? Und es hat mich immer gestört, dass wir Bauern sehr gute Akzeptanz haben, aber den direkten Draht zum Konsumenten haben wir eigentlich nicht.
Jetzt ist gerade ein spezieller Zeitpunkt, über Milchbauern zu reden, denn einerseits wachsen die Betriebe wie verrückt, und die Preise sind so gut wie nie. Was sollten die Milchbauern tun, damit sie auf sicherem Grund stehen?
Hohensinner: Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Wie wir mit unserem Unternehmen angefangen haben, war Gas noch viel billiger als alle anderen e nergiequellen. Mein Gedankenansatz war aber: Wenn ich vo n e n ergieträgern abhängig bin, um Lebensmittel zu erzeugen, dann müssen die sauber sein. Damit war für mich Gas ausgeschlossen. Und: Wenn die Produkte, die wir erzeugen, nicht schmecken, hilft uns alles nichts.
Warum haben Sie sich für Tomaten entschieden?
Hohens inner: No na, weil wir im Winter 100 Prozent dieser Früchte importieren. Wir haben daher in Holland nach Gärtnern gesucht. Deren einstellung war noch: Vollgas! Gemma! Kilo! „Freunde“, habe ich gesagt, „ihr produziert mir jetzt die geschmackvollsten Paradeiser Österreichs.“ Die haben gesagt: „Das bezahlt niemand!“
M eine Antwort: „Verkaufen ist mein t hema.“ Das e rg ebnis ist bekannt: e s kamen im Laufe der Zeit zehntausende e -M ails von Konsumenten, die im Kern
sagten: e ndlich tomaten, die schmecken! Wir könnten aber noch viel mehr machen. Und endlich zu i hr er Frage mit den Milchbauern. i ch habe gelernt, die Art, wie du was produzierst, muss sauber sein und der Zeit entsprechen. Meine Vision ist, landwirtschaftliche Produktion mit und für die Gesellschaft zu machen. Wir können nicht stur an den trends vorbei erzeugen, sondern wir müssen das Umfeld in unsere Strategie hereinnehmen. Du hast bei Milch eine hohe Konzentration und dort bringt man, was da an Wertvollem gemacht wird, nicht zu den Konsumenten hin. e s geht nicht nur um die Milch und die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung, sondern u m die Bergregionen, um die Biodiversität und um das Wasser. Aktuell hat sich preislich das Blatt gewendet und ich hoffe, es bleibt so in der Milchwirtschaft.
Vorher ist ja nur auf dem Preis herumgeritten worden. Ständige Argumente waren, es sei zu viel Milch da und im Ausland ist sie außerdem billiger.
Der Handel zeichnet seit 30 Jahren eine unwirkliche Heidi-Landwirtschaft. Warum sagt m an nicht von der Landwirtschaft: Liebe Gesellschaft, wir mache n gemeinsam mit euch jene Landwirtschaft, die ihr euch wünscht. Wir machen es ohnehin, wir sitzen ja in den sensiblen Gebieten. Das funktioniert nicht über eine politi -
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Manfred Hohensinner
sche Lösung, sondern es muss eine private i nitiativ e werden, die das Konzept ausarbeitet mit dem Lösungsanspruch: Wie binden wir die Gesellschaft ein?
Sind Sie dafür, dass die Bauern mit den NGOs direkter agieren? Hohensinner: Wenn dieses Verhältnis ein faires Miteinander wäre, dan n ist es etwas anderes, aber es ist halt nicht fair. e s ist ein ständiges Faulspiel gegen die Bauernschaft. Jeden tag.
Sie sehen auch die Zuwendungen der Staaten, der EU in Form von Förderungen kritisch.
Hohensinner: Förderung brauchen wir nur für Bergbauern, die müssen der Allgemeinheit was wert sein. Alles andere sind Almosen, die die Leute ruhig halten sollen. Was ich überhaupt nicht verstehe, dass das mittlere Hof ein kommen mit zwei Vollzeit-AK bei 30.000 euro liegt. Zeigen Sie mir den, der um 15.000 bei vollem Risiko selbständig arbeitet, brutto. Wir müssen zu höherer en tlohnung kommen, sonst kommen keine jungen Übernehmer nach.
Die Bauern erhalten den gesamten Lebensraum. Sie haben z wei trü mpfe: Sie erzeugen Lebensmittel auch in digitalen Zeiten. Und sie schützen und pflegen unseren Lebensraum. Ohne sie wächst alles zu. Offene Landschaft ade!
D as machen jetzt nur mehr 3 bis 4 Prozent der Bevölkerung. An uns paar hängt alles. Da müsste sich eine i nitiative finden, unabhängig von der Politik, die das macht. ich glaube, da würde sich etwas Unglaubliches auftun. Das ist der ein zige Weg, dass ich aus der sogenannten Anonymität herauskomme.
Teuerungsdiskussion mit Bravour bestanden
Österreichs Bioszene kommt traditionell Ende Jänner zu den Bauerntagen des Verbandes Bio Austria zusammen. An zehn Fachtagen lauschen dabei über 1.000 Teilnehmer online und in Präsenz 85 verschiedenen Vortragenden.
Der Eröffnungstag der Veranstaltung, die diesmal u nter dem Motto „Mit Bio aktuelle Herausforderungen meistern“ stand, fand im Schloss Puchberg in Wels statt. Bio Austria-Geschäftsführerin Susanne Maier stellte dabei einleitend fest, dass die zunehmenden Klimakatastrophen, die Corona-einschränkungen und der Krieg in der U kraine das gesamte agrarische System ins Wanken gebracht hätten: „Die biologische Landwirtschaft kann darauf ganz viele Antworten bieten. Bio ist mehr als nur der Verzicht auf fossile Rohstoffe.“
Echte Herausforderung Die Obfrau des Verbandes, Gertraud Grabmann, bestätigte, dass die aktuelle Situation rund um die allgemeine teuer ung für viele Betriebe eine Herausforderung darstelle. „Doch Bio hat sich als krisenfest erwiesen. Die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten haben uns die treue gehalten. Das lange gehegte Vorurteil, dass Bio unleistbar ist, kann man damit zu den Akten legen.“ Der Bio-Absatz ist, mit Ausnahme von eiern und Kartoffeln, stabil geblieben. Bis in das dritte Quartal hinein liegt der Umsatz noch weit über dem von 2020 und leicht über 2021. es sei auch absehbar, dass weiterhin
ein stabiler Verlauf zu verzeichnen ist. Die Preissteigerungen im Supermarktregal sind bei Bioprodukten wesen tlich geringer ausgefallen als bei konventionellen Waren. Der Abstand zwischen den beiden Gruppen ist damit geringer geworden. Zurückzuführen ist das auf die wesentlich geringere Abhängigkeit der biologischen Wirtschaftsweise von Vorprodukten, die auf erdöl oder Gas basieren. einige würden meinen, dass es vielleicht ein Nachteil sei, wenn Bioprodukte im Preis weniger anziehen, so Grabmann. „Steigerungen und deren einfluss haben aber einen großen einfluss auf das Konsumverhalten und können über einen längeren Zeitraum einen nachteiligen Effekt für die Betriebe haben.“
Teuerungsdiskussion Wie fragil Märkte reagieren können, sieht man aktuell in Deutschland, wo der Bio-Absatz, anders als in Österreich, 2022 um fünf Prozent zurückgegangen ist. in Frankreich geht man sogar von einem Minus von 15 Prozent aus. im Falle der bundesdeutschen
Nachbarn hat das auch Auswirkungen auf die österreichischen Produzenten. „Der Naturkostfachhandel hat in einzelnen Monaten bis zu 28 Prozent im Jahresvergleich verloren. Die Diskonter haben das Feld abgeräumt“, berichtete der Geschäftsführer der Bio Austria Marketing GmbH, Hermann Mittermayr. „Dabei waren die Preise oft kaum unterschiedlich, aber schon die Anmutung, ein Diskonter zu sein, hat bei der teuerungsdiskussion gereicht.“
Für Österreich bedeuten die veränderten Warenströme, dass man sich neue Vermarktungsstrategien überlegen muss. „Die Diskonter verlangen nach Verbandsware“, sagte Mittermayr, „bisher sind wir mit dem Argument hoher Qualität und Sicherheit und dem eU-Bio-Standard aufgetreten.“ Nun gelte es, die Zertifizierung an die deutschen Standards anzupassen. Weitaus ruhiger gehe es am ebenfalls sehr wichtigen Schweizer Markt zu. Dieser präsentiert sich stabil. „Hier gibt es schon lange die Vereinbarung, dass wir exportieren dürfen, wenn es eine Unterversorgung gibt.“
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Mistelbach
Neue Lehrgänge
In der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Mistelbach des Landesklinikums MistelbachGänserndorf wird voraussichtlich ab Oktober 2023 eine neue Ausbildung angeboten: ein dreijähriger Lehrgang zur Operationstechnischen Assistenz.
Der 2022 bundesweit neu geschaffene Beruf der Operationstechnischen Assistenz umfasst die eigenverantwortliche Betreuung und Versorgung der Patienten rund um Operationen sowie Assistenzleistungen für ärzte im OP-Bereich. eingesetzt werden Operationstechnische Assistentinnen vorwiegend in den Operationssälen von Krankenhäusern, aber auch in der Notfallambulanz, im Schockraum, in der endoskopie sowie bei der Aufbereitung von Medizinprodukten. Der Lehrgang beginnt (vorbehaltlich behördlicher Bewilligung) am 16. Oktober 2023. Auch zwei andere medizinische Assistenzberufe – zur Operationsassistenz und zur Gipsassistenz – können in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Mistelbach erlernt werden. Das Basismodul und beide Aufbaumodule sind innerhalb eines Jahres absolvierbar, Start ist bereits am 24. April 2023.
im September 2023 starten auch neue Lehrgänge der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz (auch berufsbegleitend möglich) und der zweijährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz.
INFORMATION: pflegeschulen-noe. at (Standort Mistelbach)
Neue Technologien nützen
Die Digitalisierung ist in der Landwirtschaft längst angekommen. Die Ausbildung an den landwirtschaftlichen Bildungseinrichtungen bindet diese Entwicklungen ein und bietet so eine wichtige Basis für die Zukunft der Familienbetriebe.
Ein wesentlicher teil der Verwaltung, Buchhaltung und Förderantragstellung findet auf den meisten Höfen bereits digital statt. Neue technologien können die Landwirtschaft effizienter machen, bessere entscheidungen ermöglichen, einen Beitrag zu nachhaltiger Produktion leisten und bieten noch weitere vielfältige Chancen.
Durch die Digitalisierung entstehen vielfältige neue Möglichkeiten in Ackerbau und Grünlandwirtschaft: Maschinen können a ns i nternet angebunden und zahlreiche Daten automatisch erhoben und ausgewertet werden. Dadurch können Flächen präziser, effizienter und umweltschonender bewirtschaftet werden. Das Ministerium möchte diese positiven entwicklungen fördern und einen Beitrag dazu leisten, dass sie für alle Betriebe zugänglich werden.
Um diese Ziele zu erreichen, hat das Landwirtschaftsministerium verschiedene initiativen, Projekte und Förderungen ins Leben gerufen:
– Anwendbarkeit neuer Technologien, Trends und Entwicklungen Mit der an den Standorten Wieselburg, Raumberg-Gumpenstein und Mold angesiedelten innovation Farm werden neue technologien für die Anwendung in der Praxis erprobt und aufbereitet. Durch die enge einbindung der Aus- und Weiterbildung und der landwirtschaftlichen Beratung gelangt des gewonnene Wissen rasch zu den landwirtschaftlichen Betrieben.
– Aus- und Weiterbildung für Lehrkräfte und Beratungspersonal Mit einem umfassenden Weiterbildungsprogramm der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik werden die Grundlagen die er forderliche Ausbildungsund Weiterbildungsqualifizierung geschaffen. Mit einem eigenen institut für e-Learning und e-Didaktik setzt die Hochschule für Ag rar- und Umweltpädagogik wichtige impulse.
– F örderung von Forschungsprojekten mit Digitalisierungsbezug Das Ministerium forciert praxisorientierte Forschung und betreibt und unterstützt Forschung im Bereich der Digitalisierung. Zusätzlich zu den bereits laufenden Aktivitäten stellt das Landwirtschaftsministerium für angewandte Forschungsprojekte mit Digitalisierungsbezug, die nach konkreten Lösungen für die Praxis
14 BLiCK iNS LAND 3/2023 Foto: © agrarfoto.com B i LDUNG
suchen, aktuell zwei Millionen euro zur Verfügung.
– Zeitgemäße Ausbildung an den Schulen Das Landwirtschaftsministerium investiert in Digitalisierungsprojekte im Schulbereich.
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So gelingt das Einstallen
Das Fundament für gesunde Legehennen wird beim Einstallen gelegt. Wichtig sind dabei gute Vorbereitung und Fingerspitzengefühl in der Anfangsphase.
Von Erika Bigler
Ein erfolgreicher Start in die Legephase beginnt bereits mit dem Ausstallen der vorherigen Herde. es müssen nicht n ur die Stallreinigung und -desinfektion geplant und durchgeführt werden, sondern auch die vorbeugende Behandlung gegen die Vogelmilben sowie allfällige Revisionen und Reparaturen an den Stalleinrichtungen. So wird sichergestellt, dass die Junghennen in einen möglichst keimfreien und funktionstüchtigen Stall eingestallt werden. Wichtig ist zu Beginn eine nur geringe Menge einstreu. Ansonsten können die Hennen Mulden scharren, was attraktiv für die eiablage ist.
Sich über die Herde informieren idealerweise sind das Haltungssystem und die Haltungsbedingungen im Legestall denjenigen der Aufzucht möglichst ähnlich. Leider ist dies jedoch nicht immer umsetzbar. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele informationen von den Aufzüchtern an den Leg ehennenhalter weitergegeben werden. Details zu Lichtprogramm und -helligkeit, impfstatus und Fütterung der tiere werden am besten während eines Besuches der Aufzucht geklärt. Wichtig ist zudem, in welchem Haltungssystem die tiere gehalten wurden; ob es während der Aufzucht Probleme wie zum Beispiel Federpicken gab und welche Beschäftigungsmate rialien den tieren angeboten wurden. Sind diese Fragen geklärt, können sich Hennenhalter ideal auf die zu -
künftige Herde vorbereiten und frü h auf Besonderheiten oder Probleme der Herde reagieren.
Viel Licht und Ruhe gleich nach der Ankunft Um den Stress für die tiere gering zu halten, sollen sie möglichst rasch eingestallt werden. Dabei ist es wichtig, dass die i ndividuen behutsam im ganzen Stall verteilt werden. Nach der e in stallung muss der ganze Stall gut ausgeleuchtet werden, damit sich die tiere gut zurechtfinden und möglichst rasch fressen und trinken. in den folgenden Stunden sollen sich die tiere beruhigen und den Stall auskundschaften können. Daher ist jede unnötige Störung zu vermeiden.
Langjährige Erfahrung, Innovationsgeist und hohes Qualitätsbewusstsein zeichnen uns in allen Bereichen der Legehennenzucht aus. Unsere Expertise ist europaweit gefragt. Sie reicht vom Elterntier über Küken und Junghennenaufzucht bis zur individuellen Stalltechnik für Lege- und Mastgeflügel.
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BLICK INS LAND 3/2023 17 Foto: © agrarfoto.com
Intensive Betreuung in der Startphase Zusätzlich zur Umstallung führt die hormonelle Umstellung bei den Junghennen zu Stress. Dies und der Futterwechsel auf ein kalziumreicheres Vorlegeoder Legefutter senken den Futterkonsum. Mit häufigen Fütterungen und einem etwas höheren Fü llstand im Futtertrog können die Hennen zum Fressen animiert werden. Für vermehrte Kontrollgänge muss in den ersten Wochen genügend Zeit eingeplant werden. Ruckartige Bewegungen, andersfarbige Stallmäntel oder das Betreten des Stalles ohne vorher anzuklopfen können bei den tieren Panikreaktionen auslösen. Dabei können sich die t iere zusammendrängen und erdrücken oder sich an der Stalleinrichtung verletzen. Verletzte tiere müssen sofort aus der Herde entfernt und in einem Krankenabteil untergebracht werden. Blut ist für Hennen äußerst interessant, und eine Verletzung animiert daher zum Bepicken.
Am Boden schlafende Hennen müssen am Abend von Hand auf die Voliere gesetzt werden. So lernen sie, dort zu übernachten. Zudem müssen die Hennen bei Legebeginn erzogen werden, die eier ins Nest zu legen. Dazu soll ein für das Huhn möglichst attraktives Nest angeboten werden. Das weiche, verdunkelte Nest muss für die Hennen gut zugänglich sein. Andere Orte sind fürs Legen unattraktiv zu gestalten. Problemstellen können mit zusätzlichem Kunstlicht oder der erzeugung von Zugluft unbeliebt gemacht werden. Herumliegende e ier animieren die Hennen zum Dazulegen, daher sollten diese häufig eingesammelt werden.
Erika Bigler, Aviforum, Stiftung zur Förderung der Schweizer Geflügelwirtschaft, Zollikofen
im Außenklimastall für Schweine
Wie gelingt es, das Klima in den verschiedenen Bereichen eines Außenklimastalles an die Bedürfnisse von Ferkeln, Zucht- und Mastschweinen anzupassen? Hier einige Faktoren im Überblick.
Von Gottfried Etlinger
Die Anforderungen an mehr t ierwohl in der Schweinehaltung machen den Außenklimastall zu ein er Alternative zum „klassischen“ Warmstall. Aber mit einem Außenklimastall ändern si ch die Anforderungen an das Management für den t ierhalter zum teil grundlegend. eine große Herausforderung ist es, das Klima in den verschiedenen Bereichen eines Außenklimastalls zu regulieren. Grundsätzlich sind Außenklimastallungen Systeme, die ganz ohne mechanische Lüftung und Raumheizung auskommen.
Individuelle Lösungen für freie Lüftung Der Luftaustausch findet nach dem Prinzip der freien Lüftung statt. Damit so ein Stallsystem funktioniert, werden die einzelnen Buchten in einen Liege- und einen Aktivitätsbereich
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unterteilt. Um die temperaturansprüche der tiere in den kalten Monaten zu erfüllen, muss man den Liegebereich als Kleinklimazone gestalten, zum Beispiel mit einer abgedeckten Liegekiste in den sogenannten „Pigport“-Systemen. Bei anderen Stallungen ist der Liegebereich in einem gedämmten und begehbaren Gebäude integriert. Der Aktivitätsbereich ist in einen Fress- und einen Ausscheidungsbereich gegliedert. Durch entsprechendes Flächenangebot und Betriebsmanagement im Stall erkennen die t ie re die Funktionsbereiche als solche.
Die Bauhülle kann bei Systemen mit Kleinklimazone in Leichtbauweise ausgeführt werden. Setzt m an den Werkstoff Holz ein, ist auf konstruktiven Holzschutz zu achten. Die Liegekisten sind aus Materialien mit ausreichenden
Tierkategorie Lufttemperatur
Vormast: 30 kg bis 60 kg LG 22 °C sinkend auf 16 °C
endmast: 60 kg bis 120 kg LG 16 °C sinkend auf 9 °C
Tabelle: Temperatur-Richtwerte für eingestreute Liegebereiche
Dämmeigenschaften auszuführen. Begehbare i nnenbereiche sind hingegen in Massivbauweise mit Wärmedämmung zu errichten.
Für alle Außenklimaställe gilt:
– U m in den Sommermonaten den Hitzeeintrag in den tierbereich möglichst gering zu halten, muss die Dacheindeckung gedämmt oder hinterlüftet sein, zum Beispiel über ein Kaltdach.
– Schweine sind sehr anfällig für Sonnenbrand, daher sind vor allem teilüberdachte Ausläufe unbedingt mit einem zusätzlichen Sonnenschutz zu versehen.
– Der Auslauf muss nach Möglichkeit nach Süden oder Südosten ausgerichtet sein. Damit strahlen die Morgensonne und die tief stehende Wintersonne auf die Auslauffläche und bei Offenfrontställen zum Teil auf die innen angeordnete Liegefläche. Besonders bei tiefen temper aturen genießen die tiere die wärmende Sonne.
Zugluftfreier Liegebereich Die Liegekiste schafft die für den
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Foto: © agrarfoto.com
„Stallklima“
Liegebereich notwendige Kleinklimazone. Sie ist entlang des Bedienungsgangs angeordnet. Liegekisten sollen zum Aktivitätsbereich hin durchgehend offen sein. e ven tuell werden sie mit einem Streifenvorhang ausgestattet. Die Abdeckung der Liegekisten muss dicht abschließen, damit in den kälteren Monaten schädliche Kaltlufteinbrüche die t ier e nicht gefährden. Damit sich am Kistendeckel kein Kondenswasser bildet, empfehlen sich diffusionsoffene Materialien, wie zum Beispiel Textilvlies oder Kokosfasermatten.
Heizung empfohlen i n der Vormast ist in der kalten Jahreszeit eine Heizung, wie zum Beispiel eine Fußbodenheizung, empfehlenswert, um die Liegekisten vor dem einstallen vorzuheizen. e i ne entsprechend gedämmte Bodenplatte und ausreichend einstreu erleichtern den tieren, die Liegekiste selbst zu temperieren.
Lüftungsmanagement gewährleisten Hebefenster oder Curtains an den Längsseiten des Stalls regeln den Luftaustausch. Dieser muss ausreichend sein, zum Beispiel über Lüftungsklappen. Das muss ein Lüftungsmanagement gewährleisten, das auf die jeweiligen Witterungsverhältnisse abgestimmt ist, um die Schadgaskonzentration und Staubentwicklung gering zu halten. Falsch eingestellte Lüftungsklappen –vor allem in gedämmten, begehbaren Liegebereichen – können zu unerwünschter Zugluft führen. Besonders wichtig ist, die tiere zu beobachten, um die Luftzufuhr exakt regeln zu können. Aus dem Liegeverhalten der t iere kann man Rückschlüsse auf temperatur und Luftqualität in der Kiste und im Liegebereich ziehen.
Liegebereich und Verschmutzung Um in den heißen Monaten das Abkoten zu steuern, damit der Liegebereich nicht verschmutzt, soll dieser durch
– gezielte Frischluftzufuhr oder
Kühlmaßnahmen, wie zum Beispiel mit einer Vernebelungsanlage oder einem Cool-Pad oder
– ein e Unterstützungslüftung mittels Ventilation
attraktiv gehalten werden. eine Abfuhr von Schadgasen aus dem Liegebereich ist somit nicht erforderlich und eine reduzierte Beund entlüftung ausreichend.
Fazit Auch im Außenklimastall muss das Klima passen. Schweine brauchen im Winter einen warmen Platz zum Liegen und im Sommer eine Möglichkeit zum Abkühlen. Stimmen Planung und Management, fühlen s ich die t iere wohl und danken es mit entsprechenden Leistungen.
d ipl.-Päd. Ing. Gottfried Etlinger, L K Niederösterreich
DAS NÄCHSTE LEVEL
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Abb. 1: Stall mit Liegekiste als Kleinklimazone
Abb. 2: Stall mit wärmegedämmtem Innenbereich
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Entmistungsroboter bei perforierten Böden
Perforierte Laufflächen werden mehr und mehr mit Entmistungsrobotern gereinigt. Konkrete Empfehlungen zum optimalen Betrieb fehlen jedoch häufig. Agroscope Schweiz untersuchte die Laufflächenverschmutzung und das Verhalten der Kühe bei unterschiedlichen Reinigungshäufigkeiten eines Entmistungsroboters.
Neben arbeitswirtschaftlichen Vorteilen bietet der Laufstall den Kühen mehr Platz und Bewegungsmöglichkeiten. ein Nachteil ist allerdings die größere verschmutzte Fläche. insbesondere in Milchviehlaufställen mit perforierten Laufflächen werden vermehrt entmistungsroboter eingesetzt. Allerdings gibt es bisher kaum verfahrenstechnische empfehlungen zum optimalen einsatz, sodass auf vielen Betrieben das Potenzial des Roboters nicht vollständig ausgeschöpft wird.
Untersuchung Die Untersuchung wurde im emissionsversuchsstall von Agroscope in tänikon in einem Stallabteil mit 20 Milchkühen durchgeführt. im Fressgang mit 330 cm Breite und im Laufgang im Liegebereich mit 260 cm Breite waren handelsübliche Betonspaltenböden mit Gummibelag eingebaut. Die planbefestigten Quergänge waren ebenfalls mit Gummibelag ausgeführt. Bei den dreireihig angelegten Liegeboxenreihen handelte es sich um Tiefboxen mit Stroh-Mist-Matratze.
insgesamt wurden vier verschiedene Routen programmiert: Routen 1 und 2 reinigten den Laufgang zwischen den Liegeboxen und im Fressgang hinter den Liegeboxen mit derselben Routenführung, allerdings in entgegengesetzter Richtung. Route 3 reinigte die Quergänge und Route 4 den gesamten Fressgang. Daraus wurden für die Untersuchung fünf unterschiedliche Varianten bezüglich der Reinigungshäufigkeit und des Wassereinsatzes festgelegt. Variante 0 war ohne Robotereinsatz bis zu sehr
häufigem Reinigen mit Wassereinsatz bei Variante 4. Jede Variante wurde an vier aufeinanderfolgenden tagen im Sommer untersucht.
Häufig reinigen mit Wasser Die Verschmutzungshöhe über alle betrachteten Laufflächen war in den Varianten 0 (5,1 mm) und 1 (3,7 mm) am höchsten und in Variante 3 (1,6 mm) am geringsten. Noch häufigeres Reinigen in Variante 4 verbesserte die Reinigungsqualität nicht zusätzlich. Die größten Anteile an der Laufflächenverschmutzung hat-
ten über alle Varianten hinweg die Kategorien Kot-Harn-Gemisch trocken und Kot-Harn-Gemisch feucht. Durch häufigeres Reinigen verringerten sich die Anteile an Kot von der Variante 0 mit neun Prozent zur Variante 4 mit zwei Prozent. Die Schmierschichtbildung war in den Varianten 1 (3,5 %) und 2 (6,5 %) höher als in den Varianten 3 (1,0 %) und 4 (0,7 %). Durch häufiges Entmisten kombiniert mit Wassereinsatz konnte die Bildung von Schmierschichten und somit die Gefahr von Ausrutschen deutlich reduziert werden. Tiere weichen dem Roboter aus Von den insgesamt 368 Reaktionen auf den laufenden Roboter konnten 72 Prozent der Verhaltenskategorie
„Ausweichen“, 16 Prozent der Kategorie „erkundungsverhalten“ und 11 Prozent der Kategorie „Verlassen des Fressgitters“ zugeordnet werden. Die Kühe verließen das Fressgitter, auch wenn der Roboter in über einem Meter entfernung vorbeifuhr. Liegende tieren reagierten auf den Roboter meist lediglich mit aufmer ksamem Ohrenspiel. ein Flüchten der tiere in die Liegeboxen wurde nicht beobachtet.
20 BLiCK iNS LAND 3/2023 tie RHALt UNG Foto: © De Laval
Abbildung: Mittlere Anzahl der Kühe im Fressgitter der Varianten ohne Roboter und mit Roboter
Variante
Übersicht über die untersuchten Varianten mit Angaben zu den Entmistungshäufigkeiten nach Routen.
Tabelle: Entmistungshäufigkeit Roboter
Das könnte auf genügend andere Ausweichmöglichkeiten zurückzuführen sein. ein großer Anteil der Kategorie „Ausweichen“ war „Ausweichen vorwärts ohne Kontakt“. D emnach konnten die t iere den Roboter einschätzen und wichen vorsorglich aus.
Kurze Unterbrechung beim Fressen tiere im Fressgitter reagierten deutlich auf den Roboter beim entmisten des Fressgangs. Die Anzahl der fressenden Kühe fiel bei der Variante mit Roboter (Variante 4) kurzzeitig von 8,5 auf 5,5 tiere, erhöhte sich dann schnell wieder auf 8,0 tiere. Obwohl die Kühe sich sogar mehrmals durch den Roboter vertreiben ließen, unterbrachen sie den Fressvorgang jeweils nur so lange wie unbedingt nötig.
Auch bei einem stationären Schieber im Fressgang ist bekannt, dass
die tiere das Fressen unterbrechen, um auszuweichen oder über ihn hinwegzusteigen. Der Roboter hat hierbei den Vorteil, dass er nicht die komplette Gangbreite einnimmt und die Kühe somit mehr Möglichkeiten zum Ausweichen haben.
Wasserverbrauch gering Als Hinderungsgründe, die Wassersprühfunktion des Roboters in der Praxis einzusetzen, werden oft die erhöhten Wasserkosten sowie die größere Wassermenge im Güllelager angeführt.
i n den unterschiedlichen Varianten wurde lediglich ein Wasserverbrauch des entmistungsroboters pro Kuh und Jahr (300 tage einsatz von Wasser) zwischen 1,3 m³ und 4,9 m³ gemessen.
Fazit Der Vergleich der verschiedenen Entmistungshäufigkeiten zeigt,
dass eine zusätzliche Reinigung von perforierten Laufflächen mit Blick auf die Verschmutzung zwingend ist. Dabei erwies sich die Variante 3 „optimierte Reinigungshäufigkeit und Wassereinsatz“ als optimal. Auch mit Blick auf die Verminderung von Schmierschichten ist der einsatz der Wassersprühfunktion nötig. Aus dem Verhalten der Kühe lässt sich folgern, dass sie sich rasch an den Roboter gewöhnen und lernen, ihm auszuweichen. Auch das Fressen unterbrachen die Kühe jeweils nur kurz. Um die tiere jedoch beim Fressen möglichst wenig zu stören, sollte der Bereich am Fressgitter außerhalb der Hauptfressphasen gereinigt werden.
die Untersuchung zum Entmistungsroboter erfolgte bei Agroscope in Tänikon im Rahmen der Masterarbeit von Theresa Leinweber (Uni Hohenheim).
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Rindergülle ist wertvoll und hochwirksam
Je höher die Mineraldüngerpreise sind, desto höher ist auch die Rindergülle zu bewerten. Umso interessanter wird es, Stickstoffverluste zu minimieren.
Von Franz X. Hölzl
Wirtschaftsdünger, wie Gülle oder Mist und Jauche, die in der tierhaltung unweigerlich anfallen, müssen im Sinne der Kreislaufwirtschaft wieder auf die landwirtschaftlichen Flächen zurückgeführt werden. Wirtschaftsdünger sind äußerst wertvolle Mehrnährstoffdünger, die einen sorgsamen Umgang verlangen.
Rindergülle (unverdünnt bis 1 : 0,5 verdünnt) enthält durchschnittlich 3,5 kg N ab Lager =
2,1 kg N jahreswirksam, 1,8 kg P 2 O 5 und 5,8 kg K 2O pro Kubikmeter. Bei aktuellen Mineraldüngerpreisen ergibt dies einen Wert von 16,7 euro/m³ Rindergülle. Nur bei optimalem Wirtschaftsdüngermanagement (Konsistenz, Ausbringmenge, Zeitpunkt im Jahresverlauf, Witterung – temperatur – Niederschlag, technik) können ohne übermäßige mineralische ergänzung optimale Grünland- und Feldfuttererträge mit bestmöglicher Qualität erzielt werden.
Da Phosphor und Kalium grundsätzlich keine gravierenden Verluste aufweisen, wird im Folgenden ausschließlich auf die Stickstoffeffizienz eingegangen.
Verdünnung der Rindergülle (Wasser oder Separierung) Um die fast immer in viel zu dicker Konsistenz anfallenden Rindergüllen in Bezug auf die Stickstoffwirkung überhaupt effizient ohne Berü cksichtigung irgendeiner Ausbringungstechnik einsetzen zu können, ist eine entsprechende
Verdünnung, optimalerweise von mindestens 1 : 1, mit Wasser oder eine Separierung zu empfehlen. Ist die Gülle zu dickflüssig, bleibt diese am Pflanzenbestand kleben, liegt oben auf und ist hochgradig von Ammoniakverlusten betroffen. Die Güllefestsubstanz wird dann mit dem Grünlandaufwuchs mithochgehoben und wird beim folgenden Schnitt mitgeerntet. Dies kann erheblich zur Verschmutzung beitragen und damit die Futterqualität beeinträchtigen.
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Gülleseparierung ist der Weg der Zukunft Bei genauerer Betrachtung stellt sich aber zunehmend heraus, dass durch eine hohe Verdünnung mit Wasser zwar die Infiltration erhöht und damit die Ammoniakemissionen erheblich reduziert werden können (UN e C e -Faktor von minus 30 Prozent bei einer Verdünnung von mindestens 1 : 1 mit Wasser).
Dennoch verbleiben aber die Feststoffe in der Gülle und das Risiko der Futterverschmutzung ist nach wie vor gegeben. Dies kann erst durch die Gülleseparierung gelöst werden.
Darüber hinaus verursacht ein Verdünnungsgrad von mindestens 1 : 1 mit Wasser die doppelte Ausbringungsmenge und damit die doppelten Ausbringungskosten. Daher ist diese Variante nur für weitgehend arrondierte Betriebe wirtschaftlich darstellbar. Zusätzlich ist zu bedenken, dass für viele Betriebe das Wasser für eine ausreichende Verdünnung nicht verfügbar ist. Über den Winter wird die Gülle aufgrund
der vorhandenen Lagerkapazität weitgehend unverdünnt gelagert. Die Gülleverdünnung wird daher meistens durch einleitung von Dach- und Oberflächenwässern nach der ersten Ausbringung während der Vegetationsperiode durchgeführt. Aber gerade die jüngst häufig vorkommenden trockenjahre haben gezeigt, dass die unbedingt erforderlichen Niederschläge zur Gülleverdünnung nicht vorhanden sind. Daher stellt sich für viele Betriebe die Gülleseparation als die effizientere Maßnahme dar. Liegen am Rinderbetrieb Dünngüllen vor, sind diese auch für verbesserte bodennahe streifenförmige Ausbringungstechniken tauglich. Dabei stellt sich zunehmend die Schleppschuhtechnik als die bestgeeignete in wachsenden Beständen allgemein (Wintergetreide etc.) und im Grünland und Feldfutter im Speziellen dar.
Wert der Wirtschaftsdünger
Aktuell kann von einem Mineral-
düngermischpreis von NAC und Harnstoff von etwa 2,50 Euro pro Kilogramm Stickstoff ausgegangen werden.
Aufgrund zahlreicher Untersuchungen weisen durchschnittliche Milchvieh-Rindergüllen ca. 3,5 kg N ab Lager pro Kubikmeter auf. Davon sind 50 Prozent dem organisch gebundenen langsam wirksamen Stickstoff und die anderen 50 Prozent dem schnell wirksamen Ammonium-Stickstoff zuzuordnen. Grundsätzlich ist bei der Wirtschaftsdüngerausbringung der Ammonium-Anteil als emissionsgefährdet in Form von Ammoniak einzustufen.
Geht man davon aus, dass bei durchschnittlicher Ausbringung mittels Prallteller etwa 70 Prozent, bei emissionsreduzierter bodennaher Ausbringung mittels Schleppschuh etwa 20 Pro zent in die Luft verloren gehen, ergibt sich durch die bessere Ausbringungstechnik eine emissionsreduktion von 50 Prozent.
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Aufgrund dieser Vorgaben ergibt sich folgender Berechnungsvorgang:
3,5 kg N ab Lager/m³ Milchkuhgülle unverdünnt bis 1 : 0,5 verdünnt = 1,75 kg NH4-N/m³ Gülle
– Verlust-Differenz von 70 P rozent mit Prallteller auf 20 Prozent mit Schleppschuh
– 50 Prozent Verlustdifferenz = 0,875 kg NH4-N x 2,50 Euro = 2,20 Euro/m³ Nährstoffgewinn
Investitionen werden unterstützt
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Bodennahe Ausbringung Nur durch eine möglichst breite Anwendung der Gülleausbringung mittels Schleppschuhtechnik in Grünland und Ackerfutterbestände können die Vorgaben aufgrund der eU-NeC-Richtlinie zur Reduktion der Ammoniakemissionen – d ie zu den Luftschadstoffen gerechnet werden – erzielt werden, indem ein Minderungsfaktor von minus 50 Prozent angerechnet wird. Werden teure Maßnahmen zur Reduktion der Ammoniakverluste im Stall und am Lager gesetzt, müsste sich der N-Gehalt pro Kubikmeter Gülle erhöhen. Wird diese Gülle aber dann wiederum mit herkömmlichen Breitverteilern ausgebracht, so wird nur ein höherer Anteil an Ammoniak als Abgasung verloren gehen. Nur mit der verbes-
serten Ausbringungstechnik kann der Kreis der Minimierung der Ammoniakverluste in der Wirtschaftsdüngerkette Stall-Lager-Ausbringung geschlossen werden.
Denn diese für die Landwirtschaft kostspieligen technischen Lösungen sind in Anbetracht der Betriebsstruktur in Österreich ohne Unterstützung der öffentlichen Hand nicht finanzierbar. Die Weichen für eine bestmögliche Umsetzung dieser notwendigen Maßnahmen sind in der L e 2023–2027 gestellt. Nun wird an alle Betriebe mit relevanten Güllemengen und geeigneten Flächen appelliert, von diesen Angeboten Gebrauch zu machen.
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STEUERUNGEN
Ausgabe 3.indd 1 23/02/2022 16:27:45
Bürokratische Vorschrift – oder Hilfe für überdüngte Gewässer?
Um den Eintrag von Schadstoffen und Erdreich aus der Landwirtschaft in fließende oder stehende Gewässer hintanzuhalten, sind die Landwirte mit Flächen neben diesen Gewässern verpflichtet, sogenannte „Pufferstreifen“ anzulegen. Das schreibt die seit 2023 geltende österreichische „Nitrat-Aktionsprogramm-Verordnung“ vor.
Von Alfons Piatti
Ziel ist eine Verbesserung der Wasserqualität und des allgemeinen „ökologischen Zustandes“ im Gewässerbereich. Unter Schadstoffen sind besonders alle Pestizide und Dünger (besonders Nitrat = Stickstoff) sowie Verschlämmungen durch erdreichein träge (Sauerstoffmangel) im Gewässerumfeld gemeint. Neben allen Fließgewässern muss daher ein Pufferstreifen von 3 Metern Breite, neben sogenannten „kontaminierten“ Fließgewässern ein Pufferstreifen von 5 Meter Breite angelegt werden.
Auf diesen Streifen darf nicht gedüngt werden und das Ausbringen von Pestiziden ist untersagt. ertragslandwirtschaft ist verboten, es darf nicht mehr gesät und geerntet werden.
Für den ökonomischen Verlust auf diesen neu verordneten Brachen ist keine Abgeltung vorgesehen.
Einen zusätzlichen Schutz für unser Grund- und trinkwasser wird niemand in Frage stellen. Sehr wohl aber die Modalität dieses von allen erwünschten Schutzes. Obwohl die Verordnung zum Anlegen der Pufferstreifen bereits seit 1.1.2023 in Kraft ist, ist eine endgültige Definition für die zu schützenden Gewässer noch nicht ausdiskutiert, so etwa bei Gräben, die nicht oder nur zeitweise Wasser führen oder seit längerem gar zugeschüttet sind. Dem Landwirt ist daher das Objekt der Verordnung bis dato noch gar nicht wirklich bekannt. er weiß nicht, ob und neben welchen Gewässern er Pufferstreifen anlegen muss.
Auf Bioflächen dürfen per definitionem keine chemisch-synthetischen Pestizide und Düngemittel ausgebracht werden. es gibt daher auch keine Gewässerverunreinigungen aus Bioflächen.
Bio wäre somit prädestiniert, auch neben Gewässern weiter landwirtschaftlich produktiv zu sein und könnte sogar einen positiven Beitrag zur Reduktion von Nitrat leisten.
Welche Gewässer wie kontaminiert sind, ist im „ i NSP i R e Agraratlas“ ausgewiesen. Dieser stützt sich allerdings auf Probenahmen, die bis zu 30 Jahre zurück liegen, und auf Rückschlüsse auf Grund von „Modellierungen“, durchaus auch ohne Beprobung.
es ist nicht ersichtlich, welche Ursachen genau die behaupteten Kontaminierungen haben. Denn auch Gewässer mit Stickstoffwerten unter der zulässigen Höchstgrenze werden als kontaminiert geführt. Hier wird dann mit einem allgemein schlechten „ökologischen Zustand“ argumentiert. Ohne Ursache aber keine Gegenmaßnahme. Denn um etwas besser zu machen, muss zuvor der Fehler bekannt und definiert sein.
Auch liegt die Ursache von Kontaminationen nicht immer im Einflussbereich der Landwirtschaft.
Quellen der Verunreinigung bei Gewässern, die aus Siedlungen hinausführen, sind oft in den Siedlungen selbst generiert und haben mit der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung nichts zu tun. Daher können Pufferstreifen in diesen Fällen auch keinen entlastenden Beitrag leisten. Sie sind dann für die Sanierung der
Wasserqualität irrelevant und sinnlos.
Warum müssen dann aber 5-Meter-Streifen aus der Produktion genommen werden, wenn gar keine Kontamination (mehr) vorliegt oder externe Ursachen vorliegen?
Das Nitratproblem gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts, als es gelang, Stickstoff chemisch-synthetisch aus der Luft zu isolieren (Haber-Bosch-Verfahren).
Die im Kreislauf befindliche gesamte Stickstoffmenge der Welt wurde seither etwa verdoppelt und verursacht bei der Rückführung ins System erhebliche Schwierigkeiten. Der Biolandbau verzichtet auf diesen synthetischen Stickstoff und ist daher nicht Verursacher, sondern teil der möglichen Problemlösung.
Alfons Piatti ist Biolandwirt in Loosdorf, Niederösterreich
BLICK INS LAND 3/2023 25 D i SKUSS i ON
Tief war gestern
Die Landwirtschaft kämpft mit Zielformulierungen wie Erosionsschutz, Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, Vermeidung von CO2-Emissionen und Verbesserung der Nachhaltigkeit an breiter Front. Davon betroffen sind auch die Anforderungen an die Bodenbearbeitungstechnik. Flach arbeitende Geräte genießen deshalb viel Zuspruch.
Von Ruedi Hunger
Bei der Bodenbearbeitung und bei der Landtechnik gibt es trends, bei denen sich die Frage stellt, was war zuerst: das Angebot oder das Bedürfnis? ein trend kann gut oder weniger gut sein, jedem tren d zu folgen, könnte selbst bei der Bodenbearbeitung schwierig sein und bei der Mechanisierung
teuer werden. Die Landtechniktrends für das Jahr 2025 lauten: digital, emissionsarm, bodenschonend.
Ökologisierung als Treiber? Um beim bodenschonenden Landtechniktrend zu bleiben: e s ist interessant, die Hintergründe für „flach und flacher“ zu be -
leuchten. Die Gründe sind vielfältig, sie lassen sich aber aus dem tren d zur Ökologisierung ablesen. Resistenzen gegenüber chemischen Wirkstoffen und ganzen Wirkstoffgruppen, auslaufende Zulassungen, komplexe und künftig wohl noch z eitaufwendigere Zulassungsverfahren für neue Wirkstoffe
fordern Alternativen. Zusätzlich werden sowohl konventionell wie ökologisch wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe in ganz europa durch zunehmende Klimaveränderungen und eine abnehmende Akzeptanz des chemischen Pflanzenschutzes vor neue Herausforderungen gestellt. Nährboden genug, damit
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nach neuen Möglichkeiten bei der Bodenbearbeitung gesucht wird.
Zentimeter-Arbeit Abgesehen von den obersten Zentimetern bleibt bei der flachen Bearbeitung (auch Schälen) der darunterliegende Boden unbearbeitet. Das heißt, die tragfähigkeit und die Bodenstruktur bleiben erhalten. Das ist gut für einen intakten Luft- und Wasserhaushalt. Die Stoppeln werden oberflächlich eingearbeitet, haben folglich neben Boden- auch Sauerstoffkontakt, damit beschleunigt sich der Abbauprozess. es kommt dazu, dass bei flacher Bearbeitung keine starke Durchlüftung der tieferen Bodenschichten erfolgt und damit weniger Humusabbau und Nährstoffverluste entstehen.
Bei den Zinkengeräten kommt der bekannte S-Zinken oder ein Zinken aus Quadratprofil bzw. Blattfederprofil zum e insatz.
Damit ein ungestörter Materialab- und -durchfluss sichergestellt wird, gibt es auch Zinken mit einem speziellen Design.
Es gibt auch Herausforderungen es ist wesentlich einfacher, mit einem Gerät tief zu arbeiten, als gleichmäßig flach! Diese erfahrung hat jeder Fahrer bei der Bodenbearbeitung schon gemacht.
Voraussetzung für eine flache oder gar ultraflache Bearbeitung ist deshalb ein geeignetes Gerät,
das mit den richtigen Werkzeugen bestückt ist. Bei Arbeitstiefen unter 5 cm muss die Schar sicher in den Boden einziehen. Wichtig ist zudem, dass eine Schar (Verschleißteil) über praktisch die ganze Standzeit (Nutzungsdauer) mindestens annähernd die volle Arbeitsbreite behält. Dies schaffen die Hersteller dank aufgelöteten Hartmetallen. e ine zusätzliche Herausforderung sind Ackeroberflächen,
die nicht eben sind. ist dies der Fall, können sie nicht gleichmäßig flach bearbeitet werden. e s braucht also gewisse „Vorleistungen“ in Form von sorgfältiger Bodenbearbeitung, Saatbeetvorbereitun g und Rückverfestigung bei der Vorkultur. eine weitere Herausforderung ist das einarbeiten einer Gründüngung. Dazu ist eine Arbeitstiefe zu wählen, die genügend erde locker macht, damit
das Pflanzenmaterial auch den für die Rotte notwendigen Bodenkontakt bekommt. eine dauernde Herausforderung bei der flachen, herbizidlosen Bodenbearbeitung sind die Wurzelunkräuter. Da gilt es, die richtige Schnitttiefe zu wählen bzw. zu finden, um sie zu dezimieren und nicht noch zu fördern.
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Ruedi Hunger ist Landtechnikjournalist in der Schweiz.
Kalk: Wie viel zu welchem Zeitpunkt?
Kalk ist eine wichtige Grundlage für die Bodengesundheit und die Bodenfruchtbarkeit. Wie viel Kalk und wann dieser ausgebracht werden soll und wie qualitativ hochwertige Kalke erkannt werden können, wird im folgenden Beitrag behandelt.
Wie viel Kalk sollte gestreut werden und wov on ist die Menge abhängig? Grundsätzlich muss zwischen der Verbesserungskalkung und der erhaltungskalkung unterschieden werden. eine Verbesserungskalkung wird durchgeführt, wenn der pH-Wert unter dem anzustrebenden pH-Wert liegt. Wie viel Kalk tatsächlich ausgebr acht werden soll, wird mit einer Bodenuntersuchung ermittelt. e ine e rhaltungskalkung gleicht laufende Kalkverluste durch Auswaschung, e n tzug, Säureeintrag usw. aus. Dabei sind je nach Bodenschwere unterschiedliche Mengen Kalk nötig. im Ackerland sind für die e rh altungskalkung Kalkmengen von 0,5 t CaO je Hektar (leichte Böden) bis 2,0 t CaO je Hektar (schwere Böden) alle 3 bis 5 Jahre nötig. im Grünland werden für denselben Zeitraum 0,5 t CaO (leichte Böden) bis 1,0 t CaO (schwere Böden) je Hektar empfohlen.
Wann mit welchem Kalk kalken? Böden können das ganze Jahr gekalkt werden. entscheidend ist die tragfähigkeit des Bodens. in der Regel werden auf leichten Acker- und Grünlandböden kohlensaure Kalke eingesetzt. Brannt- und Mischkalke
eignen sich besonders für mittlere und schwere Böden zur Verbesserung der Struktur und zur Hygienisierung. Mehlfeine, trockene Kalke werden mit Schneckenstreuern ausgebracht. Bei der Ausbringung von Feuchtkalken werden spezielle tellerstreuer eingesetzt. Körnige Branntkalke und Granulate können mit einem teller- oder Pendelstreuer ausgebracht werden.
Welche Qualitätskriterien sind bei Düngekalken zu beachten? Kalkdünger unterscheiden sich anhand der Bindungsform der basisch wirksamen Verbindungen, der Mahlfeinheit, der Wirkungsgeschwindigkeit (Reaktivität), der Streufähigkeit und der enthaltenen Nebenbestandteile. Zur Differenzierung und Beurteilung der Qualität von Kalkdüngern und zur Auswahl eines geeigneten Produktes können
folgende Qualitätsmerkmale herangezogen werden:
– Die Mahlfeinheit: Je feiner die Vermahlung, desto größer ist die innere Oberfläche des Kalkes und umso schneller kann der Kalk durch Säuren im Boden umgesetzt werden. Kalke hoher Qualität sind sehr fein vermahlen und fühlen sich auch wie Mehl an. Kalksande, die häufig zu billigen Preisen angeboten werden, haben zu große Körner und daher auch keine Wirkung. Laut der österreichischen Düngemittelverordnung müssen Düngekalke folgendem Standard entsprechen: 100 Prozent der teilchen < 1 mm und 80 Prozent < 0,3 mm. Nur dann ist eine entsprechende Wirksamkeit gegeben.
– D ie Reaktivität ist ein Vergleichsmaßstab für die Umsetzgeschwindigkeit der verschiedenen Kalke. Hier besteht wiederum eine enge Beziehung zur Mahlfeinheit. Wenn
Anzustrebender pH-Wert
die Vorgaben der österreichischen Düngemittelverordnung eingehalten werden, ist eine entsprechende Reaktivität gegeben.
– Der Gehalt an basisch wirksamen Verbindungen wird als Neutralisationswert (NW) bezeichnet und in Prozent angegeben. Alle Kalkformen lassen sich auf diese Weise vergleichen. Kohlensaurer Kalk hat beispielsweise einen Neutralisationswert von 53 Prozent.
– Die Bindungsform (Oxid, Karbonat usw.) hat einen Einfluss auf die Umsetzungsgeschwindigkeit und die möglichen optimalen e in satzbereiche. Kohlensaurer Kalk ist als Karbonat und Bran ntkalk als Oxid gebunden. Kohlensaure Kalke sind daher säurelöslich und Branntkalke wasserlöslich.
– Die transport- und Lagereigenschaften sowie die Streufähigkeit: Hierbei sind das spezifischen Schüttgewicht und der Feuchtegehalt von Bedeutung, welche die Verteilgenauigkeit und Staubbildung ganz wesentlich beeinflussen.
– Der Gehalt an Begleitnährstoffen, wie z. B. Phosphor und Schwefel.
– Der Geh alt an unerwünschten Nebenbestandteilen wie Schwermetalle oder organische Schadstoffe.
Tabelle: pH-Werte laut Richtlinien für sachgerechte Düngung, 8. Auflage
28 BLiCK iNS LAND 3/2023 Foto: © Bodenkalk DÜNGUNG
Bodenschwere Ackerland Grünland Hafer, Roggen, Kartoffel übrige Kulturen Leicht über
Mittel über
über 6um 5,5 Schwer über 6 über
5 über 5,5um 5,0
5,5
6,5um 6,0
Helfer für Hof und Stall
Hoflader, Radlader oder auch Teleskopradlader übernehmen auf landwirtschaftlichen Betrieben das Be- und Entladen.
Der teleskoplader ist klar die erste Wahl, wenn es um die Hubhöhe geht. Mit dem teleskoparm können je nach Maschinengröße bis zu 9 m Hubhöhe erreicht werden. Das Aufsetzen von großen Strohlagern ist eine typische teleskopladerspezialität. insbesondere auf Biogasanlagen hat der teleskoplader sehr viele Anhänger gefunden, denn die Silohaufen haben beachtliche Höhen erreicht und somit ist oftmals eine Futteraufnahme nur mit dem teleskoparm möglich. Auch die Befüllung der zumeist hohen Anmischbehälter erfordert Hubhöhen von mehr als 3,5 m. Bedingt durch den großen Radstand und die Spurweite hat der telesko plader eine gute Standsicherheit. Auch die Straßenlage ist da durch, selbst bei höheren Geschwindigkeiten, als angenehm zu bewerten. i m teleskoplader sitzt der Fahrer auf der linken Maschinenseite in einer, vom Boden aus ge sehen, relativ niedrigen Sitzposition. Für den einstieg ist dies vorteilhaft, aber für die Übersichtlichkeit gewöhnungsbedürftig.
Radlader/Hoflader sind sehr wendig und übersichtlich. Der Fahrer sitzt etwas erhöht und mittig auf der Maschine. Der Blick auf die Arbeitsgeräte ist prima und die Rundumsicht ist zu allen Seiten gegeben. Bei knickgelenkten Radladern/Hofladern folgt der Hinterwagen genau dem Vorderwagen, dadurch sind sie extrem wendig. Jedoch sollte bei starkem Lenkeinschlag die Schaufel oder Gabel nicht zu voll beladen sein. Durch die Schwerpunktverlagerung ist sonst die Standsicherheit nicht immer gegeben. Hier ist der allradgelenkte Radlader/Hoflader im Vorteil, der in engen Kurven eine bessere Standsicherheit aufweist. Das wichtigste Merkmal des Radla -
ders/Hofladers ist aber die starke Ladeschwinge, bei der die Werkzeugführung zumeist über die sogenannte Z-Kinematik geführt wird.
Mit dem Teleskopradlader haben die Hersteller die positiven Merkmale des teleskoplader s und des Radladers zusammengebracht. Als Basis bestehen diese Maschinen aus einem Radlader und anstelle der sonst üblichen Schwinge ist ein telesko parm angebaut worden. Konstruktionsbedingt und durch die geringere Spurweite sind max. Hubhöhen von 4–6 m möglich. Der tel eskopra dlader hat somit die Wendigkeit und Übersichtlichkeit eines Radladers und fast die Hubhöhe eines teleskopladers. Diese Allroundmaschine ist für die meisten landwirtschaftlichen Betriebe der optimale Kompromiss.
Als Fahrantrieb in Dieselfahrzeugen werden vorwiegend der D rehmomentwandler oder der hydrostatische Antrieb angeboten. Der Wandlerantrieb hat i . d. R. die höhere Schub- und Zugkraft. Geht es jedoch um die feinfühlige, schlupffreie Dosie -
rung des Fahrantriebs, macht der Hydrostat eindeutig die bessere Figur. Für die Praxis bedeutet das: Für schwere Arbeiten auf schwierigem Untergrund ist der Wandlerantrieb (mit Powershiftgetriebe) vorzuziehen. Will man exakter fahren und rangieren, ist man mit dem Hydrostat besser bedient. Grundsätzlich sind beide Antriebsarten für die meisten Arbeiten geeignet.
Auf landwirtschaftlichen Betrieben sind zumeist Radlader/Hoflader in der Gewichtsklasse von 4–6 t im e insatz, die dann eine Motorleistung von 60–100 PS haben. Die Standardklasse für landwirtschaftliche teleskoplader liegt etwa bei 2–3 t traglast und Hubhöhen von 6–7 m bei 100–140 PS. Da, wo noch mehr bewegt werden muss, z.B. in großen Rindviehbetrieben, bei Biogasanlagen oder b ei Lohnunternehmen, findet man verstärkt Radlader mit 12–14 t einsatzgewicht und bis zu 200 PS Leistung. Gabelstapler sind für die Landwirtschaft in der Allroundklasse 2–4 t Hubkraft empfehlenswert. Richtig schwere Lasten kommen in der Landwirtschaft eher selten vor und je mehr die Maschine heben kann, umso größer wird sie, und darunter leidet natürlich die Wendigkeit.
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Präzise und energiesparend
Die Digitalisierung in der Landwirtschaft bietet viele Möglichkeiten und Einsatzgebiete. Der Nutzen von Lenkassistenten liegt mittlerweile klar auf der Hand.
Neben der Vermeidung von Überlappungen, dem effizienteren e i nsaz von Betriebsmitteln und der daraus resultierenden e insparung von Treibstoff und somit auch der Reduzierung des CO2-Ausstoßes spielen die entlastung des Fahrers und
die tatsache, dass sich der Fahrer mehr auf die restliche tec hnik konzentrieren kann, eine wesentliche Rolle.
Zusätzlich ermöglichen Spurführungssysteme einen größeren, flexibleren Zeithorizont für einsätze, da z.B. einschränkun-
Was bringen Lenksysteme?
Wirtschaftlicher Nutzen
– Reduzierung von Fehlstellen und Überlappungen
– Minimierung der Kosten für Saatgut, Dünger, Pflanzenschutz und Kraftstoff
– Reduzierung der effektiven Arbeitszeit
Bessere Feldstruktur
– Optimierung der genutzten Fläche auch bei unförmigen Feldstücken
– Gleichmäßige bzw. teilflächenspezifische Düngung und Pflanzenschutz auf dem gesamten Feldstück
– Reduzierung der Überfahrten und der Bodenverdichtung („controlled traffic farming“)
Erleichterte Arbeitsbedingungen
– Verringert die Belastung und ermüdung des Fahrers
Fahrer können sich voll auf die Bedienung des Anbaugerätes konzentrieren
– Präzises Fahren auch bei Nacht und schlechter Sicht
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gen bei schlechter Sicht weniger relevant werden.
Grundsätzlich unterscheidet man bei Lenkhilfen, welche direkt und automatisiert in den Lenkvorgang eingreifen, zwischen:
– Systemen mit Lenkradmotor = Lenkassistent (meist Nachrüstsätze, wird am Lenkrad des Fahrzeugs montiert)
– Syst emen mit Eingriff in die Lenkhydraulik = Lenkautomat
Die Systeme bestehen aus dem GPS-empfänger am Dach, dem Lenkmodul (hydraulisch oder als Aufsatz am Lenkrad), dem Lenkrechner, einem Modem (erforderlich für R t K), dem Anzeigedisplay und den erforderlichen Softwarefreischaltungen.
Die Abkürzung RtK (engl. „Real t ime Kinematic“) bezeichnet ein Verfahren zur präzisen Bestimmung einer geografischen Position mit Hilfe mehrerer GPSSatellitensignale. Dabei wird ein Korrektursignal, welches das am traktor empfangene GPS-Signal korrigiert, über das Mobilfunknetz übertragen (Mobil RtK).
Durch RTK erreicht man eine Positionsbestimmung mit einer Präzision von ca. +/– 2 cm. Sollte die Zugmaschine bereits mit einem z. B. herstellereigenen Lenksystem vorgerüstet sein (also die Hardwarekomponenten GPS-Antenne, Lenkrechner, Maßnahmen an der Lenkreinrichtung und das entsprechende Anzeigedisplay sind bereits vorhanden) und es
soll eine Aufrüstung auf RtK-Genauigkeit erfolgen, so ist meistens nur die Nachrüstung eines Mobilfunkmodems und die passende Softwarefreischaltung am Lenkrechner erforderlich. Wer noch kein Lenksystem verwendet und überlegt, eines anzuschaffen, sollte neben den betriebswirtschaftlichen Fakten unbedingt die nicht direkt bewertbaren Vorteile berücksichtigen: Die entlastung des Fahrers erleichtert die Arbeit entscheidend. Statistisch betrachtet wird dies nämlich von Landwirten, welche vor dieser entscheidung stehen, sehr unterschätzt.
Das ist vor der Anschaffung gut zu überlegen:
– Nutzen für Bodenbearbeitung, Aussaat, Pflege, Ernte
– Welche Fahrgeschwindigkeiten sind erforderlich? Unter- und Obergrenze?
Bestehende oder zukünftige technik berücksichtigen: Gibt es Schnittstellen mit der bestehenden technik? ist zusätzlich geplant, bald in neue technik zu investieren (z.B. teilbreitenabschaltung Pflanzenschutzspritze, teilflächenspezifische Düngung)?
– Welche Schritte sind erforderlich, um das System auf einem zweiten traktor aufzubauen?
– Welche Kosten kommen auf den Betrieb zu? Zu betrachten sind die investitionskosten, welche derzeit mit bis zu 40 Pr ozent gefördert werden, und die jährlich fälligen Kosten für Freischaltungen, RtK-Signal, Handytarif ...
– Wie läuft die För derung ab?Nähere infos unter lko.at
– After Sales Support: Gewährleistung, e inschulung, Unterstützung am Feld, Kosten für nachträgliche Softwareupdates, eintragung in Fahrzeugpapiere, etc.
– Funktion alitäten mit FM i S (Farmmanagement-und i nformationssysteme); Welche Systeme werden unterstützt? Fahrspurmanagement, Auf -
tragsverwaltung, Ackerschlagkartei; einspielen der Schläge als Shape Datei möglich?
– Unterstützt das System bereits die Funktion des vollautomatischen Wendemanövers am Vorgewende?
– Welche anderen Landtechnikhersteller sind kompatibel mit dem ausgewählten System?
– Was passiert bei einem Signalausfall? Gibt es eine Überbrückung?
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BLICK INS LAND 3/2023 31 LAND te CHN i K
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Wir konstruieren Qualität bis ins kleinste Detail.
Ziel sind energieautarke Bauernhöfe
Die Umstellung der Energiesysteme auf erneuerbare Ressourcen und erneuerbare Energien ist ein wesentliches Ziel der österreichischen Bundesregierung und der ökosozialen Steuerreform. Im Rahmen der Steuerreform wurde eine zusätzliche Förderschiene für land- und forstwirtschaftliche Betriebe vereinbart.
Damit soll die erhöhung der Versorgungssicherheit im Land- und Forstwirtschaftssektor erreicht werden.
Programminhalte: Zur Programmzielerreichung werden verschiedene Maßnahmen für land- bzw. forstwirtschaftliche Betriebe in folgenden Bereichen aufgesetzt:
– St eigerung des e i genversorgungsgrades mit erneuerbarer energie
Optimie rung des e nergieeinsatzes durch Energieeffizienzmaßnahmen
– Optimie rung des e nergieeinsatzes durch energie- und Lastmanagementsysteme
– Op timierung und Umstellung der landwirtschaftlichen Maschinen (Außenwirtschaft)
Das Förderungsprogramm ist modular aufgebaut. Ziel ist es, land- bzw. forstwirtschaftliche Betriebe auf ihrem Weg hin zu einem höheren energieeigenversorgungsgrad zu unterstützen. Gefördert werden e i nzelmaßnahmen, individuell gestaltbare Maßnahmenkombinationen aber auch integrierte Gesamtlösungen, die zur Zielerreichung des Programms beitragen. Zur Programmzielerreichung werden vier verschiedene Module (A, B, C, D) für land- bzw. forstwirtschaftliche Betriebe angeboten.
Modul A – „Einzelmaßnahme“: Hier können ausgewählte, vordefinier-
te e inzelinvestitionsmaßnahmen (Maßnahmenbündel) eingereicht werden, die ohne energieberatung und ohne Gesamtenergiekonzept umgesetzt werden können.
Es gibt drei vordefinierte Bündel:
– Photovoltaikanlage (bis max. 50 kWp) mit Speicher und Notstromfunktion
– Nachrüstung Speicher mit Notstromfunktion bei vorhandener Photovoltaikanlage
LeD-Systeme im innen- bzw. Außenbereich mit installation von Lichtsteuerungssystemen
Antragstellung muss VOR Umsetzung der Maßnahme erfolgen.
Wird für eine Photovoltaikanlage ein Förderantrag über das Programm „Versorgungssicherheit im ländlichen Raum – energieautarke Bauernhöfe“ gestellt, ist gleichzeitig keine Antragsstellung über die Förderschiene des eAG (Förderabwicklung über die OeMAG) zulässig!
Mod ul B – „Gesamtenergiekonzept“: Hier wird die erstellung eines Gesamtenergiekonzepts durch einen qualifizierten Energieberater gefördert. Das Gesamtenergiekonzept dient der erhebung des gesamten energiebedarfs und der
energetischen i nfrastruktur des ist-Bestands sowie der Analyse und empfehlung von geeigneten Maßnahmen zur e ffizienzsteigerung, zur erhöhung der eigenenergieversorgung sowie zur Verbesserung der Versorgungssicherheit. Für die Förderung werden maximale Beratungskosten in Höhe von 2.000 Euro (exkl. USt.) anerkannt. Die Förderung beträgt maximal 70 Prozent. Die e rstellung eines Gesamtenergiekonzepts bzw. die Vorlage eines gleichwertigen energiekonzepts ist Voraussetzung für die teilnahme an Modul C. Die erstellung des Gesamtenergiekonzepts muss bis zur endabrechnung der Maßnahmen aus Modul C abgeschlossen sein.
Programmverantwortliche Stelle: Klima- und energiefonds
Abwicklungsstelle: Kommunalkredit Public Consulting (KPC)
Detailinformationen und Antragstellung: Online unter folgenden Webadressen:
– Klima- und energiefonds: www.klimafonds.gv.at/call/lw/ – Kommunalkredit Public Consulting (KPC): www.umweltfoerderung.at/betriebe/versorgungssicherheit-im-laendlichen-raum
Zeitraum der Antragstellung: 15.02.2023 bis 28.11.2025 (12.00 Uhr)
Antragstellung VOR der Umsetzung der Maßnahme (Ausnahme Modul D)
Maximale Förderhöhe: 250.000 euro pro Betrieb
Budget: insgesamt 100 Mio. euro bis 2025
Zielgruppe: Bewirtschafter eines österreichischen land- und forstwirtschaftlichen Betriebes mit LFBiS-Betriebsnummer
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Der Weg zum Förderprogramm
Antragstellung muss VOR Umsetzung der Maßnahme erfolgen.
Für die e rstellung eines Gesamtenergiekonzepts wird von der L K-Projekt GmbH in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern ein Beratungsangebot entwick elt. i nfor mationen zum Beratungsangebot finden Sie unter www.lk-projekt.at.
Modul C – „Kombimaßnahmen“: Hier können verschiedene investitionsmaßnahmen kombiniert in einem Förderungsantrag eingereicht werden. Förderungsvoraussetzung sind unter anderem die Vorlage eines Gesamtenergiekonzepts (Modul B) und die Vorlage eines energieberatungsprotokolls über die eingereichten investitionsmaßnahmen.
Beispiele geförderter Maßnahmen im Modul C: – Energieeffizienzmaßnahmen wie beispielsweise Gebäudedämmung, LeD-Beleuchtung, Wärmerückgewinnung, Umstellung und
Optimierung von Kühlanlagen, energiesparende Wärme- und Kühlsysteme und der e i nsatz hocheffizienter Pumpen
erneuerbare energien und energiespeicherung: e rn euerbare energiesysteme (Wärme, Strom, treibstoff) kombiniert mit netzdienlichen Speicheranlagen und Notfallresilienzsystemen
– e -Mobilität wie Hof-tr aktoren, Lieferfahrzeuge – energiemanagementsysteme
Mit Steigerung der Anzahl an umgesetzten Maßnahmen entsprechend dem Gesamtenergiekonzept (Modul B) und in Abhängigkeit des mit den Maßnahmen erreichten eigenversorgungsgrades steigt die Höhe der Förderung.
Antragstellung muss VOR Umsetzung der Maßnahme erfolgen.
Für die beiden Module B und C sind die Inanspruchnahme einer qualifizierten energieberatung bzw. die Mitwirkung eines/einer energieberater:in Voraussetzung.
Modul D – „Notstrom“: Unabhängig von allen anderen Modulen und ohne inanspruchnahme einer energieberatung kann das Modul „Notstrom“ zur Förderung eingereicht werden. im Rahmen dieses Moduls wird der Umbau des Zählerkastens hinsichtlich Notstromfähigkeit mit einem Pauschalbetrag pro Betrieb gefördert.
Antragstellung erfolgt NACH Umsetzung der Maßnahme.
Alle informationen zur Förderung und einreichung sind online unter den folgenden Weblinks abrufbar: – Klima- und energiefonds: https:// www.klimafonds.gv.at/call/lw/ – Kommunalkredit Public Consulting (KPC): https://www.umweltfoerderung. at/betriebe/versorgungssicherheit-im-laendlichen-raum
Dort findet man unter anderem den Leitfaden und eine umfassende FAQ-Liste zu den Details des Förderprogramms und eine Liste der energieberater.
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Doppelte Ernte mit vertikaler bifacialer Agri-PV
Mit wachsender Bevölkerung und steigendem Energiebedarf erhöht sich auch der Flächennutzungskonflikt zwischen Photovoltaik und Landwirtschaft. Doch wie lässt sich der Konflikt lösen? Ganz einfach: Indem man die Fläche doppelt nutzt! „Die kombinierte Nutzung ein und derselben Landfläche für landwirtschaftliche Produktion als Hauptnutzung und für Stromproduktion mittels einer PV-Anlage als Sekundärnutzung“ bezeichnet man als Agri-Photovoltaik, kurz: Agri-PV (vgl. DIN SPEC 91434:2021-05)
Viele Vorteile dank vertikaler bifacialer Agri-PV
Eine besondere Agri-PV Lösung hat die Next2Sun Gruppe entwickelt. Hier werden beidseitig aktive (bifaciale) Solarmodule in einem dafür speziell entwickelten Gestellsystem feststehend auf dem Boden montiert. Durch die senkrechte Aufständerung und den flexibel wählbaren Reihenabstand (8 m müssen es mindestens sein) ist gewährleistet, dass der Landwirt seinen bestehenden Fuhrpark weiterhin nutzen kann. Dank der senkrechten Aufständerung sind ca. 90 % der Fläche weiterhin wie gewohnt bewirtschaftbar. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass durch Verschattung und Windschutz der Solarmodule positive Auswirkungen auf den landwirtschaftlichen Ertrag möglich sind. Durch den geringen Überbauungsgrad entstehen darüber hinaus hochwertige Altgrasbereiche, durch die Flächen ökologisch aufgewertet werden können. Das antizyklische Erzeugungsprofil der Solarmodule sorgt für Stromproduktion zu Zeiten geringer Stromverfügbarkeit. Damit werden die Netze entlastet und es kann ein höherer Preis am Strommarkt erzielt werden.
Erste vertikale bifaciale Agri-PV Großanlage in Österreich
Die Next2Sun Austria GmbH, Teil der Next2Sun Gruppe, die schon seit einigen Jahren mit dem Next2Sun-Solarzaun sehr erfolgreich auf dem österreichischen Markt ist, will nun auch den Ausbau von Agri-PV in Österreich vorantreiben. Im letzten Jahr wurde auf einer Fläche von 5 ha die erste vertikale bifaciale Agri-PV Großanlage im steirischen Neudorf an der Mur errichtet. In dem 2 MWp Solarpark sollen künftig u.a. Ölkürbisse angebaut werden. Ein sehr schönes Beispiel dafür, wie Landwirtschaft und Stromproduktion nebeneinander funktionieren können.
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Brennholz richtig kalkulieren
Produktionskosten im Blick behalten und Preissteigerungen weitergeben: Die aktuellen Kostenexplosionen treffen auch die bäuerlichen Betriebe in der Brennholzerzeugung. Umso wichtiger ist es für die Betriebe, die Produktionskosten genau im Blick zu behalten und die Preissteigerungen am Markt unterzubringen.
Der größte Anteil der Kosten entfällt auf den Rohstoff. Als Referenz gilt hier der Preis für industriefaserholz. Zu beachten gilt, dass je Festmeter Holz rund 1,4 Raummeter Brennholz entstehen. Bei einem Buchen-Faserholzpreis von 70 e uro je Festmeter ergeben sich also Kosten von 50 euro je Raummeter (Werte 2022).
Doch das ist erst der Anfang. Das Holz muss von der Forststraße zum Hof gebracht werden. Anschließend muss es abgeschnitten, g espalten und wieder zu Stößen aufgerichtet werden. Nach der Lagerung wird es individuell, gemäß
Kundenwunsch, zugeschnitten und zum Kunden transportiert.
All diese Schritte verursachen Kosten. Richtwerte zu diesen Positi
onen liefern die ÖKL-Richtwerte für Maschinenselbstkosten und Arbeitskosten. Hinzu kommen gerade jetzt auch die Mehrkosten für e im Jahresvergleich deutlich gestiegenen Dieselpreise. Schlussendlich kommt auch noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 13 Prozent dazu.
Aktuelle Preise nutzen Auch wenn das jetzt zu verkaufende Brennholz bereits vor zwei Jahren produziert wurde, ist es bei all diesen Kosten wichtig, immer mit den aktuellen Preisen zu kalkulieren. Die Produktionskosten bilden stets die unterste Grenze des möglichen Verkaufspreises. fairer Gewinn darf noch hinzu-
gerechnet werden. Die Berücksichtigung all dieser Faktoren ergibt schlussendlich den finalen Verkaufspreis. trotz gestiegener Kosten ist Brennholz in der Regel noch immer dreimal so günstig wie Heizöl.
Brennholzpreis kalkulieren e in tool zur Berechnung des Brennholzpreises liefert der Waldverband Steiermark auf seiner Website zum kostenlosen Download. Der „Brennholzkalkulator“ in Form einer Excel-Datei hilft Bauern bei der Berechnung der Produktionskosten für einen Raummeter ofenfertiges Brennholz bei motormanueller Produktion. Dabei können Rohstoffkosten, die eigene Arbeitsleistung je Stunde sowie die Auslastung der Maschinen eingegeben werden. Standardmäßig wird der aktuelle Buchenholzpreis zugrunde gelegt. Der Wert am ende stellt die Produktionskosten dar, ein fairer Gewinn darf noch hinzugerechnet werden.
Link: www.waldverband-stmk.at und auf den Brennholzkalkulator in der Infobox rechts auf der Startseite klicken. Klaus Engelmann, Landwirtschaftskammer Steiermark
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FORS t Foto: © Adobe Stock
Tipps für den Krananhängereinsatz
Der Krananhänger ist das wichtigste Rückemittel im Bauernwald. Die Rückung ist aber auch mit einigen Gefahren verbunden. Lesen Sie hier, worauf Sie dabei achten müssen.
Von Bernhard Henning
Der Krananhänger bringt einige Vorteile gegenüber dem Bodenzug mit der Seilwinde. Beim e i nsatz des Krananhängers werden Boden und Holz geschont. Dank der höheren Geschwindigkeit können auch längere transportdistanzen mit dem Krananhänger zurückgelegt werden als beim Bodenzug. Dies ist insbesondere bedeutend für landwirtschaftliche Betriebe, die einen gewissen eigenbedarf an Holz haben.
Mit dem Krananhänger kann das frisch geschlägerte Holz auf den Hof gebracht und dort weiter bearbeitet werden. Verfügt der Krananhänger über eine Straßenzulassung, so ist auch die Benutzung öffentlicher Straßen möglich. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Vorteile, die erklären, warum Krananhänger bei Landwirten so beliebt sind.
Vorteile gegenüber dem Bodenzug:
Schneller transport des Holzes von der Rückegasse zum Lagerplatz
Kleinmengen können auf einem zentralen Lagerplatz konzentriert werden
– K eine Beschädigung von Rückegasse und Forststraße durch Holz, das auf dem Boden schleift
– P latzsparende Lagerung, getrennt nach Sortimenten
Holztransport bei Kurzstrecken bis ins Sägewerk möglich
– Möglichkeit, mittels Drallkegel oder Spaltzange e n ergieholz zu spalten und an einem geeigneten Ort für die trocknung zu lagern
Krananhänger verfügen auch über eine gute Geländegängigkeit. Mit angetriebenen Hängern können Hangneigungen bis zu 35 Prozent befahren werden. Ohne Antrieb begrenzen die eigenschaften des Zugfahrzeuges die e insatzmöglichkeiten, als Richtwert werden 20 Prozent Geländeneigung genannt. Der einsatz eines Krananhängers erlaubt auch die exakte So rtierung und bessere Ablage des Holzes. Der optimale einsatz verlangt aber geschulte und geübte Maschinenführer.
Mit oder ohne Seilwinde Beim idealen e insatz des Krananhängers wird das Holz per Sappel vorgerückt und in Bündeln an der
Rückegasse abgelegt und schließlich vom Krananhänger aufgenommen und abtransportiert. in manchen Fällen kann es aber notwendig sein, dass der Krananhänger mit der Seilwinde kombiniert werden muss. So ist es bei Starkholz, vor allem bei Laubholz, möglich, dass einzelne Bloche zu schwer sind, um sie mit der Hand vorzurücken. Dann ist der kombinierte einsatz von Seilwinde, die die einzelnen Sortimente zur Rückegasse vorrückt, und Krananhänger, der die weitere Bringung durchführt, durchaus sinnvoll. Der Krananhänger selbst ist aber nicht zum Vorrücken gedacht. Mit dem Kran soll das Holz in den Rungenkorb abgelegt werden, aber nicht zur Rückegasse vorgerückt werden! Dabei besteht die Gefahr, dass der Krananhänger kippt, zudem wird die Maschine stark belastet. Krananhänger dürfen nur bis zum oberen Rand des Schutzgitters beladen werden, da sonst die Gefahr besteht, dass Stämme rutschen und den Maschinenführer schwer verletzen. Außerdem sind aufgrund der einsatzbedingungen und des tra nsportgewichts Krananhänger mit einer Fremdbremsanlage auszustatten.
Kontrolle und Mängel beheben
Vor der inbetriebnahme ist der Ladekran vom Maschinenführer ausführlich zu kontrollieren. Dabei soll besonders auf Lecke, Brüche und andere Defekte geachtet werden. Alle Funktionen sind zu überprüfen, so soll auch der Kran in alle Richtungen ausgefahren werden. Allfällige Mängel sind zu beheben, wie etwa der Austausch von lecken Hydraulikölen. erst nach Behebung solcher Mängel darf der Krananhänger eingesetzt werden. Bei niedrigen temperaturen erhöhen
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sich der Verschleiß von Dichtungen sowie die Gefahr von Schlauch- und Metallbrüchen. Bei solcher Witterung darf die Hubkraft des Krans nicht bis zum Maximum ausgeschöpft werden. Bei hohen temperaturen sollte auf die temperatur des Hydrauliköls geachtet werden. ist diese zu hoch, leidet die Ölqualität und es kann zu Schädigungen der Dichtungen führen.
Feinerschließung planen Durch die Feinerschließung soll das gefällte und aufgearbeitete Holz vo m Fällort zum Holzlagerplatz transportiert werden. Für sein Feinerschließungskonzept stehen dem bäuerlichen Waldbesitzer vier verschiedene Arten von transportwegen zur Verfügung: Seilzuggasse, Rückegasse, Rückeweg und Seiltrasse. Welche die richtige ist, hängt von den jeweiligen Bestandeseigenschaften ab. in manchen Fällen wird auch eine Kombination mehrerer e rschließungsarten sin nvoll sein. Das optimale e rschließungskonzept schont den verbleibenden Bestand senkt die Holzerntekosten und benötigt nur ein Minimum an Waldfläche. In der Praxis wird der Landwirt den einen oder anderen Kompromiss bei der Gestaltung der Feinerschließung eingehen müssen. Gleichzeitig lohnt es sich aber, das Wegenetz
auf seine Funktion zu überprüfen, nicht nur weil dadurch möglicherweise die Rückekosten gesenkt werden können, sondern auch weil die Feinerschließung über viele Jahre hinweg verwendet wird.
Die Wahl der optimalen Feinerschließung hängt daher von mehreren Faktoren ab, die bei deren Planung unbedingt beachtet werden sollten:
– Wie steht es um die topographie? ist der Bestand für Forsttraktoren befahrbar oder sind die Hänge so
steil, dass nur mit dem Seilkran gerückt werden kann?
– G ibt es sogenannte negative Kardinalpunkte wie Nassgallen, größere Felsblöcke oder Wildbäche, die bei der Planung der Feinerschließung berücksichtigt werden müssen?
– Wo befinden sich die nächsten Holzlagerplätze?
Wird mit Seilwinde oder Krananhänger gerückt? Der durchschnittliche Krananhänger hat eine Reichweite zwischen 6 und 8 m, daher braucht es alle 14 bis
16 m eine Rückegasse. Die Vorrückung mit der Seilwinde erlaubt größere Abstände zwischen den Rückegassen, allerdings sollten diese nicht zu lang werden, denn je länger die Seillinie ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass Bäume durch den Seilzug beschädigt werden.
– Gibt es die Möglichkeit der Wegevernetzung? Gerade im Kleinwald kommt es immer wieder vor, dass Forststraßen und Rückegassen knapp nebeneinander liegen, weil die Waldbesitzer sich bei der erschließung nicht miteinander abgesprochen haben. Von gemeinsam genutzten Wegen profitieren aber beide Seiten.
A usgehend von diesen örtlichen Gegebenheiten entwickelt der Landwirt sein e rschließungsk onzept. Was bei der Feinerschließung unbedingt zu beachten ist, ist der Umstand, dass die tran sportwege keine Kurven enthalten sollten. Vor allem beim Langholztransport sind Kurven sehr hinderlich, aber auch der beladene Krananhänger steuert sich auf gerader Strecke leichter. Seiltrassen sollten ebenfalls entlang der Hanglinie geplant werden.
d I Bernhard Henning ist Forstfachjournalist
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Jenseits des Horizonts
Die Zukunft der Herstellung von landtechnischen Produkten könnte auch in Indien liegen. Diesen Eindruck nahm STEFAN NIMMERVOLL von einer Reise zu Balkrishna Industries Ltd. (BKT) in Bhuj im Bundesstaat Gujarat mit.
Unsagbare Armut neben einer aufstrebenden industrie. Günstige Arbeitskräfte und eine teilweise bestens ausgebildete Jugend. So präsentiert sich indien dem staunenden Gast aus e u ropa. i n diesem Umfeld mausert sich BKt mit Hauptsitz in der Megametropole Mumbai zu einem immer bedeutenderen Lieferanten im „Off-Highway“-Reifensektor. Bis 2026 will das Unternehmen 600.000 tonnen Reifen produzieren und einen Umsatz von zwei Milliarden Dollar machen. Das entspricht grob einer Verdoppelung der bisherigen Zahlen.
Agrimax sorgt für Bekanntheit
Bekannt wird der Konzern Landwirten vor allem für den Namen „Agrimax“ sein – einer Serie, die mittlerweile auch auf zahlreichen europäischen traktoren und Maschinen montiert wird. Dass dahinter ein indischer Hersteller steht, dürften viele aber nicht wissen. Gegründet wurde
das börsenotierte Unternehmen 1987.
Gelenkt wird es auch heute noch von der Familie Poddar. Joint Managing Director Rajiv Poddar erklärte den ambitionierten Plan: „Die weltweite Reifennachfrage wächst und wir sehen keine Anzeichen dafür, dass sie sich in den nächsten fünf Jahren verlangsamen wird. Das Geschäft von BKt ist im Vergleich zu vor der Pandemie um 49 Prozent gestiegen.“ Das Wachstum habe immer mit der Nachfrage Schritt gehalten. Dies sei eine solide Grundlage für die Ziele und investitionen.
Starker Ausbau Konkret wird das Werk in Bhuj in Gujarat von 137 Hektar Grundfläche im Jahr 2021 auf 323 Hektar zum e n de des heurigen Jahres erweitert. Der erste Reifen in der nunmehr wichtigsten Fabrik des Konzerns ist 2012 vom Band gerollt. Zuvor waren in der Gegend nichts als Wüste und ein paar ärmliche
Dörfer. „Seit wir viele Kilometer tri nkwasser- und Stromleitungen verlegt haben, wächst der Standort exponentiell“, ist Rajiv Poddar stolz.
Das Werk ist zu einer unwirklichen Oase geworden. BKt legt aber Wert darauf, dessen Nachhaltigkeit zu betonen. Jeder tropfen Wasser werde gereinigt und recycelt, für die Familien der Arbeiter wurden moderne Wohnungen errichtet und demnächst soll auch eine Schule für die Kinder aus der Region entstehen. Die energie für die Prozesse wird in einem Blockheizkraftwerk und über Photovoltaikanlagen direkt am Gelände selbst gewonnen, um nicht vom instabilen öffentlichen Stromnetz abhängig zu sein.
Neben der erweiterung der Produktionskapazitäten sollen auch zusätzliche moderne Maschinen für präziseres, effizienteres und schnelleres Arbeiten kommen. Bereits seit 2017 wird in Bhuj auch
Aktivruß und Halbaktivruß hergestellt. Diese beiden Komponenten kommen für die Lauffläche und die Seitenwandmasse zum einsatz.
Die Forschungsabteilung arbeitet zudem an einem „Speciality Carbon Black“. Rajiv Poddar unterstreicht den hohen Reinheitsgrad und den niedrigen Ascheanteil dieser Neuentwicklung. Das Gas, das bei der Herstellung des Rußes entsteht, wird in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage gesammelt. Damit können 215.000 to nnen Kohle pro Jahr eingespart werden. i nsgesamt wolle BKt weiter an Bedeutung für den Reifenmarkt für Baumaschinen und Agraranwendung gewinnen. „Dabei handelt es sich nicht um ein vages Vorhaben, sondern um einen gut durchdachten umfangreichen Wachstumsplan“, so Poddar.
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Fotos: © Nimmervoll
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Schwader, Ladewagen, Ballenpressen, Feldhäcksler und noch vieles mehr. Hier ist die Beschreibung „ultimativer Grünlandtag“ wohl keine Übertreibung. es ist wirklich alles zu sehen, was das Grünlandtechnikherz begehrt. Aber nicht nur das Maschinenaufgebot kann sich sehen lassen. Neben den Vorführungen bietet Krone auch ein buntes Rahmenprogramm für die Großen und Kleinen an. Ladies-Lounge, Hubschrauberrundflüge, Hüpfburg – all das ist nur ein Auszug, was Sie in der trautenfels-Arena erwartet.
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Patura: Fressplatzabtrennung
Die neuen Fressplatzabtrennungen von Patura sorgen in Kombination mit einem erhöhten Antritt für ein ruhigeres Fressverhalten und somit für eine bessere Futteraufnahme. e in weiterer Vorteil ist, dass die Stan dfläche weniger verschmutzt wird: Die Kühe treten gerade in das Fressgitter hinein und ebenso wieder heraus, gleichzeitig wird ein Abliegen verhindert.
Die Patura Fressplatzabtrennung steht in zwei Varianten zur Auswahl: mit Bodenplatte zum Aufdübeln auf dem Antritt sowie mit t-Schellen zur direkten Befestigung am Fressgitter.
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Guntamatic mit Weltneuheit!
Der österreichische TOP-Anbieter für Biomasseheizungen Guntamatic stellte auf der Energiesparmesse Wels die weltweit erste „Aktiv-Pflanzenkohle“-Hackschnitzelheizung für Landwirte vor.
Landwirte können mit dem Guntamatic Powerchip BiOCHAR (50, 75 oder 100 kW) künftig im Nebeneffekt zum normalen Hackschnitzel-Heizbetrieb bis zu 25 Prozent einer besonders hochwertigen und sauberen Aktiv-Pflanzenkohle (bis zu 30.000 Liter pro Jahr bei einem Bedarf ab ca. 3.000 Liter/ha) erzeugen. Die erzeugte Pflanzenkohle wird ohne manuellen Aufwand automatisch in eine Güllegrube, ein Güllefass oder einen Behälter ausgebracht und kann in Folge doppelt so viel Stickstoff und 4 x so viel Phosphordünger aufnehmen und diese nach der Ausbringung auf das Feld oder die Wiese besonders langsam abgeben. Zudem speichert die hochwertige Pflanzenkohle (mit einer Oberfläche bis über 1.500 m² pro g) das Wasser extrem lange und gilt als eine der wichtigsten Möglichkeiten gegen Dürre und Klimaer-
wärmung. Die von Guntamatic erzeugte Pflanzenkohle hat zudem die Fähigkeit, Schadstoffe zu binden und damit den Pestizid- und Antibiotikabedarf deutlich zu reduzieren. Experten sind sich einig: Der Boden der Zukunft wird ein terra-preta-Boden sein und dazu viel Pflanzenkohle enthalten. Da es einige Zeit dauert, derartige Böden aufzubauen, ist es sinnvoll, so früh wie möglich damit zu beginnen. Die von Guntamatic patentierte Karbonisierung, Reinigung und Austragung ermöglicht eine besonders hohe Qualität der „Aktiv-Pflanzenkohle“.
Als Betreiber können Sie jederzeit zwischen dem Pflanzenkohlebetrieb oder einem reinen Heizbetrieb wählen. ein großartiger Nebenef -
fekt besteht darin, dass durch 25 Pr ozent Pflanzenkohleanteil bis über 50 Prozent CO 2 ca. 3000 Jahre lang im Boden abgespeichert werden. Das heißt, diese Heizungen arbeiten nicht nur CO 2-neutral, sondern sind die erste wirtschaftliche Lösung, große Mengen CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen und über Jahrtausende im Boden einzulagern. Guntamatic Heizungen
können damit erstmals den CO 2Gehalt auf unserem Planeten ohne größeren Aufwand deutlich reduzieren.
Sollten Sie sich derzeit noch nicht für eine derartige tech nologie entscheiden wollen, können Sie unsere Powerchip-Geräte (auch ohne Pflanzenkohlemodul eine der besten Hackschnitzelheizungen der Welt) ab der Modellreihe 4/2023 jederzeit mit unserem neuen BIOCHAR Aktiv-Pflanzenkohle-Modul nachrüsten.
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Bauernfeind: ideal für die Gebäudeentwässerung
Die PP-MEGA-Schächte der Firma Bauernfeind sind eine ideale Ergänzung des qualitativ hochwertigen PP-MEGA-Rohrsystems.
Die Standardausführung, bestehend aus einem Schachtboden DN/iD 400 mit zwei Zuläufen DN/ iD 100 mm sowie einem Ablauf DN/ iD 150 mm und einem ein Meter langen Schachtrohr, eignet sich optimal für die Regenableitung und Dränagierung von Häusern und landwirtschaftlichen Gebäuden. Schachtböden mit anderen Anschlüssen sind ebenfalls erhältlich. Die Anschlüsse sind für die PP-MeGA-Rohre und -Drän ausgelegt, mit Hilfe eines Überganges kann eine PVC-Leitung angeschlossen werden. Komplett wird der Schacht entweder mit einer nicht befahrbaren Kunststoffabdeckung oder mit einem teleskopadapter, welcher sich stufenlos in der Höhe verstellen lässt, und dem dazu passenden einlaufgitter.
Als größere Variante bietet sich
der Standardschacht in DN/iD 600 mit einem 0/1-Gerinne(Anschlüsse DN/OD 160-400), einem 1/1-Gerinne (Anschlüsse DN/OD 200-400) oder einem 3/1-Gerinne (Anschlüsse DN/OD 160 bis 315) an.
Die PP-MeGA-Schächte haben gegenüber den herkömmlichen Betonschächten einen wesentlichen Vorteil – ihr geringes Gewicht. Dadurch wird sowohl der transport als auch der e inbau um einiges einfacher und unkomplizierter. tro tzdem hält das Schachtrohr dank des welligen Rohrprofiles Verformungen durch seitliche Druckbelastungen wesentlich besser stand als herkömmliche Kunststoffschächte.
Sollten die Standard-Schächte für ein Bauvorhaben nicht geeignet sein, können selbstverständlich auch Sonderlösungen
angefertigt werden. Um sich ein unverbindliches, kostenloses Angebot erstellen zu lassen, ist lediglich eine Handskizze oder ein Plan notwendig!
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DN/ID 100 - 1600 mm
Wandstärke
ÖNORM EN 13476-3
Stall-, Hallen-, Hausbau usw.
PP-MEGA-Rohr 12
DN/ID 150 - 1600 mm
Dieses Rohr bekommt seine hohe statische Tragkraft durch die innovative Wellung (technischer Aufbau) der Außenwand.
Innenwand:
Innenwand:
Bei den kleinen Rohrdurchmessern ist die Mindestinnenwandstärke beim SN 12 viel dicker als in der Norm vorgeschrieben wird.
Zu- und Ablauf für Teiche
Österreichische Post AG MZ 02Z033612 M SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“
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DN 100
www.bauernfeind.at 07277/2598 Irrtum, Druckund Satzfehler vorbehalten! alle Preise inkl. MwSt. Aktionen gültig bis 31.03.2023
DN 100 DN150
4,99 €/lfm SN8 PP-MEGA-Drän
• höhere Stabilität gegenüber PVC-Rohr SN4, Tunnelrohr und Dränageschlauch PP-MEGA-Bogen 8 15°, 30°, 45° oder 90°
Teleskopadapter wird dem Einbauniveau angepasst
verstärkte Innenwand ≥ 3 mm
Außenwand:
Bauvlies 200 g/m² - 4 x 100m AKTION PVC Rohre DN 110 - 500 mm
Länge: 5 m PVC-Zubehör DN 110 - 315 mm