style in progress 1/2019 – Deutsche Ausgabe

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SO LÄUFT’S

B e s s e r m ac h e n – O m n i ta i l

„WIR BIETEN KNOWLEDGE, KONTAKTE UND BUSINESS“ Mit einem spannenden Programm bietet die #Fashiontech Berlin der Branche Gelegenheit, sich für die Herausforderungen der Digitalisierung zu rüsten. Michael Stracke über die Highlights der Konferenz. Interview: Stephan Huber. Foto: #Fashiontech Berlin

Die #Fashiontech Berlin richtet sich an die Modebranche in einer Phase des disruptiven Wandels. Kann so eine Veranstaltung diesen Wandel mitgestalten? Natürlich, das ist der Grund, warum die #Fashiontech Berlin vor viereinhalb Jahren initiiert wurde. Als Premium Group haben wir ein Interesse daran, dass die Fashionindustrie weiterhin wettbewerbs­ fähig bleibt. Wir bringen Entscheidungsträger der Fashion- und Tech-Branche zusammen. Wir wollen der Branche zeigen, wie wichtig Digitalisierung ist. Wenn man sich als Unternehmen – egal welcher Größe – nicht jetzt damit auseinandersetzt, wird man mei­ ner Meinung nach auf Dauer nicht überlebensfähig sein. Wir wollen vermitteln, dass die Digitalisierung eine Chance darstellt und Spaß macht. Tut sich unsere Branche mit der Digitalisierung besonders schwer? Meiner Meinung nach hinkt die Fashionbranche anderen Bran­ chen einige Jahre hinterher. Dies hat vor allem auch damit zu tun, dass viele Unternehmen aus dem Fashionbereich dem Mittelstand angehören, welcher sich mit Veränderungen generell schwer tut. Natürlich gibt es aber auch einige spannende Unternehmen, die auf­ gezeigt haben, wie es geht. Wie sich die Otto Group in den letzten Jahren verändert hat, sucht seinesgleichen. About You, welches sich selbst eher als Tech-Unternehmen sieht, ist ein wahnsinnig spannen­ der Best Case. Genau deswegen bringen wir C-Level-Vertreter dieser Unternehmen auf die Main Stage, um aufzuzeigen, was möglich ist. In welchen Unternehmensbereichen müssen Anpassungsprozesse stattfinden, um im Zeitalter der Digitalisierung mithalten zu können? Mit zunehmender Digitalisierung ändert sich auch das Anforde­ rungsprofil an Mitarbeiter, weswegen wir Future of Work im Januar 2019 zum Thema machen. Mit der Digitalisierung wird es neue Job­ profile geben, für die zentrale Steuerung der Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Unternehmen. Außerdem muss sich inzwischen jedes Unternehmen in der Fashionbranche überlegen, wie es Mitarbeiter im Bereich Digitalisierung für sich gewinnen kann. Die Nachfrage nach kompetenten Mitarbeitern im Technologiebereich steigt. Momentan bevorzugen Developer es oftmals, ein eigenes Start-up aufzubauen oder folgen den großen Gehaltschecks der Tech-Giganten. Aber erfreulich ist: Jeder Mensch liebt und benötigt Fashion. Genau deswegen ist die Branche so spannend für Start-ups. Die #Fashiontech Berlin ist ein junges Format. Wie bist du mit der Entwicklung zufrieden? Wir sind extrem zufrieden mit der Entwicklung. Das merken wir vor allem durch die Anfragen, die uns aus der ganzen Welt erreichen. 146

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Michael Stracke zeichnet für die Inhalte der #Fashiontech Berlin verantwortlich. Er ist stolz auf die Internationalität der Veranstaltung, die mit Vorträgen, Masterclasses und Ausstellungsbereich hochkarätigen Input zu Fashion und Tech liefert.

Anscheinend hat sich herumgesprochen, dass man sich bei uns mit den relevanten Entscheidungsträgern der Fashion- und Tech-Bran­ che austauschen kann. Das Speaker-Programm sucht seinesgleichen in Europa. Dass wir Fashionikonen aus den USA für die #Fashion­ tech Berlin begeistern konnten, zeigt auf, welchen Stellenwert wir international haben. Sogar Jerome Lambert, CEO von Richemont, der0 leider aus zeitlichen Gründen nicht dabei sein kann, hat uns mitgeteilt, dass er persönlich Sorge dafür tragen wird, dass alle Richemont Fashion & Accessoires Maisons vor Ort als Teilnehmer vertreten sein werden. Das macht uns natürlich stolz. Die Exhibition Area hat sich im Vergleich zum Juli verdreifacht. Die Zahl der Masterclasses wurde ebenfalls ausgebaut und bietet ein be­ sonders breites Spektrum an Diskussionsthemen. Berlin ist hinter London die Nummer zwei auf der europäischen Start-up Heatmap. Hat die Politik auch schon verstanden, wie wichtig es ist, führender Technologie- und AI-Standort zu sein? Die Politik muss sich überlegen, ob die aktuellen Regularien für Unternehmen noch zeitgemäß sind. Positiv ist, dass die Politik definitiv verstanden hat, wie wichtig es ist, sich dem Thema Digi­ talisierung anzunehmen. Nicht umsonst haben Dorothee Bär und Angela Merkel das Fashion Council Germany im vergangenen Juli ins Bundesministerium eingeladen. Letztendlich muss man sagen, dass Berlin vor allem dank der Inno­ vationskraft der Start-ups die digitale Hauptstadt Deutschlands ist und auf Augenhöhe mit europäischen Metropolen wie London und Paris steht. Die Politik muss schauen, dass entsprechende Rahmen­ bedingungen geschaffen werden, damit dies auch weiterhin der Fall bleibt. Programmieren muss auf den Lehrplänen in Schulen stehen. Die Generation X hat sich zum Beispiel das Coding meistens selber beigebracht. Wie groß wird der Sprung erst sein, wenn man dies von Kindesbeinen an erlernt. Mit der kommenden Veranstaltung gibt es einige Änderungen. Was erwartet die Besucher? Als Besucher der Premium Group hat man nach wie vor kostenlosen Zugang zur Exhibition Area und den Masterclasses. Neu ist, dass die Keynotes der internationalen C-Level-Speaker 240 Euro Eintritt kosten werden, wobei man betonen muss, dass wir damit immer noch um ein Drittel günstiger als unsere Wettbewerber sind, auch international. Auch werden wir noch mehr Räume zum Networken schaffen. Denn schließlich ist dies ein Vorteil von Konferenzen, dass man innerhalb eines Tages neben Knowledge, neuen Kontakten und Inspirationen auch neues Business mit nach Hause nehmen kann. Warum soll man die #Fashiontech Berlin besuchen? Wir sind international und haben ein großartiges Angebot. Man kann sagen, dass ein C-Level-Executive an einem Tag auf der #Fashiontech Berlin mehr über die digitale Transformation und die Herausforderungen der Zukunft lernen kann, als dies im Arbeits­ alltag über ein gesamtes Jahr möglich wäre.


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