SO LÄUFT’S
b e s s e r m ac h e n – G r e e n ovat i o n
JETZT HANDELN!
Diskutiert wird schon lange. Doch was kann man in der Mode- und Textilbranche kurz- und mittelfristig besser machen, um mehr Nachhaltigkeit in der textilen Kette konkret durchzusetzen? Diese Frage stellten wir unterschiedlichen Akteuren, die sich mit der komplexen Thematik beschäftigen. Text: Ina Köhler. Illustrationen: Claudia Meitert@Caroline Seidler
DIE BRANCHE VERÄNDERN
Thimo Schwenzfeier, Show Director Neonyt bei der Messe Frankfurt „Nachhaltigkeit muss konsequent mitgedacht werden. Modelabels, die bei Neonyt ausstellen, müssen beispielsweise klare soziale und ökologische Kriterien erfüllen. Ein bisschen Biobaumwolle zu verwenden, reicht also nicht aus. Innovationskraft spielt ebenso eine zentrale Rolle. Klar ist aber: Um langfristig Erfolg zu haben, müssen nachhaltige Modelabels vor allem den modischen Zeitgeist treffen. Unsere Vision ist es, die Branche zu verändern. Durch Zusammenarbeit und Innovation, Nachhaltigkeit und Technologie. Dafür haben wir die Business- und Kommunikationsplattform Neonyt gebildet. So bieten Nachhaltigkeit und Innovation eine noch breitere Bühne und schaffen für den passenden Rahmen, um neue Geschäftspartner zu finden, Ideen auszutauschen und sich gegenseitig neue Impulse zu geben. Im Januar widmen wir uns mit dem Thema Wasser erstmals einem gemeinsamen Schwerpunktthema. Auf der Konferenz Fashionsustain, zentraler Bestandteil des Hubs, dreht sich diesmal alles rund um die hochaktuellen Themenkomplexe von Mikroplastik bis ‚Water Stewardship‘. Was auf der Konferenzbühne diskutiert wird, wird im Ausstellungsareal Showcase of Change erlebbar gemacht. Vorab läuft zudem ein zweitägiger Thinkathon.“
NACHHALTIGES HANDELN IST EIN MUSS
Georg Dieners, Generalsekretär OEKO-TEX® Service Group „Das Thema Nachhaltigkeit wird mittlerweile breit diskutiert und angesichts des globalen Ressourcenverbrauchs ist nachhaltiges Handeln ein Muss. Prozesse und Lieferketten müssen ökologisch und sozial verantwortlich optimiert werden. Hierbei kann das STeP Label von OEKO-TEX® helfen. Mit diesem Zertifikat stellen wir sicher, dass bei den Arbeitslöhnen in den Produktionsländern die dortigen gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. In den von uns zertifizierten Unternehmen gibt es Versammlungsfreiheit, die Gewerkschaften sind zugelassen und es gibt keine Kinderarbeit. Mit dem OEKO-TEX® Standard Made in Green kombinieren wir die Beurteilung der Produktionsstätten und der Produktprüfung. Und noch eine Einschätzung zum Textilbündnis: Der Grund für die Initiative durch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller 2014 waren die schlechten Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern. Ich sehe es als Teilerfolg, dass alle großen Protagonisten der Branche an einen Tisch geholt wurden und das Thema Nachhaltigkeit eine breitere Öffentlichkeit fand. Nun müssen allerdings auch Taten folgen. OEKO-TEX® bietet Brands und Retailern Lösungen. Jetzt ist es an den Unternehmen, aktiv zu werden.“ 094
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