Foto: Franziska Hochuli
HYDRO
Veranstaltung
Circa 90 Kleinwasserkraftinteressierte waren zur diesjährigen Fachtagung von Swiss Small Hydro nach Münchenstein im Kanton Basel-Landschaft gekommen.
FACHTAGUNG KLEINWASSERKRAFT SETZT FOKUS AUF DAS THEMA „SCHUTZ UND NUTZUNG“ Am 13. Mai 2022 fand der traditionelle Kongress von Swiss Small Hydro (SSH) unter dem Titel „Schutz und Nutzung" statt. In diesem Jahr nahmen 90 interessierte Personen an der Veranstaltung in Münchenstein im Baselland teil, die am Vormittag dem Erfahrungsaustausch im Bereich der Kleinwasserkraft gewidmet war. In ihren jeweiligen Reden betonten der Walliser Nationalrat und Präsident von SSH, Benjamin Roduit, sowie der Regierungsrat Isaac Reber (BL), dass die Kleinwasserkraft insbesondere für die dezentrale Energiegewinnung heute und in Zukunft eine Bedeutung im Schweizer Energiemix habe und gleichzeitig der berechtigten Schutz- Ansprüche der Gewässer gerecht werden müsse. Dieses Spannungsfeld von „Schutz und Nutzung“ wurde auch in den verschiedenen Präsentationen immer wieder adressiert.
W
ie man der gleichwertigen Betrachtung von Schutz und Nutzungsanliegen gerecht werden kann, zeigte Dr. Yves C. Zimmermann von der kantonalen Bau- und Umweltschutzdirektion BaselLandschaft anhand von Planungskonzepten. Wie eine numerische (3D) Simulation bei der Planung und Umsetzung des Fischaufstiegs hilft, wurde von Prof. Henning Lebrenz vom Departement für Wasserbau und Wasserwirtschaft der FH Nordwestschweiz vorgestellt. Er erläuterte auch, wie die physikalische Modellierung zur Optimierung von Kraftwerkselementen beitragen kann. Christian Dupraz vom Bundesamt für Energie
präsentierte die Ausgestaltung der Förderung der Wasserkraft mit Investitionsbeiträgen ab 2023, wie sie sich aktuell in Vernehmlassung befindet. Die Veranstaltung wurde durch eine kleine Ausstellung von sechs in der Kleinwasserkraft tätigen Unternehmen sowie durch die Besichtigung der beiden Birs Kraftwerke Obermatt und Büttenen 1 und 2 ergänzt. JEDE KILOWATTSTUNDE ZÄHLT Im Rahmen der Generalversammlung beschlossen die Mitglieder von Swiss Small Hydro mit großer Mehrheit ein zentrales Thema, das bereits drei Monate zuvor öffent-
lich gemacht wurde: Die Lancierung der Initiative „Jede Kilowattstunde zählt“. Das übergeordnete Ziel hinter der Initiative ist die Dekarbonisierung der Energieversorgung bei gleichzeitiger Verbesserung der Versorgungssicherheit. Der Ausbau der Erneuerbaren soll in der Bundesverfassung verankert werden, um die Blockade bei der Energiewende zu überwinden. Swiss Small Hydro fordert nun offiziell, dass sämtliche Hürden aus dem Weg geräumt werden sollten, die eine Nutzung erneuerbarer Energien behindern. Der Präsident des Kleinwasserverbands, der Walliser Nationalrat Benjamin Roduit sagte in seiner Rede: „Es darf kein Tabu mehr sein, in
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