ARTMAPP #25, Winter 2020/21

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Maurizio Nannucci, LOVE, 2013, © Künstler, Foto: Gerhard Sauer

I nt e r v ie w m it M a rl i H opp e - R it t e r

Quadratur des Kreises M a r l i H o p p e - R i t t e r : „ D i e K u n s t l e h r t z u s e h e n , s i e l e h r t , d i e D i n g e z u h i n t e r f ra g e n .“

Kunst und Künstler waren schon immer stark von ­M äzenen abhängig. Der gesamte globale Kunstkanon wäre eine dürfti­ ge Angelegenheit, hätte es nicht zu allen Zeiten und in allen Kulturen private Kunstförderer gegeben. Derzeit, u ­ nter den Bedingungen der Corona-Pandemie, ist dieser ­symbiotische Zusammenhang zwischen Kunstproduktion und dem En­ gagement von privaten Geldgebern noch augenf älliger ­g eworden. Staatliche Fördermittel wurden zwar bereitge­ stellt, doch die Zuteilung der nach dem Gießkannenprinzip ausgeschütteten Gelder erfolgt mitunter nach betriebs­ wirtschaftlichen Kennzahlen, die an den Realitäten des Kunstbetriebs vorbeigehen. Um den speziellen Lebens- und

Arbeitsmodellen der Künstler gerecht zu werden, braucht es das Engagement von privaten Sammlern und Stiftungen, die mit ihrer Expertise gezielt bestimmte Projekte und Kunstschaffende fördern. Marli Hoppe-Ritter ist Miteigen­ tümerin der Firma Ritter Sport, gründete eine Stiftung zur Förderung der Kunst und zeigt ihre umfangreiche Kunst­ sammlung im vor 15 Jahren eröffneten Museum Ritter in Waldenbuch bei Stuttgart. Hansjörg Fröhlich sprach mit Marli Hoppe-Ritter über Ateliers in einer ­ehemaligen Scho­ kofabrik, das gesellschaftliche Potenzial von Kunst und über die Qua­dratur des Kreises.


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