FLEET MANAGEMENT MaaS
Wie Mobility as a Service die Mobilität der Zukunft prägt Drei Trends verändern die Firmenmobilität: Innovation, Digitalisierung und Flexibilität. Denn nicht erst seit der Corona-Krise sind Dienste gefragt, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, flexibel mobil zu sein und Transportmittel zu kombinieren – Mobility as a Service (MaaS) lautet das Zauberwort, welches die Zukunft der Unternehmensmobilität prägen wird. Text: Rafael Künzle
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obility as a Service (MaaS) entspricht einem wachsenden Bedürfnis. Unternehmen und ihre Mitarbeitenden wünschen sich eine grössere Auswahl, um nicht ausschliesslich auf das Auto angewiesen zu sein, vor allem wenn es um die Nachteile geht. Dazu gehören unter anderem die steigenden Kosten, Parkplatzprobleme, Umweltverschmutzung, Staus sowie eine erschreckend hohe Alleinnutzung bei der Absolvierung des Arbeitsweges mit dem Auto. Corona-Krise als Chance für Innovationen Die Coronavirus-Krise hat eine weltweite Überprüfung von Arbeit und Reisen ausgelöst, wobei flexibles Arbeiten mit Telekonferenzen kombiniert wird, um eine hybride Umgebung zu schaffen. Viele Unternehmen haben die Lockdown- und Homeofficepflicht-Erfahrung genutzt, um ihre Geschäftsreisebedürfnisse und die Art und Weise, wie Reisen durchgeführt werden, zu überdenken. Eine Untersuchung des öffentlichen Dienstes für Mobilität und Transport in Belgien kam beispielsweise zum Schluss, dass MaaS das Potenzial hat, eine wichtige Transportlösung zu werden, auch wenn dafür erhebliche Veränderungen erforderlich sind. Man geht davon aus, dass MaaS bis 2027 weltweit einen Umsatz von rund 50 Milliarden Franken generieren wird – eine Verzehnfachung im Vergleich zu heute. In Belgien argumentiert man, dass die zunehmende Flexibilität am Arbeitsplatz und Alternativen zum Firmenwagen, wie das Mobilitätsbudget, die Nachfrage nach flexiblen und massgeschneiderten Mobilitäts lösungen erhöhen werden. Eine Sprecherin sagte: «Während wir uns darauf vorbereiten,
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dass sich Gesellschaft und Wirtschaft von der Covid-19-Krise erholen, gab es nie einen besseren Zeitpunkt für die Einführung nachhaltigerer Modelle. In diesem Zusammenhang wollen wir innovative Mobilitätsdienste fördern und ihre Einführung erleichtern.» Zahlreiche Studien ergaben, dass europäische Unternehmen bereit sind, an Alterna-
«Man geht davon aus, dass MaaS bis 2027 weltweit einen Umsatz von rund 50 Milliarden Franken generieren wird – eine Verzehnfachung im Vergleich zu heute.» tiven zum Pendeln mit dem Auto zu arbeiten. Trotz sehr unterschiedlicher beruflicher Kontexte und Arbeitssituationen teilen die Firmen den Wunsch, den Anteil der Fahrten
zwischen Wohnung und Arbeitsplatz, die mit dem Auto ohne Mitfahrer zurückgelegt werden, zu verringern. In seinem Bericht mit dem Titel «Attraktivität von MaaS im B2B-Kontext» hält Belgiens öffentlicher Dienst für Mobilität und Verkehr fest: «MaaS hat das Potenzial, ein Instrument zur Förderung einer flüssigen und nachhaltigeren Mobilität durch ein erschwingliches, komfortables, flexibles und leicht zugängliches intermodales Verkehrsangebot zu sein.» Mobilitätsbudget als Haupttreiber für die Einführung von MaaS Mobility as a Service zeichnet sich überdies dadurch aus, dass alles, was für die Fortbewegung benötigt wird, Teil des Pakets sein kann, einschliesslich des Betankens oder Aufladens von Fahrzeugen, der Pannenhilfe und des Ersatzes in unerwarteten Situationen. MaaS kann somit nicht nur das Auto ersetzen, sondern es auch ergänzen. Die grössten Chancen für die Einführung von B2B-MaaS sehen die britischen Fleet-Software-Spezialisten Bynx gemäss ihrem Fleet-Zukunfts-Bericht in Unternehmen, in denen die Arbeitnehmenden eine grosszügige Mobilitätsförderung erhalten, entweder direkt mit einem Firmenwagen oder über ein bestehendes Mobilitätsbudget. Infolgedessen kommt Bynx zu dem Schluss, dass die Chancen für Veränderungen im privaten Sektor am grössten sind. Eine wichtige Triebkraft des Wandels sieht Bynx im Mobilitätsbudget, das den Mitarbeitenden die Möglichkeit gibt, mithilfe eines vom