AW 09/2020

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NEWS 9/20 23

AXA-CRASHTESTS 2020: SUV – GROSSE AUTOS, GROSSE GEFAHR? Der Trend zum SUV ist ungebrochen. Die grossen und schweren Autos verursachen jedoch bis zu einem Viertel mehr Unfälle als andere Autos – oftmals mit gravierenden Folgen, wie die diesjährigen AXA-Crashtests zeigen.

S

port UtilityVehicles, kurz SUV, erfreuen sich ungebremster Beliebtheit: In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Anteil der bei der AXA versicherten SUV mehr als verdoppelt. Schweizweit gehörten im vergangenen Jahr 43 Prozent aller neu zugelassenen Autos in die Kategorie der Stadtgeländewagen. Für deren Besitzer sind Grösse, Sitzposition, Geländetauglichkeit, Komfort sowie Sicherheit die wichtigsten Kaufgründe, wie eine repräsentative Umfrage der AXA bei 1000 Schweizerinnen und Schweizern zum Mobilitätsverhalten zeigt. Gemäss dieser Studie würden sich denn auch rund 90 Prozent der SUV-Fahrer erneut für einen solchen Fahrzeugtyp entscheiden. Je grösser ein SUV, desto grösser die Unfallgefahr «Tatsächlich verursachten Gelände­ wagen im Jahr 2019 knapp zehn Prozent mehr Haftpflichtschäden als andere Personenwagen», erklärt Bettina Zahnd, Leiterin der Abteilung Unfallforschung und Prävention der AXA Schweiz. Bei grossen SUV – also solchen mit einem Gewicht zwischen 2155 und 3500 Kilogramm – ist der Unterschied noch grösser: 2019 verursachten diese 27 Prozent mehr Haftpflichtschäden als andere Autos. «Je grösser und schwerer ein SUV, desto häufiger verursacht er eine

Kollision», präzisiert Zahnd. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Personenschäden: Je grösser ein Geländewagen, desto häufiger verursacht er einen Personenschaden, wobei diese Zahlen eines genauen Blickes bedürfen: «Während in der Alterskategorie der 40- bis 80-Jährigen – der häufigsten Zielgruppe von SUV – mehr Unfälle mit Personenschäden durch grosse Geländewagen verursacht werden, stimmt diese Aussage nicht mehr, sobald man die Gruppe der 18- bis 39-Jährigen in die Statistik aufnimmt. Das hängt damit zusammen, dass jüngere Lenker deutlich mehr Unfälle verursachen, statistisch gesehen aber

seltener einen SUV fahren», erklärt Unfallforscherin Bettina Zahnd. Kleine Unaufmerksamkeit führt zu grossem Schaden SUV verursachen also häufiger Unfälle als andere Fahrzeuge – oftmals mit gravierenden Folgen für andere Ver­kehrsteilnehmer. «Dies hängt ins­ besondere mit der Grösse und dem Gewicht der Fahrzeuge sowie der Höhe des Schwerpunkts und der Stossstange zusammen», so Bettina Zahnd. «Bei herkömmlichen Personenwagen ist die Stossstange fast immer auf derselben Höhe, bei einem Unfall kann sie ihre Wirkung entsprechend voll entfalten. Bei einer Kollision zwischen einem normalen Auto und einem Geländewagen ist dies nur bei zwei Dritteln der Fall», erklärt die Unfallforscherin. Ein durchschnittlicher

Personenwagen ist gegenüber einem Geländewagen also schlechter geschützt, obschon er sich bezüglich Grösse und Ge­wicht nur leicht von einem SUV unterscheidet. Dies zeigte auch der Crash der AXA-Unfallforscher, bei dem ein Geländewagen einen von rechts kommenden Personenwagen übersieht. In der Folge fährt der SUV mit rund 60 km/h in die Seite des Personenwagens. Der Kombi wird dabei erheblich beschädigt, insbesondere seine Hintertür wird durch den Aufprall stark eingedrückt. Das Kind auf der Rückbank wird mit voller Wucht getroffen. Zwar wird es vom Kindersitz geschützt, sein Kopf und die linke Körperseite schlagen jedoch heftig an der Sitzschale auf. Der Fahrer des Kombis prallt mit der Fahrertür zusammen, wobei der Seitenairbag schlimmere Kopfverletzungen zu verhindern mag. Der Fahrer des Geländewagens wird höchstens leicht verletzt. (pd/rk) www.axa.ch

Der SUV kracht mit rund 60 km/h in die Seite des Personenwagens. Der Kombi wird dabei erheblich beschädigt.


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