GESAMTERGEBNIS
Seat räumt ab
B
ei den Ergebnissen unseres Händlerradars 2021 gibt es Historisches zu vermelden: Allen Unsicherheiten z. B. zur Liefersituation oder den in vielen Händlernetzen geplanten neuen Agenturverträgen zum Trotz erreicht Seat mit einem Indexwert von über 8 (8,42) die höchste Händlerzufriedenheit, die wir beim Händlerradar je gemessen haben. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr: Die spanische Marke legt gemeinsam mit ihrer sportlichen Tochter Cupra bei 25 (!) der abgefragten 47 Kriterien Bestwerte hin. Der verdiente Lohn: Seat liegt auch bei der Weiterempfehlung eines Händlervertrags und der Fahrzeuge (jeweils aus Händlersicht) mit deutlichem Abstand auf Platz 1. Es reicht aber nicht, „nur“ im Tagesgeschäft zu überzeugen. Wenn Händler in unsicheren Zeiten investieren sollen, wollen sie eine klare Zukunftsstrategie „ihrer“ Automarken und Importeure „spüren“. Deshalb haben wir erstmalig 10 Kriterien abgefragt, die für Automobilhändler wichtig sind, damit sie auch in Zukunft erfolgreich sind. Weil zukunftsfähige Automobilimporteure ihre Händler bei diesen Themen unterstützen, wollten wir zusätzlich wissen, wie zufrieden die Händler der einzelnen Netze mit der Unterstützung durch ihre Importeure hinsichtlich dieser Kriterien sind. Weil Marken wie Seat, Skoda oder Kia zeigen, dass Händlerzufriedenheit eng mit der (wahrgenommenen) Zukunftsfähigkeit korreliert, sollte neben den operativen Themen kontinuierlich an zukunftsfähigen Strategien und deren Vermittlung gearbeitet werden. Bei der Gegenüberstellung von Händlerzufriedenheit und Zukunftsfähigkeit zeigen sich interessante Unterschiede: So sprechen die Händler VW, BMW und Renault zwar eine überdurchschnittliche Zukunftsfähigkeit zu, beklagen aber Defizite in der operativen Zusammenarbeit. Auf der anderen Seite glänzen Marken wie Dacia, Jeep und Honda mit überdurchschnittlicher Performance bei der operativen Zusammenarbeit, weisen aber ein Defizit bei der Zukunftsfähigkeit auf. Weil jede Marke unterschiedliche Stärken, Schwächen und Handlungsbedarfe hat, können Sie auch diesmal wieder von unserem Angebot Gebrauch machen und mittels Markenreports genau hinter die Kulissen schauen und gemeinsam konkrete Maßnahmen entwickeln. Es lohnt sich. Ambitionierte Ziele lassen sich nur in einer Erfolgspartnerschaft zwischen Importeuren und zukunftsorientierten Händlern erreichen.
„Ambitionierte Ziele lassen sich nur in einer Erfolgspartner schaft zwischen Importeuren und zukunftsorientierten Händlern erreichen.“
Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer puls Marktforschung, Schwaig bei Nürnberg
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HÄNDLER Radar 2021 2018
Im Schnitt stabil! Wie zufrieden sind Österreichs Markenhändler und -werkstätten im turbulenten Jahr 1 nach Corona, das durch Lieferengpässe gekennzeichnet ist? 485 Betriebe von 25 Marken gaben teils erstaunliche Antworten. Von Mag. Heinz Müller
E
s ist ein Jahr, von dem man noch lange sprechen wird – und das nun schon zum zweiten Mal in Folge: War 2020 durch den ersten, kompletten Corona-Lockdown ab Mitte März und weitere Teilschließungen ab Anfang November gekennzeichnet, so beherrschte heuer immer stärker das Wort „Halbleitermangel“ die Verhandlungen zwischen Markenbetrieben und Importeuren. All das brachte massive Auswirkungen auf die Neuzulassungen, auf die Verfügbarkeit von Gebrauchtwagen und auch auf die Werkstätten, die sich über eine meist gute Auslastung durch den verstärkten Reparaturbedarf älterer Fahrzeuge freuen durften – mit einer schwieriger werdenden Verfügbarkeit von Teilen und Zubehör im Spätherbst (Stichwort AdBlue). Kurzum: In einem so speziellen Jahr ist es für uns doppelt interessant, die Stimmung unter den Markenhändlern auszuloten. „Wir“ – das sind ein mittlerweile eingespieltes Team von Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, Bundesgremium des Fahrzeughandels und Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK) mit dem A&W Verlag. Durchgeführt wurde die Befragung auch heuer von puls Marktforschung in Schwaig bei Nürnberg.
Genügend Interviewpartner bei allen Marken War anfangs zu befürchten, dass sich bei einigen Marken mit weniger Händlern (also zum Beispiel Jaguar Land Rover, Alfa Romeo oder Honda) nicht genügend Interview-Partner finden würden, so verflog diese Sorge während der Befragung. Wohl auch deshalb, weil der „Händlerradar“ in der österreichischen Kfz-Branche mittlerweile einen sehr großen Bekanntheitsgrad erlangt hat. Der Stellenwert bei den Importeuren (oder zumindest der Mehrzahl von ihnen) war ja schon seit jeher gegeben. Nur kurz zur Erinnerung: Im Vorjahr lag der Schnitt der Zufriedenheit der Markenhändler mit ihren Importeuren bei 6,62. Zurückzuführen war dies wohl