bahn manager #06/2020

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PERSONENVERKEHR

NEUER GESCHÄFTSFÜHRER DER DB REGIONETZ VERKEHRSUND INFRASTRUKTUR GMBH etwa 1.200 Kilometer Schienenwege in fünf zusammenhängenden Nebenbahnnetzen zusammengefasst, welche ab dem 1. Januar 2002 mit den dazugehörigen Bahnhöfen und Haltepunkten ausgegliedert vom DB-Gesamtkonzern betrieben wurden. Kern der Neuerung war die Anwendung von Low-Cost-Techniken und Verfahren zur Kostenreduzierung durch einfache Organisationsformen. Dabei sollten Infrastruktur und Verkehrsbetrieb im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen so eng wie möglich verzahnt sein.

NACH FAST 20 JAHREN GIBT DR. JÜRGEN DORNBACH AUS PERSÖNLICHEN GRÜNDEN DIE LEITUNG DER DB REGIO-NETZE AB. SEIN NACHFOLGER CHRISTOPH KRALLER WAR BISHER GESCHÄFTSLEITER DES GRÖßTEN REGIO-NETZES SÜDOSTBAYERNBAHN. DIE DERZEITIGEN BESTANDTEILE DER GESELLSCHAFT SOLLEN WIE BISHER EIGENSTÄNDIGE PROFITCENTER BLEIBEN, DOCH DER BISHERIGE VERKEHRSBETRIEB GÄUBODENBAHN (BAYERN) SOWIE DIE VERTRIEBSEINHEIT VERTRIEBSSERVICE OSTBAYERN WERDEN PERSPEKTIVISCH IN DIE SÜDOSTBAYERNBAHN INTEGRIERT.

FÜNF REGIONALNETZE, FÜNF ERFOLGSGESCHICHTEN So entstand die DB Regionetz Verkehrs- und Infrastruktur GmbH mit den in jedem Teilnetz getrennt anzutreffenden Abteilungen DB RegioNetz Infrastruktur GmbH (RNI) und DB RegioNetz Verkehrs GmbH (RNV). Beide Gesellschaften sind hundertprozentige Töchter der DB Netz AG beziehungsweise der DB Regio AG. Bundesweit bestehen seither fünf RegioNetze: Erzgebirgsbahn (Sachsen), Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn (Thüringen), Kurhessenbahn (Hessen), Westfrankenbahn (Bayern, Baden-Württemberg) und die Südostbayernbahn (Bayern) sowie das Fahrzeug- und Technologiezentrum Chemnitz. Zunächst gab es nicht wenige Skeptiker. Sollte das ein Zwischenschritt sein, um weitere ungeliebte Nebenbahnen abzuwickeln? Eine Art Bad Bank à la Deutsche Bahn? Keineswegs! lobte im August 2003 ausgerechnet die Kapitalismus-kritische Tageszeitung Neues Deutschland. Unter der Überschrift „Regional und be-

Der jetzt scheidende Dr. Dornbach ist ein Veteran. Er war von Anfang an dabei, als 2000 der damalige Chef der Deutschen Bahn Hartmut Mehdorn eine „DB-Mittelstandsinitiative“ ausrief. Der Begriff umschreibt, dass man von der entstandenen Konkurrenz aus Privat- und Kommunalbahnen lernen wollte, die der DB Regio seit der Bahnreform 1994 das Leben schwer machte. Plötzlich sollten, unerhört, zumindest manche der vor Ort Verantwortlichen der Deutschen Bahn persönliche Entscheidungsbefugnis bekommen! Für das Experiment wurden bundesweit aus 9.000 Kilometern vorselektierter Bahnstrecken

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