eco2friendly-Magazin Ausgabe Herbst / Winter 2020

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Praxiswisse

n

E-Mobility für Stockwerkeigentümer Wenn in Häusern mit Stockwerkeigentum Ladestationen in der Tiefgarage installiert werden sollen, braucht es einen mehrheitsfähigen Beschluss. Voraussetzung dafür ist eine gute Aufklärung und eine zukunftsfähige, ausbaubare Lösung mit Lastmanagement. Text: Judith Brandsberg

Als Liza Schaller im Elektrosmart-Cabrio

überzeugen, in die Zukunft zu investieren,

Neutrale Beratung

durch die schöne Berglandschaft über den

ist aber nicht so einfach, das war Liza

Liza Schaller leistete in vielen Gesprächen

Flüelapass nach Davos mitfahren durfte,

Schaller klar. Deshalb suchte sie nach einer

Vorarbeit. An der Versammlung p ­ räsentierte

war dies für sie ein Schlüsselerlebnis. Das

Fachperson, die beraten konnte und die un-

Urs Pfister dann als neutraler Berater das

ruhige, agile und angenehme Cruisen gefiel

abhängig war. So kam sie ins Gespräch mit

Projekt. Der Vorschlag war umfassend:

ihr so gut, dass sie für sich selbst ein Elektro-

Urs Pfister von up2move.

Kabeltrassees für die Leitungsführung ­

auto kaufen wollte.

durch die gesamte Tiefgarage, wobei die tie-

Nun musste sie sich Gedanken machen, ob

Vermeidung von Leistungsspitzen

fe ­Deckenhöhe zum Teil eine Herausforde-

und wie bei ihr zu Hause eine Ladestation

durch Lastmanagement

rung war. Über 300 Meter Starkstrom- und

installiert werden kann. Schaller wohnt in

Bei einer ersten Besichtigung stellte sich

Flachbandkabel von Woertz, das mittels

einer Überbauung mit drei Mehrfamilien-

­heraus, dass für die drei Mehrfamilienhäuser

Piercing-Kontaktierung den Anschluss an

häusern in Stockwerkeigentum. Sie hätte

mit 24 Eigentumswohnungen ein einziger

die Ladestationen an jeder Stelle ermöglicht.

einen Antrag an die Stockwerkeigentümer

Hausanschluss mit 200 Ampere Anschluss-

Die vorhandene Elektroinstallation musste

machen können, um für sich eine Ladesta-

leistung für den Strom existiert. Wenn meh-

für die E-Mobilität angepasst und erweitert

tion zu installieren. Bereits hatte jedoch ein

rere Autos in der Tiefgarage gleichzeitig

werden. Und schliesslich das Wichtigste:

anderer Stockwerkeigentümer an der letz-

­laden würden, könnten die Ladestationen

Ein dynamisches Lastmanagementsystem

ten Versammlung den Input gebracht, ob

durch Leistungsspitzen eine Überlastung der

­(Invisia) sollte integriert werden.

man in der Tiefgarage gemeinsam Lade-

Grundinstallation erzeugen. Deshalb war es

stationen für Elektrofahrzeuge installieren

klar, dass zur Sicherstellung einer langfristig

Wahl der Lademodi

könnte, da das Thema immer aktueller

ausbaufähigen Lösung ein Lademanagement

Ein Vorteil eines dynamischen Lastmanage-

wird. Eine Stockwerkeigentümerschaft zu

integriert werden muss.

ments ist, dass die Eigentümer wählen kön-

Die Kosten für die Gesamtinstallation kön-

nen, wie ihr Elektroauto geladen wird. Soll es

nen stark variieren, je nachdem welche

rasch gehen, weil man in zwei Stunden wie-

Lösung gewählt wird. Denn es gibt verschie-

der wegfahren muss, kann man priorisiertes

dene Lastmanagementsysteme und ver-

Laden wählen. Somit wird der Ladevorgang

schiedene Abrechnungssysteme. «So ist es

sofort gestartet. Die Ladeleistung für die an-

bei einer Stockwerkeigentümergemeinschaft

deren Elektroautos wird dann reduziert oder

absolut notwendig, dass gut informiert wird»,

«zurückgestellt». Jedoch ist es immer so,

sagt Liza Schaller. «Man muss sich auf viele

dass die gesamte Gebäudeinfrastruktur und

Fragen einstellen, denn die Kosten müssen

die Haushalte vor den Fahrzeugen Vorrang

aus dem Erneuerungsfonds finanziert wer-

haben. Das priorisierte Laden kostet am

den.» Je nach Stockwerkeigentümerregle-

meisten. Wählt man das optimierte Laden,

ment und ob die Investition als «nützlich»

wird das Fahrzeug nur bei Niedertarif und

oder als «Luxus» eingestuft wird, muss Ein-

genügend Stromkapazität geladen.

stimmigkeit herrschen, oder eine Mehrzahl

Urs Pfister holte nach dem Realisierungsent-

der Eigentümer muss dafür sein.

scheid der Versammlung noch mehrere Ge-

Aktivieren der Ladung per RFID-Karte. Je nach Bedürfnis können verschiedene Lademodi gewählt werden.

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