eco2friendly-Magazin Ausgabe Herbst / Winter 2020

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Licht wie am Golf von Mexiko Die SwissShrimp AG in Rheinfelden hat sich als erstes Schweizer Unternehmen zu einer nachhaltigen Aufzucht von Garnelen verpflichtet. Weil dabei das richtige Licht entscheidend ist, setzt das Start-up auf eine intelligente Beleuchtungssteuerung. Text: Wago AG

Die rohen Shrimps für eine halbe Stunde in einer Mischung aus Limettensaft, Chili und Koriander ziehen lassen und danach kalt servieren – so mag Markus Thon die Delikatesse am allerliebsten. Bis der Produktionsleiter diese jedoch als Ceviche geniessen kann, vergeht einige Zeit. Als drei bis vier Millimeter grosse Postlarven angeliefert, benötigen die Krebse knapp sechs Monate, um auf den Umfang eines Daumens und die Länge eines Kugelschreibers heranzureifen.

Shrimps in einer Mischung aus Limettensaft, Chili und Koriander ziehen lassen und danach kalt servieren.

Erst dann eignen sie sich als Grundlage für das mittelamerikanische Gericht. Für die gesunde Entwicklung der Tiere sind neben biologischem Futter, das aus europäischer Produktion stammt, die Lichtverhältnisse entscheidend. Abrupte Lichtwechsel mögen die flinken Schwimmer überhaupt nicht und versetzen diese teils in einen solchen Stress, dass sie an Herz-

beeinträchtigen – diese wälzt schliesslich

Wie kann man also das natürliche Habitat der

versagen sterben können und in diesem

einmal stündlich den Inhalt der 40 mal 5

Salzwasserbewohner darstellen, ohne die

Falle als Futter für ihre stressresistenteren

Meter grossen Kunststoffbecken komplett

Wasseraufbereitungsanlage an ihre Grenzen

Kollegen enden.

Simulation des natürlichen Habitats Damit die Shrimps auf den Tellern Schweizer Feinschmecker und nicht im Magen ihrer Artgenossen landen, bedarf es daher kreativer Ideen. Dazu Geschäftsführer Rafael Waber: «Die Tiere sollen in einer ihnen

zu bringen? Die Verantwortlichen bei

«Die Tiere sollen in einer ihnen vertrauten Umgebung aufwachsen.» Rafael Waber, SwissShrimp

vertrauten Umgebung aufwachsen.» Was

SwissShrimp fanden dafür einen interessanten Ansatz. Mit 210 DALI-Leuchten simulieren sie in den zwei fensterlosen Aufzuchthallen die Lichtverhältnisse am Golf von Mexiko. Zusätzliche Strukturen zur Oberflächenvergrösserung, wie in die Becken eingelassene Kunststoffrohre, schaffen Rückzugsräume und verunreinigen nicht wie

plausibel klingt, erweist sich bei der Umset-

um und befreit die 100 Kubikmeter Wasser

zung als schwierig. Aus der freien Natur

von den Ausscheidungen der schätzungs-

kennen die Garnelen beispielsweise Mang-

weise 80000 Bewohner. Zusätzliche organi-

Mit der Simulation des Lichts vom Golf von

roven und Algen. Doch diese würden die

sche Abfälle bedürften einer komplexeren

Mexico wählte SwissShrimp einen Weg, der

Wasseraufbereitungslage in ihrer Leistung

Anlage.

sich als richtungsweisend für die Branche

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Mangroven oder Algen das Wasser.


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