UPCYCLING IN TOKYO | ZUKUNFT HAUSBAU
Fabrik mit GESCHICHTE BEI DER SANIERUNG DIESES 33 JAHRE ALTEN FABRIKGEBÄUDES IN EIN VIERSTÖCKIGES WOHNHAUS MIT BÜRO STÖSST DAS ARCHITEKTURSTUDIO MAMM DESIGN IN DER ALTEN BAUSUBSTANZ AUF „SCHÄTZE“ LÄNGST VERGANGENER ZEITEN. Fotos: Takumi Ota as Stahlbetongebäude findet sich im Zentrum von Tokyo im Bezirk Bunkyo, das bekannt für die Verlags- und Druckindustrie ist. Über Jahre diente der untere Bereich als Druckerei und der obere als Wohnraum, nun beherbergt das komplett renovierte Gebäude Wohnraum und Atelier zugleich. Für den Renovierungsprozess ließen sich die Architekten von Elementen des ursprünglichen Gebäudes inspirieren. Beim Abtragen der vorhandenen Putzfassade kamen schließlich alte Fliesen zum Vorschein. Das Architektenteam integrierte diese harmonisch in den Sanierungsprozess. Lediglich poliert setzen sie heute einen gelungenen Kontrast zum Grün der neu gepflanzten Bäume. Auf diese Weise wurden verschiedene Elemente beim Abbau entdeckt, behutsam freigelegt und ins gegenwärtige Erscheinungsbild übernommen. Auch bei der Ausgestaltung der Innenräume tritt der eine oder andere „Schatz“ zu Tage: So war es anfangs beispielsweise geplant, das ehemalige Treppenhaus vollständig zu demontieren. Jedoch erschienen beim Abbau die Bewehrungsstäbe, die zur Verstärkung von Stahl-
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betonbauteilen dienen, unerwartet schön. Heute sind sie Teil des Gestaltungskonzepts einer „grünen Treppe“, bei der sich Pflanzen idyllisch um die Bewehrungsstäbe flechten. Auf der zweiten Etage befinden sich ein Schlafzimmer, ein Kinderzimmer und ein Badezimmer. Ein „Happy D.2“-Waschtisch von Duravit wurde im halb-offenen Raum installiert und fügt sich mit Metallkonsole auf natürliche Weise in die besondere Atmosphäre des Gebäudes ein. (fri)
BAUEN FÜRS KLIMA 1| 2022
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