ZUKUNFT HAUSBAU | BAUEN IM BESTAND
Foto: Martin Weber / Weber & Partner mbB Freie Architekten BDA
ERWECKT Diese mittelalterliche Hofanlage stand Jahrzehnte weitgehend ungenutzt in zentraler Innenstadtlage. Dank der (dringend notwendigen) Sanierung wurden acht Wohnungen geschaffen. Weitere Beispiele für herausragendes Sanieren stellt die Architektenkammer Baden-Württemberg auf www.akbw.de vor.
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NOCH ZU RETTEN
ABREISSEN ODER BEHALTEN? IN DEN MEISTEN FÄLLEN IST LETZTERES BESSER FÜR DAS KLIMA. WIR ERKLÄREN, WARUM EIN ALTBAU EINE ZWEITE CHANCE VERDIENT UND DEN RENOVIERUNGS-AUFWAND RECHTFERTIGT.
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hne Frage: Ein Neubau ist reizvoll. Brauchen die Bauherren drei Kinderzimmer oder nur eines? Will die Familie ein Gästezimmer, ein schickes Home-Office oder beides? Wie geräumig soll der Hauswirtschaftsraum werden? Wer neu baut, hat großen Gestaltungsfreiraum und kann den Grundriss frei nach seinen Bedürfnissen entwerfen. Hinzu kommt: Wer heute baut, muss ein energieeffizientes Gebäude errichten. Das schreibt der Gesetzgeber vor. Eigentlich, könnte man meinen, spräche alleine dies mit Blick aufs Klima klar für einen Neubau und gegen eine Renovierung eines Bestandsgebäudes. Falsch. Ein Grund dafür ist, dass wir uns die Ökobilanz anschauen müssen. Was ver-
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BAUEN FÜRS KLIMA 1| 2022
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steht man unter dem Wort? Die Ökobilanz sagt aus, welche Einwirkungen das Gebäude auf die Umwelt hat. Sie will etwa wissen, wie viel Energie es benötigt. Nicht nur im Betrieb – sprich für Heizung und Warmwasser – sondern auch, um Baumaterialien herzustellen, zu transportieren, zu lagern, zu verkaufen und zu entsorgen. Nur so entsteht ein vollständiges (Öko-)Bild.
DIE SUMME ALLER DINGE Diese graue Energie (mehr dazu auf S. 14) macht einen großen Anteil aus. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) betont, dass gut ein Drittel aller Treibhausgasemissio-
Herstellerkontakte ab Seite 144
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