finanzwelt Ausgabe 06/2020

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06/2020

Die Stimmen der Branche 2020


Die Stimmen der Branche findest Du auf der Vorderseite.

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EDITORIAL

Liebe Freunde der finanzwelt, haben Sie auf dem Cover viele Gesichter wiedererkannt? Das Schöne in unserer Branche ist doch die Diversität. Bei Themen, wie auch Menschen. Wir müssen nicht immer dieselben Gesichter der 20 Uhr-Nachrichten sehen. Drosten, Merkel, Lauterbach. Das Trio Infernale. Geht es Ihnen auch so? Ich kann keine Fallzahlen mehr hören. Nachrichten handeln nur noch von Corona. Andere wichtige News: Fehlanzeige. Hungertote in Afrika, ach ja? Islamischer Terror in Wien, who cares? Immer mehr Klima- und Naturkatastrophen, so what? Und unsere Wirtschaft geht den Bach runter, really? Nach Corona wird es aber das Allerwichtigste sein, die Wirtschaft wieder zu fördern und nicht durch unsinnige, ideologische Verbote oder Grenzwerte zu behindern oder gar kaputt zu machen, wie mit der neuen Kfz-Euro 7-Norm. Denn um alle diese Probleme, inklusive Corona, angehen zu können, werden wir in Deutschland als Motor Europas eine stabile Wirtschaft brauchen. Eine Wirtschaft, die nach den bewährten Regeln der sozialen Marktwirtschaft und nicht nach denen der gescheiterten Planwirtschaft funktioniert. Lernen wir aus der Geschichte, liebe Freunde. Aber nein, wir verhalten uns weiter so, als seien wir im Wunderwelt Schlaraffenland. Sind wir aber nicht! Homeoffice hat uns gezeigt, das Deutschlands Internetverbindungen viel zu langsam sind. Was wird getan? Nichts. Und das ist nur ein Beispiel. Ich will noch auf ein Thema zu sprechen kommen, welches in der Flut der Coronanews einfach unterzugehen scheint. Und zwar, dass die (Vorsicht: Ironie) armen, armen BaFin-Mitarbeiter künftig nicht mehr fürs Alter mittels Aktien vorsorgen dürfen. Denn das Finanzmarkt-Integritäts-Stärkungsgesetz soll dies zukünftig verhindern. In einem Brief an den Staatssekretär im Finanzministerium, Jörg Kukies, beschwert sich der Personalratsvorsitzende der BaFin, Andreas Wolter: „Die Handelsverbote

sind unseres Erachtens weder erforderlich noch angemessen.“ Wie bitte? Aus der BaFin kam die Ansage an Journalisten, bloß nicht kritisch über Wirecard zu schreiben. In der Zwischenzeit wurden schnell noch die Wirecard-Aktien von BaFin-Mitarbeitern zum Höchststand abgestoßen... Das nennt man Insiderhandel. Ist es wirklich unangemessen, wenn den Mitarbeitern der BaFin, die bis jetzt dafür weder entlassen noch rechtlich belangt wurden, es untersagt werden soll, ihr Insiderwissen in Aktienhandel zu verwenden? Wolter meint, damit werde allen BaFin-Mitarbeitern die Möglichkeit genommen, „einen Beitrag für ihr privates Vermögen sowie ihre Altersvorsorge aufzubauen.“ Ach ja, richtig! Weil ja Aktien (und speziell Leerverkäufe aus Insiderwissen) die einzige Form der Altersvorsorge sind. Fonds, Versicherungen und Immobilien gehen also nicht. Es muss schon der Spekulationsgewinn aus Insiderhandel sein. Aber Fonds und Co. sind zufällig genau die Instrumente, welche die § 34f-ler, die Ihr, liebe BaFin, demnächst kontrollieren wollt, an Altersvorsorge anbieten dürfen! Eine Unverschämtheit ohne Gleichen und an Dreistigkeit kaum mehr zu überbieten. Von Demut und Schuldbewusstsein keine Spur. Für wen wird der Skandal, der, je länger er gärt, immer unglaublicheres Versagen offenbart, nun Konsequenzen haben? Für Olaf Scholz? Für Jörg Kukies? Schön wär‘s. Wahrscheinlich eher für die § 34f-ler, die jetzt erst recht unter das Dach der BaFin kommen. Damit die Behörde weiter gestärkt wird. Bitte lassen Sie das nicht zu. Informieren Sie Ihren BundestagsAbgeordneten, dass gerade in Zeiten wie diesen, mit Blick auf die schwierige Zukunft, dieses das falsche Signal wäre. Tun Sie was. In diesem Sinne Ihr Lenard von Stockhausen

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INHALT

30 FinTechs & InsurTechs – Der Mensch ist nicht ersetzbar

42 Prospektpflicht für EdelmetallInvestments – Ende einer Branche?

46 Neuer Impfstoff – Erfolgsgeschichte made in Germany

LEITTHEMA

VERSICHERUNGEN

07 Die Stimmen der Branche 2020

52 54 56 58 60 63 64 66 68 70

BERATER 30 32

FinTechs & InsurTechs – Der Mensch ist nicht ersetzbar “Für die Zukunftsfähigkeit des Marktes ist die Digitalisierung im Versicherungsbereich unabdingbar“ – Interview mit Klaus Brodbeck, Mitglied der Geschäftsleitung Fonds Finanz 34 Familienunternehmen – Leuchttürme in schwerer See 36 Für den Vermittler ist professionelles Marketing essenziell – Interview mit Kamuran Bildircin, Gründerin VersOffice 40 Liquidität in der Corona-Krise – Interview mit Stephan Schneider, Partner Manager bei der creditshelf AG 42 Prospektpflicht für Edelmetall-Investments – Ende einer Branche? 44 Die Finanzwelt-Software-Transparenz-Offensive – Digitalisierungs-Status Quo im Vertrieb – die aktuelle Studie, Teil 2 46 Neuer Impfstoff – Erfolgsgeschichte made in Germany 04

Cyber-Versicherung – Unternehmen im Blindflug Policen für den Skiurlaub – Schau´n mer mal Unfallversicherung – Völlig neu gedacht Altersversorgung – Das große Vergessen Wassersicherungen – Wasser sucht sich seinen Weg… Elementarversicherung – Kalte Dusche Kleingewerbe – Von der Stange geht nicht Digitalisierung im Vertrieb – Herrjemine! Berufsunfähigkeit – Auf alles vorbereitet Wahrnehmbare Expertise – Interview mit Christian Schwalb, Gründer und Geschäftsführer SCALA & Cie. Holding GmbH

SACHWERTE & IMMOBILIEN 80 Standorte – Es kommt darauf an… 84 Wohntrends – Zurück aufs Land? 86 Wertanlage-Konzepte – So verbringen Eigentümer sorgenfrei ihren Ruhestand

INVESTMENTFONDS 88

MDAX / SDAX – Mit dem Zweiten investiert man besser? finanzwelt 06 | 2020


90 92 94 96 97

56 Unfallversicherung – Völlig neu gedacht

66 Digitalisierung im Vertrieb – Herrjemine!

84 Wohntrends – Zurück aufs Land?

88 MDAX / SDAX – Mit dem Zweiten investiert man besser?

Gewinn mit Sinn – Interview mit Alfred Platow, Vorstandsvorsitzender der ÖKOWORLD AG Out- und Underperformer – Bewährtes und Erfrischendes Japan – Renditekick im Land der aufgehenden Sonne Künstliche Intelligenz – Revolutionäres Der Fonds wird mit sehr viel Kontinuität gemanagt – Interview mit Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des Fidelity Germany Fund

BRANCHENNEWS 72

76

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DEUTSCHE FINANCE GROUP – DEUTSCHE FINANCE GROUP realisiert größten Immobilien-Deal in den USA seit Beginn von COVID-19 AS Unternehmensgruppe – Die Kapitalanlageimmobilie als Schutz vor Altersarmut – passives Einkommen ein Leben lang

RUBRIKEN 03 Editorial 48 Kolumne 98 Vorschau / Impressum

News & Sales-Tipps

ADVERTORIALS 13 38 50 65

publity AG – Pionier am digitalen Immobilienmarkt – auch nach COVID-19 BCA AG – POWER ON – Alles für die digitale Beratung! Die Stuttgarter – Pionier der nachhaltigen Altersvorsorge Markel Insurance SE – Superspreader Home Office? Cybersicherheit beim Remote Working 05


Liebe Freunde der finanzwelt, wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr! Ihr finanzwelt-Team


LEITTHEMA

Von A bis Z:

Die Stimmen der Branche 2020 Stellen Sie sich die Melodie irgendeines beliebigen Schlagers aus den 70‘ern vor und summen sie einfach mit: „Corona, Corona, Corona, was hast Du nur uns angetan.“ Und? Gar nicht mehr so schlimm, oder? Ich habe es mir übriges mit dem Englisch eingefärbten Akzent eines Howard Carpendales vorgestellt. Plötzlich war es für einen kurzen Moment sogar komisch. Ja, wir müssen (mal wieder) über Corona sprechen. Nicht wegen dem, was 2020 passiert ist, sondern wegen dem, was 2021 passieren wird. Aber ich bin ein hoffnungsloser Optimist. Man soll den Kopf nicht hängen lassen. Oder wie es Fredi Bobic einmal gewohnt treffsicher formulierte: Man darf nicht alles so schlecht reden, wie es war. Denn dieses nun zu Ende gehende Jahr war auch ein lehrreiches: Für die Welt, für Europa, für Deutschland und für unsere Branche. Unter anderem brachte es nämlich die Erkenntnis, dass der Kunde gar nichts gegen Online-Beratung hat, wenn sie denn qualifiziert und mit dem vertrauten Makler ist. Oh Wunder, es geht. Ich bin online und der Kunde ist schon da!?! Digitalisierung ist nicht nur ein „nice to have“, sondern ein absolutes „must have“, um gerüstet zu sein für die Zukunft. Schließlich wusste schon Lothar Matthäus, dass man in schwierigen Situationen besser nicht den Sand in den Kopf stecken soll. Die Dialektik des vergangenen Jahres, einerseits die existenzielle Bedrohung durch die Krise, andererseits die Nutzung von Chancen, gerade in Bezug auf Digitalisierung, wird auch in den Stimmen der Branche deutlich. Aber lesen Sie selbst. (lvs/ahu)

Athanasios Almbanis Head of Sales Covomo Versicherungsvergleich GmbH „ Die Welt ist eine andere geworden! Das Corona-Virus wird uns noch lange „begleiten“ mit Risiken, Gefahren und Restriktionen, aber auch neuen Chancen. Der Bedarf an digitalen Produkten steht mehr denn je im Fokus. Für Covomo eine herausragende Chance, um unseren Partnern mit digitalem Vergleichsrechner und innovativer Vertriebsunterstützung zur Seite zu stehen. Auch 2021 werden wir unsere digitale Vergleichstechnik sowie das Produkt- & Dienstleistungsportfolio weiter ausbauen.“ Robert Annabrunner Leiter DSL Bank Deutschland „Die Pandemie hat uns bewegt, aber nicht gestoppt. Es hat sich für uns und unsere Partner ausgezahlt, dass wir die digitalen Prozesse schon vor der Krise weit ausgebaut hatten. Das sehen wir nun am wachsenden Partnergeschäft und an der hohen Akzeptanz der digitalen Services. Doch nur durch das tolle Zusammenspiel zwischen Kunde, Partner und Bank sowie einer enormen Teamleistung konnten wir die Herausforderung letztlich gut meistern. In diesem Team wird die DSL Bank weiter der verlässliche und starke Partner für alle Vermittler sein. Digitale Tools, die Geschwindigkeit und Effizienz in die Beratung bringen – das ist unser Thema für 2021.“ Jens Arndt Vorstandsvorsitzender myLife Lebensversicherung AG „Das Jahr 2020 war von der Corona-Pandemie bestimmt, die das Thema Flexibilität deutlich in den Fokus rückte. Mit Blick auf die Kapitalmärkte gab es zudem interessante Einstiegsmöglichkeiten. Das hat viele Berater und Kunden dazu bewogen, vermehrt auf Fondspolicen zu setzen. Gerade das Geschäft mit provisionsfreien, kostengünstigen und flexiblen Vorsorgelösungen, das zudem einen hohen Digitalisierungsgrad aufweist und von schlanken Prozessen lebt, hat davon profitiert. Erneut wächst unser Neugeschäft deutlich zweistellig. Dieses Vertrauen aller Kunden und Berater macht uns außerordentlich stolz“ Marc Banasiak Geschäftsführer Luana Capital New Energy Concepts GmbH „Im Zuge der Pandemie ist das Thema Klimawandel medial zwar in den Hintergrund getreten, das milliardenschwere Zukunftspaket u. a. zur Förderung der Wasserstoffenergie; das Brennstoffemissionshandelsgesetz, mit dem die CO2-Abgabe erhoben wird; das Kohleausstiegsgesetz, welches endgültig eine neue Ära in der Energieerzeugung einleitet, sowie die Konkretisierung der ESG-Regularien setzen in Summe ein gewaltiges Ausrufezeichen und weisen dem Finanzmarkt klar die zukünftige Richtung.“ 07


LEITTHEMA Ralf W. Barth Vorstandsvorsitzender VSAV e. V. „Krisenzeiten sind Bewährungszeiten! Sie zeigen uns auf, welche Konzepte, Dienstleistungen und Wege in einer „Durststrecke“ überlebensfähiger als andere sind. Bewähren werden sich auch weiterhin die Spezialisierung, das Netzwerken und die eigene Digitalisierung. Das Jahr 2021 werden Menschen mit unternehmerischem Engagement erfolgreich zu nehmen wissen, wenn sie denn auch die Hilfsangebote von z. B. Verbänden, gut vernetzten Dienstleistern aus den Bereichen Recht, IT, eigene Absicherung, Datenschutz, Nachfolgeregelungen und andere annehmen.“ Dr. Daniel Bartsch Vorstand und Gründungspartner creditshelf AG „Das Jahr 2020 war für uns als Unternehmen und als Finanzierer natürlich auch besonders. Liquiditätssicherung auch neben der KfW war Top-Thema für unsere Kunden. Besonders stolz bin ich, dass wir trotz Krise Anfang Mai unseren ersten eigenen Kreditfonds starten konnten, mit dem Europäischen Investitionsfonds als Ankerinvestor. Für das kommende Jahr erwarte ich, dass die Themen Schnelligkeit und Digitalisierung bei der Kreditvergabe eine noch stärkere Rolle spielen werden und wir alternativen Anbieter deutlich zulegen können.“

Achim Bauer Geschäftsführer CAPRENDIS GmbH „2020 – was für ein Jahr! Persönliche Gespräche wurden zu Online-Meetings, Roadshows zu Online-Präsentationen. Es zeigte sich, dass der Vertrieb digitale Angebote gerne annimmt. Vieles ändert sich, aber unsere Investmentstrategie hat sich bewährt: Der Zukunftstrend „innerstädtische Nahversorgung“ wird auch der Schwerpunkt künftiger Fonds sein. Denn, wohnortnahe Nahversorgungsimmobilien sind aktuell und langfristig die klaren Gewinner.“

Michael Becker Geschäftsführer DFV - Maklerservice GmbH „Mit der DBI FinExpert Analysesoftware haben wir zusammen mit der BAP Capital GmbH und Invertas GmbH eine neue Form der Beratungssoftware entwickelt. Datenaufnahme, Tarifvergleich, Analyse, Lückenrechner, Verkaufshilfen inkl. Videos, Angebotsrechner und Beratungsdokumentation alles ohne Medienbruch, sowie Schnittstellen zu Pools und MVP Herstellern + Kundenlogin + umfangreiche individuelle Einstellungen machen die Software unersetzbar für den digitalen Makler der Zukunft.“ 08

Nikolaos Becker Leiter Vertriebsaußendienst BIG direkt gesund „Frage nach den Herausforderungen... Die größte Herausforderung war es, die Vertriebspartner auf die Möglichkeit der online Abschlüsse bzw. Beratungen hinzuführen und somit ihre gewohnte Arbeitsweise zu verändern. Frage nach den Chancen... noch einfacher Geschäft zu generieren mit einer sehr guten Effizienz gepaart. Frage nach dem Ausblick... der Bereich Kundenbindung und alles was dazugehört wird viel stärker im Fokus stehen. Den nur durch eine durch alle Bereiche gehende Kundenorientierung wird man sich vom Markt abheben können.“ Boris Beermann Vorstand AMEXPool AG „Das Jahr 2020 brachte für uns geplante, aber auch durchaus einschneidende Veränderungen. Nach langer Planung übernahm im März die Qualitypool GmbH 49,997 % der Anteile an der AMEXPool AG. Unmittelbar darauf standen wir mit Corona vor großen und neuen Herausforderungen. Durch schnelle technische Umrüstung können wir unseren Maklern jedoch aus dem Homeoffice auch weiterhin den vollumfänglichen Service bieten. Daher blicken wir einem sicherlich anspruchsvollen Jahr 2021 optimistisch entgegen!“

Herbert Behr Vorstand Golden Gates AG „Außergewöhnliche Zeiten brachten außergewöhnliche Umsätze im Jahr 2020. Edelmetalle erlebten im Umfeld der CoronaKrise eine Renaissance. Corona hat Ängste befeuert, z. B. hohe Staatsschulden, die irgendwann zurückbezahlt werden müssen. Mit dem Gelddrucken der Notenbanken wächst auch die Angst vor Inflation und noch mehr Kaufkraftverlust. Was passiert mit unserem Papiergeld? Von all dem profitiert Gold und Silber – auch dauerhaft. Wir rechnen im Jahr 2021 weiterhin mit steigenden Edelmetallumsätzen.“

Frank Berberich Geschäftsführer PRIMA Fonds Service GmbH „2020 konnten wir, trotz Corona, das verwaltete Vermögen in den ersten drei Quartalen um über 20 % steigern. Niedrigzinsen, Nachhaltigkeit und digitale Revolution gehören auch in 2021 zu den größten Herausforderungen. PRIMA bietet dafür die passenden Fonds. Diese werden von renommierten Fondsmanagern verwaltet und weisen sehr attraktive Renditen auf. Neu ist unser von ACATIS gemanagter Innovationsund Technologiefonds PRIMA – Zukunft.“ finanzwelt 06 | 2020


„Auch weiterhin werden uns Corona und die Niedrigzinsen begleiten. Zeitgemäße Vorsorgekonzepte sowie die digitale Beratung durch Vermittler werden daher an Bedeutung zunehmen. Zudem müssen Berater weitergehende Informationen zur Nachhaltigkeit veröffentlichen. Dies eröffnet zusätzliche Chancen. Wir erwarten, dass sich dadurch die nachhaltige Altersvorsorge deutlich positiv entwickeln wird. Darüber hinaus beobachten wir die Neugestaltung der Riesterrente, die noch vor der Bundestagswahl kommen soll.“

Kamuran Bildircin Geschäftsführende Gesellschafterin VersOffice GmbH „Das Jahr 2020 war trotz der Pandemie für die VersOffice das bisher erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte. Mit einer Steigerung von rund 25 % zum Vorjahr haben wir unsere Wachstumsziele erreicht und übertroffen. Damit sind wir sehr zufrieden. Für die kommenden Jahre sehen wir eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung und eine deutlich steigende Nachfrage nach unserer Dienstleistung. Wir werden unser Angebot konsequent ausbauen, um unsere Partnern optimal unterstützen zu können.“ Olaf Bläser Vorsitzender des Vorstands ERGO Beratung und Vertrieb AG „2020 war für uns alle ein besonderes Jahr, das Flexibilität und Sensibilität zugleich gefordert hat. Dank einer beeindruckenden Gemeinschaftsleistung von Mitarbeitern und Vertriebspartnern haben wir es geschafft, diese Herausforderung bestmöglich zu meistern. Die Krise hat unserer Branche gezeigt, welche Chancen in der Digitalisierung stecken. Durch die Vernetzung von Direktvertrieb und Vertriebspartnern werden wir auch in 2021 für unsere Kunden über alle Kanäle erreichbar sein und so wachsen.“

Dietmar Bläsing Sprecher der Vorstände VOLKSWOHL BUND Versicherungen „Im Jahr 2020, das für uns alle besonders und herausfordernd war, haben wir einige erfolgreiche VOLKSWOHL BUND-Produkte wie die Berufsunfähigkeitsversicherung und Klassik modern noch attraktiver gemacht. Dank unserer Vertriebspartner konnten wir gemeinsam gute Vertriebserfolge erzielen. Das kommende Jahr 2021 stellt neue Anforderungen an Vermittler und Produktgeber – unter anderem wird uns das Thema Nachhaltigkeit intensiv begleiten. Wir werden auch hier spannende Lösungen für unsere Partner bereithalten.“

Tino Blumenthal Vorstand Deutsches Maklerforum AG „2020 – welch ein außergewöhnliches Jahr! Corona brachte die Welt für einen Moment zum Stillstehen. Aber wir beim Deutschen Maklerforum haben vom ersten Moment an nach vorne geblickt. Durch digitale Tools, Videoberatung oder den digitalen Vollmaklerauftrag konnten unsere Makler ihr Geschäft wie gewohnt, zum Teil noch effizienter, fortführen. Für die Zukunft sind wir bestens aufgestellt.“

Thomas Böcher Geschäftsführer Paribus Holding GmbH & Co. KG „Das Jahr 2020 war wegen der COVID-19-Pandemie herausfordernd – im Beruflichen wie im Privaten. Für die ParibusGruppe stellen wir keine gravierenden Auswirkungen fest. Die meisten Mietverhältnisse sind stabil. Positiv zeigt sich dabei sogar, dass die Werte unserer deutschen Immobilien teilweise erheblich steigen, insbesondere bei Objekten mit staatlichen Mietern, die sich bei Investoren und Käufern gerade in dieser besonderen Zeit einer großen Beliebtheit erfreuen.“

Martin Bockelmann CEO xbAV AG „Altersvorsorge wird durch Digitalisierung einfacher. Vermittler machen online heute schon bis zu dreimal mehr Neugeschäft. Darauf bauen wir jetzt auf, so dass künftig mehr Vermittler betriebliche Altersversorgung bei ihren Gewerbekunden anbieten können. Parallel konzentrieren wir uns auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wir legen Wert wir auf eine verständliche App und einfache, effiziente Verwaltung inklusive Schnittstelle direkt in die Personalsysteme. Wir setzen auf Visualisierung, Wiedererkennung und Verständlichkeit. Je einfacher Vorsorge wird, umso höher die Verbreitung.“

Ufuk Boydak Vorstandsvorsitzender und Portfoliomanager LOYS AG „Die Diskussionen über defizitäre Staatshaushalte wurden durch die Pandemie ad absurdum geführt. Hier gibt es keine Gewinner, ebenso wenig bei der Arbeitslosigkeit. Neben einer Akzellerierung von Entlassungen in der Old Economy sind einige Sektoren wie das Gastgewerbe oder der stationäre Handel ins Mark getroffen worden. Für uns bleiben die Beschäftigungsraten und der Konsum die wichtigsten Determinanten. Wir gehen von einer graduellen Erholung aus, die aber ihre Spuren hinterlassen wird.“ 09

Foto: © Paribus-Gruppe/Nils Hendrik Müller

Ralf Berndt Vorstand Stuttgarter Lebensversicherung a. G.


LEITTHEMA Dr. Christian Brandt Managing Director andsafe AG „Bei aller gesellschaftlichen Dramatik der Corona-Pandemie verstärkt diese die digitale Transformation – für uns als Digitalversicherer gibt das Rückenwind. Kunden und Vertriebspartner sind Auslöser wie Profiteure dieser beschleunigten Marktveränderung. Im Geschäftsjahr 2021 werden wir mit weiteren ausgezeichneten Produkten, noch effizienteren Prozessen und einer größeren Präsenz auf den Plattformen begeistern.“

Matthias Brauch Geschäftsführer softfair GmbH „Hinter uns liegt das sicher ungewöhnlichste Jahr der Firmengeschichte, das aber gleichzeitig ein sehr erfolgreiches war. Die Digitalisierung, von der die Branche lange wusste, dass sie die Zukunft verändern würde, wurde über Nacht zu etwas, das in der Gegenwart zwingend gestellt und genutzt werden muss. Durch den jahrelang konsequent von uns vorangetriebenen Ausbau digitaler Vertriebsprozessunterstützung waren und bleiben unsere Kunden bestmöglich aufgestellt. 2021 werden wir diese Mission aus unseren bis zu 109 Mitarbeiterstandorten fortsetzen.“

Nadine Brehme Mitglied der Geschäftsleitung Konzept & Marketing GmbH „Mit dem Schlimmsten rechnen und helfen, wenn es dazu kommt – das ist unser Job in der Versicherungsbranche. Was den ersten Teil angeht, hat uns 2020 neue Grenzen aufgezeigt. Umso stolzer sind wir, dass wir trotzdem helfen konnten, wenn es drauf ankam. Zu verdanken haben wir das unseren engagierten Vertriebspartnern und Mitarbeitern, die sich in Rekordzeit auf das Homeoffice umgestellt und damit einen reibungslosen Geschäftsablauf ohne Kurzarbeit und sogar mit Bestandsausbau ermöglicht haben.“

Dr. Wolfgang Breuer Vorstandsvorsitzender Provinzial Konzern „2020 ist für uns als Provinzial mehr als ein historisches Jahr. Zum einen die Corona-Pandemie, die alle überrollt, aber auch vieles gepusht hat. Dank der regionalen Präsenz und digitalen Kompetenz unserer Vertriebe und dem tollen Einsatz der Mitarbeitenden kommen wir gut durch diese Zeit. Zum anderen die Fusion der Provinzial mit jahrzehntelangem Anlauf. Jetzt haben wir strategisch hoch motivierende Perspektiven, langfristige Sicherheit und Power für Investitionen – vor allem für die Kunden.“ 10

Lars Breustedt Vorstand Formaxx AG, „Trotz der Corona-Krise ist das Jahr 2020 eines der besten in der Firmengeschichte. Dazu hat sicher auch die Anwendung der DIN-Norm 77230 ihren Teil beigetragen. Gerade in der Corona-Krise suchen die Menschen nach mehr Sicherheit und einer neutralen Expertenmeinung. Besonders im Bereich des langfristigen Vermögensaufbaus sind in der anhaltenden Niedrigzinsphase kompetente Spezialisten gefragt. Gute Anlagestrategien sind zur Zielerreichung der Verbraucher auch im Hinblick auf die Altersvorsorge extrem wichtig.“

Sven Burkart Geschäftsführer WIFO GmbH „Corona hat 2020 unser aller Leben bestimmt – persönliche Treffen: 2020 so gut wie unmöglich. Natürlich mit Auswirkungen auch auf unsere Branche. Mit unseren digitalen WIDIXTools und durch die Kooperation mit blau direkt konnten wir unserem WIFO-Maklerpool aber die Arbeit weiter ermöglichen und sogar erleichtern. Dabei haben Makler und Kunden von der rechtzeitigen Einführung unseres digitalen Maklerverwaltungsprogramms, der Kunden-App, Videoberatungen und künstlicher Intelligenz profitiert.“

Jörg Busboom Geschäftsführer ÖKORENTA GmbH „Die Corona-Krise ändert nichts daran: Menschen wollen Geld lukrativ anlegen. Auch der Klimawandel ist nicht aus dem Gedächtnis verschwunden. Ganz im Gegenteil, Nachhaltigkeit und verantwortungsvolle Kapitalanlagen punkten immer mehr! Solide Sachwerte im Bereich der Erneuerbaren Energien sind gefragt und genau das bieten wir. Unser Fondskonzept hat sich bewährt und unsere Anleger erhalten zuverlässig Auszahlungen. Eine Win-Win-Situation in 2020 und ein Grund dafür, damit in 2021 fortzufahren.“ Eric Bussert Vertriebs- und Marketingvorstand HanseMerkur Versicherungsgruppe „Auf die Corona-Pandemie haben unsere Maklerbetreuer früh reagiert und sofort auf digitale Unterstützung – etwa in Form von Webinaren und Videoberatung – umgestellt. Die Online-Beratung im Vertrieb wird bei uns schon seit Jahren über volldigitale und medienbruchfreie Analyse- und Abschlussprozesse gelebt. COVID-19 wird die Welt auch 2021 weiter verändern. Aber da wir diese Herausforderung bislang gut gemeistert haben, gilt es, sich vertrieblich weiter intelligent auf ein Leben mit Corona einzustellen.“ finanzwelt 06 | 2020


„2020 war ein durchwachsenes Jahr. Die Umsätze waren trotz Corona ok und unsere Berater haben aus der Situation das Beste gemacht. Sie haben sich nach und nach auf digitale Beratung umgestellt. Mittlerweile haben sich die Geschäfte in der gesamten Bandbreite wieder stabilisiert. Einige Kollegen konnten ihren Umsatz steigern, andere haben Umsatz verloren. Generell merkt man, dass die Themen Absicherung und Altersvorsorge verstärkt in den Fokus der Kunden geraten sind. Man kann davon ausgehen, dass der Durchschnittskunde die Auswirkungen durch Corona erst in Zukunft erleben wird. Hoffen wir, dass die Pandemie baldmöglichst ihr Ende findet und wir wieder zum normalen (Berater-) Leben übergehen können.“ Walter Capellmann Hauptbevollmächtigter DELA Lebensversicherungen „Wir haben 2020 unsere ausgezeichnete Entwicklung fortgesetzt. Unsere Themen sind durch die Pandemie noch stärker ins Bewusstsein gerückt und wir werden mit unserem Fokus auf die Hinterbliebenenvorsorge als Experte wahrgenommen. In Beratung und Vertrieb zahlt sich die digitale Aufstellung der DELA aus. Zusammen mit unseren Partnern haben wir gezeigt, dass Empathie und Kundengewinnung „persönlich digital“ geht. Hier wollen wir 2021 unsere Unterstützung für Makler und Vermittler konsequent ausbauen.“ Armin Christofori Vorstandssprecher SDV AG „Trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie herrschte bei uns das Jahr über eine gewisse Euphorie und Betriebsamkeit. Wir waren angespornt, für die Makler, die uns vertrauen, aber auch für uns Lösungen zu finden, um die Digitalisierung nun noch schneller voranzutreiben. Mit dem Rollout unserer neuen Plattform myInsure werden wir genau diesem Anspruch gerecht. Wir bündeln hier alle digitalen Services, um den Maklern in Sachen Digitalisierung unter die Arme zu greifen.“ Dietmar Diegel Vorstand CHARTA Börse für Versicherungen AG „2020 war – trotz des zeitweise erzwungenen Stillstands – gleichzeitig ein Jahr der Beschleunigung. Vieles, das noch vor wenigen Monaten als exotisch galt, wurde alltägliche Normalität. Kommunikation über Video-Konferenzen oder Home-Office wurden z. B. quasi aus dem Stand zu Standards. Bemerkenswert ist, wie schnell und gut der Großteil der Makler auf die neue Situation reagiert hat – aus meiner Sicht haben hier viele ‚alte Hasen‘ schneller gehandelt als der eine oder andere ‚digital Native‘.“

Robert Dietrich Hauptgeschäftsführer Hiscox Deutschland „Ein turbulentes, aber erfolgreiches Jahr – mit großen Digitalisierungsschüben: Bei Hiscox, z. B. mit starkem Remote Teamwork und bei den Maklern, die neue Tools wie den digitalen Sofort-Antrag super angenommen haben. Da uns der persönliche Austausch aber dennoch sehr wichtig ist, haben wir Niederlassungen in Berlin und Stuttgart eröffnet. Das Entwickeln von kreativen Produkten und Lösungen für anspruchsvolle Risken klappt im persönlichen Gespräch am besten, die Umsetzung läuft dann digital.“

Jan Dinner Geschäftsführer insuro Maklerservice GmbH „Als PKV-Spezialist unter den Maklerpools gehören wir zu den Gewinnern der Corona-Krise. Die Pandemie hat zweierlei hervorgebracht: Einen stärkeren Fokus auf das Thema Gesundheit und die Erkenntnis, wie wichtig es ist, besonders in Zeiten von Social Distancing digital gut aufgestellt zu sein. Erfolgreich sind damit solche Vermittler, die auf modernste Technik im Vertrieb setzen. Wir bieten unseren Maklern neben der kostenfreien insuro-Mitgliedschaft deshalb auch einen ca. 50 % günstigeren Zugang zur marktführenden Technik von blau direkt.“ Oliver Drewes Vorstandsvorsitzender PHÖNIX MAXPOOL Gruppe AG „Das Jahr 2020 könnte aus meiner persönlichen Sicht ersatzlos gestrichen werden. Durch die zahlreichen coronabedingten Einschränkungen war es wirklich alles andere als schön. Es blieb viel Spaß auf der Strecke. Gleichwohl konnten wir als Unternehmensgruppe das beste Geschäftsjahr in der Firmengeschichte verzeichnen, weshalb wir im Grunde nicht zu klagen brauchen. Trotzdem wünschen wir uns dringend eine Normalisierung der Gesamtlage in Deutschland.“

Markus Drews CEO Canada Life Deutschland „Die größte Herausforderung war, trotz Pandemie für Kunden und Vermittler da zu sein. Wir mussten auf die Gesundheit aller achten – auch auf die unserer Kolleg*innen, die in kürzester Zeit zu 90 % ins Homeoffice zogen. Wir haben diese Phase gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern gemeistert! Das hat das Vertrauen gestärkt. So konnten wir dennoch tolle Ergebnisse erzielen und weiter wachsen. Ins neue Jahr starten wir daher mit Engagement, Zuversicht und spannenden ProduktNews in bAV und Dread Disease!“ 11

Foto: © Georg Wendt für MAXPOOL

Ingo Butzbach Vorstand Global Vermögensberatung AG


LEITTHEMA Marc Drießen Founder & CEO Bloxxter GmbH „2020 war für uns alle herausfordernd – aber bei Bloxxter war es auch großartig! Wir haben in diesem Jahr unser erstes Produkt gelauncht, zahlreiche Partner gewonnen und sind unserem Ziel ein großes Stück nähergekommen: Wir revolutionieren den Markt für Immobilien-Investments. Bei uns kommen Investoren mit wenigen Klicks zum Premium-Investment. Wir freuen uns auf ein weiteres herausforderndes und erfolgreiches Jahr und Menschen, die gemeinsam mit uns das Investieren neu erfinden. Get Your Fair Share.“ Lars Drückhammer Geschäftsführer blau direkt GmbH & Co. KG „2020 hat das Corona-Virus allem seinen Stempel aufgedrückt. Trotzdem war es ein Jahr wilden Wachstums, ein Jahr der Chancen und der neuen Wege. Corona hat alles durcheinandergewirbelt. Corona entfesselte einen Wirbelsturm der Veränderung im Versicherungswesen. 2021 wird blau direkt diese Rolle übernehmen.“

Anton Dschida Geschäftsführer MIDEMA Assekuranz-Assecuradeurs GmbH „2020 war schon ein merkwürdiges Jahr. Geprägt von Corona und dem Druck des Marktes. Die Digitalisierung hält nun in unserem Unternehmen Einzug, im Frühjahr starten wir mit dem neuen Verwaltungssystem natürlich online. Erste Zeichen setzt unser neuer Internetauftritt und der Relaunch unseres Logos. Für 2020 gehen wir von leicht steigenden Umsätzen aus, unsere Kernzielgruppe Bauhaupt- und Baunebengewerbe hat die Pandemie gut überstanden. Ab sofort stehen sieben neue Deckungskonzepte zur Verfügung und ein neuer namhafter Risikoträger konnte gewonnen werden. 2021 kann kommen – am besten ohne Corona.“

Jens Eichler CCO / Geschäftsführer GEKON Gesundheitskonzepte GmbH „Als im Februar 2020 von einem Virus in und aus China gesprochen wurde, war es so weit weg. Doch plötzlich war es näher als gehofft, mitten unter uns. Und neben der Angst rückte zeitgleich die Bedeutung unserer Gesundheit in den Mittelpunkt. Prävention hat daher ab sofort Vorrang und Betriebliches Gesundheitsmanagement gewinnt rasant an Bedeutung. Das ist gut so – für Arbeitgeber und Arbeitnehmer! Diese Tatsache lässt GEKON zuversichtlich – bei allen Widrigkeiten – in das Jahr 2021 blicken mit nur einem Wunsch: Bleiben Sie gesund – und die GEKON Gesundheitskonzepte GmbH hilft Ihnen dabei!“ 12

Gerald Feig Firmengründer und Geschäftsführer FLEX Fonds Capital GmbH „Wir sehen durch die Pandemie große Chancen einer Marktbereinigung. Beim Objekteinkauf entsteht weniger Stress in der Verhandlung mit den Verkäufern. Man lässt sich mehr Zeit für die technische und rechtliche Überprüfung einer Immobilienanlage. Vor COVID-19 waren alle mit sich selbst und den eigenen Interessen beschäftigt. Da hieß es nur: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Wir rechnen fest damit, dass sich die Preise ein wenig stabilisieren und die Marktteilnehmer besonnener mit den Herausforderungen umgehen. Für uns war schon immer das größte Qualitätsmerkmal der Umgang mit Krisen. Jetzt zeigt sich, wer durch die Krise kommt, hat seinen Job gut gemacht.“

Christoph Fink Vorstand Mayflower Capital AG „Wir erwarten, dass sich der Beratermarkt in 2021 weiter zu neuen Vertriebsstrukturen verändern wird. Neben klassischen, hierarchisch strukturierten Organisationsform auf der einen und der lockeren Poolanbindung auf der anderen Seite werden sich Mischformen etablieren. Insbesondere erfahrene Finanzberater, die sich auf die Kundenberatung fokussieren, werden die Kombination aus individueller Freiheit, Austausch in der Gemeinschaft und Support durch ein umfangreiches Backoffice anstreben.“ Dirk Fischer Geschäftsführer Patriarch Multi-Manager GmbH „Immer, wenn Du meinst, schon alles gesehen oder erlebt zu haben, beweist Dir etwas schlagartig das Gegenteil. Corona hat dies übernommen und erforderte umgehend völlig neue Managementqualitäten. Kurzfristigere Planung, mehr Digitalisierung, Führung über Distanz, veränderte Kundenanforderungen und nahezu unplanbare Rahmenbedingungen gilt es seitdem permanent zu meistern. Unsere Branche hat eine steile Lernkurve bewiesen und der Krise bisher erfolgreich getrotzt. 2021 gilt es nun, keinen Deut nachzulassen.“ Frank Fleschenberg Deutsche Gesellschaft für Grundbesitz AG (DGG AG) „Die Corona-Pandemie, das Niedrigzinsumfeld sowie die Regulierung und Digitalisierung haben uns vor große Herausforderungen gestellt. All diese Themen werden auch in 2021 aktuell sein. Eine große Chance ist der ungebrochene Immobilientrend. Kunden werden sich künftig noch digitaler verhalten, so bietet sich die Chance, digitale Customer-Journey mit persönlicher Beratung zu verknüpfen. Berater müssen sich auf Veränderungen auf der Markt-, Kunden- und Produktpartnerseite einstellen.“ finanzwelt 06 | 2020


ADVERTORIAL

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publity AG

Foto: © Sergey Nivens - stock.adobe.com

Pionier am digitalen Immobilienmarkt – auch nach COVID-19 Viele Immobilienunternehmen haben durch die COVID19-Pandemie das Potenzial digitaler Möglichkeiten erkannt. Die publity AG, ein Immobilieninvestor und Asset Manager mit Fokus auf Büroimmobilien, hat als digitaler Vorreiter mit der Transformation ihres Geschäftsmodells bereits lange vor Ausbruch der Pandemie begonnen.

in Pandemiezeiten zahlt sich die Datenbank aus: publity konnte dank der digitalen Möglichkeiten der Plattform einen Großteil ihrer Geschäftstätigkeit aufrechterhalten. Als nächster Schritt ist die Internationalisierung der Plattform geplant: So sollen die Büroimmobilienmärkte europäischer Top-Metropolen digitalisiert werden.

Obwohl dem deutschen Immobiliensektor seit jeher nachgesagt wird, wenig innovativ zu sein, nutzt publity bereits seit geraumer Zeit digitale Lösungen, um ihre Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und den Bedürfnissen ihrer Kunden passgenau zu entsprechen. Statt bei der Suche nach geeigneten Gewerbeimmobilien auf analoge Dokumente zu setzten, hat publity eine digitale Datenbank etabliert. Mit der Plattform verfügt publity über ein einmaliges Research Tool, das einen hervorragenden Zugang zu 9.500 Immobilien aus Deutschland bietet. Damit die Datenbank kontinuierlich wachsen kann, prüft ein Research-Team von publity regelmäßig den Markt, um wichtige Informationen zu den Immobilien zu sammeln. Sowohl Markteinschätzungen können über das Tool eingeholt als auch neue potenzielle Mieter gesucht sowie interessante Objekte gesichtet werden – damit hat publity einen deutlichen Wettbewerbsvorteil, denn Transaktionen lassen sich schnell und effizient mit erheblicher Expertise durchführen.

Innovationsfähigkeit beweist die publity AG zudem bei ihrem nächsten großen Meilenstein: So wird publity die Aktien ihrer Konzerntochter PREOS Global Office Real Estate & Technology AG durch einen Blockchain-basierten Token digital verbriefen – hierbei handelt es sich um die größte Tokenisierung in der Immobilienbranche weltweit.

Das Research-Tool ermöglicht außerdem, virtuell in die jeweiligen Städte zu reisen, Immobilien zu begutachten und relevante Daten zu den Objekten zu sammeln. Besonders finanzwelt 06 | 2020

Die Corona-Pandemie hat einmal mehr als deutlich gezeigt, dass die Digitalisierung in der Immobilienbranche ein unumkehrbarer Trend ist. Vor allem jene Unternehmen werden langfristig davon profitieren, die keine Scheu vor Innovation haben und schon weit vor COVID-19 auf digitale Lösungen gesetzt haben.

Kontakt publity AG Opernturm Bockenheimer Landstraße 2-4 60306 Frankfurt am Main www.publity.de

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LEITTHEMA Dr. Jan Moritz Freyland Direktor Partnervertrieb ARAG SE „Die ARAG ist ein moderner, smarter Versicherer. Das haben wir in der Corona-Krise klar bewiesen. Innerhalb von zwei Tagen lief unser Betrieb fast komplett aus dem Homeoffice. Zudem haben wir passgenaue neue Services für Endkunden und unsere Makler etabliert. Die Makler haben mit ihrem hervorragenden Geschäft dazu beigetragen, dass die ARAG stark gewachsen ist. 2021 wird sich für die Versicherer weiter dynamisch entwickeln. Darauf werden wir uns gewohnt schnell und flexibel ausrichten.“ Michael Grund Vertriebschef MABEWO AG „Das Jahr 2020 wird mit all seinen Begleiterscheinungen noch lange in Erinnerung bleiben. Gleichzeitig hat es der gesamten Branche in Hochgeschwindigkeit den Weg zur Digitalisierung unserer Geschäftsabläufe geebnet. Zoom-Konferenzen sind Tagesordnung, digitale Zeichnungsprozesse etabliert und Gesellschafter- oder Aktionärsversammlungen online Standard. Zwei außergewöhnliche Erfolge möchte ich noch in Erinnerung bringen. Der Erfolg der BioNTech sowie der MaBeWo zeigt, dass Neues geschaffen und etabliert werden kann. Hiervon profitieren Anleger und Finanzdienstleister/innen.“ Joachim Geiberger Vorsitzender der Geschäftsführung MORGEN & MORGEN „2020 – Katalysatorjahr für Digitalisierung: Die notgedrungene Dynamik zeigt, wie schnell die Digitalisierung Einzug hält – auch bei uns. Unser Fokus liegt daher auf Services, die die digitalen Vertriebsprozesse unserer Kunden vereinfachen. Smarte Lösungen mit neutralen Daten und effizienten Prozessen zur Stärkung der Point of Sale Aktivitäten von Vermittlern, Versicherern, Vertrieben, Pools, Banken, Bancassurance und Endkundenportalen sind unsere Antworten auf die Herausforderungen von 2021.“ Rauno Gierig Chief Sales Officer Verifort Capital Group GmbH „2020 hat uns allen schlagartig vor Augen geführt, dass digitale Geschäftsmodelle in vielen Branchen mittlerweile nicht mehr nur Differenzierungs-, sondern Überlebensstrategien sind. Deshalb werden wir 2021 unsere Vertriebspartner weiter dabei unterstützen, ihre digitalen Vertriebsprozesse auszubauen. Dennoch kann die Digitalisierung nur eine Unterstützung sein. Der Wert des persönlichen Kontakts und Gesprächs wird in der Beratung auch in Zukunft zur Vertrauensbildung unersetzbar bleiben.“ 14

Stefan Gierschke Geschäftsführer Königswege GmbH „Mit über 400 % Wachstum an Beratern und einer Explosion an Umsatz war 2020 für uns das Jahr des Wachstums und der Skalierung. Mit digitalen und automatisierten Prozessen haben wir in einem schwierigen Jahr in der Branche trotz Corona auf uns aufmerksam gemacht. Auch unser Markenrelaunch Ende 2020 wird dazu beitragen, dass wir noch attraktiver werden, für Makler und für Kunden. Eine unabhängige, digitale & kostentransparente Beratung steht bei uns stets im Mittelpunkt.“

Stefan Giesecke Vorstand fpb AG „Social Distancing und Corona sind für Vermittler eine große Herausforderung. Die Branche hat sehr schnell auf die neuen Rahmenbedingungen reagiert. Neue Technologien sind gute Werkzeuge im Sales Support. Sie unterstützen die qualifizierte persönliche Beratung. Dass diese bei Kunden weiterhin hoch im Kurs steht, erleben wir auch in diesen Tagen. Denn die Fachund Sozialkompetenz eines guten Beraters ist durch nichts zu ersetzen. Die hybride Beratung erlebt daher eine erfreuliche Dynamik. Die Zukunft ist beides – persönlich und digital.“

Markus Gill Geschäftsführer Finance Consult Maklerpool GmbH & Co. KG „Wie auch in diesem Jahr, werden wir uns in 2021 nicht von der teilweise grotesken Panikmache und destruktiven Angsthetzen einiger Politiker anstecken lassen. Unsere Poolpartner können sich auf die gewohnt tagesaktuelle, souveräne und professionelle Abwicklung ihres Business mit uns verlassen. Wir arbeiten konzentriert und mit ungebrochener Begeisterung für unsere Partner, und unser gesamtes Team blickt weiterhin zuversichtlich in eine bessere Zukunft.“

Michael Gott Leiter Vertriebsservice Sutor Bank „Das Jahr 2020 hat gezeigt, wie schnell sich ein Status Quo verändern kann. Um als Bank auf die Zukunft ausgerichtet zu sein, helfen nicht nur ein paar digitale Tools – vielmehr gilt es, mehrdimensional aufgestellt zu sein. Durch Partnerschaften mit FinTechs ist es der Sutor Bank früh gelungen, sich zusätzliche Geschäftsfelder und Kundensegmente zu erschließen – neben dem Kerngeschäft. Blockchain-Strategien und Kryptohandel, die uns als Bank schon heute beschäftigen, werden sich 2021 weiter etablieren.“ finanzwelt 06 | 2020


Dr. Sebastian Grabmaier Vorstandsvorsitzender Jung DMS & Cie. „Seit rund einem Jahr hält die Pandemie die Welt in Atem und viele fragen sich: Wann wird das alles wieder normal? Doch was ist „normal“? COVID-19 hat sich zum Brandbeschleuniger der Digitalisierung entwickelt und digitales Arbeiten wird längst als „The New Normal“ diskutiert. Mit unserer Advisortech-Strategie haben wir bereits vor Jahren innovative Zeichen gesetzt, denn wir wussten: Die Digitalisierung wird Veränderungen mit sich bringen. Daher setzen wir auch 2021 auf unsere Plattformtechnologie mit digitalen Tools und innovativen Features, damit Berater und Vermittler, von den Chancen des New Normal schon jetzt optimal profitieren können.“ Rainer Gebhart Vertriebsvorstand WWK Versicherungen „Corona stellt alle auf eine harte Probe. Doch die WWK ist ein starker Partner: Kunden bietet sie finanzielle Substanz für langfristig sichere Leistungen. Dem Vertrieb Stabilität und moderne Infrastruktur für digitale Kundenkommunikation. Das Ergebnis: Ein Geschäftsvolumen auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres. Kundenberatung mittels moderner Technik schuf den hybriden Vermittler. Gemeinsam mit WWK IntelliProtect® 2.0 sind wir sehr zuversichtlich, auch 2021 bei Lebensversicherungen ganz vorne dabei zu sein.“

Gordon Grundler Vorstand Primus Valor AG „Das Thema Corona hat die deutsche Wirtschaft seit Jahresbeginn zwar fest im Griff, doch hat sich die Anlageklasse Wohnimmobilien als äußerst krisenresistent bewiesen und wird dies auch zukünftig sein. Der enge virtuelle Austausch mit Anlegern und Vermittlern (z. B. Webinare) zeigte, dass auch in solchen Zeiten keine Angst vor Investitionen besteht, wenn man regelmäßig und transparent kommuniziert und sich gegenseitig austauscht. Eine Erkenntnis, die sich in unserem Platzierungsstand widerspiegelt.“ Dirk Günther Geschäftsführer Prohyp GmbH „2020 war zweifellos ein außergewöhnliches Jahr. Was manche vielleicht erstaunt: Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Baufinanzierungen nicht verringert, sondern verstärkt. Digitale Prozesse erhielten in dem Zuge einen Schub. Kleineren Vertrieben und Einzelvermittlern fiel es dabei mitunter leichter, diese in die Beratung zu integrieren und so ihren Kunden stets zur Verfügung zu stehen. Mithilfe unserer Prohyp-Partner werden wir deshalb abermals ein Rekordjahr schaffen und deutlich wachsen.“

Jörg Haffner Geschäftsführer Qualitypool GmbH „Die Corona-Pandemie und die mit ihr verbundenen Einschränkungen haben sich 2020 als Katalysator für die Digitalisierung der Poolbranche erwiesen. Qualitypool hat von dieser Entwicklung profitiert − mit einem hochdigitalisierten Geschäftsmodell und optimierten Supportstufen bleiben wir auf Kurs. 2021 werden das neue Partner-Cockpit myQ, erweiterte Academy- bzw. Event-Angebote und topaktuelle Assekuradeurprodukte von besonderem Interesse sein. Auch im neuen Jahr haben wir viel vor!“ Dr. Matthias Hallweger Vorstand HMW Unternehmensgruppe „BioNTech kennt die ganze Welt. Damit haben die MIG Fonds, die zu den Erst-Investoren bei Gründung der BioNTech gehören, einen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie geleistet. Die Anleger der investierten MIG Fonds freuen sich über gewaltige Ausschüttungen von einem Vielfachen des investierten Kapitals. Venture Capital Made in Germany hat da einen neuen Lehrbuchfall bekommen, auf den wir stolz sein dürfen. Das System MIG Fonds zeigt, dass es funktioniert und in 2021 geht das genauso weiter.“ Wolfgang Hanssmann Vorstandsvorsitzender HDI Vertriebs AG „2020 stand ganz im Zeichen von Corona und die Betriebsschließungsversicherung erreichte nie geahnte Prominenz. Die HDI Versicherung hatte im Frühjahr entschieden, Corona den im Infektionsschutzgesetz genannten Risiken gleichzustellen und auch Betriebsschließungsschäden zu regulieren, die aus Allgemeinverfügungen der Behörden resultierten. Dies konnte jedoch nur ein einmaliger Akt sein. Eine Allgemeinverfügung im Zusammenhang mit einer Pandemie ist privatwirtschaftlich nicht versicherbar. Mit einem angepassten Versicherungsschutz incl. Pandemiedeckung, verfügbar für fast alle Branchen, stellen wir uns jetzt aber weiterhin den Herausforderungen der Pandemie.“ Nils Harde Vorstand INP Holding AG „Losgelöst von der COVID-19-Pandemie bleibt die demografische Entwicklung mit einer zunehmend älteren Bevölkerung der treibende Faktor für den wachsenden Bedarf an Pflegekapazitäten. Die aktuelle Situation hat die Nachfrage nach konjunkturunabhängigen Kapitalanlagen wie Gesundheits- und Sozialimmobilien noch bestärkt, was sich auch in dem positiven Platzierungsverlauf unseres offenen Spezial-AIF zeigt. Für 2021 plant INP die Fortsetzung der erfolgreichen institutionellen Produktschiene.“ 15


LEITTHEMA Alrik Haug Vorstand Reuss Private Deutschland AG „Digitalisierung, Regulierung und Niedrigzins. Was andere abschreckt, ist auch für 2021 Teil unseres Geschäftsmodells. Durch Corona rücken unsere technischen Lösungen zur vollständigen Digitalisierung aller Geschäftsprozesse noch stärker und schneller in den Vordergrund. Mit Blick auf die Regulierung wächst gleichzeitig der Bedarf an individuellen Vermögensverwaltungsmodellen und die Notwendigkeit, die ESGNachhaltigkeits-Kriterien künftig in die Anlageberatung zu integrieren.“

Andreas Heibrock Geschäftsführer PATRIZIA GrundInvest „PATRIZIA bleibt auch in diesen bewegten Zeiten ein starker und verlässlicher Partner für ihre Kunden. Trotz Corona-Pandemie haben wir als PATRIZIA GrundInvest unseren Anlegern über alle zwölf Fonds im Jahr 2020 im Durchschnitt 4,3 % ausgezahlt. Unsere Platzierungszahlen bei den aktuellen Produkten liegen im laufenden Jahr sogar deutlich höher als 2019. Bei einer Entspannung der gegenwärtigen Situation im nächsten Jahr erwarten wir daher eine noch größere Nachfrage nach unseren Immobilienfonds.“

Thomas Hein Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung ING Deutschland „Anfang 2020: Alles läuft wie geplant. Im März: Oh je, Corona, da werden uns die Kunden wegbrechen. Im April: Digitalisierungsgrad und Geschäftsmodell punkten. Im Juli: Kein Sommerloch in Sicht. Im Oktober: Die Antragsflut hält an. Im Dezember: Hoffentlich alle Ziele – trotz Corona – erreicht. Und 2021? Wünschen wir uns zuallererst ein Ende der Pandemie. Dann: Eine weiter anhaltende Nachfrage, noch mehr Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie Kunden und Vermittler, die uns auch in Zukunft vertrauen.“

Sebastian Henrichs CEO Fondsdepot Bank GmbH „Vermittler suchen weiter unabhängige Partner, die nicht im direkten Wettbewerb um Kunden stehen und keine eigenen Produktinteressen verfolgen. Nur so funktioniert eine vorbehaltlose Kooperation mit Kunden im Fokus. Als neutrale Fondsplattform ist unser Kerngeschäft auch 2021 der Handel und die Aufbewahrung von Fonds & ETFs. Neue Module für unsere Anwendungsschnittstellen bieten Partnern Flexibilität für erfolgreiche hybride Beratung oder einen volldigitalen Vermittlungsweg mit Onlineabschluss.“ 16

Hans-Peter Hierse Vertriebsdirektor DEGAG Deutsche Grundbesitz AG „Die Wohnungswirtschaft hat sich in Zeiten der Pandemie zu einer tragenden Säule in der Immobilienwirtschaft entwickelt. Während Hotel-, Büro-, -Einzelhandels -und Luxusimmobilien in innerstädtischen A-Lagen rückläufige Entwicklungen verzeichnen, hat sich das bezahlbare Wohnen einmal mehr als sicherste Assetklasse behauptet und sich selbst in Krisenzeiten als ‚Fels in der Brandung‘ etabliert. Es gibt meiner Meinung nach auch 2021 kaum verlässlichere Investitionsmöglichkeiten als das bezahlbare Wohnen in westdeutschen Städten.“ Micha Hildebrandt Mitglied des Vorstandes vigo Krankenversicherung VVaG „vigo vervierfacht sich! Ein historisches Jahr mit einem Zuwachs von annähernd 100.000 Tarifversicherten, weitestgehend generiert vor dem Ausbruch der Pandemie. Feiern oder Ausruhen ist nicht angesagt – gerade in dieser Zeit. Wir geben stattdessen einfach unverändert Gas. Nebenbei sind wir mit unserem fantastischen Team in diesem Sommer innerhalb Düsseldorfs umgezogen. Wir brauchten Platz für unsere Weiterentwicklung und möchten trotz Videotelefonie künftig wieder persönliche Begegnungen ermöglichen.“ Dr. Ulrich Hilp Vertriebsvorstand Condor Lebensversicherung Leiter des Maklervertriebs Personen R+V „Die Corona-Pandemie hat trotz aller negativen Effekte auf unser Leben vielen Menschen verdeutlicht, wie wichtig die persönliche Vorsorge und die gesundheitliche Absicherung sind. Trotz der volkswirtschaftlichen Eintrübung haben wir bei Condor und R+V einen kräftigen Anstieg bei unseren Produkten zur Altersvorsorge, Arbeitskraftabsicherung und Krankenversicherung verzeichnet. Besonders gefragt waren fondsgebundene Rentenversicherungen. Hier setzen immer mehr Menschen auf die Chancen der Aktienmärkte. Dieser Trend zur FRV wird auch 2021 anhalten und damit weiterhin ein starker Treiber für unseren Wachstumskurs sein.“ Mathias Horn Geschäftsführer DEFINET AG „Corona war für die Branche ein Digitalisierungs-Turbo. Die deutliche Effizienzsteigerung durch Online-Angebote in den Bereichen Kundenberatung, Weiterbildung und virtuelle Kongresse wird in 2021 fortgeführt. Das betrifft auch mehr und mehr die digitale Datenverarbeitung zwischen Kunden, Maklern und Produzenten. Kleine und mittlere Vertriebsunternehmen werden sich verstärkt Servicedienstleistern anschließen, um die zunehmenden Anforderungen der Digitalisierung zu bewältigen.“ finanzwelt 06 | 2020


Davor Horvat Vorstand Honorarfinanz AG

Foto: ©Tanja Cammerlander_262

„Eine unabhängige Finanz- und Anlageberatung auf Honorarbasis ist vor allem in Krisen ein Mehrwert für Berater und Kunden. Altersvorsorge und Investments können ohne Stornierung seitens des Kunden und ohne Einkommensverluste auf Seiten der Berater individuell auf die Situation angepasst werden. Dabei zeigen gerade Nettoprodukte bei der Altersvorsorge und breit diversifizierte Investmentprodukte ihre Stärken. Durch die laufende Honorierung über Servicefees sichern sich Berater zudem ihr Einkommen und ihre Existenz.“

Frank Huttel Leiter Portfoliomanagement FiNet Asset Management AG „2020 war ein sehr herausforderndes, aber erfolgreiches Jahr, das wir extrem gut gemeistert haben. Ein Dank gilt allen unseren Beratern und Kunden, die besonnen gehandelt und die tiefen Kurse zum Kauf genutzt haben. Geholfen hat in dieser Zeit die schon länger von uns vorangetriebene Digitalisierung der Beratungsprozesse und unsere Fokussierung auf Nachhaltigkeit mit unserem Robo-Advisor vividam. Diesen Weg gehen wir auch weiter in 2021 und unterstützen unsere Berater kompetent bei der Geldanlage.“

Marcus Jentsch Finanzvorstand Green City AG „Wir hatten bei Green City das große Glück, dass unsere Branche kaum von der Pandemie betroffen war. Im Gegenteil: die Erneuerbaren werden gebraucht! Diese Veränderung ist jetzt viel schneller als gedacht vorangeschritten, aber es ist genau die Veränderung, die wir für den Ausbau der Erneuerbaren brauchen! Mit einer gut gefüllten Projektpipeline und nachhaltigen Kapitalprodukten leisten wir dazu unseren Beitrag und der lässt mich trotz der Gesamtlage hoffnungsvoll ins kommende Jahr blicken.“

Torsten Kafka Vorstand HEK - Hanseatische Krankenkasse „Die Herausforderungen der Pandemie beschleunigen die Digitalisierung im Gesundheitswesen nachhaltig. Unsere innovativen Produkte ermöglichen es uns, dabei einen Schritt voraus zu sein. Mit der HEK Service-App für unsere Kunden sowie durch die konsequente Weiterentwicklung unserer HEK Partner-App für unsere Vertriebspartner, bieten wir ideale Schnittstellen für smarte und zukunftsfähige Prozesse in der Gesundheitsversorgung sowie der Kunden- und Partnerbetreuung.“

Jesko David Kannenberg Vorstand Vertrieb und Marketing ottonova Holding AG „Mit dem Beginn der Pandemie gab es für uns zwei Möglichkeiten: Entweder abwarten bis das Gröbste vorüber ist oder die Krise als Chance für Innovationen nutzen. Für uns war klar: wir stehen nicht still. Innerhalb weniger Wochen haben wir noch bessere Services für unsere Kunden entwickelt, die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern weiter intensiviert und so Chancen genutzt, die sich durch Corona erst ergeben haben. Dies werden wir auch 2021 fortsetzen und den Markt mit digitalen Ansätzen weiter in Bewegung halten.“

Dr. Ralf Kantak Vorstandsvorsitzender SDK „Das Jahr 2020 hat trotz aller Widrigkeiten viel Positives hervorgebracht, z. B. den Schub für die Digitalisierung, der unserer Branche gut zu Gesicht steht. Bei der SDK konnten wir uns über den Verkaufsstart unserer neuen Zusatzprodukte für Privat- und Firmenkunden freuen und haben unser Gesundheitsmanagement stark ausgebaut. Hier sehe ich den Fokus für das kommende Jahr und zugleich eine große Chance, unser Angebot digital und mit Blick auf sich ändernde Kundenbedürfnisse weiterzuentwickeln.“

Jürgen Kestler Geschäftsführer Solvium Capital Vertriebs GmbH „Wir haben wegen der COVID-19-Pandemie frühzeitig einen Zweischichtbetrieb mit Einzelbüros und Homeoffice eingeführt, um dauerhaft handlungsfähig zu bleiben. Meetings haben wir vorwiegend über Online-Konferenzen durchgeführt. Im Laufe des Jahres hat sich der Vertrieb und der Logistikmarkt als sehr robust erwiesen und die Nachfrage nach Logistik-Equipment ist weiter gestiegen, so dass wir die aktuellen Opportunitäten nutzen konnten. Mit der Vertriebsleistung unserer Partner sind wir sehr zufrieden.“ Frank Kettnaker Vorstand Vertrieb/Marketing ALH Gruppe Alte Leipziger-Hallesche „Digitale Lösungen hatten wir schon vor Corona. Neu ist, dass sie im Vertrieb zur Normalität geworden sind. Wir danken allen Partnern für die Zusammenarbeit in außergewöhnlichen Zeiten. Corona hat die Menschen für ihre Verletzlichkeit sensibilisiert. Das spüren wir in der verstärkten Nachfrage von BU und bKV. Wenn sich die Wirtschaft erholt, wird auch die bAV wieder einen Aufschwung erleben. Auch die gewerbliche Sachversicherung hängt stark von der wirtschaftlichen Entwicklung 2021 ab.“ 17


LEITTHEMA Stefan Klapproth Vertriebsleiter FiNet Financial Services Network AG „FiNet AG bietet Partnern 2021 neben der fachlichen als auch technischen Unterstützung, ein hervorragendes CRM-System „FiRST“ und die Kunden- und Berater-App „FiNSurance“ an. 2020 war ein spannendes und durch die Pandemie bestimmtes Jahr, aus dem wir aber mit viel Optimismus und Energie in das Jahr 2021 gehen und weiterhin individuelle Lösungen für Makler bieten werden. FiNet AG bedankt sich bei allen Partnern für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit!“ RA Martin Klein Geschäftsführender Vorstand VOTUM e. V.

Foto: © DVAG, Fotograf: Frank Blümler

„Die Versicherungs- und Anlagevermittler haben in diesem außergewöhnlichen Jahr einen digitalen Quantensprung vollzogen. „Persönlich und digital“ ist das neue Credo, welches Bestand haben wird. Hunderttausende Vermittler, denen es gelungen ist, in der Corona-Krise ohne staatliche Hilfen an der Seite ihrer Kunden zu stehen, hätten es verdient, dass ihnen der Staat wenigstens mit einem Regulierungsmoratorium Anerkennung zollt und sich weiterer Überbürokratisierung enthält. “

Markus Knapp Mitglied des Vorstands Deutsche Vermögensberatung AG „2020 war voll unvorhersehbarer Ereignisse. Auch die weitere Entwicklung hängt von vielen Parametern ab, daher sind konkrete Aussagen über die Zukunft nicht möglich. Wir schauen positiv nach vorn, denn wir sind so aufgestellt, dass wir schnell und lösungsorientiert auf Veränderungen reagieren können. Die vergangenen Monate haben noch mal die Relevanz unseres Geschäftsmodells verdeutlicht: Auch in Krisenzeiten wünschen sich die Menschen bei Finanzfragen einen persönlichen Ansprechpartner.“

Alexander Koch Deputy Head 3rd Party Distributors Amundi Deutschland GmbH „Mit Blick auf die Märkte ist COVID-19 mit allen Implikationen eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Amundi hat sehr schnell die entsprechenden Weichen gestellt und sichergestellt, dass wir unsere Kunden aus dem Homeoffice in das Homeoffice mit dem gewohnten Service betreuen. So, als wenn wir direkt vor Ort wären. Auch für die nächsten Monate ist es wichtig, im Dialog mit den Kunden zu bleiben, um zu wissen, mit welchen Themen wir sie im deutschen Markt unterstützen können. Kontinuität ist aktuell für uns alle wichtig und für mich die Basis für langfristiges Geschäft.“ 18

Halime Koppius Vorstand degenia Versicherungsdienst AG „Wirtschaftlich haben wir COVID-19 besser überstanden als zunächst befürchtet. Wir wachsen über alle Sparten im einstelligen Prozentbereich weiter. Seit 2020 bewegen wir uns mit unserer Risiko-LV erfolgreich auf neuem Terrain, während wir unser Privathaftpflichtkonzept enorm verbessert und parallel eine neue Tier-OP-Versicherung ausgerollt haben. Dank erweiterter BiPRO-Schnittstellen freuen sich unsere MaklerInnen über eine schnelle und sichere Belieferung mit Dokumenten.“ Georg Kornmayer Geschäftsführer FONDSNET Holding GmbH „2021 steht einmal mehr im Zeichen von Digitalisierung und Regulierung. Mit Blick auf eine BaFin-Aufsicht über 34f-Vermittler werden wir gemeinsam mit unseren Schwestergesellschaften BN & Partners (Haftungsdach) und Reuss Private Deutschland (Finanzportfolioverwalter) unseren Partnern Alternativen zu einer eigenen BaFin-Zulassung bieten, die auch künftig ihren unternehmerischen Erfolg sicherstellen. Zudem liegt unser Fokus weiterhin auf der Digitalisierung sämtlicher Geschäftsabläufe.“ Harry Kreis Vorstand Apella AG „Köpfe und Kapital – auf diese Formel lässt sich die Strategie zuspitzen, mit der die Apella den Wandel im Zuge der Digitalisierung und Konsolidierung unter den Maklerpools mitgestaltet. Der erste Part dieses Doppels steht für die Qualität der Mitarbeiter und der angeschlossenen Partner, welche auf fortlaufender Ausbildung mit der eigenen Akademie beruht. Willst du eine Top Aus-/Weiterbildung, musst du zur Apella. Dazu kommen siebenstellige Investitionen, um Makler auf Augenhöhe zu den reinen Online-Plattformen zu bringen.“

Volker Kropp Geschäftsführer KAB Maklerservice GmbH „Auch für KAB ist durch Corona eine besondere Situation entstanden. Wir haben daher zur Unterstützung unserer 2.350 Maklerpartner den Service wesentlich ausgebaut und intensiviert. Nicht nur was die Erreichbarkeit, Auskunftssysteme und Angebotswesen betrifft, auch die Anzahl der WEB-Seminare wurde massiv erhöht. Trotz Corona gehen wir optimistisch mit vielen Neuerungen in die Zukunft: einer modernen App, speziellen Gewerbeumdeckungs-Konzeption, weiteren neuen Konzepten, Assekuradeurprodukten und als TOP unser KABLebenswerk für den Makler, der sich teilweise oder ganz in seinen Ruhestand zurückziehen möchte.“ finanzwelt 06 | 2020



LEITTHEMA Wolfgang J. Kunz Prokurist & Vertriebsdirektor DNL Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG „2020 war das erste Jahr, in dem wir den ersten US – Fonds unseres Emissionshauses aktiv anbieten konnten. Wir starteten mit sehr guten Umsätzen, die dann ab März bis Juli wegen der Pandemie einbrachen. Unser AIF bietet seit August eine Beteiligung an einer zu 94 % langfristig vermieteten und nachhaltig erbauten LEED Gold Büroimmobilie als Club Deal an. Dieser Club Deal wurde von DNL Vertriebspartnern und deren Kunden, sehr gut akzeptiert. 7 % p. a. sieht die geplante Ausschüttung vor bei einer kurzen Laufzeit von ca. 5 Jahren.“

Oliver Lang Geschäftsführer blau direkt GmbH & Co. KG „Die Branche erstrahlt in reifem Glanz, bravem Auftritt und analoger Umsetzung. Wir wollen jung, wild und digital!“

Alexander Lehmann Vorstand Marketing & Vertrieb FondsKonzept AG „Mitten im zweiten Lockdown denke ich an ein Wort, an das man sich erinnern wird – Corona! Reflektiere ich, was dieses Wort für die FondsKonzept AG bedeutet, sehe ich, dass wir vom ausgelösten Digitalisierungsschub profitieren! Die vollständig digitale Beratungsstrecke mit Kundenzugang und App, Videolegitimation, Screen Sharing sowie der Fondsshop für beratungsfreies Geschäft, lassen Kunden und Berater frei entscheiden, welcher Weg der Beratung genutzt wird – einzeln oder in Kombination. Freuen wir uns auf Kundengespräche in dieser hybriden Beratung – Zukunft!“

Dirk Hendrik Lehner Geschäftsführer Württembergische Vertriebspartner GmbH „Die fokussierte Ausrichtung auf unsere absolute Stärke und klare Positionierung als „Partner des Mittelstands“ hat uns auch in 2020 trotz Corona ein hervorragendes Ergebnis, deutlich über Vorjahr, beschert. Begleiten muss man diese Strategie kontinuierlich mit überzeugenden Spezial-Konzepten, dazugehöriger Ausbildung und Qualifizierung, für Mitarbeiter ebenso wie für Partner, modernen bzw. digitalen Kommunikationsformaten und Prozessen sowie Mut und konkrete Bereitschaft, strategische Kooperationen einzugehen.“ 20

Ulrich Leitermann Vorsitzender der Vorstände SIGNAL IDUNA Gruppe „Corona wird uns auch 2021 beschäftigen. Trotzdem dürfen wir vorsichtig optimistisch sein: Sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, dürfte die Wirtschaft wieder anziehen. Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet. Die Corona-Krise ist auch eine Chance: Wir haben 2020 noch intensiver an unserer Kundenzentrierung und Digitalisierung gearbeitet. Der erfolgreiche Vertrieb unserer Produkte und Lösungen stimmt uns sehr zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind, den wir auch im nächsten Jahr gemeinsam mit unseren Vertrieben konsequent weiter gehen.“ Norman Lemke Vorstand RWB PrivateCapital Emissionshaus AG „Trotz der außergewöhnlichen Situation blicken wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. In Zeiten von niedrigen Zinsen und schwankungsanfälligen klassischen Finanzmärkten haben sich Privatanleger verstärkt stabilen Renditealternativen wie unseren Private-Equity-Dachfonds zugewandt. Dieses Potenzial konnten wir dank unserer Vertriebspartner nutzen, die mithilfe der Online-Beratungs- und Zeichnungsplattform „RWB Live“ auch während der strikten Kontaktbeschränkungen aktiv bleiben konnten.“ Prof. Dr. Hartmut Leser Vorstandsvorsitzender Aberdeen Deutschland AG „Auch wenn die Bedrohung der Realwirtschaft durch das Corona-Virus im Verlaufe des kommenden Jahres allmählich abnimmt, wird die Zukunft nicht einfacher werden. Die Politisierung der Zentralbanken stellt ein langfristiges Problem dar, das wie ein Damoklesschwert über der Wirtschaft und den Märkten hängt. Und mit Abwahl Donald Trumps hat sich die politische Landschaft in den westlichen Staaten nur scheinbar stabilisiert. Die Hinwendung der früher sozialdemokratisch geprägten Parteien zu Postmaterialismus und Identitätspolitik hinterlässt ein Vakuum, das auch in Zukunft die dringend benötigte, politische Stabilität unserer Systeme stark belasten wird.“ Oliver Liebermann Vertriebsvorstand MLP Finanzberatung SE „Die erste Corona-Welle haben wir sehr gut bewältigt, nicht zuletzt, weil wir uns bei der Videoberatung bereits stark aufgestellt hatten. Gleichzeitig haben wir mehr denn je von der erfolgreich verbreiterten Umsatzbasis profitiert, durch die wir auch künftig coronabedingte Rückgänge in einzelnen Beratungsfeldern mit Zuwächsen in anderen mehr als ausgleichen können. Und wir kommen bei der Beratergewinnung weiter gut voran. Dies gibt uns Rückenwind fürs kommende Jahr und stärkt unsere Position im Markt.“ finanzwelt 06 | 2020


Klaus Liebig Geschäftsführer vfm-Gruppe „Das Corona-Jahr 2020 war anspruchsvoll für die gesamte Branche. Umso mehr freut es mich, wie gut unsere Kooperationspartner mithilfe digitaler Lösungen den reibungslosen Weiterbetrieb online, telefonisch und vor Ort gemeistert haben. Dies bestätigen auch die Umsatzzahlen. Wertvoll war an dieser Stelle der Erfahrungsaustausch innerhalb des vfm-Verbunds. Zudem konnten sich Vermittler auf unsere fachliche und technische Unterstützung verlassen. Somit blicken wir zuversichtlich auf 2021, das vermutlich leider weiter von der Pandemie geprägt sein wird.“ Stefan Liebig Vertriebsvorstand Die Haftpflichtkasse VVaG „Nähe lässt sich nicht nur in Metern messen, das war unser Motto für 2020. Dabei hat uns die Frage beschäftigt, wie wir trotz der ‚sozialen Fastenzeit‘ mit unseren Geschäftspartnern eng verbunden bleiben. Dafür haben wir die digitale Zusammenarbeit erweitert und erfreulicherweise gleichzeitig deutliches Bestandswachstum realisieren dürfen. In 2021 wollen wir ‚einfach.nachaltig.innovativ‘ sein und damit für Glücksmomente bei unseren Kunden sorgen!“ Konstantinos Liolis Vorstand BN & Partners Capital AG „2020 war trotz der Corona-Pandemie ein sehr erfolgreiches Vertriebsjahr für uns – insbesondere im Private Label FondsGeschäft haben wir ein starkes Wachstum verzeichnet. Auch 2021 setzen wir auf unser erfolgreiches Geschäftsmodell der „Arbeitsteilung”: Mit unserer Expertise und unseren digitalen Lösungen im Bereich der KWG-Regulierung sind wir ein starker Partner. Fondsinitiatoren, Private Banker und unabhängige Berater können so ihren Fokus auf ihre Kernkompetenz legen – die Beratung.“

Robert List Geschäftsführer asuco Vertriebs GmbH „Die Herausforderungen sind in 2020 definitiv größer geworden. Die wirtschaftlichen und politischen Risiken sind gestiegen, dazu kommt die Konfrontation mit der Pandemie. Immobilien als Sachwert bleiben vor diesem Hintergrund alternativlos. Der Zweitmarkt für geschlossene Immobilienfonds bietet aktuell attraktive Chancen. „Buy on bad news“ ist das Gebot der Stunde. Am Zweitmarkt ergeben sich aus übertriebenen Preisrückgängen exzellente Einstiegsmöglichkeiten. Im Rückblick könnten sich die Jahre 2020 und 2021 als besonders günstiger Investitionsjahrgang herausstellen.“

Dr. Bernward Maasjost Geschäftsführer [pma:] GmbH „Wir haben 2020 viel erlebt, aber auch viel bewegt. COVID-19 wurde zum Digitalisierungstreiber und beschleunigte eine Entwicklung, die belegt, dass ein Virus nicht nur infizieren, sondern auch inspirieren kann. Beratung und Betreuung sind digitaler und flexibler geworden. In 2021 müssen wir die Möglichkeiten miteinander zu arbeiten – ohne miteinander zu sein – weiter ausbauen. Es gilt, sich weiter virtuell zu vernetzen und den digitalen Dialog kontinuierlich voranzutreiben.“

Dr. Christian Macht CEO ELEMENT Insurance AG „Corona hat die Digitalisierung in der Versicherungswelt natürlich nicht gestoppt, sondern vielmehr beschleunigt. Wir haben im Jahr 2020 zahlreiche Partnerschaften erweitern und neue schließen können, unter anderem mit Volkswagen und Vodafone. Wir sind uns sicher, als BaFin-lizensierter WhiteLabel-Anbieter im nächsten Jahr noch gefragter zu sein, da wir es mit unserem Ansatz jedem Unternehmen erlauben, kontextuelle Versicherungsprodukte wie unsere neuen Haustierpolicen selbst zu vertreiben.“ Dr. Klaus Möller Vorstand DEFINO Institut für Finanznorm AG „Das Jahr der großen coronabedingten UNSICHERheit hätte das Jahr der VerSICHERungen werden können. Doch die haben 2020 dafür genutzt, die gängigen Vorbehalte zu befeuern - u. a. durch die anhaltende BSV-Diskussion. Nur rund ein Viertel der Menschen in Deutschland vertraut darauf, dass in der Finanzberatung die Kundeninteressen vor den Vertriebsinteressen stehen. Deshalb ist es gerade jetzt gut und wichtig, dass es die DIN 77230 ‚Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte‘ gibt. Denn nachweislich stiftet sie – wie alle DIN-Normen – Vertrauen und Sicherheit bei Kunden und Vermittlern. 2021 wird uns zwei weitere hilfreiche Normen bescheren: Schritt für Schritt wird auch unsere Branche NORMal und damit vertrauenswürdiger.“ Kerstin Möller-Schulz CFO blau direkt GmbH und Co. KG „Gerade in der Corona-Krise 2020 zeigt sich die Robustheit des Geschäftsmodells von blau direkt und die Genialität unserer „Super Pool EU“. Unsere Maklerpartner können sich seit 20 Jahren auf die führende Technologie und den Service von blau direkt verlassen. Wir bauen für unsere Partner in 2021 den Bereich Investment und Investment Vertrieb weiter aus. Das wird ein spannendes neues Gebiet und ergänzt unser Angebot perfekt.“ 21


LEITTHEMA Lucas Müller CEO elipsLife Deutschland/Österreich „Nur gesunde Mitarbeiter sind einsatzfähig und produktiv – das hat uns die Corona-Krise klar vor Augen geführt. Arbeitgeber fördern vermehrt das finanzielle, körperliche und geistige Wohlbefinden ihrer Belegschaft, was Belastungen und Fehlzeiten zum Vorteil beider Seiten reduziert. Mit der betrieblichen Einkommenssicherung und dem integrierten Care Management unterstützen wir Unternehmen dabei und sind überzeugt, dass die Nachfrage nach diesem Employee Benefit auch 2021 weiter stark zunimmt.“

Marc Nagel Geschäftsführer Buss Capital Invest GmbH „2020 hat die Buss-Gruppe ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Mit Buss Capital Invest haben wir ein neues Unternehmen gegründet. Der Containerleasingmarkt war sehr robust – trotz Corona. Aktuell ist der Markt sehr interessant, gerade wegen Corona. Containerumschlag und Nachfrage nach Containern wachsen. Gleichzeitig wurden 2020 wenig Boxen gebaut. Eine steigende Nachfrage trifft also auf ein knappes Angebot. Wir schauen positiv auf 2021!“

Reto Näscher Co-Founder und CEO the prosperity company AG „Ein turbulenteres Jahr lässt sich kaum vorstellen. Umso erfreulicher, dass viele Befürchtungen der Branche nicht eingetreten sind. So ist die Nachfrage nach fondsgebundenen Lebensversicherungen nicht gesunken, sondern sogar gestiegen. Was zeigt, dass Menschen in unsicheren Zeiten ein noch größeres Bedürfnis nach Sicherheit und effizienter Altersvorsorge haben. Versicherer und Vermittler, die konsequent digital und kundenzentriert arbeiten, können von dieser Situation klar profitieren.“

Michael Neumann Vorstandsvorsitzender Dr. Klein Privatkunden AG „Zwei Faktoren haben dazu beigetragen, dass wir in 2020 unseren Marktanteil erneut ausbauen konnten. Zum einen sind wir mit der konsequenten Digitalisierung des Vertriebs vielen Mitbewerbern voraus: Von heute auf morgen waren wir flächendeckend auch remote arbeitsfähig. Zum anderen zeigte sich der Vorteil unseres Geschäftsmodells als Vermittler: Es war zeitweise herausfordernder, Finanzierungen zu platzieren – dank des großen Partnernetzwerks konnten wir dennoch schnell passende Partner für unsere Kunden identifizieren.“ 22

Johannes Palla Geschäftsführender Gesellschafter Habona Group „Das Jahr 2020 steht für einen Wandel, der bis heute alle wirtschaftlichen und sozialen Bereiche beeinflusst. Als Investor in Nahversorgungsimmobilien liegt unser Fokus insbesondere auf Lebensmittelmärkten und Kindertagesstätten. Somit sind wir spezialisiert auf Immobilien, die nicht digitalisierbare Grundbedürfnisse erfüllen – aus unserer Sicht hat sich die gesellschafts- sowie systemrelevante Funktion der Nahversorgung während der branchenübergreifenden Pandemie als krisenresistent erwiesen.“ Ulf Papke Geschäftsführer bi:sure GmbH „2020 war für uns der Ritt auf der Rakete. Da ging es richtig ab! Unsere Maklerpartner können auf die besten digitalen Tools für die Gewerbeberatung zurückgreifen. Diese sind einzigartig im Markt und greifen perfekt mit der MVP ‚Ameise‘ ineinander. Corona hin oder her: Unsere Vermittler sind digital. Das bringt den Markt nach vorne! Mit dem bisure sideletter bi:side und der bisure Anfrageplattform bi:port sind wir, zusammen mit unseren Poolpartnern, der digitaler Push der Branche.“ Sandro Pawils CSO Carestone Group GmbH „Wir blicken mit Stolz auf ein herausforderndes und zugleich erfolgreiches Geschäftsjahr zurück: Die Corona-Krise hat unterstrichen, dass Pflegeimmobilien ihren nachhaltigen Erfolg – im Vergleich zu anderen Assets – vor allem aus der Demografie schöpfen. Als führender Entwickler und Anbieter haben wir aktuell 49 Objekte mit einem Projektvolumen von 1,2 Mrd. Euro und damit knapp 5.000 Pflegeplätze in der Abwicklung. Auch in 2021 werden wir weiter wachsen, rund 2.250 Einheiten vermarkten und gemeinsam mit unseren Partnern Werte für private und institutionelle Investoren schaffen.“ Alfred Platow Gründer und Vorstandsvorsitzender ÖKOWORLD AG+ „Die politische Botschaft der ÖKOWORLD ist u. a. der Ruf danach, die Klimaerwärmung zu stoppen. Mit unseren Investmentfonds sind wir angetreten, um unser Statement abzugeben und engagiert Flagge für Klima und das Menschsein zu zeigen. Nicht nur die Corona-Krise stellt uns vor Herausforderungen, sondern auch die Klimakrise: Bäume sterben an Trockenheit, die Hitzewellen und Waldbrände nehmen bedrohlich zu. Millionen Menschen verlieren durch Dürren, Stürme und Überflutungen ihre Lebensgrundlagen und werden zu Flüchtlingen. Selbst die Arktis erreicht Hitzerekorde von bis zu 38 Grad.“ finanzwelt 06 | 2020


DENKMAL - BESTAND - NEUBAU

WOHNIMMOBILIEN ZUR KAPITALANLAGE REAL GETEILTE ETW´S UND GLOBALOBJEKTE SEIT ÜBER 17 JAHREN ERFAHRENER PARTNER FÜR PRIVATE UND INSTITUTIONELLE INVESTOREN. Die AS UNTERNEHMENSGRUPPE, ist ein Unternehmen für die Projektentwicklung- und Vermarktung von Wohnimmobilienportfolios zur Kapitalanlage mit einer Leistungsbilanz von mehr als 190 Millionen Euro Vertriebsvolumen aus der Vermarktung von über 2.000 Wohneinheiten. Der Fokus liegt auf dem Verkauf der Wohnimmobilien zur Kapitalanlage im Single- oder Block Sale an private Käufer oder institutionelle Investoren. Kernmärkte sind ertragssichere Bestandswohnimmobilien und deren Entwicklung sowie noch zu sanierende Denkmalobjekte in deutschen prosperierenden Metropolregionen und Ballungsgebieten. Das Unternehmen begleitet seine Kunden, Investoren und Vertriebspartner auf dem gesamten Zyklus der Immobilieninvestition. Darüber hinaus bietet die AS UNTERNEHMENSGRUPPE HOLDING sowie die Tochter- und Verbundgesellschaften den Käufern und Anlegern das klassische Asset- und Property-Management mit nachhaltiger Vermietung, sowie auch sämtliche Dienstleistungen im individuellen Baufinanzierungsbereich und späterer Exitstrategien.

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A S U N T ER N EH M EN S G R U P P E Hagenstraße 67 • 14193 Berlin • Tel. (+49) 30 81 40 42 200 • Fax. (+49) 30 81 40 42 300 Email: info@unternehmensgruppe-as.de • www.unternehmensgruppe-as.de


LEITTHEMA Dr. Martin Pöll Vorstandsvorsitzender TELIS Financial Services Holding AG „2020 – das Jahr der Corona-Pandemie ist für die TELIS-Unternehmensgruppe ein neues Rekordjahr. Mit einem Nettowachstum von knapp 13 % bei den Beratern und über 25 % beim Neugeschäft haben wir die Chancen genutzt: Vorantreiben der Digitalisierung zur Entlastung und Effizienzsteigerung beim Berater, gelebte Gemeinschaft im Außen- und Innendienst und Begeisterung für das, was uns auszeichnet, die Unternehmensberatung für den privaten Haushalt.“

Norbert Porazik Geschäftsführender Gesellschafter Fonds Finanz Maklerservice GmbH „Das Jahr 2020 war für alle sehr unvorhersehbar. Dank unserer Vertriebspartner konnte die Fonds Finanz dennoch einen neuen Rekordumsatz erzielen. Die diesjährigen Herausforderungen sind für uns ein großer Ansporn, um unsere Makler auch zukünftig in schwierigen Zeiten bestmöglich zu unterstützen. Neben Bridge, einer kostenfreien Online-BeratungsSoftware für Vermittler, unterstützen wir auch Schulen und Bildungseinrichtungen bei der Digitalisierung, mittels kostenfreier virtueller Klassenzimmer von netzklasse.“

Heiko Reddmann Geschäftsführer HonorarKonzept GmbH „Die Corona-Pandemie hat bei vielen Beratern Schwächen, aber auch Stärken des eigenen Geschäftsmodells zum Vorschein gebracht. Wir sind deshalb überzeugt, dass die Honorarberatung nicht nur eine Ergänzung, sondern auch unternehmerisch bei allen Marktteilnehmern einen stärkeren Stellenwert einnehmen wird. Unsere mittlerweile mehr als 1.500 Kooperationspartner zeigen heute schon, wie es geht. Verschiedene Kennzahlen, wie z. B. der enorme Anstieg unseres Honorarinkassos, sprechen für sich.“

Uwe Redler CEO deeplico GmbH „Setze dir jährlich Ziele, die für dich aus heutiger Sicht unerreichbar erscheinen. Erzähle jedem davon und habe dann die Eier, diese Ziele zu erreichen.“

Karsten Reetz Geschäftsführer reconcept GmbH Oliver Pradetto COO, Geschäftsführer blau direkt GmbH & Co. KG „2021 wird der Marktführer sein, wo er hingehört: Im Norden.“

Theodor Randelshofer Vorsitzender Geschäftsführer Deutsche Finance Solution GmbH „Das Jahr 2020 war für alle Marktteilnehmer eine Herausforderung und zugleich ein Beginn für signifikante Veränderungen in der Branche. Die Wichtigkeit digitaler Technologien für Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft ist eine zentrale Erkenntnis. Speziell Prozesse im Bereich digitale Beratungund Vermittlung von Anlegern sowie Schulung- und Betreuung von Geschäftspartnern werden in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Die DEUTSCHE FINANCE GROUP verzeichnete im Jahr 2020 ein starkes Wachstum. Durch die erfolgreiche Einführung von institutionellen Club-Deals für Privatanleger und die Erweiterung der eigenen INVESTMENTPLATTFORM mit Prime-Investments konnte das verwaltete Vermögen auf rd. 8 Mrd. Euro gesteigert werden. Wir danken allen unseren Kunden, Geschäftspartnern und Freunden und sind sehr zuversichtlich für ein erfolgreiches Jahr 2021.“ 24

„Mit dem Klimawandel wandeln sich auch die Portfolios. Mehr und mehr Anleger erkennen die Chancen nachhaltiger Finanzprodukte – insbesondere im Niedrigzinsumfeld. Denn Nachhaltigkeit und Rendite schließen sich nicht aus. Ein Trend, den auch die Pandemie nicht stoppen konnte. In diesem attraktivem Marktumfeld bietet reconcept als erfahrener Asset Manager und Projektentwickler Erneuerbarer Energien Investments in reale Werte: Wind-, Solar- sowie Gezeitenkraftwerke mit langfristigen Cashflows.“

Dr. Rainer Reitzler Vorstandsvorsitzender Münchener Verein Versicherungsgruppe „Mit Ihnen zusammen haben wir dieses schwierige Jahr gut gemeistert. Vielen Dank. Unseren unterschriftlosen Online-Antragsprozess im KV-Zusatzgeschäft haben Sie eifrig genutzt. Auch bei der Deutschen Handwerker BU ist mit der eSignatur nun ein komplett digitaler Abschlussprozess möglich. Sensationell laufen unsere neuen ZahnGesund-Tarife, die mit TopBewertungen glänzen. Wir werden auch 2021 massiv in unser strategisches Geschäftsfeld Krankenzusatzversicherung investieren. Bitte bleiben Sie gesund!“ finanzwelt 06 | 2020


Marcus Rex Vorstand Smart InsurTech AG „Die Jahrhundertpandemie hat 2020 unser Leben einschneidend geprägt. Die Umstände erforderten es, digitale Lösungen voranzutreiben – bspw. die digitale Verarbeitung von Dokumenten und Geschäftsvorfällen. Selbst Zögerer erkennen nun, dass Technologie ein Helfer sein kann. Dieses offenere Mindset wird bleiben. Vor allem im Verwaltungsbereich der Versicherungsbranche gibt es großes Automatisierungspotenzial. Dieses mittels Robo Advice und KI zu heben, haben wir uns u. a. für 2021 vorgenommen.“ Harald Rieger Leiter Vertrieb Deutschland und Österreich DWS Group GmbH & Co. KGaA „Nachhaltigkeit, Nullzinsen und Digitalisierung sind die bestimmenden Themen des in 2020 angebrochenen neuen Jahrzehnts. Sie rücken durch die Corona-Pandemie noch stärker in den Fokus. Gemeinsam mit unseren Kunden richten wir uns entlang dieser Trends aus und sind mit attraktiven aktiven Lösungen, ETFs und alternativen Anlagen optimal aufgestellt. Das Thema ESG – also das Investieren mit Fokus auf Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung – spielt dabei für uns eine zentrale Rolle.“ Jan Roß Bereichsvorstand Maklervertrieb Zurich Gruppe Deutschland „Anfang 2020 sprachen wir vom ‚perfekten Sturm‘ der Branche und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen. Das hat sich nicht nur bewahrheitet, sondern durch COVID-19 noch verstärkt. Wir werden es daher auch 2021 mit einem herausfordernden Umfeld zu tun haben. Durch Fokussierung, Positionierung und eindeutige Geschäftsmodelle wird man der Krise trotzen und dabei die Chancen wahrnehmen können. Durch #zurichmaklerimpuls werden Makler dabei unterstützt. Die passenden, neuen und innovativen Produkte zur Umsetzung bringen wir ebenfalls auf den Markt. Neue Gewerbe-, Nachhaltigkeitsprodukte, Produkte für besondere Zielgruppen. Damit wir gemeinsam erfolgreich ins nächste Jahr starten können.“ Dr. Jürg Schiltknecht CEO Basler Versicherungen Deutschland „Was zählt in einer Krisensituation? Vertriebspartner und Kunden vertrauensvoll, zuverlässig und partnerschaftlich zu begleiten. Das tun wir als Basler Versicherungen. Schnell helfen, wo es darauf ankommt, aber auch die eigene Kraft und Stärke nutzen, die Krise nicht als Ausrede, sondern als Chance zu sehen. Wir haben unsere Kundenbasis in 2020 deutlich ausgebaut und wir wollen auch in 2021 unsere Vertriebspartner begeistern und ihnen helfen, sich mit der Basler an ihrer Seite erfolgreich zu entwickeln.“

Alexander Schlichting Vorstandsvorsitzender PROJECT Beteiligungen AG „Corona war sicherlich ein Schock, den wir nach einem vielversprechenden Jahresstart nicht erwarteten. Unser Kerngeschäft überstand die Lockdownphase vergleichsweise gut. Beim Wohnungsverkauf stehen wir inzwischen fast wieder auf Vor-Corona-Niveau. Die Nachfrage nach unserem neu in Platzierung befindlichen AIF Metropolen 20 ist erfreulich. Wenngleich die Pandemie noch nicht überwunden ist – den Prognosen zufolge dürfte der Sektor Wohnimmobilien ohne schwerwiegende Blessuren durch die Krise kommen.“ Stefanie Schlick Head of Broker Generali Deutschland AG Vorstandsmitglied Dialog Versicherung „In diesem extrem außergewöhnlichen Jahr haben wir es geschafft, den Innen- und Außendienst digital aufzustellen und zu vernetzen – alles binnen kürzester Zeit mit einem hohen Maß an Effizienz und Schnelligkeit, um unseren Vertriebspartnern den besten Service zu bieten. Mit unseren digitalen Schnittstellen und Produkten, Gewerbe smart und dem e-Antrag, haben wir die richtigen Lösungen dafür. Dennoch vermissen wir den persönlichen, direkten Kontakt – denn wir glauben an das Beste aus beiden Welten: online und offline.“ Hubertus Schmidt Gründer und geschäftsführender Gesellschafter FinanzPortal24 GmbH „Das Jahr 2020 hat uns bestätigt, dass unsere Fokussierung auf vernetztes, ortsunabhängiges Arbeiten für die Vertriebe und Vermittler der Finanz- und Versicherungsbranche die wirkungsvollste Unterstützung ist. Dieser Trend wird sich auch in 2021 fortsetzen. Cloudbasierte SaaS-Anwendungen mit Datenschnittstellen in vorhandene Prozessstrecken ermöglichen enorme Zeit- und Kostenvorteile gegenüber individuellen Neuentwicklungen. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die digitale Beratungsstrecke zur Basis-Finanzanalyse nach DIN 77230.“

Andreas Schmitzer Managing Director ThomasLloyd Global Asset Management GmbH „Unser Handeln ist trotz der Pandemie von Zuversicht geprägt. So werden wir einem noch breiteren Spektrum von Kapitalanlegern den Zugang zu unseren auf nachhaltigen Sachwerten basierenden Anlagelösungen und Dienstleistungen ermöglichen. Dies erreichen wir mit dem Ausbau des Produktangebotes, das über unser in 2020 erfolgreich eingeführtes digitales Investmentkonto zu beziehen ist. Genannt sei hier zuvorderst ein neuer Publikums-AIF, den wir voraussichtlich im Q1/2021 vorstellen werden.“ 25


Andreas Schrobback CEO AS Unternehmensgruppe Holding „2020, was für ein Jahr! Die Pandemie hat sowohl uns als auch unseren Vertriebspartnern viel abverlangt, gleichzeitig aber auch ein Umdenken erzwungen. Prozesse mussten zügiger digitalisiert werden und wir stellen eine Effizienzsteigerung fest. Wir konnten den coronabedingten Umsatzeinbruch nicht nur vollständig aufholen, sondern realisieren mit über 20% Umsatzsteigerung im Vergleich zu 2019 das stärkste Jahr der Firmengeschichte. Ich rechne 2021 mit weiter steigenden Preisen am Wohnungsmarkt.“

Hermann Schrögenauer Vorstand LV 1871 „Corona wird den Anlage- und Vorsorgebedarf weiter beflügeln und auch zu einer vermehrten Nachfrage nach biometrischer Absicherung führen. Kunden erkennen in diesen Zeiten mehr denn je zuvor, wie wichtig die persönliche Beratung durch einen unabhängigen Makler ist, erwarten aber auch digitale Interaktion mit ihren Vermittlern.“

Holger Schröm Executive Director J.P. Morgan Asset Management „Unser tiefgreifendes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit wird immer konkreter: Auf Basis der ESG-Integration unserer Investmentplattform können wir Kunden heute bei vielen Themen rund um nachhaltige Geldanlagen unterstützen. Nun arbeiten wir daran, das Nachhaltigkeitsportfolio abzurunden und planen für das 1. Quartal 2021 eine nachhaltige Multi-Asset Income-Strategie. Unsere spannenden virtuellen Eventkonzepte helfen, auch in Zeiten der Pandemie in enger Verbindung zu bleiben und Mehrwert zu bieten.“

Rolf Schünemann Vorstandsvorsitzender BCA AG „2020 war ein besonderes Jahr. Verstärkt durch die neuen Bedingungen geht der Trend hin zum hybriden Makler. Dabei verbessern digitale Tools den Beratungsaufwand deutlich. Als digital sehr gut aufgestellter Pool unterstützen wir seit Jahren unsere Maklerpartner mit passenden Lösungen. Erst zuletzt haben wir unser Angebot um die Bausteine „asuro Finanzmanager App“ und „digitale Bestandsübertragung“ ausgebaut. Wir schauen trotz Pandemie zuversichtlich nach vorne und freuen uns, wenn 2021 die persönlichen Treffen vor Ort und auf Messen wieder möglich sind.“ 26

Schumacher Uwe Vorstandsvorsitzender DOMCURA AG „Wer hätte zu Beginn dieses Jahres gedacht, wie sich 2020 gestalten würde? Die Corona-Krise stellt uns alle vor größte Herausforderungen – worüber sich auch die Teilnehmer des jüngsten G20Gipfels einig waren. Mehr als je zuvor heißt es nun, ökonomisch verantwortlich zum Wohle der nachfolgenden Generationen zu handeln. Mit unserer nachhaltigen Einfamilienhausversicherung ist uns in dieser Hinsicht ein erster toller Schritt gelungen. Wir sind fest davon überzeugt, dass ‚grüne Ideen‘ unsere Branche nachhaltig stärken und blicken daher positiv in die Zukunft.“ Christian Schwalb Inhaber SCALA & Cie. Finanzgruppe „2020 war bis heute ein außergewöhnliches Jahr. So dramatisch und traurig die Entwicklungen teilweise in der Bevölkerung waren, so gegensätzlich war das innerhalb unserer Holding. In allen Geschäftsbereichen unserer Finanzgruppe konnten wir die Vorjahresergebnisse teilweise stark ausbauen. Neben unserer marktführenden Expertise in biometrischen Risiken, führten vor allem die Bereiche Finanzierung, Investment und Gewerbe-SHU zu einem Rekordergebnis in unserer Firmenhistorie. Von 2021 erwarten wir, vor allem mit unserem Projekt WORKSURANCE neue Maßstäbe setzen zu können.“ Marco Seminerio Head of Business Development Services Germany FENTHUM S. A. „Corona prägte 2020. Die vermögensverwaltenden Fonds von ETHENEA bieten in ambitionierten Marktphasen die passenden Multi-Asset-Ansätze, um Kapital zu erhalten und langfristig risiko-adjustierte Renditen zu generieren. Zum anderen hat Corona wie ein Katalysator auf Trends wie Digitalisierung und nachhaltiges Investieren gewirkt. Bei dem Multi-ThemenTeam von MAINFIRST spielen u. a. diese Trends sowie starke Meinungen eine große Rolle und haben schon in 2020 ein herausragendes Ergebnis gebracht.“

Allan Boyd Simpson Präsident und CEO The Simpson Organization, Inc. „2020 war ein herausforderndes Jahr. Doch wir haben 2020 auch Chancen gesehen. Gerade in Krisen muss man Situationen differenziert betrachten und kühlen Kopf bewahren. Das heißt für TSO mit Investoren, Mietern und Dienstleistern im Immobilienbereich in engem Kontakt bleiben und partnerschaftlich agieren. Die Konsequenz: kaum Mietkündigungen, sogar leicht gestiegener Cashflow und die historisch günstige Zinssituation bietet gute Finanzierungsmöglichkeiten. So blicken wir recht zuversichtlich auf 2021.“ finanzwelt 06 | 2020

Foto: © Kai Funck

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LEITTHEMA


Deutscher bAV-Preis 2021 Informationen unter deutscher-bav-preis.de


LEITTHEMA Sascha Sommer Vorstand BIT Treuhand AG „Das Jahr 2020 verläuft für unser Haus sehr positiv. Unsere Serviceleistungen wurden weiterentwickelt und den steigenden Anforderungen des Marktes angepasst. Dabei spielen Regulierung und Digitalisierung genauso eine Rolle, wie konkrete Vertriebsunterstützung. Daher sind wir froh, dass wir im Herbst 2020 teils sehr große Veranstaltungen vor Ort durchführen konnten. Trotz pandemiebedingter Einschränkungen waren Anbieter, Vertriebspartner und wir sehr zufrieden und sehen 2021 positiv entgegen.“

Philip Stellmach Head of Health Insurance KV Werk GmbH

Foto: ©Frank Beer/Monuta

„Trotz Corona können wir für dieses Jahr einen neuen Rekordumsatz verbuchen. Zum einen haben wir alle Prozesse umgehend volldigitalisiert und konnten so unseren Service uneingeschränkt aufrechterhalten. Zum anderen hat die Pandemie das Gesundheitsbewusstsein gefördert, wodurch wir eine erhöhte Anzahl an Abschlüssen in der stationären Zusatzversicherung als auch an GKV-PKV-Wechslern feststellen konnten. Wir blicken also positiv in die Zukunft und freuen uns auf das kommende Jahr 2021.“

Oliver Suhre Generalbevollmächtigter Monuta Versicherungen „Die Corona-Pandemie war und ist eine große Herausforderung. Besonders die Tatsache, dass wir unseren Geschäftsbetrieb sehr kurzfristig auf Remote umstellen mussten. Glücklicherweise hatten wir bereits viele unserer Prozesse digitalisiert. 2020 haben wir uns weiter digitalisiert: mehr online, weniger Reisen! Themen für 2021: Niedrigzins, die Garantiezinssenkung und die Folgen. Die Branche muss neue Lösungen anbieten, um ihren Kunden auch zukünftig attraktive Angebote präsentieren zu können.“

Roman Teufl Geschäftsführer Deutsche Lichtmiete Unternehmensgruppe „Das starke Wachstum bei Light as a Service hat uns Rekordergebnisse in Folge beschert. Coronabedingt werden wir unsere ambitionierten Ziele für 2020 nicht ganz erreichen. In die Zukunft blicken wir positiv und sehen uns gut aufgestellt: Unseren Kunden bieten wir energieeffiziente LED-Beleuchtung im liquiditätsschonenden Mietmodell und unseren Investoren grüne Investments. Auch in 2021 wird Nachhaltigkeit ein essenzieller Faktor für Erfolg und Wachstum sein.“ 28

Malte Thies Geschäftsführer ONE GROUP GmbH „In dem besonderen Jahr 2020 sehen wir uns in unserer bisherigen Leistung bestätigt. Der Wohnungsmarkt hat sich erneut als Fels in der Brandung erwiesen und Finanzierungslücken bieten weiterhin interessante Chance-Risiko-Profile für unsere Kurzläufer. Zusätzlich haben wir mit unserem neuen Partner SORAVIA nochmals größere Investitionspotenziale für unsere Anleger erschlossen. Im 4. Quartal haben wir unsere Produktoffensive gestartet und werden diese 2021 fortsetzen.“ Sven Tokarski Geschäftsführer Pflegeobjekt Service GmbH „Der Beginn der Finanzkrise liegt zwölf Jahre hinter uns. Seitdem haben sich die meisten Assetklassen historisch beispiellos entwickelt. Ein gewichtiger Grund für die enorme Wertsteigerung von Immobilien, Gold, Aktien, Kryptowährungen etc. ist die expansive Geldpolitik der vergangenen Jahrzehnte. Daher suchen Klein- und Großanleger nach Werten, die eine hohe Sicherheit versprechen. Pflegeobjekte gehören in jedem Fall zu dieser Kategorie, insbesondere im Hinblick auf den demografisch bedingten Bedarf der nächsten vier Jahrzehnte.“

Dr. Frank Ulbricht Vorstandsvorsitzender BfV Bank für Vermögen AG „Trotz Corona-Krise und volatilen Märkten haben sich unsere vermögensverwaltenden Lösungen erfolgreich behauptet. Dies bestätigt unsere Arbeit und freut uns sehr. Als Fürsprecher des hybriden Beratungsmodells halten wir zudem für Vermittler zahlreiche digitale Services bereit, die den Beratungsalltag deutlich entlasten. Eine verstärkte Nachfrage erfahren dabei der Investment-Shop und das neue Depot-Reporting. 2021 werden wir u. a. unsere Investmentsoftware noch einmal deutlich erweitern und das Megathema Nachhaltigkeit forcieren.“

Tibor von Wiedebach und Nostitz-Jänkendorf Geschäftsführender Gesellschafter BVT Holding „Nach einem turbulenten Jahr kündigen sich für 2021 aus aktueller Sicht wieder verlässlichere Rahmenbedingungen für uns alle an. Mit guten Nachrichten zu ersten Impfstoffen und der wachsenden Erfahrung im Umgang mit dem Virus sollten sich die dunklen Corona-Wolken doch nun hoffentlich zunehmend lichten. Und auch im Hinblick auf unseren Kernmarkt USA zeichnen sich nach der Präsidentschaftswahl jetzt klare Verhältnisse ab. Insgesamt sehe ich dadurch sehr gute Vorzeichen für das neue Vertriebsjahr!“ finanzwelt 06 | 2020


Dr. Matthias Wald Leiter Vertrieb, Mitglied der Geschäftsleitung Swiss Life Deutschland „Menschen suchen gerade in unsicheren Zeiten nach finanzieller Selbstbestimmung. Die Nachfrage nach Vorsorge und aktienbasiertem Sparen ist deshalb stark gestiegen – vor allem bei jungen Menschen. Mit unserer qualitativ hochwertigen persönlichen Finanzberatung verzeichneten wir deutliche Zuwächse – auch dank Videoberatung. Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft, denn mit modernen Prozessen und hohen Qualitätsansprüchen können wir unseren Kunden zur Seite stehen – physisch oder digital.“

Jörg Walter Geschäftsführer IVM GmbH Gesamtvertrieb Thamm und Partner GmbH „Gerade in Krisenzeiten hat sich Sachwert, speziell die Investition in deutsche Wohnimmobilien in ausgesuchten Lagen, bewährt. Gerade jetzt scheint sich dies wieder einmal zu bewahrheiten. Viele Finanzberater und Anleger sind auf der Suche nach Orientierung und einem sicheren Hafen. Durch unsere vielen Objekte im Bestand, welche wir noch fertigstellen können sind wir bei der Thamm & Partner GmbH für die Zukunft trotz der außergewöhnlichen Zeit sehr gut aufgestellt.“

Martin Wanders Geschäftsführer DFP GmbH Vorstandsvorsitzender Top Ten AG „Das spannende Jahr 2020 brachte viele Herausforderungen. Politische Entwicklungen, Wahlen und die Pandemie haben das Leben und die Wirtschaft stark beeinflusst. Im Segment der Kapitalanlagen und auch bei der DFP waren die Entwicklungen 2020 weiter sehr erfreulich. Positive Entwicklungen der Börsen nach der Korrektur, Nachzahlungen und viele Neuanlagen in der Vermögensverwaltung zeigen, dass die Berater*innen und ihre Kunden*innen erkannt haben, dass Fonds attraktiv sind. Wir sehen auch 2021 positiv.“

Björn Weikert Geschäftsführer PROCHECK24 GmbH „Trotz Corona wird 2020 für PROCHECK24 ein Rekordjahr. Unser frühzeitiges Invest in digitale Abschlusswege hat sich gerade in diesen Zeiten für unsere Partner und uns ausgezahlt. So können z. B. Ratenkredite bei den meisten unserer Banken jetzt volldigital vermittelt werden. Dieser Trend wurde durch Corona beschleunigt. Daneben profitieren unsere Partner vom zunehmenden Interesse an Haushaltsoptimierung. Sparen bei Strom, Kfz oder durch Umschuldung ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ‚in‘.“

Norman Wirth Geschäftsführender Vorstand Bundesverband Finanzdienstleistung AfW e.V. „Vieles ist 2020 in den Hintergrund getreten. Bei Provisionsdeckel und BaFin-Aufsicht ist das gut so! Corona, Wirecard und Argumente – vom AfW für die unabhängigen Vermittler auch in der Sachverständigenanhörung im Bundestag vorgetragen – haben ihren Teil getan. Die unabhängigen Vermittler haben die Krise als Chance gesehen. Es gab einen Sprung in Digitalisierung und digitale Beratung. Die Branche kann GEMEINSAM, im eigenen und gleichzeitig auch im Kundeninteresse (ärgerliche Ausnahme: Betriebsschließungsversicherung) handeln und Krisen bestehen. Möge das auch 2021 so bleiben!“ Dr. Rolf Wiswesser Mitglied des Vorstands Allianz Versicherungs-AG „Wenn man dem von COVID-19 geprägten Krisenjahr 2020 etwas Positives abgewinnen will, ist das sicherlich der Impuls zur Veränderung. Flexibilität, schlanke Prozesse und neue Kommunikationsformate sind jetzt gefordert. Wer die Chancen erkennt, kann diese Zeit für wichtige Weichenstellungen nutzen. Unser gemeinsamer Erfolg hängt davon ab, wie schnell und fokussiert wir uns gemeinsam diesem Umfeld anpassen. Wir danken für die partnerschaftliche Zusammenarbeit und freuen uns auf deren Fortsetzung 2021.“

Gerhard Ziegler Vorstand FG FINANZ-SERVICE AG „Die Corona-Pandemie hat uns kalt erwischt. Kurzfristig mussten wir unseren Vertriebspartnern moderne Technologielösungen zur Verfügung stellen. Nicht nur unsere Vertriebspartner, sondern auch unsere Kunden mussten sich auf Videoberatung umstellen. Durch die implementierte Automatisierung der Beratungsprozesse hat unser Vertriebspartner wieder mehr Zeit für seine Kunden. Wir werden 2021 weiter auf Sachwerte und Renditeimmobilien für Kapitalanleger bauen, sowie die Förderungsprogramme puschen.“ Dr. Armin Zitzmann Vorstandsvorsitzender NÜRNBERGER Versicherung „Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung einen enormen Schub verliehen: Homeoffice und digitale Beratung sind auch für die NÜRNBERGER in kürzester Zeit die neue Normalität geworden. Da hat es sich als richtige Entscheidung erwiesen, schon früh in die digitale Vertriebsunterstützung zu investieren. Es hat sich gezeigt: Die persönliche Beratung ist auch in Lockdown-Zeiten unerlässlich. Je nach Kundenwunsch funktioniert dies remote oder unter Einhaltung der AHA-Regeln auch face to face.“ 29


Mit FinTechs und InsurTechs schafft die Digitalisierung im Bereich Finanzdienstleistungen ganz neue Geschäftsmodelle. Das bedeutet aber nicht, dass der menschliche Makler in Zukunft überflüssig sein wird – im Gegenteil. Die Angst, dass Technik dem Menschen die Arbeit abnehmen könnte, ist tausende Jahre alt: Im 1. Jahrhundert sprach sich der römische Kaiser Vespasian gegen die Verwendung von Wasserkraft aus, denn er fürchtete dadurch Arbeitslosigkeit. Heute wird diese Furcht eher mit dem Bereich Digitalisierung verbunden – und ist ebenso unbegründet wie vor fast 2.000 Jahren, schließlich ermöglich digitale Technik ja auch erst viele Berufe. Im Bereich der Fi30

nanzdienstleistungen schafft die Digitalisierung ebenfalls ganz neue Möglichkeiten, die sich vor allem FinTechs und InsurTechs zunutze machen. Dennoch sollten Makler vor diesen relativ neuen Marktteilnehmern keine Angst haben. „Im Vergleich zu InsurTechs haben Versicherungsmakler viele Vorteile. Denn InsurTechs werden es nie schaffen, eine persönliche und wirklich vertrauensvolle Kundenbeziehung aufzubauen. Für den

Kunden werden sie immer unpersönlich bleiben“, meint Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter der Fonds Finanz Maklerservice GmbH. Die menschliche Komponente ist auch laut Rolf Schünemann ein wesentlicher Vorteil, der Makler in Zeiten von FinTechs und InsurTechs unentbehrlich macht. So merkt der Vorstandsvorsitzende der BCA AG an, dass sich ein persönliches Vertrauensverhältnis nie vollstän-

Norbert Porazik Geschäftsführender Gesellschafter Fonds Finanz Maklerservice GmbH

Oliver Pradetto Geschäftsführer blau direkt GmbH & Co. KG

finanzwelt 06 | 2020

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BERATER | FINTECHS & INSURTECHS


Der Mensch

ist nicht

ersetzbar

dig durch emotionslose Technik ersetzen lasse. „Nicht ohne Grund suchen Fin- und InsurTechs inzwischen eher die Kooperation anstatt Konfrontation mit Vermittlern. Somit werden sich Makler nicht verdrängen lassen“, so Schünemann weiter. Dem stimmt auch Oliver Pradetto zu: „Diejenigen, die sich als Alternative zum Makler verkaufen, sind derzeit keine echte Konkurrenz. Das wiegt den Makler jedoch in

Rolf Schünemann Vorstandsvorsitzender BCA AG

falsche Sicherheit. Die InsurTechs entwickeln Technologie und frisches modernes Denken, das anschließend von echten Konkurrenten wie CHECK24 aufgenommen wird. So werden die neuen zu Treibern für eine wachsende Gefahr durch digital versierte Konkurrenten“, so der Geschäftsführer von blau direkt.

Sich die Technik zunutze machen In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts übernahm die Wilhelm Karmann GmbH für zahlreiche Automobilhersteller die Produktion von Nischenfahrzeugen, beispielsweise für Golf Cabriolet. Gegründet wurde das Osnabrücker Unternehmen im Jahr 1901

jedoch als Hersteller von Kutschen – einer Technologie, deren Zukunftsfähigkeit wegen des immer weiter verbreiteten Automobils schon damals in Frage stand. Karmann begann schon 1902 mit dem Bau von Automobil-Karosserien und setzte damit, trotz der ursprünglich anderen Ausrichtung, auf die Technologie der Zukunft. Während Anfang des 20. Jahrhunderts das Auto die große Zukunftstechnologie war, ist es heute die Digitalisierung. Somit lässt sich das Beispiel Karmann analog auf die Finanzdienstleistungsbranche des 21. Jahrhunderts übertragen, wo immer mehr digitale Technik genutzt wird. „Ob Vergleichsrechner, OnlineShop, Vertragsmanager-App oder Vermittlungsstrecke: Die kundenorientierte Beratung ist unter Mithilfe digitaler Angebote zur Normalität für Vermittler geworden“, erläutert Rolf Schünemann, demzufolge viele Makler inzwischen ein mehr oder weniger hybrides Beratungsmodell anbieten. Norbert Porazik zufolge können FinTechs und InsurTechs für Makler sogar durchaus eine Vorbildfunktion haben, denn diese würden zeigen, wie man schnell, leicht und effizient Kunden akquiriert. Dieses Wissen macht sich auch die Fonds Finanz zunutze, die zahlreiche große und kleine InsurTechs bei sich angebunden hat und damit deren Expertise nutzt. „Mit diesem Wissen und gemeinsam mit J|OW haben wir daraus eine Schulung für unsere Vermittler entwickelt, die sie nutzen können, um auch hier auf Augenhöhe mit den InsurTechs mithalten zu können“, so Porazik weiter. Auch Oliver Pradetto rät Vermittlern, die digitalen Finanzdienstleister als Chance für das eigene Geschäftsmodell zu sehen. „Ich empfehle jedem Makler, sich frühzeitig zu öffnen und von den neuen Marktteilnehmern zu lernen. Wer sich entscheidet, die richtigen Learnings zu adaptieren, kann davon mächtig profitieren.“ Der Blick in die Vergangenheit zeigt schließlich vor allem eines: Der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten und nur diejenigen, die bereit sind, sich ihn zunutze zu machen, sind bereit, die Herausforderungen der Zukunft zu meisten. (ahu) 31


BERATER | INTERVIEW

„Für die Zukunftsfähigkeit des Marktes ist die Digitalisierung im Versicherungsbereich unabdingbar“

Die letzten Tage des Jahres 2020 sind so gut wie gezählt. Rückblickend ist es für viele Unternehmen ein sehr herausforderndes wie auch lehrreiches Jahr gewesen. Etliche Unternehmen diverser Branchen haben die Chancen der Digitalisierung erkannt und genutzt – so auch die Versicherungsbranche. Während der Pandemie hat die Fonds Finanz als größter Maklerpool Deutschlands fest am Servicegedanken festgehalten und ihre Partner intensiv unterstützt – digital und persönlich. Das Engagement des Münchner Unternehmens wurde sogar mit Preisen ausgezeichnet. Ganz klar – die Fonds Finanz will die Digitalisierung weiter vorantreiben und hat mit Klaus Brodbeck (52) den richtigen Mann an Bord. Brodbeck ist seit dem 01. Juli 2020 Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortet den Bereich „Product Management“. finanzwelt: Herr Brodbeck, die Gesellschaft wird das Jahr 2020 als Corona-Jahr in Erinnerung behalten. Die Ver32

sicherungsbranche scheint durch die ersten LockdownMaßnahmen im Frühjahr in Sachen Digitalisierung ein gutes Stück vorwärts gekommen zu sein. Wie sehen Sie das? Klaus Brodbeck» So traurig der Anlass für den Schub der Digitalisierung ist – aber aus meiner Sicht war das schon längst überfällig. In vielen anderen Branchen, wie in der Automobilindustrie oder im Telekommunikationsbereich ist die Digitalisierung bereits vor Jahren auf einem ganz anderen Level angekommen. Dementsprechend waren diese Branchen in Zeiten des Lockdowns sehr gut gerüstet. Für die Zukunftsfähigkeit des Marktes ist die Digitalisierung im Versicherungsbereich unabdingbar. Man muss aber auch zugutehalten, dass vor allem die Versicherungsgesellschaften die Notwendigkeit der Digitalisierung erkannt haben und dafür sehr viel Geld investieren. Die Pandemie hat die gesamte Branche in sehr kurzer Zeit um einige Jahre in die Zukunft gebracht und uns gezeigt, wie anpassungsfähig wir sein können, wenn sehr viel auf dem Spiel steht. finanzwelt 06 | 2020


finanzwelt: Wie steht es um den Dienstleistungsbereich? Gibt es hier nicht viele kleinere Unternehmen, die diese enormen Geldsummen für die Digitalisierung nicht aufbringen können? Brodbeck» Genau so ist es und sie spielen für die Versicherungswirtschaft eine bedeutende Rolle. Allein wenn wir uns die vielen Vergleichs- und Verwaltungsprogramme anschauen, erkennen wir, dass diese vorwiegend aus der Schmiede kleinerer Unternehmen kommen. Wegen ihrer geringeren Finanzkraft wurden allerdings zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen vor allem in den vergangenen drei Jahren von größeren Marktteilnehmern aufgekauft. Durch den Digitalisierungsschub, der sich draus ergibt, ist das insgesamt allerdings eine positive Entwicklung. Die Fonds Finanz kann sich hier mit dem Kauf von Softfair, VorFina und EDISOFT ebenfalls einreihen. Unser Ziel ist es, alle Systeme miteinander zu verknüpfen und optimal in den Digitalisierungsprozess der Fonds Finanz einzubinden. finanzwelt: Sie sind nun seit sechs Monaten in der Geschäftsleitung bei der Fonds Finanz. Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Geschäftsbereich „Product Management“? Brodbeck» Gemeinsam mit meinem Team möchte ich im Grunde alles, womit unsere Kunden direkte oder indirekte Berührungspunkte haben, optimieren und verbessern. Das betrifft sowohl die Software-Tools als auch die Daten in den Systemen sowie deren Austausch. Im Sinne unserer Vertriebspartner hat für mich die Vernetzung der Software-

systeme mitunter oberste Priorität. Darauf haben wir uns im ‚Product Management‘ sehr stark fokussiert und möchten idealerweise eine Welt abbilden, in der alle Systeme miteinander vernetzt sind, Doppeleingaben von Daten verhindert werden und unseren Vermittlern zur richtigen Zeit die richtigen Daten zur Verfügung stehen. In Teilen stellen wir das schon dar, aber hier gibt es noch viel Optimierungspotenzial. finanzwelt: Können Sie schon absehen, bis wann diese Idealwelt Realität sein wird? Brodbeck» Natürlich haben wir uns eine ‚Timeline‘ gesetzt, an die wir uns orientieren. Nur so können wir unsere elementaren Meilensteine erreichen und festhalten. Allerdings gibt es immer wieder Themen, die bei der Umsetzung dringend berücksichtigt werden müssen und natürlich Zeit kosten. Gleichzeitig verfolgen wir einen sehr hohen Qualitäts- uns Serviceanspruch, dem wir im Rahmen dieses Prozesses unbedingt gerecht werden möchten und müssen. Nur so schaffen wir für unsere Kunden einen wirklichen Mehrwert. Da wir sehr eng mit unseren Vermittlern zusammenarbeiten, kennen wir deren Wünsche und Schmerzpunkte sehr gut. Als Servicedienstleister möchte die Fonds Finanz hier mit Qualität überzeugen und dafür brauchen alle noch ein wenig Geduld. Wir gehen allerdings davon aus, dass wir im nächsten Jahr schon ein sehr gutes Stück weiterkommen werden und das für unsere Partner deutlich spürbar wird. finanzwelt: Danke für das Interview, Herr Brodbeck. (fw)

Zur Person Fakten: • Klaus Brodbeck, 52 Jahre, geboren in Stuttgart Meilensteine der Karriere: • 2020 | Mitglied der Geschäftsleitung bei der Fonds Finanz. • 2017 | Verkauf der Firmen INNOSYSTEMS und INNOFINANCE an HYPOPORT. • 2018 | Vorstandsmitglied der neu gegründeten Smart InsurTech AG. • 2008 | Gründung der INNOSERVICE GmbH | Die INNOSERVICE wurde als Dienstleister für Vertriebe gegründet. Schwerpunkt: Anfragen für Vermittler bei Gesellschaften in den Bereichen KV (bei Vorerkrankungen) und Gewerbe bei Gesellschaften anzufragen und unterschriftsreife Angebote bereit zu stellen. • 2003 | Gründung der INNOFINANCE GmbH | Die INNOFINANCE GmbH wurde exklusiv als „Ventil-Pool“ für alle Kunden der INNOSYSTEMS gegründet. Brodbeck war Geschäftsführer der INNOFINANCE und dort für die Prozessoptimierung verantwortlich. • 1998 | Gründung der INNOSYSTEMS GmbH | Anbieter von Vergleichs-Software. Bis zum Verkauf der INNOSYSTEMS hatte das Unternehmen 20.000 aktive Vermittler. Brodbeck verantwortete die technische Neu- und Weiterentwicklung aller Softwaretools.

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BERATER | FAMILIENUNTERNEHMEN

Entrepreneure, im klassischen Sinne Gründer und Inhaber eines Unternehmens, gelten heute gelegentlich als Auslaufmodelle. Konzerne stehen für Stärke, Größe und Unabhängigkeit. Doch das ist ein Trugschluss. Es sind vielmehr die Familienunternehmen, die die stabile Stütze der Volkswirtschaft sind und die in Zeiten einer sich rasant wandelnden globalen Wirtschaft Halt geben und den sozialen Anstrich bewahren. Wie stünde die Welt heute ohne Henkel, Aldi oder all die anderen da? 2020 ist für jedermann und Unternehmer jeglicher Couleur sehr herausfordernd. Wer hätte sich schon träumen lassen, dass große börsennotierte Unternehmen wie Lufthansa oder ThyssenKrupp einmal am Abgrund stehen? OK, bei den Essenern konnte man es fast annehmen, nach dem jahrelangen Missmanagement in der Vorstandsetage. Wenn vermeintlich Große ins Wanken geraten, kollabiert dann die ganze Wirtschaft? Doch wer sind die wirklich „Großen“, die in ihrer Gesamtheit das Land prägen? 34

Familienunternehmen sind der Nukleus der Volkswirtschaft. Was sie im Besonderen auszeichnet, ist ihre starke wirtschaftliche Basis und ihr längerer Planungshorizont aus. Der Fokus liegt auf einer langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes, da eher im Zusammenhang von mehreren Generationen als in Quartalsberichten gedacht wird. Allein schon diesem Aspekt kann nicht genug Bedeutung beigemessen werden. Nicht die Dividenden, das „bloße“ Aktionärswohl, steht im Zentrum, sondern der Mix aus Rentabilität, Bewahrung, Tradition und sozialer Verpflichtung. Verantwortung für Menschen, Heimat und Umwelt gehören zum Selbstverständnis

Dr. Andreas Franken Mitglied des Vorstands Deutsche Vermögensberatung (DVAG)

vieler mittelständisch geprägter Unternehmen einfach dazu. Es ist sozusagen ihre DNA. „Wenn ich nach Hause fahre, lasse ich das Unternehmen nicht einfach hinter mir“, ließ sich Dr. Simone BagelTrah in einem Portrait zitieren. Sie ist die Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses des Henkel-Konzerns und führt die Familientradition fort. Kein Einzelfall, zum Glück.

Was unterscheidet inhabergeführte Betriebe von anderen Konzernen? „Es gibt für mich drei Erfolgsfaktoren, die Familienunternehmen wie die Deutsche Vermögensberatung besonders auszeichnen: kürzere Entscheidungswege und Flexibilität, ein hoher Grad an Loyalität und eine geringere Fluktuation“, sagt Dr. Andreas Franken, Mitglied des Vorstands der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG). Das Institut für Mittelstandsforschung (ifm) stellt fest, dass die stärksten Familienunternehmen, anders als viele der managementgeführten DAX-Unternehmen, nach wie finanzwelt 06 | 2020


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Leuchttürme in schwerer See

vor den größten Teil ihrer Belegschaft in Deutschland beschäftigen. Insgesamt steuerten die kleinen und mittleren Unternehmen 2018 laut ifm mehr als 61 % zur gesamten Netto-Wertschöpfung aller Unternehmen bei. Die KMU investierten demnach mehr als 10 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung. Eigentümergeführte Unternehmen leisten also einen signifikanten Beitrag für die Wirtschaft und stehen außerdem für langfristig orientiertes Denken und Handeln verbunden mit der Interessenkongruenz zwischen Management und Eigentümern. Die „Überlegenheit von Familienunternehmen“ gegenüber klassischen Konzerngesellschaften liegt also insbesondere auch darin, dass es immer um das eigene Geld und die eigene Vision des Entrepreneurs geht. Vision, Kreativität, Beharrlichkeit, größere Loyalität und zum Teil ein differenziertes Wertesystem sind kennzeichnend für eigentümergeführte Unternehmen. Wertesystem ist auch ein Stichwort, das im Zusammenhang mit der im Sommer 1975 gegründeten DVAG auffällt. „Uns zeichnen unsere Werte und unser Den-

ken in Generationen aus! Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt, das gilt für unsere Vermögensberater, unsere Mitarbeiter/innen und für unsere Kunden. Unsere DNA ist nach wie vor die persönliche Finanzberatung. Gerade in unsicheren Zeiten braucht es einen persönlichen Ansprechpartner oder anders gesagt: Menschen brauchen Menschen“, so DVAG-Vorstand Dr. Franken. Die gesellschaftliche Verantwortung, das Miteinander wird großgeschrieben. Ein unschätzbares Asset in der heutigen Gesellschaft, die doch mehr und mehr auseinanderdriftet. Nicht zuletzt macht sich auch die dritte Generation der Familie Pohl als zentrale Gründungsmitglieder des gemeinnützigen Vereins „Menschen brauchen Menschen e. V.“ stark. Entscheidende Vorteile von eigentümergeführten Unternehmen sind die bereits angesprochenen Aspekte der langfristigen Ausrichtung und zum anderen der Fokus auf das Kerngeschäft. Familienunternehmen ist in der Regel die langfristige Sicherung der Existenz wichtiger

als kurzfristiger Erfolg. Daher streben sie ein sicherheitsorientiertes Wachstumskonzept an. Das darf aber nicht zum Kurzschluss verleiten, familiengeführte Unternehmen verschlössen sich der Zukunft und kommenden Herausforderungen. Natürlich müssen Megathemen wie die fortschreitende Digitalisierung im Blick behalten und entsprechend agiert werden. Denn diejenigen, die bereits jetzt gewappnet sind und intelligente, digitale Lösungen für ihre Kunden anbieten, haben einen Vorteil. Eine Beratungsdienstleistung ohne moderne Arbeitsmittel, speziell in der anhaltenden Corona-Krise, ist für die Kundenberatung und -betreuung undenkbar. Sonst geraten Unternehmen sehr schnell in eine Lage, in der sie sich nicht mehr auf Augenhöhe mit dem Gegenüber befinden. Nicht aus jeder Generation erwachsen Unternehmerpersönlichkeiten. Doch wie zahlreiche Beispiele belegen, lassen sich familiengeführte Unternehmen durchaus über viele Generationen erfolgreich und expandierend weiterführen. Nicht nur als Navigationshilfe bleiben sie unverzichtbar. (ah) 35


BERATER | INTERVIEW

Für den Vermittler ist professionelles Marketing essenziell

Kamuran Bildircin gründete mit VersOffice ein Start-up ohne viel Gründer-Gedöns. Sie macht einfach, während andere noch Geld einsammeln. VersOffice ist Digital Office, Callcenter, InsurTech und Marketing Lab. Letzteres ist allerdings neu und deswegen ging es für die finanzwelt kurz über den Rhein ins schöne Bingen, um von der 32-jährigen Jungunternehmerin zu erfahren, was es mit VersMarketing so auf sich hat. finanzwelt: Die VersOffice GmbH ist in der Branche als Servicedienstleister für Vermittler, Versicherer und Finanzdienstleistungsunternehmen gut bekannt. Ihre Schwerpunkte liegen in der Unterstützung der Telefonie (In-/Outbound) und der Digitalisierung. Mittlerweile unterstützen Sie Ihre Kunden mit individuellen Marketingkonzepten. Woher kam diese Idee bzw. was hat Sie dazu bewegt? Kamuran Bildircin» Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass die Vermittler über unsere bislang angebotenen ‚klassischen‘ Backoffice-Dienstleistungen hinaus deutlich mehr Unterstützung benötigen. Zwar sind diese ‚klassischen‘ Dienstleistungen sehr wichtig, beziehen sich aber meist nur auf administrative Tätigkeiten. Der Austausch und Beziehungsaufbau zu den Kunden finden zunehmend digital statt. Soziale Medien wie Xing, LinkedIn und Facebook nehmen bei der Neukundengewinnung und im Marketing eine besondere Rolle ein. Zudem stehen die Vermittler im direkten Wettbewerb mit Vergleichsportalen, die durch ihre Marketingstrategien immer mehr an Bekanntheit gewinnen. In der Reinform beinhaltet die Tätigkeit des Vermittlers die Akquise sowie die Bedarfsdeckung und Betreuung seiner Kunden. Aktuell beobachten wir, dass viele Makler keine Marketingstrategie haben, die sie verfolgen können, oder diese einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Für den Erfolg eines Vermittlers ist ein professionelles Marketingkonzept heute allerdings essenziell und dabei unterstützen wir sie mit ganz individuellen Maßnahmen, falls diese ‚wirklich‘ benötigt werden. Wir sind der Auffassung, dass in einer arbeitsteiligen Welt jeder das tun sollte, was er am besten kann, um seine Ziele schnell und effizient zu erreichen. finanzwelt: Sie betonen das Wort „wirklich“, wie darf ich das deuten? Bildircin» Das bedeutet, dass wir im Erstgespräch sehr genau prüfen, ob grundsätzlich ein Bedarf besteht. Dazu nehmen 36

finanzwelt 06 | 2020


wir die Wünsche und Ziele des Vermittlers auf und schauen uns seine bisherige Vorgehensweise an. Dann gilt es abzuwägen, ob der Vermittler die Lösungen von VersMarketing benötigt. Unsere gesamte Branche hat sich in den vergangenen Jahren sehr stark verändert. Der Austausch unter den Vermittlern findet teilweise über soziale Medien statt. Eine sehr gute Entwicklung, die man vor Jahren noch nicht für möglich gehalten hätte. Ständig gibt es neue Trends. In der Vergangenheit gehörten die Vergleichsrechner auf der eigenen Homepage dazu und heute ist es die Neukundengewinnung mithilfe der sozialen Medien. Viele Vermittler sind aufgrund dieser Schnelllebigkeit verunsichert, ob ihr Marketingkonzept noch auf dem aktuellen Stand ist oder vielleicht doch angepasst werden sollte. Zudem hinterfragen viele Makler, ob ihr bestehendes Marketingkonzept noch zum eigenen Kundenstamm und/oder den unternehmerischen Zielen passt. finanzwelt: Wie sollte das perfekte Marketingkonzept eines Vermittlers aussehen? Bildircin» Es sollte individuell sein und muss zum Vermittler und seiner Unternehmensphilosophie passen. Ein fertiges und auf jeden Vermittler übertragbares Marketingkonzept gibt es natürlich nicht. Der Makler kann ja auch nicht jedem seiner Kunden zum gleichen Altersvorsorgeprodukt raten, ohne dabei auf deren Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Genauso wenig sinnvoll wäre es, einen Kunden umzudecken oder bestehende Verträge zu stornieren, wenn eine gute Absicherung gewährleistet ist. So verhält es sich auch mit dem Marketingkonzept. Jeder Vermittler muss das für ihn perfekte Marketingkonzept anwenden und sich damit wohlfühlen. finanzwelt: Wie sehen Ihre Leistungen konkret aus? Bildircin» VersMarketing bietet Vermittlern und Vertrieben schnelle und unkomplizierte Lösungen für einen professionellen Außenauftritt an. Dabei legen wir viel Wert auf unsere Kunden. Sie allein entscheiden, bis zu welchem Grad sie unsere Unterstützung in Anspruch nehmen möchten. Zur Verdeutlichung ist hier die individuelle Vermittler-Homepage ein gutes Beispiel. Dabei kann der Vermittler über VersMarketing eine moderne und auf ihn abgestimmte Homepage buchen, die sehr viele Features beinhaltet. Die Erstellung erfolgt in kurzer Zeit und zu einem sehr günstigen Preis. Ob der Vermittler die Verwaltung der Homepage selbst in die Hand nehmen möchte, oder diese Aufgabe in unsere professionellen Hände übergeben möchte, bleibt ihm überlassen. Diese mehrstufigen Modelle spiegeln sich deutlich in den unterschiedlichen Angeboten wider und untermauern die Flexibilität, die VersMarketing bietet. finanzwelt: Sie bringen jahrelange Erfahrung aus dem Bereich Versicherung, Pool und Assekuranz mit. Inwieweit können Sie besser Marketing für Makler machen als große Player?

Bildircin» Für VersOffice und VersMarketing dreht sich alles um die Prozesse und Abläufe eines Vermittlerbüros. Durch die Übernahme der Backoffice-Tätigkeit erhalten wir Einsicht in den Tagesablauf des Vermittlers und kennen sowohl die Bedürfnisse seines Unternehmens sowie die seiner Kunden. Darauf aufbauend können wir gezielt und individuell ein Marketingkonzept aufsetzen. Es geht uns nicht zwingend darum, alles besser zu machen, sondern auch ein stückweit darum, am Markt etwas aufzuräumen und den Vermittlern die Bestätigung zu geben, dass bestimmte Vorgehensweisen vollkommen richtig sind. Manchmal bedarf es nur kleiner Veränderungen, um in Zukunft erfolgreich zu sein. Umgekehrt gibt es Vermittler, die für ihr Unternehmen kein Logo, geschweige denn einen passenden ‚Markenauftritt‘ haben und der Meinung sind, dass dieser Weg auch noch für die nächsten 20 Jahre funktionieren wird. finanzwelt: Was kostet die Zusammenarbeit mit VersMarketing? Bildircin» Auf unserer Homepage haben wir alle Preise für unsere Services ausgeschrieben. Transparenz ist uns dabei wichtig. So kann der Kunde selbst entscheiden, was er gerne buchen möchte. Für große Unternehmen, die gerne jedem einzelnen Vertriebsmitarbeiter eine eigene Webseite bzw. ein Marketingpaket anbieten möchten, bieten wir auf Anfrage gerne Sonderlösungen an. finanzwelt: Was möchten Sie den Vermittlern abschließend mit auf den Weg geben, wenn es um das Thema soziale Medien geht? Bildircin» Jeder Vermittler muss für sich die Entscheidung treffen, ob er dieses Thema bewegen und ‚leben‘ möchte. Dazu ist es wichtig, die eigene Situation zu betrachten, aber auch die Struktur des Kundenbestandes zu analysieren und die Ziele der kommenden Jahre zu definieren. Aktuell beobachte ich ein Herdenverhalten am Markt. Das verdeutlicht sich durch die Tatsache, dass viele Vermittler versuchen, diesem Trend zu folgen, ohne eine eigene Strategie zu verfolgen. Bei uns gibt es passende Marketingkonzepte und ehrliche Antworten auf Kundenfragen. Nur im Besitz eines Marketingkonzepts zu sein, ist noch lange kein Erfolgsgarant. Häufig stellen wir fest, dass es in Vermittlerbeständen noch Kunden mit einer sehr niedrigen Vertragsdichte gibt. Dieses Potenzial sollte unbedingt ausgeschöpft werden. Hier entwickeln VersMarketing und VersOffice eine gemeinsame Strategie mit und für den Vermittler. Das ist der Vorteil und die Stärke dieser beiden Unternehmen. finanzwelt: Einige kennen den Film mit der Fonds Finanz auf dem Kinderspielplatz. Sehen wir Sie bald öfter in solchen Rollen? Bildircin» Wer mich kennt, weiß dass ich sehr spontan bin und nichts ausschließe. Lassen wir uns also überraschen. finanzwelt: Oha! Ganz lieben Dank für das Interview! (lvs) 37


ADVERTORIAL

Wechseln Sie gemeinsam mit der BCA AG auf die digitale Überholspur:

POWER ON – Alles für die digitale Beratung! Unzweifelhaft ist durch „digital“ schon vieles einfacher, schneller und sicherer geworden. Im Zuge dessen wird sich persönliche Beratung weiter mit digitalen Services verbinden und so dem hybriden Vertriebsmodell sukzessive zum Sieg verhelfen. Davon sind auch wir als BCA Gruppe zutiefst überzeugt und haben aus diesem Grund gleich ein ganzes Bündel geeigneter digitaler Services und Tools auf den Weg gebracht, damit Sie sich als Beraterprofi perfekt „hybrid“ aufstellen können.

nach Kundenorientierung entweder unter seiner Eigenregie oder gemeinsam mit Ihrer Expertise. Mithilfe des InvestmentShops der BCA-Gruppe können Sie diesen Wunsch leicht in die Tat umsetzen. Denn dieser bietet von individuell steuerbarer Investment-Auswahl über eigene Preisgestaltung und bis hin zu unkomplizierter Depoteröffnung inklusive Legitimation per Post- oder Video-Ident-Verfahren einen durchgängigen End-to-end-Prozess. Und die Shop-Gestaltung im eigenen Firmendesign gibt’s auf Wunsch gleich noch mit dazu. Überzeugen Sie sich selbst unter: www.bca.de/investment-shop

Investment-Shop: Depot-Reporting:

„Die bequeme Art, digital in Anlagen zu investieren“ Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihrem Kunden im Kapitalanlagebereich einen hervorragenden Weg aufzeigen, über den er sich via Online künftig so gut wie alle Investitionsvorhaben nach bewährtem Amazon-Prinzip jederzeit erfüllen könnte. All das zudem binnen weniger Minuten und dabei je

Rolf Schünemann, Vorstandsvorsitzender BCA AG „In Anbetracht des digitalen Fortschritts bieten wir unseren Partnern die dazugehörige Komplettinfrastruktur, um unabhängige, persönliche und digitale Beratung in idealer Weise miteinander zu verknüpfen. Als überzeugte Fürsprecher des hybriden Beratungsmodells sehen wir darin eine unserer vorrangigen Aufgaben.“

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„Vermögensübersicht als beeindruckendes Kundenerlebnis“ Stellen Sie sich vor, Sie könnten auf eine zeit- wie ressourcenschonende Hilfe zurückgreifen, die Ihnen bei der Erstellung ansonsten aufwändiger Einzel-Reportings für Ihre Kunden

Dr. Frank Ulbricht, Vorstand BCA AG, Vorstandsvorsitzender BfV Bank für Vermögen AG „Mit unseren digitalen Lösungsangeboten eröffnen wir Vermittlern neue Perspektiven für deren Geschäftserfolg. So entlasten etwa unsere Tools ganz entscheidend beim regulatorisch bedingten Mehraufwand. Damit bleibt künftig wieder mehr Zeit für erstklassige Kundenbetreuung.“

Roman Schwarze, Vorstand BCA AG „Persönliche Beratung und Service finden zunehmend auch auf dem Smartphone des Verbrauchers statt. Wir geben unseren Maklerpartnern hierfür ein digital ausgereiftes Ökosystem an die Hand, mit dem sie sich als Vorreiter der digitalen Beratung im Wettbewerb erstklassig positionieren können.“

finanzwelt 06 | 2020


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entscheidende Entlastung anzubieten vermag. Darüber hinaus könnte die Vermögensübersicht betreffend Visualisierung, Detailtiefe und Gestaltungsspielraum mit frei wählbaren Extras aufwarten, die im Markt ihresgleichen suchen. Das neue Depot-Reporting der BCA kann all das, beeindruckt bei alledem sowohl mit ansprechender Optik als auch mit intuitivem Handling. Weiterer Clou: Das System arbeitet spartenübergreifend, so dass Makler und Kunden beliebige Vermögenswerte – angefangen etwa von Private Equity über Versicherungen und bis hin zu Immobilien – nach jeweils eigenem Gusto miteinander verknüpfen und aufaddieren können. Überzeugen Sie sich selbst unter: www.bca.de/depot-reporting

Digitale Bestandsübertragung inklusive: „Papierlos, effizient, rechtssicher“ Stellen Sie sich vor, in Sachen Kundenadministration wäre in Ihrem System eine digitale Prozessstrecke integriert, mit der nicht nur Datenschutzerklärung plus Maklervollmacht einfach und schnell erzeugt sowie digital signiert werden können, sondern sich gleich dazu noch Bestandsübertragungen für Verträge Ihrer Kunden spielend einfach anstoßen lassen. Ob nun rechtssichere Maklervollmacht und Datenschutzerklärung oder digitale Bestandsübertragung: Das onlinebasierte Kundenmanagement mittels prämierter DIVA-Plattform aus dem Hause der BCA macht´s möglich. Alle in Frage kommenden Dokumente werden über diesen Weg automatisch erstellt oder, falls bereits vorhanden, lückenlos zusammengetragen und lassen sich zudem digital signieren. Unschlagbar effizient erfassen Sie dergestalt nicht nur neue Kunden in Ihrem System, sondern bereits bestehende Verträge gleich mit. Überzeugen Sie sich selbst unter: www.bca.de/bestandsuebertragung

asuro Finanzmanager-App:

Foto: © Funtap - stock.adobe.com

„Versicherung und Investment im perfekten Überblick“ Stellen Sie sich vor, Ihr Kunde hätte ein Vorsorge-Dashboard auf seinem Smartphone installiert, das ihm für Versicherungen und Investment jederzeit all seine Verträge und Depotstände tagesaktuell veranschaulichen könnte. Gleichzeitig stünde ihm über diesen Weg ein Kunden-Service-Center inklusive persönlicher Chatfunktion zu Ihnen als persönlichem Ansprechpartner zur Verfügung, das beiden Seiten dazu noch höchste Datenschutzsicherheit garantieren könnte. In der neuesten Version der asuro Finanzmanager-App aus dem Hause der BCA verknüpfen sich all diese Komponenten in idealer Weise miteinander, so dass sich Ihre Kunden zum Thema immer auf den aktuellsten Stand bringen können. Aber etwa auch im „Ernstfall“ erweist sich der digitale Finanzmanager als unschätzbarer Helfer. Denn u. a. mit der In-App-Schadenmeldung mit Foto-

und Textfunktion sind Schäden im Handumdrehen gemeldet und können ohne Verzögerung reguliert werden. Überzeugen Sie sich selbst unter: www.bca.de/finanzmanager

Top-Deckungskonzepte mit integrierten Schnellrechnern: „Exklusiv und kinderleicht“ Stellen Sie sich vor, Sie könnten bei Ihrem Kunden nicht nur mit attraktiven Deckungskonzepten punkten, sondern die dazugehörigen Versicherungsprämien ließen sich darüber hinaus bereits mit minimalsten Angaben blitzschnell berechnen. Ob Haftpflicht-, Hausrat-, Wohngebäude- oder Unfallversicherung: Die BCA ist exakt an dieser Stelle mit exklusiven Deckungskonzepten im erfolgreichen Einsatz. Und mit seinen hierfür neu bereitgestellten Schnellrechnern gestaltet sich der damit einhergehende Beratungsaufwand nunmehr noch weit freundlicher. So lassen sich etwa im Bereich Hausratversicherung Prämienermittlungen bereits mit einer einzigen Angabe realisieren, bei einer Unfall- oder Privathaftpflichtversicherung genügen i. d. R. zwei Angaben, für eine Gebäudeversicherung bedarf es im Idealfall nicht mehr als drei Angaben. Überzeugen Sie sich selbst unter: www.bca.de/bca-deckungskonzepte

Digitaler Führerschein: „Der schlaue Weg, sich digitale Fitness anzutrainieren“ Stellen Sie sich vor, Sie wüssten sich beim Zukunftsthema Digitalisierung etwa in Sachen eigener Online- bzw. Social-Media-Aufstellung nicht nur bestens informiert und vorbereitet, sondern könnten gleich dazu zum angesagten Digitalexperten avancieren. Im Rahmen der Initiative „Digitaler Führerschein“ hat die BCA gemeinsam mit dem Frankfurter Expertenhaus digitransform ein onlinebasiertes Schulungsprogramm auf den Weg gebracht, das seine Teilnehmer zu „zertifizierten“ Experten zum Thema werden lässt. Im Rahmen der multimedialen ELearning-Qualifizierungsmaßnahme wird Maklern vielseitiges und vertriebsrelevantes Know-how zu Themen wie digitaler Auftritt, Homepage, Sicherheit im Netz, Social Media, digitale Kommunikationskanäle, Apps für den beruflichen Alltag u. v. m. praxisnah vermittelt. Überzeugen Sie sich selbst unter: www.bca.de/digitaler-fuehrerschein

Kontakt BCA AG Hohemarkstraße 22 62440 Oberursel Tel. 06171 / 91 50 - 140 Fax 06171 / 91 50 - 101 info@bca.de www.bca.de

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BERATER | INTERVIEW

Liquidität in der Corona-Krise finanzwelt: Gerade in diesen Zeiten werden Finanzierungsalternativen immer wichtiger. Doch wo liegt der Unterschied zwischen digitaler Mittelstandsfinanzierung und einer klassischen Bankfinanzierung? Schneider» Wir verstehen uns als sinnvolle Ergänzung von traditionellen Bankpartnern. Dabei können wir mit unserem Produktangebot, Kredite bis fünf Millionen Euro und einer Laufzeit von bis zu acht Jahren, vor allem bei der Schnelligkeit und Flexibilität punkten. Unsere digitale Plattform und technologiebasierte Risikoanalyse ermöglichen uns, unseren Kunden sehr schnell ein Feedback zur konkreten Kreditanfrage zu geben. Haben wir alle notwendigen Unterlagen in digitaler Form erhalten, geht es zügig weiter und der Kunde kann im Idealfall, je nach Komplexität der Anfrage, bereits nach zwei bis vier Wochen über das Geld verfügen. Ein weiterer Vorteil ist unser Ansatz, dinglich unbesicherte Darlehen zu vergeben. Das ermöglicht dem Mittelständler, einen Kredit ohne typische Sicherheiten wie etwa Grundschuld oder Sicherungsübereignung zu erhalten.

Seit Anfang September ist Stephan Schneider Partner Manager bei der creditshelf AG. Welche Aufgaben er dort hat und wie er die aktuelle Marktlage bewertet, erklärt er im Interview mit finanzwelt. finanzwelt: Aktuell stehen die Märkte aufgrund der Corona-Krise ziemlich unter Druck. Merken Sie das auch bei Ihren Kunden? Stephan Schneider» Ja natürlich, da unsere Kunden aus allen Teilen des deutschen Mittelstandes kommen, spüren sie die Corona-Krise sehr deutlich. Allerdings ist jeder Fall besonders. Auch wenn manche sogar von einem veränderten Nachfragevolumen profitieren, ist der Liquiditätsbedarf und der Bedarf nach schnellen Kreditlösungen entsprechend hoch. Seit März erleben wir auch ein konstant hohes Anfragevolumen – und dies trotz zahlreicher Programme von Förderbanken wie der KfW. Wir stehen hier im engen Austausch mit unseren Kunden und bieten Unterstützung mit flexiblen Lösungen. 40

finanzwelt: Welche Rolle spielen dabei digitale Prozesse? Welchen Vorteil bringt das den Finanzvermittlern? Schneider» Wir sind stolz ein FinTech zu sein. Neben dem ‚Fin‘ in Form von Kredit- und Analyseverständnis, kommt auch viel ‚Tech‘ ins Spiel. Denn unsere Geschwindigkeit ist nur durch den sinnvollen Einsatz von moderner Technologie möglich. Unsere Kooperationspartner können den Prozess jederzeit transparent nachverfolgen und wissen, wie es um die Finanzierungsanfrage ihrer Kunden steht. So profitieren alle Beteiligten: Finanzierer, Vermittler und vor allem der Kunde – eine Win-Win-Win-Situation. finanzwelt: Sie unterstützen seit Kurzem das creditshelfTeam als Partner Manager im Vertrieb. Wie sind Sie zur creditshelf AG gekommen und was sind Ihre Aufgaben? Schneider» Bereits im Rahmen meiner Abschlussarbeit an der Universität habe ich mich intensiv mit dem Thema alternative Mittelstandsfinanzierung beschäftigt. Nachdem ich bei einer anderen Platform den Aufbau des Kooperationspartnergeschäftes maßgeblich mitbegleitet habe, bin ich nun für die strategische Weiterentwicklung und den strukturierten Auf- und Ausbau unseres Kooperationspartnergeschäftes verantwortlich. creditshelf ist ein großartiges Unternehmen mit großartigen Leuten. Erfahrene Ex-Banker, junge Vertriebler, Top-Spezialisten für Data Intelligence, Softwareentwicklung und Risikoanalyse. Es macht großen Spaß, in einem so vielfältigen Team tätig zu sein. (fw) finanzwelt 06 | 2020


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BERATER | PROSPEKTPFLICHT FÜR EDELMETALL-INVESTMENTS

Ende einer Branche? Skandale rund um den Vertrieb von Edelmetall-Investments, nicht zuletzt „verzinslichem“ Gold, haben längst auch die Politik erreicht. Der Gesetzgeber reagiert nun und unterstellt diverse Kapitalanlagemodelle rund um Edelmetalle der Prospektpflicht. Welche Modelle hierunter fallen und welche nicht – und was diese neueste Entwicklung für die Branche bedeutet – erläutert der nachfolgende Beitrag. Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen erfreuen sich Edelmetalle wie Gold und Silber bei Anlegern sehr großer Beliebtheit. Der Grund: Ihnen eilt der Ruf der stabilen Wertanlage voraus. Wenn dann noch eine ordentliche Verzinsung dabei herausspringt: Umso besser. Leider haben Anleger in der jüngeren Vergangenheit gerade mit solchen Investments nicht den erhofften „sicheren Hafen“ 42

vorgefunden, sondern Schiffbruch erlitten. Insbesondere der Skandal rund um die PIM Gold- und Scheideanstalt GmbH hat die Branche der Edelmetallanbieter in Verruf gebracht. Das Bundesministerium der Finanzen hat daher nun einen Gesetzentwurf mit dem „Ziel der Wiederherstellung und dauerhaften Stärkung des Vertrauens in den deutschen Finanzmarkt“ vorgelegt. Neben einem regelrechten Bündel an Reformen, welche in erster Linie im Zusammenhang mit dem Wirecard-Bilanzskandal stehen, zieht der Gesetzgeber nun auch bei Edelmetallanbietern auf dem Grauen Kapitalmarkt die Daumenschrauben an. Dem Vernehmen nach ist die Verabschiedung des Gesetzentwurfs mit Blick auf die Prospektpflicht für Kapitalanlagen in Edelmetalle eine bloße Formsache. Umso mehr lohnt sich ein Blick in die Regelung.

Die Prospektpflicht infolge des „PIM-Paragrafen“ Die Geschäftsmodelle einiger Edelmetallanbieter und -verwahrer machen laut dem Referentenentwurf des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz, FISG) deutlich, „dass hier ein hohes Missbrauchspotenzial liegt und der Anlegerschutz weiter gestärkt werden muss“. Das FISG sieht daher zum Schutz der Anleger eine Erweiterung des § 1 Abs. 2 Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) um eine neue Nr. 8 vor. Dies hängt damit zusammen, dass der bisherige Auffangtatbestand, § 1 Abs. 2 Nr. 7 VermAnlG, nur zur Anwendung gelangt, wenn es sich bei dem Angebot um eine mit den anderen in § 1 Abs. 2 VermAnlG aufgezählten Anlageformen wirtschaftlich vergleichbare Kapitalanlage hanfinanzwelt 06 | 2020


delt. Speziell bei diversen Angeboten rund um „verzinsliches“ Gold ist unklar, ob diese dem § 1 Abs. 2 Nr. 7 VermAnlG unterfallen. Deswegen wird das Vermögensanlagegesetz nun um eine neue Nr. 8 erweitert. Da insbesondere PIM Gold, der wohl größte Goldanlegerskandal, als Auslöser der jetzigen Gesetzesinitiative zur Erweiterung des Vermögensanlagengesetzes betrachtet werden darf, bezeichne ich § 1 Abs. 2 Nr. 8 VermAnlG auch als „PIM-Paragrafen“. Vermögensanlagen sind nach Maßgabe dieses PIM-Paragrafen in Zukunft auch solche „Anlagen, die im Austausch für die zeitweise Überlassung von Geld oder handelsüblichen Edelmetallen eine Verzinsung und Rückzahlung oder eine Verzinsung und Herausgabe von handelsüblichen Edelmetallen oder einen vermögenswerten Barausgleich oder einen vermögenswerten Ausgleich durch die Herausgabe von handelsüblichen Edelmetallen gewähren oder in Aussicht stellen.“

Foto: © Pierell - stock.adobe.com

Auf Klartext: Sämtliche Angebote, die neben der Herausgabe des ursprünglich erworbenen Edelmetalls eine Rendite-Komponente vorsehen, welche also nach Ende der Laufzeit Edelmetalle nebst Zinsen in Geld oder anstelle von Zinsen weitere Edelmetalle als vermögenswerten Ausgleich vorsehen, sind in Zukunft Vermögensanlagen gemäß § 1 Abs. 2 Nr. 8 VermAnlG. Auch Modelle, die eine „Verzinsung in Edelmetallen“ vorsehen, also anstelle von Geld etwa mehr Gold auszahlen, unterfallen dem PIM-Paragrafen. Die Folgen sind weitreichend: Anlagen, die dem PIM-Paragrafen unterliegen, sind nämlich prospektpflichtig (§ 6 VermAnlG) und es ist zudem ein Vermögensanlagen-Informationsblatt zu erstellen (§ 13 VermAnlG).

Für welche Edelmetalle gilt die Prospektpflicht? Der neue PIM-Paragraf erfasst laut der Begründung nicht sämtliche Edelmetalle, sondern ausschließlich solche, denen eine geldähnliche Bedeutung zukommt.

Dies sind im Ergebnis allerdings sämtliche für den Markt relevanten Edelmetalle, und zwar neben dem Edelmetall Nummer eins, Gold, alle weiteren handelsüblichen, bei Banken und Edelmetallhändlern handelbaren Edelmetalle mit Finanz- oder Kapitalmarktbezug, mithin also Silber, aber auch Platin, Palladium, Kupfer, Iridium und Rhodium. Bei ihrer Auskehr liegt der Schwerpunkt auf dem Sachwert und der Eigenschaft als werterhaltendes Geldmedium – so die Begründung im Gesetzentwurf. Edelsteine sind nicht vom PIM-Paragrafen erfasst. Sie sind als Geldmedium ungeeignet und sind freilich auch nicht Metalle, sondern Minerale, Gesteine oder Glasschmelzen.

Was heißt das nun für Edelmetallanbieter? Werden wir also künftig eine Prospektflut zu Edelmetall-Investments im Markt sehen? Wohl nicht. Im Gegenteil. Der neue PIM-Paragraf wird sehr wahrscheinlich dazu führen, dass Edelmetall-Investments mit einer Verzinsungskomponente komplett vom Markt verschwinden werden. Derzeit vertriebene Produkte mit Zinskomponente sind, bei aller gebotenen Zurückhaltung, außerordentlich fragwürdig. Einen ordnungsgemäßen Verkaufsprospekt für verzinsliche Edelmetallanlagen zu erstellen, ist eine Herausforderung, welche letztlich kaum zu bewältigen sein dürfte. Nicht minder schwierig dürfte es insoweit auch werden, Wirtschaftsprüfer zum Zwecke eines Testats in die Prospektprüfung einzubinden. Dies aber wiederum ist aus Sicht des Vertriebs anzuraten, da sich auf diese Weise Haftungsrisiken für den Vertrieb effektiv vermeiden lassen. Doch so weit wird es nicht kommen. Der PIM-Paragraf verfrachtet „verzinsliche“ Edelmetall-Investments auf den Wertstoffhof der Kapitalanlagen. Und mit Verlaub: Da gehören diese Modelle meines Erachtens auch hin. Nicht betroffen vom PIM-Paragrafen sind bloße Verwahrverträge sowie der reine Anund Verkauf von Edelmetallen, da bei diesen Geschäften der Kapitalmarktbe-

zug fehlt. Auch indirekte Anlageformen in Edelmetalle wie Aktienengagements fallen selbstverständlich nicht unter den PIM-Paragrafen. Für den überwiegenden Teil der Branche, die vielen seriösen Anbieter im Markt, sind die Nachrichten sehr gut, da der Missbrauch durch wenige schwarze Schafe tatsächlich deutlich erschwert werden sollte. Dies wiederum nützt der Reputation einer ganzen Branche und auch von Edelmetallen als Anlageklasse.

Vermittler aufgepasst! Wann genau das FISG mitsamt dem PIM-Paragrafen in Kraft tritt, ist noch nicht klar. Klar ist aber, dass dies bald geschehen und der Vertrieb von verzinslichen Edelmetall-Investments damit faktisch der Vergangenheit angehören wird. Als Vermittler sollte man auch ungeachtet der Rechtslage kritisch hinterfragen, ob man derlei Angebote überhaupt vermarkten möchte. Da Edelmetalle keine Erträge erwirtschaften, sind von vornherein starke Zweifel angebracht, wo immer diese Erträge von einem Anbieter in Aussicht gestellt werden, zumal die Vermittlerprovision ja auch verdient werden will. Und für diese Provision zahlt ein Vermittler einen hohen Preis, und zwar dies spätestens dann, wenn es vor Gericht um Schadensersatz geht. Vollständig entzweit sind Anleger und Vermittler, wenn sie sich im Gerichtssaal gegenübersitzen. Scheinbar. In Wahrheit steht man sich viel näher, als man meint. Denn beide Seiten hegen regelmäßig denselben Gedanken: „Hätte ich doch nur die Finger davongelassen. Dann säße ich jetzt nicht hier.“

Maximilian Weiss, LL.M. Rechtsanwalt TILP Litigation Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

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BERATER | DIE FINANZWELT-SOFTWARE-TRANSPARENZ-OFFENSIVE

Digitalisierungs-Status Quo im Vertrieb – die aktuelle Studie, Teil 2

Die finanzwelt hat in Kooperation mit dem Innovation Lab Digitaler Vertrieb (ildv.de) eine Studie zum Digitalisierungsgrad der Deutschen Versicherungs- und Finanzwirtschaft durchgeführt. Bei der Entwicklung und Auswertung wurde und wird die Studie wissenschaftlich durch Prof. Dr. Arne Westermann von der ISM International School of Management in Dortmund begleitet.

zu sein. Mit 22 % ist der Anteil der hauptsächlich analogen Marktteilnehmer erstaunlich groß. Von diesen gaben knapp 6 % an, komplett analog zu arbeiten.

Selbsteinschätzung in %

Studiendetails Der Studienstart war die DKM 2019 und ursprünglich war die Laufzeit bis Ende März 2020 angesetzt. Durch die Corona-Krise wurde der Zeitraum bis in den Spätsommer verlängert. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor. Insgesamt haben die Studie 148 Personen, zum Teil in Interviewform, durchgeführt. 113 Datensätze konnten ausgewertet werden. Die gesamte Befragung hatte keine Pflichtfelder, das heißt, dass Fragen einfach übersprungen werden konnten. Der größte Teilnehmerkreis waren mit 60,38 % die Versicherungsmakler, gefolgt von 14,5 % Versicherungs- und Finanzvertrieben, 7,55 % Versicherungsunternehmen und 3,77 % Bankmitarbeiter. Der größte Anteil mit 75,24 % waren Führungskräfte, Inhaber, Geschäftsführer oder Vorstände von Unternehmen. 64 % der Befragten sind in kleineren Unternehmen mit ein bis fünf Mitarbeitern tätig.

Selbsteinschätzung Eine Frage der Studie lautete: „Wie schätzen Sie den Vertriebs-Digitalisierungsgrad Ihres Unternehmens ein?“ Die Beantwortung war in 10-Prozent-Schritten von 0 - 100 % möglich. In dieser Auswertung wurden die Antworten in drei Gruppen zusammengefasst. Fast ein Drittel (32 %) schätzen Ihren Digitalisierungsgrad zwischen 70 und 100 %. Davon fühlt sich knapp 3 % zu 100 % digitalisiert. Der größte Teil mit 46 % gab an, zwischen 30 und 69 % digital unterwegs 44

22% 46% 32%

70-100

30-69

0-29

Was ist Digitalisierung im Vertrieb eigentlich? Diese Frage werden wir an dieser Stelle nicht vollständig und wissenschaftlich beantworten können. Aber Sie können anhand der folgenden vier Beispiele sehen, wie die Digitalisierung Einzug in das Vertriebsleben unserer Branche lauter oder schleichender Einzug gehalten hat. Mit viel Nutzen, aber auch etwas Elend. (cje) finanzwelt 06 | 2020


Früher

Heute Korrespondenz

Die Älteren werden sich noch an eine Schreibmaschine erinnern. Damals wurde sämtliche Korrespondenz ggf. diktiert, per Schreibmaschine getippt, ausgedruckt, unterschrieben, eingetütet, frankiert und zum Briefkasten gebracht. Die tägliche Arbeit begann mit dem Öffnen und Verteilen der vom Postboten gebrachten Post. Dann kamen die ersten PCs, Drucker, Fax-Geräte usw.

Heute checkt man bereits vor dem Frühstück seine E-Mails und Messenger-Nachrichten. Ganz dringende Sachen werden kurz beantwortet oder weitergeleitet.

Versicherungsmakler-Vertrag Auf Papier ausgedruckt und handschriftlich die Kundendaten nachgetragen wurde der Vertrag beim Kunden oder im Büro in zweifacher Ausfertigung unterschrieben, gelocht und abgeheftet. Später dann noch eingescannt und dem Kundendatensatz im Bestandssystem oder MVP zugeordnet.

Heute geht man den Vertrag per Online-Beratung mit dem Kunden durch, per digitaler Unterschrift kann der Kunde den Vertrag über sein Smartphone unterschreiben und erhält eine Kopie des Dokuments per E-Mail. Oder wenn man sich persönlich gegenüber sitzt, dann geht man mit dem Kunden den Vertrag auf dem Tablet durch, unterschreibt elektronisch und synchronisiert den Datensatz. Alles andere passiert automatisch. Der Kunde erhält eine E-Mail mit seiner Kopie, und das Dokument wird an der richtigen Stelle im Bestandssystem oder MVP abgelegt.

Tarifkalkulation (Angebotsberechnung) Im Deutschen Versicherungsmuseum in Gotha kann man sich bestimmt noch ein Tarifbuch anschauen, das damals zu der Grundausstattung eines jeden Beraters gehörte. Dort konnte die exakte Prämie durch eifriges Blättern und dem Finden der richtigen Zeile und Spalte ermittelt werden. Später gab es noch Faulenzer-Tabellen oder rechnende PDF-Anträge.

Das Angebotsprogramm oder Vergleicher wird aus dem Vertriebssystem mit den richtigen Daten automatisch befüllt, kurze Überprüfung der Parameter und ein Mausklick später gibt es die passende Prämie oder Leistung.

Vertragsabschluss Wichtig war es immer, genügend passende und aktuelle Antragsformulare dabei zu haben. Diese hatten in der Regel zwei Durchschläge. Mit einer Kopie für den Kunden und Berater. Er wurde sorgfältig und leserlich ausgefüllt, dem Kunden zu Unterschrift gereicht. Persönlich oder per Post wurden die Anträge ins Büro gebracht. Dort in der Regel in ein Antragsbuch eingetragen oder später ins MVP erfasst. Die Anträge wurden dann per Post an den Produktgeber geschickt und hoffentlich bald policiert.

Den Großteil der „einfachen Produkte“ kann man nur noch online abschließen. Bei den anderen hält die elektronische Unterschrift Einzug und der Prozess findet komplett papierlos statt.

Info Wenn Sie wissen wollen, wie sich Ihr Digitalisierungsgrad ermitteln lässt, dann lesen Sie den vollständigen Artikel online auf: www.finanzwelt.de

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BERATER | NEUER IMPFSTOFF

Erfolgsgeschichte made in Germany

Es ist aus den Nachrichten seit fast einem Jahr nicht mehr wegzudenken. Corona und der COVID-19-Erreger mit seinen über einer Million Toten weltweit lässt uns 2020 nicht mehr los. Und wir sind noch mittendrin, denn der Winter steht vor der Tür und kann gefühlt sehr lang (und langweilig) werden. Wenn man den Wirtschaftsweisen glauben soll, wird Corona einer der größten Wirtschaftskrisen verantworten, deren Tiefpunkt wir noch lange nicht erreicht haben. Mit langfristigen Auswirkungen auf ganze Wirtschaftsbranchen wie Tourismus, Airlines, Kultur, Events, Gastronomie etc... Von den psychischen Belastungen durch Lockdown, Jobverlust und Angst ganz zu schweigen. Aber es gibt Hoffnung: Das Mainzer Unternehmen BioNTech hat den weltweit ersten (ernstzunehmenden) Impfstoff entwickelt, der vom US-Pharmariesen Pfizer mit vertrieben werden soll. Made in Germany! Was bedeutet das? Wir können Klinik- und Pflegepersonal impfen, Risikopatienten können wieder aufatmen. Es gibt Hoffnung. Der Lockdown kann gelockert werden. Es geht endlich wieder zurück zur Normalität. Und ein deutsches Pharmaunternehmen schreibt weltweit positive Nachrichten.

Made in Germany Wie kommt es zu so einem Erfolg? Ganz einfach, weil viele Menschen daran glaubten. Und zwar Sie auch! Aber der Reihe nach. Mit dem Ziel, in deutsche Microtech-Firmen als Mezzanin oder Private Equity Kapitalgeber zu investieren, gründeten im Jahr 2005 zwei Herren die MIG AG. Zwei, die sich, wie so oft bei Erfolgsgeschichten, gar nicht so ähneln, aber sich perfekt ergänzten. Wir kennen solche Teams: Der Technikfreak Steve Wozniak, das Marketinggenie Steve Jobs. Das Ergebnis: Die wertvollste Marke der Welt: Apple. Auch in unserer Branche fallen mir spontan drei große Maklerpools ein, die mit einer „Rampensau“ und einem etwas stilleren, aber ebenso wichtigeren Geschäftspartner, der im Hintergrund die Fäden zieht, extrem erfolgreich sind. Wissen Sie, welche ich meine? Auch bei den MIG Fonds gab es diese perfekte Symbiose: Michael Motschmann und Alfred Wieder. Motschmann sucht die Assets aus. Wieder und sein Team sammeln das Geld ein. Die Besonderheit zu fast allen anderen Private Equity Publikumsfonds: MIG in46

vestierte nicht in andere PE-Firmen, sondern direkt. Und das als Newcomer am Markt. Wie mutig ist das denn? Zwei Jahre nach der Gründung im Jahr 2007 wurde entschieden, in die Firma BioNTech zu investieren. Und 2009 sollte das zweite Mal in BioNTech investiert werden. Weil man an den Erfolg der Mainzer glaubte. Aber es herrschte die Finanzkrise. Sie erinnern sich? 2007 die Lehman-Pleite in Folge der Subprime-Krise auf dem US-Immobilienmarkt? Die folgende Finanzkrise vernichtete Milliarden Euro an Anlegergeldern. In so einer Zeit war es nicht einfach, Anleger zu überzeugen, in so Ideen wie Private Equity zu investieren. „Damals waren Medienfonds, die in Hollywood Filme investieren, ganz stark. Heute wissen wir: Stupid German Money“, erinnert sich Alfred Wieder. Aber um den Misserfolg von ausländischen Schiffen oder Filmen geht es den MIG AG Gründer gar nicht. Nur darum, dass die Filme in den USA produziert und die Schiffe in Südkorea gebaut wurden. „Wir wollten immer in deutsche Technologie, in deutsche Arbeitsplätze und in deutsche Zukunft investieren. Damit das Geld unser Anleger in Deutschland sinnvoll eingesetzt wird“, so Wieder weiter. Und hier kommen Sie, lieber Vermittler. Denn ohne Sie wäre dieser Erfolg niemals möglich gewesen. Ihr Kunde glaubte an Sie, Sie glaubten an Alfred Wieder, der nun wieder an seinen Geschäftspartner Michael Motschmann und der glaubte an BioNTech. Eine deutsche Erfolgsgeschichte, made in Germany, und Sie hatten mit Ihren Kunden daran teil!

Win-Win Damals konnte keiner diesen Erfolg vorhersagen. Aber man spürte, man vertraute, man glaubte an den Erfolg. Heute sind alle glücklich: Die Deutschen, denn es gibt endlich einen Impfstoff, die Anleger, denn alleine BioNTech hat ihre MIG Fonds eine tolle Rendite beschert. Und das ist erst der Anfang. Da steckt noch viel Potenzial im Mainzer Unternehmen. Aber vor allem die Vermittler sind glücklich! Die Vermittler, die mutig gewesen sind, die richtige Nase hatten. Die vertraut haben und das Geld ihrer Kunden in deutsche Innovation angelegt haben. Heute sind sie die Könige bei Ihren Kunden, weil Mut und Engagement belohnt wird. Das ist Gründergeist. Und da will Alfred Wieder auch einmal mehr hin. „Wir müssen mit dem Geld unserer deutschen Anleger auch wieder mehr in deutsche Innovationen investieren!“ Und es gibt gerade zurzeit wieder tolle Chancen wie damals bei BioNTech. Zum Beispiel: MaBeWo (Make a Better World), Bavaria Weed oder Gold to Go bieten sehr große Renditechancen, und wer im Internet nach Make a Better World sucht, findet ein Unternehmen, wo der Name auch Programm ist. (lvs) finanzwelt 06 | 2020

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Die starke Entwicklung von BioNTech zeigt eindrucksvoll: Private Equity kann auch in Deutschland zu einer echten Erfolgsgeschichte für alle Beteiligten werden. Eine perfekte Win-Win-Situation, von der ganz Deutschland profitiert. Und das ist erst der Anfang! Es warten noch viele spannende Investments auf Vertrieb und Anleger.



KOLUMNE

Das Verkaufsgespräch Wir freuen uns, dass Wolfgang Thust ab dieser Ausgabe eine Kolumne für die finanzwelt schreibt! Denn Thust gilt als die absolute Koryphäe des Vertriebs. Als Verkäufer, Führungskraft und Rekrutierer hat er mit seinen Leistungen die Grenzen des Denkbaren verschoben und eine große Vertriebsorganisation in neun Ländern Europas aufgebaut. Sein Bestseller „Geldmaschine Strukturvertrieb“ gehört zu den großen Werken der Vertriebsliteratur. Mit seinem Buch „Irrgarten Glück“ liefert er wichtige Impulse im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung. (sh)

Heute Morgen habe ich nur durch einen Zufall die Herausgeberin dieses Magazins getroffen und wir hatten spontan ein bemerkenswertes Gespräch mit mehreren spannenden Punkten. Am Ende des Gespräches sagte sie mir, dass sie sich freuen würde, wenn ich mal eine Kolumne für ihr Magazin schreibe. Und da ich interessante und wichtige Dinge gerne sofort mache, ist diese Bitte bereits einige Stunden später Realität. Meine Kernkompetenzen sind Vertrieb, Verkauf, Rekrutierung sowie Rhetorik und Kommunikation. Mein absolutes Lieblingsthema ist das Verkaufen und genau deshalb schreibe ich hier über das Verkaufsgespräch: Ein Verkaufsgespräch bringt Sie überhaupt oder leichter oder einfacher oder schneller oder wirkungsvoller zu Ihrem Ziel und damit zu Ihrem Erfolg! Dabei ist es unwichtig, was gerade Ihr Ziel ist, denn es gilt für jedes Ziel, ob es darum geht, eine Dienstleistung oder ein Produkt zu verkaufen oder auch nur Ihre Meinung oder beim Flirten oder bei der Kindererziehung. Letztlich ist es immer die gleiche Vorgehensweise. Bevor ich einfach losplappere, mache ich mir Gedanken über die Strategie des Vorgehens, über den Nutzen oder Vorteil für mein Gegenüber, über das Verständnis meines Gegenübers in diesem Bereich, über die Argumente dafür und dagegen, über passende Beispiele und genauso über den Einsatz und die Nutzung von Emotionen. Und fertig ist mein Verkaufsgespräch... Wenn ich dann noch die Vorteile des Storytellings nutze und eben daraus eine spannende Geschichte bastele, wird mein Verkaufsgespräch nochmals wirkungsvoller. 48

Diese Information ist bereits ausreichend, um Ihr tägliches Leben dauerhaft erfolgreicher zu gestalten. Damit meine ich noch nicht einmal die wenigen Tipps, die ich im letzten Absatz geliefert habe, sondern allein die Tatsache, zu allem, was mir wichtig ist, die Macht eines Verkaufsgespräches zu nutzen. Das bedeutet, bevor ich loslege, mache ich mir einige Gedanken, wie ich vorgehe. Somit kann die Vorbereitung zur Gestaltung meines Verkaufsgespräches wenige Sekunden Raum einnehmen oder bei besonders wichtigen Zielen auch einmal viele Stunden dauern. Gerne hierzu noch einige Gedanken: 1. Wie tickt mein Gegenüber, was ist für ihn wichtig, was will er, was mag er, was fühlt er? Das gilt immer, unwichtig ob mein Gegenüber ein Kind, die Frau meiner Träume oder der Vorstand einer großen Company ist! 2. Ist-Situation beschreiben, zu der ich etwas zu sagen habe. Vielleicht auch Probleme beschreiben. 3. Nutzen aufzeigen. Lösungen zu bieten. Jeder Mensch kauft nur, wenn er davon einen Nutzen hat, selbst wenn der Nutzen nur ist, dem Verkäufer(in) zuliebe oder seine Ruhe zu haben. 4. Vorbereitung auf Gegenargumente. Was könnte gegen mein Angebot sprechen? Wie gehe ich dann vor? 5. Einbau von kleinen Geschichten (Storytelling), die z. B. die Situation beschreiben, wenn er mein Angebot nutzt. 6. Welche Gefühle er dann hat (Stolz, Anerkennung, Zufriedenheit, Ruhe, Sicherheit und viele mehr) ihm vorsichtig aufzeigen. Auch meine eigenen Gefühle kann ich einbringen. 7. Abschlussfrage! Zu erkennen: Wann ist es soweit? In jedem Fall die Abschlussfrage stellen. 8. Gratulation zu dieser Entscheidung. Über das Verkaufsgespräch hinaus ist es auch noch interessant, sich klar zu sein, was zählt, um bei seinem Gegenüber „anzukommen“. • • • • •

Ich muss ihm sympathisch sein. Er muss mir vertrauen. Er muss meine Kompetenz erkennen. Ich will ihn begeistern. Ich kann ihn somit überzeugen! finanzwelt 06 | 2020


Wolfgang Thust Vertriebs- und Rhetoriktrainer, Keynote-Speaker und Buchautor

Zur Person

Mit der Kenntnis und der Bewusstheit dieser fünf Punkte kann ich diese sehr leicht erreichen.

Wolfgang Thust, Jahrgang 1946, ist Vertriebs- und Rhetoriktrainer, Keynote-Speaker, Buchautor sowie Gründer der Stiftung Helping Hand – wir helfen Kindern in Not. Nach seiner Karriere als Architekt in Frankfurt beginnt er 1975 seine Laufbahn in der HMI, dem Strukturvertrieb der Hamburg-Mannheimer. Innerhalb von nur fünf Jahren wird er HMI-Generalrepräsentant und erhält damit die allerhöchste Auszeichnung der Organisation. Die Anzahl der Mitarbeiter in seiner Struktur steigt bis in den fünfstelligen Bereich und macht zeitweise 70 % der gesamten HMI aus. 2012, nach über 36 Jahren, verlässt er das Unternehmen, das inzwischen ERGO Pro heißt. Heute teilt er sein Wissen in eigens entwickelten Schulungen und Seminaren.

Sie sehen, wie einfach das Verkaufen ist, man muss es nur machen. Genauso wichtig ist aber auch die innere Einstellung (Mindset) zum Thema Verkaufen insgesamt. Wenn ich denke, ich brauche das nicht, ich habe das nicht nötig, Verkäufer sind nicht mein Niveau und ähnliche überhebliche Gedanken, dann werde ich diese Informationen nie nutzen. Ich gebe heute zu, dass ich während meines Studiums und in den ersten Jahren meiner Tätigkeit als Architekt genauso gedacht habe. Seit 50 Jahren denke ich genau anders. Ich bin jeden Tag neu begeistert von dem Thema Verkaufen. Nur deshalb bin ich da, wo ich heute bin und kann Ihnen zum Schluss zurufen: „Ich bin stolz ein Verkäufer zu sein!“ Anzeige

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Die Stuttgarter

Pionier der nachhaltigen Altersvorsorge

Bei der Altersvorsorge ist vielen Menschen wichtig, dass Geld umwelt- und sozialverträglich investiert wird. Mit der GrüneRente hat Die Stuttgarter ein nachhaltiges Vorsorgekonzept entwickelt, das diesen Ansprüchen gerecht wird. Sie erfüllt die Bedürfnisse nach Vorsorge und einer lebenswerten Zukunft gleichermaßen. Angeboten durch einen vertrauenswürdigen finanz- und leistungsstarken Vorsorgepartner. Das Prinzip der GrüneRente ist dabei einfach: Bei klassischen Rentenversicherungen sichert Die Stuttgarter ihren Kunden zu, mindestens in Höhe des Sparanteils der eingezahlten Beiträge in nachhaltige Projekte und Kapitalanlagen zu investieren. Nachhaltigkeit definiert Die Stuttgarter anhand bestimmter Wertevorstellungen: ökologisch, sozial und ethisch. Ökologisch ist eine Investition nach Definition 50

der Stuttgarter, wenn sie die Entwicklung unserer Umwelt nachhaltig positiv beeinflusst. Sozial ist eine Geldanlage, die die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und Gemeinschaft bewahrt und fördert. Als ethisch korrekt bewertet Die Stuttgarter eine Geldanlage, wenn sie Werten folgt, die der Allgemeinheit dienen. Das Konzept der GrüneRente kommt sehr gut bei den Kunden an: Mittlerweile wurden über 12.000 Verträge im Rahmen der GrüneRente bei der Stuttgarter abgeschlossen. 74 Mio. Euro Deckungskapital aus Sparanteilen wurden damit bereits für alle Verträge gebildet. Der Erfolg hat mehrere Gründe: Zum einen ist die GrüneRente für jeden Kunden in allen drei Schichten der Altersvorsorge möglich. Zum anderen ist die GrüneRente genauso flexibel wie jede andere Rente der Stuttgarter auch. Die GrüneRente gibt es als klassische Rentenversicherung mit Garantiezins, fondsgebundene Rente sowie als Hybrid- oder Indexrente. finanzwelt 06 | 2020

Foto: © Stuttgarter

Ökologisch, ethisch und sozial für das Alter vorsorgen – und dabei flexibel bleiben. Die Stuttgarter macht es seit vielen Jahren vor.


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GrüneRente classic: für alle, die sich Sicherheit wünschen Die GrüneRente classic ermöglicht einen soliden Vermögensaufbau und bietet gleichzeitig das gute Gefühl von Sicherheit. Die Stuttgarter sichert zu, mindestens in Höhe des Sparanteils der eingezahlten Beiträge in nachhaltige Projekte und Kapitalanlagen wie z. B. Windkraft, Solarenergie, nachhaltige Wohnanlagen zu investieren. Das Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen e. V. (INAF) prüft die Nachhaltigkeit dieser Projekte. Im jährlich veröffentlichten Anlagebericht werden die aktuellen Projekte und Kapitalanlagen transparent dargestellt. Dies können z. B. Green Bonds, Beteiligungen an Erneuerbaren Energien oder MikrofinanzFonds sein. Und auch in der Kommunikation mit Kunden ist Die Stuttgarter stets transparent. Alle Daten und Fakten zu den Anlageprojekten der GrüneRente werden jährlich im Anlagebericht veröffentlicht. So können sich alle Interessierte selbst von der Qualität der Investments überzeugen.

GrüneRente index-safe: Sicherheit und Chancen im Einklang Chancen nutzen und Risiken vermeiden – so einfach lässt sich die GrüneRente index-safe beschreiben. Denn: Das Vertragsguthaben, in das sämtliche Sparbeiträge fließen, ist geschützt. Daraus erhalten Kunden zum Rentenbeginn eine garantierte Mindestleistung, aus der sich eine lebenslange Mindestrente errechnet. Bei der Verwendung der Überschüsse können sich Kunden hingegen jährlich neu entscheiden – sollen die als Indexbeteiligung investiert oder auch sicher verzinst werden? Und auch bei den index-safe-Tarifen gilt: Die Stuttgarter sichert zu, mindestens in Höhe des Sparanteils der eingezahlten Beiträge in nachhaltige Projekte und Kapitalanlagen zu investieren. Die Stuttgarter beteiligt ihre Kunden an der Wertentwicklung des GrüneRente Index. Die Qualität der Aktien des GrüneRente Index wird hinsichtlich der ESG-Kriterien von der Rating-Agentur Sustainalytics festgestellt. Die Nachhaltigkeit des Sicherungsvermögens wird durch das INAF kontrolliert.

GrüneRente invest: Chancen der Märkte nutzen Gerade diejenigen Kunden, die frühzeitig an ihre Altersvorsorge denken, können etwas mutiger sein und die Chancen des Kapitalmarktes für sich nutzen. Denn eine Regel lautet: Je länger der Anlagehorizont, desto weniger fallen kurzfristige Korrekturen oder Schwankungen ins Gewicht. Bei der GrüneRente invest entscheiden die Kunden, in welche Nachhaltigkeitsfonds aus der Stuttgarter Fondsauswahl ihre Beiträge fließen. Kunden können aus über 20 Fonds wählen. Die Bandbreite reicht von kostengünstigen ETFs bis hin zu aktiv gemanagten Fonds mit verschiedenen Schwerpunkten – z. B. Erneuerbare Energien oder sozial engagier-

te Unternehmen. Die Liste der Asset Manager ist dabei lang und klangvoll: DWS, Amundi, RobecoSAM, iShares, Vontobel – um nur ein paar zu nennen. Und mit dem C-Quadrat GreenStars ESG ist auch ein vielfach ausgezeichnetes Produkt in der Fondsliste der Stuttgarter.

GrüneRente performance-safe: 3 Töpfe für den Erfolg Die GrüneRente performance-safe ist das nachhaltige, dynamische 3-Topf-Hybrid-Produkt. Es verbindet Sicherheit und Rendite. Dafür wird das Vertragsguthaben zwischen Deckungsstock, Wertsicherungsfonds und freien Fonds aufgeteilt. Für die Höhe des Guthabens im Deckungsstock wird in soziale und ökologische Projekte sowie Kapitalanlagen investiert. Auch für die performance-safe-Tarife überwacht das INAF die Nachhaltigkeitskriterien des Deckungsstocks. Für die anderen beiden Töpfe stellt Die Stuttgarter ihren Kunden einen nachhaltigen Wertsicherungsfonds sowie eine Auswahl an nachhaltigen freien Fonds zur Verfügung. Hier können Kunden wie bei der GrüneRente invest aus über 20 Nachhaltigkeitsfonds wählen. Als Wertsicherungsfonds setzt Die Stuttgarter auf den DWS Garant 80 Nachhaltigkeit.

Neue Verpflichtungen in der Beratung Nach einem neuen EU-Aktionsplan werden Vermittler ihre Kunden künftig über Nachhaltigkeitsaspekte informieren müssen. Ganz konkret werden sie in Zukunft verpflichtet, bei ihren Kunden deren Nachhaltigkeitspräferenzen abzufragen. Zusätzlich müssen Vermittler mit mindestens drei Mitarbeitern inkl. des Inhabers ihre Beratungsstrategie zum Thema Nachhaltigkeit veröffentlichen. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich der Markt für nachhaltige Altersvorsorgeprodukte positiv entwickeln wird. Dazu stellt Die Stuttgarter für ihre Partner bereits heute Unterlagen bereit, z. B. eine ESG-Checkliste mit zahlreichen Tipps. Hier sind wichtige Eckpunkte und Begriffe kurz und übersichtlich zusammengefasst. Alle Unterlagen und alles, was Sie sonst noch zur GrüneRente wissen sollten, finden Sie auf: gruenerente.stuttgarter.de.

Kontakt Stuttgarter Lebensversicherung a. G. Rotebühlstraße 120 70197 Stuttgart Tel. 0711 / 665 - 0 Fax 0711 / 665 - 1516 info@stuttgarter.de www.stuttgarter.de

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VERSICHERUNGEN | CYBER-VERSICHERUNG

Unternehmen im Blindflug Die Corona-Pandemie führt zu einem höheren Digitalisierungs-Grad. Und öffnet damit ein Einfallstor für CyberKrimielle in die Geschäfte der Unternehmen. Und wie regieren diese darauf? Auf jeden Fall nicht, indem sie sich mit Versicherungen schützen würden. So viel Naivität kann aber brandgefährlich werden.

zu entlasten und die Ressourcen besser auf den Schutz vor neuen Bedrohungen und die Entwicklung neuer Strategien zu verteilen. Auch die Lieferketten müssten besser abgesichert werden. Dies gelte gerade in Zeiten von Lockdowns und damit sich verstärkender Digitalisierung. Dabei werde auch die Cloud Security immer wichtiger. Besondere Vorsicht sei gegenüber automatisiertem Phishing gefordert. „Quantität ist besser als Qualität“ – so der Slogan von Cyber-Kriminellen. Mitarbeiter müssten deshalb durch gezielte Security Awareness Trainings auf diese Gefahren und die Tricks der Betrüger aufmerksam gemacht werden und lernen, wie mit diesen Bedrohungen umzugehen ist. Dies gelte auch für KMU. Hierbei könne eine externe Beratung oder bei größeren Unternehmen auch die Auslagerung der Verantwortung an einen extern benannten Datenschutzbeauftragten helfen. Grundsätzlich gelte aber: Standards sind die Basis für Sicherheit.

„Das New Normal verlangt von Unternehmen einen Anpassungsprozess“, erklärt Stefan Vollmer, Chief Technology Officer (CTO), TÜV SÜD Sec-IT. „Auch künftig würden großen Teile der Belegschaft mobil arbeiten“. Remote-Zugriffe auf Unternehmensdaten und Anwendungen in der Cloud nähmen weiter zu. Die Konzepte für Zugangsmanagement, der daraus resultierende Aufwand im Datenschutz, sowie natürlich auch die IT-Sicherheit beim Arbeiten im Homeoffice müssten daran angepasst werden. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sehen die Experten von TÜV SÜD Sec-IT folgende Cyber-Security-Trends für das kommende Jahr: Bereits vor der Pandemie herrschte ein Fachkräftemangel in der IT-Security. Darum müssten sich Unternehmen zunehmend nach automatisierten Lösungen umsehen, die es erlaubten, das vorhandene Personal

Die Unternehmen selbst beurteilen Cyber-Attacken mittlerweile als ihr größtes Risiko. Schlägt sich das aber auch in den

Tobias Tessartz Technical Underwriter Cyber Hiscox SA Deutschland

Sören Brokamp Leiter Produktmanagement Cyber HDI Versicherung AG

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Bewusstsein zeigt sich nicht in der Tagesarbeit

Versicherungsabschlüssen nieder? Die Versicherer haben da unterschiedliche Erfahrungen. So sagt etwa Tobias Tessartz von Hiscox: „Definitiv. Wir sehen seit dem Start als erster Cyber-Versicherer im deutschsprachigen Raum vor rund zehn Jahren einen immer stärker werdenden Anstieg der Abschlüsse von Cyber-Policen.“ Allerdings seien nach wie vor die meisten Unternehmen noch nicht gegen Cyber-Risiken ausreichend abgesichert, auch international. Auch Uwe Schluchter, Leiter Technische Versicherungen bei Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft AG, sieht einen Unterschied zwischen Reden und Handeln: „Rund zwei Drittel aller KMU-Betriebe erwarten laut einer Forsa-Umfrage bei Cyber-Attacken eine starke oder sehr starke IT-Beeinträchtigung. „Dieses Bewusstsein zeige sich leider noch nicht in der Tagesarbeit. Das Risiko einer Cyber-Attacke werde zwar diskutiert, aber die notwendige versicherungstechnische Risikoanalyse werde oft außer Acht gelassen. „In der Folge hinken die Versicherungsabschlüsse dem omnipräsenten Thema in der Öffentlichkeit und dem realen Risiko hinterher.“ Sören Brokamp von HDI hingegen sieht Licht am Horizont: „Unser Portfolio wächst merklich. Wir stellen fest, dass das Cyber-Risiko zunehmend wahrgenommen und eine Cyber-Versicherung als geeigneter Baustein im Schutz dagegen gesehen wird.“ Jedoch müsste man von deutlich höheren Wachstumsraten ausgehen, wenn es sich um das größte Risiko für ein Unternehmen handelt. Hier dürfte nach wie vor das Problem sein, dass das Risiko einer Cyber-Attacke generell als sehr finanzwelt 06 | 2020


groß angesehen, aber das individuelle Risiko noch gering eingeschätzt werde. Aus der Schadenpraxis gehe hervor, dass dies ein gefährlicher Irrglaube sein könne.

Corona-Pandemie kommt Kriminellen zugute Wie der TÜV angemahnt hat, wird sich die Corona-Pandemie direkt auf die Sicherheitslage der Unternehmen auswirken. Cyber-Kriminelle werden sich diese Notsituation umgehend zunutze machen. Welche Auswirkungen aber werden Corona und die sich dadurch beschleunigende Digitalisierung auf die tatsächlichen Neuabschlüsse haben? Tessartz sieht hier für die Versicherungsbranche ein echtes Geschäftspotenzial: Es zeigt sich bereits jetzt, dass die Coronakrise zu einem regelrechten Digitalisierungsschub führe. Eine stärkere Digitalisierung führe zwangsläufig aber auch zu einer stärkeren Abhängigkeit

von der IT. Oder anderes herum: erhöhe die Anfälligkeit gegenüber digitalen Risiken. Genau solche Risken decke eine Cyber-Versicherung ab. „Insofern gehen wir davon aus, dass die beschleunigte Digitalisierung zu einer noch stärker steigenden Nachfrage nach Cyber-Policen führt.“ Auch Brokamp zeigt sich äußerst optimistisch: „Kurzfristig hat Corona zu einer Delle in der Nachfrage geführt. Unternehmen hatten letztlich andere Sorgen. Mittelfristig wird Corona die Nachfrage nach Cyber erhöhen.“ Letztlich habe sich zum einen die Digitalisierung beschleunigt, und zum anderen hätten viele Unternehmen gespürt, wie abhängig sie von der Technik und insbesondere den Onlineanbindungen seien. Und aufgrund dieser Abhängigkeit steige auch das Bedürfnis nach geeignetem Schutz durch eine Cyber-Versicherung. Nicht ganz so erwartungsvoll beurteilt Schluchter die Situation: „Zu Beginn der COVID-19 Pandemie war es für Unternehmen wichtig, dass ihre Mitarbeiter

technisch so ausgestattet werden, dass sie aus dem Homeoffice arbeiten konnten, um den Tagesbetrieb aufrecht zu halten. Mit der steigenden Zahl an Homeoffice-Arbeitsplätze stiegen jedoch auch die Risiken für die Unternehmen.“ Wichtig sei es, dass bei der Digitalisierung darauf geachtet werde, dass die eingesetzte Technik auch richtig abgesichert sei. Wenn beispielsweise Homeoffice oder mobiles Arbeiten durch Bring-your-own-Device (BYOD) realisiert werde, sei auch ein Mobile Device Management erforderlich. Nur dann könnten sichere VPN-Leitungen aufgebaut werden. Er sagt aber auch: „Corona wirkt sich nicht unmittelbar auf die Abschlusszahlen aus, aber auf die Risiken, welchen die Betriebe ausgesetzt sind.“ Je stärker ein KMU auf IT-gestützte Arbeitsabläufe zurückgreife, umso höher sei der mögliche Schaden, wenn bei einer Cyber-Attacke beispielsweise Daten verschlüsselt würden und die Produktion in den Betrieben stillstehe. (hdm)

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VERSICHERUNGEN | POLICEN FÜR DEN SKIURLAUB

Schau‘n mer mal Die Corona-Pandemie wirft alles durcheinander. Das galt schon für den Sommerurlaub der Bundesbürger – das gilt umso mehr für den Skiurlaub. Heute kann niemand sagen, was morgen möglich sein wird. Sicher ist allerdings eines: Die Reiseversicherer haben COVID-19 in ihren Bedingungen eingeschlossen. Zumindest zumeist. Gleich ob in Österreich, der Schweiz oder Italien – die Hotels und Skilift-Betreiber bereiten sich auf die anstehende Saison vor, als sei nichts geschehen. Und als würde nicht die Corona-Pandemie als dunkle Wolke über diesen und den kommenden Wochen schwe54

ben. Dabei lässt die Realität nur wenig Spielraum für allzu große Hoffnung. Das Prekäre an der Situation ist: Was heute gilt, kann schon morgen überholt sein. Deswegen kann an dieser Stelle naturgemäß keine Prognose abgegeben werden. Nur eines dürfte schon heute klar sein – ein zweites Ischgl wird es nicht mehr geben. Sollte Skiurlaub in der Saison 2020/2021 überhaupt möglich sein, dann wird er europaweit ohne Après-Ski stattfinden. Sport ja, große Sause danach nein. Immerhin sollten potenzielle Skiurlauber die Hoffnung nicht verlieren. Da aber zum sportlichen Vergnügen notwendigerweise ein vernünftiger Versicherungsschutz gehört,

muss die spannende Frage beantwortet werden, wie eigentlich die Versicherer selbst mit den auch für sie ganz neuen Herausforderungen umgehen. Und natürlich mit den Auswirkungen von Corona und Reisebeschränkungen auf die Nachfrage nach Reiseversicherungen. Die Antworten fallen jedenfalls sehr unterschiedlich aus.

Eine schwere Krise So sagt Torsten Haase, Vorstand der ERGO Reiseversicherung: „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben in der Reiseindustrie eine schwere Krise ausgelöst. Die Unsicherheit darüber, finanzwelt 06 | 2020


Foto: © yanik88 - stock.adobe.com

Torsten Haase Vorstand Vertrieb Marketing & Operations ERGO Reiseversicherung AG

Stefan Schrödel Head of Business Development Finance & Travel Europ Assistance

Katrin Rieger Bereichsdirektorin Reisevertrieb Deutschland HanseMerkur Versicherungen

wann welche Reisen in welche Destinationen wieder möglich sein werden, schlagen sich im Buchungsverhalten nieder und haben somit auch entsprechende Auswirkungen auf uns als Reiseversicherer.“ Sei das erste Jahresquartal zunächst weniger stark betroffen gewesen als befürchtet, habe der Umsatz im April und Mai den Einbruch auf dem Touristikmarkt widergespiegelt. Auch wenn die partielle Aufhebung der weltweiten Reisewarnung zu einen langsamen Anstieg der Abschlusszahlen geführt habe, gebe die aktuelle Situation mit steigenden Infektionszahlen und zunehmender Anzahl an Risikogebieten neuen Anlass zur Sorge. Haase: „Grundsätzlich stellen wir ein gestiegenes Sicherheitsbedürfnis bei Urlaubern fest. Die Notwendigkeit eines umfassenden Reiseschutzes wird vielen in Zeiten des Coronavirus deutlich bewusster.“ Somit versuche der Kunde, auch andere Risiken zu minimieren. Das Wissen, dass eine Reisekranken-Versicherung beispielsweise die Kosten für medizinische Behandlungen oder den medizinisch sinnvollen Rücktransport erstatte, lasse viele Kunden sorgloser in ihren nächsten Urlaub starten. Vor allem Wintersportler sollten vor ihrer Reise an den richtigen Reiseschutz denken. Beim Ski- oder Snowboardfahren bestehe immer ein gewisses Verletzungsrisiko. Eine Einschränkung sollte der Kunde kennen, die bei der ERGO wie bei den meisten Reiseversicherern gültig sei: Bestehe für eine Skigebiet eine Reisewarnung und der Kunde beachte diese nicht und reise trotzdem, erlösche sein Anspruch auf Leistungen. Stefan Schrödel von Europ Assistance beurteilt die Geschäftslage nicht ganz so negativ: „Grundsätzlich bemerken wir eine deutlich höhere Bereitschaft, sich im Falle einer Reisebu-

chung auch tatsächlich abzusichern.“ Dies führe vor allem in den Finanzvertrieben zu erfreulich stabilen Umsatzeingängen. Bei den touristischen Partnern erlebe man jedoch Umsatzrückgänge. Die Bedeutung von zusätzlichen Assistance Services für die Kunden werde dabei künftig noch deutlich stärker in den Vordergrund rücken. Katrin Rieger von HanseMerkur macht auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: „Wir spüren die Krise in der Touristikbranche natürlich auch ganz direkt. Zum einen ist der Verkauf von Reiseversicherungen sehr stark abhängig vom Verkauf von Reisen, zum anderen ist es derzeit so, dass viele Reisen abgesagt beziehungsweise umgebucht werden.“ Das bedeute einen deutlich erhöhten Arbeitsaufwand. Speziell das Thema Reiseabsage, das es ja früher schon gegeben habe, werde nun von der Ausnahme fast zur Regel. Das Bewusstsein der Reisenden in Hinblick auf die Absicherung der Reise und den Schutz der eigenen Gesundheit sei allerdings durch die Pandemie geschärft und so könne man eine erhöhte Bereitschaft zum Abschluss von Reiseversicherungen erkennen.

Versicherung mit den Bestandteilen Stornokosten- und Reiseabbruch-Versicherung ein, wenn der Versicherte oder eine Risikoperson hiervon betroffen ist.“ Als Leistungsnachweis innerhalb der Stornokosten-Versicherung genüge ein positives Testergebnis zum Zeitpunkt der Stornierung. Die Ergänzungs-Versicherung ersetze bei nachgewiesener Erkrankung an COVID-19 auch die Mehrkosten des verlängerten Aufenthalts sowie der verspäteten Rückreise. Sie könne zu jeder Versicherung mit den Bestandteilen Stornokosten- und/oder Reiseabbruch-Versicherung, also z. B. der Reiserücktritts-Versicherung oder dem Rundum-Sorglos-Paket inklusive Reiserücktritts-Versicherung der ERGO Reiseversicherung, abgeschlossen werden. Ganz einfach geht´s bei der HanseMerkur, wie Rieger erklärt: „Bei der HanseMerkur Reiseversicherung sind Pandemie-Erkrankungen im Vergleich zu den meisten Wettbewerbern seit jeher regulärer Bestandteil des Leistungskataloges.“ Von einem Rundum-Schutz berichtet Schrödel: „Die Absicherung im Falle einer COVID-19-Erkrankung hängt von den jeweils abgesicherten Leistungen ab. Erkrankt unser Kunde in Deutschland an COVID-19 und kann aufgrund dessen eine geplante Reise nicht antreten, liegt ein versicherter Grund vor, um von der Reise zurückzutreten.“ Das gleiche gilt, wenn er während einer Reise an COVID-19 erkranke und im Zielgebiet bei Abreise keine Reiswarnung vorgelegen habe. In diesem Fall bestehe die Möglichkeit, sowohl die Auslandskrankenversicherung als auch die Reiseabbruch-Versicherung in Anspruch zu nehmen. Insofern sei im Falle einer Erkrankung auch der durch Quarantäne bedingte verlängerte Aufenthalt abgesichert. (hdm)

Das hängt von den jeweiligen Bedingungen ab Makler und Kunden sollten jedoch in jedem Fall aufmerksam die jeweiligen Versicherungsbedingungen studieren. Sie können gerade im Hinblick auf Corona sehr unterschiedlich sein. Haase etwa sagt: „Seit dem 5. August 2020 bietet die ERGO Reiseversicherung ihren Kunden und Partnern die Ergänzungs-Versicherung COVID-19 an. Diese schließt die Erkrankung an COVID-19 als versichertes Ereignis bei der Reiserücktritts-

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VERSICHERUNGEN | UNFALLVERSICHERUNG

Völlig neu gedacht

Früher waren die Leitplanken klar eingezogen: Eine Unfallversicherung galt als unerlässlich für Kinder. Und eine ausführliche Beratung brauchte man für den Abschluss einer Police auch nicht. Es zählte der Preis – allenfalls die Progressionsstufen waren noch zu klären. Das hat sich gründlich geändert. Längst hat das Produkt sogar in das Thema Absicherung der Arbeitskraft Einzug gehalten. Und die Leistungen der einzelnen Angebote und viele Nebenaspekte sind so unterschiedlich geworden, dass die potenziellen Kunden ohne eine ausführliche Aufklärung gar nicht mehr zurechtfinden. Kurzum: Die Unfallversicherung von heute ist nicht mehr diejenige von gestern. So sagt auch Arne Bröker, Vertriebsdirektor SHU der HanseMerkur: „Die Unfallversicherung hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Zum einen sehen wir einen immer weiter gefassten Unfallbegriff, aber auch Hilfe- und Pflegeleistungen rücken verstärkt in den Fokus.“ Sie ließen dem Versicherten unkomplizierte Hilfe nach einem Unfall zuteilwerden, wenn Aufgaben des tägli-

Arne Bröker Vertriebsdirektor SHU HanseMerkur Allgemeine Versicherung AG

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chen Lebens nicht mehr alleine bewältigt werden könnten. Als Versicherer unterstütze man die Kunden auch mit Hilfeund Pflegeleistungen, ohne dass eine Invalidität eingetreten sein müsse. Marcus Stephan, Vorstand bei InterRisk, macht auf die Bandbreite der Zielgruppen aufmerksam: „Die Unfallversicherung hat in den letzten 20 Jahren immer mehr Leistungserweiterungen erfahren und macht sie daher unverzichtbar für die Absicherung von Kindern, Erwerbstätige und Senioren.“ Unfall-Tarife der Vergangenheit sähen Leistungseinschränkungen oder Leistungsverweigerungen bei Bewusstseinsstörungen wie z. B. Herzinfarkt vor, welche im heutigen Zeitalter als ein völlig normaler Unfall ohne jegliche Leistungseinschränkungen reguliert würden. Andererseits orientierten sich Top-Tarife heutzutage an den konkreten Bedürfnissen und damit an den Sorgen der verunfallten Personen in vielerlei Hinsicht, wenn der Fall der Fälle eintrete. Beispielsweise würden behindertengerechte Umbauten der Wohnung oder des Pkw zusätzlich und in unbegrenzter Höhe zur eigentlichen Invaliditätsleistung erbracht. Somit stehe die eigentliche Invaliditätsleistung weiterhin vollständig zur Einkommensabsicherung zur Verfügung. Gleiches gelte für viele integrierte Services, die den Alltag von Verunfallten erheblich erleichterten, insbesondere wenn weder Partner noch Angehörige oder Freunde die tägliche Unterstützung leisten könnten. Dann würden Assistance- und Hilfeleistungen der Versicherer

Marcus Stephan Vorstand InterRisk Versicherungs-AG

einspringen und unterstützen. Jeder, der nur mal eine Zeit lang an zwei Krücken habe gehen müssen, könne nachvollziehen, welche Auswirkungen die eingeschränkte Mobilität haben könne.

Für jede Zielgruppe etwas Spezielles Auch könne man, so Stephan, den Wert einer Police nicht immer an einzelnen und separaten Kriterien festmachen: „Es kommt mehr auf das Zusammenspiel von Summe, Progression, Gliedertaxe und Bedingungswerk an. Unterschiedliche Berufe und Bedürfnisse erfordern spezielle auf den Kunden maßgeschneiderte Lösungen.“ InterRisk könne dies mit ihrer sehr flexiblen Vertragsgestaltung anbieten. Es könne zusätzlich oder als Stand-Alone-Produkt eine Unfallrente abgeschlossen werden – hier gebe es seit dem Frühjahr 2020 gleich drei verschiedene zur Auswahl. Auch Bröker stellt auf Individualisierung ab: „Die Leistungen sollten sich immer nach dem Bedarf der zu versichernden Person richten. Für Kinder sei beispielsweise der Abschluss einer Unfall-Rente im Invaliditätsfall sinnvoll. Diese werde lebenslang gezahlt. Bei Erwachsenen empfehle sich eine ausreichende Absicherung im Invaliditätsfall. Hierbei sei die Einkommenssituation des Kunden entscheidend. Man empfehle nicht nur als Richtwert das Fünffache des Bruttojahreseinkommens für den Vollinvaliditätsfall. Sondern auch eine Unfall-Rente, damit die Kunden eine dauerhafte Leistung erhielten. Senioren hingegen benötigten nach schweren Unfällen eher die Unterstützung bei der Verrichtung von Aufgaben des täglichen Lebens. Daher seien in dieser Altersgruppe Hilfe- und Pflegeleistungen nach einem Unfall wichtiger als eine einmalige Kapitalzahlung im Invaliditätsfall. (hdm) finanzwelt 06 | 2020

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Produkte von der Stange gibt es in der Versicherungswirtschaft heute kaum noch. Dies gilt ganz besonders auch für die Unfallversicherung. Früher eine Absicherung eher für Kinder, ist daraus mittlerweile ein Angebot für die unterschiedlichsten Zielgruppen geworden, in dem das Wort Assistance großgeschrieben wird.



Sozialpolitisch fährt die Bundesregierung schon länger nicht mehr zumindest auf Sicht – sie befindet sich im Blindflug. So beurteilen dies Experten von außen. Angesichts gigantischer anderer Herausforderungen blieben wichtige Vorhaben wie etwa die Rentenpolitik schlichtweg unbearbeitet liegen. Ausgerechnet in einer Zeit, in der sich die private Altersvorsorge in einem großen Umbruch befindet. Selten zuvor war der Regierungsjob derart stressig wie derzeit – von der Wende einmal abgesehen. Brexit, Klima, Corona-Pandemie, Rettungspläne aus Brüssel. Dies sind nur einige Themen, die es zu bearbeiten gilt. Viele andere Vorhaben, die laut Koalitionsvereinbarung eigentlich bis zur nächsten Wahl abgearbeitet werden sollten,

sind scheinbar völlig in Vergessenheit geraten. Dazu gehört sicher auch die Zukunftssicherung der Bundesbürger. Bundesregierung und Gesetzgeber sollten trotz der vordringlichen Entscheidungen, die im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Pandemie zu treffen sind, nicht Vorhaben in anderen Bereichen aus den Augen verlieren. Diese Mahnung erhebt jetzt das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA). So enthalte der Koalitionsvertrag noch eine Reihe offener Punkte zur Alterssicherung. Sie spielten gegenwärtig in der politischen Diskussion kaum noch eine Rolle. Bestes Beispiel ist der geplante Schutz jener Selbstständigen, die nicht bereits anderweitig obligatorisch abgesichert sind, beispielsweise über berufsständische Versorgungswerke. Für sie sieht der

Das große Vergessen

Koalitionsvertrag die Einführung einer Vorsorgepflicht mit der Wahlmöglichkeit zwischen gesetzlicher Rentenversicherung und anderen geeigneten insolvenzsicheren Vorsorgearten vor. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hatte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales nach bereits mehrmaligen Verschiebungen für das 1. Halbjahr 2020 angekündigt. Auch für die Reform der Riester-Rente dränge mittlerweile die Zeit, mahnt das DIA. Die Verbände der Finanzwirtschaft hätten schon vor Monaten der Regierung einen Vorschlag unterbreitet. „Bis Dezember spätestens sollte ein Gesetzentwurf dazu vorliegen. Der Gesetzgeber muss ihn dann ohne Verzögerung im Frühjahr 2021 verabschieden. So gelingt die Reform noch in der laufenden Legislaturperiode“, erklärt DIA-

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VERSICHERUNGEN | ALTERSVERSORGUNG


Matthias Sattler Leiter Vertrieb Alte Leipziger Lebensversicherung a. G.

Thomas Wiesemann Vorstand Maklervertrieb Allianz Lebensversicherungs-AG

Klaus Morgenstern Sprecher Deutsches Institut für Altersvorsorge (DIA)

Sprecher Klaus Morgenstern. Neben der Absicherung der Selbstständigen und der Riester-Rente sind noch weitere Punkte im Bereich Rente offen. So sollte die Flexi-Rente noch einmal geschärft werden, damit verbesserte Anreize zum längeren freiwilligen Arbeiten entstehen. Außerdem ist die Einrichtung eines Fonds vorgesehen, mit dem Härtefälle abgefedert werden, die im Zuge der Überleitung von Ostrenten entstanden sind. Da ist also noch jede Menge Arbeit offen.

rung eingeführt.“ Dabei bestimme der Kunde das Verhältnis von klassischer Garantie und chancenreicherem Fondsinvestment selbst. Ein großer Teil der Kunden entscheide sich dabei für ein Garantieniveau deutlich unter 100 %. Angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus sei ein Garantieniveau von 100 % auch nicht mehr angemessen, zumal es die Chancen für den Kunden zu stark einschränke. Jedoch biete man in den Tarifen mit Garantien die Option, diese während der Laufzeit zu erhöhen. Natürlich muss die Renditeerwartung dann auch der Realität standhalten. Denn nur, wenn sie das kann, geht die Rechnung für die Kunden auch auf. Laut Sattler sollen dies verschiedene Instrumente ermöglichen: „Eine Prognose über künftig erreichbare Renditen abzugeben, ist seriös sicherlich kaum möglich. Die Renditechancen hängen vom individuellen Investment ab. Wenn es jedoch um die reine Anlage in Aktienfonds geht, sind wir sicher, dass es auch zukünftig eine Risikoprämie für diese Anlage im Vergleich zu einer sogenannten sicheren Anlage geben wird.“ Deshalb sollten die Chancen der Aktienmärkte auf jeden Fall genutzt werden. Zur Verbesserung der Rendite trügen niedrige Kosten des Investments bei. Die Fondspalette der Alten Leipziger verfüge schon seit vielen Jahren über zahlreiche ETFs und biete auch bei den aktiv gemanagten Fonds günstige institutionelle Anlageklassen an. Ein großer Vorteil der privaten Rentenversicherung sei es ja, dass es sich um eine langfristige Anlage handele. Somit reduziere sich das Anlagerisiko. Wiesemann weist auf die Vorteile einer breiten Diversifizierung hin: „Wir leben zwar in einem anhaltendem Null- und

Negativzinsumfeld. Das heißt aber nicht, dass wir auch in einem Null-Rendite-Umfeld leben.“ Dafür brauche es aber Freiräume in der Kapitalanlage, die durch zeitgemäße Garantien geschaffen würden. Im Ergebnis könne ein hoher Anteil chancenorientierter Anlagen – wie Aktien, Immobilien, Infrastruktur sowie Unternehmens- und Schwellenländeranleihen – mit starken Sicherheiten kombiniert werden.

In einer kompletten Neuorientierung Die Situation wird umso prekärer, als die private Altersvorsorge sich in einer kompletten Neuorientierung befindet. Bis hin zur Frage, ob Beitragsgarantien jedweder Art ein Relikt von gestern sind. Befeuert wurde dies zuletzt von Meldungen um eine Abschaffung von 100-Prozent-Garantien bei der Allianz. FOCUS online sah deswegen bereits die „Lebensversicherung vor dem Aus“. Die gesamte Branche wackele. Berechtigter Kanonendonner oder viel Lärm um Nichts? Thomas Wiesemann, Vorstand der Allianz Lebensversicherung, sieht dahinter eher Letzteres: „Zeitgemäße Garantien bleiben ein wesentlicher Bestandteil der Altersvorsorge. Zeitgemäß bedeutet dabei, dass Garantien beide Kernthemen der Altersvorsorge, chancenorientierte Kapitalanlage und Verlässlichkeit, auch im aktuellen Umfeld optimal vereinen müssen.“ Argumentativ an seiner Seite steht Matthias Sattler von der Alten Leipziger: „Wir haben bereits 2017 auf flexible Garantiemodelle gesetzt und die moderne, flexible Rentenversichefinanzwelt 06 | 2020

Sicherheit individuell dosieren Bleibt die Frage, worauf Kunden in erster Linie beim Abschluss eines Vorsorgevertrages achten sollten. Für Allianz-Manager Wiesemann geht es um die Ausgewogenheit von Chancenorientierung und Verlässlichkeit. Kunden wollten insgesamt die richtige Entscheidung für eine sorgenfreie Zukunft treffen. „Mit den neuen Garantiekonzepten von Allianz Leben, die wahlweise mindestens 90 %, 80 % oder 60 % der Beiträge garantieren, können Kundinnen und Kunden ihren Neigungen entsprechend und unter Berücksichtigung der Laufzeit der Ansparphase die beiden Kernthemen Renditechancen und Sicherheit individuell dosieren.“ Auch Sattler sagt: „Das Produkt muss zu den Bedürfnissen des Kunden passen. Das gilt zum einen für die gewählte Schicht des Produktes. Zum anderen muss sich der Kunde mit dem gewählten Investment und der damit verbundenen Aktienquote wohl fühlen.“ Man habe dazu die Fonds in unterschiedliche Risikoklassen unterteilt, damit Berater und Kunden die Chancen und Risiken der Fonds schnell einordnen könnten. (hdm) 59


VERSICHERUNGEN | WASSERSICHERUNGEN

…und findet ihn immer. Gleich, ob Wasserrohrbruch, defekte Wasserleitung, kaputte Waschmaschine: Wasserschäden gehören zu den häufigsten Schadensfällen in Haus und Wohnung. Allein Leitungswasser sorgt alle 30 Sekunden für einen Schaden. Mutieren Bäche zu reißenden Strömen, können die Risiken eines Wasserschadens bzw. die Schadensummen sogar die finanziellen Folgen von Feuersbrünsten übertreffen. Umso wichtiger ist an dieser Stelle der bestmögliche Versicherungsschutz. Von Bedeutung wird der Blick ins Kleingedruckte besonders bei älteren Policen, um etwaige Schutzlücken mit aktuellen Sonderbedingungen zu schließen. Das Wasser plätschert im Flur, der Fußboden quillt auf und feuchte Flecken bilden sich an Wand und Decke. Handwerker, Wasserschadensanierer, Trocknungsunternehmen und Versicherer sind jetzt gefragt. Die Servicetelefonate sollen schnelle Hilfe und Spezialisten zur Leckage-Beseitigung liefern. In Produktschmieden erdachter Assistance-Service, zum Teil mit fester Handwerkerbindung, gerät außerhalb der Ballungszentren in puncto Hilfsmöglichkeiten schon mal an die Grenze. Die Notfallnummer des Installateurs ums Eck sollte schon deshalb bereit liegen, um den Schaden in Abstimmung mit dem Versicherer im Griff zu behalten.

Die kleine Flut im Wohnzimmer Selbst kleinste Leckagen, die mit schwachen Flecken an der Wand beginnen, entfalten oft große Wirkung. Zur Vorbeugung vor ausufernden, gesundheitsgefährlichen Schimmelschäden wird öfter eine Trocknung über Tage oder Wochen nötig. Bis Böden und Wände ausgetrocknet und frei von Schimmel sind, ziehen Geschädigte ins Hotel. Mit einer Fa-

milie oder in der Großstadt sollte die Hausratversicherung hohe Tagessätze und monatelange Ersatzzeiten für Hotelkosten bereithalten. Laut Angaben der Versicherungswirtschaft kostet die fachgerechte Beseitigung eines Wasserschadens im Schnitt etwa 2.000 Euro. Laut GDV-Analysen verursacht Wasser dabei mehr Versicherungsschäden als Brände, Einbrüche oder Stürme. Sind Schäden nicht durch Schließung des Hauptwasserhahns zu stoppen, bedeutet jede weitere Minute größeren Schaden an Wohnräumen und den darunterliegenden Stockwerken. Es zeigt sich, wie wichtig etwa Hausrat-, Wohngebäude- und Haftpflichtversicherung sind, um die monetären Nachwehen eines Wasserschadens abzufedern. Auf der anderen Seite fordert Leitungswasser die Versicherer mit hohem Schadenaufkommen. Die Schäden nehmen zudem mit Gebäudealter und entsprechend anfälligeren Wasserleitungen zu. Das Interesse an Sicherungen gegen umfangreiche Wasserschäden ist hoch, aber selbst die Förderung mit hohen Beitragsrabatten gleicht die Sicherungskosten rechnerisch erst nach Jahrzehnten aus. Ohne eine Kundeneigeninitiative wird es – perspektivisch betrachtet – für Versicherer, die zahlreiche sehr alte Gebäude im Bestand haben, sehr herausfordernd. So bleiben betroffenen Gesellschaften in einem solchen Fall mutmaßlich nur Bestandssanierungen durch Beitragserhöhungen oder Schadenfallkündigungen. Vermittlerbestände mit niedrigen Schadenquoten bleiben davon verschont. Bestandsupgrades mit Elementar- und Naturereignisschutz lohnen sich für Vermittler also mehrfach: Zufriedene Kunden, höhere Bestandserlöse und Mehrbeitragsvolumen, das niedrige Schadenquoten begünstigt und das Sanierungsrisiko verringert. Denn eine Flutkatastrophe löst selten eine Sanierung aus, die andauernde Belastung des Bestandes mit Leitungswasserschäden allerdings schon.

Foto: marog-pixcells - Unsplash.com

Wasser sucht sich seinen Weg…


Schä­den je Gefahr Inlän­di­sches Direkt­ge­schäft der GDV-Mit­glieds­un­ter­neh­men Anzahl Schäden in Tausend

Leistungen[2] in Mio. EUR

Schadendurchschnitt[3] in EUR

2017

2018

2019

2017

2018

2019

2017

2018

2019

200

200

180

1.040

1.160

1.170

5.038

5.886

6.639

1.140

1.080

1.070

2.760

2.940

3.080

2.408

2.704

2.881

Sturm/Hagel [1]

850

1.200

770

1.110

1.430

1.240

1.315

1.187

1.591

Elementar [1, 4]

40

60

50

160

290

180

3.830

5.035

3.598

Wohngebäudeversicherung gesamt

2.310

2.605

2.137

5.208

5.969

5.807

2.255

2.291

2.717

Feuer [1] Leitungswasser [1]

Quelle: GDV

1 Schätzung aufgrund von Teilbeständen (mit der Genauigkeit gerundet auf 10.000 Stück bzw. 10 Mio. EUR) Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle des Geschäftsjahres 2 Brut­to­auf­wen­dun­gen für Ver­si­che­rungs­fälle des Geschäfts­jah­res 3 Es wur­den alle Unter­neh­men berück­sich­tigt, die die bei der jewei­li­gen Kenn­zahl zugrunde lie­gen­den Mess­zah­len auf die Unter­spar­ten auf­ge­teilt haben. Dar­aus wurde direkt (ohne Hoch­rech­nung) der Scha­den­durch­schnitt ermit­telt. 4 Ver­si­chert sind die Gefah­ren Über­schwem­mung (Aus­ufe­rung und Star­kre­gen), Rück­stau, Erd­be­ben, Erd­sen­kung, Erd­rutsch, Schnee­druck, Lawi­nen und Vul­kan­aus­bruch.

Bürobetriebe und Unternehmen mit beheizbaren Lagerräumen und Produktionshallen sind ähnlich stark von Wasserschäden betroffen. Einfache Bauweisen offenbaren drohende Nässeschäden schneller. Zudem benötigen Unternehmen mit Sprinkleranlagen (oft eine Brandschutzauflage beispielsweise bei Publikumsverkehr, Tiefgaragen oder Risikogütern) besonderen Versicherungsschutz, da eine Leckage oder Fehlfunktion bei den selbsttätigen Sprühwasserlöschanlagen teils erhebliche Folgen mit sich bringen kann. Bei kleineren Bränden führt mitunter nicht das Feuer als vielmehr der Einsatz der automatischen Feuerlöschanlagen zu den kapitaleren Schäden. Moderne Anlagen löschen deshalb lediglich in lokaler Brandnähe. Zum Schutz der Umwelt fangen zudem Schutztanks und -wannen wasserlösliche und wassergefährdende Stoffe im Falle eines Feuers oder Wassereinbruchs auf. Nur Besichtigungen vor Ort schaffen jedoch Klarheit über die möglichen Risiken, die mit einem Wasserschaden verbunden sind – beispielhaft über gefährliche Stoffe, die bei einem Wasserschaden neben dem Eigentum die Umwelt schädigen.

Wasser ist immer und überall Hochwasser, Sturmfluten, Regenrückstau und anderen Überschwemmungen führen weltweit zu Katastrophen. Idealerweise errichten Häuslebauer ihre Domizile möglichst nicht in Bodensenken oder sorgen für besondere Wasserhaltungen wie Drainagen, schwarze und weiße Wannen rundum den Keller, um Grund- und Regenwasser fernzuhalten. Sorgen Kommunen per Hebeanlage für den Wasserhaushalt, gehört der Anlagenausfall mit in das Risikomanagement. Treten Flüsse wie Donau, Elbe oder Rhein über die Uferdämme, bleibt finanzwelt 06 | 2020

nur noch die Bergung des Notwendigen und der Versicherungsschutz für Elementar- bzw. Naturereignisse. Angesichts beschaulicher Bäche, die bei ungünstiger Wetterlage ganze Dörfer mit sich reißen könnten, sollten sich Firmen und Haushalte bestenfalls gegen alle Wassergefahren absichern. Besteht lediglich geringes Risiko, honorieren es Versicherer mit geringerem Beitrag. Aber selbst obere Stockwerke sind nicht sicher, wenn Wasser den Boden aufweicht und die Gebäudestatik gefährdet oder als Schnee durch das Flachdach drückt. Runden Vermittler den Versicherungsschutz mit Best-of-, GDV-Standard- und Innovationsklauseln ab, sind die Kunden morgen und übermorgen bestmöglich abgesichert. (gg/mo)

Fazit Trotz regelmäßiger Medienberichte über Fluten, Leitungswasserschäden und Überschwemmungen verbreiten sich Schutzmaßnahmen gegen Wasserschäden nur langsam in dem Risikomanagement für Firmen und Haushalte. Bleiben Sicherheitsmaßnahmen vergeblich, benötigen Geschädigte optimalen Wassergefahrenschutz und Begleitung durch die Wasserschadenregulierung. Zusätzliches Augenmerk gehört den Umweltschäden, wenn Wasser gefährliche Stoffe ausschwemmt, diese so in die Umwelt gelangen und Boden, Luft oder Wasser kontaminieren. Die Risikoberatung über Wasserschäden an Eigentum und Umwelt ist ein weiterer Ansatz für mehr Bestandswachstum und Akquisitionserfolge im Neugeschäft.

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VERSICHERUNGEN | WASSERSICHERUNGEN

Bengt Ebeling Abteilungsleiter Sach-Haftpflicht Privatkunden SIGNAL IDUNA

Gaby Hundehege Leiterin private Gebäudeversicherung Allianz Versicherungs-AG

Besarta Alija Teamleitung Hausrat/Wohngebäude degenia AG

finanzwelt: Wasserschaden & Versicherungsschutz: Was sollte eine Familie mit eigenem Haus in Bezug auf den richtigen Versicherungsschutz unbedingt berücksichtigen, um nicht nach einem Wasserrohrbuch oder vergleichbaren Wasserschäden finanzielle Belastungen zu erfahren? Bengt Ebeling: „Jeder Immobilienbesitzer sollte eine Wohngebäude- bzw. Hausratversicherung abgeschlossen haben. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass im Vertrag auch Leistungen für Elementarschäden, also etwa Überschwemmungen, vorgesehen sind. Der Rat, einen leistungsstarken Elementarschutz abzuschließen, gilt aber genauso für diejenigen, die nicht in eigentlichen Risikogebieten wohnen. Ein Elementarschaden kann angesichts zunehmender Extremwetterlagen tatsächlich jeden treffen und existenzbedrohend sein. Zudem wird die staatliche Hilfe für Flutopfer immer weiter zurückgefahren. Die Wohngebäudeversicherung der SIGNAL IDUNA beispielsweise gibt es in den Tarifvarianten Basis und Premium. Bausteine wie ‚Ableitungsrohre‘ außerhalb des Gebäudes, ‚Elementar‘ oder auch ‚Smart Home‘ (Gebäudeanlagen) lassen sich hinzuversichern.“

finanzwelt: Wie unterstützen Sie Vermittler in der Risikobeurteilung im Hinblick auf beispielsweise Wasserleitungen, Hochwasser, Überschwemmungen und Umweltschäden? Gaby Hundehege: „Das individuelle Risiko eines Gebäudes ist von außen schwer einschätzbar. Es ist wichtig, Kunden mit einem Versicherungsschutz auszustatten, der ohne Spezialwissen und tiefere Analyse ausgewählt werden kann. In unserem neuen Privatschutz haben wir uns bewusst für einen Versicherungsumfang deutlich über dem Marktstandard entschieden, damit auch baufachliche Laien den richtigen Schutz wählen und rundum abgesichert sind. So sind wir von detaillierten Unterscheidungen von Leitungswasserzuleitungen, -ableitungen, Regenwasserrohren, Brunnen oder Pool weggegangen und haben alle Rohre und Anlagen eingeschlossen. Ein üblicher Ausschluss waren früher auch Kleinstüberschwemmungen von Kellerschächten, private Brunnen oder Regenrinnen, das ist jetzt alles versichert. Zudem haben wir unser System mit allen geografischen Risikoinformationen ausgestattet und stellen dem Kunden nur noch sehr wenige einfache Fragen zu seinem Gebäude.“

finanzwelt: Wie steht die degenia AG zum Thema Schadenreduktion bei Leitungswasserschäden? Besarta Alija: „Leitungswasserschäden sind mittlerweile ein großer Schadenkostentreiber im Bereich der Wohngebäudeversicherung. Es ist bedenklich, dass derzeit auch Neubauten direkt nach dem Einzug von Leitungswasserschäden betroffen sind. Wenn Handwerker bzw. Bauträger mangels Masse nicht mehr zur Zahlung herangezogen werden können, muss die Gebäudeversicherung einspringen – was nur eine Schattenseite des ungebremsten Baubooms darstellt. Die degenia als VWG-Konzeptanbieter prüft aktuell Technik, Kosten und bundesweites Distributionsnetz von diversen Anbietern und wird sich – nach Abstimmung mit den Risikoträgern – für ein System zur Vermeidung von Leitungswasserschäden entscheiden. Wichtig ist es, dass die neuen Hilfen auf Vermittler bzw. Versicherungsnehmer zugeschnitten sind und Kunden die Vorteile erkennen. Diesbezüglich sollte alles, was eine schadenbedingte Vertragskündigung verhindern kann, auch dem Maklerkunden nutzen.“

unterstützen Sie dabei die Vermittler? Armin Bajus: „Sobald absehbar ist, dass eine Estrichtrocknung vorgenommen werden muss oder der Schaden nicht mit einem geringen Aufwand ( >1.000 Euro) behoben werden kann, wirken wir beim Versicherer darauf hin, dass ein Außenregulierer des Versicherers vor Ort kommt, um die notwendigen Maßnahmen abzustimmen. Sofern vom Versicherungsnehmer oder Makler gewünscht, setzen wir uns beim Versiche-

rer dafür ein, dass die erforderlichen Reparaturen durch Firmen durchgeführt werden können, welche vom Versicherungsnehmer oder Versicherungsmakler ausgewählt wurden. In aller Regel verkürzen sich dadurch die Instandsetzungsarbeiten teilweise erheblich. Sollte es trotz aller Maßnahmen zu Problemen bei der Schadenregulierung kommen, übernehmen wir für unsere Verbundpartner die Kommunikation mit dem Versicherer.“

Armin Bajus Handlungsbevollmächtigter Gewerbe & Industrie WIFO GmbH

finanzwelt: Wann sind Besichtigungen gemeinsam mit dem Risikoträger bei Leitungswasserschäden sinnvoll und wie 62

finanzwelt 06 | 2020


VERSICHERUNGEN | ELEMENTARVERSICHERUNG

Kalte Dusche Es war schon ein ganzes Stück Arbeit, die Bundesbürger, die in Risikozonen leben, davon zu überzeugen, dass eine Versicherung von Hochwasserschäden unerlässlich ist. In den vergangenen Jahren ist mit lokalen Starkregenereignissen ein weiteres Risiko hinzugekommen – laut Experten ausgelöst durch den Klimawandel. Doch die Sensibilisierung steigt. Die Folgen der globalen Erderwärmung werden in Deutschland spürbarer und lassen sich immer besser belegen. Das zeigt der zweite Monitoringbericht der Bundesregierung, der vom Umweltministerium und dem Umweltbundesamt (UBA) Ende 2019 vorgelegt wurde. Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte bei der Vorstellung: „Die Folgen des Klimawandels treten immer deutlicher zu Tage. Dies bedeutet beispielsweise, sich bei allen Bau- und Infrastrukturprojekten besser vor Beeinträchtigungen durch Hitze, Starkregen oder Hochwasser zu wappnen.“ Die Bundesbürger müssten also logischerweise in Scharen Elementarschaden-Policen abschließen. Und sie tun es offenbar auch, folgt man Bozo Bilic aus der Abteilung Sachversicherungen Privatkunden der R+V: „Wir stellen eine deutliche Sensibilisierung gegenüber diesen Gefahren fest. Bis zum Jahr 2019 haben wir im Bereich der Hausratund Wohngebäudeversicherung mehr als die Hälfte unserer Kunden absichern können und wir liegen damit deutlich über dem Markt.“ Auch beim neuen Baustein ‚Weitere Naturgefahren Spezial‘, welcher insbesondere auf die Folgen von Starkregenereignissen abziele, verzeichne man eine rege Nachfrage. Dies gilt offenbar auch für die ERGO. finanzwelt 06 | 2020

Bozo Bilic Abteilung Sachversicherungen Privatkunden R+V Allgemeine Versicherung AG

Christopher Krahforst Bereichsleiter Sach Individualgeschäft ERGO Versicherung AG

Deren zuständiger Abteilungsleiter Jens Birnbaum sagt zwar: „Die Quote zum Einschluss des Versicherungsschutzes für ‚Weitere Naturgefahren‘ ist in den letzten zwei bis drei Jahren stabil geblieben.“ Betrachte man im Vergleich den Zehn-Jahres-Zeitraum, sei eine deutliche Sensibilisierung feststellbar. Die Einschlussquoten seien bei seinem Unternehmen von rund 35 % auf 50 % (Wohngebäude) angestiegen. Dies liege neben der Häufung der Ereignisse an Kampagnen der Bundesländer und der breit angelegten Kommunikationsoffensive des GDV – unterstützt durch diverse Aktivitäten der Versicherungsunternehmen.

Elementarereignisse sind im gewerblichen Umfeld in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Gewerbetreibenden nehmen die Bedrohungslage wahr und in den Beratungsgesprächen wird immer über Starkregen oder Überschwemmung gesprochen.“ Die Durchdringungsquote von Elementarschadendeckungen sei im Markt und bei ERGO in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Sicherlich gebe es noch viele Unternehmen, die bislang eine Absicherung nicht erwägen würden: zum Beispiel Bürobetriebe oder Arztpraxen in oberen Etagen von Gebäuden, die durch Starkregen oder Überschwemmungen nicht direkt betroffen seien, aber einen Ausfallschaden erleiden könnten, wenn die Zugangswege zur Praxis nicht möglich seien. Immerhin – eine größere Sensibilisierung für das Thema ist bereits ein wichtiger Schritt. Dass sich dies direkt im Neugeschäft niederschlägt, beobachtet auch Bilic: „Gerade das Thema Starkregen, das nahezu jeden Betrieb – auch fern von Gewässern – treffen kann, wird mittlerweile viel stärker von unseren Kunden wahrgenommen als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war.“ Dies spüre man auch bei den Firmenkunden im sukzessiv steigenden Anteil an Elementarschadenversicherungen. (hdm)

Schäden deutlich gestiegen Im Gewerbebereich sieht dies nicht viel anders aus, wie sein Kollege Christopher Krahforst erklärt: „Die Schäden durch

Jens Birnbaum Abt. Leiter Produktmanagement/-entwicklung Sach ERGO Versicherung AG

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VERSICHERUNGEN | KLEINGEWERBE

Von der Stange geht nicht

cherung bestehen sollte. Aber auch Risiken wie Kegelbahnen, Säle und sogar Sport-/Fitnesseinrichtungen seien dort häufig anzutreffen. Das gelte auch für die Haftung des Gastwirtes für „eingebrachte Sachen“ der Beherbergungsgäste, einschließlich der in Gastgaragen eingestellten Kfz der Gäste.

Multi Risk nicht sonderlich beliebt Für ein kleines Gewerbe kann ein Schaden genauso verheerende Folgen haben wie für ein großes Unternehmen. Makler sollten deshalb hier auch mit derselben Sorgfalt beraten. Und nicht nur schnell zu einer Multi Risk-Police greifen. Davon rät nämlich selbst so mancher Versicherer ab. KMU sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – und überaus vielfältig. Die Bandbreite reicht vom Installationsbetrieb „an der Ecke“ bis zum international vernetzten Familienunternehmen. Entsprechend muss sich natürlich auch der Versicherungsschutz unterscheiden. „Von der Stange“ geht nicht, doch wie individuell können und müssen Versicherungstarife schon alleine beim Kleingewerbe sein, das für sich schon nicht in eine einzige große Schublade passt? Dr. Christian Gründl, Vorstandsmitglied der ERGO und dort verantwortlich für das Individualgeschäft, sagt: „Jeder Kunde braucht – bei aller Standardisierung von Produkten und Prozessen – einen passgenauen Versicherungsschutz. Nur so werden alle Risiken ausreichend bedacht und abgedeckt. Standardisierung muss bis zu einem gewissen Grad sein, um die Prämie günstig halten zu

Dr. Christian Gründl Vorstand ERGO Group AG

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können und trotzdem noch auf die Spezifika einer Branche eingehen zu können.“ Auf Zielgruppen zugeschnittener Deckungsschutz decke die Besonderheiten einzelner Branchen ab. Beispielsweise für Gastronomen der Versicherungsschutz für Außenmöbel und Kühlwaren, für Heilberufe die Inhalte von Arztkoffern und so weiter. In eine ähnliche Richtung gingen in Cyber beipielsweise die Branchentarife und Sonderkonzepte für Heilwesen, Kammerberufe oder Finanzvermittler. Genauso sieht das Michael Groß, Leiter der Hauptabteilung Tarif bei der Barmenia: „Neben einem weitgehend identischen Bedarf für alle Betriebsarten gibt es bei einzelnen Betriebsarten auch besondere Risiken, für die ein besonderer Versicherungsschutz erforderlich ist.“ So sei es insbesondere für Handwerker wichtig, dass auch für sogenannte „Tätigkeitsschäden“ geleistet werde und beispielsweise auch die Möglichkeit bestehe, Risiken der Transportversicherung (Werkverkehrsversicherung) abzusichern. Im Gastronomiegewerbe seien beispielsweise Risiken wie Fett-/Ölabscheider regelmäßig vorhanden, für die auch Deckung über die Umwelthaftpflicht- und Umweltschadensversi-

Michael Groß Leiter Hauptabteilung Tarif Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG

Die Art, wie die einzelnen Versicherer ihre Produkte zur gewerblichen Haftpflicht- und Sachversicherung gestalteten, sei durchaus unterschiedlich. Für die Gestaltung der Vertragsbedingungen in seinem Unternehmen bedeute dies, dass alle Leistungen und auch alle Besonderheiten, die gegebenenfalls nur für einzelne Betriebsarten gelten würden, in einem Bedingungswerk geregelt seien – jeweils eines für die Sach- und Haftpflichtversicherung. Auf diese Weise sei sichergestellt, dass die Betriebe, die den erweiterten Schutz brauchten, diesen auch erhielten. Umgekehrt sei es für Gewerbetreibende, die bestimmte Risiken überhaupt nicht hätten, unschädlich. Von Multi Risk-Policen halten beide Manager nicht sonderlich viel. Dr. Gründl: „Sie sind ein Ansatz, standardisierte Lösungen anzubieten. Oftmals entsprechen sie jedoch nicht dem Kundenbedarf.“ Eine gute Alternative zu Multi-Line-Produkten könnten Bündelpolicen sein – damit könne der Versicherungsschutz über mehrere Sparten zusammengestellt, und es könnten gute Konditionen bei ausreichender Flexibilität generiert werden. Für Groß ist immer das Ergebnis ausschlaggebend – nämlich der passende Versicherungsschutz für den zu versichernden Betrieb: „Durch welche Art der Vertragsgestaltung dieses Ziel erreicht werden soll, gehört zur individuellen Produktphilosophie des einzelnen Versicherers. Um dieses Ziel zu erreichen, muss es sich aber nicht unbedingt um eine sogenannte Multi Risk-Police handeln.“ (hdm) finanzwelt 06 | 2020


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Superspreader Home Office? Cybersicherheit beim Remote Working Der Rechtsanspruch auf Home Office steht im Raum. Auch wenn der Vorschlag kritisiert wird, bleibt eines Fakt: Remote Work und Home Office sind neben der AHA-Regel die wichtigste Maßnahme im Kontext der Corona-Prävention. Auch wenn dies ganz andere Risiken, nämlich IT-Sicherheitsrisiken, auf den Plan ruft. Vom selbstständigen Makler bis zum DAX-Konzern – die Wirtschaft hat auf Pandemiemodus umgestellt. Allein im August haben laut Ifo-Institut 61 % der Angestellten im Home Office gearbeitet, Tendenz steigend. In Zukunft könnten sogar 80 % der Firmen Home Office-Arbeitsplätze anbieten. Dass Mitarbeiter dabei von zu Hause aus auf die IT-Systeme ihrer Unternehmen zugreifen, nutzen Cyberkriminelle vermehrt aus.

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Sicherheitslücke Home Office Cyberangriffe waren schon vor Corona ein wachsendes Problem für Wirtschaft und Industrie, jedes zweite Unternehmen wurde bereits Opfer einer Cyberattacke, die Schäden gehen in die Millionen. Ein Problem, das durch den Einsatz privater Computer nun vergrößert wird. Der Grund: Häufig stellen Arbeitgeber keine vollwertigen Heimarbeitsplätze zur Verfügung. Fatal, denn eine schlechte Infrastruktur und Sicherheitslücken können schnell zum Superspreader werden – durchschnittlich kostet ein Cyberangriff das betroffene Unternehmen dann 51.000 Euro. Risiko-Sensibilität ist gefragt. Denn ohne Aufklärung und Sicherheitskonzepte können Schutzziele wie Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität nicht gewährleistet werden.

Das können Makler gar nicht genug betonen. Und sie profitieren auch, denn eine fokussierte Aufklärung mit Blick auf Cyber-Sicherheit und Datenschutz eröffnet gerade jetzt neue Vertriebschancen. Hier setzt Markel Pro Cyber gemeinsam mit dem Cyber-Security-Spezialisten Perseus mit umfangreichen Assistance-Leistungen zur Cyberprävention an: Mit der kostenfreien Basis-Version können Makler ihren Kunden – und übrigens auch sich selbst – von der Prävention bis zur Schadenabwicklung nicht nur einen Rundum-Schutz offerieren, sondern durch präventive Schulungen ganz gezielt fit machen und damit besser vor Cyberattacken schützen. Dabei unterstützen Video-Trainings und technische Hilfsmittel. Über die Premium-Variante des „Cyber-Präventionspakets“ lassen sich weitere Leistungen aus dem kostenpflichtigen Angebot hinzubuchen.

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VERSICHERUNGEN | DIGITALISIERUNG IM VERTRIEB

Herrjemine!

Einer aktuellen Kurzumfrage zufolge steht es um die Digitalisierung der Versicherungsmakler nicht zum Besten. Pools berichten jedoch von einer Entwicklung nach vorne und davon, dass sie diese massiv mit technischer Hilfe unterstützen. Ein Marktteilnehmer spricht jedoch von viel heißer Luft und übt harsche Kritik. Nur in einem sind alle einig: Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Turbolader. Die Corona-Pandemie wirkt auch in der Versicherungsbranche als Beschleuniger der Digitalisierung. Doch obwohl Vermittler 2020 bei sich selbst einen merklichen Schritt in Richtung Digitalisierung wahrnehmen, stufen viele von ihnen das eigene Geschäft dennoch als wenig digitalisiert ein. Das zeigt ein ebenso aktuelles wie kurzes Stimmungsbarometer unter Geschäftspartnern der LV 1871. Die Mehrheit (80 %) der befragten Vermittler hat nach eigener Einschätzung 2020 einen merklichen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Der Großteil sieht Nach66

holbedarf bei der Digitalisierung: auf einer Schulnotenskala von 1 (vollständig digitalisiert) bis 6 (noch gar nicht digital) bewerteten sich die Vermittler im Durchschnitt mit der Note 4. Wie es um die digitale Akzeptanz der Makler allgemein steht, wollte finanzwelt deshalb von großen Pools wissen. Rolf Schünemann, Vorstandschef der BCA AG, erkennt mehrere Aspekte: „Bereits in den letzten Jahren zeigten sich einige Makler durchaus aufgeschlossen gegenüber digitalen Lösungen. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie und den eingehenden Beschränkungen hat das Thema Digitalisierung jedoch noch einmal gewaltig an Fahrt aufgenommen.“ So hätten zahlreiche Makler inzwischen eine Video- und Onlineberatung in das Beratungsangebot integriert. Daneben stießen Online-Schulungsangebote wie etwa Webinare oder digitale Veranstaltungsformate auf eine gute Akzeptanz. Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter der Fonds Finanz Maklerservice GmbH, musste selbst einige Großveranstaltungen absagen: „Unser

Fazit aus den beiden digitalen Veranstaltungen ist, dass die Makler sich sehr schnell für die neuen Umsetzungen und Tools geöffnet haben. Viele sind froh, dass es in der Branche nicht zu einem Stillstand gekommen ist und der Austausch und auch Weiterbildungsmaßnahmen, wie die IDD-Online-Zertifizierung, dennoch möglich waren.“ Inzwischen sei man mit Roadshows auch in Deutschland wieder unterwegs. Präsenzveranstaltungen stärkten die Bindung und Freundschaft zu den Vermittlern. Der persönliche Kontakt bleibe ein zentrales Merkmal der Beratungsbranche, der ihm selbst derzeit auch sehr fehle. Oliver Pradetto, Geschäftsführer der blau direkt GmbH & Co. KG, hingegen äußert deutliche Kritik: „Natürlich akzeptieren Makler das. Was da als glorreich digital verkauft wird, sind schließlich die gleichen Webinare, die es seit zehn Jahren in der Branche gibt.“ Genauso wie die Anbieter uralte Videokonferenzen und Streams als digitalen Durchbruch verkauften, verkauften sie einem dann im finanzwelt 06 | 2020


Der Schock ist jetzt vorbei und vergessen Hat Corona die Digitalisierung denn beschleunigt? Für Schünemann keine Frage: „Selbstverständlich. Und dies nicht nur aus dem Grund, weil die Akzeptanz für digitale Lösungen beim Endkunden seit dem Corona-Ausbruch gewaltig zugenommen hat.“ Inzwischen seien Online-Shopping und -Banking, digitale Kommunikation, Musik- oder Videostreaming, Online-Weiterbildungsmaßnahmen zur Normalität für Verbraucher geworden. Schünemann: „Einhergehend hierzu haben wir als Fürsprecher des hybriden Beratungsmodells auch bei Maklern eine Veränderung in Bezug auf die Nutzung digitaler Hilfen festgestellt.“ Immer mehr Makler setzten auf eine Kombination aus persönlicher Fachkompetenz und digitaler Ausrichtung. Mehr noch: Mittels digitaler Hilfen werde die persönliche Beratung optimiert und der Vermittlungs- und Organisationsaufwand deutlich reduziert. Als digital sehr gut aufgestellter Lösungsanbieter informiere man seit Jahren mit viel Engagement über die Vorteile der Digitalisierung. Doch erst durch die Corona-Herausforderungen habe das Thema bei vielen den endgültigen Durchbruch in den Berater-

alltag geschafft. Angefangen von der digitalen Kommunikation mittels Online-Meetings über FinanzmanagerApps, Investment Shops, digitalen Beratungs- und Vermittlungsstrecken bis hin zu webbasierten Fortbildungsmöglichkeiten. Für Pradetto ist aber auch viel heiße Luft im Spiel: „Das liest man jetzt überall, aber was hat sich denn getan? Hat irgendwer sein IT-Budget signifikant erhöht? Pools bieten jetzt Tools an, um am Bildschirm zu beraten. Herrjemine!“ Das habe er vor 15 Jahren das erste Mal gesehen. Nur weil das dem Makler jetzt bezahlt werde, sei das doch keine Digitalisierung. Im März, April, da hätten alle Panik gehabt, als die klassischen Kundentermine ausgefallen seien. Da hätten sich alle überlegt, wie es nun weitergehe. Aber der Schock sei vorbei und schon vergessen. Pradetto: „Ich könnte mir vorstellen, dass mit dem erneuten Aufkeimen der Krise nach und nach einzelne Marktteilnehmer neue Zugangswege zu Kunden und neue Arbeitswege öffnen. Wenn das erfolgreich verläuft, ahmen das nach und nach alle Marktteilnehmer nach. Dann könnte sich Corona doch noch als Treiber erweisen.“ Porazik sieht Letzteres ähnlich: „Durch die Corona-Krise wurde gewissermaßen der Turbo gezündet, der die Digitalisierung jetzt rasend schnell vorantreibt.“ Kunden forderten vermehrt digitale Lösungen, Unternehmen seien gezwungen, in kürzester Zeit ihre Angebote und Prozesse zu überarbeiten. Als Maklerpool nehme man als Intermediär eine zentrale Rolle im Markt ein. Deshalb setze man schon seit vielen Jahren sehr nachdrücklich auf den Ausbau und die Weiterentwicklung der eigenen digitalen Angebote. Porazik: „Hier versuchen wir, unsere Makler mit Sonderaktionen bestmöglich zu unterstützten, damit sie die Möglichkeit haben, mit einer hybriden Beratung weiterzuarbeiten, ohne an Attraktivität für ihre Endkunden zu verlieren.“ Dafür habe man die digitale Unterschrift, „Bridge“ als Videosoftware und unterstütze digitale Antragsstrecken wie „Digitas“ von Softfair. So könnten die Vermittler online beraten und in immer mehr Sparten auch digital abschließen. (hdm)

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Anschluss auch den Erfolg ihres Formats. Da werde jeder Teilnehmer in einem Webinar einzeln gezählt und wenn er sich fünfmal neu einlogge, weil er zwischendurch mal rausfliege, werde er fünfmal gezählt. So komme man dann auf x-Tausend Teilnehmer. Die nüchterne Wahrheit sei dagegen: Kein Bildschirmformat könne das persönliche Miteinander ersetzen. Pradetto: „Auf einer Messe lief man unter Umständen mal in irgendwen rein und hat so etwas kennengelernt, nachdem man sonst nie gefragt hätte. In einer Digitalmesse hat man diese Effekte nicht.“ Die Makler stöberten nicht. Sie wählten genau da aus, was sie ohnehin machen wollten. Das sei effizient für den Makler, aber er bleibe in seiner Blase. Die Anbieter versuchten halt, irgendwie ihre Einnahmen zu retten, aber tatsächlich erhielten sie für ihr Budget statt einem Steak nur noch ein Foto von einem Steak.


VERSICHERUNGEN | BERUFSUNFÄHIGKEIT

Auf alles vorbereitet

Die gesetzlichen Leistungen zur Arbeitskraftabsicherung reichen nicht aus. Eine staatliche Berufsunfähigkeitsrente gibt es für Beschäftigte, die nach 1961 geboren sind, längst nicht mehr. Dennoch glaubt jeder zweite Bundesbürger, bei BU durch eine staatliche Rente abgesichert zu sein. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Versorgungswerks MetallRente, für die das Meinungsforschungsinstitut Kantar Public 2.000 Deutsche zwischen 14 und 65 Jahren befragt hat. In der jungen Generation der 14- bis 29-Jährigen ist diese Versorgungsillusion noch stärker ausgeprägt. Hier gehen sogar knapp 60 % von staatlicher Unterstützung aus. Den Unterschied zwischen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit kennt nur eine Minderheit. So weiß nur gut ein Drittel (36 %), dass man sich eine andere Arbeit suchen muss, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in seinem gelernten Beruf arbeiten kann. Ausnahme: wer auf Dauer weniger als sechs beziehungsweise drei Stunden pro Tag irgendeine Tätigkeit ausüben kann. Die dann gezahlte Rente erreicht jedoch in der Regel nur das Niveau der Grundsicherung. Laut Deutscher Rentenversicherung betrug die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente im Jahr 2019 ganze 835 Euro. Wie weiterhin aus der Umfra68

ge hervorgeht, gibt es aber auch einen breiten gesellschaftlichen Konsens darüber, dass die Leistungen des Staates nicht ausreichend sind. Für eine deutliche Mehrheit der Deutschen (71 %) ist klar, dass sie zusätzlich vorsorgen müssen. Mehr als 80 % der Deutschen sind der Meinung, dass man sich spätestens zum Start ins Berufsleben um die Absicherung seiner Arbeitskraft kümmern sollte. Nur gut jeder Zehnte würde damit bis zur Gründung einer Familie warten. Doch obwohl ein Großteil theoretisch weiß, dass es sinnvoll ist, früh mit

Bei

46

Prozent

Die Zeiten für BU-Versicherer waren noch nie einfach. Denn die Menschen wissen zwar sehr wohl, wie existenziell unverzichtbar ihre Policen sind – in der Realität zeigt sich dies jedoch nicht in Neuverträgen. Das liegt auch an völlig falschen Vorstellungen. Dabei zeigt ganz aktuell die Corona-Pandemie, dass man bestimmte Lebensrisiken nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.

aller abgelehnten BU-Anträge wurde der versicherte BU-Grad nicht erreicht Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)

der Vorsorge zu beginnen, scheitert es häufig an der praktischen Umsetzung. Der Hauptgrund für eine fehlende Absicherung gegen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit ist Geldmangel (38 %). Jeder Dritte ohne Vorsorge gibt an, sich nicht oder nicht genug mit dem Thema beschäftigt zu haben und wenig darüber zu wissen. Das erklärt auch ein weiteres Umfrageergebnis: Die Deutschen sind schlecht informiert über Vorsorgemöglichkeiten zur Arbeitskraftabsicherung. Während der private Berufsunfähigkeitsschutz in der Bevölkerung eine hohe Bekanntheit von 88 % erreicht, sind andere Angebote wie Dread-Disease- oder Grundfähigkeitsversicherung mit jeweils 22 % nahezu unbekannt. Dabei ist das Risiko hoch, im Laufe seines Arbeits-

lebens selbst zeitweise oder dauerhaft berufsunfähig zu werden. Statistisch gesehen ist jeder Vierte betroffen. Swiss Life agiert im Bereich Arbeitskraftabsicherung als Konsortialführerin für MetallRente.

BU-Absicherung auch beim Immobilienerwerb unverzichtbar Gelegenheiten für den Vertrieb gäbe es zur Genüge. Ein Beispiel: Zur Immobilienfinanzierung wird immer wieder eine Risikolebensversicherung empfohlen. Logischerweise müsste doch auch eine Arbeitskraftabsicherung hinzukommen. Klaus-Peter Klapper von der Stuttgarter Lebensversicherung sieht das zumindest so: „Ja, das ist richtig. Eine Immobilienfinanzierung sollte im Idealfall nicht nur für den Todesfall abgesichert werden, sondern auch für den Fall, dass das Einkommen wegfällt.“ Zustimmung kommt von Michael Stille, dem Vorstandschef der Dialog: „Der Verlust der Arbeitskraft ist ein stark unterschätztes Risiko, dies gilt auch im Zusammenhang mit der Immobilienfinanzierung.“ Hier gebe es zwei Wege: Werde die BUZ mit Beitragsbefreiung abgeschlossen, zahle die Dialog bei BU den Beitrag für die Risikolebensversicherung über die gesamt Laufzeit weiter. Der zweite Weg sei der Abschluss einer BUZ mit Rente. Hier werde die Darlehensrate aus der BURente bezahlt, das Haus bleibe im Besitz der Familie. Im Sinne einer umfassenden Absicherung stelle der zweite Weg zwar die teurere, aber beste Lösung dar. Und auch Produktmanagerin Jenny Suttrup vom VOLKSWOHL BUND sagt: „Absolut! Bei der Arbeitskraftabsicherung hat sich der Markt seit einigen Jahfinanzwelt 06 | 2020


Klaus-Peter Klapper Leiter Produkt- und Vertriebsmarketing Stuttgarter Lebensversicherung a. G.

Michael Stille Vorstandsvorsitzender Dialog Lebensversicherungs-AG

Jenny Suttrup Produktmanagerin BU-Versicherungen VOLKSWOHL BUND Lebensversicherung a. G.

ren um die Grundfähigkeitsversicherungen erweitert, so dass Vermittler auch dann etwas anbieten können, wenn das Budget durch die Immobilie nicht mehr ganz unbelastet ist.“

und danach ohne erneute Gesundheitsprüfung wieder auf das Ausgangsniveau angehoben werden. Klapper macht aber grundsätzlich darauf aufmerksam, dass das Thema Invalidität wegen Corona nicht unter die Räder kommen dürfe: „Die Absicherung des Einkommens ist wichtiger denn je. Das nehmen Kunden gerade in der Krise verstärkt wahr. Somit treffen wir aktuell z. B. mit ‚easi‘, unserem neuen ganzheitlichen Konzept zur Einkommensabsicherung, auf den Bedarf des Marktes.“ Vertrieblich habe sich die Pandemie insofern ausgewirkt, als dass man in den Monaten April und Mai einen kurzzeitigen Rückgang des Neugeschäfts verspürt habe. Seither verzeichne man wieder stark steigende Umsätze. Bezogen auf den Bestand, wirke sich Corona in der Form aus, dass in den ersten Monaten der Pandemie die Quote an Beitragsfreistellungen um rund 10 % höher gewesen sei. Dies habe sich

inzwischen wieder normalisiert und viele Verträge würden bereits reaktiviert. Von business as usual berichtet hingegen Suttrup: „Insbesondere in Zeiten wie diesen, in denen die Menschen wieder deutlich vor Augen haben, wie wertvoll die eigene Gesundheit ist und wieviel davon abhängt, sollte die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit höchste Priorität haben. Selbstverständlich leisten wir bei einer Berufsunfähigkeit aufgrund einer COVID 19-Erkrankung genauso wie bei allen anderen Ursachen.“ Auch Anträge auf eine neue BU-Versicherung könnten die Vertriebspartner ganz normal einreichen. Die dort gestellten Fragen deckten diese neu aufgetretene Krankheit regulär ab. Hier wie bei allen anderen Vorerkrankungen gelte: Je umfassender die Angaben seien, umso besser sei es für alle Beteiligten, denn nur dann könne man das Risiko angemessen bewerten. (hdm)

Natürlich spielt Corona den BU-Versicherern aktuell nicht gerade in die Karten – ganz im Gegenteil. Laut Stille sind manche Kunden sogar knapp bei Kasse: „Ihre Bestandskunden unterstützt die Dialog, indem sie ihnen bei finanziellen Engpässen Beitragsstundungen anbietet. Die Vermittler erleiden dadurch keine Nachteile, weil keine Provisionsrückrechnungen erfolgen.“ In der BUVersicherung der Dialog seien bereits in den Bedingungen für den Fall finanzieller Probleme kundenfreundliche Regelungen enthalten. Für diejenigen, die keine Begründung liefern möchten, könnten Beitrag und Rente für bis zu zwölf Monate auf den Mindestbetrag abgesenkt Anzeige

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VERSICHERUNGEN | INTERVIEW

Wahrnehmbare Expertise Die Versicherung von Arbeitskraft ist eines der ganz großen Themen in der Versicherungswirtschaft – und der Markt entsprechend hart umkämpft. Erfolg hat man nur mit nachweisbarer Expertise. Ein Paradebeispiel hierfür liefert die SCALA & Cie. Holding GmbH mit ihren Einzelgesellschaften. finanzwelt wollte mehr vom Gründer und Geschäftsführer Christian Schwalb wissen. Und natürlich auch über seine neueste Erfolgsgeschichte „WORKSURANCE“. finanzwelt: Ohne die journalistische Neutralität aufzugeben, darf man wohl sagen, dass die SCALA Finanzgruppe in den letzten Jahren mit ihren einzelnen Gesellschaften zu den größten Expertengruppen in der kompetenten Beratung im Hinblick auf die Versicherung der Arbeitskraft geworden ist. Wie schafft man das? Christian Schwalb» Zunächst einmal vielen Dank für diese wertschätzende Beschreibung, es freut mich sehr, wenn Fachleute diese Wahrnehmung über uns haben. Wie haben wir unsere heutige Marktstellung erreicht? Eine wahrnehmbare Expertise entsteht ja nicht von heute auf morgen. In unserem Falle ist das über fast 20 Jahre gewachsen. Bereits seit Anfang der 2000er Jahre spielt das Thema Einkommensschutz eine sehr wichtige Rolle in unserer Firmengruppe, und zwar sowohl die Absicherungsberatung unserer Mandanten als auch deren Begleitung im Leistungsfall. Vor acht Jahren haben wir dann auch für den Markt wahrnehmbar unsere gewachsene Expertise in die BUExpertenservice GmbH ausgegründet. Damit gingen wir auch nach außen den ersten wahrnehmbaren Schritt zur Spezialisierung. Seit dieser Zeit haben wir diese Marktpositionierung dann kontinuierlich weiterausgebaut. finanzwelt: In diesen Corona-Zeiten geht ja kaum etwas ohne eine kompromisslose digitale Aufstellung. Wie haben Sie auf diese besondere Herausforderung reagiert? Schwalb» Uns kommt hier sicherlich zugute, dass wir innerhalb unserer Firmengruppe einen vergleichsweise niedrigen Altersschnitt haben, im Schnitt etwa zehn bis zwölf Jahre unter dem Branchenschnitt. Daraus resultiert auch eine hohe Affinität für neue technische Lösungen. Themen wie soziale Medien, Internetpräsenz oder auch online-Beratung spielten deshalb schon länger eine Rolle. Unsere Aufgabe war es deshalb Anfang des Jahres, hier noch mehr Wert auf die Ausbildung und Anleitung unserer angeschlossenen Vertragspartner zu legen. Ein großes 70

Plus im Vergleich zu anderen Formen der Zusammenarbeit war hier, dass wir im Vertrieb sehr eng mit unseren Beratern interagieren. finanzwelt: Und dennoch haben Sie kürzlich zum ersten Mal nach langer Zeit wieder einen Präsenz-Kongress durchgeführt. Mutig oder einfach nur dringend erforderlich? Schwalb» Vielleicht eine Mischung aus beidem. Rückblickend haben wir wohl ein optimales Zeitfenster erwischt, in der aktuellen Phase hätten wir es wohl nicht mehr gemacht. Und zu ‚dringend erforderlich‘ kann ich sagen, dass für mich der wertschätzende und persönliche Diskurs mit Marktteilnehmern durch nichts zu ersetzen ist. Von daher bin ich wirklich felsenfest davon überzeugt, dass der Wert einer etablierten Präsenzveranstaltung in der Form eines Fachkongresses, mehr als nur seine Berechtigung hat. Mit unserem Modell einer hybriden Fach-Veranstaltungen haben wir bewiesen, wie so etwas auch in Zeiten einer Pandemie sinnvoll ablaufen kann. finanzwelt: Wer im Internet nach einem Begriff aus der Welt der Arbeitskraftsicherung googelt, fällt buchstäblich direkt über Ihren neuesten Exzellenz-Ausweis – einen Link zu einer Website namens WORKSURANCE. Was steckt genau hinter der Idee, ein derartiges Projekt ins Leben zu rufen? Schwalb» Seit mehr als zehn Jahren stagniert die Quote der versicherten Haushalte in Deutschland bei etwa 25 %. Trotz immenser Anstrengungen der gesamten Branche und einem teils ruinösen Wettbewerb der Versicherer im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung, konnte diese nicht gesteigert werden. Inzwischen ist es so, dass der Altersdurschnitt auf Vermittlerseite bereits bei über 53 Jahren liegt, damit haben wir also bereits mehr als eine ganze Generation Distanz zwischen dem durchschnittlichen Versicherungsvermittler und den jungen Kunden von heute. Bedenkt man jetzt noch die große Zurückhaltung bei der Großzahl der Vermittler, versteht man sehr schnell, dass wir eine Vielzahl von Menschen heute ganz einfach gar nicht mehr mit unseren Informationen erreichen. Wir müssen uns deshalb künftig noch viel mehr auf das Kundenverhalten ausrichten, und das liegt zunehmend in der eigenen Internetrecherche. Neueste Google-Analysen bestätigen, dass sich bereits mehr als jeder Neunte von zehn vor einer Beratung im Internet informiert. Die Kunden von heute sind viel informierter. Mit unserem Projekt WORKSURANCHE setzen finanzwelt 06 | 2020


wir deshalb darauf, unsere gewachsene Expertenposition und dem damit einhergehenden Trust so einzusetzen, dass wir auf Basis dieser Vertrauensgrundlage relevante Informationen zum komplexen Thema Einkommensschutz online deutschlandweit zur Verfügung stellen. Unser langfristiges Ziel ist kein geringeres, als WORKSURANCE zur führenden unabhängigen Infound Beratungsplattform in Deutschland zu machen. finanzwelt: Der dringende Bedarf an den hier abrufbaren Informationen liegt ja auf der Hand. Inwieweit ist dieses Projekt auch für Makler ein Hotspot? Schwalb» Zunächst einmal kann WORKSURANCE natürlich als optimales Nachschlagewerk für alle Fragen rund um den Einkommensschutz dienen, wir sprechen deshalb auch gerne von einem neuen AKS-WIKI. Wir können sehr realistisch einschätzen, dass wir natürlich nicht in allen Bereichen die Top-Experten sein können, deshalb suchen wir uns aktuell ausgewiesene Fachexperten als potenzielle Teammitglieder für WORKSURANCE zusammen. Schon heute hat sich hier ein tolles Team zusammengefunden aus Fachexperten, die alle verstanden haben, dass Kooperation und Networking für die Zukunftsfähigkeit unserer Branche die wesentlichen Grundlagen darstellen. finanzwelt: Sie verfügen mit WORKSURANCE über ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Da wird doch sicher bereits der eine oder andere Versicherer bei Ihnen angeklopft und nach den Möglichkeiten für eine Kooperation oder gar eine unternehmerische Zusammenarbeit gefragt haben. Schwalb» Lassen Sie es mich so sagen: Das jüngste Beispiel um die Entwicklung von Getsurance hat wieder bewiesen, dass es für eine funktionierende Insurance-Plattform dauerhaft alle Teile braucht: Fach- und Vertriebsexperten, Technikprofis, moderne Produkte und Kapitalgeber. Wir wollen

WORKSURANCE sukzessive weiterentwickeln und sind nicht auf einen kurzfristigen Erfolg aus, hierzu führen wir auch Gespräche mit potenziellen Partnern. In den letzten Wochen merken wir verstärkt, wie gut unser Modell greift: Nachdem wir erst im Februar mit dem Portal gestartet sind, konnten wir bereits im September 78.000 Ergebnis-Anzeigen (Impressionen) unter den TOP 10 bei relevanten Google-Suchen verzeichnen. Unseren ersten Entwicklungsschritt, die Relevanz der Seiteninhalte bei Google prominent zu positionieren, haben wir damit bereits erreicht – und das völlig ohne Bezahl-Werbung. finanzwelt: Welche Auswirkungen hat eigentlich Corona einerseits auf die Abschlussfreudigkeit der Kunden in Ihrem Markt und andererseits auf die Geschäftstätigkeit der Makler? Schwalb» Nach unseren bisherigen Einschätzungen hat die Corona-Pandemie durchweg einen positiven Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit. Themen wie Risikoschutz sind plötzlich wieder stärker in den Vordergrund gerückt, und die Menschen kümmern sich wieder eigeninitiativer um Finanzthemen. Wir befinden uns auch deshalb bei allen unseren Firmen derzeit auf Wachstumskurs. Bei anderen Marktteilnehmern können wir feststellen, dass diejenigen von der Situation ebenfalls profitieren, die in organisierten Vertriebsformen agieren und bei denen eine gewisse Affinität zu moderner Technik besteht. Für den klassischen Einzelmakler, der gerne old-school als Generalist agieren will, scheint es zunehmend schwieriger zu werden. Was wir ebenfalls als starken Trend feststellen können, ist die zunehmende Selbstverständlichkeit auf Kundenseite, mit welcher diese eine moderne technische Ausstattung von ihren Finanzberatern erwarten. Der Markt ändert sich nach unserer Wahrnehmung gerade stark. Wir glauben, davon ein Gewinner sein zu können. (hdm) 71


BRANCHENNEWS

NEWS

Ottmar Heinen

Alexander Schlichting

Christian Grall

Reinitzhuber wird alleiniger Carestone CEO

Große Wissenslücken bezüglich BU-Versicherung

Dr. Karl Reinitzhuber wird alleiniger CEO der Carestone Gruppe und damit gemeinsam mit CDO Ralf Licht und CSO Sandro Pawils die Führungsspitze bilden. Der bisherige Co-CEO Edwin Thiemann wechselt planmäßig in den Aufsichtsrat und wird auch dort das Unternehmen in der strategischen Ausrichtung und der Akquisition von Projekten begleiten.

Getsurance ist insolvent

Paukenschlag bei der PROJECT Beteiligungen AG: Ende Oktober ist der Vorstandsvorsitzende Ottmar Heinen wegen „divergierender Ansichten zum unternehmensstrategischen Schwerpunkt“ aus dem Unternehmen ausgeschieden. Sein Nachfolger wurde Alexander Schlichting, der wenige Wochen zuvor zum Vertriebsvorstand und zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt wurde. Parallel zu seiner Vorstandstätigkeit wird Schlichting vorerst den Posten des geschäftsführenden Gesellschafters der PROJECT Vermittlungs GmbH behalten. Unterstützt wird er dabei von Christian Grall, der ab 1. Januar neuer Geschäftsführer der PROJECT Vermittlungs GmbH wird.

Jeder Zweite glaubt, dass er eine staatliche Rente erhalten wird, wenn er aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf aufgeben muss. Weit verbreitet ist dieser (Irr-)Glaube vor allem in der Generation der 14- bis 29-Jährigen. Das zeigt eine Umfrage des Versorgungswerks MetallRente, aus der aber auch hervorgeht, dass durchaus ein Bewusstsein dafür vorhanden ist, dass für das Thema Berufsunfähigkeit frühzeitig vorgesorgt werden sollte. Dieser Plan wird jedoch zu selten in die Tat umgesetzt, auch weil zu wenig Information über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Arbeitskraftabsicherung bestehen.

Mitte Oktober musste das InsurTech Getsurance Insolvenz anmelden. Laut dem Onlineportal Gründerszene.de könnte ein Grund für die Insolvenz sein, dass Getsurance Ärger mit der Schweizer Staatsbank Postfinance hat, die seit 2017 in das Berliner InsurTech investierte. Bereits im September hatte die NZZ berichtet, dass Getsurance-Mitgründer Viktor Becher sich beklagt habe, dass Postfinance ihn aus seinem eigenen Unternehmen drängen wolle.

Neuer Vertriebsleiter bei BCA

Robert Peinelt / Foto: © BCA

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Seit Anfang Oktober verantwortet Robert Peinelt als Leiter Vertrieb die regionale Maklerbetreuung bei der BCA AG. Der gebürtige Oberurseler bringt in seine neue Aufgabe mehr als 25 Jahre Vertriebserfahrung mit und war zuvor sechs Jahre lang als Filialdirektor bei der LV 1871 tätig.

finanzwelt 06 | 2020

Fotos: © PROJECT

Führungswechsel bei PROJECT


Foto: © die Bayerische

Veränderungen bei asspario

Maximillian Buddecke scheidet aus dem asspario-Vorstand aus

Zum Jahreswechsel wird Maximilian Buddecke aus dem Vorstand der asspario Versicherungsdienst AG ausscheiden und in den Aufsichtsrat wechseln. Den umgekehrten Weg geht hingegen Manfred Buhler, der vom Aufsichtsrat in den Vorstand wechselt. Aus dem Aufsichtsrat ausscheiden wird zudem Jürgen Schulz, sein Nachfolger wird Christian Veit. Ebenfalls neu im Vorstand wird ab 1. Januar Arne Buchhop sein. Weiterhin dem Vorstand angehören wird hingegen Frank Löffler, der seinen Vertrag um fünf weitere Jahre verlängert hat.

Sales-Tipp Die Kunst der Überzeugung… …der Unterschied zwischen einem „Vielleicht“ und einem „Ja!“. Wie oft kommt es vor, dass ein potenzieller Kunde, mit dem Sie zuvor noch keinen Kontakt hatten, vor Ihrer Tür steht und Sie bittet, Ihre Produkte und Leistungen kaufen zu dürfen? Wahrscheinlich noch nie!

Andreas Buhr Unternehmer, Redner und Autor

www.andreas-buhr.com

Sie müssen Ihre Kunden erst einmal von Ihrem Angebot überzeugen. Natürlich lassen sich einige Deals leicht und ohne viel Aufwand abschließen, andere stellen allerdings eine Herausforderung dar und verlangen ein gewisses Maß an Überzeugungskunst, selbst wenn beide Parteien – Käufer und Verkäufer – wissen, dass Ihr Angebot die beste Wahl ist. Welche Strategie Sie nutzen können, um Kunden von Ihrem Angebot zu überzeugen, erfahren Sie in diesem Video!

Wissen um nachhaltige Geldanlagen lässt zu wünschen übrig Nur jeder fünfte Privatanleger bescheinigt sich selbst gute Kenntnisse beim Thema nachhaltige Geldanlagen, jeder vierte schätzt seine Kenntnisse zu diesem Thema als gering ein, jeder sechste sogar als sehr gering oder hat noch nie etwas von nachhaltigen Geldanlagen gehört. Zudem glaubt jeder vierte, dass das Risiko bei nachhaltigen Geldanlagen höher ausfällt als bei „klassischen“ Geldanlagen. Das zeigt eine Umfrage des Bankenseminars der Universität zu Köln im Auftrag der digitalen Vermögensverwalter VisualVest, vividam und growney.

Wechsel von ROLAND zu Getsafe Zum Jahreswechsel wird Dr. Michael Oberste Finanzvorstand des gerade in Gründung befindlichen digitalen Sachversicherers von Getsafe und in dieser Position die Bereiche Accounting, Finance, Reporting und Risikomanagement verantworten. Bislang ist der 36-jährige Geschäftsführer der ROLAND Assistance GmbH.

Immer wissen, was in der Finanzwelt los ist Wir freuen uns auf Ihren Besuch! facebook.com/finanzwelt.de instagram.com/_finanzwelt_

Dr. Michael Oberste / Foto: © Getsafe

twitter.com/finanzwelt_news

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BRANCHENNEWS

Sales-Tipp Zeigen Sie Ihren Experten Status! Jeder will sich von Experten beraten lassen, dazu bedarf es auch keinen Doktortitel, sondern einen Beweis, warum Sie denn wirklich ein Experte sind.

Roger Rankel

Dieser Beweis lässt sich unterschiedlich darstellen. Lassen Sie sich von Ihren aktuellen Kunden ein kleines Feedback geben, sogenannte Kunden-Testimonials (Referenzaussage) und präsentieren Sie dieses stolz auf Ihrer Website oder Landingpage. Jeder liest gerne Bewertungen von anderen Kunden, da der Social Proof viel höher ist als vom Verkäufer selbst, also warum diese sich nicht zu nutzen machen?

Wollen Sie, dass Ihre Kunden beispielsweise so Ihre Leistung weiterempfehlen: „Ich habe einen Versicherungsverkäufer für dich. Den möchte ich dir gerne weiterempfehlen.“ Unspektakulär und langweilig. Im schlimmsten Fall hat der potenzielle Neukunde das schon ein paar Mal gehört und springt sofort ab. Erzählt aber unser Weiterempfehler die Geschichte anders: „Ich kenne einen Experten für Vorsorgefragen. Bei dem muss man schauen, ob man überhaupt einen Termin bekommt! Aber mit meiner Empfehlung hast Du sicher gute Chancen.“ Und voilà! Das Bedürfnis im Neukunden ist geweckt auch einen solchen Berater aufzusuchen. Zum Abschluss noch ein Tipp: Lassen Sie Ihren Kunden von Anfang an spüren, dass Sie viel Erfahrung und Wissen haben und jeden Kunden mit maximalem Einsatz beraten. Dazu vereinbaren Sie direkt zwei Termine. Den ersten, um seine Situation zu analysieren und sich gut in den Kunden hineinzuversetzen und den zweiten für die Vorstellung Ihrer Fertiglösung. Denn ein Experte hört zu, analysiert und präsentiert dann ein individuelles Ergebnis für jeden einzelnen Kunden.

Rekord-Finanzierung für MIG-Portfoliounternehmen In einer von den MIG Fonds angeführten Finanzierungsrunde hat IQM Quantum Computers 39 Mio. Euro eingeworben und damit den Gesamtbetrag der eingeworbenen Mittel auf 71 Mio. Euro gesteigert. Bei der aktuellen Finanzierungsrunde handelte es sich um die höchste Finanzierungsrunde, die ein europäisches Deep-Tech-Startup bislang innerhalb eines Jahres durchgeführt hat.

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Rekordschäden durch Leitungswasser Im vergangenen Jahr sorgten 1,1 Mio. Leitungswasserschäden für die Rekordschadenssumme von 3,1 Mrd. Euro. Damit erhöhten sich die zwischen 2002 und 2019 durch geplatzte Rohre, leckende Armaturen etc. ausgelösten Schäden auf 38 Mrd. Euro – fast die Hälfte aller Schäden, die Gebäudeversicherer in diesem Zeitraum regulieren mussten. Das geht aus einer Untersuchung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft hervor.

blau direkt will Investmentmarkt aufmischen

Verifort steigt in Healthcare-Sektor ein

blau direkt will verstärkt auf dem Investmentmarkt aktiv sein und kooperiert deshalb mit FONDSNET. Partnern des Lübecker Pools steht damit künftig eine innovative und mit Blick auf die regulatorischen Anforderungen umfassende Softwarelösung zur Verfügung. Durch die Schnittstelle zum MVP können Kunden ihre Depots nun direkt über den Zugriff auf die Makler-Apps von blau direkt einsehen und verwalten.

Mit dem Verifort Capital HC 1 bringt Verifort erstmals einen AIF auf den Markt, der in Immobilien aus den Bereichen stationäre Pflegeheime, betreutes Wohnen sowie Tages- und ambulante Pflege investiert. Das Gesamtvolumen des Fonds wird ca. 35 Mio. Euro betragen, wovon 16 Mio. Euro über Anleger-Eigenkapital kommen.

finanzwelt 06 | 2020


Preise für süddeutsche Versicherer Zwei Versicherer zählen zu den Preisträgern bei der Premiere des von MORGEN & MORGEN vergebenen Sustainable Awards in Finance. So holte die Versicherungsgruppe die Bayerische mit ihrem nachhaltigen Produkt Pangaea Life Investment-Rente den Preis in der Kategorie Environment. Gleich vier Preise erhielt bei diesem Award die Stuttgarter Lebensversicherung AG, die mit ihren nachhaltigen Vorsorgevarianten GrüneRente performance-safe und GrüneRente invest sowohl in den Kategorien Environment als auch Social ausgezeichnet wurde. Einen „einfachen“ Doppelsieg feierte die WWK beim 25-jährigen RatingJubiläum von Franke und Bornberg. So erhielten die Münchener sowohl in der Kategorie Altersvorsorge als auch Arbeitskraftabsicherung die Bestnote FFF+ und damit Auszeichnungen für langfristige Transparenz und hervorragende Qualität der Produkte.

finanzwelt sucht die besten Finanzberater Beim neuen Award Financy 2021 sucht finanzwelt gemeinsam mit Bestseller-Autor Roger Rankel umsatz- und serviceorientierte Finanzdienstleiter. Bewerben Sie sich mit Ihren innovativen, nutzenstiftenden und serviceorientierten Konzepten bis zum 31. März per Mail an: redaktion@finanzwelt.de. Die Gewinner werden von einer Experten-Jury gekürt und können sich über attraktive Preise freuen. Weitere Informationen verbergen sich hinter diesem QR-Code.

Vorstandsumbau bei VPV Ende 2021 wird Dr. Ulrich Gauß die VPV verlassen und bereits zum 1. April seinen Posten als Vorstandsvorsitzender an Klaus Brenner übergeben. Im Zuge des Führungswechsels hat der Aufsichtsrat zudem eine Neuordnung des Vorstandes beschlossen. In diesem Zusammenhang verlassen Lars Georg Volkmann und Torsten Hallmann den Stuttgarter Versicherer. Volkmanns Nachfolger als Vorstand Vertrieb und Marketing wird Dietmar Stumböck, Hallmanns Ressort Personal und Service wird bis zur endgültigen Regelung der Nachfolge von Klaus Brenner übernommen.

Online-Makler verliert gegen BaFin Das Verwaltungsgericht Frankfurt hat eine Klage von Gonetto gegen die BaFin abgewiesen. Der Online-Makler liegt wegen seines Geschäftsmodells, etwaige Abschluss- bzw. Bestandsprovisionen an den Versicherungsnehmer weiterzuleiten, bereits länger in Konflikt mit der Finanzdienstleistungsaufsicht. Deshalb hatte die Behörde Musterschreiben an die von ihr beaufsichtigten Erstversicherer verschickt und in diese darin aufgefordert, auf eine Zusammenarbeit mit Gonetto verzichten. Dagegen hatte Gonetto Klage eingereicht. Das VG Frankfurt kam nun zu dem Schluss, dass es sich um eine zulässige Aufsichtsmaßnahme von Seiten der BaFin handle, ihre rechtliche Auffassung zu äußern und im Wege des Rundschreibens auf Missstände hinzuweisen. Die Kammer geht übereinstimmend mit dem Beschluss, dass das Geschäftsmodell von Gonetto nicht den Ausnahmetatbestand des § 48 Abs. 4. S. 1 VAG erfülle, da die vertragliche Abreden zwischen Gonetto und dem Kunden nicht zu einer „dauerhaften Prämienreduzierung des vermittelten Vertrags“ führen, wie es der Ausnahmetatbestand fordere. Diese könne nur vom Versicherer im Versicherungsvertrag selbst gewährt werden.

Foto: © Talanx

Abschied bei Talanx

Sven Fokkema

Zum Jahresende wird Sven Fokkema nach neun Jahren den Talanx-Konzern verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender der HDI International AG und als Vorstand Privat- und Firmenversicherung bei der Talanx AG wird Dr. Wilm Langenbach, der seine neuen Positionen schon zum 1. Dezember angetreten hat. Der 49-Jährige kam von der AXA Group, wo er in den vergangen fünf Jahren für den Aufbau der Wachstumsmärkte u. a. in Europa, dem Mittleren Osten, Afrika und Lateinamerika zuständig war.

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DEUTSCHE FINANCE GROUP

DEUTSCHE FINANCE GROUP realisiert größten Immobilien-Deal in den USA seit Beginn von COVID-19

Wahrzeichen von San Francisco, die Transamerica Pyramid


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» Die USA verfügen als größte Volkswirtschaft der Welt über einen der bedeutendsten und transparentesten Immobilienmärkte und über eine ausgesprochen eigentümerfreundliche Gesetzgebung, was für internationale Investoren von großer Bedeutung ist. « Die Kombination von alternativen Investmentfonds mit einer internationalen Portfoliostrategie und institutionellen Club Deals mit fokussierter Investmentstrategie gehört bei der DEUTSCHE FINANCE GROUP zur aktuellsten Innovation bei Sachwertinvestments für Privatanleger. Einen besonderen Fokus legt der Investmentmanager dabei aktuell auch auf den US-Markt. So hat die DEUTSCHE FINANCE GROUP seit der Gründung ihrer US-Plattform in 2018 insgesamt 13 teilweise Aufsehen erregende Transaktionen mit einem Investmentvolumen von mehr als 4 Mrd. USD realisiert und gilt mittlerweile als einer der aktivsten Investoren aus Europa. Die letzte Transaktion ist aktuell die Transamerica Pyramid in San Francisco, das Wahrzeichen der Stadt, und einer der bekanntesten Immobilien weltweit. Herr Godl, Sie haben in den letzten Monaten einige sehr große institutionelle Mandate und Club Deals erfolgreich im Markt platziert. Wie sichern Sie sich den Zugang zu solchen Immobilieninvestments? Die DEUTSCHE FINANCE GROUP hat sich in ihrem institutionellen Netzwerk als ein erfahrener und zuverlässiger institutioneller Investmentmanager etabliert. Immer häufiger nehmen institutionelle Investoren wie Pensionskassen, Versorgungswerke, Stiftungen und Universitäten den direkten Kontakt zur DEUTSCHE FINANCE GROUP für die Realisierung von interessanten und renditestarken Immobilienprojekten auf. Gleichzeitig konnten wir unsere internationale INVESTMENT-PLATTFORM mit Zugang zu interessanten Investments signifikant erweitern und sicherten uns somit eine breite Deal-Pipeline. Wir haben über dieses Netzwerk allein in den letzten drei Jahren federführend institutionelle Club Deals in Europa und den USA für knapp 7 Mrd. Euro für institutionelle Investoren und Privatanleger realisiert. Auch in diesem Jahr haben wir sehr fokussiert renditestarke Prime-Investments für unsere Investoren eruiert und über Mandate und Club Deals erfolgreich platziert. Was macht gerade die USA als Investitionsmarkt so attraktiv? Die USA verfügen als größte Volkswirtschaft der Welt über einen der bedeutendsten und transparentesten Immobilienmärkte und über eine ausgesprochen eigentümerfreundliche Gesetzgebung, was für internationale Investoren von großer Bedeutung ist. Der Immobilienmarkt der USA gilt außerdem als sehr liquide, die Marktteilnehmer agieren höchst professionell und die Finanzierung von Immobilientransaktionen ist hochkompetitiv. Die US-amerikanische Bevölkerung soll zudem bis Ende 2060 um rund finanzwelt 06 | 2020

75 Millionen Menschen wachsen. Bevölkerungswachstum ist die wesentliche Voraussetzung für eine steigende Nachfrage nach Immobilien. Die Prognosen für den Immobilienmarkt in den USA sind aus demografischer Sicht daher langfristig sehr positiv. Bei internationalen Immobilieninvestments sollte man sich im Übrigen nicht ausschließlich von aktuellen politischen Strömungen leiten lassen, das gilt insbesondere auch für die USA. Langfristig gesehen ist es daher nachrangig, welcher Präsident gerade an der Macht ist. Viel wichtiger ist es, die von jeher hohe Dynamik der US-Wirtschaft und deren positiven Auswirkungen auf die Immobilienmärkte zu berücksichtigen. Nachdem auch das Thema ESG und Nachhaltigkeit einen immer breiteren Raum bei Investitionsentscheidungen von institutionellen Investoren, aber auch bei Privatanlegern einnimmt, ist noch erwähnenswert, dass die USA bei der Zertifizierung von nachhaltigen Gebäuden weltweit eine führende Position einnehmen. Darüber hinaus erzielen US-Investments im Vergleich zu Europa eine erheblich höhere Rendite. Dies gilt übrigens auch, wenn Kosten der Währungssicherung berücksichtigt werden. Institutionelle Investoren haben

Im Interview mit Symon H. Godl, Geschäftsführer der DF Deutsche Finance Asset Management GmbH.

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Fotos: © DEUTSCHE FINANCE

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Im Frühjahr 2019 erwarb die DEUTSCHE FINANCE GROUP im Rahmen eines Joint-Ventures mit führenden institutionellen Investoren das legendäre „Raleigh Hotel“ in Miami.

2019 rund 800 Mrd. USD neu in Geschäftsimmobilien investiert, davon rund 350 Mrd. USD in den USA. US-Investitionen sind im Vergleich zum Vorjahr damit um rund 12 % gewachsen. Welche Trends sehen Sie hinsichtlich US-Investments denn aktuell bei institutionellen Investoren? Eine kürzlich veröffentlichte Studie zum Anlageverhalten institutioneller Investoren zeigt, dass Institutionelle den Anteil von Immobilieninvestments am Gesamtportfolio weiterhin erhöhen. Dies gilt insbesondere für USA-Investments, deren Anteil für 2021 verdoppelt werden soll. Unsere Strategie, bereits 2018 die Investitionen in den USA höher zu gewichten, wird durch diese Tatsache eindrucksvoll bestätigt. Zudem zeichnen sich neue Immobilienarten ab, die künftig besonders im Fokus von institutionellen Investoren stehen. Dazu zählen auch so genannte Lab-Offices, also Labor- und Verwaltungsflächen, die aufgrund der weltweit steigenden Forschungsaktivitäten für Impfstoffe und Arzneimittel, eine besondere Nachfrage erfahren. Hier hat die DEUTSCHE FINANCE GROUP bereits 2019 mit der Entwicklung institutioneller Club Deals in der amerikanischen Wissensmetropole Boston begonnen und frühzeitig den sich abzeichnenden Trend erkannt. Bereits seit mehreren Jahren ist bei institutionellen Investoren auch eine klare Tendenz hin zum 78

institutionellen Club Deal zu verzeichnen, ein Grund, warum wir unsere Aktivitäten in diesem Bereich ebenfalls weiter intensivieren. Welche Rolle spielt Ihre INVESTMENT-PLATTFORM bei der Umsetzung der Investitionsstrategie in den USA? Über unsere internationale INVESTMENT-PLATTFORM werden renditestarke „Off Market Investments“ identifiziert, und als Investmentstrategien für institutionelle Investoren, professionelle Investoren und private Anleger strukturiert. Die Asset Management Teams der DEUTSCHE FINANCE GROUP verfügen jeweils über einzigartige Netzwerke zu institutionellen Marktteilnehmern und sichern somit den Zugang zu Investitionsstrategien, die dem breiten Markt nicht zur Verfügung stehen. Mit renommierten Prime-Investments wie dem ehemaligen Coca-Cola-Building 711 Fifth Avenue, 530 Broadway in SoHo, den historischen Raleigh, Richmond und South Seas Hotels in bester Lage von Miami Beach sowie mit den Projekten 9200 Wilshire Boulevard in Beverly Hills und 685 Fifth Avenue in Manhattan, die jeweils als Mandarin Oriental Residences realisiert werden, ist die DEUTSCHE FINANCE GROUP aktuell einer der aktivsten europäischen Investoren in den USA. Insbesondere durch unsere eigene INVESTMENT-PLATTFORM ist es uns gelungen, diese Transaktionen im Gegenwert finanzwelt 06 | 2020


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von mehr als 3 Mrd. Euro zu realisieren. Dies gilt vor allem auch für die beiden Akquisitionen, die wir in den letzten sechs Monaten realisieren konnten. So haben wir im Sommer 2020 den Prime-Office Tower „BIG RED“ in Chicago erworben. Der weithin bekannte Office Tower in bester Lage des Geschäftszentrums der Stadt am Lake Michigan, verfügt über ein erstklassiges Mieterportfolio sowie über eine Restmietlaufzeit von 14 Jahren und konnte für einen Kaufpreis rund 50 Mio. USD unterhalb des aktuellen Marktpreises erworben werden. Ende Oktober haben wir zudem die ikonische „Transamerica Pyramid“ in San Francisco erworben, eine der bekanntesten Immobilie der Welt in einer der modernsten Städte der USA. Das Forbes-Magazin bezeichnet die Transaktion aktuell als den größten Immobilien-Deal in den USA seit Beginn von COVID-19. Trotz der fortschreitenden Pandemie haben wir den Ankauf der Immobilie über die letzten Monate weiterverhandelt und konnten dadurch einen Kaufpreisnachlass von mehr als 60 Mio. USD erzielen. Diese hervorragenden ImmobilienDeals wären ohne unsere INVESTMENT-PLATTFORM mit eigenen erfahrenen Teams vor Ort schon allein durch die aktuellen internationalen Reisebeschränkungen gar nicht möglich gewesen. Lassen Sie uns noch kurz über die Zukunft sprechen, wie sieht ihre Strategie für 2021 aus? Neben der Realisierung unseres aktuell größten Investments „Olympia Exhibition Center“ in London, einer Baumaßnahme mit einem Projektwert von weit mehr als 1,5 Mrd. GBP, sind wir derzeit dabei, attraktive Investmentopportunitäten in der britischen Hauptstadt sowie weiteren Regionen in Europa zu prüfen. Die USA bleibt selbstverständlich ein weiterer interessanter Investitionsmarkt. Besonders die steigende Nachfrage nach Lab-Offices liefert ein ausgesprochen attraktives Investitionsklima für Projektentwicklungen im Bereich Life Science und Biotech. 2021 werden wir uns auch auf Deutschland fokussieren. Mit der Deutsche Finance Development mit Sitz in München, einer Projektentwicklungs- und Managementgesellschaft für Gewerbe- und Wohnimmobilien, prüfen wir gerade interessante Immobilieninvestments für institutionelle Mandate und Club Deals. Das Team verfügt über langjährige Erfahrung und einem einzigartigen Netzwerk zu deutschen Marktteilnehmern. Zusammengefasst: Wir sind uns sehr sicher, dass wir auch in 2021 unseren institutionellen Investoren und Privatanlegern einen Zugang zu interessanten und renditestarken Investments bieten.

Kontakt DEUTSCHE FINANCE GROUP Leopoldstraße 156 80804 München Tel. 089 / 64 95 63 - 0 Fax 089 / 64 95 63 - 10 kontakt@deutsche-finance.de www.deutsche-finance-group.de

Die als „Gucci-Building“ bekannte Immobilie in der 685 Fifth Avenue in New York ist wegen seiner herausragenden Lage und des pied-áterre-Konzeptes ein einzigartiges Projekt in Manhattan.

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Es kommt darauf an… „Lage, Lage, Lage“ sind bekanntlich die drei wichtigsten Wörter bei Immobilieninvestitionen. Aber welche genau die richtige ist, unterscheidet sich je nach Investorenart. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Laut der 5 %-Studie von bulwiengesa waren im vergangenen Jahr mit Core-Immobilien in A-Städten Renditen von 1,6 bis 2,5 % erzielbar, ein Rückgang um 0,3 bzw. 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Bei Büroimmobilien im Core-Bereich liegen die

erzielbaren Renditen laut der Studie zum Teil unterhalb der 1 %-Marke. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist die Beliebtheit, die diese Städte bei Kapitalanlegern genießen. „Die Renditen in deutschen A-Städten sind zurückgegangen, weil die Nachfrage nach Immobilien in Top-Lagen gestiegen ist. Bei Investoren sind gut gemanagte und hochwertige Büroimmobilien in zentralen Lagen sehr begehrt“, erläutert Thomas Olek, CEO der publity AG. „Davon profitieren Investoren wie publity, die schon beim Ankauf von Objekten

Gordon Grundler Vorstand Primus Valor AG

Thomas Olek CEO publity AG

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auch deren künftige Weiterplatzierung am Markt mittels einer Buy-DevelopSell Strategie im Blick haben.“ Bedeuten die sinkenden Renditen aber nicht auch, dass sich der Blick auf Immobilienmärkte außerhalb der Big 7 lohnt? „Ja, B- und CStädte werden auch zukünftig an Attraktivität für Investoren gewinnen“, meint Gordon Grundler. Zugleich gibt der Vorstand der Primus Valor AG zu bedenken, dass nicht jeder Investitionsstandort abseits „überhitzter“ Metropolen automatisch ein Garant für höhere Renditen sei. „Zahlreiche Faktoren, wie z. B. eine gute Infrastruktur oder ein sich positiv entwickelnder Arbeitsmarkt sind zu bewerten und verlangen ein Grundmaß an Expertise“, so der Immobilienexperte, der zudem darauf hinweist, dass die unmittelbare Umgebung des Grundstücks ebenfalls eine wichtige Rolle spielt: „Auch die Mikrolage eines Objekts bedarf einer detaillierten Betrachtung.“ Nicht nur die Lage, sondern auch der Zustand eines Objektes kann entscheidenden Einfluss auf den damit zu erzielenden Ertrag haben. „Mit unseren Fonds der ‚Renovation Plus‘-Reihe fokussieren wir uns zudem auf Objekte mit ausreichend Aufwertungspotenzial. Hierdurch sind, z. B. durch energetische Sanierung, die Mieterträge zusätzlich optimierbar und weisen eine verringerte Korrelation zur allgemeinen Marktentwicklung auf“, erläutert Gordon Grundler.

Andere Investoren, andere Prioritäten Auf dem hiesigen Immobilienmarkt sind aber nicht nur inländische, sondern auch viele ausländische Investoren tätig. Und die haben andere Investmentprioritäten als die einheimischen Anleger. „Besonders internationale Investoren z. B. aus Asien werden auf deutsche Top-Städte wie Frankfurt und München fokussiert bleiben. Wer mit ihnen Geschäfte machen will, muss Immobilien in den genannten Städten anbieten können und braucht mit Objekten in C- oder D-Städten gar nicht erst anzutreten“, so Thomas Olek. Schließlich werden viele deutsche Großstädte für ausländische Investoren völlig unbekannt sein – egal wie hoch die erzielbare Rendite dort ist. (ahu) finanzwelt 06 | 2020

Foto: © rh2010 - stock.adobe.com

SACHWERTE & IMMOBILIEN | STANDORTE


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AS Unternehmensgruppe

Die Kapitalanlageimmobilie als Schutz vor Altersarmut – passives Einkommen ein Leben lang Offensichtlich war diese Vorstellung ein Trugschluss und in den letzten Jahren holt viele Bundesbürger schmerzlich die Realität ein. Guthaben auf Sparbüchern werden nicht mehr verzinst genauso wenig wie Rücklagen in Bausparverträgen oder Lebensversicherungen. Hinzu kommen nun immer mehr Banken und Kreditinstitute, die Strafzinsen erheben. Am Ende frisst die Inflation den Geldwert über die Jahre hinweg auf, so dass dem Rentner von seinem Ersparten nicht mehr viel bleibt. Was übrig bleibt, wird besteuert. „Quo vadis Altersvorsorge?“ Diese Frage stellen sich die aktuell noch berufstätigen Generationen. Krisensicher soll sie sein und mit nachhaltigen Renditen. Deutliche Wertsteigerungen, Inflationsschutz und Steuervorteile wären wünschenswert. Die vermietete Wohnung als Altersvorsorge ist die Antwort. Hier helfen niedrigen Zinsen und die Inflation dem Käufer sogar und hebeln den Vermögenszuwachs. Für solide, fremdvermietete

Keine andere Anlageform hat und wird die finanzielle Unabhängigkeit von Menschen – bei vergleichsweise niedrigem Risiko – derart überproportional steigern. Leider scheuen viele private Anleger noch immer die offensichtlichste Lösung für alle diese Probleme. Oft aus Unkenntnis, oft aus Fehlinformation oder schlichtweg aus Angst. All das ist oft unbegründet und das Prinzip ist denkbar einfach: Man erwirbt mit Hilfe von Fremdkapital einen inflationsgeschützten Sachwert und refinanziert dann mit Hilfe von Steuervorteilen und Mieteinnahmen. Private Risiken wie beispielsweise Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit oder Tod lassen sich relativ einfach und kostengünstig in die Finanzierung inkludieren und auch mögliche Mietausfälle können mit einem Mietsicherungskonzept abgesichert werden. Durch ein zusätzliches Angebot rund um das Thema Verwaltung, Vermietung und Bewirtschaftung wird die fachgerechte Betreuung der Immobilie aus einer Hand gewinnbringend komplettiert. Die AS Unternehmensgruppe Holding

Grafik 1

und langfristig finanzierte Anlageimmobilien sind die historisch niedrigen Zinsen und das aktuelle Marktumfeld ein Glücksfall. Nicht einmal die Corona-Pandemie vermag der stetig steigenden Preisentwicklung etwas anzuhaben (siehe Grafik 1). 82

aus Berlin, seit vielen Jahren etablierter Marktteilnehmer und Spezialist für die Privatisierung von Wohnungsbeständen, hat sich auf die Entwicklung und anschließende Vermarktung von Denkmalimmobilien und Bestandswohnungen an private Anfinanzwelt 06 | 2020


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leger fokussiert. „Durch unseren strategischen Fokus und die regionale Präsenz agieren unsere Verbund- und Partnerunternehmen vor Ort und setzen die Erwartungen unserer Kunden im Hinblick auf eine optimale Wertentwicklung um“, sagt Dipl. Immobilienökonom Andreas Schrobback, CEO des Unternehmens. „Dabei bietet die zuständige Hausverwaltung alle wertsteigernden Dienstleistungen rund um die Immobilie an; von der Buchhaltung bis hin zur kaufmännischen und technischen Betreuung.“ Sämtliche Serviceleistungen können somit dem Kapitalanleger vollumfassend angeboten werden und ein kompetentes und erfahrenes Team unterstützt den Käufer in allen Belangen. Diese beinhalten die Miet-, WEG- und Sondereigentumsverwaltung, die Eigentümer und Mieterbetreuung sowie auch individuelle Objektstrategien. Das Ergebnis ist die passgenaue und risikominimierte Betreuung des Investments, bei gleichzeitiger Steigerung des Immobilienwerts. Mit einer Anlageimmobilie generieren die Käufer ab dem ersten Tag der

„Wohnimmobilien bleiben für private Käufer attraktiv – und auch 2021 werden sie teurer.“ So Andreas Schrobback, CEO der AS Unternehmensgruppe Holding aus Berlin. Foto: © Charles Yunck

notariellen Abwicklung. Dies beginnt bereits im Pre-Sale bei der Standortevaluation und Objektprüfung sowie der Due-Diligence und setzt sich fort bei der umfassenden persönlichen Beratung und individuellen Finanzierungskonzepten bei regionalen und überregionalen Banken“, führt Schrobback aus. Vor dem Hintergrund unsicherer und volatiler Finanzmärkte bringen Wohnungen zur Kapitalanlage und als Altersvorsor-

Grafik 2

Besitzübergabe ein passives Zusatzeinkommen und erhalten darüber hinaus ansehnliche Steuervorteile. „Oft fehlt den privaten Käufern das Know-how, die Zeit oder schlichtweg oft der Mut, sich mit Kapitalanlageimmobilien zu befassen. Genau hier setzen wir an“, so Andreas Schrobback. „Mit einem durchgehend strukturierten Beratungsprozess ist die Zielgruppe dabei nicht der Käufer aus dem Luxussegment, sondern der Normalverdiener und die Angehörigen der Mittelschicht. Sie können sich mit einem geringen monatlichen Sparbeitrag die eigene Anlageimmobilie finanzieren, um so später 500, 700 Euro oder mehr als Zusatzrente realisieren oder aber durch den Verkauf der Immobilie den Ertrag steuerfrei als Einmalsumme erhalten. Dies trägt maßgeblich zur finanziellen Unabhängigkeit im Alter bei. Da die meisten Kunden oft zum ersten Mal in Ihrem Leben eine vermietete Kapitalanlageimmobilie erwerben, übernehmen wir die komplette Beratung und Betreuung vor und während des Kaufprozesses sowie die Unterstützung bei der

ge also eine hohe Stabilität in jedes Portfolio. Sie verfügen als langfristiges Investment zudem über ein absolut überlegendes Renditeprofil im Vergleich zu anderen Immobilienklassen (siehe Grafik 2). Expertenprognosen zufolge könnten allein in den zehn nachfragestärksten Regionen Deutschlands bis 2030 fast eine Million Wohnungen fehlen – Wohnraum ist und bleibt demnach in Deutschland ein knappes und immer begehrter werdendes Gut. Kontakt AS Unternehmensgruppe Hagenstraße 67 14193 Berlin Tel. 030 / 81 40 42 - 200 Fax 030 / 81 40 42 - 300 info@unternehmensgruppe-as.de www.unternehmensgruppe-as.de

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SACHWERTE & IMMOBILIEN | WOHNTRENDS

Zurück aufs Land? Derzeit wird viel darüber spekuliert, ob Corona eine Disruption darstellt. Gerade in der Art, wie wir wohnen könnte sich viel ändern – in mehrfacher Hinsicht.

bereits in zurückliegenden Krisen als besonders resilient erwiesen haben“, erläutert Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap. Sehr spannend zu beobachten wird in den nächsten Monaten die Entwicklung des Themas Homeoffice sein: Nach Meinung von Experten könnte das Umland der Großstädte verstärkt in den Fokus rücken, wenn es zum Standard wird, dass Bürobeschäftigte mehrere Tage in der Woche im Homeoffice arbeiten. So wären die Menschen zunehmend mehr bereit, weite Pendelstrecken zur Arbeit auf sich zu nehmen, denn diese Nachteile würden durch naturnahes Wohnen und günstige Immobilienpreise in den suburbanen Regionen kompensiert.

Anfang 1962 sorgte der ARD-Sechsteiler „Das Halstuch“ für derart hohe Einschaltquoten, dass die Straßen zu den Sendeterminen wie ausgestorben wirkten, weshalb der Begriff „Straßenfeger“ entstand. Diesen Zustand kannte man in den letzten Jahren vor allem von sportlichen Großereignissen – bis zum März 2020: Durch das weitgehende Herunterfahren des öffentlichen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie waren Deutschlands Straßen und Plätze deutlich leerer als sonst. Die Lockerungen der Beschränkungen seit Mai haben für eine deutliche Normalisierung diesbezüglich gesorgt, die auch der „Lockdown-light“ seit November nur unwesentlich gebremst hat. Weil aber viele Freizeitmöglichkeiten weiterhin nur sehr eingeschränkt zur Verfügung stehen und auch viele Arbeitnehmer nach wie vor im Homeoffice arbeiten, werden die eigenen vier Wände immer wichtiger. „Die Wohnqualität hat durch die Pandemie erheblich an Bedeutung gewonnen. Menschen verbringen mehr Zeit in ihren Wohnungen und Häusern – kaum jemand mehr nur zum Schlafen, sondern verstärkt zum Leben und eben auch Arbeiten. Dieser neue Fokus auf Wohnen wirkt sich auch auf die Nachfrage nach Wohnimmobilien aus, die sich

Mit ca. 52 % hat Deutschland europaweit eine der niedrigsten Wohneigentumsquoten. Aufgrund der Corona-Zeit könnte sich diese Quote jedoch in den kommenden Jahren erhöhen. „Fest steht: Viele Interessenten denken jetzt neu über ein Immobilieninvestment nach. Sie setzen auf den Kauf der eigenen vier Wände, um mehr Sicherheit und Unabhängigkeit zu gewinnen. Aktuelle Umfrageergebnisse der Postbank zeigen, dass Eigentümer die Herausforderungen der Krise deutlich besser meistern als Mieter“, so Eva Grunwald. Laut der Leiterin Immobiliengeschäft bei der Postbank

Sebastian Zehrer Leiter Research Wealthcap Kapitalverwaltungs GmbH

Eva Grunwald Leiterin Immobiliengeschäft Postbank

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Gibt es bald mehr Eigentümer?

könnten sich die Veränderungen auch preislich auswirken: „Derzeit sind die Immobilienpreise stabil. Ich rechne darum nicht mit einer Disruption des Marktes. Der Trend zur sicheren Geldanlage in Immobilien wird sich tendenziell sogar eher preissteigernd auswirken.“ Dass Wohneigentum durch die Corona-Zeit profitiert haben könnte, unterstreicht eine Studie der Schwäbisch Hall. So gaben darin zwei Drittel der Immobilienbesitzer an, dass ihnen während der vergangenen Monate bewusst geworden wäre, welche Vorteile die eigenen vier Wände mit sich bringen würden. Zudem können sich 23 % der Befragten als Folge der vergangenen Monate vorstellen, eine eigene Immobilie zu erwerben. Dass die Corona-Beschränkungen zu einer veränderten Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt führen könnten, macht auch eine Studie aus Österreich deutlich, wo die CoronaEinschränkungen mit denen in Deutschland vergleichbar waren. In der Umfrage des Immobilienportals FindMyHome.at gaben 96 % der Immobiliensuchenden an, dass sie bei ihrem neuen Zuhause gerne einen Balkon, eine Terrasse oder einen Garten haben würden. Dies lässt den Schluss zu, dass die die Ausgangsbeschränkungen den Wunsch gesteigert haben, an die frische Luft zu gehen, ohne das eigene Grundstück verlassen zu müssen. Bekräftigt wird diese Vermutung durch ein anderes Ergebnis der Umfrage: Von den Befragten, denen es während der Ausgangsbeschränkungen schwergefallen ist, zu Hause zu bleiben, lebten 85 % in einer Wohnung, 63 % in der Stadt und 68 % verfügen in ihrem Zuhause über keine Freiflächen. Besser zurecht gekommen sind hingegen Befragte, die am Standrand oder in einer ländlichen Region wohnen und über einen Balkon oder einen Garten verfügen. Corona könnte also einen Trend zur Stadtflucht auslösen. (ahu) finanzwelt 06 | 2020


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SACHWERTE & IMMOBILIEN | WERTANLAGE-KONZEPTE

So verbringen Eigentümer sorgenfrei ihren Ruhestand


Besitzer von einem Haus oder einer Wohnung sollten fürs Alter eigentlich ausreichend vorgesorgt haben. Doch wer gleichzeitig ein geringes Einkommen hat, kann seinen Ruhestand nur begrenzt genießen. Das Berliner Unternehmen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft GmbH (GNIW) bietet Eigentümern deshalb ein attraktives Angebot.

Foto: © Vasyl - stock.adobe.com

Heinz D. ist wohlhabend, zumindest auf dem Papier. Denn er besitzt eine Wohnung in Berlin, viel Geld zum Ausgeben hat er trotzdem nicht. Seine Rente reicht gerade so fürs Nötigste, richtig entspannen kann er in seinen Rentenjahren allerdings nicht. Dann erzählt ihm ein Bekannter von GNIW, einem Berliner Unternehmen mit einem interessanten Modell. Heute sagt der 78-jährige Heinz D.: „Endlich verfüge ich über genug Geld und habe keine Sorgen mehr.“ GNIW steht für „Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft mbH“. Das Geschäftsmodell der Firma ist einfach und bisher einzigartig in ganz Deutschland. Eigentümer, die wie Heinz D. aus Berlin eine Wohnung oder ein Haus besitzen, verkaufen ihre Immobilie an GNIW. Dafür erhalten sie den kompletten Kaufpreis und das Recht als Mieter in den eigenen vier Wänden lebenslang wohnen zu bleiben. Praktisch ändert sich für die Kunden nichts an ihrer Wohnsituation. Was sich ändert, ist der Aggregatzustand ihres Geldes, das vorher in der Immobilie gebunden war und ihnen nun zur freien Verfügung steht. 6,5 Millionen Bundesbürger über 65 Jahre leben in den eigenen vier Wänden. Ein Großteil hiervon hat sich bisher noch nicht mit dem Verkauf der Immobilie beschäftigt, beschreibt Dr. Henryk Seeger, Geschäftsführer von GNIW. „In Deutschland ist der normale Weg, eine Immobilie ein Leben lang abzubezahlen und dann irgendjemandem zu vererben. Vielmehr sollten wir aber die eigene Immobile als finanzwelt 06 | 2020

Wertanlage betrachten, die man eines Tages zu gutem Geld machen kann – und sollte.“ So wie Heinz D. dürfte es vielen Eigentümern in Deutschland gehen. Sie wohnen in ihrem Eigenheim und beziehen monatlich ihre Rente. Für das Traumauto, die Kreuzfahrt oder ein Herzensprojekt fehlt allerdings das Geld. GNIW bietet Senioren die Möglichkeit, ihre Wünsche und Träume schnell zu realisieren.

Vertrauen und persönlicher Kontakt steht an erster Stelle „Unser Ziel ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten – ohne Kleingedrucktes, Haken oder komplizierte Prozesse“, sagt Dr. Seeger. „Wir bauen nachhaltig und zukunftsorientiert einen Bestand an Immobilien auf, die bisher nicht auf dem Markt waren und ermöglichen Investoren eine faire und sichere Geldanlage.“ Dabei setzt das Unternehmen auf Transparenz, Fairness und Vertrauen und steht ständig im persönlichen Austausch zu seinen Kunden und den Investoren.

Unterschied zur Leibrente und Umkehrhypothek Für ältere Immobilieneigentümer gibt es bereits verschiedene Angebote, ihre Rente aufzubessern. Beispiel: die Leibrente oder die Umkehrhypothek. Das Angebot von GNIW ist in Deutschland neu. Denn im Unterschied zur Leibrente oder zur Umkehrhypothek erhalten Immobilienbesitzer nicht nur einen monatlichen Betrag, sondern das komplette Geld auf einmal. Dadurch ist der Betrag unabhängig von der verbleibenden Lebenszeit der Kunden bzw. zum weiteren Verbleib der Kunden in der Immobilie. Und die Kunden können über ihr Geld sofort frei verfügen. Die GNIW wird in 2021 einen weiteren Immobilienfonds auflegen wo neben institutionelle auch private Anleger investieren können. Laut Dr. Seeger ist die

Dr. Henryk Seeger Geschäftsführer GNIW

Nachfrage sehr groß: „Wir freuen uns sehr darüber, dass auf der einen Seite zahlreiche angesehene Geschäftsleute aus Deutschland in unseren aktuellen Fonds investiert haben. Ebenso freuen wir uns aber auch, dass unter anderem gestandene Versicherungen an uns herantreten.“

Potenzielle Kunden von GNIW GNIW richtet sich an alleinstehende Senioren oder ältere Paare mit einem Haus oder einer Eigentumswohnung. Ist die Immobilie noch nicht abbezahlt, wird die Restschuld im Preisangebot berücksichtigt. Die Konditionen, zu denen die Eigentümer als Mieter in ihrem Zuhause wohnen bleiben, werden vertraglich festgelegt und sind daher verbindlich. GNIW erscheint eine gute Zwischenlösung für Senioren zu sein, die heute noch das große Haus und den Garten versorgen können, dies aber vielleicht eines Tages nicht mehr können oder wollen. Hier kann dann einfach das Mietverhältnis spontan gekündigt werden und ein Umzug in eine altersgerechte Wohnung oder in ein betreutes Wohnen kann schnell vollzogen werden. Kommt es zu einer Einigung, übernimmt GNIW die Verwaltung der Immobilie. Den Kunden steht es frei, was sie mit dem Geld aus ihrer Immobilie tun – ob sie es anlegen, ausgeben oder spenden möchten. Heinz D. aus Berlin hat jetzt nicht nur mehr Geld im Alltag, sondern konnte sich auch einen Kindheitstraum erfüllen: Eine kleine Datsche auf dem Land, in der er die Wochenenden verbringt. (fw) 87


INVESTMENTFONDS | MDAX / SDAX

Mit den Zweiten investiert man besser? Ist groß immer gleichbedeutend mit besser? Mit Blick auf die Performance einiger DAX-Werte stellen sich Marktteilnehmer diese Frage. Natürlich sind die großen Dickschiffe jedem Anleger ein Begriff, doch es lässt sich auch in kleinere Werte, Segmente und Indizes investieren. Der deutsche Leitindex DAX ist landauf, landab bekannt. Doch zumindest als Beimischung sind Nebenwerte im Portfolio Ihrer Kunden durchaus eine sinnvolle, lukrative Alternative. Und das nicht nur auf kurze Sicht.


2020 ist alles anders. Wir erlebten im Frühjahr den kürzesten Bärenmarkt aller Zeiten mit deutlichen Kursabschlägen. Im sonst eher tristen November reiben sich viele Anleger indes ungläubig die Augen. Der DAX notiert auf dem Niveau zum Jahresanfang. Ähnliches gilt, wenn nicht sogar noch einen Tick besser, für den MDAX aus der zweiten Reihe. Kurzum: Die Aktienmärkte präsentieren sich in guter Verfassung, trotz der moderaten Wirtschaftsaussichten. Aber an den Börsen wird sowieso die Zukunft gehandelt. Insbesondere die unveränderte Situation an der Zinslandschaft verleiht manchen Titeln und Indizes wahrlich Flügel oder geben zumindest ordentlich Rückenwind.

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Konjunktursensitives Investment Schließen sich demnach die vergleichsweise kleineren Werte, beispielsweise vereinigt im 50 Titel umfassenden MDAX, diesem positiven Trend weiter uneingeschränkt an? „Wir sehen derzeit große Chancen für Nebenwerte. Viele ‚Hidden Champions‘ sind bisher erstaunlich gut durch die Pandemie gekommen und konnten Marktanteile von kriselnden Wettbewerbern gewinnen. Problematisch, vor allem in Europa, ist die mitunter mangelnde Liquidität und die damit einhergehende eingeschränkte Handelbarkeit. Leider haben sich seit Einführung der MiFID II zahlreiche Akteure (Banken und Fondsgesellschaften) aus dem Segment zurückgezogen“, führt Rolf Kieckebusch, Vorstand Kirix Vermögensverwaltung AG, aus. Tatsächlich haben sich in den zurückliegenden Wochen die Stimmen gemehrt, die den europäischen Aktienmärkten trotz diverser Konfliktherde und ihren Indizes eine überdurchschnittliche Wertentwicklung vorhersagen. Aber auch auf den nordamerikanischen Kontinent bezogen erscheinen Nebenwerte in einem guten Licht. US-Nebenwerte sind aus Sicht von Steve Lipper, Sefinanzwelt 06 | 2020

Rolf Kieckebusch Vorstand Kirix Vermögensverwaltung AG

Steve Lipper Managing Director & President Royce Investment Partners

nior Investment Strategist, Managing Director und President von Royce Investment Partners, aussichtsreich und er argumentiert unter anderem, dass „Small Caps sich nun für längere Zeit schwächer entwickelt haben als der Gesamtmarkt. Wir neigen dazu, Trends fortzuschreiben und zu extrapolieren. Doch dies ist falsch. Je länger Small Caps eine Unterrendite liefern, desto wahrscheinlicher wird ein Trendwechsel.“ Zurück nach Deutschland zeigt die Performance-Entwicklung von DAX (30 Titel), MDAX (50 Titel) und SDAX (70 Titel), dass die Kleineren auf 12-Monats-Basis das bessere Rennen absolviert haben. Insbesondere der SDAX hat den großen Bruder DAX outperformt und hinter sich gelassen. Und es ist nach wie vor „Musik in der Bude“. So entscheidet dieser Tage die Börse über die nächsten Wechsel in den Indizes. Chancen auf einen Platz im MDAX hat mit Siemens Energy ein Börsenneuling. Im SDAX gibt es fünf mögliche Aufsteiger. Die SiemensTochter wurde erst Ende September als bis dato größte deutsche Abspaltung an die Börse gebracht und wird wegen der hohen Marktkapitalisierung den Sprung in den MDAX schaffen. Die Südzucker-Tochter CropEnergies hat erst vor kurzem die Aktien von Rocket Internet im SDAX verdrängt. Weitere Kandidaten scharren mit den Hufen und hoffen auf die Aufnahmen in den Index.

sind tendenziell eher spekulativer, bieten dafür aber höhere Ertragschancen. Und im Gegensatz zu multinationalen Konzernen sind weniger NebenwerteUnternehmen gezwungen, aufgrund finanzieller Altlasten aufgenommenes Fremdkapital abzubauen. Das spült Geld in die Kasse, was seinerseits zur Expansion genutzt werden kann. Darüber hinaus bieten kleinere Werte gegenüber den großen DAX-notierten Firmen den Vorteil, dass sie tendenziell flexibler sind und sich schneller neuen Marktgegebenheiten anpassen können. Investoren bieten sie zudem die Möglichkeit, dass man über eine Anlage in bestimmte hoch spezialisierte Small- und Mid Caps gezielt in ein Thema oder einen Wirtschaftstrend investieren kann. „In der Regel performen die Nebenwerte in Zeiten der Hochkonjunktur am besten, während Rezessionen oftmals für kräftige Kursverluste sorgen. Tatsächlich kommt es aber mehr denn je auf die richtigen Geschäftsmodelle an, deren Erfolg nicht zwingend größenabhängig ist“, so Vorstand Kieckebusch.

Marktkenntnisse unabdingbar Bei der Auswahl von kleineren Unternehmen ist naturgemäß mehr Knowhow gefragt. Denn die kleineren Titel

Diejenigen, die Nebenwerte als willkommene Beimischung und möglichen Renditetreiber in ihrem Portfolio sehen, bieten sich entsprechende Fondslösungen. Eine Kurzbetrachtung aussichtsreicher Fonds zeigt, dass beispielsweise das Management des Small/Mid Caps-Fonds aus dem Hause Lupus alpha (Lupus alpha Smaller German Champions A) hierbei immerwährend eine gute Leistung erbringt. Auch die entsprechenden Fondslösungen der Allianz Global Investors und der DWS sind im Ranking oben zu finden. (ah) 89


INVESTMENTFONDS | INTERVIEW

» Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind beherrschende Themen unserer Zeit geworden – auch bei der Geldanlage. «

Gewinn mit Sinn Zum Ende eines sehr herausfordernden, schwierigen Jahres hatte die finanzwelt-Redaktion die Gelegenheit, mit dem „Pionier der ökologisch-ethischen Geldanlage“ Alfred Platow, Vorstandsvorsitzender der ÖKOWORLD AG, zu sprechen. Ein erhellender Dialog. finanzwelt: Immer mehr Anleger wollen mit ihrem Geld etwas Gutes tun und nachhaltig investieren. Die Fondshäuser ihrerseits überbieten sich quasi beim Rennen um entsprechende Produkte. Wie nehmen Sie die Situation wahr? 90

Alfred Platow» Prinzipiell ist die Entscheidung, dass ich mit meiner Investition nicht nur eine finanzielle Rendite generieren möchte, eine begrüßenswerte. Mehr Gewinn mit mehr Sinn, lautet eines unserer Mottos. Doch wie so oft im Leben, ist gut gemeint, nicht immer gut gemacht. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind beherrschende Themen unserer Zeit geworden – auch bei der Geldanlage. Aber welches Investment erfüllt diese Kriterien wirklich nachvollziehbar und glaubwürdig, wo wird es entsprechend gelebt oder springt man nur auf einen fahrenden Marketing-Zug finanzwelt 06 | 2020


» Was ÖKOWORLD anbetrifft, wir sehen uns nicht als der Aldi oder Lidl, der billige Discounter. Wir liefern Bioladenqualität ab. « auf, um Produkte beliebig zu verkaufen. Viele behelfen sich mit der Integration sogenannter ESG-Kriterien. Doch allzu oft bleiben soziale Gründe oder auch Governance-Aspekte außen vor und das Label Nachhaltigkeit verkommt zur bloßen Hülle. Insofern tun Investoren gut daran, hinter die Fassade mancher Investmentprodukte zu schauen und ihre Entscheidung sorgsam zu treffen. finanzwelt: ÖKOWORLD steht seit Unternehmensgründung für Investitionen, bei denen sich Gewinnorientierung und Achtsamkeit, respektive das Wohl unseres Planeten, in einzigartiger Weise ergänzen. Sie müssen nicht auf den „Nachhaltigkeits-Trend“ aufspringen. Platow» Fürwahr nicht und das würden wir auch nicht tun. Wir sind die einzige Kapitalverwaltungsgesellschaft in Europa, die seit jeher ausschließlich Fonds auflegt, die ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien entsprechen. Ein in sich stimmiges Investitionskonzept liegt der Anlage zugrunde, das transparent und nachprüfbar ist. An dieser Stelle verweise ich gerne auf unseren strikt getrennten Investmentprozess und die Bedeutung der hausinternen Research-Abteilung und des unabhängigen Anlageausschusses. Das unabhängige Expertengremium überprüft die ausgewählten Unternehmen, wählt die vom Fondsmanagement vorgeschlagenen Titel für das Anlageuniversum der ÖKOVISION-Fonds aus und überwacht diese fortlaufend. Am Ende dieser Kette steht die Investitionsentscheidung in ein Unternehmen, das zu den ‚Gewinnern der Zukunft‘ zählt. finanzwelt: Viele Mythen ranken sich mitunter um verantwortungsvolles, sinnstiftendes Investieren. In der Vergangenheit wurden gelegentlich hohe Kosten und eine unterdurchschnittliche Rendite bemängelt. Platow» Nachhaltig anlegen klingt ja gut, das geht aber bestimmt nur auf Kosten der Wertentwicklung. So oder so ähnlich lautete in der Vergangenheit die Reaktion von manchem privaten Investor, wenn es darum ging, das Vermögen allenfalls unter Berücksichtigung entsprechender Kriterien anzulegen. Dieses Vorurteil sollte inzwischen aus der Welt geschafft sein. Was ÖKOWORLD anbetrifft, wir sehen uns nicht als der Aldi oder Lidl, der billige Discounter. Wir liefern Bioladenqualität ab. Und diese Premiumqualität hat ihren Preis und spiegelt sich in unseren Kosten. Aber alle Performancezahlen, die wir veröffentlichen, sind natürlich nach Kosten. Das versteht sich von selbst. finanzwelt: Das nun ablaufende Jahr war besonders und hinterlässt Spuren. Der Kampf gegen die Corona-Pandemie ist noch nicht zu Ende. Welches Resümee ziehen Sie? Platow» Die aktuelle Situation, in der wir uns befinden, ist schwierig. Anlegerinnen und Anleger suchen in diesen

Zeiten umso mehr Alternativen für eine bessere Zukunft. Und werden fündig bei ÖKOWORLD, die seit mehr als vier Jahrzehnten für eine Vereinbarkeit von Glaubwürdigkeit, Menschlichkeit und emotionale wie auch lukrative Rendite steht. 2020 ist für unser Haus ein positives Jahr. Nicht zuletzt durch die Klimabewegungen der jüngeren Generation haben wir deutlich mehr Anteile verkauft als im Vorjahr. Die Anlegerinnen und Anleger wollen und müssen mit gutem Gewissen vorsorgen und das tun sie idealerweise mit den erprobten Anlagelösungen aus unserem Haus. Mittlerweile verwalten wir mehr als zwei Milliarden Euro und werden 2020 mit beachtlichen Nettomittelzuflüssen abschließen. finanzwelt: Beeindruckend! Und ideenreich bleiben Sie weiter – so wie mit Ihrem Rock‘n‘Roll-Fonds. Platow» Es stimmt uns sehr zuversichtlich, dass wir sowohl im Bereich der Sparkassen sowie im genossenschaftlichen Banksektor gute Absatzerfolge vorweisen können. Unsere Produkte treffen den Nerv der Zeit und sind eher Kassenschlager, weil sie auch eine emotionale Geschichte erzählen, um beim Rock‘n‘Roll-Fonds zu bleiben. In der Tat trifft der ÖKOWORLD Rock‘n‘Roll-Fonds den Geschmack des Zeitgeistes. Erwachsene über 50 und Senioren jenseits der 70 haben mittlerweile erkannt, dass es keinen Sinn mehr macht, ihr Erspartes auf dem Girokonto oder Sparbuch zu parken, zumal sie unter Umständen auch noch mit Negativzinsen bestraft werden. Vorsorge für die eigenen Kinder, jugendliche Erwachsene und Enkel und damit Gutes bewirken. Wir leben im Heute, denken aber an Morgen und das mit einer klaren Botschaft. Damit haben wir den Bogen zur Generation, die in den 60er oder 70er Jahren sozialisiert wurde. Frieden und Liebe sind zentrale Themen. finanzwelt: Verhält die Politik sich zu fahrlässig, indem sie sich vor den großen, kommenden Herausforderungen (Stichwort Klimaschutz) wegduckt und Probleme einfach vertagt? Platow» Leider zeigt sich, dass die Politik vielerorts versagt. Man stellt sich nicht den globalen Herausforderungen der Zeit und vertröstet uns. Stattdessen wacht die Jugend rund um den Globus auf und mischt sozusagen die Politiker auf, etwas in Sachen Klimaschutz zu tun. Es ist Punkt 12 oder bereits nach 12 Uhr, es bleibt nicht mehr viel Zeit. Insofern stimmt es unzufrieden und macht wütend, dass es oft zu lange dauert, bis sich etwas in die richtige Richtung bewegt. Es geht um unsere Zukunft. Alle sind gefordert, sich endlich aufzurappeln. Mit der Investmentphilosophie von ÖKOWORLD und der zugehörigen Fondspalette liegen Sie dabei richtig. So kann man Geld eine bewusste Richtung geben und damit auch seine Bedürfnisse und Wünsche klar und deutlich zum Ausdruck bringen. (ah) 91


INVESTMENTFONDS | OUT- UND UNDERPERFORMER

Bewährtes und Erfrischendes Für zarte besaitete Gemüter war das zu Ende gehende Kapitalmarktjahr nichts. Nein, 2020 wird seinen Platz in der Geschichte finden. Eine wahre Bergachterbahn. Und das lange nicht wirklich präsente Thema der Volatilität stand im Fokus. Im Frühjahr, aber auch im Spätherbst um den knappen Ausgang der US-Präsidentschaftswahl. Lagen Sie mit Ihren Empfehlungen für die Kunden richtig? Zum Jahresanfang war die Welt scheinbar noch in Ordnung. Zwar gab es vereinzelt kritische Stimmen, die mitunter schwerere Zeiten an den Kapitalmärkten vorhersagten. Doch die grundsätzliche Stimmung unter den Börsianern war ok. Am günstigen Umfeld für kapitalmarktnahe Finanzprodukte hatte sich wenig geändert. Nach zwei Monaten war diese Glückseligkeit aber schon vorbei. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie änderten sich die Vorzeichen. Im Laufe weniger Handelstage sackten die Kurse dramatisch ein. In der Spitze knickte der DAX um 35 % ein. Doch, oh Wunder, die Kurse haben bis zum September ihren Einbruch mehr als wettgemacht. Teilweise kletterten sie auf 92

neue Höchststände. Doch mit der „zweiten Welle“ und der erhöhten Unsicherheit im Markt gaben die Kurse wieder nach, so dass wir zum 05.11. um die 12.500 Zähler im DAX sehen. Wenn Sie bedenken, dass wir im Frühjahr pure Tristesse hatten und alles gen Süden tendierte, ist diese Entwicklung durchaus beachtlich. Doch welche Investmentlösungen und -produkte waren sehr nachgefragt? Mit welchen Empfehlungen lagen Sie richtig? Das Neugeschäft der offenen Publikumsfonds vollzog, laut Branchenverband BVI, im 1. Halbjahr einen Vorzeichenwechsel. Nach Abflüssen im Zeitraum Januar bis März von netto 11,4 Mrd. Euro erzielten die Fonds im 2. Quartal Zuflüsse von knapp 16 Mrd. Euro. Die Absatzliste im 2. Quartal führen Aktienfonds mit 9,8 Mrd. Euro und Mischfonds mit 5,8 Mrd. Euro an. Im 1. Quartal hatten beide Fondskategorien erhebliche Mittelabflüsse. Rentenfonds verzeichneten unter dem Strich im 1. Halbjahr moderate Zuflüsse, Geldmarktfonds Abflüsse. Werfen Sie nun einen Blick auf einzelne Regionen und/oder Sektoren, so fällt Folgendes auf. Die beiden Großmächte USA und China führen die finanzwelt 06 | 2020


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Rangliste der Best-Performer in 2020 an. Der Leitindex Dow Jones nähert sich allmählich den 30.000 Zählern an, wenngleich das laufende Jahr durchschnittlich verlief. Das natürlich auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, die auch in den USA massiv grassierte. Davon abgesehen sind die großen US-Techkonzerne zweifelsfrei die klaren Gewinner der Aktienmarktrally. Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet und Facebook befinden sich auf der Erfolgspur. Das war allerdings auch schon im vergangenen Jahr der Fall. Viele US-amerikanische Unternehmen sind Profiteure struktureller Trends und nachhaltig erfolgreich. Ablesbar auch am S&P 500-Index. Auch der „Feind“ im Osten, China, ist durchaus bei den Outperformern zu finden. Ein gigantisches Land, eine riesige Volkswirtschaft, die trotz ihrer teilweisen Öffnung in Richtung der freien Marktwirtschaft immer noch unübersichtlich, intransparent wirkt. Zwar hatte die globale Pandemie sehr wahrscheinlich hier ihren Ursprung, aber die Wachstumsraten liegen auch jetzt noch höher als in den etablierten Wirtschaftsräumen. Die Wirtschaft schrumpft nicht, sie wächst nur langsamer. Und das Land kam wohl verhältnismäßig gut durch die Pandemie. Indizes mit Schwerpunkt auf europäische Aktien kamen im globalen Kontext eher durchschnittlich bis unterdurchschnittlich durch das Jahr. So waren britischen Aktien eindeutig auf der Verkaufsliste, auch die Südeuropäer hatten arg zu kämpfen, was sich an den Börsen niederschlug. Deutschland behauptete sich im europäischen Vergleich (Large Caps hatten gegenüber den Mid/Small-Caps die Nase vorn); das gilt auch für die nordischen Märkte. Der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China,

weitere geopolitische Unruhen und ganz prominent die Auswirkungen der Corona-Krise sorgten hingegen größtenteils dafür, dass von einem Investment in Schwellenländer abgesehen wurde. Positiv ist auch weiterhin die Entwicklung von Immobilien-Aktien. Diese Branche bleibt großer Profiteur der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und des Niedrigzinsniveaus. Nicht grundlos sind Immobilien-Werte in den einzelnen Indizes aufgestiegen. Das schlägt sich auch in der BVI-Investmentstatistik nieder. Die Zuflüsse in offene Immobilienfonds bleiben hoch. Branchenbezogen bleiben Finanztitel differenziert zu betrachten. Zum Hintergrund: Insbesondere der deutsche Bankensektor weist im Vergleich zu anderen Staaten eine geringere Profitabilität auf. Die starke Ausprägung der Drei-Säulen-Struktur mit privaten Geschäftsbanken, öffentlich-rechtlichen Anbietern und Genossenschaftsbanken unterliegt einem tiefgreifenden Wandelungsprozess und ist in einem Konsolidierungspfad. Die deutschen Finanzinstitute stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Demgegenüber weisen französische und US-amerikanische Banken gute Berichtszahlen auf. Gemischte Fondslösungen, oftmals Lieblinge der Berater und ihrer Kunden, haben als Maß der Dinge etwas Kratzer bekommen. Um eine attraktive Rendite zu erwirtschaften, ist dabei Diversifikation über verschiedene Anlageklassen (Private Equity etc.) und Anlagestile vonnöten. Im März mussten einige erkennen, dass auch mehrere Anlageklassen gleichzeitig gen Süden tendieren. Insofern ist Multi Asset kein Freifahrtschein für stetige Erträge. Überlagert wurden diese regionalen Schwerpunkte von Megatrends wie der „Nachhaltigkeit“. ESG ist in allen Anlageklassen nicht mehr wegzudenken. Ob bei Aktien, Anleihen oder Immobilien, nachhaltiges Investieren hat auf die Überholspur eingebogen. Das wird auch 2021 so bleiben. Ein Revival erlebte auch das gelbe Edelmetall. Das zeigt auch eine Marktanalyse des Branchenverbandes World Gold Council. Demnach ist die Gold-Nachfrage, trotz leichter Schwäche im 2. Halbjahr, weiterhin vergleichsweise stark. Der Goldpreis notiert Anfang November bei circa 1.900 US-Dollar je Feinunze. Auftrieb erhielt er Marktkennern zufolge von der Abwertung des Dollars, die das Edelmetall für Investoren außerhalb der Vereinigten Staaten attraktiver macht. (ah)

Fazit 2020 forderte uns mehr denn je zuvor ab. Dem volatilen, leicht negativen Gesamttrend trotzten insbesondere US-Tech-Aktien und Immobilienfonds. Nachhaltigkeits-Investments waren ebenfalls sehr gefragt. Einen schweren Stand hatten insbesondere die Emerging Markets.

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INVESTMENTFONDS | JAPAN

Renditekick im Land der aufgehenden Sonne Das älteste Kaiserreich der Welt feiert ein Comeback. In der Vergangenheit oftmals abgeschrieben und mit einem dümpelnden Aktienmarktgeschehen, hat Japan Boden gut gemacht. Die Zinsen sind seit ewigen Zeiten quasi nicht mehr vorhanden, der Kapitalmarkt läuft verhältnismäßig gut. Das trotz Corona und einem überdurchschnittlichen Wirtschaftseinbruch. In einem breit diversifizierten Portfolio kann das Land der ältesten Monarchie für Ihre Kunden weiter ein attraktives Asset mit vermeintlich lukrativen Renditen sein. Mit Blick auf den japanischen Markt ist diese Headline vielsagend. „Japans Zentralbank hält an lockerer Geldpolitik unverändert fest“, so das Handelsblatt Ende Oktober. Das wirkt durchaus beruhigend, denn diese Strategie fährt die Notenbank bereits seit knapp acht Jahren, um einer möglichen Deflation entgegenzuwirken. Zugegeben, von einem Inflationsziel von 2 % ist man in Tokio noch weit entfernt. Ob es kurz- bis mittelfristig erreichbar ist, steht indes in den Sternen. Anfang/Mitte November pendelt der japanische Nikkei 225 um die 25.000 Punkte. Ein Höchststand seit mehreren Jahren. Und die Kurse an der

Daisuke Nomoto Leiter japanische Aktien Columbia Threadneedle

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Tokioter Börse dürften weiter steigen, prophezeien einige Experten im Herbst 2020. Das „Land des Lächelns“ steht wieder auf der Kaufliste und gehörte im laufenden Jahr zu den Top-Performern. Geht die positive Story in die Verlängerung? Welche Gründe lassen sich hierzu anführen?

Aufwind hat diverse Gründe Fakt ist, die Bank of Japan hat bereits im Frühjahr ihre Maßgabe des unbegrenzten Ankaufs von Staatsanleihen bestätigt, zudem ihre Käufe von börsengehandelten Fonds ausgeweitet und weitere großvolumige Darlehensprogramme aufgelegt. Letzteres insbesondere für von der Corona-Pandemie hart getroffene Unternehmen. „Japans Wirtschaftsleistung ist weniger stark zurückgegangen als die aller anderen großen Länder, weil die Auswirkungen der COVID-Pandemie am geringsten waren – ohne Abschottung und mit einer minimalen Sterblichkeitsrate. Von April bis Juni ging das BIP nur um etwa 7 % zurück, gegenüber über 10 % in anderen großen Volkswirtschaften. Von Juli bis September haben sich die Verbraucherstimmung, die Umsätze auf

Richard Kaye Fondsmanager Comgest Growth Japan

bestehender Verkaufsfläche im Einzelhandel, der im Diffusionsindex erfasste Optimismus der Hersteller und die Investitionspläne deutlich verbessert“, so Richard Kaye, Fondsmanager des Comgest Growth Japan. Japans neuer Premierminister Yoshihide Suga lässt auf weitere Strukturreformen hoffen, insbesondere bei der Digitalisierung und im Finanzbereich, unterstreichen Experten von Nikko Asset Management. Strukturreformen, insbesondere auch betreffend der Corporate Governance, machen japanische Aktien nach Ansicht der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments attraktiv. „Die zahlreichen Überarbeitungen der Kodizes haben die Führungsgremien japanischer Unternehmen dazu veranlasst, sich stärker mit Rentabilität und Kapitaleffizienz auseinanderzusetzen als in der Vergangenheit“, schreibt Daisuke Nomoto, Leiter für japanische Aktien bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar. In der Folge ist die Eigenkapitalrendite japanischer Unternehmen deutlich gestiegen, so dass der Vorsprung europäischer Unternehmen schrumpfte. Damit nicht genug. Hinzu kommt, dass eine künftige USAdministration unter Joe Biden dem Freihandelsabkommen zustimmen. Das würde bei japanischen Unternehmen und Investoren für gute Stimmung sorgen und Japans Wirtschaft weiter ankurbeln. Ein entsprechendes Abkommen mit der EU gibt es seit 2019. Japans Exporte sind indes im September deutlich geringer gesunken als noch in den Vormonaten, so das Finanzministerium. Die Zahlen deuteten darauf hin, dass der Druck auf die Wirtschaft allmählich geringer ist, wurde argumentiert. Die Exporte nach China, dem größten Handelspartner Japans, nahmen um 14 % zu; der stärkste Anstieg seit mehr als 2,5 Jahren. Überhaupt könnte sich der Eindruck bestätigen, dass die bilateralen Beziehungen zwischen China und Japan auf einem guten Weg sind. Nach japanischen Angaben betonte der neue Premier Suga, dass stabile Beziehungen zwischen den beiden Ländern „nicht nur bilateral extrem wichtig“ seien. Ein gutes Verhältnis ist auch wichtig, damit chinesische Touristen Japan als Reisefinanzwelt 06 | 2020


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ziel wählen. Vor der Pandemie machten Chinesen fast 40 % aller Japan-Besucher aus. Zudem beliefern japanische Unternehmen Chinas Exportfabriken mit Produktionsanlagen und Materialien. Doch was ist mit der Alterung der japanischen Gesellschaft, auf die immer wieder gebetsmühlenartig hingewiesen wurde? Die Alterung der Gesellschaft ist zweifellos fortgeschritten. Zur Jahrtausendwende gab es noch 86,5 Millionen Japaner im erwerbsfähigen Alter; inzwischen sind es nur noch rund 69 Millionen. Japaner haben laut OECD die höchste Lebenserwartung der Welt. In Vorbereitung auf die zunehmende Alterung der Gesellschaft ist der Arbeitsmarkt im Wandel, wenngleich hier durchaus noch weiteres Reformpotenzial besteht. Der Anteil von Frauen und Rentnern unter den Erwerbstätigen ist seit Start der legendären Abenomics 2013 deutlich gestiegen. Aber auch die vermeintlich nachteilige demografische Entwicklung konnten sich Unternehmen zunutze machen und mit Produkten und Dienstleistungen für ältere Menschen zu entsprechenden Weltmarktführern werden, argumentieren Experten von Nomura. Insofern durchaus positive Aspekte, die den Markt beflügeln könnten. „Japans Aktienmarkt hat sich also besser entwickelt als der weltweite Markt, obwohl dies selten bemerkt wird: Aktiv gemangte japanische Aktienfonds schlagen seit fünf Jahren den US-amerikanischen S&P500 und den MSCI All Country World“, wirft Fondsmanager Kaye in diesem Kontext ein. Und nicht zuletzt gibt es Weltmarktführer japanischer Herkunft – elektronische Komponenten, Automatisierung, Robotik sind Bereiche, bei denen man international ganz weit vorne mitspielt. Um Ihren Kunden etwas Fernost ins Depot beizumischen, können Sie aus dem Vollen schöpfen. Jedes große Investmenthaus ist mit einigen Japan-Aktienfonds auf dem Markt. Stock-Picking kann ein Motto der Stunde sein, zumal insbesondere Small-Caps in den vergangenen Jahren außerordentlich gut gelaufen sind. Wollen Sie nur an der reinen Indexentwicklung partizipieren, lohnt sich auch ein Blick auf entsprechende ETFs. (ah)


INVESTMENTFONDS | KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Revolutionäres

Die Welt im Wandel – die Chancen der Technik sinnhaft nutzen. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte laut Berechnungen der Wirtschaftsprüfer von PwC allein aufgrund KI-basierter Lösungen bis zum Jahre 2030 um mehr als 10 % steigen. Das entspricht umgerechnet einer Steigerung um 430 Mrd. Euro. Zweifellos hat KI das Potenzial, Branchen und Sektoren disruptiv zu verändern. Das bedeutet, dass Firmen, die sich nicht schnell genug anpassen und die neuen Technologien adäquat einsetzen, Gefahr laufen, von der Konkurrenz überholt zu werden. Digitale Assistenten, Chatbots – bis vor wenigen Jahren waren das weitgehend noch „Fremdworte“, heute sind sie überall zu finden und werden eingesetzt. Worin liegt der Vorteil? Nun, prozessual legen Algorithmen selbstständig fest, Entscheidungen zu fällen. Im Umkehrschluss bedeutet das, ein auf der KI-Technologie basiertes System verfügt weder über Verstand, sondern muss über eine große Datenmenge gespeist werden (maschinelles Lernen). Emotionen werden völlig ausgeblendet. „Perspektivisch könnte KI selbstständig eine gesamte Vermögensverwaltung steuern. Schon jetzt betreibt der weltgrößte Vermögensverwal96

ter BlackRock über vier Rechenzentren das Analysesystem Aladdin. Dieses verarbeitet eine täglich wachsende Menge historischer Daten und wählt aus der Vielzahl möglicher Szenarien die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit aus“, sagt Hagen Ernst, stellvertretender Leiter des Bereichs Research & Portfoliomanagement bei der DJE Kapital AG. „Für uns geht es darum, mittels eines selbstlernenden Systems, das sich KI-Algorithmen zunutze macht, intelligente Anlageentscheidungen zu treffen“, betont Pablo Hess, Portfoliomanager des Tungsten TRYCON Basic Invest HAIG. Unmengen Daten ins System einzupflegen, die dann die Grundlage für eine Anlageentscheidung bilden, klingt fernab zusätzlichen menschlichen Zutuns sehr anspruchsvoll. Künstliche Intelligenz ist ein Wachstumsmarkt, zugleich gibt es noch nicht so viele Fonds, die ausschließlich auf KI setzen. Natürlich enthalten auch ganz normale TechnologieFonds das eine oder andere Unternehmen, das sich auf KI- oder Big-Data-Themen fokussiert. Der Anspruch ist klar umrissen: „Unser Ansinnen ist es, positive Ergebnisse mit geringer Abhängigkeit von Aktien- und Anleihemärkten zu erwirtschaften. Die Korrelation mit traditionellen Assetklassen liegt im Bereich unter 0,2 bzw. praktisch bei null. In der Drawdown-Phase bis März dieses Jahres, in der viele Fonds erhebliche Verluste hinnehmen mussten, reagierte unser System sehr sachlich und konsequent, ohne emotionale Befangenheit“, bemerkt Michael Günther, ebenfalls Portfoliomanager des Tungsten TRYCON Basic Invest HAIG. KI ist ein vielschichtiges Thema, das langsam aus den Kinderschuhen entwächst und verstärkt Einzug in die Asset Management-Branche hält. (ah) finanzwelt 06 | 2020

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Künstliche Intelligenz (KI) versucht, menschliches Handeln durch Maschinen nachzubilden. KI gilt als Schlüsseltechnologie und das nicht erst seit dem Digitalisierungsschub. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Das Wachstumspotenzial riesig. Auch die Finanzbranche bedient sich zunehmend des Einsatzes Künstlicher Intelligenz. Insbesondere bei abrupten Kursrücksetzern könnte die Implementierung dieser Technik erfolgversprechend sein.


INVESTMENTFONDS | INTERVIEW

Der Fonds wird mit sehr viel Kontinuität gemanagt Deutschland befand sich im November im Teil-Lockdown. Industrieverbände bewerten den Kurs überwiegend positiv, andere Branchen leiden hingegen darunter. finanzwelt sprach zu den allgemeinen Wirtschaftsaussichten und zur Ausrichtung seines Fonds mit Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des Fidelity Germany Fund. finanzwelt: Dank massiver Staatshilfen ist die deutsche Wirtschaft bisher relativ gut durch die Corona-Krise gekommen. Wie schätzen Sie die weitere Konjunkturentwicklung ein? Christian von Engelbrechten» Die staatlichen Hilfen für Unternehmen und Arbeitnehmer haben in der Tat dazu beigetragen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzuschwächen. Das war sowohl an den Stimmungsindikatoren, den Wirtschaftsdaten als auch am Dax zu sehen. Der neuerliche Lockdown im November wird die Konjunkturentwicklung wieder dämpfen. Insofern bleibt die Situation aufgrund der weiteren Virusentwicklung sehr dynamisch. Hinzu kommt die Frage der Impfstoffe oder ob wir weitere Interventionen der Zentralbanken und Regierungen sehen werden. Ich denke aber, dass sich die Erholungsdynamik aus dem Frühjahr nicht nur wegen der steigenden Infektionszahlen nicht fortsetzen wird. Es kommen auch andere Risikofaktoren dazu, wie Insolvenzen, Kreditbelastungen und die gestiegene Arbeitslosigkeit.

finanzwelt: Wie haben Sie Ihren Fonds zum Zeitpunkt des heftigen Kursrückschlags im Frühjahr gemanagt? Hat Ihnen diese Situation zu Krisenbeginn keine Angst gemacht? von Engelbrechten» Angst ist nie ein guter Ratgeber, schon gar nicht als Fondsmanager. Es gilt Ruhe zu bewahren und sich weiter auf die Fundamentaldaten zu konzentrieren, sich Gedanken über die langfristigen Auswirkungen zu machen. Konkret sieht das so aus, dass ich durch jede Position im Fonds durchgegangen bin und geprüft habe, ob das Unternehmen die Bilanzstärke und Liquidität hat, um durch die Krise zu kommen. Außerdem habe ich mir die Resilienz der Umsätze angeschaut und welche Auswirkungen Umsatzrückgänge durch Fixkosteneffekte auf die Gewinne und CashFlows haben können. Im letzten Schritt geht es dann noch darum, die langfristigen Aussichten mit den Bewertungen zu vergleichen. Auf Basis dessen haben sich dann Anpassungen im Portfolio ergeben. finanzwelt: Sind Sie Ihrer bisherigen Übergewichtung in den Bereichen Software, IT und Gesundheit treu geblieben? von Engelbrechten» Ja. Die von Ihnen genannten Bereiche sind einfach klassische Wachstumssektoren und solche stelle ich in meinem Fonds in den Vordergrund. Zum Beispiel bei Banken oder Grundstoffunternehmen finde ich eher seltener Unternehmen, die meine Kriterien erfüllen. Beispielsweise, was die Höhe der Kapitalrenditen angeht. Ich bin da aber nicht dogmatisch: Wenn ein Titel kein Wachstumswert in Reinform ist, aber andere Anforderungen erfüllt, nehme ich ihn trotzdem auf. Wie die Allianz, deren Wachstumspotenzial eher durchschnittlich ist. Dafür passt das langfristige Renditepotenzial, weil die Aktie günstig bewertet ist und auch die Dividendenrendite attraktiv ist. finanzwelt: Ihr Fonds (1 Mrd. Euro AuM) ist stets in den Top 10 zu finden. Worauf basiert Ihr „Erfolgsgeheimnis“? von Engelbrechten» Man muss sich vor Augen führen, dass seit 2010 die Wirtschaft nur niedrig wächst. Mein Anlagestil setzt vor allem auf Unternehmen, die trotzdem beständig ihre Gewinne steigern und überdurchschnittlich stark wachsen. Solche Unternehmen sind besonders gefragt und das kommt dem Fonds zugute. Die starke Analystenplattform bei Fidelity hilft dabei, die Unternehmen zu analysieren und die langfristen Fundamentaldaten zusammen mit der Bewertung einzuschätzen. Zudem wird der Fonds mit sehr viel Kontinuität gemanagt. (ah)

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VORSCHAU

Auf diese Themen können Sie sich in der ersten Ausgabe des neuen Jahres freuen

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Maklerpool- und Haftungsdach-Navigator Für die meisten Makler sind Anbindungen an Pools und Haftungsdächer unentbehrlich. Eine Übersicht über die unterschiedlichen Angebote bietet unser Maklerpool- und Haftungsdach-Navigator.

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Dow Jones und USA Neues Jahr, neuer Präsident: Am 20. Januar wird Joe Biden als 46. US-Präsident vereidigt. Welche Wirtschaftspolitik ist unter dem ehemaligen Obama-Vize zu erwarten und wohin werden die Weltmacht und ihr wichtigster Aktienindex steuern?

Pflicht zur Nachhaltigkeitsberatung Foto: © rh2010 - stock.adobe.com

Aufgrund einer EU-Vorschrift müssen Sie ab 10. März Ihren Kunden im Beratungsgespräch zu dessen Vorstellungen zum Thema Nachhaltigkeit befragen und passende Produkte anbieten. Wie können Sie sich am besten auf das Thema vorbereiten?

IMPRESSUM CHEFREDAKTION Lenard von Stockhausen (lvs) stockhausen@finanzwelt.de ART DIRECTOR wirkungswerk Werbeagentur Jan Risch Jonas Reggelin Yannick Reggelin kontakt@wirkungswerk.com BILDREDAKTION Sabrina Henkel s.henkel@finanzwelt.de ANZEIGENLEITUNG Uschi Meinert meinert@finanzwelt.de LEKTORAT/LESERSERVICE Angela Schnell schnell@finanzwelt.de

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REDAKTION Christian J. Enpich (cje) redaktion@finanzwelt.de Alexander Heftrich (ah) a.heftrich@finanzwelt.de Sebastian Hoffmann (sh) shoffmann@finanzwelt.de Armin Huber (ahu) huber@finanzwelt.de Hans-Dieter Meyer (hdm) redaktion@finanzwelt.de AUTOREN DIESER AUSGABE Günter Giese (gg) Marc Oehme (mo) Wolfgang Thust Maximilian Weiss

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Kleingewerbe – Von der Stange geht nicht

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Wahrnehmbare Expertise – Interview mit Christian

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Elementarversicherung – Kalte Dusche

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Wassersicherungen – Wasser sucht sich seinen Weg

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Digitalisierungs-Status Quo im Vertrieb – die aktuelle Studie, Teil 2

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Policen für den Skiurlaub – Schau´n mer mal

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Altersversorgung – Das große Vergessen

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Unfallversicherung – Völlig neu gedacht

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Beratung

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Cyber-Versicherung – Unternehmen im Blindflug

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creditshelf AG

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publity AG – Pionier am digitalen Immobilienmarkt

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Familienunternehmen – Leuchttürme in schwerer See

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FinTechs & InsurTechs – Der Mensch ist nicht ersetzbar

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BCA AG – POWER ON – Alles für die digitale

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Für den Vermittler ist professionelles Marketing

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VersOffice

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Für die Zukunftsfähigkeit des Marktes ist die Digitalisierung im Versicherungsbereich unabding bar“ – Interview mit Klaus Brodbeck, Mitglied der

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Die Stimmen der Branche 2020

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