Monatsmagazin des Handelsund Dienstleistungsverbandes Südtirol hds-bz.it
magazin #3/23 Italienische Post AG –Versand im Postabonnement–G.D. 353/2003 (konv. Ges. Nr. 46, 27.02.2004) Art. 1, Abs. 1, CNS BOZEN · Jahrgang LXXI · 3/2023 · IR/IP · monatlich we are economy Das Thema Metaverse ist aktuell in aller Munde. Potenzial oder Luftschloss?
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Digital und lokal
„Modernisieren und wettbewerbsfähiger werden!“ Euer Wirtschaftsverband unterstützt mit verschiedenen Maßnahmen vor allem Einzelhandelsbetriebe, um diese in eine technologisierte und digitalisierte Zukunft zu begleiten und weiterzuentwickeln. Das Land gewährt auch heuer Digitalisierungsbeiträge (mehr dazu auf S. 9).
Die Steigerung der digitalen Kenntnisse und Dienstleistungen ist für die Modernisierung und Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe im Handel, aber auch in der Gastronomie, unumgänglich. Der Wandel der vergangenen Jahre macht die Notwendigkeit der Ergänzung von traditionellen Tätigkeiten durch die digitalen Technologien unumgänglich. Auch um die lokalen Kreisläufe und den lokalen Konsum anzukurbeln und zu fördern, ist eine Neuorientierung vonseiten der Unternehmen in Sachen Digitalisierung und neuer Vertriebswege notwendig.
Gleichzeitig mit digital, will euer Wirtschaftsverband auch das Lokale weiter fördern und ausbauen – ganz nach dem Motto: „Unseren Lebensraum und unsere Orte beleben!“ In diesem Sinne wird die Förderung vonseiten des Landes für die Aufrechterhaltung des einzigen bzw. Eröffnung des ersten Nahversorgers auch heuer weitergeführt (mehr dazu auf S. 8).
Die Bestätigung dieser besonderen Maßnahme ist ein starkes Signal vonseiten der Landespolitik, die es verstanden hat, welche gesellschaftliche und soziale Rolle der Einzelhandel gerade in peripheren Gegenden spielt. Die Nahversorgung garantiert nicht nur Arbeitsplätze vor Ort, sondern fungiert als Treffpunkt für die Bevölkerung, bindet die Kaufkraft im Ort und trägt somit insgesamt zur Lebensqualität bei.
Es braucht eben beides: digital und lokal!
titelgeschichte
Metaverse ist in aller Munde
aktuelles
Südtirols neue Handelsfachwirte
bezirke
Gesichter der Marke we
fachgruppen
Interview mit Dr. Thomas Oberhofer
recht und gewerkschaften
Betriebliches Welfare
weiterbildung
Verkaufskurs für Quer- und Neueinsteiger
rechtsberatung
Bestellungen im Geschäftslokal
steuerberatung
Haushaltsgesetz 2023
REDAKTION, VERWALTUNG UND WERBUNG: 39100 Bozen, Mitterweg 5, Bozner Boden, T 0471 310 308/309, F 0471 310 396, pr@hds-bz.it, www.hds-bz.it VERANTWORTLICH IM SINNE DES PRESSEGESETZES UND VERANTWORTLICHER SCHRIFTLEITER: Dott. Mauro Stoffella (Bereichsleiter Kommunikation) REDAKTION: Dott. Sergio Colombi, Manuela Seebacher GRAFISCHES KONZEPT: Gruppe Gut – www.gruppegut.it TITELBILD: Adobe Stock GRAFIK: Stefano Hochkofler FOTOS: Adobe Stock, effektiv/ Wolfgang Prast, gettyimages, Karriere Südtirol/Zulupictures, Alfred Tschager DRUCKEREI: Athesia Druck GmbH – Weinbergweg 7 – 39100 Bozen AUFGEGEBEN AM 21. FEBRUAR 2023
Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen zurückzuweisen. Die in Gastartikeln wiedergegebene Meinung muss nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. HERAUSGEBER: hds Servicegenossenschaft – Bozen, Sped. im P.A. – 45% - Art. 2. Absatz 20/b, Gesetz 662/96, Filiale Bozen, Eintragung Landesgericht Bozen Nr. 50/51 – Rep. 27256. Eintragung ROC Nr. 14101. Angeschlossen der USPI Unione Stampa Periodica Italiana
editorial
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Philipp Moser, Präsident Wirtschaftsverband hds
hdsmagazin #3/23
Potenzial oder Luftschloss?
Das Thema Metaverse ist aktuell in aller Munde. Erste (große) Handelsunternehmen machen vorsichtige Gehversuche. Der Handel steht einem Einstieg in diese Welt offen gegenüber und hat eindeutige Präferenzen, welche Anwendungen er später nutzen möchte – so eine Studie des EHI Retail Institute aus Köln. Aber auch Achtung vor den Gefahren.
Welche Rolle spielt Metaverse bereits im Handel, und wie sind die Aussichten für die Zukunft? Die digitale und interaktive Umgebung bietet für den Sektor künftig eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten. Darin können User als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder shoppen. Es handelt sich aber nicht um ein Paralleluniversum zur echten Welt – alles ist eins.
So reichen die potenziellen Anwendungsszenarien aus Sicht der Handelsunternehmen von dreidimensionalen Produktvorführungen bis hin zur besseren Markenwahrnehmung durch Gamification.
Noch nicht bekannt
Das EHI Retail Institute hat dazu für eine Studie 433 Entscheider des deutschsprachigen Handels befragt, die unterschiedlichsten Branchen angehören. Das Ergebnis fällt auf den ersten Blick eindeutig aus: Der Metaverse-Begriff ist zwar 78,1 Prozent der Befragten persönlich geläufig, aber 71,5 Prozent erklären, dass das Thema in ihren Handelsunternehmen nicht bekannt ist. Zudem halten 96 Prozent die heutige Relevanz von Metaverse in ihren Handelsunternehmen für gering.
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Das Thema Metaverse ist aktuell in aller Munde.
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Zwischenmenschliche Beziehungen leiden, und soziale Kontakte gehen zurück.
Mittel- und langfristig schätzen die Befragten die Bedeutung jedoch höher ein. Sechs von zehn Befragten glauben, dass sich Metaverse aufgrund der spannenden und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten durchsetzen wird. Die Bedeutung innerhalb der Handelsunternehmen wird vermutlich in den nächsten fünf bis zehn Jahren zunehmen. Dabei überrascht es, dass schon in fünf Jahren gut jedes vierte Handelsunternehmen in Metaverse-Anwendungen investieren könnte.
Eine Herausforderung
Innovative Handelsunternehmen konnten bereits Erfahrungen mit Technologien wie mit der erweiterten Realität (Augmented Reality) – also das Einfügen digitaler Elemente in die reale Welt direkt auf einem
Müllabfuhr für alle
Barcelona bittet mit einer Amazon-Abgabe den Onlinehandel zur Kasse. Ab Frühjahr sollen große Onlinehändler, die Endkunden direkt beliefern, 1,25 Prozent ihres Gewinns an die Stadt abführen. Demnach sind 26 Händler mit insgesamt 200 Millionen Euro Umsatz betroffen, allen voran Amazon. Ende Februar soll der Stadtrat über die geplante Abgabe entscheiden. Als Grund wird die Nutzung öffentlicher Flächen durch die Zusteller genannt. „Dass ein Päckchen, das 300 Gramm wiegt, von einem tonnenschweren Fahrzeug ausgeliefert wird, kann sich diese Stadt nicht leisten“, erklären die städtischen Entscheidungsträger. Diese wollen mit den Abgaben auch lokale Geschäfte unterstützen: „Wir wollen die steuerliche Gleichheit von lokalen Händ-
Bildschirm oder in einer Brille – oder 3D sammeln und haben diese in ihren Onlineshops oder Apps integriert.
Eine wahre Herausforderung: Denn wer beim Einstieg ins Metaverse-Geschäft erfolgreich sein will, sollte die technologischen Voraussetzungen schaffen, das Personal mit Fachkenntnissen ausstatten und Akzeptanz bei den Konsumenten erzeugen Dazu braucht es Mut, Willen und Innovationsgeist sowie die Bereitschaft, Ressourcen und Budget bereitzustellen. Die Wirtschaftlichkeit von Metaverse-Anwendungen sowie der unternehmensinterne Widerstand zählen zu den größten Herausforderungen.
lern und dem Onlinehandel.“ Die traditionellen Geschäfte zahlen unter anderem Immobiliensteuer für ihre Lokale sowie allerlei Abgaben für Müll und Straßenreinigung, während die Zusteller bisher frei ausgingen. Im Sinne gleicher Wettbewerbsbedingungen eine für viele andere Städte nachahmenswerte Maßnahme.
Mauro Stoffella, Bereichsleiter Kommunikation mstoffella@hds-bz.it
hdsmagazin #3/23 titelgeschichte
Fortsetzung auf Seite 6
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Die Wirtschaftlichkeit von Metaverse-Anwendungen sowie der unternehmensinterne Widerstand zählen zu den größten Herausforderungen.
In welche Anwendungen würden laut Studie die Händler investieren? Mit 77,3 Prozent würden die meisten der befragten Händler auf die virtuelle Beratung zurückgreifen. 75,4 Prozent würden ihre Produkte dreidimensional präsentieren und 69,2 Prozent würden im virtuellen Raum auch Werbung schalten. Auch einer Erweiterung des stationären Einkaufs um virtuelle Erlebnisse durch Virtual Reality-Brillen steht der Handel positiv gegenüber (67,9 Prozent). Fast 80 Prozent geben an, dass Händler durch ihre Metaverse-Präsenz Marketingziele – wie eine höhere Markenbekanntheit oder ein besseres Image – verfolgen können. Etwa zwei Drittel glauben auch an ökonomische Ziele (wie etwa Umsatzsteigerungen oder Kosteneinsparungen), die sie durch Metaverse erreichen können. Über die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass Metaverse auch ökologisch sinnvoll sein kann, indem sich Ressourcen einsparen lassen. Ein Großteil der Befragten sieht zudem die Chance, neue Zielgruppen und Geschäftsfelder zu erschließen. Ebenso könnten nach ihren Einschätzungen neue Leistungen im Metaverse vorab kosteneffizient, risikoarm und zielgruppensicher getestet und entwickelt werden.
Die Befürchtungen
Nach Meinung der Händler birgt Metaverse allerdings auch Gefahren. Fast zwei Drittel befürchten, dass sie in ein vergleichbares Kräftemessen wie heute mit Google, Amazon & Co. geraten, sobald sich ein Metaverse-Anbieter am Markt durchsetzt. Einige Teilnehmende rechnen darüber hinaus mit gesamtgesellschaftlichen Gefahren: So könnten die zwischenmenschlichen Beziehungen leiden, soziale Kontakte zurückgehen und sich Menschen durch die künstlichen Welten von der physischen Welt entfremden. Genau diese Mehrwerte, für die gerade der stationäre Handel bekannt ist und bisher erfolgreich gemacht hat. Nach Ansicht der Händler eignet sich Metaverse als gute Ergänzung zu Onlineshops. Für über 80 Prozent kann es Onlineshops sinnvoll flankieren. Dass es die bisherigen Onlineshops gänzlich ersetzen kann, denken nur 27,8 Prozent. Vielmehr ist Metaverse für 52 Prozent als Onlinemarktplatz vorstellbar. In ihren Antworten schildern mehrere Teilnehmende, Metaverse könne als Bindeglied die physischen und virtuellen Welten wechselseitig erweitern und neue Omnichannel-Erlebnisse schaffen.
Mehr als nur ein Hype?
Der Handel hat mit dieser Studie klar signalisiert, dass er offen gegenüber einem Einstieg ins Metaverse ist. Die Anbieter müssen nun konkret werden, für die Handelsunternehmen realistische und mehrwertstiftende Beispiele erstellen und sie damit überzeugen.
Dabei sollten sie dem Handel belastbare und realistische Prognosen zur Wirtschaftlichkeit mitbringen und die Unsicherheiten auflösen. Außerdem müssen sie die technischen Grundvoraussetzungen (zu erschwinglichen Preisen) schaffen, das Handelspersonal mit dem notwendigen Fachwissen ausstatten und die Konsumenten für das Metaverse begeistern. Bis dorthin ist es noch ein langer Weg: Gerade einmal 4,9 Prozent glauben, dass ihr Unternehmen die notwendige Expertise hat, um ins Metaverse-Geschäft einzusteigen. Und über die Hälfte hat bisher gar kein Personal mit entsprechender Expertise.
mstoffella@hds-bz.it
hdsmagazin #3/23
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Die Ziele
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Die digitale und interaktive Umgebung bietet für den Sektor künftig eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten. Darin können User als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder shoppen.
FRISCH AN DEN START
Startschuss für den nächsten Diplomlehrgang, der wiederum vom Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung gemeinsam mit dem hds angeboten wird, war im Februar. Im Bild die motivierte neue Gruppe angehender Handelsfachwirte.
Neue Handelsfachwirte hat das Land
Gelungene Kooperation mit dem Wirtschaftsverband hds. Der Handel unterliegt einem enormen Wandel. Die Ansprüche der Kunden haben sich in der zunehmend digitalen und globalisierten Welt stark verändert. Um für diese und weitere Herausforderungen gerüstet zu sein, braucht es neue Unternehmensund Führungskompetenzen im Vertrieb.
Neue Kompetenzen
„Diese Kompetenzen zu entwickeln, ist das Ziel des Diplomlehrgangs Handelsfachwirt und Handelsfachwirtin“, erklärt die Direktorin im Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, Cäcilia Baumgartner, Mitte Jänner bei der Diplomübergabe an die Absolventinnen und Absolventen des Lehrgangs „Handelsfachwirt/-in“ (im Bild).
Der einjährige, berufsbegleitende Lehrgang umfasste 360 Kursstunden und fand in Kooperation mit dem Wirtschaftsverband hds statt. Präsident Philipp Moser zeigt sich von der Wichtigkeit der Ausbildung überzeugt: „Wir brauchen Unternehmensnachfolger, Jungunternehmer, Filialleitende und Start-up-Gründer und -Gründerinnen, die für verantwortungsvolle Aufgaben innerhalb eines Handels- und Dienstleistungsbetriebes gerüstet sind.“
Innovative Marketingkonzepte
Unternehmer Ulrich Wallnöfer war maßgeblich an der Neukonzeption des Fortbildungsabschlusses, den es in Südtirol bereits seit dem Jahr 1999 gibt, beteiligt. Er sagte bei der Diplomüber -
gabe: „In einer zunehmend digitalen Welt haben sich die Ansprüche der Kunden stark verändert: Sie verlangen nach neuen Marketingkonzepten auf betrieblicher Seite.“ Zentral war für die Ausbildungsverantwortlichen der Transfer des Gelernten in das eigene Unternehmen. Daher ist es ein wichtiger Baustein des Prüfungskonzepts, dass die Teilnehmenden erlernte Kenntnisse und Instrumente in einer schriftlichen Praxisarbeit direkt in die eigene berufliche Praxis übertragen.
Breite Fächerpalette
Die Palette der Themen des Lehrgangs reichen von Unternehmensführung und -steuerung, Kommunikation über Handelsmarketing, Einkauf und Logistik, Vertrieb bis hin zu Projektmanagement. Ein besonderer Akzent liegt auf E-Commerce und Onlinemarketing. Auch Betriebsbesichtigungen im In- und Ausland waren vorgesehen. Zahlreiche Referentinnen und Referenten sind oder waren selbst im Handelssektor tätig und kennen daher die Branche aus der Praxis.
Der Fortbildungslehrgang schließt mit einem Diplom ab, das in der Südtiroler Handelsordnung verankert ist und dem bundesdeutschen Konzept für die Handelsfachwirte-Ausbildung entspricht. Die 13 Absolventen sind nun bereit für neue Herausforderungen, ob im Einzelhandel, Großhandel oder Onlineverkauf.
enardin@hds-bz.it
hdsmagazin #3/23 aktuelles
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Nahversorgungsförderung Land Südtirol
Resümee 2022
Beitragssumme erhöht. Die Förderung für die Aufrechterhaltung des einzigen bzw. Eröffnung des ersten Nahversorgers wird auch heuer weitergeführt. Das hat die Landesregierung in ihrer letzten Sitzung beschlossen. Zudem wurde die Beitragssumme für die Aufrechterhaltung erhöht. „Die Bestätigung dieser besonderen Maßnahme ist ein starkes Signal vonseiten der Landespolitik, die es verstanden hat, welche gesellschaftliche und soziale Rolle der Einzelhandel gerade in peripheren Gegenden spielt“, freut sich der Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser. „Die Nahversorgung garantiert nicht nur Arbeitsplätze vor Ort, sondern fungiert als Treffpunkt für die Bevölkerung, bindet die Kaufkraft im Ort und trägt somit insgesamt zur Lebensqualität bei.“
„Im vergangenen Jahr waren es 74 Betriebe, die für einen Gesamtbetrag von rund 800.000 Euro für die Aufrechterhaltung eines Nahversorgungsdienstes in Südtirol gefördert wurden”, bestätigt Moser. „Ein klares Zeichen, dass diese direkte Unterstützung gefragt und notwendig ist, um die Lebendigkeit unserer Orte und des ländlichen Raums zu stärken. Gemeinsam mit anderen ortsgebundenen Tätigkeiten wie Gastronomie und Dienstleistungen sorgt der Handel für attraktive Dörfer, sei es für die lokale Bevölkerung als auch für die Gäste”, betont Moser.
Die Details
Die Beitragshöhe für die Aufrechterhaltung bestehender Nahversorgungsbetriebe wird von derzeit maximal 9000 Euro auf bis zu 11.000 Euro angehoben. Werden Zusatzdienste angeboten, so kann dieser Beitrag um weitere 1000 Euro angehoben werden und steigt von derzeit bis zu 10.000 Euro
ENERGIEEFFIZIENZ UND ERNEUERBARE ENERGIE
Förderansuchen bis 31. Mai. Die Südtiroler Landesregierung hat vor Kurzem die neue Energieförderung für das Jahr 2023 genehmigt. Damit sollen Anreize für eine geringere Abhängigkeit von fossilen Energien und eine klimaschonende Energieversorgung geschaffen werden sowie Familien und Kleinbetriebe dauerhaft von Energiekosten entlastet und der Energiearmut entgegengewirkt werden. Die neuen Richtlinien und Gesuchvorlagen sowie weitere Detailinformationen sind im Themenbereich Energie & Klima auf der Homepage der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz zu finden: umwelt.provinz.bz.it/ energie-klima.
auf bis zu 12.000 Euro. Solche Zusatzdienste können der Verkauf von Tageszeitungen und Zeitschriften, ein Lieferservice frei Haus von Einkäufen, der Verkauf von Monopolwaren, die Ausstattung als multimedialer Standort mit Internetverbindung und Fotokopierdienst sowie Postdienste sein. Auch der Verkauf von Südtiroler Lebensmittelprodukten zählt als solcher Zusatzdienst.
Die Voraussetzungen
Um die Landesförderung können sich Handelsbetriebe bewerben, die Detailhandel in ländlichen Gebieten beziehungsweise Ortschaften mit mindestens 150 Einwohnern betreiben, einen durchschnittlichen Mehrwertsteuerumsatz von maximal 450.000 Euro im Jahr erzielen und eine große Auswahl an frischen und konservierten Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs garantieren.
Um Sondermaßnahmen für Nahversorgungsbetriebe für das Jahr 2023 kann ab sofort über die Plattform „myCivis“ angesucht werden. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Bezirksleiter vor Ort!
hdsmagazin #3/23 aktuelles
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Was und in welchem Ausmaß wird gefördert: Förderfähig sind Vorhaben, die eng mit der in Südtirol ausgeübten Tätigkeit der Unternehmen zusammenhängen und sich direkt auf diese Tätigkeit auswirken sowie der Einführung digitaler Technologien und Prozesse dienen, zur Umsetzung und Verbesserung:
1. von Organisations- und Geschäftsmodellen,
2. des Internetauftrittes des Unternehmens und der Formen des elektronischen Handels,
3. der Verwaltung von sozialen Medien und digitalen Kommunikationsmodellen und besonders:
• Schulungs-, Coaching- und Tutoring-Initiativen, die sich an Angestellte, Inhaber und Gesellschafter richten, die im antragstellenden Unternehmen oder in Partner- oder in sonstiger Form verbundenen Unternehmen tätig sind,
• Initiativen zu Beratung und Wissensvermittlung,
• Ankauf und Optimierung von Software.
Die Mindestausgabe für förderfähige Vorhaben beträgt 2000 Euro je Antrag, die Höchstausgabe 10.000 Euro je Antrag. Die Förderung wird bis zum Höchstsatz von 60 Prozent der zulässigen Ausgabe in „de minimis“ gewährt.
Der Beitragsantrag muss bis zum 31. Oktober vor Beginn des entsprechenden Investitionsvorhabens eingereicht werden. Im Zeitraum 2022 - 2023 kann nur ein Antrag je Unternehmen eingereicht werden.
Digitalisierungsbeiträge für Kleinstunternehmen
Die Kleinunternehmen stellen in Hinblick auf ihre Anzahl einen wesentlichen Teil der heimischen Wirtschaft dar. Die Steigerung der digitalen Kenntnisse und Dienstleistungen ist für Ihre Modernisierung und Wettbewerbsfähigkeit unumgänglich. Der Wandel der letzten Jahre macht die Notwendigkeit der Ergänzung von traditionellen Tätigkeiten durch die digitalen Technologien notwendig. Das Land Südtirol gewährt Beiträge zur Digitalisierung.
Zugangsvoraussetzungen: Die Förderungen gelten für Einzelunternehmen, Personen- oder Kapitalgesellschaften sowie Konsortien, Kooperationen und rechtmäßig gegründete Zusammenschlüsse von mindestens zwei Unternehmen, die in Südtirol eine Handwerks-, Industrie-, Handels-, Dienstleistungs- oder Tourismustätigkeit als Haupttätigkeit ausüben und bis zu 5 Mitarbeiter (JAE) haben:
• Unternehmen, die im Handelsregister der Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen eingetragen sind,
• freiberuflich Tätige, die in den Listen oder Verzeichnissen laut Art. 2229 Zivilgesetzbuch eingetragen sind.
Maßgeschneiderte Digitalisierungspakete
Der hds hat gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen aus dem IT-Sektor für alle Mitgliedsbetriebe aus dem Einzelhandel eine maßgeschneiderte Gesamtlösung für Onlineshops ausgearbeitet. Ziel des hds ist dabei, konkrete Lösungen zur Digitalisierung der Branche anzubieten, die Brücke zu professionellen IT-Partnern zu schlagen und somit den Weg zum eigenen E-Shop als integriertes Standbein für den stationären Handel zu verkürzen. Mehr dazu online unter hds-bz.it/digitalisierung.
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Starke Teams, starker Verband, starke Zukunft
Nach der Wahl: die neuen Gesichter der Marke we
Alle fünf Jahre werden die ehrenamtlichen Gremien des Wirtschaftsverbandes neu gewählt. Die einzelnen Teams in den Gemeinden bilden die Marke we im hds. Als wertvolle Botschafter engagieren sie sich ehrenamtlich für die Werte und die Vision des hds: Die Qualität des Lebensraumes Südtirol durch eine gezielte Wirtschaftsentwicklung der Orte und Städte steigern. In den nachfolgenden Gemeinden hat die Wahl bereits stattgefunden; die aktuelle Liste online unter hds-bz.it.
BOZEN LAND
JENESIEN Ortsobmann: Nikolaus Plattner 1 ; KURTATSCH Ortsobfrau: Carla Laurino 2 ; MÖLTEN Ortsobfrau: Helga Egger 3 ;
PFATTEN Ortsobmann: Renzo Costa 4 ; TIERS Ortsobfrau: Lydia Kritzinger.
BURGGRAFENAMT
HAFLING Ortsobmann: Christian Gruber 1 ; MARLING Ortsobmann: Franz Inderst 2 , Ortsausschuss: Benno Cicolini, Felix Lanpacher, Tanja Stimpfl; ST. FELIX - UNSERE LIEBE FRAU IM WALDE Ortsobmann: Hermann Weger 3 ; ST. LEONHARD IN PASSEIER Ortsobmann: Lothar Delucca 4 , Ortsausschuss: Maria Raich, Irmgard Pfitscher; TSCHERMS Ortsobmann: Josef Trogmann 5 .
PUSTERTAL
AHRNTAL Ortsobmann: Gerhard Baumgartner 1 , Ortsausschuss: Norbert Abfalterer, Patrick Eder, Christian Grossgasteiger, Markus Hopfgartner, Andreas Kammerlander, Hildegard Stifter; CORVARA Ortsobmann: Alex Rottonara 2 ; ST. MARTIN IN THURN Ortsobmann: Elvis Frenademetz 3 ; WENGEN Ortsobmann: Felix Nagler 4
VINSCHGAU
GLURNS Ortsobfrau: Elke Weissenegger 1 , Ortsausschuss: Christian Gruber, Armin Windegger; KASTELBELL-TSCHARS Ortsobfrau: Doris Gstrein 2 , Ortsausschuss: Johann Forcher, Waltraud Pichler, Daniel Raffeiner; LAAS Ortsobmann: Dietmar Spechtenhauser 3 , Ortsausschuss: Ingrid Bayer, Charlene Kofler, Kurt Kofler, Lore Stecher.
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BOZEN
Stadtentwicklung und Image
hds trifft auf Gemeinde und Verkehrsamt. Kürzlich fand im Rathaus Bozen ein Treffen zwischen dem Bozner Bezirkspräsidenten des Wirtschaftsverbandes hds, Thomas Rizzolli, der Stadträtin für Wirtschaft, Tourismus und Stadtmarketing, Johanna Ramoser, sowie Roland Buratti und Roberta Agosti, Präsident bzw. Direktorin des Verkehrsamtes, statt. Im Mittelpunkt: aktuelle Fragen zum Image der Stadt.
Christkindlmarkt & Co.
In Bezug auf den Christkindlmarkt äußerten sich alle zufrieden mit der vergangenen Ausgabe, die eine hohe Besucherzahl verzeichnete: „Der Markt hat viele Besucher und Gäste nach Bozen gelockt, auch weil es der erste seit Langem ohne pandemiebedingte Beschränkungen war. Um sich als Destination zu behaupten, braucht es jedoch einen neuen Impuls, das auch in Zu-
kunft Gäste anzieht“, unterstreicht Rizzolli. Innerhalb März sollte das Programm für die nächste Ausgabe festgelegt sein.
Ein Highlight für die Stadt
„Um die Attraktivität Bozens über die Zeit des Christkindlmarktes hinaus zu fördern, brauchen wir ein Highlight, das Neuigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit verbindet, sowohl in ökologischer als auch in finanzieller Hinsicht“, fordert der Bezirkspräsident des hds. Die Merkmale dieses noch zu entwickelnden Highlights sollten daher an die urbane Typologie der Landeshauptstadt angepasst werden können, ohne Mobilität und Erreichbarkeit zu beeinträchtigen.
Beim Treffen wurde auch das Thema der Privatisierung des Verkehrsamtes angesprochen: „Wir haben mit Genugtuung festgestellt, dass die Gemeindeverwaltung diesen Prozess, der wie geplant abläuft, aufmerksam verfolgt. Außerdem ist diese Neuausrichtung auch im Koalitionsprogramm enthalten“, meint Thomas Rizzolli abschließend.
RITTEN
Herzlichen Glückwunsch!
Große Prämierungsfeier. Im Rahmen einer festlichen Open-Air-Aktion wurden Mitte Jänner die Preise aus der Weihnachtsaktion Rittner Glückszug 2022 vergeben. Vor Ort mit dabei war auch der Bezirkspräsident des hds, Christian Giuliani. Einer der vielen glücklichen Gewinner heißt Markus Burger, der sich sehr über seinen nachhaltigen Hauptgewinn, eine Fotovoltaikanlage, freut. Die Preisübergabe erfolgte bei strahlendem Wetter durch die hds-Ortsgruppe Vor Ort unter der Leitung von Ortsobmann Gerhard Prantner. Der Wirtschaftsverband gratuliert von Herzen und bedankt sich bei allen Teilnehmern, die die Weihnachtszeit am Ritten genutzt haben, vor Ort einzukaufen und damit in ihre Gemeinde zu investieren. Die Liste der Gewinnerlose ist auf www.vorort.it zu finden.
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fotos - - - - - - - - - - - - - -SchöneBildervonder Preisübergabe.
mmacaluso@hds-bz.it hds-bz.it/
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Ein konstruktiver Austausch: v. l. Thomas Rizzolli, Johanna Ramoser und Roland Buratti.
VINSCHGAU
Wirtschaft spendet über 7000 Euro
Das Vinschger Weihnachtslicht 2022 wurde Ende Jänner mit einer symbolischen Scheckübergabe abgeschlossen. Die Vertreter der drei Wirtschaftsverbände hds, HGV und lvh überreichten dem Vorsitzenden der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau, Hans Tappeiner, die stolze Spendensumme von 7000 Euro. Anwesend war auch Erich Ohrwalder als Vertreter der Raiffeisenkassen des Vinschgau, die bereits seit 2013 das Vinschger Weihnachtslicht finanziell begleiten. Ein großer Dank geht an alle, die mit ihrem Beitrag die Aktion unterstützt und mitgetragen haben. Im Bild v. l. Erich Ohrwalder, Hans Tappeiner, Dietmar Spechtenhauser (hds-Bezirkspräsident Vinschgau), Helmuth Rainer (HGV) und Günther Platter (lvh-Bezirksobmann Obervinschgau).
pircher@hds-bz.it
Fahr nicht fort, kauf im Ort
Mit gutem Beispiel vorangehen und seine Einkäufe vor Ort tätigen mit dem Ziel die Betriebe in ihrem täglichen Handeln zu stärken. do leb i. do kaf i. … meine Weihnochtsgschenke! war somit auch die Message hinter der erweiterten Sensibilisierungsaktion von do leb i. do kaf i. 109 Betriebe haben als Botschafter der Kampagne diese wichtige Message unterstützt und verbreitet. Immerhin tragen der stationäre Handel und die Dienstleistungen vor Ort wesentlich zur Wirtschaftsleistung des Landes bei und sichern die Grundversorgung. Sie beleben die Ortskerne und erfüllen eine wertvolle soziale Funktion. Der Wirtschaftsverband hds gratuliert und dankt dem Bezirksausschuss Vinschgau für sein großes Engagement.
BRUNECK Strahlende Gewinnerinnen
Der Wirtschaftsverband hds gratuliert. Der Hauptpreis – ein Urlaubsgutschein im Wert von 5000 Euro von den Falkensteiner Hotels & Residences – des Gewinnspiels Adventshopping Bruneck 2022 wurde im Hotel Falkensteiner Lido in Ehrenburg an die glückliche Gewinnerin Nadia Grippa aus Sexten übergeben. Der zweite Hauptpreis – ein I-Phone 14 Pro Max – ging nach Pfalzen an Valentina Moling, die außerdem einen Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro bei der Boutique Anders in Bruneck gewonnen hat.
Ein großes Dankeschön
Der Obmann der Brunecker Kaufmannschaft sowie Bezirkspräsident des Wirtschaftsverbandes hds, Daniel Schönhuber, bedankte sich bei den 41 teilnehmenden Betrieben und besonders bei der Bevölkerung, die im Advent die wunderbare Möglichkeit zum Einkauf vor Ort genutzt hat.
Einen großen Dank richtete Schönhuber auch an die Partner und Sponsoren des Gewinnspiels sowie die Mitarbeiter der Abteilung Events im Bruneck Kronplatz Tourismus für die reibungslose Abwicklung der Initiative. Unterstützt wurde die Aktion von der Raiffeisenkasse Bruneck.
wmarinoni@hds-bz.it
Bei der Übergabe des Hauptpreises: v. l. CEO der Falkensteiner Hotels in Südtirol, Georg Weitlaner, Gewinnerin Nadia Grippa und Georg Oberhollenzer, Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Bruneck.
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Daniel Schönhuber überreicht den zweiten Preis an Valentina Moling.
BOZEN
Es gibt Herausforderungen
Neues Ötzi-Museum in Bozen. Vor Kurzem hat sich die Landesregierung auch mit dem neuen Sitz für das Ötzi-Museum auseinandergesetzt. Dabei wurde angekündigt, dass das Verfahren für die Bauleitplanänderung beim Ex-Enel-Gebäude in der Bozner Dantestraße demnächst eingeleitet wird. Der Wirtschaftsverband hds
bewertet als positiv, dass Bewegung in die Sache kommt und nun endlich konkrete Schritte gesetzt werden, um den neuen Standort für das Museum zu definieren. „Für den nun zukünftigen Standort, der sich in Zukunft als attraktives Museums- und Kulturviertel entwickeln kann, sind allerdings noch einige Herausforderungen zu meistern. So ist etwa das Thema Mobilität und Erreichbarkeit sowie geeigneter Park-
raum ein zentraler Aspekt für die Stadtentwicklung“, betont hds-Präsident Philipp Moser (im Bild). Das Projekt müsse zudem auch die sanfte Mobilität zu Fuß und mit dem Rad berücksichtigen.
Auch müsse die neue Sehenswürdigkeit die Stadtteile Zentrum und Gries mit der Achse Rathausplatz-Museumstraße-Grieser Platz optimal verbinden und zugleich aufwerten –mit der Revitalisierung der Freiheitsstraße inbegriffen. „Es geht mir mit der neuen Struktur insgesamt darum, so gut es geht weite Teile der Stadt zu verbessern und so Synergien und Mehrwerte im Rahmen einer gesunden Ortsentwicklung zu schaffen“, erklärt Moser abschließend.
hdsmagazin #3/23 bezirke
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Business
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HANDELSAGENTEN UND -VERTRETER
Recht auf Provisionen garantieren
Generalversammlung mit Wahlen. Der gesamtstaatliche Präsident des Landesverbandes der Handelsagenten und -vertreter (FNAARC), Alberto Petranzan (im Bild), wurde Anfang November in seinem Amt wiederbestätigt. Die Wahl erfolgte im Rahmen der Generalversammlung am Sitz der Confcommercio Mailand, bei der auch die Gremien Rat, Rechnungsprüfer und Schiedsrichter erneuert wurden. Neues Ratsmitglied ist Elena Montagnoli, die Präsidentin des Landesverbandes der Handelsagenten und-vertreter im Wirtschaftsverband hds.
Leisten wichtigen Beitrag. „Wir leben in einem Moment großer wirtschaftlicher Unsicherheit“, betont Petranzan, „aber da sich unsere Berufsgruppe selbst in den schwierigsten Monaten der Pandemie nicht gescheut hat, die Aktivitäten der vielen mittleren und kleinen Unternehmen in unserem Land, mit Engagement zu unterstützen, sind wir gerne weiterhin bereit, unseren Beitrag zu leisten. FNAARC ist der Maßstab dieser Menschen. Wir müssen mit den wichtigsten Unternehmen in Dialog treten, um die Schwierigkeiten des Marktes gemeinsam anzugehen und zu überwinden.“
Berufsstand neu positionieren. „Die Figur des Handelsvertreters, die im Laufe der Zeit ständig aktualisiert wurde, muss jetzt neu gestaltet und neu positioniert werden“, erklärt Alberto Petranzan. In Italien gibt es über 211.000 Handelsagenten und -vertreter, weniger als im Jahr 2019, dem Jahr vor Covid, als es noch 224.000 waren. Aber sie spielen immer noch eine sehr wichtige Rolle und bleiben für die Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Immerhin werden 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts über Vertreter vermittelt. Große Aufmerksamkeit wird daher der Entwicklung des Berufsstandes gewidmet.
Wichtige strategische Ziele. „Mit dem Wachstum des E-Commerce muss das Recht auf Provisionen für Bestellungen garantiert werden, die vom Agenten getätigt und online abgeschlossen werden. Wir benötigen außerdem eine bessere Regulierung für die vielen Nebentätigkeiten, die von Handelsagenten und -vertretern bei der Durchführung ihrer Kerntätigkeit abverlangt werden“, unterstreicht Petranzan weiter. Ein wichtiges Kapitel ist auch die Besteuerung. Die FNAARC strebt eine Anhebung der Obergrenze der Pauschalregelung an und wird der neuen Regierung und dem Parlament mehrere Vorschläge unterbreiten, wie etwa die Anhebung der Abzugsobergrenze bei Ankauf eines neuen Autos.
2022 - 2023
Neue Enasarco-Konvention. Die Stiftung Enasarco hat vor Kurzem mit der EMAPI (Ente di mutua assistenza per i professionisti italiani) eine Konvention abgeschlossen. Angeboten werden Dienstleistungen im Bereich der Gesundheitsversorgung. Der Preisvorteil gilt ab 1. November 2022. Der Service wird von EMAPI erbracht, die Versicherungsgesellschaft ist die Società Reale Mutua. Der Versicherungsschutz ist für Enasarco-Mitglieder kostenlos. Der Gesundheitsplan bietet zwei Garantien.
Deckung der Kosten für größere Operationen und schwere krankhafte Ereignisse (Garantie A). Erstattet werden die Gesundheitskosten für Krankenhausaufenthalte, aufgrund schwerer Krankheiten und die in einer eigenen Liste aufgeführt sind. Sie bietet in kurzer Zeit Zugang zu den besten angeschlossenen Einrichtungen und Spezialisten. Voraussetzung ist, dass man mit 1. November 2022 Mitglied in der Stiftung ist, ein aktives Mandat vorweisen kann, für mindestens fünf Jahre Beiträge in den Kassen der Stiftung eingezahlt hat und dass für die Jahre 2019, 2020 und 2021 die Mindestbeiträge einbezahlt wurden.
Unfall- und Krankenversicherung (Garantie C). Sie tritt automatisch zugunsten von Mitgliedern in Kraft, die am Tag des Ereignisses (Unfall/Krankheit) die Agenturtätigkeit ausüben oder im Besitz eines aktiven Mandates sind, für die die Mandantenfirmen die Kündigungsentschädigung (FIRR) bei der Enasarco-Stiftung, in Anwendung der geltenden Tarifverträge, einbezahlt haben.
cwalzl@hds-bz.it
Informationen zu Mitgliedschaft, Deckungsarten, Zahlungen und Beiträge: T 06 44 250 196 (Montag bis Freitag von 09:30 bis 12:30 Uhr und von 15:00 bis 16:30 Uhr).
Informationen über konventionierte Gesundheitseinrichtungen und für die Vormerkung der Dienstleistungen: www.emapi.it.
hdsmagazin #3/23
HANDELSAGENTEN UND -VERTRETER Gesundheitsplan
hds-bz.it/handelsagenten DieBroschüre &Co.onlineunter Downloads. 14
fachgruppen
hds-bz.it/werbefachleute hds-bz.it/unternehmensberater
WERBEFACHLEUTE
Ausschreibungen und unentgeltliche Vorleistungen
Erster Onlinestammtisch 2023. Ausschreibungen und unentgeltliche Vorleistungen ist das brandheiße und immer wieder aktuelle Thema, dem sich die Werbefachleute (TARGET) im Wirtschaftsverband hds bei ihrem ersten Onlinestammtisch Mitte Jänner 2023 verschrieben haben. Vor allem die öffentliche Hand macht des Öfteren Ausschreibungen, in denen kostenlose Vorleistungen und unverbindliche Entwürfe verlangt werden. „Für uns Kreative ist ein Entwurf allerdings bereits die eigentliche Hauptleistung! Dadurch werden die kundenspezifischen Gedanken, Ideen sowie un-
ser Wissen und Können als Designer sichtbar“, betont der Präsident der Fachgruppe, Arnold Malfertheiner (im Bild). „Ich bin mir bewusst, dass eine kreative Leistung nur sehr schwer erfasst werden kann. Und doch, gilt es hier nun endlich eine Lösung zu finden.“
In der offenen Onlinediskussion war man sich einig, dass Vorleistungen ebenso bezahlt werden sollen, wie beauftragte Leistungen. Ein diesbezüglicher Lösungsansatz wurde bereits gefunden, der Feinschliff erfolgt in diesen Wochen und Monaten. Danach sollen die entsprechenden Richtlinien
in den allgemeinen Verhaltenskodex einfließen, der die grundlegenden Prinzipien und Regeln zusammenfasst. Diese gelten für alle Mitglieder der Fachgruppe und werden von diesen auch kommuniziert und mitgetragen. Außerdem sind Gespräche mit der Landesverwaltung geplant, um öffentliche Ausschreibungen zukünftig diesen Regeln anzupassen. innerebner@hds-bz.it
UNTERNEHMENSBERATER
Generation Leadership und Anforderungen
Kick-off Event 2023. „Wir müssen lernen uns mit der neuen Generation auf Augenhöhe zu begeben und verstehen, dass die neue Generation anders aber nicht schlechter ist“, beginnt Thomas Pohl von Consulting Fischer Bruneck seinen Impulsvortrag beim Kick-off Event der Unternehmensberater im Wirtschaftsverband hds. Dieses hatte Ende Jänner in der Kellerei Eisacktal in Klausen stattgefunden.
Personalabteilungen müssen kreativ werden, um gute Fachkräfte zu gewinnen. Diese
Dringlichkeit wird in den nächsten Jahren weiter wachsen und auch die Anforderungen an das Arbeitsumfeld und der Wunsch nach Veränderung über eine kurzfristige Bindung an den Arbeitgeber werden steigen. Im Anschluss an die Veranstaltung folgte ein reger Informationsaustausch und eine geführte Kellereibesichtigung mit Weinverkostung. Ein großer Dank geht an das Management, die das Event kostenfrei und mit viel Engagement und Hintergrundinformationen ermöglicht haben.
Der Mensch rückt in den Fokus
• Der Chef wird zum Coach und Förderer. Die berufliche und persönliche Entfaltung der Mitarbeitenden sowie gemeinschaftliches Arbeiten und Führen werden ermöglicht und unterstützt.
• Neue Generationen stellen alles in Frage. Work-Life-Blending, Flexibilität sowie wichtige Themen und Megatrends wie etwa Klima, Rohstoffe und Nachhaltigkeit stehen im Fokus ihrer Bemühungen. So müssen sie auch die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit verstehen.
• Neue Generationen haben hervorragende digitale Skills. Die Anerkennung dieser Fähigkeiten erwarten sie auch von ihrem Arbeitgeber.
hdsmagazin #3/23 fachgruppen
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RADIO- UND FERNSEHSENDER
Ein heißes Eisen
Collecting Societies im Mittelpunkt der Gespräche. Mitte Jänner hat ein erstes Onlinemeeting zwischen dem Direktor des gesamtstaatlichen Verbandes (FRT), Rosario Alfredo Donato, und dem Präsidenten der Radio- und Fernsehsender (ART) im Wirtschaftsverband hds, Heiner Feuer, stattgefunden. Dem Gespräch wohnten die Fachgruppenleiter und Rechtsexperten beider Verbände bei, um die operativen Maßnahmen beim Bezahlen von Autorenrechten festzuhalten. In der Praxis ist es selbst für die Verwertungsgesellschaften, den Collecting Societies, recht schwierig, wirklich jede einzelne Nutzung festzustellen. Bereits seit einigen Jahren engagiert sich der Dachverband dahingehend, eine für alle passende Lösung zu finden. „Bis dahin muss man sich an die bestehenden Regeln halten“, betont Rosario Alfredo Donato. Bei der Verhandlung neuer bzw. bestehender Abkommen soll man sich hingegen bereits vorab beratend an die Verantwortlichen der Fachgruppe wenden.
Ihr Kontakt: Simone Innerebner, Fachgruppenleiterin, T 0471 310 504, innerebner@hds-bz.it.
EINRICHTER UND MÖBELHÄNDLER
Möbelbonus: Neuigkeiten 2023
Mit dem Haushaltsgesetz 2023 wurde der Möbelbonus für die Jahre 2023 und 2024 verlängert. Der Bonus besteht aus einem 50-prozentigen Einkommensteuerabzug für den Kauf von Möbeln und Großgeräten, die für die Einrichtung einer Immobilie dienen, welche Gegenstand einer Gebäudesanierung ist.
Im Vergleich zur ursprünglichen Version gibt es folgende Änderungen:
- Die Ausgabengrenze für die Berechnung des Steuerabzugs von 50 Prozent wurde gesenkt, und die Eigenschaften der Haushaltsgeräte, für welche der Vorteil genützt werden kann, geändert.
- Der Bonus kann in den Jahren 2023 und 2024 für den Kauf von Möbeln und Großgeräten genutzt werden, die mindestens die Klasse A+ bei Backöfen, E bei Waschmaschinen und Geschirrspülern sowie F bei Kühl- und Gefrierschränken aufweisen.
- Es ist notwendig, dass die Anschaffungen dazu dienen, eine Liegenschaft einzurichten, die von einer Gebäudesanierung betroffen ist.
- Um etwa den Bonus für Anschaffungen im Jahr 2023 in Anspruch zu nehmen, müssen die damit verbundenen Sanierungsarbeiten ab dem 1. Januar 2022 begonnen haben.
- 2023 wird die Ausgabengrenze von 10.000 auf 8000 Euro gesenkt, um 2024 weiter auf 5000 Euro zu sinken. cwalzl@hds-bz.it
hdsmagazin #3/23
hds-bz.it/einrichter - - - - - - - - - - - - - - - - - - -DerLeitfadender AgenturderEinnahmenonline unterDownloads. 16
fachgruppen hds-bz.it/art hds-bz.it/einrichter
Sport für Körper & Geist
Was können Sie über die gesundheitspositiven Aspekte von Fitness und Bewegung sagen?
Sport hat unbestritten viele positive Aspekte auf die Gesundheit und das in jedem Alter. Regelmäßiges Training beugt Herz- und Kreislauferkrankungen vor, stärkt Muskeln und Knochen, fördert das Immunsystem und verbessert die psychische Belastbarkeit. Sport steigert die Lebensqualität und verlängert die Lebensdauer, der Fettanteil im Körper wird reduziert und die Knochendichte und Muskelmasse werden erhöht, was auch zur Bewältigung der täglichen Belastungen im Alltag sinnvoll ist.
Wer Sport macht, fühlt sich gesünder sowohl körperlich als auch psychisch. Dies führt nicht nur zu einer verbesserten Lebensqualität, sondern auch zu einem längeren Leben. Der hds im Gespräch mit Dr. Thomas Oberhofer, Unfallchirurg und Orthopäde in der Gemeinschaftspraxis Orthoplus Bozen und in der CityClinic. Er ist begeisterter Leichtathlet und nimmt schon seit Jahren an großen nationalen und internationalen Wettkämpfen, wie Welt- und Europameisterschaften teil.
Sport tut der Psyche und der Seele gut –stärkt es aber auch die Knochen?
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass körperliche Aktivität nicht nur die Muskeln stärkt, sondern auch die Knochen und Gelenke. Damit kann die Knochengesundheit verbessert und Knochenmasse aufgebaut werden. Die Belastungen sollten einerseits dynamischer Natur sein und möglichst vielseitige Übungen für den ganzen Körper enthalten. Um wirksame Effekte zu erzielen, müssen die Trainingsreize aber kontinuierlich gesteigert werden.
Welche Korrelation besteht zwischen Sport und Alter?
Prinzipiell ist im Alter Ausdauertraining und leichtes Krafttraining sinnvoll. Es ist ein intensives Gehtraining, Tanzen, Aerobic, Joggen oder umfangreiches Lauftraining drei- bis viermal die Woche notwendig, um die Knochenfragilität zu reduzieren und den Muskel aufzubauen. Zudem sollte ein dosiertes regelmäßiges Krafttrainingsprogramm zwei- bis dreimal wöchentlich absolviert werden, um die bestehende Knochen- und Muskelmasse aufrecht zu erhalten. Dies führt nicht nur zu einer verbesserten Lebensqualität, sondern auch zu einem längeren Leben.
Auf was muss man achten, dass Gelenke nicht beschädigt werden?
Bei sportlicher Überlastung können verschiedene Probleme an den Knochen und Gelenken entstehen. So können bei vermehrter mechanischer Überbelastung durch wiederholte Mikrotraumen so genannte Stressfrakturen auftreten, vor allem bei ungewohnt hohen Trainingsbelastungen oder ungewohnten Techniken. Beim Laufen z. B. wirkt das 6- bis 8-fache des Körpergewichtes auf das Kniegelenk. Deshalb ist sowohl das richtige Maß als auch ein gezielter Aufbau der gelenksstützenden Muskulatur wichtig.
Wie kann Fitness das Wohlbefinden verbessern?
Aus orthopädischer Sicht kann man sagen, dass durch sportliche Betätigung und Fitness sowohl Knochen, Bänder, Gelenke und auch Muskeln gekräftigt werden, so dass nach Stürzen oder nach Verletzungen eine raschere Genesung erfolgt, da das Immunsystem intakt ist und auch die hormonelle Situation ausgeglichen ist. Durch sportliche Betätigung ist man auch im Alltag belastbarer und man kommt leichter durchs Leben.
KRAFTTRAINING
BEI KINDERN?
Als Faustregel gilt, dass Jugendliche niemals mehr Gewicht stemmen sollten, als sie selbst wiegen. Deshalb sollten sie Krafttraining nur unter strenger Aufsicht von entsprechendem Fachpersonal absolvieren.
hdsmagazin #3/23 fachgruppen hds-bz.it/fitness FITNESS
Interview: Elisabeth Nardin
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Fitness für mehr Gesundheit! Die Mitglieder der Fachgruppe Fitness im Wirtschaftsverband hds sind sich ihrer besonderen Rolle bewusst. Im Bild ihr Sprecher Armin Bonamico (r.) mit Dr. Thomas Oberhofer.
Jetzt geht’s um die Wurst
Expertenunterricht mit Metzgerin Karoline Mair-Kuenrath.
Mit dem Ziel, Wissen rund um die Südtiroler Wirtschaft zu vermitteln, unternehmerisches Denken zu fördern und Jugendliche für das Berufsfeld im Handel, der Dienstleistung, aber auch im Handwerk zu motivieren, organisiert der Wirtschaftsverband hds bereits seit einigen Jahren praxisorientierte Unterrichtsstunden an Südtirols Mittel- und Oberschulen. Unternehmer aus den verschiedensten Branchen erzählen den Jugendlichen von ihrer Arbeit und unterstützen sie bei ihrer Berufswahl.
Im Herbst war die Vinschger Metzgerin Karoline Mair-Kuenrath an der Reihe und informierte in der Mittelschule Glurns die versammelte Schülerschaft über ihre Arbeit. Alle, selbst das Lehrpersonal waren begeistert vom informationslastigen Blick hinter die Kulissen des namhaften Fleischfachgeschäfts in Glurns. Der hds gratuliert zum gelungenen Expertenunterricht.
Traumberuf Metzger!
Interview mit Karoline Mair-Kuenrath.
Hatten Sie schon seit jeher den Wunsch, diesen für eine Frau doch recht untypischen Beruf auszuüben?
Als Tochter eines Metzgermeisters bin ich in den Beruf hineingewachsen. Von klein auf habe ich im elterlichen Betrieb mitgeholfen, war im Verkauf, beim Putzen, bei den Auffüllarbeiten im Einsatz. So war mir recht schnell klar, dass ich diesen Beruf erlernen und weiterhin ausüben möchte. Meine Eltern und Großeltern waren ganz und gar nicht davon begeistert und wollten mich partout nicht in den harten Metzgerberuf einsteigen lassen. Eine Männerdomäne soll auch eine Männerdomäne bleiben! So durfte nur mein Bruder Metzger werden und ich war gezwungen, die Handelsoberschule zu besuchen. Mit dem dazugehörigen Abschluss in der Hand durfte ich endlich den Metzgerberuf ergreifen. Heute bin ich zwar nicht mehr in der Produktion tätig, habe es jedoch nie bereut diese schöne Arbeit erlernt zu haben.
Was gefällt Ihnen am Beruf besonders gut?
Am meisten fasziniert mich der richtige Umgang mit dem Fleisch, selbst ganze Fleischteile fachgerecht zu zerlegen, aber auch die Wurstherstellung. Sehr spannend finde ich hier, wie die verschiedenen Würste hergestellt werden, die Gewürzzubereitung und natürlich die Verkostung der fertigen Produkte.
In den neunziger Jahren wurde in der Berufsschule selbst die Schlachtung von Tieren noch praktisch durchgenommen. Und da wir Zuhause einen Schlachthof haben, mache ich auch diese Arbeit, obwohl sie mir weniger gefällt. Nach vier Jahren Lehrzeit bestand ich die Gesellenprüfung mit Bravour. Darauf bin ich sehr stolz.
Ihr Eindruck vom Expertenunterricht in Glurns?
Vor so jungem Publikum habe ich zum ersten Mal gesprochen und war natürlich sehr aufgeregt. Gerne habe ich meine Erfahrungen zur Berufswahl mit den Jugendlichen geteilt. Heute gibt es so viele Möglichkeiten, dass die jungen Leute oft nicht wissen, welchen Weg sie einschlagen sollen. Das Wichtigste ist hier auf jeden Fall, irgendetwas anzufangen. Erst über den Ausbildungsweg sieht man, ob die Entscheidung richtig war oder ob es interessantere Jobs gibt. Ganz nach dem Motto Learning by doing
hdsmagazin #3/23 fachgruppen
hds-bz.it/metzger METZGER
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TIPPS!
Lernt einen Beruf im Handwerk, Verkauf oder Gastgewerbe! In der Zukunft wird sich zeigen, wie wertvoll und unentbehrlich diese Berufe eigentlich sind.
Zeigt Durchhaltevermögen und werft nicht gleich alles beim ersten Stolperstein hin! Wenn ihr jedoch öfters an eure Grenzen stößt, dann habt den Mut, euch anders zu orientieren.
Steckt euch mehrere Berufsziele! Auch mit mehreren Schulabschlüssen in der Hand kann man andere Berufe erlernen, die dazugehörige Berufsschule besuchen bzw. einen weiteren Abschluss machen.
TANKSTELLENPÄCHTER
Hohe Protestbeteiligung in
Südtirol
Italienweiter Tankstellenstreik. Die Beteiligung an der gesamtstaatlichen Protestaktion der Tankstellenpächter Ende Jänner war in Südtirol außerordentlich hoch im Vergleich zu anderen, ähnlichen Situationen in der Vergangenheit. Italienweit hatten die Gewerkschaften der Tankstellenbetreiber einen 48-stündigen Streik ausgerufen. „Selbst ich bin überrascht, denn wir rechneten mit einer mäßigen Beteiligung. Auch auf Landesebene, und nicht nur im Umkreis
von der Stadt Bozen, sind viele Tankstellen geschlossen gewesen“, betont der Präsident der Tankstellenpächter im Wirtschaftsverband hds, Walter Soppera (im Bild).
Von den rund 120 Tankstellen in Südtirol, die den protestierenden Dachverbänden angeschlossen sind, haben sich gut 50 Prozent an der Protestaktion beteiligt. „Der Sektor protestiert nicht nur wegen eines Schildes (Angabe des Durchschnittspreises). Ausschlaggebend für diese hohe Beteiligung ist die Tatsache, dass unsere Branche auch vonseiten der Regierung sofort als die einzig Schuldige für die hohen Spritpreise
abgestempelt wurde. Die Regierung selbst könnte den Hebel an der Preisspirale setzen, indem sie die Akzise reduziert“, meint Soppera.
Fakt ist, dass die Regierung ohne Weiteres die wahren Gründe der Preisschwankungen ausfindig machen könnte. Genauso wie die Preispolitik der Erdölgesellschaften. „Den ‚Schwächeren‘ zu strafen, ist immer einfacher!“, sagt Soppera abschließend.
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Recruiting-Kampagne trägt Früchte
Gelungene Onlinekampagne der Fachgruppe. Südtirols Bäcker arbeiten nach alter Tradition und mit viel Kompetenz. Und so stellt auch jeder Bäcker individuelle Spezialitäten her, worauf er oder auch sie stolz sein kann. Höchste Qualität bei den Produkten, der Herstellung und beim Verkauf – so lautet das Credo der Südtiroler Bäckerinnung. Um auf sich und ihre feinen Backwaren aufmerksam zu machen, haben die Bäcker im hds bereits vor einigen Jahren die Initiative Brot, lai ban Bäck . ins Leben gerufen. Immer wieder setzen sie Akzente und sensibilisieren mit Zeichen und Taten qualitätsbewusste Verbraucher. Erst vor Kurzem haben sie sich erneut unter Beweis gestellt und am Puls der Zeit innovativ in den Sozialen Medien eine Sensibilisierungsaktion zum Gewinnen von Nachwuchstalenten gestartet. Sehr viel Liebe und Herzblut haben sie in die gelungene Onlinekampagne gesteckt. Nun werden weitere wirksame Testimonials für das Recruting gesucht. Wer Teil der Kampagne sein will, kann sich gerne bei Fachgruppenleiterin Katharina Gutgsell melden: kgutgsell@hds-bz.it.
TAG DER 1000 KRAPFEN
STECKBRIEF
Die Südtiroler Bäckerinnung wurde bereits 1350 gegründet und sorgt seither für eine effiziente und erfolgreiche Durchsetzung der Interessen ihrer Mitgliedsbetriebe. Davon profitiert das Bäckerhandwerk in der politischen Diskussion genauso wie in der öffentlichen Meinungsbildung.
Die Südtiroler Bäckerinnung hat auch in diesem Jahr am Unsinnigen Donnerstag und am Faschingsdienstag in Zusammenarbeit mit Südtirol 1 und Radio Tirol den Tag der 1000 Krapfen organisiert. Alle Radiohörer konnten sich an diesen beiden Tagen beim Betreten einer Bäckerei über ein bestimmtes Kennwort einen Gratis-Faschingskrapfen sichern. Der Wirtschaftsverband hds gratuliert zur gelungenen Aktion.
hdsmagazin #3/23 fachgruppen
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JUNGE IM hds
Netzwerken und Austausch sind ein Mehrwert!
hds übernimmt Vorsitz der Jungen Wirtschaft Südtirol. Der Wirtschaftsverband hds übernimmt für 2023 den Vorsitz der Jungen Wirtschaft Südtirol. Die Übergabe erfolgte vor Kurzem bei der ersten Sitzung des Zusammenschlusses aller Jugendorganisationen der fünf Südtiroler Wirtschaftsverbände: Junge im hds, Junghandwerker im lvh, Jungunternehmer im Unternehmerverband, Südtiroler Bauernjugend (SBJ) und Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ). Im vergangenen Jahr hatten die Junghandwerker im lvh den Vorsitz über.
Bilanz und Ziele 2023
Rückblickend wurden vor allem zwei Themen und Anliegen vorangetrieben: die Vereinbarkeit Familie und Beruf sowie der Fach-
kräftemangel. Die Präsidentin der Jungen im hds, Valentina Pezzei, erklärt die Ziele für heuer: „Wir werden wieder verschiedene Events organisieren, aber auch Betriebsbesichtigungen und Treffen mit anderen Jugendverbänden im In- und Ausland. Weiterbildung ist ebenfalls ein besonderes Anliegen.“
Zusammenarbeit unerlässlich
Im Mittelpunkt aller Aktivitäten der Südtiroler Jungunternehmerinnen und -unternehmer steht der Aufbau eines starken Netzwerkes sowie der regelmäßige Informations- und Erfahrungsaustausch. „In diesen Zeiten begegnen uns viele Herausforderungen. Von daher sind die Zusammenarbeit zwischen allen Jugendorganisationen der Wirtschaftsverbände und das gemeinsame Auftreten unerlässlich, um unsere Ziele zu erreichen“, sagt Pezzei abschließend.
hds-bz.it/handel hds-bz.it/gastronomie hds-bz.it/junge
EINZELHANDEL, GASTRONOMIE SIAE- und SCF-Gebühr fällig
Rabatte für hds-Mitglieder. Die jährliche Gebühr für die Erneuerung des SIAE-Abonnements für das Jahr 2023 muss bis zum 28. Februar bezahlt werden. Als hds-Mitglied erhalten Sie einen Rabatt von 25 Prozent, 30 Prozent Rabatt bekommen Sie hingegen bei der Einzahlung der SCFRechte. SCF verwaltet und schützt die Rechte jener Subjekte, die die Aufzeichnung von Musik ermöglichen. Das italienische Gesetz sieht dafür eigene Abgaben vor. Bei der SCF ist für die Handels- und Handwerksbetriebe der Einzahlungstermin der 28. Februar, für die Gastronomie, Friseure und Kosmetiker hingegen der 31. Mai.
enardin@hds-bz.it
hdsmagazin #3/23 fachgruppen
hds-bz.it/ konventionen - - - - - - - - - - - - -
Alleexklusiven Preisvorteilefür hds-Mitglieder.
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Der neue Vorstand der Jungen Wirtschaft Südtirol: v. l. Elisabeth Mahlknecht, Anna Schenk, Daniel Schölzhorn, Raffael Peer, Alexander Dallio, Valentina Pezzei, Elisabeth Nardin, Priska Reichhalter und Manuela Holzhammer.
recht und gewerkschaften
Betriebliches Welfare
Betriebliche Welfare-Leistungen gewinnen in der aktuellen Arbeitslandschaft immer mehr an Bedeutung. So werden diese von einer stets steigenden Anzahl von Betrieben eingeführt, zum einen, um das Wohlbefinden der aktiven Mitarbeiter zu steigern, zum anderen aber auch, um den Betrieb nach außen hin attraktiv zu gestalten und dadurch neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Worum handelt es sich beim betrieblichen Welfare?
Beim betrieblichen Welfare handelt es sich um eine Zusatzleistung, die vom Betrieb zugunsten der Mitarbeiter gewährt wird. Diese umfasst ein Paket an Initiativen, Gütern und Leistungen, welche der Betrieb dessen Mitarbeitern zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und zur besseren Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf bereitstellt.
Welfare kann für das Unternehmen ein strategisches Instrument darstellen, da dieses das Wohlbefinden der Mitarbeiter stärkt und somit auch das Turn Over reduziert.
Vorteile des betrieblichen Welfares
Für den Mitarbeiter:
• Verbesserung des Wohlbefindens des Mitarbeiters sowie von dessen Familie,
• bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf,
• Verbesserung des Arbeitsklimas,
• Auswahl des Angebots aus einer umfangreichen Palette je nach Bedarf,
• Steigerung der Kaufkraft.
SCF-Lizenz und damit verbundene Gebühren
Für den Betrieb bedeutet dies hingegen:
• Attraktivität des Betriebes (u. a. zwecks Mitarbeiterakquise sowie Reduzierung der Personalfluktuationsrate),
• Steigerung der Produktivität (Reduzierung der Fehlzeiten usw.),
• Kostenoptimierung,
• Optimierung des Steuervorteils.
Welche allgemeinen Regeln gilt es zu beachten?
Betriebliche Welfare-Leistungen müssen für die Gesamtheit der Arbeitnehmer oder für gewisse Kategorien bestimmt sein. Es dürfen keine individuellen Zuwendungen sein. Welfare-Leistungen dürfen nicht zur „Vergütung“ der Arbeitsleistungen erteilt werden. Unvereinbar wäre es demnach, im Gegenzug eine Reduzierung der festen oder variablen Gehaltsbestandteile vorzunehmen. Welfare-Leistungen dürfen nicht in Geld umgewandelt werden.
Für Informationen rund um das Thema Welfare steht Ihnen gerne das Team des Bereichs Recht und Gewerkschaften zur Verfügung.
Eine SCF-Lizenz ist erforderlich, um in gewerblichen und handwerklichen Tätigkeiten, in Beherbergungsbetrieben, bei Unterhaltungsaktivitäten, einschließlich gemeinnütziger Aktivitäten, und bei Transportdiensten rechtmäßig Musik zu übertragen. Die von der SCF GmbH erteilte Lizenz berechtigt zur öffentlichen Verbreitung von Musikaufnahmen, unabhängig vom verwendeten Medium (Radio, Fernsehen, CDs, Kassetten, auf Computer, Server oder Datenbanken hochgeladene Wiedergabelisten usw. oder speziell installierte Systeme). Grundlage ist das Urheberrechtsgesetz Nr. 633/41. Die jährlichen Beträge, welche an die SCF zu zahlen sind, errechnen sich je nach Fläche des Geschäftslokals, dem gewinnorientierten oder nicht gewinnorientierten Zweck des Unternehmens, der ausgeübten Tätigkeit usw.
Unterschiede zwischen SCF und SIAE SIAE und SCF sind zwei verschiedene Institutionen, die unterschiedliche Rechte an verschiedenen kulturellen Produkten verwalten. Die SIAE verwaltet und schützt die Autorenrechte an musikalischen Kompositionen (Musik und/oder Texte), unabhängig davon, ob sie live aufgeführt oder auf Tonträger wiedergegeben werden. Genannte Rechte stehen dem Urheber der Komposition (Autor) und dem Herausgeber des Liedes zu. Die SCF hingegen verwaltet und schützt die “verwandten Schutzrechte“ (d. h. die Rechte an der Aufnahme des Musikwerks). Genannte Rechte stehen der Plattenfirma und dem Künstler, welcher der Aufnahme seine Interpretation verliehen hat, zu. Somit müssen beide Gebühren (SCF und SIAE-Lizenz) beglichen werden, um aufgenommene Musik abzuspielen.
Weitere Einzelheiten sind auf hds-bz.it im FAQ-Bereich unter Vorteile zu finden.
recht@hds-bz.it
hdsmagazin #3/23
hds-bz.it/gewerkschaften
Lisa Baumgartner, T 0471 310 423, lbaumgartner@hds-bz.it
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Jasmin Lumetta, T 0471 310 422, jlumetta@hds-bz.it
Neu im Einzelhandel?
Herzlich willkommen im Verkaufskurs für Quer- und Neueinsteiger. Das Leben schreibt seine eigenen Gesetze. Doch was tun, wenn man merkt, dass man viel zu lange im falschen Beruf war und sich verändern möchte? Irgendwie ist es einfach. Man muss nur seine Komfortzone verlassen und umsatteln. Mit dem Ziel, die eigene Berufung im Beruf zu finden, wechseln viele in den Verkaufsberuf. Doch wie kann man Verkaufen lernen?
Die Herausforderung als Chance erkannt, hat die hds weiterbildung in das heurige Kursprogramm den Verkaufskurs für Quer- und Neueinsteiger aufgenommen. Mit dem erfahrenen Verkaufstrainer und Oberschullehrer Karl Kirchler an ihrer Seite, schaffen sie einen echten Mehrwert. Einen kleinen Vorgeschmack auf Kirchlers jahrelange Expertise gibt das Kurzinterview zum Einstieg in eine spannende und gehaltvolle hdsweiterbildung.
Office-Programme im Griff haben
Servicehotline für Fragen inklusive. Teams, Sharepoint aber auch Powerpoint, Excel und Outlook: Die hds weiterbildung bietet auch im Kursprogramm 2023 eine Reihe von Kursen an, um die wichtigsten Office-Programme zu meistern. Das Angebot findet in Kooperation mit der Firma Egos! statt und zielt darauf ab, die Team- und Projektarbeit sowie das Zeitmanagement zu verbessern. Es handelt sich dabei um praxisorientierte Workshops in Kleingruppen, um Tricks, Tipps und Neuigkeiten zu erfahren sowie individuelle Bedürfnisse zu vertiefen. Die Teilnehmer können außerdem nach Kursabschluss von einer halbjährlichen Servicehotline für Fragen rund um die Themen des besuchten Workshops profitieren.
Alle Kurse aus der Kategorie Edv unter service.hds-bz.it/edvkurse.
hdsmagazin #3/23 weiterbildung service.hds-bz.it/kurse service.hds-bz.it/edvkurse
Fortsetzung auf Seite 24 23
Neuer Kurs, neue Perspektiven!
Ist jede Person für den Verkaufsberuf geschaffen oder muss man hierfür gewisse Voraussetzungen mitbringen?
Verkaufen ist eine Tätigkeit, die Fähigkeiten erfordert. Die Fähigkeiten kann man trainieren. Jemand der offen für Veränderung ist, bereit ist dazuzulernen und vor allem gerne mit Menschen umgeht und begeistern kann, ist richtig in diesem Beruf.
Wie kann man Verkaufen lernen und was genau lehren Sie den Berufsneulingen?
Die Berufsneulinge lernen und trainieren, wie man ein Verkaufsgespräch ziel- und kundenorientiert aufbaut und führt und sich bei herausfordernden Situationen, wie Preisgesprächen, Einwänden oder Reklamationen richtig, selbstsicher und souverän verhält. Es geht um die Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit und Stärkung der eigenen Persönlichkeit.
Was macht den Verkaufsberuf so spannend?
Der Verkäuferberuf ist deshalb so spannend, da ich vielen Menschen mit psychologischem Gespür im Gespräch helfe, ihre Bedürfnisse und Wünsche beim Einkaufen zu erfüllen. Interessant finde ich auch den persönlichen Kontakt mit verschiedenen Menschen und den Aufbau von Beziehungen.
Was versteht man unter einem modernen und erfolgreichen Verkaufsgespräch. Wie wird eigentlich der Erfolg gemessen?
Bei einem modernen Verkaufsgespräch geht es vor allem darum, mit einer positiven inneren Einstellung bzw. Stimmung, einen guten ersten Eindruck herzustellen, sowie eine gute Beziehung und Vertrauen zum Kunden aufzubauen.
Neben fachlicher und verkäuferischer Kompetenz und Freundlichkeit ist Empathie eine weitere wichtige Eigenschaft, d. h. der Verkäufer muss sich in den Kunden hineinversetzen und rechtzeitig erkennen, was im Kunden vorgeht, was er wirklich braucht oder will. Er muss zuhören können, die richtigen Fragen stellen und Emotionen wecken.
Den Erfolg kann ich dadurch messen, wenn der Kunde wieder kommt und zum Stammkunden wird.
Stolperstrecke Verkaufsgespräch: Was sind besonders herausfordernde Situationen, die es im Berufsalltag zu meistern gilt? Herausfordernd im Verkaufsgespräch ist, sich immer wieder neu auf die Verschiedenartigkeit der Kunden einzustellen und anzupassen. Vor allem schwierig wird es, wenn eine Antipathie zwischen Kunde und Verkäufer besteht und Kunden sich nicht für ein Produkt entscheiden können und wollen. Auch der Umgang mit Kunden, die sich vorab im Geschäft beraten lassen und anschließend im Internet kaufen wollen, sowie zähe Preisverhandlungen können ein Verkaufsgespräch zur Stolperstrecke machen.
Kurzportrait
Karl Kirchler ist Erziehungswissenschaftler, Diplom-Handelsfachwirt, Business-Coach, Fachbereichsleiter für Handel und Verwaltung am Berufsbildungszentrum Bruneck sowie Erwachsenentrainer. Außerdem ist er Mitglied der Prüfungskommission für Verkäufer und Schuhmacher, sowie Ideator und Mitorganisator des Berufswettbewerbes „Verkaufstalent Südtirol“.
hdsmagazin #3/23 weiterbildung
service.hds-bz.it/kurse
Interview: Manuela Seebacher
Der Verkaufskurs für Neuund Quereinsteiger findet am
10. März und am 14. April jeweils von 09:00 bis 17:00 Uhr in Bozen statt. Eröffnen Sie sich neue Perspektiven und melden Sie sich gleich an!
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Warenbestellungen im Geschäftslokal
Betrügerisches Verhalten ist auch dort verbreitet. In jüngster Zeit wurden vermehrt Unternehmer mit Lieferungen konfrontiert, die nicht ihren Bestellungen entsprachen. Nach einer Kontrolle des Bestellscheins fand man heraus, dass eine gewisse Stückzahl von Artikeln angegeben wurde, welche nicht den Vereinbarungen entsprachen. Aus rein rechtlicher Sicht wurde dennoch ein bindender Vertrag abgeschlossen, da die Bestellung bestätigt und mit der Unterschrift versehen wurde.
Zur Erinnerung
Bei einem Vertragsabschluss vor Ort ist grundsätzlich kein Rücktrittsrecht vorgesehen, außer dies ist eigens in den Geschäftsbedingungen geregelt oder falls die erworbene Ware Mängel aufweist. Deshalb sollte, vor Unterschrift der Bestellung, jede Position des Bestellscheins nochmals genauestens überprüft werden und eventuelle Geschäftsbedingungen oder Klauseln auf dem Bestellschein aufmerksam gelesen werden. Auch die Zahlungsbedingungen sollten gut durchdacht werden; so sollte etwa eine Vorauszahlung des kompletten Preises (Vorkasse) gut überlegt sein, bevor eine solche Klausel akzeptiert wird.
Die Empfehlung Sobald die Waren geliefert werden und vor dem Öffnen des Pakets, wird empfohlen den Lieferschein zu überprüfen, um festzustellen, ob die Quantität der bestellten Wa-
ren übereinstimmt. Sollte dem nicht so sein, das Paket gar nicht erst annehmen und den Lieferanten sofort darüber informieren. Sollte die gelieferte Menge mit der Bestellung übereinstimmen, wird empfohlen, die Waren sofort zu überprüfen, um etwaige Mängel (Produktfehler, Beschädigungen, fehlende Etikettierungen usw.) umgehend dem Lieferanten mitteilen zu können.
Die Rechtsberatung der hds Servicegenossenschaft empfiehlt deshalb stets, die Bestellungen vor Unterschrift oder Übermittlung mehrmals genauestens zu überprüfen, um bereits vorab Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.
recht@hds-bz.it
hdsmagazin #3/23 rechtsberatung
service.hds-bz.it/recht
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Du willst dein eigenes Unternehmen gründen?
Die hds Servicegenossenschaft begleitet dich gerne dabei!
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Von der Idee zur Verwirklichung
� Businessplan
� Geoanalyse
� Rentabilitätsrechnung
2 Berufliche Voraussetzungen
� Habe ich die Voraussetzung, um die geplante Tätigkeit zu eröffnen?
3 Standort
� Wo wird das Unternehmen angesiedelt?
� Kauf-/Mietentscheidung
� Beratung bei Miet- und Kaufverträgen
6 Personalstruktur
7 Bürokratische Aspekte
� Eröffnung MwSt.-Position
� Meldungen Handelskammer, Gemeinde usw.
� Brauche ich Mitarbeiter?
� Klärung arbeitsrechtlicher Aspekte
5 Rechtsform
� Einzelfirma oder Gesellschaft?
� Welche ist die richtige Gesellschaftsform?
4
Finanzielle Aspekte
� Kapitalbedarfsplanung
� Maßgeschneiderte Finanzierung
� Gibt es Beiträge?
8 Kontinuierliche Betreuung
� Buchhaltung
� Steuererklärung
� Lohnstreifen
9 Ganzheitliche Beratung
� Benchmark-Analysen
� Betriebliche Weiterentwicklung
10 Aus- und Weiterbildung
� Pflichtkurse für Inhaber und Mitarbeiter
� Beratung sowie Aus- und Weiterbildungsangebote
Kontakt: T 0471 310 311, beratung@hds-bz.it, service.hds-bz.it/beratung
hds Servicegenossenschaft
Haushaltsgesetz 2023
Die wichtigsten steuerlichen Neuerungen. Nachfolgend die wichtigsten steuerlichen Neuerungen, die durch das Haushaltsgesetz 2023 (Gesetz Nr. 197/22) eingeführt wurden und mit 1. Jänner 2023 in Kraft getreten sind.
Bargeldgrenze bei 5000 Euro und Verpflichtung POS-Gerät
Der Schwellenwert, ab dem Verwendung von Bargeld als verboten gilt, wird angehoben: Ab dem 1. Jänner 2023 steigt die Bargeldgrenze von 1999,99 auf 4999,99 Euro an.
Die vorgeschlagene Regelung, die es Händlern und Freiberuflern erlaubt hätte, Kartenzahlungen von 60 Euro oder weniger abzulehnen, wurde nicht genehmigt. Somit wird im Falle der Nichtannahme einer Zahlung (in beliebiger Höhe) mit einer Debit-, Kredit- oder Prepaid-Karte durch eine Person, die im Bereich des Verkaufs von Waren oder der Erbringung von Dienstleistungen (einschließlich freiberuflicher Dienstleistungen) tätig ist, eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 30 Euro, erhöht um 4 Prozent des Wertes der verweigerten Transaktion, verhängt.
Forfettario - Pauschalbesteuerung gemäß Gesetz 190/2014
Für das Pauschalsystem (Forfettario) sind folgende Änderungen vorgesehen:
• Anhebung der Umsatzgrenze für den Zugang und den Verbleib im Pauschalsystem von 65.000 auf 85.000 Euro, • automatischer und sofortiger Ausstieg aus der Pauschalregelung, wenn der Umsatz im Laufe des Jahres die Grenze von 100.000 Euro überschreitet.
Die Obergrenze für den Zugang zur Regelung wird auf der Basis des Umsatzes des Vorjahres berechnet. Um die Pauschalbesteuerung ab 2023 anwenden zu können, muss daher der neue Wert von 85.000 Euro berücksichtigt werden, der anhand des erwirtschafteten Umsatzes von 2022 zu überprüfen ist.
Flat tax “incrementale”
Nur für das Jahr 2023 wird für Unternehmen und Freiberufler eine neue Ersatzsteuer in Höhe von 15 Prozent auf den Teil des Einkommens eingeführt, der über das höchste Einkommen der vorangegangenen drei Steuerjahre hinausgeht. Die Bemessungsgrundlage der Ersatzsteuer darf jedoch den Betrag von 40.000 Euro nicht über-
schreiten und muss um einen Betrag in Höhe von 5 Prozent des höchsten Einkommens des Dreijahreszeitraums reduziert werden. Bei der Berechnung der Steuern für das Jahr 2023 (Steuererklärung 2024) werden die Einkünfte aus Unternehmens- und Freiberuflertätigkeit wie folgt aufgeteilt:
• ein Teil, der der 15-prozentigen Ersatzsteuer unterworfen wird,
• ein Restanteil, der der IRPEF und den zusätzlichen Steuern unterliegt (normale Regelung).
Unterstützungsmaßnahmen gegen „hohe Energiepreise“
Die Steuerguthaben zugunsten von Unternehmen für den Ankauf von Strom und Erdgas werden auch für das erste Trimester 2023 verlängert. Die Höhe beträgt:
• 45 Prozent für energieintensive Unternehmen, gasintensive Unternehmen und nicht gasintensive Unternehmen,
• 35 Prozent für nicht energieintensive Unternehmen, mit Stromzählern mit einer verfügbaren Leistung von 4,5 kW oder mehr. Die Steuerguthaben können bis zum 31. Dezember 2023 mittels Formular F24 verrechnet werden.
Begünstigte Übertragung von Vermögenswerten an Gesellschafter
Im Falle von Abtretungen, Veräußerungen und Umwandlungen von Gesellschaften, können Vermögenswerte (in der Regel Immobilien) mit einer steuerlichen Begünstigung aus dem Unternehmen herausgenommen werden.
Die Wiedereinführung dieser steuerlichen Vergünstigungen sieht eine Ersatzsteuer von 8 Prozent auf etwaige Veräußerungsgewinne und eine Ersatzsteuer von 11 Prozent auf die mit der Transaktion verbundenen Steuerrückstellungen vor. Für die Ermittlung der Steuerbemessungsgrundlage der 8-prozentigen Ersatzsteuer kann anstelle des Normalwertes der Immobilie ihr Katasterwert herangezogen werden. Die Abtretungs-, Veräußerungs- und Umwandlungsurkunden von Unternehmen müssen bis zum 30. September 2023 abgeschlossen werden.
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Fortsetzung auf Seite 28
Ausgliederung von Vermögenswerten von Einzelunternehmern
Mit der so genannten „Ausgliederung“ (estromissione) von Vermögenswerten von Einzelunternehmen ist es möglich, Immobilienvermögen aus dem Vermögen des Einzelunternehmens auszuschließen und dem Einzelunternehmer persönlich zuzuordnen; das Haushaltsgesetz sieht eine Wiedereinführung dieser Erleichterung in Bezug auf das Vermögen vor, das sich am 31.10.2022 im Besitz des Einzelunternehmens befindet; die Frist für die Durchführung der Ausgliederung ist der 31. Mai 2023. Es ist eine 8-prozentige Ersatzsteuer auf etwaige Veräußerungsgewinne vorgesehen. Bei Immobilien kann der Veräußerungsgewinn anhand des Katasterwerts anstelle des Normalwertes ermittelt werden. 60 Prozent der Ersatzsteuer müssen bis zum 30. November 2023 und die restlichen 40 Prozent bis zum 30. Juni 2024 bezahlt werden.
Neufestsetzung der fiskalischen Werte für Beteiligungen und Grundstücke
Es wurde die Möglichkeit vorgesehen, den Anschaffungswert von (börsennotierten und nicht börsennotierten) Beteiligungen und Grundstücken, die von Privatpersonen gehalten werden, mit einer Ersatzsteuer von 16 Prozent neu zu bewerten; die Frist für die Zahlung der Ersatzsteuer und die Erstellung des Gutachtens endet am 15. November 2023.
Schwellenwerte für die Führung der vereinfachten Buchhaltung
Die Umsatzschwellen, die im Jahr nicht überschritten werden dürfen, um die vereinfachte Buchhaltung anwenden zu können, erhöhen sich
• von 400.000 auf 500.000 Euro für die Erbringung von Dienstleistungen,
• von 700.000 auf 800.000 Euro für Unternehmen, die andere Tätigkeiten ausüben.
Um die Möglichkeit der Einführung einer vereinfachten Buchführung ab dem Jahr 2023 (oder den möglichen Übergang zu einer ordentlichen Buchhaltung) zu bewerten, muss geprüft werden, ob der Umsatz des Jahres 2022 die neuen Grenzwerte überschreitet oder nicht.
Einzelhandel,
erhöhte Abschreibung von Investitionsgütern
Der Abschreibungssatz für Immobilien, die von Handelsbetrieben für die Ausübung von Detailhandel verwendet werden, wird auf 6 Prozent erhöht. Diese Regelung ist auf die Steuerzeiträume 2023 bis 2027 beschränkt.
Investitionen 4.0
Fristverlängerung bis zum 30. September 2023 für den definitiven Ankauf von Investitionsgütern 4.0, die bis zum 31.12.2022 reserviert worden sind (Anzahlung von mindestens 20 Prozent des vereinbarten Preises und Bestätigung des Auftrags durch den Lieferanten).
Superbonus 90 Prozent ab 2023
Für Umbauarbeiten, die von Kondominien und natürlichen Personen (Eigentümer oder Miteigentümer von Gebäuden mit bis zu 4 Einheiten) getätigt werden, ist der Superbonus auch für die bis zum 31. Dezember 2025 entstandenen Ausgaben anwendbar, und zwar in Höhe von
• 110 Prozent für Investitionen, die bis zum 31.12.2022 getätigt wurden,
• 90 Prozent für Investitionen, die im Jahr 2023 getätigt werden,
• 70 Prozent für Investitionen, die im Jahr 2024 getätigt werden,
• 65 Prozent für Investitionen, die im Jahr 2025 getätigt werden. Der Absetzbetrag für die von diesen Personen durchgeführten Maßnahmen beträgt weiterhin 110 Prozent für die im Jahr 2023 entstandenen Kosten, wenn:
• die Meldung über den Baubeginn für den Superbonus (CILAS) bis zum 25.11.2022 eingereicht wurde (bei Kondominien muss die Versammlung die Ausführung der Arbeiten zudem zwischen dem 19. und 24.11.2022 genehmigt haben),
• die Meldung über den Baubeginn für den Superbonus (CILAS) bis zum 31.12.2022 eingereicht wurde und die Versammlung die Ausführung der Arbeiten bis zum 18.11.2022 genehmigt hat (nur für Kondominien),
• bei Bauprojekten, die den Abriss und den Wiederaufbau von Gebäuden betreffen, muss bis zum 31.12.2022 der Antrag für die Baugenehmigung beim Gemeindeamt eingereicht worden sein.
Bonus Umbauarbeiten, SOA-Zertifizierung und andere Neuheiten im Baubereich
Der Mehrwertsteuerabzug für den Ankauf von energieeffizienten Wohnimmobilien (Energieklasse A oder B) wird wieder eingeführt; der Abzug entspricht 50 Prozent der auf den Kaufpreis entfallenden Mehrwertsteuer und wird in 10 Jahresraten aufgeteilt. Die Begünstigung gilt nur für den Ankauf von Immobilien bis zum 31. Dezember 2023, wobei der Verkäufer ein Bauunternehmen sein muss. Ab 2023 entfällt der Fassadenbonus; der Steuerabzug (im Jahr 2022 in Höhe von 60 Prozent) kann nur noch für Ausgaben in Anspruch genommen werden, die bis zum 31.12.2022 getätigt worden sind. Die Verlängerung des Bonus für den Abbau von „architektonische Barrieren“ (75 Prozent Abzug über 5 Jahre verteilt) ist bis zum 31. Dezember 2025 vorgesehen. Die Obergrenze der Ausgaben für den Möbelbonus wird geändert: 8000 Euro für 2023 und 5000 Euro für 2024. Keine Änderungen bei den anderen Steuerboni (Wiedergewinnungsarbeiten, energetische Sanierung, Grüner Bonus).
Um in den Genuss des Bonus für Umbauarbeiten für Arbeiten über 516.000 Euro zu kommen, können ab dem 1. Jänner 2023 nur noch
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Unternehmen beauftragt werden, die das SOA-Zertifizierungsverfahren eingeleitet haben; ab dem 1. Juli 2023 dürfen solche Arbeiten nur noch an Unternehmen vergeben werden, die die tatsächliche SOA-Zertifizierung erhalten haben.
Diese Verpflichtung gilt nicht für - am 21.05.2022 bereits begonnene Arbeiten, - für Werkverträge und Unterwerkverträge, die vor dem 21.05.2022 abgeschlossen wurden.
Bei Verträgen, die nach dem 21.05.2022 abgeschlossen wurden, können beim Fehlen der SOA-Bescheinigung die Ausgaben nur noch dann abgeschrieben werden, wenn sie bis zum 31.12.2022 getätigt worden sind.
Kontrolle von „fiktiven“ MwSt.-Nummern
Die Kontrolltätigkeit bei der Zuteilung neuer Mehrwertsteuernummern wird verstärkt. Die Agentur kann die tatsächliche Ausübung der Tätigkeit überprüfen, indem sie den Steuerpflichtigen auffordert, persönlich zu erscheinen; im Falle eines negativen Ergebnisses der Kontrollen wird die MwSt.-Identifikationsnummer entzogen und ein Bußgeld in Höhe von 3000 Euro verhängt; für die Wiedererteilung der von Amts wegen entzogenen MwSt.-Identifikationsnummer ist eine Bankgarantie erforderlich.
Besteuerung von „Krypto-Währungen“
Für Einkünfte aus dem Besitz und dem Handel von virtuellen Währungen und anderen Krypto-Tätigkeiten, wird eine neue Regelung vorgesehen. Die neue Regelung sieht eine Besteuerung in Höhe von 26 Prozent auf Veräußerungsgewinne vor, wenn der Gesamtbetrag des Veräußerungsgewinns 2000 Euro im Steuerzeitraum übersteigt. Bei der Ermittlung des Veräußerungsgewinns müssen die Anschaffungskosten vom Steuerpflichtigen „sicher und genau“ nachgewiesen werden, andernfalls wird ein Anschaffungswert von Null angenommen. Veräußerungsverluste, die 2000 Euro übersteigen, können in voller Höhe von den Veräußerungsgewinnen der folgenden Jahre abgezogen werden, jedoch nicht über das vierte Jahr hinaus. Der Anschaffungswert von Krypto-Vermögenswerten, die am 1. Jänner 2023 gehalten werden, kann durch Zahlung einer Ersatzsteuer von 14 Prozent aufgewertet werden.
Für die Zwecke der steuerlichen Überwachung müssen Kryptowährungen in Zukunft ausdrücklich im Quader RW der Steuererklärung angegeben werden; sie unterliegen ab dem 1. Jänner 2023 ebenfalls der IVAFE-Steuer in Höhe von 0,20 Prozent.
Es wurde die Möglichkeit eingeführt, frühere Verstöße (z. B. fehlende Angabe im Quader RW) durch Einreichung eines Antrages, mit Bezahlung einer Strafe in Höhe von 0,5 Prozent des Wertes der nicht erklärten Vermögenswerte und 3,5 Prozent der nicht erklärten Gewinne, zu bereinigen.
steuerberatung@hds-bz.it
Steuerberatung: der neue Servicebereich für Privatpersonen
Brauchen Sie Hilfe beim Abschluss eines Mietvertrages oder Beratung bei einer Erbschaftserklärung? Isee-Erklärung, 730, Unico und Red: Arbeitnehmer und Rentner können sich für diese und andere Dienstleistungen an den Bereich Steuerberatung für Private (Caf) wenden. Um noch stärker auf die Bedürfnisse und Anforderungen von Privatpersonen einzugehen, hat die hds Servicegenossenschaft einen eigenen Servicebereich für ihre wichtigsten steuerlichen Belange eingerichtet.
Weitere Informationen unter service.hds-bz.it/private.
Vanessa Bonacci, Abteilungsleiterin Steuerberatung für Private, T 0471 310 404, vbonacci@hds-bz.it
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Haushaltsgesetz 2023
Wichtigste Neuerungen im Bereich Arbeit und Sozialgesetzgebung
Im Bereich Arbeit und Sozialgesetzgebung gibt es einige Neuigkeiten, die das Haushaltsgesetz 2023 einführt. Die Bestimmungen sind mit 1. Januar 2023 in Kraft getreten.
Einkommensabhängige
Das Haushaltsgesetz verlängert und erhöht die Beitragsbegünstigung für die Rentenversicherung (IVS), die von den Arbeitnehmern für den Lohnzeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 zu zahlen sind.
Die wichtigste Änderung betrifft folgende Neuformulierung der Reduzierung:
• 2 Prozent, wenn die Beitragsgrundlage den monatlichen Betrag von 2692 Euro nicht übersteigt,
• 3 Prozent, wenn die Beitragsgrundlage einen monatlichen Betrag von 1923 Euro nicht übersteigt.
Beide Reduzierungen gelten für das ganze Jahr, einschließlich des 13. Monats. Es ist zu beachten, dass der Arbeitnehmer zwar von der Beitragsermäßigung profitiert, das steuerpflichtige Einkommen aber um den Freibetrag erhöht wird und der normalen Besteuerung unterliegt. Die Auswirkungen auf das Nettoeinkommen variieren daher je nach Einkommen und führen zu einer Erhöhung zwischen 20 und 40 Euro.
NISF/INPS-Beitragsentlastung
Mit dem Haushaltsgesetz 2023 werden Beitragsentlastungen für Arbeitgeber bei Ein-
stellungen oder Umwandlungen, die im Jahr 2023 vorgenommen werden, verlängert und eingeführt, und zwar Beitragsentlastung bei Einstellung von Arbeitnehmern unter 36 Jahren, benachteiligten Frauen und Empfängern des Bürgereinkommens (Reddito di cittadinanza).
Die aufgeführten Anreize müssen jedoch noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Um nutzbar zu sein, muss man also erstens die Genehmigung und zweitens die Anleitungen des NISF/ INPS abwarten.
Gelegentliche Mitarbeit mit Wertgutscheinen (PrestO-Voucher)
Mit dem Gesetz 96/2017 wurde eine Regelung für gelegentliche Mitarbeit durch Wertgutscheine (PrestO-Voucher) in begrenzter Höhe geschaffen.
Das Haushaltsgesetz 2023 hat diese Bestimmung angepasst: Die Höchstgrenze der Entschädigung, die jeder Arbeitgeber im Laufe eines Kalenderjahres für gelegentliche Mitarbeiter zahlen kann, wurde von 5000 auf 10.000 Euro erhöht.
Die maximale Vergütung, die jeder Arbeitnehmer erhalten kann, liegt bei 5000 Euro. Der Kreis der Arbeitgeber, die Gelegenheitsarbeit in Anspruch nehmen können, wird ebenfalls erweitert. Nun können Arbeitgeber mit bis zu 10 Arbeitnehmern auf unbestimmte Zeit diese nutzen, darunter auch Hotelbetriebe und Beherbergungsbetriebe des Tourismussektors.
Der Ablauf für die Beantragung von Gutscheinen und die vorherige Meldung jedes Arbeitseinsatzes bleiben unverändert.
Elternurlaub: für einen Monat höhere Entschädigung
Das Haushaltsgesetz 2023 sieht eine Erhöhung der Entschädigung des Elternurlaubs von 30 auf 80 Prozent für einen Monat vor, der bis zum sechsten Lebensjahr des Kindes oder bis zum sechsten Jahr des Eintritts des Kindes in die Familie im Falle einer Adoption oder einer Pflegefamilie in Anspruch genommen werden kann, alternativ von einem Elternteil.
Die Erhöhung gilt nur für Personen, die ihren obligatorischen Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaub nach dem 31. Dezember 2022 beenden.
Des Weiteren sieht das Haushaltsgesetz eine Senkung der Ersatzsteuer auf Produktivitätsprämien von 10 auf 5 Prozent vor sowie eine Erhöhung des allgemeinen Kindergeldes (assegno unico e universale per i figli a carico). Mehr dazu online unter service.hds-bz.it/loehne.
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Senkung der NISF/INPS-Beiträge
service.hds-bz.it/loehne
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Lydia Salamon, Arbeitsrechtberaterin und Bereichsleiterin BLE Lohnbuchhaltung und Arbeitsrecht, T 0471 310 320, lsalamon@hds-bz.it
Neue Etikettierungsregeln in Kraft
Die richtige Kennzeichnung der Umwelt zuliebe. Mit 1. Jänner 2023 ist es Pflicht, Verpackungen im Sinne der Nachhaltigkeit und Verbraucherinformation nach den neuen Richtlinien zu kennzeichnen (Gesetzesdekret Nr. 116/2020). Die Sammlung, die Wiederverwendung, die Verwertung und das Recycling der Verpackungen sollen damit erleichtert und den Verbrauchern die notwendigen Informationen geliefert werden. Die Pflicht gilt für Hersteller und Importeure. Während innerhalb der EU vom Produzenten bis zum letzten Wiederverkäufer alle in der Verkaufskette verantwortlich sind, ist es für Importeure (vor allem von außerhalb der EU) wichtig zu kontrollieren, ob die Verpackung diese alphanumerische Kennzeichnung aufweist.
Weiterführende Informationen sind online auf der CONAI-Seite erhältlich: etichetta-conai.com.
Kein Gefahrengutbeauftragter ...
... für Produzenten kleiner Mengen Seit dem 1. Jänner 2023 müssen Unternehmen – nach ADR-Bestimmung des Unterabschnitts 1.8.3.1 –, welche gefährliche Güter oder Abfälle versenden (ADR 1.4.2.1 –ABSENDER), einen oder mehrere Gefahrengutbeauftragte ernennen. Von dieser Verpflichtung bleiben laut Rundschreiben des Ministeriums weiterhin jene Betriebe
ausgenommen, welche nur kleine Mengen von Gefahrengut gemäß ADR-Bestimmung in den Punkten 1.1.3.6. und 1.7.1.4 sowie der Kapitel 3.3, 3.4 o 3.5 (Punkt 1.8.3.2, Buchstabe a) produzieren.
hneuhauser@hds-bz.it
INFO
• Istatwert betreffend die Konsumpreise für die Angleichung der Mieten (Gesetz 392/78).
- Nationale Veränderung
Dezember 2021 – 2022 ist gleich + 11,3 % (75 % = + 8,475).
- Veränderung in Bozen
Dezember 2021 – 2022 ist gleich + 11,8 % (75 % = + 8,85).
• Die Indexzahl für die Abfindungen beträgt im Dezember 9,974576.
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service.hds-bz.it/verpackung
service.hds-bz.it/umwelt
Heinz Neuhauser, Bereichsleiter Arbeitssicherheit, Umwelt und Hygiene, T 0471 310 519, hneuhauser@hds-bz.it
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Unterlagen und weitere Informationen haben die Berater der hds Servicegenossenschaft für Sie auf der eigenen Themenseite aufgearbeitet.
Betriebliche Welfare–Leistungen
hds-bz.it/betriebswelfare
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• Unterstützung bei der Ausarbeitung und Einführung eines Welfare-Reglements und Hilfestellung bei rechtlichen und steuerlichen Aspekten
• eine personalisierte digitale Welfare-Plattform (von Edenred Italia) für eine maximale Flexibilität bei der Verwaltung der Benefits
• Begleitung und Hilfestellung bei der Nutzung des Welfare-Kontos seitens der Nutzer und Überwachung des Plans
Kontakt: Jasmin Lumetta, T 0471 310 422, jlumetta@hds-bz.it; Lisa Baumgartner, T 0471 310 423, lbaumgartner@hds-bz.it
Was versteht man unter betrieblichem Welfare?
Als betriebliches Welfare kann man das Paket an Initiativen, Gütern und Leistungen bezeichnen, das der Betrieb seinen Beschäftigten zur Verbesserung ihres Wohlbefindens und zur besseren Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf bereitstellen kann. Dadurch können Kosten optimiert und die Produktivität verbessert werden.
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