Auch die Seele braucht Urlaub Covid brachte es ans Tageslicht: Seelisch muss die Balance stimmen, sonst kippt das ganze Leben. Also boomt Mental Wellness. Nicht nur, aber auch in Kärnten. Johanna Wohlfahrt TEXT Warmbaderhof (4), Hotel Hochschober (3), Klösterreich, Greencare-Auszeithöfef/Bauernhof Stauder, Sicher-Fritsch/privat, Unsplash/Zac Durant, Unsplash/Stefan Ogris FOTOS
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entale Gesundheit. Der Begriff schaffte es in den letzten Monaten, gepusht von der Coronakrise, vom weitgehend blinden Fleck mitten hinein in den Mainstream. Zu sehr wurde unser aller Seelenleben monatelang gemartert von Covid-Souvenirs wie Verboten, Enge, Überlastung und Mangel an Sozialleben. Jetzt soll’s uns wieder besser gehen. Und danach suchen wir nun auch unsere Urlaube aus. Wellness ist nach wie vor ein
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Riesenthema, durch die Krise hat sich aber das Verständnis davon erweitert. Lutz Hertel, Chef des deutschen Wellnessverbandes, formulierte es kürzlich so: „Statt sich nur passiv behandeln zu lassen, wächst das Interesse, aktiv selbst in die Verantwortung für sein Wohlbefinden zu treten und mit eigener Kompetenz an seinen Potenzialen zu arbeiten.“ Und das schließt neben körperlichen Aktivitäten und Treatments nun mal auch die mental-seelische Ebene mit ein. Den Innenausbau, quasi. In den Lockdowns wurde klar, dass hier viele
von uns eine Riesenbaustelle haben, die letztlich den Zugang zum RundumWohlfühlen verstellt. Egal, wie lange man in Algen badet oder mit welchen hippen Techniken man sich massieren lässt. Mentale Wellness ist also das nächste Wellness-Level. Sofern man’s richtig angeht, wie Hertel mahnt, denn die Frage sei nun: „Bleibt es bei Meditation und Entspannung oder erweitert sich das Anwendungsspektrum auf die Optimierung kognitiver Funktionen und auf den Mindset?“