PZ02_28.01.2021

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DIE PUSTERTALER FITNESSBETRIEBE SCHLAGEN ALARM

Ihnen droht die Insolvenz D

ie Fitnessbetriebe im Land leisten einen großen Beitrag in gesundheitlicher und sozialer Hinsicht. Doch die Branche ist in Sog der Corona-Seuche arg in Schieflage geraten. Eine gesamte Branche droht in die Insolvenz abzudriften. Vor allem die enormen Fixkosten fliegen den Betrieben wegen der Größe der Anlagen um die Ohren. Die perspektivlose Zwangsschließung hat dramatische Auswirkungen. Reinhard Weger hat für die PZ die wichtigsten Fakten zusammengetragen. 1) Die Dienstleistungsbetriebe im Bereich Fitness sind saisonale Betriebe. Die Saison geht von Oktober bis Mai. Die Sommermonate sind Überbrückungsmonate unter dem „break even“. Im Zuge der Corona-Pandemie wurden die Fitnessbetriebe ab Ende März 2020 für ca. 2,5 Monate geschlossen, durften in der Nebensaison ab Juni 2020 mit starken gesetzlichen Einschränkungen öffnen und wurden in der Hauptsaison ab Oktober 2020 wieder geschlossen. Laut den aktuellen Covid-Maßnahmen bleibt die Schließung aufrecht. Das heißt im Klartext: Es gibt noch immer keine Perspektive oder Planbarkeit! In keiner der sogenannten roten, orangen oder gelben Zonen ist vorgesehen, dass wieder gearbeitet werden kann. In einem vollen COVID-Jahr (März 2020 bis März 2021) wären diese Betriebe dann von 12 Monaten ganze acht Monate lang geschlossen geblieben. Aufgerechnet heißt das: • 6 Monate Zwangsschließung (bis 07.01.21) in der Hauptsaison => Umsatzverlust 100 %; Die erheblichsten Verluste ergeben sich durch die Schließung gerade im Herbst-Winter in den Monaten Oktober, November, Dezember, Jänner usw. • 4 Monate offen in der Nebensaison mit starken gesetzlichen Einschränkungen => Umsatzverlust bis 50 % von eh schon geringen Umsatz der Nebensaison (Abstandregeln haben Teile der Tätigkeiten nicht ermöglicht, geschlossene Duschen, Angst der Kunden usw.); • Rückerstattung von 100 % in Form von Gutschriften der bezahlten Abos für die geschlossenen Monate ausnahmslos an ALLE Kunden => zum Großteil ist der Umsatz von 2019, auf welchen bereits sämtliche Steuern abgeführt wurden; • Durch die Zwangsschließung auch im Monat Dezember ergibt sich ein Ausschluss vom gesamten wichtigen Weihnachtsgeschäft 2020 (Gutscheine). • Verfallenen Waren, Energiedrinks, Nahrungsergänzungen,

SOZIALES & GESUNDHEIT TITELTHEMA

Die Fitnessstudios sind schon seit bald zehn Monaten geschlossen. Ihnen droht die Insolvenz.

Riegel und Snacks im Wert von etlichen tausende Euros; • Hohe Investitionen für die gesetzlich angeordneten Covid-Maßnahmen. • Keine Möglichkeit für die Zukunft verlorene Umsätze nachzuholen; • Viele Mitglieder (rund die Hälfte) haben aufgrund der unsicheren Lage der Fitnessstudios bereits gekündigt; • Restart wann auch immer der Fitnessbranche sehr schwierig. Betriebe werden unter der Gewinnschwelle (break even point) mit erheblichen Verlusten starten, wegen: 1) Ausbleiben der Kunden und wahrscheinliche Wiedereröffnung erst in der Nebensaison; 2) Rückerstattungen in Form von Gutschriften der kassierten Beiträge; 2) Verlustbeiträge vom Staat Die italienische Regierung hat für die Zwangsschließung der Dienstleistungsbetriebe im Bereich Fitness von vollen 6 Monaten in 2020, welche mittlerweile als dauerhaft und perspektivlos beschrieben werden kann, Verlustbeiträge von drei bis vier Prozent auf den Umsatzverlust ausbezahlt, während in den Nachbarstaaten Verlustbeiträge für die Branche von bis zu 70 Prozent gewährt werden! Andere Betriebe, welche nicht dauerhaft geschlossen waren und zumindest immer wieder arbeiten konnten, wurden mehr gefördert (Ristori). Wer dauerhaft über die gesamte Zeit geschlossen wird, wie Dienstleistungsbetriebe im Fitnessbereich, wurde nun im Rahmen der staatlichen Verlustbeiträge im Dezember nicht mehr berücksichtigt. 3) Allgemeine Anmerkungen - Studien haben erwiesen, dass die Virusinzidenz in Fitnessstudios durch die strengen Auflagen und Abstandregeln unter 1 Prozent liegt. - In Südtirols Fitnesscentren wurden bis zur Zwangsschließung im Oktober auch kaum CoviD-Fälle gemeldet. - Abstandregeln sind von vorn herein durch die natürlichen Abstände durch die Trainingsgeräte gegeben. - Die bereits hohen hygienischen Standards wurden noch weiter verstärkt. - Die meisten Studios haben teure Lüftungsanlagen mit mehrmaligen Luftaustausch pro Stunde, welche Aerosole–Bildung vermeiden. // PZ 2 | 28. J Ä N N E R 2021

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