PZ18_16.9.2021

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GESELLSCHAFT & MENSCHEN

PHILIPP AUSSERHOFER

Knallharter Trailrunner mit großen Ambitionen „Von zu Hause fortzugehen und alles, was einem so vertraut ist – seine Heimat, seine Familie, die Menschen, die man liebt – zurückzulassen und all das für seinen Traum zu riskieren erfordert Mut. Es erfordert Mut aufzubrechen und loszuziehen, um einen Weg zu gehen, dessen Verlauf noch nicht gezeichnet ist, auf einer Karte voller Möglichkeiten, aber dessen Ziel längst in seinem Herzen feststeht. Ist es nicht die Magie, alles für einen Traum zu riskieren, den keiner kennt, außer man selbst?“ Diese philosophischen Worte stammen vom Ahrntaler Philipp Ausserhofer, dem 28 Jahre alten Extremsportler, der Anfang Juli mit seinem „Homerun“, einem Lauf über 160 Kilometern mit 11000 Höhenmetern rund um das Ahrntal aufhorchen ließ. Den Titel des Rennens hat Philipp dem Baseball entlehnt und für seinen Lauf frei interpretiert: all das Gelernte nach Hause zu bringen! Von Sand in Taufers über den Kellerbauerweg zur Chemnitzerhütte, über die Schwarzensteinhütte zur Birnlücke, weiter zur Lenkjöchlhütte und vorbei am Magerstein zur Rieserfernerhütte, um dann in Sand wieder anzukom-

men – und dies alles in unvorstellbaren 34 Stunden. Begleitet und dokumentiert von einem Filmteam rund um seinen Jugendfreund Manuel Kottersteger. Es war nicht nur eine grandiose sportliche Leistung, es war ein extremer Lauf voller Emotionen für den jungen Ahrntaler. Philipp Ausserhofer ist Apotheker, arbeitet, lebt und trainiert seit zehn Jahren in Innsbruck und dem Stubaital. Dort hat er ideale Trainingsbedingungen für seine Leidenschaft, das Trailrunning vorgefunden. Mittlerweile ist er Teil des internationalen Athletenteams von Scarpa und Karpos, wird

zu großen Wettkämpfen eingeladen und hat den Traum, von und für seinen Sport leben zu können.

EIN GESPRÄCH ÜBER DAS LAUFEN, DIE HEIMAT, MOTIVATION, SALBEITEE UND SALATGURKEN UND DAS LEBEN ALS WANDERKARTE… PZ: „Homerun“, ein Lauf rund um das Ahrntal, wie kommt man auf so eine verrückte Idee? Philipp Ausserhofer: Es ist die Geschichte eines Traumes, einer Entwicklung und eine der wichtigsten Entscheidung meines Lebens. Vor zehn Jahren habe ich mich für das Pharmaziestudium in Innsbruck entschieden. Ich musste dafür meine Heimat und damit mei-

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ne geliebten Hausberge verlassen. Fernab meiner Heimat habe ich dort neben meinem Studium und der Ausbildung zum Apotheker auch meine Berufung, den Geländelauf - das Trailrunning - gefunden. Inspiriert wurde ich vom Buch des spanischen Ausnahmeläufers Kilian Jornet, das den bezeichnenden Titel „Run or die“ (lauf oder stirb) trägt. An seine Grenzen gehen, das eigene Leistungsvermö-

gen ausloten, dabei etwas zu erleben, über sich hinauszuwachsen und möglichst viel Zeit draußen zu verbringen… all dies bietet dieser herausfordernde Sport für mich. Und all diese Emotionen haben sich in diesem Extremlauf vereint, noch dazu in meiner Heimat, wo ich jeden Berg und jeden Weg kenne… und letztlich doch während dem Lauf so viel Neues entdeckt habe.


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