PZ22_11.11.2021

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BILDUNG & SCHULE

STADTBIBLIOTHEK BRUNECK

Vier Mal Lesenswertes über die Frauen Vier Autorinnen, vier Mal Bücher über Frauen – lesenswert natürlich für Menschen aller Geschlechter. Die aktuelle Buchauswahl der Stadtbibliothek Bruneck bezieht sich auf Ziel 5 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und beschäftigt sich mit der Gleichberechtigung der Geschlechter. Fakt ist nicht nur, dass Frauen in gleichen Berufen weniger verdienen, dass Frauen einen Großteil der so genannten Care-Arbeit machen, aus familiären Gründen in Teilzeit arbeiten und im Alter nicht gut abgesichert sind. Fakt ist auch, dass Verlage – natürlich nicht alle - Schriftstellern mehr Werbebudget zugestehen, sie besser auf den Websites positionieren und ihnen größere Vorschüsse bezahlen. Auf diese Missstände wollen wir mit unserer heutigen Buchauswahl aufmerksam machen. Deswegen hier einmal nur Frauen. LAURA BALDINI:

LEHRERIN EINER NEUEN ZEIT –

spannend beschrieben. Maria Montessori verliert nie ihr Ziel aus den Augen, den Kindern zu helfen und sie auf besondere und einfache Weise zu fördern. (Empfohlen von Valerie Vanas)

Maria Montessori: Die schwerste Entscheidung ihres Lebens traf sie für das Wohl der Kinder.

ROMALYN TILGHMAN:

Piper 2020, 356 Seiten

DIE BÜCHERFRAUEN

„Lehrerin einer neuen Zeit“ ist ein biografischer und bewegender Roman über die weltbekannte Pädagogin und Ärztin Maria Montessori. Spannend wird beschrieben, wie Maria Montessori sich gegen alle gesellschaftlichen Widerstände ihren Lebenstraum erfüllt, Ärztin zu werden. Während ihres Medizinstudiums muss sie sich als einzige Frau den männlichen Kollegen unterordnen: Sie darf die Hörsäle nur nach den Kollegen betreten. Den Sezierkurs darf sie nur abends und alleine durchführen. Trotz aller Schikanen und Hindernissen, die ihr während des Studiums in den Weg gelegt werden, schließt sie das Studium als Jahrgangsbeste ab. Sie nimmt eine Stelle in einer sogenannten Irrenanstalt für „schwachsinnige“ Kinder an. Diese Kinder sitzen den ganzen Tag einfach nur regungs- und teilnahmslos mit traurigen und leeren Gesichtern auf ihren Betten. Sie bekommen keine extra Beachtung der Ärzte. Maria Montessori fängt an, sich intensiv mit diesen Kindern zu beschäftigen. Sie gibt ihnen einfache Dinge zum Spielen und erfindet neue Spielmaterialien für sie. Nach und nach blühen die Kinder auf und entwickeln sich auf schnelle Weise weiter. In der Irrenanstalt lernt sie einen jungen Kollegen kennen, der sie sehr schätzt und auch in ihren Plänen und Ideen unterstützt. Sie verlieben sich ineinander. Diese Liebe zu ihrem Kollegen stellt Maria Montessori vor die wahrscheinlich schwerste Entscheidung ihres Lebens. In diesem biografischen Roman bekommt der/die Leser*in eine guten Einblick in die, v.a. private, Welt der Maria Montessori. Laura Baldini erzählt auf unterhaltsame Weise vom Werdegang der jungen Ärztin am Anfang ihrer Karriere und vom ständigen Kampf in einer männerdominierten Gesellschaft. Auch die vielen Anstrengungen um Anerkennung als Ärztin und Lehrerin zu bekommen, werden 46

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S. Fischer 2021, 376 Seiten Kansas/Nordamerika im Jahre 2008. Nach einem verheerenden Tornado kommen drei Frauen in die kleine Stadt New Hope. Jede von ihnen hat ein ganz bestimmtes Anliegen, das sie in die Stadt führt. Angelina schreibt ihre Doktorarbeit über die Carnegie-Bibliotheken in Kansas. Andrew Carnegie, ein schottisch-amerikanischer Geschäftsmann, stiftete Ende des 19. Jahrhunderts einen Großteil seines Vermögens. So wurden weltweit um die 2.500 Bibliotheken errichtet. Angelinas Großmutter Amanda gehörte zu einer Reihe von Frauen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Aufbau von Bibliotheken in abgelegenen Gegenden tatkräftig vorantrieben. Traci befindet sich an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Die junge Künstlerin hat sich als Lehrerin für ein Kunstprojekt mit Jugendlichen beworben. Ihr Problem ist, dass sie weder eine Ausbildung, noch Berufserfahrung auf diesem Gebiet vorzuweisen hat. Mit gefälschten Referenzen bekommt sie den Job und macht sich auf nach New Hope. Gayle steht buchstäblich vor dem Nichts: ihr Haus in der Nachbarstadt Prairie Hill wurde wie die ganze Stadt dem Erdboden gleichgemacht, nur von der Gemeindebibliothek ist eine Mauer stehen geblieben. In ihrer provisorischen Unterkunft in New Hope lernt sie einige Frauen der Stadt kennen, und sieht durch sie eine Perspektive für ihre Zukunft. Alle drei Frauen müssen ihr Leben neu beginnen. Zu Anfang begegnen wir drei mutlosen Frauen, die ohne Aussicht auf ein besseres Leben da stehen. Die Einzelkämpferinnen erhalten tatkräftige Unterstützung einiger Bewohnerinnen von New Hope. Das gibt ihnen Stärke und Mut, um einen Neubeginn zu wagen. Diese Geschichte zeigt, wie viel möglich ist, wenn Menschen ein gemeinsames Ziel verfolgen. (Empfohlen von Barbara Irsara)


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