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POLITIK & VERWALTUNG

BÜRGERVERSAMMLUNG DER SVP REISCHACH

Der große Auftritt des großen Meisters Vor wenigen Wochen war Luis Durnwalder der Stargast bei der Bürgerversammlung der SVP Reischach. In gekonnt Durnwalder’schen Manier referierte er über die Errungenschaften der Autonomie im Land und zeigte auf, wo noch Verbesserungspotential liegt. Vor allem müsse man auch den Schneid haben, an der Autonomie weiterzubauen.

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er große Saal im Vereinshaus von Reischach war gut gefüllt. Wegen der strengen Corona-Vorschriften musste eine strenge Zugangskontrolle vollzogen werden. Werner Volgger, der gekonnt durch den Abend führte, war über den großen Andrang jedenfalls sichtlich erfreut und hieß alle Anwesenden willkommen. SVPChef Bruno Wolf war coronamäßig verhindert. Dann ging es gleich an das Eingemachte. Luis Durnwalder, Gouverneur außer Dienst, referierte über die Autonomie und ging auf die aktuelle Situation ein. Als größte Errungenschaft bezeichnete er die internationale Verankerung der Autonomie und die Befriedung des Landes „für alle Sprachgruppen“. Auch die Tatsache, dass 90 Prozent der Steuereinnahmen im Land verbleiben, bezeichnete er als positiv, da auf diese Weise der Wohlstand zementiert werden konnte. Früher war Südtirol ein bitterarmes Land. Im italienischen Regionenvergleich steht Südtirol heute gut da und ist in puncto Bruttoinlandsprodukt von allen italienischen Provinzen an erster Stelle angesiedelt.

Werner Volgger führte durch den Abend und begrüßte die Anwesenden. rewe 22

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Ganz der Alte: Luis Durnwalder sprühte nur so vor Energie und zeigte größten Einsatz.

GEWACHSENES SELBSTVERSTÄNDNIS

Das hat auch dazu geführt, dass im Land das Selbstverständnis gewachsen ist. Vor allem unter Durnwalder war das klar zu erkennen. „Wir konnten es uns erlauben, über den Tellerrand hinauszuschauen und sind dank unserer Autonomie von Bittstellern zu gleichberechtigten Akteuren geworden“, meinte er. So konnten auch Forderungen umgesetzt werden, die früher schlicht undenkbar gewesen wären. Der Abbau der Schlagbäume innerhalb Tirols, die Europaregion Tirol, die Eröffnung eines eigenen EU-Büros und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit seien wichtige Meilensteine gewesen. Während also auf Landesebene die Kompetenzen Schritt für Schritt auch nach dem Abschluss der letzten Paketverhandlungen erweitert wurden, konnte die ungeliebte Region ausgehöhlt werden. Sie ist heute kaum mehr als eine teure, leere Hülle. „Diese Institution gehört abgeschafft. Sie ist eine reine Geldvernichtungsmaschine“, so Durnwalder resolut. Genauso das Regierungskommis-

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sariat. Er rät auch dazu, die Ausrichtungsund Koordinierungskompetenz des Staates in Frage zu stellen. Man dürfe gegenüber Rom nicht ständig zu Kreuze kriechen und dürfe auch mal laut werden, riet er zu mehr Rückgrat.

ETWAS MEHR WAGEN

„Wir müssen die Autonomie bewahren und in dynamischer Form auch weiter ausbauen“, ist Durnwalder überzeugt. Es gelte immer zur „rechten Zeit das Richtige zu verlangen und dafür einzustehen“. In dieser Hinsicht sind die aktuellen Politgrößen in Bozen dem Altlandeshauptmann derzeit allerdings auch etwas zu passiv unterwegs. „Da muss mehr Schwung hinein“, rät er zu mehr Engagement und klaren Forderungen gegenüber Rom und Brüssel. Er rät seinem Nachfolger im Amt, auch die Kompetenzen des Regierungskommissärs für sich einzufordern und bei den autonomen Außenstellen gleich wie das Trentino behandelt zu werden. Großen Nachholbedarf sieht Durnwalder auch beim Postdienst. Dieser funktioniere


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