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GESCHICHTE & HISTORIE

PERCHA

Das 40-stündige Gebet früher und heute Ein kurzer Blick in Geschichte und Gegenwart

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in Blick in die Kirchenkalender einiger Pfarreien unserer Diözese weist immer noch darauf hin, dass vor allem am Ende der Faschingszeit noch häufig das 40-stündige Gebet in den Pfarrbriefen aufscheint. Somit dürfte es wohl angebracht sein, ein kurzes Augenwerk auf die Abhaltung dieses schon lange zur Tradition gewordenen 40-stündigen Gebetes zu richten. Blicken wir nun kurz in die Geschichte, so werden wir bald feststellen, dass diese Form des Gebetes in der katholischen Kirche wirklich eine alte Tradition aufzuweisen hat und dass die Anfänge dieses Gebetes mit der 40-stündigen Grabesruhe (bzw. Todesruhe) Jesu in Verbindung gebracht werden kann. So sollen schon in der Urkirche die Gläubigen in Erinnerung an diese Grabesruhe 40 Stunden in der Grabeskirche von Jerusalem gebetet haben. Historisch gesehen geht der eigentliche Ursprung dieses 40-stündigen Gebetes in der heutigen Form um das Jahr 1530 zurück. So wurden im Jahr 1527 erstmals die Katholiken im Dom von Mailand in Festpredigten ermahnt, „40 Stunden vor dem Allerheiligsten zu verharren, zu beten und die Hilfe Gottes zu erflehen“. Diese Art der Anbetung fand in der Folgezeit rasche Verbreitung. Papst Paul III. erkannte diese Gebetsform an und verlieh im Jahre 1537 allen, die sich an diesem Gebet beteiligten, einen Ablass. Durch den Kapuziner- und den Jesuitenorden verbreitete sich dieses 40-stündige Gebet über ganz Europa. Wurde dieses Gebet zunächst vor allem als AnWir suchen

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Die St. Kassians-Pfarrkirche von Percha.

dacht besonders in Notzeiten bewertet, so wurde es mit der Zeit besonders während der Karnevalstage als Sühne-Andacht begangen. So hatte im 19. Jahrhundert dieses Gebet den Charakter von Sühne und Buße und fand als solches häufig in den Pfarrgemeinden und in den Ordensgemeinschaften vor der österlichen Fasten- bzw. Bußzeit während der letzten Faschingstage statt. Damit sollte dieses Gebet gleichzeitig einen Ersatz bzw. einen Ausgleich für die überhand nehmenden Faschingsfeiern bilden und dem ausgelassenen Leben und Treiben in der Fasnacht ein Ende setzen. Somit hat das 40-stündige Gebet die Form

einer „eucharistischen Anbetung“ erhalten, wobei in der Kirche die Monstranz mit dem Allerheiligsten, nämlich die konsekrierte Hostie, ausgesetzt wird und die Gläubigen zum Gebet im Ablauf von 40 Stunden eingeladen werden. In der Regel verteilen sich diese Anbetung und die Verehrung des Allerheiligsten auf drei Tage (meist Sonntag, Montag und Dienstag) am Ende der Faschingszeit. Sie beginnt am ersten Tag mit einer heiligen Messe und anschließend mit der Aussetzung des Allerheiligsten und schließt am dritten Tag mit dem „Te Deum laudamus“, dem „Tantum ergo“ und dem sakramentalen Segen. Die Gestaltung dieses 40-stündigen Gebetes wird von Pfarrei zu Pfarrei verschieden gehandhabt. Immer werden in diese Verehrung des Allerheiligsten Messen, Predigten, Anbetungsund Besinnungsstunden jopa einbezogen, wobei den Gläubigen auch die Möglichkeit zur stillen Anbetung und zur Vorbereitung auf die bevorstehende Fasten- und Osterzeit geboten wird.

DAS 40-STÜNDIGE GEBET IN PERCHA

Die Pfarrei Percha ist wohl eine der wenigen Pfarreien, wo das 40-stündige Gebet, wenn auch in etwas veränderter Form bis zum heutigen Tag erhalten geblieben ist und immer noch in den letzten drei Tagen der Faschingszeit gehalten wird. Obwohl der Stiftsbrief für dieses Gebet nicht auffindbar ist, so geht doch aus den spärlichen Hinweisen hervor, dass diese Gebetstiftung auf das


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