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„ Die Frage ist nicht, ob man gehackt wird, sondern wann” „Stellen Sie sich vor, alle Rechner Ihres Netzwerks fallen in dieser Sekunde aus – welchen Notfallplan haben Sie?” Diese Frage stellt Hans-Jörg Sudhaus Unternehmerinnen und Unternehmern immer wieder. Der Geschäftsführer des IT-Unternehmens CMS, Sudhaus & Partner aus Stadtlohn weiß: In einer digitalisierten Welt gehören die Angriffe von Hackern in jeder Branche zu einem der größten Geschäftsrisiken. Der IT-Sicherheitsexperte berät daher mit seinem Team Unternehmen, wie sie sich vorbereiten können und wie sie dabei ihre eigenen Mitarbeiter einbinden können.
Die Angriffsszenarien sind unterschiedlich: Ein Einfallstor für Hacker können zum Beispiel nicht gewartete Systeme sein. Sicherheitsupdates sollten deshalb auf jeden Fall regelmäßig installiert werden. Außerdem gelingt es Hackern immer wieder, über Phishing Mails sensible Informationen und persönliche Daten abzugreifen und so Schadsoftware ins Unternehmen zu schleusen. „Ransomware verschlüsselt die Unternehmensdaten, sodass der Zugriff auf lokale oder im Netzwerk erreichbare Daten nicht mehr möglich ist”, erklärt Sudhaus. „Die Angreifer verlangen dann ein Lösegeld, um die Daten freizukaufen.”
Immer mehr Cyber-Erpressungen Auch die Zahl der Cyber-Erpressungen steigt ständig: Vor der Verschlüsselung leiten die Angreifer Unternehmensdaten ab und drohen mit der Veröffentlichung sensibler Informationen, wenn nicht das geforderte Lösegeld bezahlt wird. Neben dem Imageschaden, der für das Unternehmen dadurch entstehen kann, ist auch wichtig zu wissen: Es könnte sich um eine Datenpanne handeln, die nach DSGVO innerhalb von 72 Stunden den Behörden gemeldet werden muss. „Die Frage ist nicht, ob man gehackt wird, sondern wann”, weiß Sudhaus. Um sich bestmöglich gegen Angriffe zu wehren, sei eine IT-Infrastruktur auf dem aktuellen Stand der Technik enorm wichtig. „Wie der Schutz genau aussehen muss, ist abhängig vom Schutzbedarf der Daten”, erläutert der CMSGeschäftsführer. „Der ist in einem Krankenhaus höher als in einem kleinen Handwerksbetrieb.” Wie schnell Systeme mittlerweile überholt sein können, zeigt das Beispiel von Sicherheitssoftware. „Standardvirenprogramme, die wir noch vor drei Jahren eingesetzt haben, sind heute unsicher.” gibt der Geschäftsführer einen Einblick. „Mittlerweile arbeitet Sicherheitssoftware mit KI-basierter Verhaltenserkennung auf allen Ebenen von der Firewall bis zum PC intensiv zusammen, um einen Rechner schon bei einem Verdacht auf Ransomware vollständig zu isolieren.” >
Text Julia Schwietering / Fotografie AdobeStock/sasun Bughdaryan, CMS
Hackerangriffe können erheblichen Schaden in Unternehmen anrichten.