RETROWELT #20

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MAGAZIN FÜR LEBENSART UND FAHRKULTUR

RETROWELT

Retro Promotion Issue // N°20 // 2021

RETROWELT MAGAZIN FÜR LEBENSART UND FAHRKULTUR

LAMBORGHINI URRACO // SUPERCAR BLONDIE // DS AVANTGARDE // STEFAN BOGNER GIULIA QUADRIFOGLIO // ELEKTRO OLDTIMER // MOTORRAD SPECIAL


3.Concours d’Élégance

TEGERNSEE SPONSORED BY RETRO CLASSICS ®

Althoff Seehotel Überfahrt 18. CONCOURS D’ÉLÉGANCE GROSSER PREIS VON DEUTSCHLAND 10. – 12. SEPTEMBER 2021


E DIT ORIAL

„Nur wer bereit ist etwas zu wagen, der kann wirklich dauerhaft etwas bewegen“

Illustration: Bertil Brahm

Liebe Leserinnen, liebe Leser, jede Zeit erzählt ihre eigene Geschichte. Nun, im Moment erleben wir immer noch eine Periode voller Zumutungen: Türen wurden verriegelt, Kontakte eingeschränkt, Veranstaltungen abgesagt, Ladengeschäfte geschlossen und all unsere Pläne durchkreuzt. Aber: Mit dieser uns auferlegten ZuMUTung ist trotz allem auch der MUT zurückgekommen. Der Mut, das Gewohnte neu zu betrachten, sein Tun zu hinterfragen und für die Zukunft beherzt neue und kreative Lösungen anzugehen. Auch für uns waren – wie für so viele – die vergangenen Monate mit großen Anstrengungen und unglaublichen Herausforderungen verbunden. Wir haben uns dennoch Zeit genommen, Bestehendes zu überdenken und neue Ideen zu kreieren. Denn nur wer bereit ist etwas zu wagen, kann wirklich dauerhaft etwas bewegen. Und so erzählt die rückliegende Zeit auch eine Geschichte von originellen Wegen; von der Freiheit, das Ungewöhnliche auszuprobieren und scheinbar Unmögliches möglich zu machen. Das Neue ist getragen von einer Vision und dem Mut, Bestehendes zu sichern und vieles anders zu machen. Insofern freuen wir uns auf die kommende Saison, auf die besonderen Ausfahrten und: Wir haben einen Termin für die RETRO CLASSICS® in Stuttgart! Natürlich, das Jahr 2021 ist weiterhin eine Herausforderung für uns alle. Aber lassen Sie uns gemeinsam dieser Zumutung beherzt entgegentreten. Lassen Sie uns gemeinsam Neues wagen, auch in Zukunft neu denken, auf unser Herz hören und auf unsere eigene Stärke vertrauen. Und auch bei der RETROWELT hat sich einiges geändert: Das Magazin ist dichter und noch ansprechender geworden. Und nun auch wieder durchgehend in einer Sprache. Lassen Sie sich einmal mehr von den Geschichten in der vorliegenden Ausgabe inspirieren und unterhalten. Wir wünschen Ihnen für die kommenden Monate weiterhin eine Zeit voller MUT und Zuversicht! Gerne bis bald und viel Freude mit unserem Magazin, wünschen Ihnen Ihre

Karl Ulrich Herrmann

Andreas Herrmann

Personally Liable // Shareholder

Managing Director

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CONT E NT

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EDITORIAL

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CONTENT

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IMPRINT

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CONTRIBUTORS

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NEWS

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RETRO EVENTS

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PREVIEW

Motorrad fahren ein unbeschreibliches Lebensgefühl, das sich nur schwer mit Worten erklären lässt

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LEGENDEN & LEIDENSCHAFT

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COMEBACK GIULIA GTA UND GTAM

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SCHÖNE DINGE

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LAMBORGHINI URRACO

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ELEKTRO OLDTIMER

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SUPERCAR BLONDIE

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OWNER STEFAN BOGNER

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AVANTGARDE DS

92 MARKENHISTORIE

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BANKHAUS BAUER – VERMÖGEN

94

MISSION: EMISSIONSFREI

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HOMMAGE AN IKONEN

104

RAUSCH DER STILLE

42

FAMILY GUYS

111 TRAUMFERIEN

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SIEGESZUG DER 125ER

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SCHLUSSWORT COLUMNE

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IMPR INT

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MAGAZIN FÜR LEBENSART UND FAHRKULTUR

Cover: Fotomodel Yasmin Le Bon fährt den Ford Mustang GT im Stil von Steve McQueen. Fotografie Matt Holyoak

CHEFREDAKTEUR · CREATIVE DIRECTOR Joachim Fischer ∙ RETRO Promotion GmbH fischer@retropromotion.de Telefon: 0049 (0)152 55434370 GESCHÄFTSFÜHRER Karl Ulrich Herrmann ∙ kuh@retropromotion.de Andreas Herrmann ∙ a.herrmann@retropromotion.de

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RETROIEDER VERPA WELT SS EN

www.r etro-w

elt.de

ART DIRECTON Jochen Junker ∙ info@jochenjunker.de CHEF VOM DIENST Bodo von Campe LEKTORAT Juliane Gringer, Sophie von Campe REDAKTEURE Bodo von Campe, Joachim Fischer, Dr. Thomas Giesefeld, Ben Großmann, Eberhard Keller, Ilja Knezovic, Dr. Joachim Petersen, Madeleine Rösch, Markus Roth, Dirk-Arne Walckhoff, Jörg Walz, Chris Werner

FOTOGRAFEN Maximilián Balázs, Frederik Dulay-Winkler, Pierre Fromentin, Matt Holyoak, Laurent Nivalle, Stefan Milev, Christof Sage, J. Konrad Schmidt

REDAKTION RETRO Promotion GmbH ∙ Am Längenbühl 8 ∙ 71272 Renningen Tel. +49 (0)711 92 78 09 ∙ www.retro-welt.de

REINZEICHNUNG · REPRO Vetter Mediendesign ∙ Margarete-von-Wrangell-Straße 2 ∙ 65779 Kelkheim ∙ www.vetter-mediendesign.de

DRUCK Druckhaus Waiblingen Remstal-Bote GmbH ∙ Albrecht-Villinger-Straße 10 ∙ 71332 Waiblingen ∙ www.dhw.de

ANZEIGENPREISLISTE · MEDIA-DATEN www.retro-welt.de/fuer-werbekunden/

ANZEIGEN Werner Fischer · TELLUS Mediasales GmbH · Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel. +49 (0)40 28 08 68-39 · Mobil +49 (0)160 311147 · w.fischer@tellus-corporate-media.com

VERTRIEB RETRO Promotion GmbH ∙ 71272 Renningen

HERAUSGEBER RETRO Messen GmbH ∙ Messepiazza 1 ∙ 70629 Stuttgart Tel. +49 (0)711 185 60 26 63 ∙ Fax. +49 (0)711 185 60 20 58

Copyright für alle Beiträge bei RETROWELT c/o RETRO Promotion GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Magazin sowie alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Der Export und der Vertrieb des RETROWELT Magazins sind nur mit vorheriger Genehmigung statthaft.
Für unverlangt eingesendetes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Hinweis: Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernommen werden. WIR NEHMEN UNSERE VERANTWORTUNG ERNST Die RETROWELT ist FSC Zertifiziert und leistet zusätzlich mit einer CO2-Compensation einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt. Informationen zur kompensierten CO2-Menge und zum Projekt findet man hier: www.climatepartner.com/1047

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C ONT R IB UT ORS

STEFAN MILEV IMPRESSIONIST, EXPRESSIONIST, SURREALIST Er ist einer, der mit Licht und Schatten spielt. So umweht alles, was er mit seinen meist historischen Großformat-Kameras einfängt, eine traumversunkene Aura. Nicht das Motiv (bei Milev ist es der Mensch) ist entscheidend, sondern der Augenblick und der Gemütszustand.

DR. THOMAS GIESEFELD AUTOEXPERTE · SCHLUSSWORT Akribisch genau, geht ins Detail: Dr. Thomas Giesefeld hat eine jahrzehntelange Erfahrung mit Automobilen, im Besonderen mit denen der Marke Mercedes-Benz. Als Kolumnist hat er für die RETROWELT das letzte Wort.

JÖRG WALZ JOURNALIST, AUTOR, FOTOGRAF Journalist, Autor, Fotograf Alfa Romeo-Fan und Auto-Enthusiast – wenn man so will. Zudem ein äußerst kreativer Kopf. Als ehemaliger Pressesprecher von Alfa Romeo ist er für uns einer Geschichte zu den Giulia GTA und GTAm nachgefahren.

MAXIMILIÁN BALÁZS FOTOGRAF Er ist mitverantwortlich für den „WOW“-Effekt der aktuellen Ausgaben der RETROWELT. Für ein schönes Autofoto lässt er alles stehen und liegen, für das Portrait von Stefan Bogner kam er gar aus Prag angereist. Ein „WOW“ mehr …

JOACHIM FISCHER CHEFREDAKTEUR EDITOR IN CHIEF Diese RETROWELT ist eine Wucht! Ein Magazin, eigenständig, individuell mit dem wir erneut neue Wege beschreiten. Wir berücksichtigen dabei das Streben nach Glück in einem Magazin und bedienen in unsicheren Zeiten den Wunsch nach den Dingen und Momenten, die das Leben schöner machen.

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LAURENT NIVALLE ART DIRECTOR, DESIGNER, FOTOGRAF Seine Fotos mit dem Designteam von Citroën bei der Arbeit oder über die Entstehung der Concept Cars der französischen Marke sind in Fachkreisen allseits bekannt und bewundert. Seine Werke wurden auch in den berühmten internationalen Zeitschriften Paris Match, L'Uomo Vogue, GQ Magazine veröffentlicht.


LEI DEN

SCHAFT Feuer, Inbrunst, Sturm, Rausch, Begeisterung, Faszination, Ekstase, Enthusiasmus, Passion. Oder einfach nur CONCORDE.

(AUTO)MOBILE LEIDENSCHAFT Concorde baut besondere Reisemobile aus purer Leidenschaft. Der Liner 1090 GIO mit einer speziell entwickelten Oldtimer-Garage, die unterschiedlichen Fahrzeug-Modellen gerecht wird, steht für perfekte Konzeption, präzise Technik, höchste Qualität und für (auto)mobile Leidenschaft. Oldtimer sind Zeichen historischer Ingenieurskunst, so wie sie Concorde mit Leidenschaft auch bei seinen LuxusReisemobilen anwendet. www.concorde.eu


MODERNE KLASSIKER

Der

Lamborghini

URRACO

Keilförmige Ikone war Urvater der modernen Lambos MIURA. ISLERO. ESPADA. JARAMA. SILHOUETTE. JALPA. COUNTACH. DIABLO und eben URRACO. Lamborghinis mit klangvollen Namen, die beides erzeugen: Bilder im Kopf und Gänsehaut am ganzen Körper. Text: Ben Großmann · Fotos: Lamborghini

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Z

um Öffnen der Fahrertür – man mag es kaum glauben – fingert man tatsächlich einen kleinen schmalen Schlüssel in den Zylinder am Türgriff und dreht diesen beherzt vorsichtig um. Wie so oft hakt das Ganze bestimmt ein wenig und erst nach einem liebevollen Stoß mit dem Oberkörper geht die Tür schließlich auf. Nun zwängt man sich in den kleinen Innenraum auf den unbequemen Fahrersitz. Und weiß letztendlich wie der Sportwagen zu seinem Namen gekommen ist. Schlüssel ins Zündschloss und ab geht die Fahrt… Von wegen! Zunächst muss man noch die Zündung auf Spät stellen und mit dem Gas spielen. Vooorsichtig kommen lassen…, die Zündverstellung nachregeln… und… der Motor ist aus. Also alles nochmal von vorne… Es ist dieser Moment, in dem der Motor letztlich doch anläuft, der mit starken – sehr starken – Emotionen behaftet ist! Der Lamborghini heult laut auf und man tritt genüsslich aufs Gaspedal, lauscht im Leerlauf dem sanften Grollen aus dem Heck. Fahrer und Fahrzeug sind bereit, die nächsten Kurven zu rocken. Oder dem Sonnenuntergang entgegenzufahren. Es ist das Unvollkommene, das so interessant, aufregend und höchstattraktiv ist. Solche Eigenschaften sind authentisch! Der Uracco erinnert uns an Zeiten, in denen es sich noch lohnte, erwachsen zu werden. Denn nur zu einem Auto mit einer eigenen Geschichte kann man eine emotionale Bindung aufbauen. In diesen Punkten sind Oldtimer den heutigen Autos schlichtweg um viele Kilometer voraus! Neben dieser „Emotionalität“ darf man bei einem historischen Lamborghini natürlich auch nicht dessen Rolle als ästhetisches Fortbewegungsmittel außer Acht lassen.

Mitte der Siebzigerjahre waren Mittelmotorsportwagen mit vier Sitzen und Schlafaugen das Gesetz der Stunde. Die drei Hersteller aus der Emiglia Romagna boten vergleichbare Sportwagen für die kleine (und sehr begüterte) Familie an: Ferrari mit dem Dino 308 GT4, Maserati mit dem Merak und Lamborghini mit dem Urraco. Wir schauen uns den Lamborghini Urraco genauer an. Dazu nimmt uns Valentino Balboni, der Ex-Chef-Testfahrer von Lamborghini, zu einer Ausfahrt mit: „Ferrari baut Autos für Mädchen“, sagt er grinsend und zirkelt den Urraco dabei elegant durch die engen Sträßchen von Formigine. „Wir wollten mit Lamborghini schon immer kompromisslosere Sportwagen bauen – eben solche für Männer“, erinnert sich Balboni. Gern wird erzählt, wie der Traktorenhersteller und Auto-Enthusiast Ferruccio Lamborghini einst Enzo Ferrari eine Konstruktionsänderung an einem der Sportwagen aus Modena vorgeschlagen haben soll.

Die Entscheidung, eine Lamborghini Viersitzer-Limousine zu bauen, zielte darauf ab, ein breiteres Publikum anzusprechen, das vor allem am reinen Fahrkomfort interessiert war

Der wahrscheinlich schönste 2+2-Mittelmotor-Sportwagen seiner Zeit

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Man muss den Urraco mit Körperkraft durch die Kurven zirkeln

Doch dieser habe abgelehnt mit dem Verweis, dass Lamborghini sich zwar gut mit Landmaschinen, aber weniger mit Sportwagen auskenne. Der Beginn einer waschechten Feindschaft, die Lamborghini dazu bewog, in Sant’Agata Bolognese, nur wenige Kilometer von Ferraris Firmensitz in Modena entfernt, künftig selbst Autos herzustellen und Ferrari Konkurrenz zu machen. Lamborghini begründete diesen Schritt damals so: „Die berühmtesten Sportwagen der Welt habe ich besessen. An jedem dieser großartigen Autos fand ich Fehler. Zu heiß oder unkomfortabel, nicht schnell genug oder nicht gut genug verarbeitet. Jetzt werde ich selbst einen Sportwagen bauen. Ein perfektes Auto.“ Was 1964 mit dem zwölfzylindrigen 350 GT begann, sollte sich zu einer Erfolgsgeschichte ausweiten, die trotz mitunter arger Finanznöte immer wieder faszinierende Fahrzeuge hervorbrachte. Das Durchhaltevermögen der Marke entsprach dem seines Wappentieres: Stier „Murciélago“ überlebte 1879 in einem Stierkampf 24 Lanzenstöße und wurde daraufhin begnadigt. „Der Urraco lässt sich immer noch sehr schön fahren. Gegenüber dem Silhouette bietet er aber eine deutlich bessere Performance“, erklärt Balboni und beschleunigt. Der 911er von Porsche hatte Anfang der 1970er-Jahre bereits seinen ersten Modell-Zyklus hinter sich, seit 1969 war der Dino 246 auf dem Markt, außerdem bastelte Ferrari schon fleißig am Dino 308 GT4 und Maserati plante den Merak. Da konnte Lamborghini natürlich nicht zurückstehen, Sant’Agata wollte auch ein kleineres, erschwinglicheres Modell im Programm haben. Also konstruierte Paolo Stanzani den Urraco. Der Entwurf – wieder einmal ein Meisterwerk von Marcello

Gandini und der wahrscheinlich schönste 2+2-Mittelmotor-Sportwagen überhaupt – stand bereits 1970 auf dem Turiner Salon, verkauft werden konnte das Fahrzeug jedoch erst ab 1973. Dessen 3,0-Liter-V8 brachte Cheftechniker Giulio Alfieri auf 3,5 Liter Hubraum, was mit der an den verschärften Abgasgesetzen orientierten Abstimmung zwar 5 PS weniger Leistung (255 statt 260), dafür aber 40 Nm mehr Drehmoment (310 Nm bei 3500/min) und damit im Alltag mehr Elastizität brachte. Lange Rechtskurve, Balboni gibt Gas. Er lebt und atmet Lamborghini – und er verehrt den Firmengründer Ferruccio Lamborghini. Die Autos der Marke sind wie seine Kinder. Wenn der durch jahrzehntelange Testfahrten jung gebliebene Grand Seigneur die Gänge sortiert, geschieht das fast zärtlich. Bis zu seiner Pensionierung 2008 zeichnete der sympathische Italiener, der übrigens auch hervorragend Deutsch parliert, maßgeblich für die Abstimmung der Modelle verantwortlich.

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Der Lamborghini Urraco bietet Exotik und Exklusivität zum vergleichsweise kleinen Preis

Überhaupt der quer eingebaute V8: Er brabbelt im Leerlauf zufrieden vor sich hin, trompetet – von Gasstößen animiert – seine Lebensfreude hinaus, während Balboni flink die Gänge wechselt. Dank der satten Drehfreude begegnet der Lamborghini den Fahrwiderständen mit gefühlter italienischer Leichtigkeit, auch wenn die Messwerte deutlich hinter denen eines ähnlich starken Porsche 911 Turbo, aber in etwa auf Augenhöhe mit denen eines Ferrari 308 GTS bleiben: 6,9 Sekunden maßen Tester seinerzeit für den Lambo-Sprint von null auf Tempo 100 und als Spitze 237 km/h.

Beim Lamborghini Urraco wurde viel Wert auf Komfort und Fahrvergnügen gelegt, aber auch der Motor wurde neu durchdacht: Der Wagen bekam einen V8-Motor der neuesten Generation spendiert.

Solche Werte schafft heute eine gut motorisierte Turbodiesel-Limousine von Audi spielend, ohne jedoch jemals an den Erlebniswert eines Lamborghinis aus dem gleichen Konzern heranzureichen. Sei’s drum, im Straßenbild gab es für den Urraco nicht viele Gegner – was auch an seiner Exklusivität lag. Nur 776 Exemplare verließen die Werkshallen. Balboni dirigiert den Exoten spielerisch durch die Kurven. Die Lenkung besitzt keine Servo-Unterstützung. „Anfangs hatten wir Probleme mit der Lenkung. Sie war sehr stoßempfindlich. Erst mit der Verwendung einer neuen Zahnstange und eines neuen Ritzels im Jalpa haben wir sie in den Griff bekommen“, erzählt der Test-Profi. Wie alle Lamborghinis jener Zeit verlangt auch der Urraco nach wie vor nach einer festen und kundigen Hand. Die Bedienkräfte sind hoch, der Geradeauslauf nach heutigen Maßstäben mäßig, und mit Lastwechselreaktionen geizt er ebenfalls nicht. Balboni lächelt: „Es ist wie mit deinen Kindern: Sie folgen manchmal nur widerwillig, aber du liebst sie dennoch.“

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Während Maserati 1830 Merak herstellte, wurden vom Lamborghini Urraco gerade einmal 776 gefertigt (die Nachfolger Silhouette und Jalpa basierten allerdings ebenfalls auf dem Urraco). Der Dino 308 GT4 (und 208 GT4) aber siegte auch am Markt mit 2826 Einheiten. Keiner der Drei erreicht zum heutigen Zeitpunkt hohe Notierungen, sie sind eigentlich erstaunlich günstig geblieben, obschon sie exotisches Aussehen, fantastisches Klangvermögen und Klassikerstatus kombinieren. Vielleicht sollte man ja jetzt zugreifen, dabei allerdings die durchaus erheblichen Unterhaltskosten nicht unbedacht lassen.


Extremes Design, avantgardistischer Name – und ein anständiges Heck

Ursprünglich hatte er 2,5 Liter Hubraum und 220 PS, die letzten Modelle schließlich 3 Liter Hubraum und 265 PS. Außergewöhnlich: die wohl am wenigsten ergonomischen Armaturen aller Zeiten.

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LIFESTYLE

ie Australierin Alex Hirschi, wie „Supercar Blondie“ mit bürgerlichem Namen heißt, war eigentlich Radio-Moderatorin, als sie vor einigen Jahren bei einem Event in Dubai von Bentley die Einladung erhielt, einen Sportwagen zu testen. Als sie dann Videos von ihren Fahrten in Supercars im Internet teilte, explodierten ihre Accounts! Auf Facebook, YouTube und Instagram folgen ihr inzwischen Millionen Fans. Hirschi hat damit ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: Ihr Name steht jetzt für Clips über die exklusivsten und teuersten Autos der Welt. Noch vor nicht allzu langer Zeit wusste kaum ein Hersteller, was Blogs, Blogger oder Influencer genau sind. Und ihre Welt ist vielen auch heute noch fremd. Kurz erklärt: Blogger führen mit ihrem Blog eine Art Internet-Tagebuch. Sie veröffentlichen Texte, Fotos und Videos zu Themen, für die sie brennen. Sie können auch Influencer sein: Diese nutzen die sozialen Netzwerke ganz gezielt als Kommunikationsinstrument. So manchem klassischen Magazin-Macher sind sie damit ein Ärgernis und viele Journalisten blicken recht abschätzig auf die Kollegen. Denn für Journalisten ist Neutralität das Maß aller Dinge, während Blogger und Influencer vor allem ihren individuellen Zugang zum Thema und häufig auch sehr stark sich selbst zum Thema machen. Üblicherweise sind sie auch mehr aufs Positive fokussiert, das stimmt. Sie fotografieren, filmen und kommentieren zum Beispiel mit Leidenschaft alles rund um das Auto und beeinflussen damit zunehmend die Branche. Auch bei den Fahrevents ist das zu spüren: „Ich habe mindestens 30 Blogger gesehen“, so ein klassischer Journalist, der sich inzwischen in der Minderheit wähnt.

SUPERCAR BLONDIE

Die Leser und Follower begeistert offenbar gerade der subjektive Blick. Sie folgen den Internetautoren, um die Welt – und Produkte – durch deren Brille zu sehen. Das Individuelle scheint es auch bei „Supercar Blondie“ zu sein, was sie kommunizieren will: „Mich interessiert nicht, wie viele Sekunden ein Auto braucht, um von 0 auf 100 zu kommen oder andere Daten. Ich sehe Autos aus der Perspektive eines Laien. Viele Experten reden über Autos, aber nicht jeder will alle technischen Details wissen. Die meisten Leute interessiert nur ein paar Dinge: Wie sieht der Wagen aus? Was kann er, und welche technischen Raffinessen hat er? Wie fährt er? Ich mache Videos, die leicht verständlich sind und Spaß machen, auch allen, die wenig Ahnung von Autos haben. Außerdem hat man in den sozialen Medien nur ein Zeitfenster von rund 30 Sekunden, um die Aufmerksamkeit der User zu gewinnen. In dieser halben Minute will ich die Menschen glücklich machen. Meine Inhalte sollen Spaß machen und die Leute nicht runterziehen. Mir geht es um Coolness.“ Und wohl auch um Reichweite: Mehr als 8,4 Millionen Follower folgen ihr auf Instagram, sie hat 5,53 Millionen Abonnenten auf YouTube, 3,5 Millionen Follower auf TikTok und über 35,585 Millionen Fans auf Facebook – und damit eine weit größere Reichweite als so mancher Fernsehsender! Von den klassischen Publikumsmagazinen wollen wir da erst gar nicht sprechen.

Ob Drifting, Street Racer oder fette Muscle Cars: Alexandra Hirschi alias „Supercar Blondie“ mischt die Szene auf.

Sie ist positiv und lebensbejahend, witzig und kompetent: Die gebürtige Australierin ist ein echter Social-Media-Star. Ihre Leidenschaft ist ihr Beruf und so testet sie heute die schnellsten, teuersten und luxuriösesten Autos der Welt.

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Dinge zeigen, die cool sind – die einem auffallen, wenn man das Auto zum ersten Mal sieht. Außerdem hat man bei Facebook & Co. nur ein Zeitfenster von rund 30 Sekunden: In dieser kurzen Spanne will „Supercar Blondie“ die Menschen glücklich machen.

Die Grenzen zwischen Bloggern und professionellen Journalisten werden weiter verschwimmen. Auch wird die Blogosphäre ein buntes, schnelllebiges und vielfältiges Feld bleiben, das vom stetigen Entstehen neuer und Verschwinden alter Blogs geprägt bleiben wird.

Im Unterschied zu Printprodukten sind Blogs nicht nur subjektiver, sondern auch schneller. Kaum haben Blogger eine Messe besucht oder ein Fahrzeug gefahren, ist auch schon ein Eintrag „gepostet“. Gründlich recherchierte Geschichten in etablierten Magazinen bekommen dadurch rasch das Image, sie seien „von gestern“. Und der schnelle digitale Wandel, das Streben nach Klickzahlen sowie die Machtkämpfe um die Aufmerksamkeit der Konsumenten führen zu einem Kampf um die Deutungshoheit bei Lesern und Konsumenten. An „Supercar Blondie“ perlt das alles ab. Solange Sie an traumhaften Plätzen dieser Welt die schönsten Fahrzeuge fahren und vorstellen kann. Ihr ist gelungen, was den meisten verwehrt bleibt: Sie ist zu einer der weltweit erfolgreichsten Stars der Internetwelt und zu einer eigenen Marke geworden.

„LADYS ON THE ROAD“ Neben „Supercar Blondie“ bloggen diese Frauen über Automobile

BECKY EVANS QUEEN B Sie ist die wohl aufregendste weibliche Automobil-Lifestyle-Bloggerin Großbritanniens und vereint Mode und Autokultur.

PATRICE BANKS GIRL'S AUTO CLINIC Patrice Banks inspiriert ihre hohe Zahl an Follower täglich über TEDx Talks dazu, deren eigene Autos zu reparieren.

SOFIA TSAKIRIDOU MATIAMUBYSOFIA Sie ist eine von sechs Kia-Influencerinnen, die gemeinsam eine Reichweite von mehr als 2 Millionen Abonnenten generieren.

SOPHIA FLOERSCH RENNFAHRERIN Sophia Floersch ist eine deutsche Automobilrennfahrerin. Wenn Social Media ein Rennen wäre, würde sie definitiv gewinnen.

SONJA REID @OMGITSFIREFOXX Die in L.A. lebende kanadische GamingInfluencerin ist das erfolgreiche Gesicht hinter „Karma Automotive“.

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AVANTGARDE

Eleganz und AVANTGARDE Automobile und Mode – seit vielen Jahrzehnten zwei ungewöhnliche Partner Text: Madeleine Rösch · Fotos: Laurent Nivalle

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Das Editorial-Fotoshooting „Un Autre Regard“ – „Eine andere Perspektive“ – stellt eine Verbindung zwischen den außergewöhnlichen Concept Cars von DS Automobiles und der Modewelt her, die hierbei von aufstrebenden Modedesignern repräsentiert wird.

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as verbindet Mode und die Autoindustrie? Sie inspirieren sich seit langer Zeit gegenseitig: Die Autohersteller möchten gerne modisch erscheinen und sind synonym mit Modewochen, während Trendsetter seit den 1960er-Jahren das Automobil zum Kultobjekt machen und Designer zeigen, welche Schuhe man beim Fahren tragen sollte. So legt DS Automobiles größten Wert auf die Ausgestaltung seiner Zukunftsvisionen – der Concept Cars. Inspiriert durch den eigenen Markenclaim „Spirit of Avant-Garde“ geht DS Automobiles immer mutig vorweg und oft einen Schritt weiter. DS Automobiles und die Haute Couture sind seit der Gründung der Pariser Premium-Marke eng miteinander verbunden. Die Marke zelebriert mit „Un Autre Regard“ – „Eine andere Perspektive“ Kreationen aus der Frühjahr-/Sommerkollektion 2021 für Damen im königlichen Schloss Montceaux im französischen Montceaux-lès-Meaux. Das Schloss wurde im 16. Jahrhundert erbaut und kurz darauf vom damaligen französischen König Henri II als Geschenk für seine Frau, Catarina de' Medici, gekauft. Während der Französischen Revolution wurde es zerstört; die Ruinen stehen heute unter Denkmalschutz. Das für damalige Zeiten avantgardistische Schloss bot dank der einzigartigen Mischung aus Ruinen, Säulen und restauriertem Pavillon die passende Kulisse zur Inszenierung der Fotostrecken. Diese zeigen die vier Concept Cars von DS Automobiles: DS AERO SPORT LOUNGE, DS X E-TENSE, DS E-TENSE und DIVINE DS sowie die Fotomodelle Justine Nicolas und Olivia Valin mit Kreationen der drei aufsteigenden internationalen Modedesigner Boyarovskaya, Thebe Magugu und Mossi. Das faszinierende Kulturerbe bildet einen gelungenen Kontrast zu dem modernen Know-how, welches die Modekreationen und die Concept Cars von DS Automobiles ausstrahlen.

Mode und Auto, passt das zusammen? Da könnte man genauso die Frage stellen: Frau und Mann, passt das zusammen? Immerhin würde man des Modethema auf den ersten Blick den Frauen zuschieben und das Auto den Männern. Aber so einfach ist eas nicht. Mittlerweile gibt es viele Einflüsse der Modebranche auf die Automobilwelt und andersherum. Laurent Nivalle, Global Brand Designer von DS Automobiles und Fotograf, sagt: „Die Mode ist eine Inspirationsquelle für unsere Marke. Wir lassen uns von Ernst Haas, Saul Leiter, Hedi Slimane oder Peter Lindbergh sowie von der Filmkunst inspirieren. Das Automobil hat dort stets einen bedeutenden Platz eingenommen. Es war uns wichtig, als avantgardistische Marke die Beziehung zwischen Automobil und

Die DS Concept Cars sind nicht nur schön anzusehen, sie können im Gegensatz zu Concept Cars anderer Hersteller auch allesamt tatsächlich fahren. Mode hervorzuheben. In dem Editorial-Fotoshooting spielen die Concept Cars eine wichtige Rolle an der Seite von aufsteigenden Modedesignern, die ihre Welt aus einer neuen, erfrischenden Perspektive darstellen. In den Ruinen des Schlosses Montceaux konnten wir mit Licht, Farben, Formen und Linien spielen – sie machen meine Fotografien aus. Das Kulturerbe ist als Kulisse sehr präsent und bildet einen gelungenen Kontrast zu Fahrzeugen wie der DIVINE DS und dem DS E-TENSE, welche die Geschichte unserer Marke erzählen. Die bemerkenswerte Alchimie veranschaulicht, dass DS Automobiles Tradition und Gegenwart vereint.“ www.dsautomobiles.de

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Autos und Mode: Diese zwei Felder scheinen auf den ersten Blick an zwei gegenüberliegenden Enden des Marketingspektrums zu liegen. Schließlich gehören Automobile zu technischen Transportmitteln und Mode zu fantasievoller Kleidung. In Wirklichkeit haben sich diese zwei Partner schon seit vielen Jahrzehnten gegenseitig positiv beeinflusst.





Auf den ersten Blick scheinen die Themen Mode und Autos nicht viel gemein zu haben. Doch viele Autohersteller setzen mittlerweile auf Kooperationen mit der Modebranche. Oder lassen sich in Sachen Design von Modedesignern inspirieren.

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NEWS & INSPIRATION

MOTORWORLD MÜNCHEN Hier wird der Auto- und Motorradliebhaber alles finden, was das Herz begehrt: Vom Oldtimer über Youngtimer, Raritäten, moderne Luxusautomobile bis hin zum Bike. Ebenso exklusive Glasboxen zum Unterstellen und Präsentieren automobiler Schätze, spezialisierte Werkstätten, hochwertige Accessoires-Shops sowie abwechslungsreiche Gastronomiebetriebe. Der Besuch der Motorworld München ist ganzjährig kostenfrei. www.motorworld.de/muenchen

CONCORSO D’ELEGANZA VILLA D’ESTE AUF OKTOBER VERSCHOBEN

NEWS IN BESONDEREN ZEITEN

Ungewöhnliche Zeiten erfordern besondere Reaktionen. Dies betrifft eine Fülle an Veranstaltungen die aufgrund der Pandemie weiterhin mit vielen Einschränkungen belastet sind und nicht wie gewohnt geplant werden können. Nach vielen Gesprächen haben sich die BMW Group und das Grand Hotel Villa d’Este darauf verständigt, den Oktober 2021 als neuen Termin für den Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2021 zu benennen.

Auch in diesen turbulenten Zeiten gibt es eine Fülle an Neuigkeiten

PERSÖNLICHKEITEN PRIVAT Eberhard Mahle und Hans Herrmann sind nur zwei Persönlichkeiten des Motorsports die in den Ausgaben von SAGE, dem Magazin für Menschen und Momente portraitiert werden www.sage-magazin.de

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Auch das neue Jahr leidet unter vielen Absagen, wir wollen uns hier so gut es geht dagegen stemmen

SKODA MOTORSPORT FEIERT DAS 120. JUBILÄUM

SKODA ist stolz auf seine lange Motorsporttradition und auf die Meister am Steuer und am Lenker, wie Narcis Podsednicek einer war. Seit 1901 hat die Marke aus Mladá Boleslav an zahlreichen Rennen und Rallyes teilgenommen, die der Marke und ihren Fans viel Freude gebracht haben. An das Vermächtnis der Motorsportpioniere wird Skoda auch im Jubiläumsjahr 2021 anknüpfen – hier lohnt ein Blick in die Historie: www.skoda-storyboard.com

RETRO IST IN Statt neue Trends zu kreieren, orientiert sich die Modewelt viel lieber an Stilrichtungen, die uns bereits in der Vergangenheit erfreut haben und erfindet diese einfach neu. Und so passt zum klassischen RETRO-T-Shirt in schwarz die weißen RETRO-Sneaker von Adidas. Bei Interesse einfach eine E-Mail an fischer@retropromotion.de

RETRO PROMOTION MIT NEUEM PROGRAMM Treffen, Teilemärkte, Rallyes, Ausfahrten, Ausstellungen, Messen – rund um das Thema Oldtimer gibt es viele Termine übers ganze Jahr verteilt. Die wichtigsten RETRO Promotion Termine finden sich im neuen Prospekt. Und sollten die Gaststätten immer noch nicht geöffnet haben – mit dem Foodtruck von BLETSAS ist unser Catering mobil. www.bletsas-gastro.de www.retro-promotion.de

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NEWS & INSPIRATION

CONCORDE OLDTIMER GARAGE Mit seinem neuen Liner 1090 GIO erweckt Concorde automobile Träume zu neuem Leben. Durch seine intelligente Konstruktion hat Concorde es geschafft, in seinem luxuriösen Liner eine komfortable Garage für Oldtimer zu integrieren. Liebhaber von Oldtimern wie 911er Porsche, Ferrari Dino oder beispielsweise Mercedes-Benz SL Pagode können ihre wertvollen Meisterstücke problemlos im Liner unterbringen. Mehr dazu im EMOTION Magazin: www.concorde.eu/emotion.html

INNOVATION IST TRADITION

Was 1906 als „Stuttgarter Carosserie- u. Radfabrik“ gegründet wurde erfindet sich permanent neu. Das hat Tradition bei RECARO. Demnächst auch ganz modisch. Mehr dazu in RETROWELT #21 oder unter www.recaro-shop.com

RETRO CLASSICS ® STUTTGART SOMMERAUSGABE 2021 darf sich die Klassiker-Szene auf einer SommerAusgabe der großen Oldtimer-Show freuen: Die 21. RETRO CLASSICS® Stuttgart, eine der weltgrößten Messen für Fahrkultur, öffnet in diesem Jahr – als Sommerausgabe vom 8. bis 11. Juli 2021 ihre Forten für interessierte Besucher und Oldtimer-Fans. www.retro-classics.de

RETRO CLASSICS

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MESSE FÜR FAHRKULTUR

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RETRO CLASSICS

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MESSE FÜR FAHRKULTUR

Ascona

Classic Car Award 2021 25 Settembre 2021 Albergo Castello del Sole, Ascona 26 Settembre 2021 Lungolago di Ascona

26 Settembre 2021 , 9.30 arrivo dei partecipanti sul lungolago di Ascona – Premiazione 14.30

Registri ora la sua Auto su: www.swisscarconcours.ch


Jede Menge Stoff für gepflegte Kurvendiskussionen. Die aufregendsten Klassiker aller Zeiten hautnah erleben.

OCTANE, das weltweit führende Magazin für Autoklassiker und Sportwagen www.octane-magazin.de

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NEWS & INSPIRATION

EIN VIERTELJAHRHUNDERT BOXSTER

Porsche feiert den 25. Geburtstag seiner Roadster-Familie mit einem besonderen Jubiläumsmodell: dem Boxster 25 Jahre. Die weltweit auf 1.250 Exemplare limitierte Edition basiert auf dem 294 kW (400 PS) starken GTS 4.0-Modell mit Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor. www.porsche.de

ROFGO COLLECTION. EDITION VON DOUG NYE.

In diesem Bildband hat Doug Nye 30 Fahrzeuge einer einmaligen Sammlung dokumentiert. Starke Fotos, starke Texte. Die gesamte Geschichte der Fahrzeuge wird hier beschrieben. Auf 900 Exemplare limitierte und nummerierte Auflage. www.amazon.de

CLASSIC CAR AWARDS Treffen dieser Art entsprechen einem Bedürfnis der Besitzer bestimmter Oldtimer, sich informell und in einem entspanntem Rahmen zu treffen. Natürlich spielt es auch eine Rolle, dass immer mehr Leute der sogenannten guten alten Zeit nachtrauern. Nicht zuletzt sind sie aber auch Ort für Informationen aller Art und man lernt sich kennen. Im Herz von Zürich und am Quai von Ascona am Lago Maggiore mit seiner einzigartigen Italianità: Ein Fest der Sinne: www.swisscarconcours.ch

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BANKHAUS BAUER

DAS VERMÖGEN BEWAHREN FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION

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as Bankhaus Bauer zeichnet sich durch exzellente Performance in der Vermögensverwaltung aus und erreicht seit Jahren Spitzenwerte. Besonders schätzen die Mandanten das Eingehen auf die individuellen Bedarfe. Zum Selbstverständnis als spezialisierter Vermögensverwalter für anspruchsvolle Kunden gehört es zudem, engmaschige Netzwerke zu erstklassigen externen Partnern zu pflegen. Diese Partner werden wichtig bei allen Leistungen, die das Bankhaus selber nicht anbietet, bei denen es aber seine Mandanten dennoch kompetent unterstützen möchte. Ein Beispiel ist strategische Finanzplanung durch Family Offices. Eine der Adressen, zu denen das Bankhaus Bauer seit Jahren enge, vertrauensvolle Beziehungen unterhält, ist das „FOC Private Office“ in Düsseldorf. FOCGründer und Geschäftsführer Lars Crone bietet strategische Finanzplanung, aber keine Vermögensverwaltung. Diese wiederum leistet das Bankhaus Bauer. Im Doppelinterview erläutern André Weber, Leiter Private Banking beim Bankhaus Bauer und Lars Crone, worin der Nutzen ihrer Zusammenarbeit für die Mandanten liegt und welche Eigenschaften ein hochwertiges Family Office auszeichnen.

Herr Crone, was zeichnet ein gutes Family Office aus? Lars Crone: Ohne eine fundierte Vertrauensbasis zwischen Mandant und Berater läuft nichts. Nur auf dieser Grundlage kann der Berater ein tiefes Verständnis für die individuellen Bedarfe des Mandanten entwickeln. Nach meiner Erfahrung gelingt dies in einer unabhängigen Beratung am besten. Wir haben bei FOC keine eigenen Finanzprodukte oder vermitteln Versicherungen. Vielmehr unterstützen wir die von uns betreuten Vermögensträger bei der ganzheitlichen und langfristigen Steuerung ihres Privatvermögens und dies rein auf Honorarbasis. Wir verstehen dieses Management des Privatvermögens als Analogie zum Management eines Unternehmens. Das heißt: Grundlage aller Einzelinvestitionsentscheidungen ist eine ganzheitlich und langfristig ausgerichtete Vermögensstrategie. Dieses unternehmerische Denken bildet eine gute Schnittmenge zu unseren Mandanten, die ja häufig selber Unternehmer sind oder waren. André Weber: Apropos Schnittmenge: Auch beim Bankhaus Bauer legen wir größten Wert auf Individualität in der Kundenbetreuung. Und daraus ergibt sich ein ähnliches Mandanten-Profil für unsere beiden Häuser: Sie wollen kein „Schema F“ haben, sondern erwarten konkrete Lösungen für ihre spezifischen Aufgabenstellungen auf Augenhöhe. Herr Crone, an wen richtet sich Ihr Angebot? Lars Crone: Unser Angebot richtet sich an alle, die nach Orientierung in der recht unübersichtlichen Finanzwelt suchen. Häufig sind das Erben oder Unternehmer, die ihre Firma gerade verkauft haben. Zum Einstieg in die Finanzplanung nehmen wir eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Vermögensverhältnisse über alle Assetklassen vor. Auf dieser Grundlage beginnt dann die eigentliche strategische Finanzplanung. Sie bewertet die Vermögens-Allokation anhand der Ziele des Mandanten. Im Anschluss erfolgt die Anpassung der Allokation an die Ziele. Regelmäßig berichten wir dem Mandanten über die Entwicklung seines Vermögens, und basierend auf diesem Reporting werden in regelmäßigen Abständen Anpassungen vorgenommen.

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Lars Crone Gründer und Geschäftsführer, FOC Private Finance GmbH

André Weber Leiter Private Banking, Bankhaus Bauer

Was ist denn das Erfolgsgeheimnis einer hochwertigen strategischen Finanzplanung?

Herr Weber, aus welchen Gründen arbeiten Sie mit einem Family Office zusammen?

Lars Crone: Bei der Beauftragung eines Family Office geht es nicht um die Renditemaximierung, sondern um die Bewahrung des Vermögens. Das perspektivische Ziel dahinter ist oftmals die Übertragung des Vermögens auf die nächste Generation oder eine Stiftung. In diesem Sinne müssen sich alle involvierten Personen auf Mandantenseite wohlfühlen und die Zusammenarbeit mittragen. Die gemeinsam abgestimmte Strategie sollte über alle Assetklassen hinweg auf das Ziel ausgerichtet sein. Eine breite Streuung ist wichtig: Wir achten auf die Vermeidung von Klumpenrisiken durch zu große Konzentration von Vermögenswerten in einer Assetklasse, zum Beispiel Immobilien. Kurzum: Wir optimieren und stabilisieren die Wertentwicklung des Vermögens und reduzieren Anlagerisiken.

André Weber: Wir sind der Meinung: Jeder sollte das tun, was er am besten kann und dabei unabhängig bleiben. Wir sind spezialisiert auf Vermögensberatung- und Verwaltung. Es gibt aber Kunden, die eher Bedarf an einer strategischen Finanzplanung haben. Dann vermitteln wir ihnen den Kontakt zu unabhängigen Family Offices wie dem von Lars Crone. Dort erhalten sie bank- und provisionsunabhängige Beratung und bezahlen ausschließlich für diese Beratung, die nach bestem Wissen und Gewissen erfolgt und nicht nach Provisionszielen.

André Weber: Ein zentraler Aspekt, der in diesem Zusammenhang unbedingt genannt werden sollte, ist die Vereinheitlichung von Kostenstrukturen über alle Assetklassen hinweg. Konditionen für verschiedene Kapitalmarktprodukte können sich im Laufe eines Lebens sehr unterschiedlich entwickeln, und hier kann ein Family Office mit seinem Gesamtblick auf das Vermögen für wertvolle Vereinheitlichungen sorgen. Lars Crone: Diesen Aspekt kann man tatsächlich nicht stark genug betonen. Ein Family Office leistet dem Vermögensinhaber einen wichtigen Dienst, wenn es für ihn Transparenz über die gesamte Kostenstruktur seines Vermögens herstellt. Damit liefern wir als Family Office eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Optimierung des Kosten-Rendite-Profils. Was sind außer dem Erhalt und Übertrag des Vermögens auf die Nachfolgegeneration weitere typische Aufgabenstellungen, mit denen Mandanten auf Sie zukommen?

Lars Crone: Umgekehrt ist es für meine Kunden wichtig zu wissen, dass ich bei Bedarf Zugriff auf ein seriöses Netzwerk kompetenter Vermögensverwalter habe, zu denen André Weber und das Bankhaus Bauer gehören. So ergänzen wir uns gegenseitig. Am Bankhaus Bauer ist für unsere Kunden häufig interessant, dass es sich gerade nicht um ein großes Haus handelt, sondern um einen spezialisierten Anbieter, der unternehmerisch denkt und handelt und daher auf Augenhöhe beraten kann. Zudem ist die personelle Kontinuität in einem solchen Haus groß: Ein- und derselbe Berater bleibt dem Mandanten häufig über viele Jahre erhalten. Gerade in einer Zeit, in der viele Unternehmer ihre Unternehmen verkaufen und dann einen Partner suchen, der sie beim Anlegen und Verwalten des erzielten Erlöses kompetent und langfristig begleitet, lässt sich das aus dieser Kontinuität erwachsende Vertrauen kaum in Euro ausdrücken.

HINWEIS: Gerne koordiniert das Bankhaus Bauer bei Bedarf einen Kontakt zur FOC Private Finance GmbH von Lars Crone. Bei Interesse schreiben Sie bitte an heike.ochantel@bankhausbauer.de

Lars Crone: An vermögende Menschen werden regelmäßig mehr oder weniger komplexe Anlageprodukte herangetragen. Auf Wunsch übernehmen wir als Family Office eine Lotsen- und Navigatorfunktion, indem wir solche Angebote sichten und bewerten.

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MOTORRAD SPECIAL

FINDE das schöneLEBEN Fotos: Stefan Milev Text: Chris Werner

Brillen: Reiz Germany

EINE HOMMAGE AN IKONEN

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er Look unverwechselbar, der Charakter so markant: Ein Dodge Charger V8 und ein BMW Coffeeracer Bike – das verbindet den Spirit aus den lässigen alten Zeiten mit modernen Technologien. Stefan Milev, Anni und Graf Andrassy – die Rock ‘n‘ Roller lassen die Kolben takten. Schweiß, Leder und Liebe. Chrom unterm Hintern, Hitze im Herzen. Watch through Aluminium. BMW Motorräder haben ein traditionsreiches Erbe. Der Grundstein dafür wurde bereits im Jahr 1923 gelegt, als die R 32 als erstes Motorrad der Bayerischen Motoren Werke hergestellt wurde. Max Fritz, der damalige BMW Chefkonstrukteur, musste einen Richtungswechsel in der Positionierung des Unternehmens vornehmen. Nach dem offiziellen Verbot des Baus von Flugzeugen und Flugmotoren, konzentrierte sich der Diplom-Ingenieur mit vollem Einsatz auf das Thema. Herzstück des ersten Antriebskonzepts war der heute weltbekannte Boxermotor. Durch die stetige Weiterentwicklung des Motorenkonzepts konnte im Jahr 1929 ein Weltrekord für das schnellste Motorrad der Welt aufgestellt werden: Der Rennfahrer Ernst Henne raste mit einer damals fast utopischen Geschwindigkeit von 216 km/h über eine Landstraße nördlich von München. Die Kombination aus Ästhetik, Leidenschaft und Ingenieurskunst finden sich auch in der DNA der unterschiedlichsten Umbauten einer BMW zum Cafe Racer. Allesamt vereinen die Faszination und Sportlichkeit des Boxermotors mit dem entspannten Lifestyle des Cruisens. Das Gefühl der Freiheit und die Aura der traditionsreichen ersten BMW R Motorräder fahren immer mit. Nicht jeden überzeugt die moderne Variante. Es gibt unzählige, Motorräder die sich auch für einen eigenen Umbau eignen.

BESTECHEND: DIE FASZINATION UND SPORTLICHKEIT DES BOXERMOTORS MIT DEM ENTSPANNTEN LIFESTYLE DES CRUISENS

Jedes BMW Motorrad erzählt seine eigene Geschichte: Pur und authentisch bestechen die Bikes durch ein Design, das auf das Wesentliche reduziert ist. So sprechen sie die typische Formensprache der frühen Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Der ikonische Spirit der Motorräder aus München weckt das Unabhängigkeitsgefühl – auf der Route über die Alpen und genauso jederzeit im Alltag. Ausgefeilte Details und prägnante Stilelemente unterstreichen den persönlichen Look einer echten BMW. So ist jedes Modell auch eine Hommage an jene Zeiten, in denen das Motorradfahren ganz und gar ursprünglich war.

„Der Style erinnert uns an die 1970er- und 80er-Jahre, als es beim Motorradfahren einfach nur um Spaß ging und darum, ein Motorrad nach dem eigenen Geschmack zu verändern. Dazu passen unsere Brillen perfekt“, so Franz Reutter, Managing Director REIZ Brillen.

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Die 70er-Jahre spiegeln die wilde Zeit der Rebellion wider. Heute sind die Kultpieces wieder modern und ergeben mit den richtigen Stylingpartnern grandiose Looks.


Stefan Milev, der Godfather of reizalicious Stimmungsbilder, shootet Chrom und (r)evolutionäre Aluminium-Fassungen. Hot, Baby – Chrom, Baby – Al13, Baby!

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MOTORRAD SPECIAL

FAMILY GUYS SEELE IST ALLES, WAS ZÄHLT

Die Blütezeit der klassischen Motorräder lag in einer Zeit, als die Risiken hoch und die Charaktere überlebensgross waren. Heute lassen Custombikes diese legendären Jahre wieder lebendig werden, erzählen von Stil und Charisma, von Helden, Leidenschaft und Sport. 42

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Text: Markus Roth Fotos: Hersteller

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Wenn man ehrlich ist, fährt man doch lieber ein Motorrad, das polarisiert, als eines, das eher so im Mainstream­Rinnsal der Massenware mitschwimmt. Ersteres hat automatisch Charakter. Hat Ecken, Kanten, ein Gesicht. Reibungsfläche. Doch es soll polarisieren und gleichzeitig dennoch allen gefallen – wenn das mal nicht ein Widerspruch ist ... Wir denken dabei an BMW und deren BMW R nineT, so die englischsprachige Verkaufsbezeichnung. Denn diese Serie hat all das, was polarisieren könnte: Eben diese Ecken, Kanten und immer noch einen Boxermotor, den man kennt und schätzt. R nineT hat aber noch etwas, das sie ein gutes Stück nach vorne bringt, im wörtlichen wie übertragenen Sinne: Das Naked Bike hat Potenzial. Und das heißt bei BMW ab sofort Customizing. Dahinter verbirgt sich eine einfache Kombination aus BMW und dem Beginn von etwas Neuem. Etwas schnöde, etwas profan, aber doch sehr passend. „Naked Bike“, denke ich mir noch beim Verfassen des Textes: Das klingt irgendwie ... cool.

Wenn es um die Präsentation von Custombikes geht, waren die Ansprüche in der Vergangenheit nicht allzu hoch. Doch Customizing bedeutet ja veredeln - eben aufwerten. Im subjektiven Blick wie in puncto monetärer Messbarkeit. Wer veredelt, baut auf eine vorhandene, hochwertige Basis. Und nein, das ist nicht mit Tuning zu verwechseln. Tunen kann man im Zweifel in der eigenen Garage mit einem
Set an Basis-Werkzeugen, etwas Spachtelmasse, ein paar Kumpels und Enthusiasmus. Und da darf auch mal was wackeln, klappern oder improvisiert wirken. Wer aber hochwertig veredeln will, der sucht Perfektion, der braucht Spezialisten. Und ein starker Charakter wie BMW braucht starke Namen. Wie beispielsweise Oehlerking, Ziller, Reick, Naumann und viele andere, die sich in der Customizing-Szene einen Namen gemacht haben. Bernhard Naumann, in der Szene besser als der „Blechmann“ bekannt, ist ein renommierter Customizer aus Österreich und sein Name ist so kräftig wie das Metall, das er in Form bringt. Gemeinsam mit BMW Motorrad präsentierte er seine neueste Kreation: Die Blechmann R 18. Kein Jaulen, kein ausfahrender Heckspoiler, keine versteckte Lachgasinjektion oder dergleichen. Nichts, was man vielleicht von der PlayStation kennt, wo „MotoGP“ jedem ein Begriff ist. Das soll nicht enttäuscht klingen. Aber sehnen wir uns nicht nach einer Neuinterpretation des Erfolgs, des Gewohnten? Wir sprechen hier nicht von jenem
Drang nach „immer größer, lauter, teurer“,
an dem ja auch nicht mehr jeder teilhaben will. Wir sprechen von einer qualitativen Komponente, nicht von einer quantitativen. Plastik war gestern. Style ist jetzt.

Das gilt dann so auch für die uns bekannte BMW R100 RS, die sich als Ur-BMW eigentlich gar nicht und dann doch ein Stück weit von ihrem Ursprung unterscheidet. Die Technologie von damals mit der Leidenschaft von heute auf die Straße bringen und dabei zeigen, wer man ist – dafür hat BMW den Schlachtruf #Soulfuel ausgerufen. Motorräder quasi als Ergebnis einer langen Geschichte, in der sich die Traditionsmarke immer wieder neu erfindet. Was im Jahre 1923 mit der legendären BMW R 32 und ihrem Boxermotor begann, führen die Münchner nun mit den Heritage-Modellen fort. Und die umfassen viel mehr als nur ein paar Anbauteile, die optisch aus einem Klassiker einen schicken Individualisten machen. Man profitiert da eher vom Zusammenspiel von Aggregat, Getriebe und Fahrwerk. Und bei BMW mit einer Marke wie der Fels in der Brandung. In der Welt der Custombikes sind die Menschen hinter den Motorrädern genauso starke Persönlichkeiten wie ihre Entwürfe von Individualität zeugen. Als einer der Begründer der Szene gilt Rolf Reick, Inhaber von Krautmotoren.

Nach dem „Giggerl“ folgte für den Designer aus dem Südburgenland Bernhard Naumann alias der „Blechmann“ mit der neuen BMW R 18 First Edition das zweite Mal die Chance zur Verwirklichung lang gehegter Bike-Visionen: Die einzigartige BMW R 18 Blechmann! Maximal individualisiert, nach dem eigenen Kreativkonzept gestaltet, im selbsternannten „Rapid-Prototyping-Blechmann-Style“. RETROWELT

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Kingston Custom Motorcycles, das ist Dirk Oehlerking – seines Zeichens kreativer und talentierter Schrauber und Customizer. Für seine „Kingston Custom Good Ghost“ kam nur ein Motorrad in Frage, das alle Voraussetzungen mitbrachte: eine BMW R100 RS Baujahr 1980.

Die Sitzbank der Good Ghost ist hochklappbar. Darunter verstecken sich neben dem Halter, der die aufgeklappte Bank fixiert, auch Zündkerze, Kerzenstecker und Platz für mindestens eine Flasche Rotwein.

Der Sattel ist aus Leder und zieht sich bis zum Lenker. In der Höhe des schmalen vorderen Tanks, der ebenfalls mit Leder überzogen ist, sind vier Kingston Designarmaturen eingearbeitet. Besonders auffällig sind das schwungvoll gearbeitete Heck und die gerundete Front, die eine Doppel-Nierenmaske ziert – eine Hommage an den BMW 328.

Jenes Motorrad, in einem anderen Leben mit dem erstverdienten Geld gekauft, ist heute ein gesuchtes Liebhaberobjekt! Welches man niemals verkaufen wird. Ein Motorrad,
das so genau zu einem passt und an dem man sich jeden Morgen um sieben Uhr auf dem Weg ins Büro erfreut,
vom Wochenende mal ganz abgesehen. Grundstein der Persönlichkeit und Aushängeschild obendrein. Blickwinkel ändern sich laufend, Individualität ist heute mehr denn je gefragt, denn die gebotenen Möglichkeiten wollen ausgelebt werden. Dazu gehört neben einem sicheren Gefühl für die wirklich wichtigen Dinge auch eine gehörige Portion Mumm. Trends nicht nachzulaufen, sondern sie zu formen, kann ganz schön fordern. Aber wir reden hier über Motorräder, und da stellt sich die Frage, wie das Motorrad aussehen könnte, auf das man sich in den kommenden Jahren setzt und dabei zurecht erwartet, dass es einem Tag für Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubert. 44

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Jeweils rechts und links im hinteren Teil der Verkleidung befinden sich zwei ausklappbare Panels. Links mit Werkzeug bestückt, rechts mit einem 100 Jahre alten Silberbesteck – für die Picknick-Tauglichkeit während einer Panne ist also gesorgt.

Bei den namhaften Veredlern – gar als Maßschneider bekannte Werkstätten – befasst man sich in den vergangenen Jahren mit Individualisierung und Veredelung, neben den Bikes von Triumph oder Harley-Davidson vornehmlich mit Motorrädern von BMW. Was hat sich bisher geändert? Man möchte sagen: alles. Etwa die Auswahl der Exponate. Oder die Basis. Exemplarisch dafür steht die BMW R 18 wie kein BMW Motorrad zuvor ganz in der Tradition historischer BMW Motorräder. Sie nimmt sowohl technisch als auch optisch Anleihen an berühmten Modellen wie der BMW R 5. Und sie rückt das Wesentliche am Motorrad wieder in den Mittelpunkt. Denn ein Boxer ist optisch aufgeräumt und markant, einfach unverkennbar. Hinzu kommt die angenehme, durchzugsstarke Motorcharakteristik.


KEINES DER MOTORRÄDER IST AUCH NUR IRGENDWIE GEWÖHNLICH, jedes interpretiert das Thema Customizing auf seine Weise neu und in höchster handwerklicher Güte.

Individualisierung ist heute und in Zukunft ein gutes Stichwort: Das beste Mittel gegen den Einheitsbrei ist Identität. Und die ist im Kern höchst individuell. Und doch ist es in den vergangenen Jahrzehnten kaum einer Auto- oder Motorradmarke weltweit so gut gelungen wie BMW, ihre Klientel derart heterogen, aber nicht minder loyal an sich zu binden. Nun trifft das Bedürfnis nach Individualität und die Darstellung des Selbst auf recht komplexe soziale Strukturen, die mit dem Ausdruck des Besonderen sehr unterschiedlich umgehen. Sehen, ohne zu zeigen, könnte man meinen. Wer hat, der lässt es andere wissen. Ein Dilemma? Nein, wirklich schlimm ist das nicht. Es ist geradezu ein Zeichen der Zeit: Die Ansprüche wachsen, die Standards werden höhergesetzt. Das Erreichte

Wer die klassischen BMW-Motorräder liebt, auf den Komfort eines modernen Bikes aber nicht verzichten möchte, sollte sich die Modelle von Clutch Custom Motorcycles aus Paris einmal genauer ansehen.

ist gut und die Zufriedenheit ist verdient. Der Weg hat ja bis jetzt auch recht viel Spaß gemacht, selbst wenn er nicht immer einfach war. Ganz selten eigentlich, um ehrlich zu sein. Vielleicht auch, weil es untypisch ist. Sogar polarisierend. Was diese Gruppe an Motorradenthusiasten aus Fahrer und Veredler eint, ist am Ende eines Tages die große Freude am Gefühl von Freiheit, Wind in den Haaren und einem starken Motor zwischen den Beinen. Hat man erst das Ende von Welt erreicht, scheint alles möglich. Regeln sind nur noch Empfehlungen, Zwänge nur noch Vorschläge und Stress wird zur sanften Symphonie. „Into the great wide open“, wie Tom Petty das so treffend formuliert hat.


MOTORRAD SPECIAL

In der rustikalen Tasche hat es Platz für Werkzeug und kleines Zubehör. Leder mit französischer Leinwand mit passenden Ledergürtel.

Mit einem BMW Motorrad Shirt macht man eine gute Figur. Jederzeit. Bei jedem Wetter.

Neben Bluetooth sind Quin Helme zusätzlich mit Sensoren ausgestattet, die bei einen Sturz erkennen ob der Fahrer noch bei Bewusstsein ist oder nicht. REIZ Brillen stehen für klares, retro futuristisches Design.

Individualisierung. Exklusivität. Individualität. Handarbeit. Begriffe, die man bei Triumph mit Rock'n'Ride verbindet. Harley-Davidson BALLARD Black Stiefel bestechen durch strapazierfähiges, eingewachstes Rindsleder (FULL GRAIN LEATHER).

Details machen den Unterschied, verschaffe Deinen Gürteln ein Upgrade mit stylischen Schnallen von Diesel.

COOLER BIKER SYLE

Die 60er Jahre geben die Design-Vorlagen. Das Ergebnis sieht nicht nur atemberaubend schön aus, sondern ist auch zweckmäßig und robust.

URBAN STYLE Klassiker und aktuelle Trends der Bikermode laden ein, sich selbst neu einzukleiden und mit Lederkluft und mehr den lockeren Modestil aufzugreifen

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das Origidas Original!

www.oestol.de

MADE IN GERMANY


MOTORRAD SPECIAL

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FASZINATION MOTORRADUHR Finde den Style, der deinen Geschmack am besten zum Ausdruck bringt.

1 BAUME & MERCIER Clifton Club Indian Motorcycle 10404

2 BREMONT Norton V4 Isle of Man TT

3 ZENITH Pilot Type 20 Chronograph Ton Up

4 BREITLING Premier B01 Chronograph 42 Norton

Dieser Chronograph mit Automatikwerk in limitierter Auflage besticht durch viele besondere Designdetails. Am auffälligsten ist die große Ziffer 35 auf gelbem Grund, Munros Glückszahl, im Sekundenzähler des Chronographen. Die Clifton Club Burt Munro Tribute ist auf 1967 Exemplare limitiert. Die Zahl erinnert an das Jahr, in dem Munro den legendären Rekord aufstellte.

Zur Feier der Rückkehr von Norton zur Isle of Man TT hat Bremont eine Uhr entwickelt, die auf 200 Stück limitiert ist. Sie kombiniert Ziffern ähnlich der klassischen Norton-Schrift mit goldenen Chronographenrändern, einem goldenen Norton-Logo und ist in einem polierten dreiteiligen Trip-Tick®-Gehäuse untergebracht.

Eins mit der Straße: Pilot Type 20 Chronograph Ton Up mit einem schwarzen Gehäuse aus gealtertem Stahl und schwarzem Zifferblatt, angetrieben vom automatischen Chronographenwerk El Primero und ausgestattet mit einem schwarzen, geölten Nubuklederarmband mit Kautschukfutter.

Die Edition steht ganz im Zeichen der Partnerschaft zwischen Breitling und Norton Motorcycles. Dies prägt das sportlich-dynamische Zifferblatt mit weißen Totalisatoren sowie arabischen Ziffern und Zeigern in dezenten Goldtönen. Das unverwechselbare Norton-Logo ist auf der linken Seite des Gehäuses eingraviert und auch auf dem transparenten Gehäuseboden zu sehen.

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TRY IT. WEAR IT. LOVE IT.

Blend, 5555, Shape KU in 3530 Rose Dove / © Silhouette, valid until 09. 2022


MOTORRAD SPECIAL

Siegeszug der

125er Großer Sport trotz kleiner Motoren Text: Eberhard Keller Fotos: Hersteller

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Die 125er entwickeln sich zum echten Boom-Segment. Ein Plus von sagenhaften 63,5 Prozent gegenüber 2019. Hier dürften sich viele Auto-Umsteiger wiederfinden, die mit dem neuen B196-Schein ZweiradSpirit genießen wollen

Fantic präsentiert die neuen Caballero Modelle für die Saison 2021

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orn to be wild? Auch wer nur den Führerschein fürs Auto gemacht hat, darf recht problemlos eine 125er-Maschine fahren. Die Erlaubnis dazu ist neuerdings relativ einfach zu bekommen. Und der Spaß mit einem Leichtkraftrad ist so groß wie die Modellvielfalt.

Ab wann fängt es an, das Feeling, welches das Fahren eines motorisierten Zweirads so unvergleichlich macht? Die Faszination und die Glücksgefühle, die einem die Fortbewegung auf zwei Rädern schenken, brauchen weder 100 PS noch 1400 ccm Hubraum – dazu reichen auch maximal 15 PS und 125 ccm! Seit 1. März 1996 dürfen dank der Führerscheinnovellierung Personen, die vor dem 1. April 1980 ihren alten „3er“ gemacht haben, auch ein 125er-„Leichtkraftrad“ fahren. Bereits davor waren die 125 ccm-Maschinen eine preiswerte Möglichkeit, Motorrad zu fahren. Mit ihnen kann man auch weiteste Strecken bewältigen – auch wenn sie von den „relativ profanen“ Leistungsdaten her gesehen nicht so Stammtisch-kompatibel sind. Egal! Was doch zählt sind der Spaß und die Freude an der motorisierten zweirädrigen Fortbewegung – am Motorradfahren halt. Die Leidenschaft, eine 125er zu fahren, kann der Motorradler mit Stolz zelebrieren – gehen doch die Wurzeln historisch gesehen auf eine Massenbewegung zurück, die maßgeblich an der individuellen Mobilität in Deutschland beteiligt war. Leider geriet dieser Hubraum in den folgenden Jahrzehnten ins Hintertreffen und verlor an Attraktivität, bis er aktuell – umweltbedingt – wieder in den Brennpunkt des Geschehens gerückt ist.

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Aprilia hat sein Modell SX 125 für die neue Saison überarbeitet

Die Brixton Cromwell 125 ist ein selbstbewusstes Bike für Einsteiger

Die Honda Monkey. Die Wiedergeburt eines Klassikers der 70er-Jahre. Damit Motorradfahren wieder Spaß macht.

Aufgrund einer Vielzahl neuer Modelle kann man sich wieder an der Faszination des 125-ccm-Leichtkraftrad erfreuen. Zumal ist es eine der wenigen Möglichkeiten, auch mit überschaubarem Budget den Horizont der individuellen Freiheit auszudehnen. Manch aktuelles E-Bike oder Pedelec ist da teurer. Ach übrigens: In Motorrad-Tests in der ersten Hälfte der 1950er-Jahre hielt man „Solomotorräder mit mehr als 15 PS für baren Unsinn!“. Man höre und staune… Aber damals gab es ja diesen Verkehr auf unseren Straßen auch noch nicht und das Straßennetz befand sich nicht in einem so „erstklassigen“ Zustand wie heute. Aber man hatte auch offensichtlich noch mehr Zeit!

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MASH Motorräder im Retro Look mit moderner Technik

Der Fahrer einer 125er erlebt durch das relativ beschauliche Tempo einfach mehr: Die spirituelle Besinnlichkeit, die einem die Fortbewegung auf zwei Rädern vermittelt, und die daraus resultierenden Glücksgefühle brauchen weder 100 PS noch 1400 ccm Hubraum, dazu reichen auch 15 PS und 125 ccm. Mehr sehen, mehr fühlen, mehr fahren. Bei passendem Tempo stellt sich eine unglaubliche Harmonie zwischen Mensch und Maschine ein. Man klinkt sich aus dem Leistungsdruck aus und erlebt sehr deutlich, dass weniger mehr sein kann. Ob man nun zehn oder zwanzig Minuten früher oder später am Ziel ist – das ist mehr als relativ! Auch sind die 125er nicht behäbig, es sind Leichtgewichte, mit denen es sich vortrefflich um die Ecken flitzen und recht anmutig zirkeln lässt – das ist pures Motorradfahren, pure Lebenslust!

Mit 40 PS bietet die Husqvarna TC 125 eine konkurrenzlose Wendigkeit 54

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Reinrassige Geländemaschinen, Trial-Motorräder, Renn-Replikas, Gespanne aus kleinem, aber feinem Haus, Fun Bikes, Muscle Bikes oder Trikes – es gibt für jeden Geschmack und Geldbeutel genügend Auswahl

Das GASGAS-Motocross-Modell ist Ausdruck einer lebendigen Persönlichkeit

Die Zero DSR ZF14.4 ist ein Motorrad anderer Art, denn sie ist ein Elektromotorrad

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MOTORRAD SPECIAL

LEGENDEN & LEIDENSCHAFT Keine bevorzugte Marke, keine bevorzugte Kleidung, kein bevorzugter Stil. An dieser Stelle sprechen wir einmal über Manufakturen, Individualität und Unvernunft.

Text: Joachim Fischer · Fotos: Hersteller

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er aktuelle Trend auf dem Motorradmarkt heißt Custombike, Cafe Racer, Scrambler, Roadster oder Bobber. Doch was verbirgt sich hinter diesen hippen Bikes? Welche Motorräder stecken hinter den schicken Bezeichnungen? Was ist überhaupt ein Cafe Racer? Den Erzählungen nach entstanden sie in den 1960er-Jahren in Großbritannien. Motorrad-Rocker trafen sich damals in den Cafés der Vororte wie dem Londoner Ace Cafe. Die Serienmaschinen dieser Zeit wurden fürs Kräftemessen unter Freunden modifiziert. Zu den wichtigsten Merkmalen zählten flache Lenker, verkürzte Sitzbänke, demontierte Rückspiegel und schnörkellose Tanks für bessere Windschnittigkeit. Wer richtig schnell war, fuhr die Renndistanz vom Café zum nächsten Kreisverkehr und war zurück, bevor die Jukebox die Lieblingssingle zu Ende abgespielt hatte.

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Damals wie heute ist es ein Privileg unserer freien Gesellschaft, seinen eigenen Stil zu leben und respektvoll auf die Erwartungshaltung der Mitmenschen zu pfeifen. Alles kann, nichts muss. Leben und leben lassen – fantastisch! Wenn das Streben nach Abgrenzung des Einzelnen aber zur Mode wird, enden alle im Einerlei eines unausgesprochenen Zwangs. An dieser Stelle möchte ich nur ungern das Bild des kunstvoll tätowierten Motorradfahrers strapazieren, der Flanellhemd trägt und unterm Glitzer seines Jethelms von Biltwell, Hedon Heroine oder Nexx voller Stolz sündhaft teure RolandSands-Felgen durch die Münchner Maximilianstraße rollt. Weil ich Menschen nicht für ihren Geschmack und ihren Lebensstil kritisieren will und mich muss ja auch nicht jeder cool finden. Es ist aber bemerkenswert, wie konformistisch die Besitzer eines In-Bikes am Abend durch die Innenstädte cruisen. In ihrem Äußeren ambitioniert, aber letztlich doch kaum voneinander zu unterscheiden.

Custombikes sind so exklusiv, da sie häufig individuell gefertigt werden, was viel Arbeit erfordert und von Qualität zeugt


Hautnah erlebt habe ich das bei den Glemseck-101-Festivals. Die Rennen auf der legendären Rennstrecke waren in verschiedenen Klassen angesetzt und in ihrer Unübersichtlichkeit den aktuellen Pandemiebedingungen nicht unähnlich. Der Café-Racer-Sprint für die Heritage-Fans war der Ur-Sprint des 101 mit luftgekühlten Motorrädern. Darüber hinaus gab es noch den Sprint International, den Classic Racer Sprint und die Schnapsglas-Klasse für Bikes mit 50 ccm – sozusagen das Mofarennen für Jedermann. Oder der StarWars Sprint, bei dem Motorräder mit starrem Heck im Mittelpunkt stehen. Insbesondere das Rennen der Sultans of Sprint, bei dem Motorradfreaks und Customizer aus ganz Europa teilnahmen, sorgte für großes Aufsehen. Kopf der Sultans ist der Franzose Sébastien Lorentz von der Lucky Cat Garage. Mit seinem Sprintbeemer fuhr er 2014 die Achtelmeile am Glemseck, danach initiierte er eine eigene Klasse – die Sultans of Sprint gingen erstmals 2016 mit Turbo, Kompressor und Lachgas an den Start. Mittlerweile ist daraus eine europaweite Rennserie entstanden, bei der die gesamte Gefolgschaft der Sultans mitreist. „Wir sind ein internationaler Wanderzirkus und ziehen von Achtelmeile zu Achtelmeile“, so Sébastien.

Das Wettrüsten hat längst um sich gegriffen. Etablierte Hersteller produzieren Motorräder im Café-Racer-Stil „vom Fließband“, wie etwa eine Triumph die Speed Triple oder Ducati die Monster 1200 oder Kawasaki die Z 900. Und Modelle, die moderne und Retro-Elemente verbinden: Honda mit CB 650 R, Yamaha mit XSR 700 oder Husqvarna mit Svartpilen 701. Dem aktuellen Retro-Trend folgen Royal Enfield Interceptor 650 oder BMW R nineT. Während diese Hersteller schwerer Maschinen zum Beginn der Saison um die ersten Plätze kämpfen, wird in den Bike-Schmieden die Individualität ins Unermessliche getrieben. Da stellt sich abschließend die Frage: Gibt es bei all diesen gesellschaftlichen Entwicklungen und der umfangreichen Kommerzialisierung überhaupt noch die Möglichkeit, die tradierten Werte und Inhalte des Customizing zu leben und zu bewahren?

Die Hersteller von Lackierungen, die Zeichner von Linien, die Schmiede von Blechen und am Umbau beteiligte Handwerker bezeichneten sich zunehmend als Künstler

Der „New Heritage“-Trend scheint endgültig ein Massenphänomen geworden zu sein. Unweigerlich frage ich mich: An welchem Punkt haben all die coolen Typen ihre eigene Identität verloren und gegen die Uniform eines Zeitgeistes getauscht? Man könnte jetzt meinen, ich verstehe keinen Spaß, nichts von Kunst und nichts von Motorrädern, sehe das alles zu ernst. Doch das ist nicht der Punkt. Ein lebensbejahendes, freizügiges und extrem breit aufgestelltes Angebot an individuell gestalteten Bikes hat für mich auch nach Jahren nichts an Reiz verloren. Doch selbst die Fotos hier von all den edlen Manufakturen wie den amerikanischen Motorrad Customizern „Revival Cycles“, „Roland Sands“ oder „Titan Motorcycle“ wirken mittlerweile angestrengt. Nennenswerte deutsche „Garagen“ in diesem Bereich wären Hookie co. aus Dresden oder das Münchner Diamond Atelier. In Portugal erwähnenswert ist die Firma Maria Riding Company aus Lissabon. Weltweit aktiv und schon lange in diesem und vielen weiteren Bereichen der „Customizierung“ tätig, von Surfboards, über Motorräder bis hin zu Fahrrädern, Kleidung und Accessoires ist Deus Ex Machina.

Männer mögen Sachen, die natürlich, roh und stark sind. Die Arbeit erfordern, einen an seine Grenzen bringen und mit denen „Mann“ sich messen kann

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Custombikes sind so exklusiv, da sie häufig individuell gefertigt werden, was viel Arbeit erfordert und von Qualität zeugt

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Die Hersteller von Lackierungen, die Zeichner von Linien, die Schmiede von Blechen und am Umbau beteiligte Handwerker bezeichneten sich zunehmend als Künstler

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HERITAGE

LEGENDÄRES COMEBACK MIT ZWEI SPORTLERN

Die berühmte italienische Sportwagenfirma Alfa Romeo schärft die Giulia Quadrifoglio weiter an. Leichtbau und mehr Leistung für die Modelle Giulia GTA und GTAm. Text: Jörg Walz · Fotos: Alfa Romeo, Archiv

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Heute erinnern Klassik-Veranstaltungen an die Jugendjahre des Automobilrennsports. Alfa Romeo gehört zu seinen Pionieren.

GRAN PREMIO DI VALENTINO

KIRSCHE IN NACHBARS GARTEN Turin ist Sitz des Königshauses Savoyen und somit reich gesegnet mit prunkvoller Architektur. Sie gilt als Wiege der italienischen Automobilindustrie. Hier schuf die Familie Agnelli – einst beginnend mit der Fabbrica Italiana Automobili Torino, kurz: Fiat – ein Automobiluniversum, das heute unter dem Namen Stellantis firmiert und 14 traditionsreiche Marken pflegt. Gute Tradition in den Jugendjahren des Automobils waren Wettfahrten: Rennen, die auf Landstraßen und in Städten ausgetragen wurden sowie ab den späteren 1920er Jahren auch zunehmend auf damals neu geschaffenen Rennstrecken. Zwischen 1935 und 1955 treten die namhaftesten Konstruktionen und Fahrer im Rahmen des Gran Premio di Torino gegeneinander an. Vier der insgesamt sieben im Parco Valentino ausgetragenen Rennen gehen auf das Konto von Alfa Romeo. Bei der Premiere anno 1935 stehen 23 Piloten am Start, fast die Hälfte vertraut auf Alfa Romeo. Und am Ende gewinnt Tazio Nuvolari auf einem von der Scuderia Ferrari eingesetzten Alfa. 1948 wird das Rennen gar als Italien-GP geadelt – Sieger wird der Alfista Jean-Pierre Wimille und setzt damit die Erfolge seiner Markenkollegen Nuvolari, Brivio und Varzi fort. Für Alfa Romeo schmecken diese Siege auf piemontesischem Boden besonders süß, schließlich ist das Unternehmen fest in Mailand verwurzelt, seiner Heimat in der weiteren norditalienischen Metropole

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Gran Premio di Valentino Turin


Vor über 50 Jahren war die Mille Miglia, heute eine der faszinierendsten Oldtimer-Veranstaltungen, noch das härteste Rennen der Welt.

Mille Miglia MILLE MIGLIA

BRESCIA

TAUSEND MEILEN ITALIEN 1927 beginnt die drei Jahrzehnte währende Geschichte eines Rennens, wie es eigentlich nur Italien zelebrieren kann. Alljährlich werden bis zu 534 Starter in Brescia auf die Reise geschickt – im Minutenabstand. Die langsamsten Fahrzeuge tief in der Nacht, die schnellsten Boliden in den frühen Morgenstunden. Ihre Route führt aus der norditalienischen Stadt unweit des Gardasees bis nach Rom und wieder zurück. Verrückte 1.600 Kilometer Vollgas. Über öffentliche Straßen. Über Land, Berge und durch Städte. Gesäumt von zahllosen Zuschauern. Ein italienisches Volksfest. Die schnellsten Piloten brauchen für die eilige Fahrt ungefähr so lang wie der Stundenzeiger einer Uhr für eine komplette Umdrehung auf dem Zifferblatt. Heute starten Gäste aus aller Welt mit einem bunten Querschnitt von Fahrzeugmodellen, die einst beim Original-Rennen am Start standen. Und so finden sich darunter regelmäßig eine Vielzahl verschiedener Alfa Romeo. Insgesamt gehen nicht weniger als elf Gesamtsiege und 45 Klassensiege auf das Konto der Mailänder Avantgarde-Marke. Zu den siegreichen Modellen zählen reinrassige Rennwagen wie der 8C 2900 MM und 6C 2500 Competizione, sowie GT- und Tourenwagen vom Schlage der Giulietta Sprint oder dem 1900 TI. Auch der allradgetriebene 1900 M wird zum Klassensieger.
Heute bringt das Museo Alfa Romeo Jahr für Jahr einen Teil seiner Juwelen zurück auf die Straßen der Mille Miglia.

PARMA

MILANO

ROMA

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MONZA

EINE BEZIEHUNG AUF LEBENSZEIT UND DARÜBER HINAUS Monza ist das Wohnzimmer von Alfa Romeo. Das Autodrom liegt unweit entfernt vom traditionsreichen Firmensitz. Auf der schnellen Strecke liefert Alfa Romeo bis heute große Rennen. Der Italien Grand Prix ist regelmäßig das kürzeste Rennen im Formel-1-Kalender. Und eines der leidenschaftlichsten. Die Hingabe der Ferraristi und Alfisti ist nirgendwo größer als im königlichen Park von Monza.
Ihre Taufe erlebte die Rennbahn im Jahr 1922, sie ist damit die älteste permanente Grand-Prix-Strecke. Zum Streckenlayout gehören auch zwei ultraschnelle Steilkurven. Diese wurden bis 1961 im Rahmen der Formel 1 durcheilt. Alfa Romeo gewann 1924 erstmals den in Monza Italien-GP und errang mit einem weiteren Sieg im Folgejahr seinen ersten WM-Titel. Legendär sind die drei Siege in Folge, die Campari, Nuvolari und Fagioli Anfang der 1930er-Jahre mit ihrem 2,3-Liter-8C erzielten. Seitdem hört die knapp karossierte Variante des bei unterschiedlichen Rennen erfolgreichen Modells auf die Bezeichnung „Monza“.
Monza dient der Marke aber auch als Sportstätte für Sport- und Tourenwagenrennen sowie GT- Wettbewerbe. Das über lange Zeit hinweg regelmäßig dort im März ausgetragene Vierstunden-Rennen markiert alljährlich den Saisonbeginn und Anfang der Alfa-Erfolgsgeschichte. Die Giulia TI sowie der GTA und GTAm bleiben so auf ewig mit der Historie des Autodromo Nazionale di Monza verwoben.

Nirgendwo haben die Alfa-F1-Piloten Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi früher Feierabend: Auf der ultraschnellen Monza-Piste ist die 300-km-GPDistanz in Rekordzeit absolviert.

Monza (Italy Circuit)


Klare Verhältnisse: Giulia GTA und GTAm können ihre geradlinige Verwandtschaft zu den Ahnen aus den 1960er- und 1970er-Jahren nicht verleugnen. Wollen sie auch gar nicht.

LE MANS

FRENCH CONNECTION Zuverlässige Leistungsfähigkeit steht im Mittelpunkt des Langstrecken-Klassikers, der 1923 mit seiner Premiere eine bis heute lebendige Tradition begründet. Bereits 1906 ist Le Mans Austragungsort des ersten Grand Prix der Automobilgeschichte. Und mit einem für serienmäßige Tourenwagen ausgeschriebenen 24-Stunden-Rennen schaffen Georges Durant vom ACO sowie der AutomagazinHerausgeber Charles Faroux die Grundlage für das bis heute regelmäßig von einer Viertelmillion Zuschauer besuchte Rennen. Anders als der einsitzige P3, der seiner Kotflügel beraubte „Monza“ oder der knappe Zweisitzer mit dem Kürzel MM für Mille Miglia, gehen die in Le Mans eingesetzten Alfa 8C 2300 mit langem Radstand, vier Sitzen und einem Verdeck ins Rennen – denn ehemals gilt es in Le Mans auch einen Teil der Distanz mit geschlossenem Wetterschutz zu absolvieren. Der Alfa ist auch als Tourenwagen eine sichere Bank: Von 1931 bis 1934 gewinnt er viermal in Folge. Dazu kommen eine Reihe von Klassensiegen, die auf das Konto des kompakteren 6C gehen. Nach dem Krieg sind auch Sportwagen für den Start zugelassen. Eine Chance, die Alfa Romeo sich nicht entgehen lässt. Vor allem die Giulietta Sprint Zagato und Giulia TZ erweisen sich als beliebte Sportgeräte für die Fahrt zweimal rund um die Uhr. Heute leisten Giulia GTA und GTAm mit 540 PS weitaus mehr, als die lautstarken Tipo-33-Prototypen-Flundern jemals auf die Strecke zu bringen vermochten. Und der sportliche Viertürer ist nicht nur für die Rennstrecke bestens präpariert, sondern pariert auch auf dem Weg über öffentliche Straßen souverän.

Le Mans

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Die Aerodynamik des Giulia GTA und GTAm ist von Motorsport-Ingenieuren entwickelt und in zahlreichen Windkanalstunden erprobt. Ihre Bewährung erlebt sie auf der Piste.

SILVERSTONE

AUF SOLIDEM FUNDAMENT Die Formel-1-Geburtsstunde datiert auf den 13. Mai 1950. Als Geburtsort ist Silverstone für ewig in den Papieren vermerkt. In dem Moment, in dem der erste F1-WM-Lauf abgewunken wird, steht Alfa als dominierender Sieger fest: Auf den Plätzen Eins bis Drei kommen die Alfisti Farina, Fagiol und Parnell ins Ziel. Ihr Fahrzeug: der Alfa 158, Spitzname „Alfetta“. Bei der Entstehung des Achtzylinder-Renners hat Enzo Ferrari noch seine Finger im Spiel, ehe sich die Wege von Alfa Romeo und Ferrari trennen. Unter der langen Haube des in den späten 1930er-Jahren entstehenden Rennwagens arbeitet ein 1,5-Liter-Aggregat. Ein kleiner Alfa – Alfetta eben. Der Krieg stoppt seine Karriere. Zur Sicherheit wird das vorhandene Material zur Seite geschafft. In einer alten Käserei am Lago d’Orta übersteht es die Wirren unbeschädigt. Nach Kriegsende knüpfen die innovativen Monoposti dann an die Tradition der siegverwöhnten Marke an und legen mit den ersten beiden F1-WM-Titeln ein bis heute tragfähiges Fundament. Dank dem Alfa 155 trumpfen die Mailänder ehemals nicht nur in der DTM groß auf, sondern gewinnen auch die Tourenwagen-Championate in zahlreichen Ländern. Darunter Italien, Frankreich und Großbritannien. Um noch einmal eine Schippe draufzulegen, legt Alfa den auf 2.500 Exemplare limitierten Alfa 155 Silverstone auf Kiel. Dank des Serienmodells erhalten auch die Supertourismo-Renner spezielle Aerodynamikbauteile. Heute gehört eine ausgeklügelte Aerodynamik zum festen Repertoire der stärksten Giulia.

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Silverstone


TARGA FLORIO

SIZILIANISCHE LEGENDE MIT KURVEN Die lange Gerade am Tyrrhenischen Meer misst über sechs Kilometer. Der sechste Gang ist eingespannt, der Drehzahlmesser des Tipo-33-Rennsportwagens steht stramm kurz vor 10.000 U/min und am Begrenzer. Wäre ein Tacho installiert, würde er atemberaubende 300 km/h anzeigen. Eine Runde misst gut 70 Kilometer und zählt rund 800 Kurven. 1971 führt das Rennen über elf Runden, sprich: 792 Kilometer. Gut sechseinhalb Stunden braucht das SiegerDuo Vaccarella Hezemans mit dem Dreiliter-Achtzylinder-Sportwagen von Alfa dafür. Nach dem minutenlangen, von weitem deutlich zu hörendem Ritt auf der langen Geraden geht es hinter dem Örtchen Villagio Tedeschi in Richtung Cerda, vorbei an der Boxengasse, dem Rennleiterturm, über die Start- und Ziellinie hinauf in die Berge bis nach Caltavuturo und wieder herunter bis ans Meer.
1971 markiert Alfa Romeo Gesamtsieg Nummer neun und setzt einen Schlussakkord unter die Symphonie, die erstmals 1906 auf den frühlingswarmen sizilianischen Landstraßen aufgespielt wird. Die erste deutlich wahrzunehmende Note spielt der für Alfa Corse rennende Ugo Sivocci im Jahr 1923. Sein Sieg bleibt bis heute unvergessen, auch weil sich der Alfa erstmals stolz mit einem Quadrifoglio Verde schmückt. Fortan wird das vierblättrige Kleeblatt zum Talisman für die sportlichsten aller Alfa Romeo.

Targa Florio CAMPOFELICE

CERDA

CASTELBUONO

COLLESANO

GERACI SICULO

CALTAVUTURO PETRALIA SOTTANA CASTELLANA SICULA

Auch die von der Scuderia Ferrari eingesetzten Alfa schmücken sich mit dem Quadrifoglio Verde, ohne das seit Sivoccis Triumph anno 1923 jeder sportliche Alfa Romeo nackt wirkte.

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ELEKTRO OLDTIMER

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Kein Diesel und kein Super-Plus, sondern Strom! Deshalb hier die dringende Warnung an Oldtimer-Puristen: Beim Weiterlesen droht Herzstillstand! Wer die Verbindung von Nostalgie und Fortschritt dagegen entspannter sieht, wird sich für das Thema begeistern können. Text: Joachim Fischer · Fotos: Hersteller RETROWELT

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I

n Deutschland sind offiziell etwa 400.000 Fahrzeuge zugelassen, die mehr als 30 Jahre auf dem Buckel haben. Obwohl betagte Autos in der Regel ein bedenkliches Abgasverhalten an den Tag legen, muss man als Youngtimer- beziehungsweise OldtimerBesitzer eigentlich keine Fahrverbote fürchten, da für diese H-Kennzeichen-Träger allgemeiner Bestandschutz gilt. Insofern besteht eigentlich keine Notwendigkeit, historische Schätzchen auf E-Antriebe umzurüsten. Doch genau dies kommt zunehmend in Mode. Immer mehr Klassiker werden durch junge, aufstrebende Unternehmen unter Strom gesetzt und mit einem Elektromotor versehen: V8-Triebwerk raus, E-Maschine rein! Konzepte, mit denen klassische Automobile unter Strom gesetzt und Elektro-Oldtimer auf die Straße gebracht werden, gibt es viele: Von moderner Elektrotechnik in alten Karosserien bis zu komplett neu konzipierten Elektroautos in Retro-Optik als Replika historischer Automodelle. Ob man es gut findet, wenn ein Oldtimer nur noch surrt, ist eher eine emotionale als eine rationale Angelegenheit.

Mit dem Wunsch einer Umrüstung steht man allerdings vor einem Dilemma: Für viele potenzielle Käufer des Garagengolds bemisst sich der Preis am Originalzustand. Je mehr historische Substanz erhalten bleibt, desto mehr kann man für ein altes Modell verlangen. Das trifft auch auf den Motor zu. Wird der Originalmotor entfernt und durch ein modernes Industrie-Elektroaggregat ersetzt, dürfte das viele Kaufinteressenten abschrecken. Echte Oldtimer-Fans sehen darin sogar ein Sakrileg.

Einerseits. Andererseits macht eine E-Konversion manch altes Schnauferl auch attraktiver. So wird in den meisten Fällen ein E-Motor die Fahrdynamik verbessern, denn alte Verbrenner sind aus heutiger Sicht oft ziemliche Spaßbremsen. Außerdem verringern sich die Unterhaltskosten, da E-Autos steuerbefreit sind. In der Regel fallen weniger Energiekosten an. Zudem werden die umgebauten Oldtimer alltagstauglicher. Wen ständiges Schrauben und die generell erhöhte Pannengefahr eines betagten Automobils nervt, der wird sich über einen E-Umbau freuen, der aus launischen Diven wartungsarme und zuverlässige Autos macht. Obendrein bekommt man Sicherheit in Hinblick auf mögliche Fahrverbote. Mit einem wachsenden Bewusstsein für Klimaschutz und Luftverschmutzung in Städten könnten diese irgendwann möglicherweise auch alle Oldtimer treffen. Wenn aber die Zukunft elektrisch sein soll, müssen die Bemühungen um die Rettung unserer Verbrennungsklassiker jetzt beginnen. Allgemein gilt E-Mobilität als große Lösung, um nationale CO2-Bilanzen aufzubessern. In einigen europäischen Ländern wurden deshalb bereits generelle Zulassungsverbote für Verbrenner beschlossen. Einige europäische Metropolen wie London und Paris wollen sogar schon früher drastische Einschränkungen für Verbrenner verhängen.

Die Idee, einen Elektromotor in Young- oder Oldtimer einzubauen, fasziniert Bei unseren Nachbarn in Großbritannien verstärken Autohersteller deshalb ihr E-Engagement. So planen etwa die Sportwagenmarken Aston Martin und Jaguar ihre Zukunft elektrisch – auch in Hinblick auf historische Fahrzeuge. Der traditionelle Sportwagenhersteller Aston Martin hat mit Heritage EV eine Konversionsabteilung ins Leben gerufen, die bereits einen fast 50 Jahre alten DB6 MkII Volante zum Stromer gewandelt hat. Dieser erste Wurf sollte die Machbarkeit demonstrieren. Über die Kosten wurden keine Angaben gemacht. Doch in Gaydon glaubt man an die neue Geschäftssparte und will sie dauerhaft im Markt etablieren. Die Traditionsmarke Jaguar hat aus dem E-Type von 1968 den wohl schönsten Elektro-Oldtimer geschaffen – den „EType Zero“. Bei einer Beschleunigung von 5,5 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometern ist er eine Sekunde schneller als das Original. Auch wenn das der eine oder andere Herausgeber von Octane-haltigen Magazinen anders sehen wird: Man wird den Originalmotor abgesehen vom Klang wohl gar nicht vermissen. Und zu aller Beruhigung sei gesagt, dass die Erben der elektrifizierten Oldtimer – diese gar als „Histo-Zombies“ bezeichneten Umbauten – problemlos wieder in den Originalzustand zurückgebaut werden können.

Die Restaurierung alter Fahrzeuge bei gleichzeitiger technischer Aufwertung geht immer häufiger auch mit einer Elektrifizierung einher. Zu den angesagten Anbietern dieser Umrüstszene gehört die im englischen Silverstone ansässige Firma Lunaz Design.


So schön können E-Oldtimer aussehen, wenn sie von Lunaz Design bearbeitet wurden.

Der Haken ist lediglich der Preis, denn der E-Type Zero dürfte um die 400.000 Euro kosten. Ein ähnlich exklusives Umbau-Angebot bietet die englische Firma Evolution E-Types in Kooperation mit dem irischen Konversionsspezialisten Electrifi, die gemeinsam Restaurierung und Elektrifizierung von Jaguar E-Types durchführen. Das Ergebnis, das ebenfalls seit vergangenem Jahr offiziell in Kleinstserienproduktion gegangen ist, kann sich sehen lassen. Der stromernde Oldtimer leistet 456 PS und sprintet in vier Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Auch hier lassen sich die Umbauten in einen Stromer wieder rückgängig machen. Immer häufiger geht die Restaurierung alter Fahrzeuge bei gleichzeitiger technischer Aufwertung auch mit einer Elektrifizierung des Antriebs einher. Zu den angesagten Anbietern der Umrüstszene gehört David Lorenz mit seiner im englischen Silverstone ansässigen Firma Lunaz Design, die Konversionen markenübergreifend anbietet. Lunaz präsentiert bereits eine Fülle an respektablen Fahrzeugumbauten. Die Oldtimer werden zunächst komplett entkernt, 3D-vermessen und anschließend mit Unterstützung eines CAD-Modells akribisch wieder zusammengebaut. Dabei wird der alte Verbrenner durch einen E-Antrieb ersetzt. Lunaz hat ein eigenes modulares System entwickelt, welches Elektromotoren mit einem Leistungsspektrum von 135 bis gut 600 PS sowie auf den Bauraum anpassbare Batteriegrößen umfasst. Diese lassen sich laut Lunaz auf bis zu 480 Kilometer Reichweite dimensionieren. Der Reichweite zuträglich sind außerdem neue Bremsanlagen, die eine Rückgewinnung von Energie erlauben.

Auch in anderer Hinsicht bietet Lunaz umfangreiche Aufwertungen an. Dank neuer Bordelektronik sind unter anderem die Integration von ABS oder Traktionskontrolle möglich. Klimaanlage, LED-Scheinwerfer, Servolenkung, Infotainment-System und eine entsprechende Modernisierung des Interieurs gehören ebenfalls zum Angebot der Briten. Erstlingswerk von Lunaz war der Umbau eines XK120 Baujahr 1953. Dieser hat einen zweimotorigen Antrieb mit 380 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment in Kombination mit einer 80 kWh großen Batterie erhalten. Im Vergleich zum Original hat sich die Sprintzeit des Ur-XK von 0 auf 100 km/h mit nur noch fünf Sekunden in etwa halbiert. Ebenfalls zu Stromern umgebaut hat Lunaz bereits einen Bentley S2 Flying Spur und zwei Rolls-Royce-Klassiker: einen 56er Silver Cloud sowie einen 61er Phantom V. Letzterer hat eine 120 kWh große Batterie erhalten, was im PkwBereich einem neuen Rekord entspricht. Billig ist die Lunaz-Kur aber nicht: Die Preise liegen in der Grundbasis bei umgerechnet rund 400.000 Euro. Zudem müssen die Kunden auf diesen Preis noch ihre landesspezifische Mehrwertsteuer hinzurechnen.

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Faszination Oldtimer Elektromobilität Lautlos, aber mit nicht weniger Spaß unterwegs im Klassiker von damals.

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Eine Fusion von Elektromotor und Oldtimer zum Elektro-Oldtimer mag bei dem Aufwand wie bei den Preisen auf den ersten Blick nicht schlüssig wirken. Je nachdem, um welches Fahrzeug es sich handelt, verbinden Liebhaber klassischer Autos nicht nur einen charakteristischen Motorenklang, sondern vielfach auch den Geruch und eben auch die Öllachen mit ihren Lieblingen. Da stellt sich die Frage, ob ein Elektro- oder E-Oldtimer, dem diese Charaktermerkmale fehlen, überhaupt Emotionen wecken kann? Und abseits der Emotionen stellt sich auch die Kosten-Nutzen-Frage, denn für den Preis des Umbaus könnte man sich ja auch gleich ein modernes Elektroauto kaufen. Wer die Diskussion über Sinn und Unsinn von Oldtimer-Umrüstungen und den mit einem Umbau einhergehenden Aufwand minimieren will, könnte sich alternativ zum Beispiel für ein neues Elektro-Auto in Retro-Optik entscheiden. Im Kleinstwagen-Segment gibt es etwa die Projekte Nobe 100 (ab 37.000 Euro) und Microlino (ab 12.000 Euro), bei denen 50er- und 60er-Jahre-Flair modern interpretiert wurde. Dennoch scheint die Umrüstung von Oldtimern zu E-Oldtimern derzeit häufiger ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

AUSSEN IKONE, INNEN AVANTGARDE: DIESE BRUMMER SIND NUN SUMMER Auch in Deutschland gibt es inzwischen eine Fülle an Unternehmen, die hauptsächlich einstige Alltagsautos elektrifizieren. Allen voran steht hier der gute alte Käfer von Volkswagen. Auf diesen Wagen hat sich Robert Tönnies mit der Firma Murschel Electric Cars spezialisiert. Diese restauriert die Schrottautos und stattet sie mit einem 100 Kilowatt starken Elektromotor aus. Der „E-Retrokäfer“ beschleunigt in sehr untypischen nur knapp 5 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer. Auch Alltagsklassiker aus dem europäischen Ausland, der Fiat 500 oder der Citroën 2CV müssen häufig für den Umbau zum E-Oldtimer herhalten, beispielsweise bei Fleck Machines im niederbayerischen Pfarrkirchen.

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Dort hat man auch schon einen Trabant, ein Goggomobil, T2-Bullis von VW und sogar ein Amphibienfahrzeug aus den 1960er-Jahren umgerüstet. Der Umbau zum Elektroauto erfolgt natürlich nicht in erster Linie, um ein alltagstaugliches Fahrzeug zu schaffen. So dürfte der Markt für die Umrüstung von automobilen Stilikonen vermutlich mindestens genauso zukunftsträchtig sein. So hat sich e-cap Mobility beispielsweise an einen DeLorean aus dem Jahr 1981 gewagt und dem Wagen einen 50-Kilowatt-Motor mit einer Spitzengeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern verpasst – ganz ohne Flux-Kompensator. Bei Elerra motiv in Erfurt hat man bereits mehrfach Porsche 911 verschiedener Baujahre elektrifiziert. Sogar ein Porsche 550 Spyder-Replika ist in Arbeit. Aber wie wirkt sich ein Umbau auf Elektroantrieb bei einem Oldtimer auf den Wert aus? Geht der Wert des Fahrzeugs verloren, bleibt er stabil oder steigt er sogar? Dazu hat Frank Wilke von classicanalytics eine klare Meinung: „Die Nachfrage nach ‚elektrifizierten‘ Oldtimern wird immer größer, sie kommt aber in den seltensten Fällen von der traditionellen Käufergruppe, sondern von Leuten, die ein Auto mit klassischer Optik, aber problemloser, leiser und abgasfreier Technik haben wollen – und die bereit sind, die hohen Umbaukosten zu tragen“, erklärt er. „Bevorzugt werden E-Motoren derzeit in Autos eingebaut, mit denen man eher gelassen cruist. Weil der Charakter des Wagens durch den E-Motor so extrem verändert wird, hat auch sein Marktwert mit dem des Basismodells nichts mehr zu tun. Derzeit setzen die meisten Versicherer nach Rücksprache mit uns den Verkaufspreis als Marktwert an, denn ein wahrnehmbarer Markt für gebrauchte E-Oldtimer ist derzeit nicht vorhanden.“ Und Wilke ergänzt: „Für überzeugte Oldtimerfans wird ein Oldtimer durch die Umrüstung mit einem Elektro-Motor definitiv entwertet.“


Viele Autofahrer mit Benzin im Blut stehen mit der Elektromobilität auf Kriegsfuß. Dabei bietet sie selbst für Fahrer der ganz alten Schule reizvolle Facetten.

Ist man jedoch offen für eine Reise in die Zukunft und lässt die Pros und Contras von Verbrennungsmotor und Elektromobilität einmal außen vor, realisiert man schnell: Elektromobilität bewegt, fasziniert und weckt Emotionen.

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OWNER PORTRAIT

AUF DEN SPUREN DER

KURVEN Text: Joachim Fischer

Fotos: Maximilián Balázs

Im Matheunterricht in der Schule hat man gelernt, dass der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten eben eine Gerade ist. Der schönste Weg allerdings ist die Kurve – idealerweise am Steuer eines Porsche.

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ein anderer zeigt uns die Kurven dieser Welt so eindrucksvoll wie Stefan Bogner. Und das, obwohl Landschaften durch Straßen eher verschandelt werden. Auf den Fotos von Stefan Bogner ist das anders: Sie zeigen Straßen und Pässe, die sich scheinbar natürlich in die Landschaften einfügen. Was den Fotografen, Gestalter, Verleger zum Kurvenkünstler macht, ist vor allem seine ganz eigene Sichtweise auf die Welt und das Gefühl, ein bisschen Abstand zu den Dingen da unten gewonnen zu haben und dabei näher bei sich selbst zu sein. Genau das transportieren seine Fotos. Und freundlicherweise liefert er Wegbeschreibungen, wo man solche Orte – und damit bestenfalls sich selbst – findet. Dass dies dann alles noch mit den schönsten PorscheModellen stattfindet, rundet die Touren durch die Kurven ab.

„Curves – Soulful Driving“ Vor zehn Jahren ging es los mit Stefan Bogners großem Kurvenreigen. Seitdem sind 16 Ausgaben der „Curves“ und ebenso viele Bücher erschienen.

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Wir treffen Stefan Bogner in seinem Büro in München. Das Eklektische, das Kreative in diesen Altbauräumen zieht mich auf Anhieb in seinen Bann. Es zeugt von der grenzenlosen Passion von Stefan Bogner. Ich stehe vor Reihen von Special-Edition-Magazinen, die Bogner über die Jahre herausgebracht hat, außerdem wundervoll gestaltete Bücher über Autos – vornehmlich Porsche. Oh, und natürlich Kunst, massig davon. Von Postern über Gemälde bis hin zu Siebdrucken und großen Fotoprints von Straßen. In den Bergen. Was sonst?! Besonders beeindruckt bin ich von den unzähligen kleinen Accessoires, die mich daran erinnern, dass mein Gastgeber ja auch ein großer Petrolhead ist. Während uns Bogner in der Küche einen Espresso brüht, entdecke ich weitere Details, die das Büro einzigartig machen: Porschemodelle in allen Größen, Zeichnungen, zahlreiche Bücher und Magazine. Nicht nur seine eigenen. Und Pläne, Straßenkarten, neue wie auch alte, die er vorsichtig auf dem Tisch ausbreitet. Alles, wirklich alles hier dient ihm zur Inspiration. Für Max und mich öffnet er eine gute halbe Stunde lang Schubladen auf der Suche nach seltenen Postkarten und historischen Straßenkarten. Er ist ein stolzer Vater seiner Kreationen. Und so fügt er zusammen, was – und wie es – ihm gefällt. In seinen Bildbänden und dem Reisemagazin „Curves“ macht Bogner nichts anderes, als seine gesammelte Erfahrung zu teilen. „Wenn ich mir eine Auszeit nehme, fahre ich immer in die Berge“, sagt er in sanftem Bayerisch. „So bin ich zum Beispiel öfter im Jahr mit einem guten Freund in meinem alten Porsche dorthin unterwegs. Zur Vorbereitung so einer Reise hat mir immer ein Roadtrip-Magazin gefehlt, das mich wirklich anspricht. Ich hatte zu der Zeit bereits acht Jahre Reisemagazine für MairDumont gestaltet und in unserem Job ist die Antenne ja immer auf Empfang.“ Auf einer Tour um die Sella-Runde in den Dolomiten habe er das Konzept von „Curves“ dann in ein Skizzenbuch gezeichnet: „Fünf Tage Roadtrip – das Zeitfenster kann man sich immer irgendwie rausschneiden.


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Stefan Bogner, Unternehmer, Publizist, Artdirector und eben Fotograf in seinem Büro in München. Ein Land, leere Straßen, modernes Layout.“ So hat er die Idee zu „Curves“ aufs Papier gebracht. Ein Magazin, in dem auf jeweils rund 200 Seiten die besten Routen einer Bergregion vorgestellt werden. Mit vielen Fotos, Karten und dazu kleinen Storys. „Jede Ausgabe ist aufgebaut wie ein Roadmovie“, sagt Bogner. „Ich habe mir einfach vorgestellt, wie Quentin Tarantino und Sofia Coppola zusammen unterwegs sind. Die unterhalten sich dann natürlich nicht über die Berge, sondern einfach übers Leben. Idealerweise wird das dann von Wes Anderson verfilmt.“ Er verstehe „Curves“ als „Liebhabermagazin für Menschen, die passionierte Auto-, Motorrad- oder Radfahrer sind und den Genuss sowie das Abenteuer der Straße suchen. Eben für Menschen, die aus dem Alltag ausbrechen und sich einen Traum erfüllen möchten. Ein Magazin für Menschen, die schon die Planung einer Reise zelebrieren. Es ist für all die unverbesserlichen Schwärmer und Schwelger, die ihre Ausfahrt im Geiste durchleben, bevor sie sich dem echten Abenteuer hingeben. Oft hat man ja den Traum, eine gewisse Strecke zu fahren – genau daran knüpft das Konzept von Curves an.“ Und Bogner ergänzt: „A bissi Style braucht’s scho.“

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MAN MUSS DIE KURVE KRIEGEN Stefan, wie bist Du eigentlich zur Fotografie gekommen – was hat Deine Leidenschaft geweckt? Ich komme aus dem Design und hatte auch 25 Jahre lang eine Designagentur, bei der unser Fokus stark auf Editorial Design und Reiseführern lag. Und das wirkt sich natürlich auch auf die Komposition der Fotos aus. Ich hatte schon immer sehr viele Ideen und war auch früher ein Mensch, der oft mit Freunden weggefahren ist. Dabei fasziniert mich in der Natur der ewige Kampf der Elemente, das immer wieder neue Spiel von Licht und Farben, Formen und Strukturen. Da ich ein recht kreativer Mensch bin, entstand irgendwann der Wunsch, diese Eindrücke und Emotionen festzuhalten und visuell zu verarbeiten. Für mich war die Fotografie genau das richtige Medium und fasziniert mich bis heute wegen der einzigartigen Melange aus Naturerlebnis, körperlicher Herausforderung, Kreativität und Technik. Was ich an der Fotografie auch mag ist, dass es ein unmittelbares Feedback für das eigene Tun gibt. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man mit seiner Arbeit andere Menschen erreichen, in ihnen emotional etwas auslösen kann. Nicht zuletzt hoffe ich dabei auch immer, den Betrachterinnen und Betrachtern nicht nur die Schönheit unserer Berge nahe zu bringen, sondern sie vielleicht genauso für die Verantwortung für unseren einzigartigen Planeten sensibilisieren zu können.


Woran denkst Du zuerst, wenn Du eine Route planst? Natürlich bin ich zu allererst daran interessiert, spannende FotoLocations zu finden. Wenn ich Touren zusammenstelle, betreibe ich also erst einmal ausführliche Recherche. Ich fühle mich wie ein Abenteurer, wenn ich anfange, neue Pläne zu machen. Nach und nach baut sich eine gespannte Erwartung auf. Was könnte fotografisch reizvoll sein, wann herrscht wo welches Licht, welche Perspektiven versprechen interessant zu sein und wie komme ich dort eigentlich hin? Was die Planung angeht: In den Alpen kennen wir uns gut aus, bei Destinationen wie beispielsweise Island benötigen wir etwas Vorbereitung und akquirieren Personen aus Social Media oder wenden uns an Freunde von Freunden. Das funktioniert sehr gut. Neben digitalen Tools wie Google Earth nutze ich immer noch herkömmliche Straßenkarten. Die helfen ungemein. Wenn man Karten richtig lesen kann, erhält man ein besseres Gefühl für Orte und Perspektiven. Solche Planungen machen einen nicht ganz kleinen Teil meiner fotografischen Zeit aus. Das Magazin entsteht dann in der Regel innerhalb von zwei Wochen: Zwölf Tage widmen wir uns nur der Landschaft, danach kommen die alten und neuen Autos unseres Partners Porsche an die Reihe. Wenn wir aber beispielsweise in den USA unterwegs sind, nehmen wir uns etwas mehr Zeit. Die Arbeit an einer Ausgabe vergleiche ich gerne mit einem guten Rennwagen: Wenig Gewicht, aber eine gute Leistung. Wie definierst Du „Curves - Soulful driving“, was verstehst Du darunter? Es geht doch immer darum, eine gute Zeit mit Freunden zu haben und sich auf das Fahren zu konzentrieren, egal ob mit dem Auto, Fahrrad, Motorrad oder auf Skiern. Zuletzt war ich mit Michael Mauer, dem Porsche-Designchef, beim Skifahren in den Bergen. Dabei ging es uns nicht um Geschwindigkeit und den Adrenalinkick, sondern um den Genuss der Landschaft. Außerdem spielen auch Essen und unterschiedliche Kulturen eine wichtige Rolle. Es geht um das „schöne Unterwegssein“ und um gute Erinnerungen, die man gerne teilt. Das ist die Intention von „Soulful driving“. Ich vergleiche es gerne mit einem Musikstück, das zum Ohrwurm wird und einen stetig begleitet. Beim Autofahren empfinde ich großen Frieden, denn da redet mir keiner rein. Ich habe meine Ruhe und kann entspannen.

Seit seinem 28. Lebensjahr fährt er die Marke. Und in „Curves“ kommen ja auch nur Porsche vor die Linse. Am liebsten die ganz Seltenen. Die von Freunden und die aus dem Museum in Zuffenhausen. Umso gespannter sind wir auf das Ziel unseres heutigen Ausflugs: die Garage, in der Bogner seine weiteren Porscheschätze eingestellt hat. Darunter sein Porsche 964 RS im knalligen LilaLippenstift-Farbton Sternrubin sowie sein Lieblings-Curver, der 911 S/T“. „Das ist ein 911er von 1970, den ich originalgetreu umgebaut habe, mit breiterer Karosserie, 2,5-Liter-Magnesiummotor mit Doppelzündung und komplett reduziertem Innenraum wie bei einem Rennwagen. In diesem Wagen fahre ich am liebsten in die Berge. Das ist eine unheimlich intensive Erfahrung!“, so Bogner vor Ort. Leider mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass unser geplanter Stopp am Isarufer ausfallen musste: Die Fotolocation war bei der Verkehrsdichte am Samstagnachmittag schlicht nicht erreichbar. Wir trösten uns damit, dass es bei all den Staus noch schlimmer hätte sein könnte. Denn es ist ein wunderschöner Tag und Bogner will den Mangel an spannenden Destinationen wettmachen, indem er weitere Alpentouren aufzählt. Ich habe keine Zeit, sie alle zu notieren. Doch eines scheint klar: Raus aus der trubeligen Stadt, hinein in die stillen Bergwelten werden wir es heute nicht mehr schaffen. Als einzig veritable Entschädigung trösten uns jedoch die Ausgaben von „Curves“ sehr gut darüber hinweg. Plötzlich wird der Verkehr flüssiger, die anderen Autos sind verschwunden. Max winkt uns heran. Bogner öffnet die Fenster seines Porsche und innerhalb von wenigen Sekunden fügen sich die Eindrücke des Tages in einer Symphonie aus Geschwindigkeit und Motorsound in einem Bild zusammen. Es ist eine Fügung, dass unser Fotoshooting auch ohne Ausflug in die Berge perfekt ist. Alles entwickelt und verändert sich, und das hat in der Tat auch etwas Gutes. Ich jedenfalls schätze mich glücklich, den Tag in München an der Seite von Stefan Bogner vom Beifahrersitz aus ausklingen zu lassen.

Stefan Bogner zieht analoge, „begreifbare“ Dinge vor – was vielleicht auch erklärt, warum er klassische Automobile so sehr liebt. Wir gehen nach unten auf die Straße. Das Lehel zeigt sich von seiner schönsten Seite: Die Frühlingssonne strahlt, trotz Corona flanieren gut gelaunte und ebenso gut gekleidete Menschen (mit Abstand) durch die Stadt. Bleiben stehen und beobachten uns, wie wir Bogners bahamagelbes 911er T-Model auf Touren bringen. „Ich hatte leider keine Zeit, ihn noch einmal zu waschen“, sagt er. Doch was viel wichtiger ist: Der Wagen ist mechanisch topfit und springt mit dem angenehmen Grollen eines satten Sechszylinder sofort an. Versierte Porschebesitzer hören da genau hin. Ja, Bogner hat den Wagen auf seine Ansprüche hin modifiziert. Markanter, leichter und stärker ist er nun.

Die Fotos in „Curves“ bedürfen eigentlich keiner Worte: Allein die Straßen, Pässe und Serpentinen, die sich Bergen hinaufschlängeln, wirken wie Kunstwerke aus Asphalt und Pflastersteinen. RETROWELT

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Bogner ist ein Mann weniger Worte. Er zieht es vor, mir seine Designs zu zeigen und dann im Detail über sie zu sprechen.

Bogner-Tipp: Halten Sie Ausschau nach den grünen Straßen – das sind die landschaftlich reizvollen Strecken!

Natürlich Magazine, massig davon. Und Bücher. Besonders beeindruckend ist die Sammlung an Modellen und Fotos, die daran erinnert, dass Bogner ein großer Porschefan ist.

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„Wer einen Porsche besitzt, hat festgestellt, dass die meisten Fahrzeuge der Marke jede erdenkliche Reise mitmachen. Der 911 T hat sich für mich als perfekter Begleiter erwiesen. Er ist schmal genug für enge Straßen in der Stadt und gleichzeitig ausbalanciert für die Haarnadelkurven in den Bergen.“

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MARKENHISTORIE

Zu Berühmtheit gelangt durch China-Restaurants, sind die beliebten Süßigkeiten inzwischen in aller Munde.

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DAS GLÜCK KOMMT AUS GONDELSHEIM Goldbraun und mit Vanille-Duft verstecken sie eine charmante Spruch-Botschaft: Glückskekse machen Spaß – und werden oft gar nicht in China gebacken! Text: Ilja Knezovic · Foto: Sweet and Lucky

er Glückskeks gehört bei uns zum Restaurantbesuch beim Chinesen dazu wie die Pekingente und der Klebereis. Dabei stammen die Kekse eigentlich gar nicht aus Fernost, sondern sind eine clevere Geschäftsidee aus Amerika. Drei Geschwister aus dem malerischen Gondelsheim im badischen Kraichgau fanden die Kekse so gut, dass sie in das Geschäft eingestiegen sind. Mit Erfolg! Gondelsheim: Wer hätte gedacht, dass in dieser ländlichen Idylle etwas so Exotisches wie Glückskekse gebacken werden? Halb versteckt zwischen Wiesen und Tälern liegen die Mühle der Familie Brauch und der Firmensitz von „Sweet and Lucky“, der Glückskeks-Firma der Geschwister Brauch. Angefangen hat alles mit einem Paket aus Amerika: Verwandte hatten Glückskekse geschickt und die Familie war begeistert von den kleinen Grüßen aus der Ferne. Beim nachmittäglichen Kaffeetrinken dachte sie darüber nach, ob sie so etwas nicht auch könnte – vielleicht sogar besser? Zumal sie bereits eine eigene Getreidemühle und eine Foliendruckerei betrieben. Und so starteten die Geschwister Alexandra, Christoph und Viktoria im Jahr 2003 mit der Glückskeks-Bäckerei. Bis heute investieren die Brauchs nur wenig in Werbung, aber allein im vergangenen Jahr haben sie über 40 Millionen Kekse in alle Welt versandt. Und ja, sie beliefern Chinarestaurants. Aber auch ihre Werbekekse sind sehr gefragt: Von Aldi bis Rewe, von Mercedes bis zu den Grünen kaufen alle ihre Kekse bei „Sweet

and Lucky“. Teilweise müssen die Brauchs im Schichtbetrieb arbeiten, um der großen Nachfrage Herr zu werden. Es stehen mehrere Optionen zur Auswahl: Standardkekse mit Standardverpackung, Standardkekse mit individueller Verpackung, individuelle Kekse mit individueller Verpackung. Parallel dazu gibt es im Online-Shop auch noch Motto-Varianten, zum Beispiel Hochzeits- oder „Liebe ist …“-Kekse. Ach ja, es gibt auch Pechkekse – für Freunde, die man wirklich mag. Oder Bekannte, die man weniger gut leiden kann. Die Brauchs produzieren individuelle Kekse ab einer Größenordnung von 250 Stück und gegen einen Aufpreis kann der Kunde sogar seine eigenen Sprüche bekommen. Die anderen Glücksbotschaften stammen aus Viktoria Brauchs Sammlung, die mittlerweile 1000 Slogans umfasst und ständig erGlückskekse sind weitert wird. „Es rufen aus chinesischen auch immer wieder FreunRestaurants nicht de an, die sagen, sie hätmehr wegzudenken. ten da was gelesen, was Dabei kommt das für uns passen könnte“, erzählt sie. Für auslänGebäck mit den kleidische Kunden habe sie nen Zettelchen darin auch schon in mehr als ursprünglich wahrein Dutzend Sprachen scheinlich aus Japan. übersetzen lassen – von Russisch über Ungarisch bis Griechisch: „Alles ist möglich“. Rund ein Viertel der Produktion geht inzwischen ins Ausland. Ein großer Teil davon in die benachbarte Schweiz. Wer hätte gedacht, dass die Kekse aus Gondelsheim die Schweizer so glücklich machen.

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NACHHALTIGKEIT

Mission: Emissionsfrei Ein wenig mehr geht von einem Frachtsegler aus Text: Joachim Fischer · Fotos: Pierre Fromentin

Der internationale Schiffsverkehr ist ein Klimakiller. Während sich die Einen für den Einsatz von emissionsarmem flüssigem Erdgas einsetzen, besinnen sich andere zurück in Zeiten, in denen Waren völlig emissionsfrei per Segelschiff transportiert wurden.

5000 Jahre lang wurden Waren mit Segelschiffen transportiert – bis im 19. Jahrhundert der Motor erfunden wurde und den Segelschiffverkehr abschaffte. Drei Freunde nutzen nun wieder den umweltschonenden Weg, Waren nur mit Windkraft zu transportieren statt mit Motoren, die mit Öl betrieben werden: Mit der motorlosen Segelflotte Tres Hombres und Nordlys bewegen sie Fracht nachhaltig über das Meer. RETROWELT

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Nein zu einem „immer schneller, höher, weiter“! In einem Zeitalter, in dem alles immer schnell und permanent verfügbar sein muss, scheint sich die antiquierte Technik des Segelns als Gegenpol zu entwickeln.

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A

uf den Grund aller Dinge sind wir noch nicht vorgedrungen. Doch der Anblick des Ozeans genügt – und schon wollen wir dorthin aufbrechen. Es soll Menschen geben, die in Tränen ausbrechen, wenn sie das Meer sehen. Und es gehört naturgemäß zum Anblick des Ozeans, dass er selbst poetisch durchschnittlich begabte Gemüter zum Tiefsinn ermutigt. Plötzlich ist der Himmel nach unten verrutscht, bis man ihn nicht mehr vom Meer unterscheiden kann – wie auf dem Seestück von Gerhard Richter. Träume, denen man nachjagt oder gerne nachjagen würde … Ja, wir betreten nun höchst metaphorisches Gelände. Es gehört auch zum Blick auf das Meer, dass man den Schiffen hinterhertrauert, auf die man nie gestiegen ist. Im Grunde sind alle Liebeserklärungen ans Meer zugleich auch welche an seine wirtschaftliche Metapher.

Transporte nachhaltiger Fracht über den Ozean, nur mit der Kraft des Windes In See stechen, das geht in Gedanken und mit eigener Fantasie. Oder mit einem der motorlosen Segelschiffe „Tres Hombres“ und „Nordlys IV“. Und hier gehen wir zurück an den Anfang, wie alles begann ... Moderne Containerschiffe sind schwimmende Giganten – und eine enorme Umweltschweinerei, findet Andreas Lackner. Mit zwei Geschäftspartnern betreibt der Österreicher das Gegenmodell. Seine beiden Schiffe gehören zu den ersten Frachtseglern im Transatlantikverkehr. Im Jahr 2007 gründeten die drei Freunde eine Schiffsreederei. Begeistert von der holländischen Bark „Europa“ entschlossen sie sich, die weltweit erste emissionsfreie Schiffsflotte aufzubauen. Das Projekt ist mittlerweile stark angewachsen und wurde bekannt unter dem Namen „Fairtransport“. Das ist sowohl der Name der alternativen Reederei mit Sitz in Willemsoord als auch eine Qualitätsbezeichnung für sauberen Transport. „Tres Hombres“ befährt nun seit Jahren eine nachhaltige Handelsroute zwischen Europa und der Karibik. Das zweite Schiff, die „Nordlys IV“, deckt die europäische Küste ab und es gibt Expansionspläne.

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Die Themen „Regionalität“ und „Nachhaltigkeit“ sowie die aktuell omnipräsenten Bilder des gigantisch großen Containerschiffs „Ever Given“, das im Suezkanal auf Grund gelaufen ist, erfahren immer größere Beachtung. Nicht nur die Bilder des unvorstellbar großen Containerschiffes in den Nachrichten, sondern auch von Hunderten von wartenden Ozeangiganten, haben uns den Irrsinn und die Verletzlichkeit des globalen Warenverkehrs vor Augen geführt. Wie wohltuend hier die Ansichten von kühl kalkulierenden und ehrbaren Kaufleuten, die sich unter dem Motto „Von A nach B ohne CO²“ ins Herz verantwortungsbewusster Konsumenten segeln und fair angebaute sowie produzierte Güter emissionsfrei ans Ziel bringen. Größer könnten die Unterschiede kaum sein.

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Eine positive Bewegung, die Natur, faire Partner und verantwortungsbewusste Konsumenten miteinander verbindet. Alle Produkte wurden biologisch, sozialverträglich oder traditionell hergestellt, bevor sie auf umweltfreundliche Art und Weise transportiert wurden.


Die „Tres Hombres“ fährt jedes Jahr über den Atlantik. Das Schiff startet in den Niederlanden, lädt Stockfisch in Norwegen, Wein in Frankreich und Olivenöl in Portugal. Die Route führt dann zum brasilianischen Belém, wo Wein und Olivenöl entladen und im Gegenzug Kaffeebohnen und andere fair gehandelte Produkte aus dem Amazonasbecken aufgenommen werden. Auf der Rückreise läuft die „Tres Hombres“ für Rum und Kakaobohnen am Rand der Karibik unter anderen die Antilleninseln Grenada und die Dominikanische Republik an. Auf dem Weg zurück nach Europa können auf den Azoren Fischkonserven geladen werden.

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Wohl die wenigsten, die heute noch das romantische Lied von der Seeschifffahrt anstimmen, kennen die ganz unromantischen Fakten: 90 Prozent des globalen Seehandels wird über Containerschiffe abgewickelt, die maßgeblich für den steigenden Ausstoß von Treibhausgasen und Feinstaub verantwortlich sind. Über 50.000 Frachter weltweit vergiften die Atmosphäre mit unvorstellbaren 846 Millionen Tonnen CO2 jährlich, 20 Millionen Tonnen Stickoxid und zwölf Millionen Tonnen Schwefeldioxid – neben weiteren schädlichen Stoffen. Die Weltschifffahrt stößt jedes Jahr mehr CO2 aus als die gesamte Bundesrepublik Deutschland, die unter den Kohlenstoffdioxidemittenten der Welt immerhin auf Platz sechs liegt. Was auf unseren Straßen mit grünen Plaketten und Schadstoff-Richtlinien längst geregelt wird, ist auf See kaum Thema. Mit mehr als 20 Millionen Tonnen Stickoxid übertrifft die Schifffahrt in puncto Emissionsausstoß den Luftverkehr um das Zehnfache und bei Schwefeldioxid sogar um das Hundertfache. Das möchten einige Reedereien ändern! Da fügt es sich, dass die Idee, wieder umweltfreundliche Frachtsegler zu nutzen, eine Renaissance erlebt, auch wenn die transportierten Waren nicht wie bei Containerriesen „just in time“ im Bestimmungshafen eintreffen. Eine Vielzahl von für den Warentransport reaktivierten und restaurierten Segelschiffen, teilweise ohne Antriebsmotor, transportieren wieder Waren wie Kaffee, Rum, Honig, Gin, Gewürze, Kakao und Salz wie in alten Zeiten über den Atlantik. Die Crew ist ein Mix aus Profis und Freiwilligen aus verschiedenen Ländern. Auch Privatpersonen sind eingeladen, mitzusegeln und an diesem Abenteuer aus scheinbar längst vergangenen Zeiten teilzuhaben. Nach einer mehrjährigen Restaurierungsphase nahm die Brigantine „Tres Hombres“ im Jahr 2009 seinen transatlantischen emissionsfreien Frachtdienst zwischen der Karibik und Europa auf. Als erstes motorloses Segelfrachtschiff der Welt ist sie zu Recht weltweit berühmt geworden.

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Zur Flotte von „Fairtransport“ gehört seit 2015 auch die 1873 auf der Isle of Wight gebaute Holz-Ketsch „Nordlys“. Die „Nordlys“ ist bisher unwidersprochen der älteste Frachtsegler der Welt. Die von „Tres Hombres“ aus der Dominikanischen Republik nach Amsterdam transportierten Kakaobohnen wurden – zu Schokoladentafeln verarbeitet – von fünf Bremer Lastenfahrradfahrern nach Bremen gebracht. Pro Lastenrad wurden zehn Kilogramm Schokolade transportiert. Die „Schokofahrt“ per Fahrrad dauert von Amsterdam nach Bremen drei Tage und findet zwei Mal pro Jahr statt. Von anderen Lastenrädern wird in mehr als 30 deutsche und österreichische Städte Schokolade geliefert. Mit einem der Gründer, Andreas Lackner, haben wir uns darüber unterhalten, wie alles begann, wir sprachen über umweltbewusstes Konsumverhalten und die Crew der Zukunft.

Leidenschaft für die alternative Schifffahrt in der ganzen Welt entwickeln Andreas, wie wurde aus der Idee tatsächlich ein Unternehmen? Joren, Arjen und ich haben uns vor 15 Jahren kennengelernt, als wir auf dem Segelschiff Europa als Matrosen gearbeitet haben. Der Kapitän gab uns den Namen „Tres Hombres“. Wir fuhren tagelang neben einem Frachtschiff her und waren auch ohne Motor gleich schnell. So entstand die verwegene Idee, die alte Tradition der Schifffahrt wiederzubeleben. 5.000 Jahre lang wurden Waren mit Segelschiffen transportiert, dann wurde im 19. Jahrhundert der Motor erfunden und hat das ganze Konzept des Segelschiffverkehrs umgeschmissen. Wir wollten den umweltschonenden Effekt nutzen und Waren nur mit Windkraft statt mit Motoren, die mit Öl betrieben werden, zu transportieren. Wir mussten nur eine Möglichkeit finden, das wieder wirtschaftlich zu machen. Unser erstes Schiff, die „Tres Hombres“ war ein Wrack und saß in Holland irgendwo in einem kleinen Hafen völlig vergessen fest. Wir haben Freunde und die Öffentlichkeit mobilisiert, um 500.000 Euro das für die Restaurierung zusammen zu bekommen.

Bei Fairtransport versteht man sich als Vertreter der Gemeinwohl-Ökonomie: Bei dem Projekt geht es nicht um die Vermehrung von Geld, sondern um einen kooperativen, nachhaltigen Ansatz, um die Seefahrt wieder umweltverträglich zu gestalten. Auch wenn das körperlich anstrengend ist.


Mit einer Ladekapazität von rund 70 Tonnen wirken die Frachtsegler nicht gerade wie eine Konkurrenz zu riesigen Containerschiffen, die bis zu 150.000 Tonnen transportieren können.


Das heißt, Ihr habt die Möglichkeit gegeben, in Euer Unternehmen zu investieren? Ja, wir haben Anteilsscheine ausgegeben, sodass die Leute in Papierform Miteigentümer des Schiffes werden konnten. Wir fahren nun auch für sie, um für sie Gewinne zu erzielen. Wir möchten das Projekt aber genauso bekannter machen, um andere zu animieren, ähnliches zu tun. Es geht nicht nur um Schiffsbau, maritime Ausbildung sowie Frachttransport von exklusiven und exotischen Gütern. Wir wollen auch das Konsumverhalten der Menschen beeinflussen. Wenn sie Waren kaufen, die biologisch und unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden und dann noch emissionsfrei verschifft im Laden ankommen, dann sind diese so sauber wie der Apfel im eigenen Garten. Es ist erschreckend, dass 90 Prozent der Güter mit Frachtschiffen transportiert werden, die an einem Tag 200.000 bis 500.000 Liter hochgiftiges Schweröl verbrauchen. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir so nicht mit der Umwelt umgehen können.

Erst wenn wir unsere Freiheiten vermissen wird uns klar, wie wichtig sie in Wahrheit sind.

Wohin geht die nächste Reise? Unser Schiff „Nordlys“ liegt gerade in Frankreich im Hafen von Douarnenez. Es fährt jetzt mit französischen Produkten, Cidre und Rotwein nach Schottland. Unsere Politik ist, dass wir Waren transportieren, die es am Ankunftsort nicht gibt. Wir wollen nicht mit lokalen Märkten konkurrieren. Wir bringen Rotwein nach Schottland, Kakao und Rum aus der Karibik nach Europa, Stockfisch von Norwegen nach Portugal oder Olivenöl von Portugal nach Deutschland. Fairtransport bietet auch die Möglichkeit, als Passagier mitzufahren. Braucht man dafür Segelkenntnisse? Nein, die kriegt man ja bei uns. Man darf so viel mitmachen, wie man will. Und soviel man sich zutraut. Wir haben eine professionelle Crew an Bord und die Leute, die mitfahren, packen mit an. Das macht natürlich auch Spaß. Es geht schließlich vor allem darum, teilzuhaben an diesem Abenteuer.

Es ist an der Zeit unser Tun zu hinterfragen, statt uns von Instagram-Ästhetik, Mode und Productplacement ein unheimlich bedeutsames Leben vorgaukeln zu lassen. Hier und jetzt: Zurück ins richtige Leben!

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Nun wollen die Leser der RETROWELT bestimmt wissen, welche Voraussetzungen man mitbringen muss? Nun ja, wie ich gesehen habe, geht es bei dem Magazin vornehmlich um Automobile. Also sollte man schon eine Portion Freude daran mitbringen, für eine bestimmte Zeit festen Boden gegen schwankende Dielen einzutauschen. Zusätzlich muss man mental fit und körperlich robust sein, dann kann jeder unabhängig vom Alter mitmachen. Wir haben viele Passagiere der älteren Generation an Bord. Der Älteste war 82 Jahre alt: Ein deutscher Schiffskapitän, der eine Reise mitgemacht hat von England über Belgien nach Holland. Ihm hat das irrsinnig gut gefallen.

Wie sind die Reaktionen Ihrer (Mit)Segler? Wir machen das ja nicht nur für uns, sondern hauptsächlich für die nächste Generation, damit sie mitbekommt, dass es möglich ist, nicht im umweltschädlichen Strom mitzuschwimmen. In diesem Sinne bilden wir unsere Crew selbst praktisch und theoretisch aus. Das ist die Crew für die Zukunft.

Man mag es kaum glauben, dass der ZeroEmission-Transport für eine Flasche Wein aus Portugal nur fünf Prozent teurer ist, als wenn sie von dort per LKW nach Deutschland gebracht wird. Weil die Segelschiffe keinen Motor haben, musste eines zuletzt wie in alten Zeiten wegen unpassender Windrichtung drei Tage in der Wesermündung ankern, bevor es weiter bis Bremerhaven segeln konnte. Schon unpassendes Wetter in der Biskaya verzögerte die Ankunft um mehr als fünf Wochen. Vielleicht sind es aber gerade solche Anekdoten, mit denen die Idee des umweltfreundlichen Warenverkehrs bei uns Konsumenten ankommt, in Erinnerung bleibt und etwas bewegt. Ebenso bei Maklern, kleinen Reedereien und Investoren. Obwohl das Volumen der transportierten Fracht im Vergleich zu Containerriesen verschwindend gering ist, wächst die Akzeptanz der auf diese Weise transportierten Waren beim Endverbraucher zunehmend. Zitat eines Händlers aus Bremen: „Du kannst in jedem Laden Rum kaufen, aber bei mir gibt es fair gesegelten Rum.“ Und so ist man bei der Fairtransport Shipping Company davon überzeugt, dass Investitionen in Clean Shipping dabei helfen, eine nachhaltige Zukunft für die nächsten Generationen zu sichern. Hier hat man jahrzehntelange Erfahrung im weltweiten Verschiffen von edlen Gütern. Man arbeitet mit den angesehensten Produzenten und Händlern der Welt zusammen – mit Leuten, die Mut und eine umweltfreundliche Vision haben. Wer davon nicht genug bekommen kann, dem empfehlen wir auf der Website vorbeizusegeln: www.fairtransport.eu



RAUSCH Das Entrée der Villa Pliniana aus dem 16. Jahrhundert, in der die Sereno-Hotelgruppe besondere Veranstaltungen abhält


ITALIENISCHE LEBENSART

DER

STILLE Text: Dr. Joachim Petersen · Fotos: J. Konrad Schmidt

Professionalität und Diskretion bei der Verwirklichung eines Traums in Form einer Auszeit am Comer See … an einem einzigartigen Fleckchen Erde: Il Sereno

Die Limousine, der Maserati seine Rückkehr in die automobile Oberliga verdankt, sorgt selbst in der Einfahrt zum Luxushotel Il Sereno für überraschte Blicke

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Ein Luxushotel zwischen Palmen und See, mit Blick in die Berge und dem wunderschönen Garten – wie geschaffen für die Liebe auf den ersten Blick. Entstanden ist eine wahrhaftige Design-Ikone am Comer See.

Zimmer und Suiten im Il Sereno sind so gestaltet, daß sich die Natur auch mit dem Inneren vortrefflich verbindet

Man spürt mehr Kontemplation als Trubel und Hektik, Handys und Laptops passen irgendwie nicht hierher. Statt auf dem Bildschirm Börsenkurse zu verfolgen, sollte man mit kräftigen Schwimmzügen in den Tag starten.

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Er ist zweifellos der italienische See, der Menschen weltweit am meisten fasziniert: Im Laufe der Zeit haben ihn viele berühmte Persönlichkeiten besucht oder an seinen Ufern gewohnt. Zum Beispiel Schriftsteller wie Manzoni und Stendhal, Musiker wie Bellini und Liszt, Maler wie Corot; George Clooney hat den See schon vor Jahren für sich entdeckt, als dieser tatsächlich noch ein Geheimtipp war. Hier trifft man Schauspieler, Politiker, Scheichs und Modeschöpfer – das Gewässer hat also nichts an seiner Beliebtheit eingebüßt. In der Comer Gegend findet man unzählige historische Villen, entweder direkt am Wasser oder inmitten charakteristischer Dörfer mit engen Gassen, die zu kleinen, typischen Fischerhäusern aus Stein und Holz führen. Weltweit berühmt sind die Villa d’Este in Cernobbio, die Villa Serbelloni und die

Villa Melzi in Bellagio sowie die Villa Carlotta in Tremezzo. Gradmesser dafür, wie populär eine Destination ist, sind zwei Dinge: Stars, die sich dort niederlassen oder urlauben, und Luxushotels von Weltruhm, die ersteren eine würdige Bleibe bieten. So hat hier jede Villa, jedes Hotel und jedes Apartment eine Geschichte. Lassen Sie sich mit Hotelier Luis Contreras von jemandem leiten, der sie erzählen kann! Nach außen hin gibt man sich radikal modern: Zwischen all den Renaissancebauten und neoklassischen Gebäuden strahlt Il Sereno wie ein leuchtender Stern der Gegenwart. Luis Contreras, Lieblingshotelier der Celebrities und Eigentümer des legendären Le Sereno St. Barths, hatte Glück. Wie macht der das? Schon auf St. Barth konnte er sich einen der schönsten Spots sichern und am Nordufer des Comer Sees hat er das ein zweites Mal geschafft, um hier sein Il Sereno – auf Deutsch: das Heitere – zu errichten. Luis Contreras gelang es, das Land zu jener Zeit zu erwerben, in der das nun schon einige Jahre existierende

Der Maserati setzt auf sanfte Rundungen, sinnliche Kurven und geschmeidige Linien. Das muss man mögen. Klasse hat es in jedem Fall.

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All-Suite-Hotel errichtet wurde. Es verging viel Zeit, bis alle erforderlichen Genehmigungen erteilt waren und das finale Design feststand. Das neueste Projekt ist die Concept Penthouse Suite, die mit großer Terrasse und Grasgarten im Juni 2021 eröffnet werden soll. Luis Contreras, Besitzer des All-Suite-Hotel und die renommierte Designerin Patricia Urquiola statteten die neue Suite mit italienischem Top-Design und dem Glamour der Fünfziger Jahre aus. Hotelier Luis Contreras kommentiert das Projekt wie folgt: „Es ist schwer mit Worten zu beschreiben, wie aufregend es ist, wenn man sich selbst übertreffen will. Die Ausgewogenheit zwischen den widersprüchlichen Elementen einer konzeptionellen Einfachheit und einer gewissen Opulenz in der Ausführung: Das ist etwas, was das Herz der Marke ‚Sereno Hotels’ ausmacht und was hier seinen maximalen Ausdruck findet. Die Zeit mit Covid-19 war und ist extrem herausfordernd – und so können wir es kaum erwarten, die ersten Gäste im Sommer begrüßen zu dürfen.“


Aber wir wären nicht die Retrowelt, wenn wir es nicht auch schaffen könnten, einen Link zu den Maserati-Limousinen, den Dienstwagen im Il Sereno, hinzubekommen. Erkennbar ist: Die sportlich-elegante Maserati-Quattroporte-Limousine verhält sich zu seinen schwäbischen wie bayerischen Mitbewerbern wie ein sizilianisches Limonensorbet zu einer Portion schwäbischer Käsespätzle mit bayerischer SchweinebauchBeilage. Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Viertürer von den zahllosen Mercedes-, BMW- und Audi-Limousinen, die vermehrt am Ufer des Sees gesichtet werden, durch eine zurückhaltende Eleganz. Statt Wuchtigkeit setzt das italienische Traditionsmodell auf sanfte Rundungen, sinnliche Kurven und geschmeidige Linien. Das muss man mögen. Klasse hat es in jedem Fall. Im Gegensatz zu den Hochdruck-Derivaten von Mercedes, BMW und Co verlangt die Maserati-Limousine unserem Fotografen J. Konrad Schmidt eine gewisse Sportlichkeit ab: Die Ledersitze sind elegant, aber schmal geschnitten, die Sicht für Großgewachsene durch ein niedriges Dach begrenzt. Auch die

Rundumsicht, die Größe der Rückspiegel und ganz allgemein das Platzangebot in Fond und Gepäckraum fallen vergleichsweise spartanisch aus. Wer sich für einen Maserati entscheidet, nimmt diese italienischen Einschränkungen jedoch gerne in Kauf. Wir spüren: Für diesen besonderen Ort braucht es einen besonderen Designanspruch. Wohl deshalb wandte sich Contreras auch an keine Geringere als an die in Mailand lebende Designern und Architektin Patricia Urquiola. Das von ihr gestaltete Luxushotel Il Sereno ist ein (fast immer ausgebuchtes) intimes Hideaway für designaffine Hedonisten geworden. Als wichtigstes Feature haben die 30 Suiten raumhohe Fenster, damit der atemberaubende Wasserblick (aus allen Zimmern!) durch nichts gestört wird. Vorzüglich auf den See blicken lässt es sich auch vom privaten Strand, Sundeck oder InfinityPool. Zum Schluss ein Tipp an all jene, die nicht mit dem Maserati, aber dennoch spektakulär anreisen wollen. Das Il Sereno bietet neben dem obligaten Helipad auch ein Dock, an dem speziell gefertigte Boote aus dem Traditionshaus Riva anlegen.

Wer Italien von seiner mondänen Seite kennenlernen möchte, der sollte die Region rund um den Comer See näher ins Auge fassen.

Anlegestelle ist ein Steg an dem Holzboote in Vintage-Optik aus dem Traditionshaus Riva anlegen

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Wellnesshotel Cervosa ***** Hugo Westreicher GmbH • Herrenanger 11 • 6534 Serfaus, Tirol, ÖSTERREICH T +43 (0) 5476 6211 • info@cervosa.com • www.cervosa.com – ATU32773601


HOTEL GIARDINO MARLING *****

SPECIALS

Schon die Anreise zum Giardino Marling oberhalb von Meran gibt einen Vorgeschmack auf den idyllischen Charme des 5-Sterne-Hotels. In einer reizvollen Hanglage mit fantastischem Ausblick, umgeben von sattem Grün und den umliegenden Bergen, Tälern und Wäldern, sind mehr Ruhe, Inspiration und sonnige Lebensfreude kaum möglich. Gewiss gehört das Giardino mit seinem Interieur zu den schönsten Relaxadressen der Region. Warme Materialien und sanfte Farben, mit viel Gespür eingerichtet, um ein elegantes und dennoch gemütliches und behagliches Ambiente zu bieten. In den komfortablen Zimmern fühlt sich der Gast gleich willkommen: bezaubernde Räume, hell, luftig, mit edlen Möbeln und schönen Stoffen. Nach dem Motto „weniger ist mehr“ ist vor allem bei der Gestaltung der üppigen Blumenarrangements die dekorative Hand von Ulrike Spögler zu spüren. Auch auf die ganz persönliche und individuelle Betreuung der Gäste wird großer Wert gelegt. Die Küche des Hauses, für die seit 1992 Siegfried Zelger zuständig ist, verdient ein besonderes Lob. Seine Stärke: den Gast immer wieder mit neuen Kreationen zu überraschen und aus einfachen Zutaten Großes zu kreieren. Er verbindet die leichte mediterrane Küche des Südens mit traditionellen Gerichten. Den Alltag hinter sich zu lassen gelingt im Giardino Marling besonders gut: wenn man seine Bahnen im Skypool auf dem Dach zieht, sich im lichtdurchfluteten Wellnessbereich der Ruhe hingeben kann oder sich im Spa-Bereich von den pflegenden Händen unserer Spa-Mitarbeiter verwöhnen lässt. Hotel Giardino Marling ***** Ulrike Spögler • St. Felixweg 18 • 39020 Marling bei Meran, Südtirol, ITALIEN T +39 0473 447177 • info@giardino-marling.com • www.giardino-marling.com

Pause vom Alltag 06.06.–10.07.2021 Einmal nichts müssen. Keine Termine, die uns dicht auf den Fersen sind, kein „Muss“ und kein „Soll“, das unseren Blick verengt. Bei einem Aufenthalt von 7 Tagen schenken wir Ihnen einen Wellnessgutschein pro Zimmer. Nähere Infos dazu finden Sie unter www.giardino-marling.com


SPECIALS

Arrangement „Meine 3 Genießertage“ Genießen Sie 3 Übernachtungen inklusive Frühstück und 6-GangAbendmenü! Zudem nehmen Sie am kulinarischen Sonntagsbrunch und an unserer Küchenparty in der 2-SterneKüche von Martin Herrmann teil. Tauchen Sie ein in die 5.000 m2 große Wellnessanlage DOLLINA Spa & Health und vergessen Sie den Alltag in unserem 70.000 m2 großen Hotelpark mit Kapelle und Amphitheater. Dieses Arrangement ist die pure Verführung!

Schwarzwald Resort Dollenberg *****S Familie Meinrad Schmiederer Dollenberg 3 77740 Bad Peterstal-Griesbach Baden-Württemberg, DEUTSCHLAND T +49 (0) 7806 78-0 info@dollenberg.de www.dollenberg.de

SCHWARZWALD RESORT DOLLENBERG *****S Der Genuss nimmt volle Fahrt auf – grenzenlos & PS-stark … Herzlich willkommen auf dem Dollenberg – dem Genussgipfel im Schwarzwald! Das Relais & Châteaux Hotel bietet exquisite Gaumenfreuden im 2-Michelin-Sterne-Restaurant Le Pavillon unter der Leitung von Martin Herrmann. Wellness de luxe im 5.000 m2 großen DOLLINA Spa & Health, einem der Top 3 Spas in Deutschland mit 6 Pools, Saunalandschaft, großzügigen Ruhezonen, privaten Wellnesssuiten und Fitnessstudio! Und on top? Begeisternde Gastfreundschaft auf höchstem Niveau. Naturgenuss im 70.000 m2 großen Dollenberg-Park sowie im umgebenen Nationalpark Schwarzwald.

SPECIALS

Bestpreis bei Direktbuchung Den besten Preis erhält man bei Buchung direkt über das Hotel. Auf unserer Website finden Sie viele Angebote wie 7 = 6, 4 = 3, –10 % am Wochenende u. v. m. Familie Zimmerhofer mit Team freut sich auf Sie.

Alpine Luxury Spa Resort Schwarzenstein ****S Otmar Zimmerhofer GmbH Dorfstraße 11 39030 Luttach, Ahrntal Südtirol, ITALIEN T +39 0474 674100 info@schwarzenstein.com www.schwarzenstein.com IT01171330218

ALPINE LUXURY SPA RESORT SCHWARZENSTEIN ****S Ihr persönliches Premium-Hideaway befindet sich im Tal der Dreitausender, einer Naturoase in Südtirol, die zu ereignisreichen Aktivitäten animiert und zum verträumten Ausspannen einlädt. Das Alpine Luxury Spa Resort Schwarzenstein im Ahrntal wird von Familie Zimmerhofer geführt, die es sich zum Ziel gemacht hat, ihren Gästen den alpinen Lifestyle näherzubringen, der nirgendwo sonst so authentisch und greifbar ist. Der über 5.000 m² große Nature-Spa-Bereich mit 9 Pools, 7 Ruheoasen, 10 Saunen und täglichen Aufgüssen ist in eine harmonische Gartenlandschaft eingebunden, die zum Verweilen und Relaxen einlädt. Für die nötige Bewegung sorgt das abwechslungsreiche Aktivprogramm mit über 90 Stunden an betreuten Aktivitäten. Den kulinarischen Höhepunkt erlebt man abends bei einem 5-Gänge-Gourmetdinner, das die Kochkunst des Schwarzenstein-Küchenteams mit qualitativ hochwertigen, lokalen und saisonalen Produkten vereint.


SPECIALS

Soulful driving week – Porsche-Ausfahrt 06.06.–13.06.2021 Den Wind in den Haaren. Der Blick auf die Berge. Das Weinglas in der Hand. Bei der jährlichen Porsche-Ausfahrt by Chalet Mirabell werden Sie persönlich von der Familie Reiterer begleitet und die Vielfalt Südtirols wird Ihnen nahegelegt. - Kennenlern-Aperitif und Programmvorstellung - 3 Panoramarundfahrten - 1 Hauswanderung - geführter Shoppingtag in Meran für die Damen THE SPIRIT OF MERAN

HOTEL CHALET MIRABELL ***** Das 5-Sterne-Hotel Chalet Mirabell liegt eingebettet in die herrliche Naturlandschaft Haflings, umgeben von Wiesen, Wäldern und den Bergen des Wanderparadieses Meran 2.000. Die exklusive Lage verwöhnt tagtäglich mit wunderbarer Weitläufigkeit ebenso wie mit sagenhaftem Ausblick auf eine einzigartige Gipfelkulisse. Besonders beeindruckend ist der luxuriöse, vom Relax Guide mit 4 Lilien ausgezeichnete 6.000 m2 große SPA-Bereich. In dem kürzlich von Gault Millau prämierten „Hotel des Jahres 2021“ kann jeder ganz nach Lust und Laune seinen Lieblingsurlaub verbringen: Naturfans, Sportbegeisterte ebenso wie Feinschmecker, Wellnessliebhaber, Familien oder Paare, die eine romantische Auszeit verbringen wollen. NEU ab März 2021: neue, zeitlos-luxuriöse Suiten und Familienzimmer im Stammhaus sowie ein neuer Indoor-Pool im Chalet-Stil in unserem AlpinSPA mit Schleuse zum neuen beheizten Outdoor-Pool mit Whirl-Bereich, Massagedüsen u. v. m.!

Hotel Chalet Mirabell ***** Familie Reiterer Falzebenstraße 112 39010 Hafling bei Meran Südtirol, ITALIEN T +39 0473 279300 info@residence-mirabell.com www.residence-mirabell.com www.bergvillen.com

SPECIALS

Sonnalp Naturerlebnis ab € 791,00 p. P. inkl.: - 7 Tage à la carte Gourmet-Halbpension - Willkommensdrink - Täglich geführte Wanderungen - 1 E-Bike-Tour mit Guide - Mountainbikes, Wanderstöcke und Rucksäcke zum Ausleihen - Garagenplatz … Bonus für Retrowelt-Leser - 1 Teilmassage für 30 Minuten inklusive - 1 Weinverkostung im Sonnalp-Weinkeller Weitere Highlights - Verkostungen im Weinkeller - Alle Zimmer in Südlage

GENIESSERHOTEL SONNALP ****S In Obereggen im Eggental, in einzigartig ruhiger Lage direkt am Latemar und vor herrlich duftenden Blumenwiesen, befindet sich das Genießerhotel Sonnalp. Im Herzen der Dolomiten gelegen, ist das Hotel idealer Ausgangspunkt für Wandertouren als auch für Ausflüge mit dem Auto über die wildromantischen Pässe der südlichen Alpen. Die kürzlich komplett renovierten Junior- und Superior-Suiten, die raffinierte Kulinarik des Martin Köhl sowie ein Weinkeller, der keine Wünsche offenlässt, runden das Angebot dieses Genießerhotels ab. Zudem überrascht das Sonnalp mit beheiztem Hallen- und Freischwimmbad auf 1550 m Höhe, verschiedenen Saunen zum Entspannen und einem Gourmetrestaurant, das von Gault Millau 2020 mit 3 Hauben und 15 Punkten ausgezeichnet wurde.

Genießerhotel Sonnalp ****S Familie Weissensteiner Obereggen 28 39050 Obereggen-Dolomiten Südtirol, ITALIEN T +39 0471 615842 info@sonnalp.com www.sonnalp.com IT00754470219


SPECIALS

Happy-Cabrio-Woche im Hotel Johannis in Meran Genießen Sie den Wind in den Haaren 06.06–13.06.2021 OBEN OHNE unterwegs, eingebettet zwischen wunderschönen Apfel- und Weingärten, Palmen, Zypressen, Feigen-, Kiwi-, Mandel- und Olivenbäumen. Ab € 917,00 p. P. Ihre Begleitung erhält -20 % im DZ BUCHUNGSCODE: feelgood Mit diesem Code erhalten Sie eine kostenlose Wellnessmassage. FEEL GOOD RESORT

Hotel Johannis **** Hotel Johannis GmbH/SRL Familie Götsch Aichweg 37 39019 Dorf Tirol bei Meran Südtirol, ITALIEN T +39 0473 233336 info@johannis.it www.johannis.it

HOTEL JOHANNIS ****

Lebensfreude pur im feel good resort. Sonnen tanken zwischen Gipfeln und Palmen. Bei uns erfahren Sie alpin-mediterranen Lifestyle in einem schönen, ruhigen Naturambiente. Umgeben von Weinbergen liegt das „feel good resort“ Johannis in Dorf Tirol. Unsere Zimmer und Suiten mit unverwechselbarem Pool- und Bergblick strahlen Leichtigkeit aus. In unserem Open-Air-Restaurant werden Sie mit hochwertigen und feinen Gerichten verwöhnt. Der lichtdurchflutete Indoor-Pool und der Infinity-Panorama-Pool in der traumhaften Gartenanlage bereiten Badespaß. In unserem Spa mit gemütlicher Saunalandschaft, kuscheligen Relaxbereichen und wohltuenden Massagen lassen Sie den Tag ausklingen. Erleben Sie ein abwechslungsreiches Aktivprogramm wie Yoga, Pilates, Aquagym und Funktionaltraining. MORE FUN – LESS STRESS! Alles können und nichts müssen ist unser Ferienmotto.

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SPECIALS

Unsere Spezialangebote für Sie: - Personaltrainer auf Wunsch - Yoga - Pilates - Waldbaden - Qi Gong und vieles mehr Longstay-Ermäßigung bei Buchung von 9 Tagen Sie erhalten 10% Longstay-Rabatt bei einem Aufenthalt ab 9 Nächten sowie je einen € 50,00 Spa-Gutschein pro Erwachsenen. (nicht übertragbar)

The Panoramic Lodge Der Küglerhof ****S Familie Dilitz Haslachstraße 82 39019 Dorf Tirol bei Meran Südtirol, ITALIEN T +39 0473 923399 info@kueglerhof.it www.kueglerhof.it IT02963940214

THE PANORAMIC LODGE DER KÜGLERHOF ****S Wer beim Küglerhof ankommt, hält erstmal den Atem an: Die Lage und der Ausblick hinunter ins Etschtal, hinüber nach Marling und hinauf nach Hafling sind spektakulär. Aber nicht nur die Lage ist „breathtaking“ – auch die Atmosphäre des Küglerhofes, die exklusives Stilgefühl und höchsten Anspruch mit Ungezwungenheit und lässigem Luxus vereint, ist einzigartig. Die Lässigkeit spiegelt sich auch im coolen, modernen Interieur wider, dessen Stein- und Erdfarben die umliegende Natur unprätentiös und selbstverständlich ins Haus holen. Es ist diese Perfektion der Leichtigkeit und des Frohsinns, die den Küglerhof so besonders macht. Unvergessliche Genusserlebnisse bietet die Küche, in der in einer exquisiten kulinarischen Interpretation Südtiroler Gerichte verfeinert und mit den Aromen der italienischen Küche gepaart werden.


QUELLENHOF LUXURY RESORTS

SPECIALS

In Südtirol und in Lazise am wunderschönen Gardasee trifft man auf 5-Sterne-Luxusurlaub im Doppelpack. Die Quellenhof Luxury Resorts vereinen in perfekter Harmonie Südtiroler Herzlichkeit und das typische italienische Lebensgefühl „la dolce vita“. Allen, die sich Ruhe und Entspannung gönnen möchten, bieten beide Resorts einen spektakulären Wellnessbereich. Die Sauna-, Ruhe- und Schwimmbereiche sind, um sowohl die Bedürfnisse der Ruhesuchenden, aber auch der Familien erfüllen zu können, in „adults only“- und Familienbereiche getrennt. Neben einem exklusiven Wellness- und Spa-Angebot, welches sowohl in Südtirol wie auch in Lazise seinesgleichen sucht, bestechen beide Resorts durch ihr ausgezeichnetes kulinarisches Angebot. Neben der klassischen Gourmet-Halbpension – reichhaltiges Frühstück vom Buffet, abends ein 6-Gang-Wahlmenü – bietet z. B. das Quellenhof Luxury Resort Passeier seinen Gästen in zwei weiteren Restaurants, der „Quellenhof Gourmetstube 1897“ und dem Sky-Restaurant „Teppanyaki“, Kochkunst vom Feinsten! Im Quellenhof Luxury Resort Lazise hingegen genießen die Gäste vom Panorama-Restaurant mit Cabrio-Dach einen wunderbar romantischen Ausblick auf den See. In traumhaften Suiten und weitläufigen Garten- und Relaxbereichen können Sie ausgiebig die Seele baumeln lassen, zur Ruhe kommen und fern vom Alltag Genuss pur erleben! QUELLENHOF LUXURY RESORTS Familie Dorfer, Südtirol | Gardasee, ITALIEN T +39 0473 645474 | +39 045 8531000 info@quellenhof.it | info@quellenhof-lazise.it www.quellenhof-resorts.it

Quellenhof Gourmetstube 1897 – sinnliches Genusserlebnis In der mehrfach prämierten Gourmetstube kredenzt Küchenchef Michael Mayr mit seinem Team Gaumenfreuden der Sonderklasse! Gault & Millau vergab auch 2020 wieder großartige 3 Hauben!


Was ist Lebensluxus? Alle Wünsche erfüllen zu können? Die Welt zu bereisen? Frei zu sein? Lebensluxus ist für uns das, See was man nicht berühren, nicht fassen kann: Es ist eine die Gänsehaut, Wenn Berg und sich berühren, entsteht Kraft. am Gipfel zu stehen, und das Herz nach dem Aufstieg klopfen zu spüren. Es ist die Stille, die einkehrt, wenn manund das Wasser des sich Achensees in sich ruhen sieht. Es ist das Lächeln, das ganz WennEine Berg berühren, entsteht eineein Kraft. Kraft, die manSee nur selten spüren kann. Für die einen ist es ein Bergsee, von selbst kommt, wenn man seinen Seelenort gefunden hat: landschaftliches Juwel,See für die sich anderenberühren, ein Kraftort mit einer besondereneine Verbindung. Wenn Berg und entsteht Kraft. Immer jedoch ist er ein Schlüsselpunkt, an dem wir Menschen intensiver, erfüllter Das Alpine Lifestyle Hotel DAS KRONTHALER am schönsten Platz zwischen Berg und See. Eine Kraft, die man nur selten spüren kann. Für die einen ist es ein Bergsee, einund begeisterter wahrnehmen. In alles Alleinlage am Waldrand, hoch über der Naturparkgemeinde In der alpinen Poleposition, wo möglich ist: Bergabenteuer und Seegeflüster. Waldbaden landschaftliches für anderen ein Kraftort einer besonderen Verbindung. Eine Kraft, dieJuwel, manAchensee nurdie selten spüren kann. Für mit die einen ist esPrivileg ein Bergsee, ein Achenkirch am Tiroler lebt DAS KRONTHALER dieses ganz bewusst. und Immer Segeln.jedoch Biken und Stand-up-Paddling. Sinnesmomente in der natur[e].spa.BOXX – und ist er ein Schlüsselpunkt, an dem wir Menschen intensiver, erfüllter und landschaftliches Juwel,wurde für dienach anderen ein Kraftort mit einer besonderen Verbindung. Der angrenzende Wald Biophilia – Waldbaden für die Seele – kultiviert, der unvergessliche Spritztouren auf am Alpenstraßen: mit eigenen Auto begeisterter wahrnehmen. In Alleinlage Waldrand, hochIhrem überintensiver, der Naturparkgemeinde Immer jedoch ist er ein Schlüsselpunkt, an dem wir Menschen erfüllter und See als SegelStand-Up-Paddling-Hotspot entdeckt das unddieses die Gipfel desganz Naturparks oder unserem Porsche 911DAS Carrera Cabriolet, darauf wartet, Achenkirch amund Tiroler Achensee lebt KRONTHALER bewusst. begeisterter wahrnehmen. In Alleinlage am Waldrand, hoch über derPrivileg Naturparkgemeinde Karwendel als höchste Ziele gesteckt. von Ihnen erlebt zu werden. Der angrenzende Wald wurde nach Biophilia – Waldbaden für die Seele – kultiviert, der Achenkirch am Tiroler Achensee lebt DAS KRONTHALER dieses Privileg ganz bewusst. See als Segel- undWald Stand-Up-Paddling-Hotspot entdeckt und Naturparks Der angrenzende wurde nach Biophilia – Waldbaden fürdie dieGipfel Seele –deskultiviert, der Karwendel als höchste Ziele gesteckt. See als Segel- und Stand-Up-Paddling-Hotspot entdeckt und die Gipfel des Naturparks Karwendel als höchste Ziele gesteckt.

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DER Text & Foto: Dr. Thomas Giesefeld

WILDE

COLUMNE

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2018 offenbarte die Besichtigung von Fabrik und Museum, welch hohes Niveau auch die Traditionspflege heute hat. Ich habe es Ihnen in der vorletzten Columne empfohlen und kenne die Škoda-Szene nicht näher, aber es würde mich sehr freuen, bei den kommenden RetroPromotion Events, etwa in Bietigheim-Bissingen, wie früher die ungewöhnliche Riege gar nicht so „östlicher“ Wagen wieder einparken zu sehen, seien es Škoda, Tatra oder Wartburg und Wolga.

Stadtfest in Astrachan, 2017: Oldtimer wie der Moskwitsch sorgen für gute Stimmung.

W

enn der Škoda-Fahrer in der Nachbarschaft meiner Grossmutter am frühen Abend mit seinem neuen „1000 MB“ von der Arbeit heimkehrte, war ich regelmässig zur Stelle, um ihm beim Einparken zuzusehen. In den späten 1960er-Jahren und fast in Sichtweite der Stuttgarter Zentralen zweier weltbekannter Automarken hatte der hellblaue Heckmotor-Viertürer aus der damaligen Tschechoslowakei seinen Exotenstatus sicher. Stilistisch fuhr er mit vielen interessant gestalteten Details vor und preislich bot er eine Alternative etwa zum VW 1600. Jedoch haftete ihm das negative Image an, ein Produkt des „Ostblocks“ zu sein, und es herrschte schliesslich der sonst nicht immer Kalte Krieg. 1963 hatte eine Autozeitschrift dementsprechend die Testfrage getitelt: „Kann man dem billigen Škoda trauen?“ In den späten 1980er-Jahren ergab sich die Gelegenheit, während der Zerfallsprozesse in den sozialistischen Ländern vieles über das Wirtschaftssystem zu erfahren, aus dem der kleine Škoda herausgefahren worden war. Ich studierte bei dem Wirtschaftsprofessor Ota Šik (1919-2004), auf dessen Š am Namensanfang derselbe „Hatschek“ stand wie beim Škoda. Vor allem aber war er ein profilierter Ökonom und zuvor Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident der CSSR gewesen. Über Jahre hinweg hatten er und seine Mitstreiter den Versuch unternommen, dem Sozialismus ein „menschliches Antlitz“ zu geben und durch Reformen in Theorie und Praxis entscheidend dazu beigetragen, dass das Zeitgefühl der 1960er-Jahre dort als „Prager Frühling“ in kultureller Erinnerung geblieben ist. Die Sowjetunion erkannte, dass diese Entwicklung ihr gesamtes System bedrohen würde und marschierte am 21.August 1968 mit dem Militär ein, um den Prager Frühling blutig zu beenden. Šik entkam unter abenteuerlichen Umständen in die Schweiz. An der Universität St.Gallen wurde er einer der konzeptionell herausragenden unter zahlreichen bedeutenden Wirtschaftswissenschaftlern und ein vielgefragter Zeitzeuge des 20.Jahrhunderts.

Die Begeisterung für automobile Klassiker ist eine Gemeinsamkeit zwischen Nord und Süd, aber eben auch zwischen Ost und West, sofern man den Horizont etwas erweitert. Und das Interesse für klassische Automobile geht weit über die Mitte Europas hinaus und wird vielleicht auch im Fernen Osten und in China breiter ankommen. Als wir 2017 anlässlich der Tajikrallye Station in Astrachan machten, einer Stadt etwa so gross wie Stuttgart, waren wir überrascht, dass am Wolgastrand ein Oldtimertreffen stattfand. Vor allem die Kinder hatten grosse Freude an den im Rahmen eines Stadtfestes ausgestellten, gut restaurierten Autos der früheren sowjetischen Produktion (im Bild ein Moskwitsch). Die Improvisation im Reparieren gehörte lange zu den Existenzvoraussetzungen in einem Wirtschaftssystem, das in der ČCSSR 2-3 Millionen Güterarten zentral erfasste, ihre Produktion dirigistisch plante und Produktion, Konsum und sogar die Ersparnisse im einzelnen verbindlich vorschrieb. Es war aber kaum je imstande, genügend einfache Güter des täglichen Bedarfs bereitzustellen, über die man heute gar nicht mehr bewusst nachdenkt. Das ist gewiss einer der Gründe, weshalb manche Restaurierungsarbeiten von kleinen Betrieben mit hoher Qualität etwa in Polen, Tschechien oder Ungarn ausgeführt werden, wo man lange mit dem Mangel fertig werden musste und kreative, praktische Lösungen für Oldtimer zu finden gelernt hat. Den anfänglichen Škoda habe ich nie wiedergesehen, beim Retro Saisonabschluss aber einmal fast den gleichen in beige. Aus den Gesprächen mit Besitzer und Besitzerin ergab sich, dass sie seit ihrer Kindheit in der DDR Ende der 1960er-Jahre ebenfalls für die damaligen Wagen ihrer Eltern geschwärmt und lange nach genau diesem Škoda gesucht hatten. Der „Kalte Krieg“ und die Politik sind dabei längst kein Thema mehr gewesen. Wenn Sie vielleicht ungewöhnliche Erlebnisse haben, wo Klassiker Menschen über frühere Grenzen hinweg zusammenbringen, können Sie mir natürlich gerne schreiben.

Es grüsst Sie wie stets freundlichst, Ihr Dr. Thomas Giesefeld, Automobil-Enthusiast giesefeld@web.de

1992 konnte ich die Škoda-Werke in Mlada Boleslav (von dort stammte das „MB“ in der Typenbezeichnung des 1000 MB) besichtigen, kurz nachdem Volkswagen in das Unternehmen eingestiegen war. Es ist fast unbekannt, dass die CSR im Europa der Zwischenkriegszeit eine hoch entwickelte Volkswirtschaft gewesen war, und entsprechend gross war der aufzuholende Rückstand. RETROWELT

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RETROPROMOTION

HIGHLIGHTS Alle Veranstaltungen, Termine und Teilnahme-Informationen: retropromotion.de

08. - 11.07.2021 RETRO CLASSICS® STUTTGART* Bei diesem Event ist der Name Programm: Klassische Automobile faszinieren Menschen aller Altersklassen und gesellschaftlichen Schichten. Auf der RETRO CLASSICS® Stuttgart treffen sich all diejenigen, die ihr Herz an die guten alten Dinge verloren haben. Und hier erlebt jeder von ihnen unvergessliche Momente. Ob es die Liebe zur Nostalgie und zu längst vergangenen Zeiten ist, die sie antreibt, die Freude an nicht alltäglichen Formen oder nicht zu vergessen: der Geruch von Benzin, der Klang der Motoren ... Auf der RETRO CLASSICS® Stuttgart wird alles präsentiert, was mit Oldtimern, Veteranenfahrzeugen, Motorrädern, Zubehör und automobiler Lebensart zu tun hat. Jeder, der sich für klassische Fahrzeuge interessiert, sollte den neuen Termin im Sommer 2021 notieren. www.retro-classics.de

10. - 12.09.2021 3. Concours d’Élégance Tegernsee* Der diesjährige Concours d'Élégance Tegernsee ist ein Schönheitswettbewerb für historische Automobile. Bei dieser offiziellen FIVA-AVeranstaltung gibt es die schönsten Fahrzeuge ihrer Art zu sehen und zu bewundern. Die automobilen Klassiker sind Kunstobjekt, Kulturgut sowie Fahrzeug zugleich und vermitteln das Lebensgefühl einer Epoche, in der Automobile mehr waren als nur Fortbewegungsmittel. Hier, am Ufer des Tegernsee treffen genussfreudige Menschen auf seltene Fahrzeuge: Für Liebhaber von Oldtimern ist diese Veranstaltung ein Höhepunkt im Terminkalender. www.concours-tegernsee.de

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TERMINE 2021 OLDTIMER SCHNUPPERN* 15. Mai 2021 · 05. Juni 2021 26. Juni 2021 · 24. Juli 2021 SCHMUCK ERLEBEN* 04. - 06. Juni 2021 AUF DEN SPUREN DER MILLE MIGLIA* 16. - 19. Juni 2021

Oldtimerschnuppern* 15.05.2021 · 05.06.2021 · 26.06.2021 · 24.07.2021 Sie haben keinen Oldtimer und wollen einmal spüren wie es sich anfühlt, selbst einen zu fahren? Oder Sie möchten jemandem eine Freude bereiten und einen Gutschein zum Oldtimerfahren verschenken? Dann sind unsere Oldtimer-Schnuppertage genau das richtige. Tauchen Sie einen Tag lang ein in die Welt dieser besonderen Mobile und nehmen Sie an einer geführten Oldtimer-Tagesausfahrt teil. www.retropromotion.de

FESTIVAL OF CLASSIC CARS DENNENLOHE* 05. Juli 2021 RETRO CLASSICS® STUTTGART* 08. - 11. Juli 2021 INSELTRÄUME* Insel-Tour „Korsika & Sardinien“ Sommer 2021 ROTHAUS SCHWARZWALD CLASSIC* 12. - 15. August 2021 3. CONCOURS D’ÉLÉGANCE TEGERNSEE* 10. - 12. September 2021

* Veranstaltungsänderungen vorbehalten. Angaben ohne Gewähr.

VATER & SOHN* 18. September 2021 05.07.2021 Festival of Classic Cars Schloss Dennenlohe*

12. - 15.08.2021 Rothaus Schwarzwald Classic*

Exklusive automobile Schätze inmitten dieser sommerlichen Schlosskulisse – idyllischer kann der Rahmen für eine Oldtimer-Veranstaltung kaum sein. Gleichgesinnte treffen, die gemeinsame Leidenschaft für seltene, historische Fahrzeuge teilen und sich an den schönen Gartenanlagen erfreuen.

Am Start jede Menge Automobilgeschichte, im Angebot motivierte Teilnehmer und herausfordernde Aufgaben. Und der Name sagt es schon, es geht durch den Schwarzwald, und das mit Leidenschaft. Ausgangspunkt ist das Gelände der malerisch gelegenen Badischen Staatsbrauerei Rothaus AG.

www.dennenlohe.de

www.schwarzwald-classic.de

LADIES DRIVE* 02. Oktober 2021 LE MILLE MAROC CLASSIC RALLY 2021* 23. bis 29. Oktober 2021
 RETRO CLASSICS® BAVARIA* 03. - 05. Dezember 2021 EUROMOTOR STUTTGART* 03. - 05. Dezember 2021

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PR E V IE W

RETROWELT MAGAZIN FÜR LEBENSART UND FAHRKULTUR ISSUE 21 // SOMMER 2021 www.retro-welt.de

DER HÄNDE ARBEIT Glasmanufaktur der besonderen Art

EXKLUSIVES DOPPEL-INTERVIEW Michael Mauer und Gorden Wagener

WIR WARTEN AUF 007 James-Bond-Fans müssen sich weiter gedulden

Die RETROWELT #21 erscheint am 01. Juli 2021

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OLIVENERNTE Der Weg von der Frucht hin zur fertigen Flasche


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WO MAN IHRE LEIDENSCHAFT VERSTEHT

Die Allia nz Oldtimerversicheru ng Wir bei der Allianz verstehen Ihre Leidenschaft und sorgen dafür, dass Sie unbeschwert unterwegs sein können: mit einer maßgeschneiderten Versicherungslösung für Ihren Oldtimer. Auch für Krafträder und Oldtimersammlungen. Mehr unter allianz.de/oldtimer


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thallos – unser Name ist Programm. Wer Werte schafft, will sein Vermögen wachsen sehen. Egal wie herausfordernd das Umfeld dafür auch sein mag. Wir schaffen für Sie die optimalen Bedingungen, damit Ihr Vermögen ungestört gedeihen kann. Zum Beispiel mit Investments in erstklassigen Immobilien, die wir auch selbst entwickeln und projektieren.

IMMOBILIEN | FINANZIERUNG | VERMÖGEN thallos AG | D-72074 Tübingen | +49(0)7071/92099-0 | www.thallos.ag


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