d a s K u l t u R M a g a z i n
>> Film
Die Fabelmans von Steven Spielberg ab 9. März im Kino
>> Tanz tanzmainz vom 8.–19. März
>> Theater
Drei Premieren in Schauspiel, Naxoshalle und Titania
>> Theater Bakchen am Staatstheater Wiesbaden
>> Ausstellungen
Niki de Saint Phalle in der Schirn
>> Literatur Tony Hillerman
Die Navajo-PoliceRomane
52 9 -23-03 • März 2023 www.strandgut.de
für Frankfurt und Rhein-Main
SVENJA JUNG
TOM SCHILLING
SERKAN KAYA
DAVID KROSS
VICTORIA CARLING
PHILIP JACKSON
UND
ANNETTE FRIER
LAVINIA WILSON
AB 16. MÄRZ IM KINO © 2023 MMC FILM, EITELSONNENSCHEIN, TOBIS, FRAKAS PRODUCTIONS
JÜRGEN VOGEL
Kammeroper Frankfurt
Zara h Geister
und die
Ein musikalisch-szenischer Abend über Zarah Leander von Bert Bresgen
Leitung Rosenberg, Pudenz, Keller, Kraatz, Villalobos u.a. Mitwirkende Kalnina, Hunscha, Rosenberg, Rüger, Mathes
Premiere Dienstag, 28. Februar 2023 Weitere Aufführungen Do 2., Di 7., Mi 8., Do 9., Mo 13., Di 14., Mi 15. März 2023, Beginn jeweils 20.00 Uhr Spielort Taverna Omikron, Schloßstraße 94, Frankfurt am Main
Vorverkauf Frankfurt Ticket 069 – 13 40 400 oder E-Mail pudenz@kammeroper-frankfurt.de oder an der Abendkasse
www.kammeroper-frankfurt.de
Fotografie Martin Pudenz Druck Vereinte Druckwerke Frankfurt am Main
Film
4 »Die Fabelmans« von Steven Spielberg
5 »Der Pfau« von Lutz Heineking jr.
6 »Saint Omer« von Alice Diop
7 abgedreht
8 »Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung« von Sergei Loznitsa
9 Neu im Kino
TANZ
13 tanzmainz festival
14 »Force Majeure« und »Boléro« in Darmstadt und Wiesbaden
»Welcome to the Mental Gym« im Gallus Theater
TH eATer
15 Internationales Theater Frankfurt: »Julius Caesar«
16 Drei große Premieren in Frankfurt im Schauspiel Frankfurt, in den Naxoshallen und im Titania
18 Staatstheater Wiesbaden: »Bakchen«
vorgeführt
19 English Theatre: »Suddenly Last Summer«
20 Kammerspiel Darmstadt: »Mario und der Zauberer« und »Drei Kameradinnen«
21 Landungsbrücken:
»Werwolfkommandos«
Theatertag an der Volksbühne Frankfurt
4
Tier-Krimi in den Highlands
»Der Pfau« von Lutz heinking jr.
AUSSTellUNgeN
22 Schirn:
»Niki de Saint Phalle«
23 Ledermuseum
24 Museum für Moderne Kunst: »Rosemarie Trockel« Kunststiftung DZ Bank: »Himmel – die Entdeckung der Weltordnung«
25 Neue Ausstellungen im März
24 Museum für Angewandte Kunst: »Geraubt!«
Historisches Museum Frankfurt: »Alles verschwindet!«
liTer ATU r
27 »Gentleman über Bord« von Herbert Clyde Lewis
28 Die Navajo-Police-Romane von Tony Hillerman
Kl ASSi K
30 Kammeroper Frankfurt: »Zarah Leander« Staatstheater Wiesbaden im März
mUSi
Weitere Kritiken, Ankündigungen und Termine finden Sie unter www.strandgut.de
K
Musiktermine
Theaterhaus:
Starke Stücke Festival vom 2.–13. März eSSKU lTU r 38 Le Bistro 66 Service 39 Kleinanzeigen 36 Impressum
31
FAmilie 36
»Slow Motion – Roller Coaster« 37
Noch ein Filmmärchen
»Die Fabelmans« von Steven Spielberg
Dieser neue SpielbergFilm kommt mit viel Vorschusslorbeeren in die Kinos. Endlich gibt der Meister Auskunft, wie es in seiner Kindheit war und wie er seine Liebe zum Kino entdeckte und einer der erfolgreichsten Regisseure der Filmgeschichte geworden ist. So scheint es und wird es vom Verleih angekündigt. Doch die Gleichung
Fabelmans = Spielbergs will nicht so recht aufgehen. Die Fabelmans gleichen eher einer typischen Filmfamilie nach Spielberg-Manier, mit hohem Identifikationspotential.
Dieses neue Filmmärchen beginnt 1952 mit dem ersten Kinobesuch der jungen Hauptperson. In Cecil B. DeMilles »The Greatest Show on Earth« sieht der sechsjährige Sammy (Mateo Zoryan), wie ein Auto von einem Zug erfasst und in die Luft geschleudert wird. Die Szene fasziniert ihn dermaßen, dass er sich zu Weihnachten eine Spielzeugeisenbahn wünscht, um den Unfall nachzustellen.
Als sein Wunsch in Erfüllung geht, schlägt Mutter Mitzi Fabelman (Michelle Williams), eine ehemalige Konzertpianistin, ihrem begeisterten Sohn vor, die Szene mit der 8mm-Kamera des Vaters aufzunehmen, um die Spielutensilien zu schonen. Gesagt, getan, und der Filmemacher ist geboren.
Papa Burt Fabelman (Paul Dano) ist ein Computerpionier, der seinem Sohn das technische Talent in die Wiege gelegt hat, während Sammys künstlerische Ader von der verständigen Frau Mama kräftig gefördert wird. Schon beim Betrachten dieses ersten Filmversuchs wird es Mitzi klar, dass sie ihr künstlerisches Talent an Sammy weitergegeben hat.
Nach dem Erstling folgen ein kleiner Western mit Nachbarskindern und ein Kriegsfilm mit befreundeten Pfadfindern, in dem Sammy die Weisheit aus John Fords »The Man Who Shot Liberty Valance« verar-
beitet: Wenn es um die Schilderung der Vergangenheit geht, ist der Mythos den Tatsachen vorzuziehen. Dieser Maxime folgt eben auch der Film »The Fabelmans«.
Der älter gewordene Sammy, jetzt von Gabriel LaBelle verkörpert, verbessert sich mit jedem seiner filmischen Übungen. Onkel Boris (Judd Hirsch eindrucksvoll), der im Zirkus als Löwendompteur gearbeitet hat und auch eine Stummfilmkarriere aufweisen kann, warnt ihn, dass die intensive Beschäftigung mit dem Film auf Kosten seines Privatlebens gehen kann. Und prompt stehen seiner weiteren Entwicklung zum gefeierten Filmregisseur einige familiäre Probleme im Wege. Burts Karriere macht Ortswechsel nötig und bringt den Verlust von Freunden mit sich. Die Familie zieht nach Kalifornien, wo ihm ein Job angeboten wird, den er nicht ablehnen kann
Besonders der Umzug nach Kalifornien ist für die jüdischen Fabelmans ein harter Milieuwechsel.
Lebten sie in New Jersey und Arizona in einem jüdischen Umfeld, so sind sie jetzt weit und breit die einzigen Juden, und Sammy sieht sich mit antisemitischen Anfeindungen in der Schule konfrontiert.
Zudem ist in Arizona Burts bester Freund Bennie (Seth Rogen) zurückgeblieben, den Mitzi immer mehr vermisst, weil er mit seinem Ein-
fühlungsvermögen besser als Burt zu ihr zu passen scheint. Es kommt zu einer Scheidung à la Spielberg. Alle verzeihen einander, auch Sammy, der bei seinem Vater in Kalifornien bleibt, verzeiht seiner Mutter, dass sie ihn verlässt. Jeder und vor allem jede muss sich halt selbstverwirklichen. Und solche Erfahrungen brauchen große Künstler.
Man hätte es sich ja denken können, dass Spielberg zusammen mit dem befreundeten Tony Kushner (Drehbuch zu »München«, »Lincoln«) keinen ungeschminkt autobiografischen Film vorlegen würde. »The Fabelmans« zeigt eine Kindheit und Jugend, die streng nach Ursache und Wirkung abläuft. Es gibt nichts Unbestimmtes oder Mehrdeutiges, das den vorherrschenden Optimismus trüben könnte.
Und wenn am Ende David Lynch noch John Ford mit Augenklappe und Zigarre einen Rat zur Bildgestaltung geben darf, halte ich das, zurückhaltend gesagt, nicht für eine gelungene Idee.
Claus Wecker
Die FABelmANS (The Fabelmans) von Steven Spielberg, USA/IND 2022, 151 Min., mit Michelle Williams, Paul Dano, Seth Rogen, Gabriel LaBelle, Mateo Zoryan, Judd Hirsch
Drama
Start: 09.03.2023
FILM 4 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
Fotos: © Storyteller Distribution
Vielleicht sind es die schottischen Highlands, die diesen Film vom dem Ruf befreien, deutsche Filmemacher könnten keine Komödien inszenieren? Oder sind es der auf Blau aggressiv reagierende Lieblngspfau von Lord McIntosh und die Lieblingsgans von Lady McIntosh, die auf ihrem etwas heruntergekommenen Landschloss für Aufregung sorgen? Auf jeden Fall löst sich die Frage, wer von den beiden gefiederten »Darstellern« denn nun im Kochtopf von Helen, der besten Köchin zwischen Köln-Nippes und Schottland, gelandet ist, erst zum Schluß auf.
Tier-Krimi in den Highlands
»Der Pfau« von Lutz heineking jr.
Dazwischen jagen Regisseur Lutz
Heineking jr. und seine Co-Drehbuchautoren Christoph Mathieu und Sönke Andresen ein hochkarätiges Ensemble durch einen amüsanten Tier-Krimi, in dem es zwar nur eine »Leiche« zu verdauen gibt – dafür aber jede Menge persönliche Befindlichkeiten und Ängste zutage treten.
Denn die Investmentbankerin
Linda Bachmann (Lavinia Wilson) hat ihre vier Kollegen (David Kross, Jürgen Vogel, Tom Schilling, Serkan Kaya) zu einem TeambildungsSeminar verdonnert. Unter der Leitung der Motivations-Psychologin Rebecca (Svenja Jung) soll die Gruppe lernen, respektvoll miteinander umzugehen, nicht übergriffig zu werden und konstruktiv gemeinsame Ziele anzugehen. Da aber über allem auch der Verdacht hängt, dass der angekündigte – aber nicht erschienene – Compliance-Manager Dr. Schulz evtl. das Team neu strukturieren will und somit Köpfe rollen werden, breitet sich schnell Argwohn aus.
Zudem kommen die fragwürdigen Methoden der jungen Seminarleiterin einigen wenig zielführend vor. Ein plötzlicher Wintereinbruch, der sie im Schloss »einsperrt«, tut ein Übriges, um die Stimmung auf den Gefrierpunkt sinken und die Emotionen hochkochen zu lassen.
Zum Glück hat der zugrunde liegende Bestseller-Roman von Isabel Bogdan mit der Rolle der handfesten, um keinen süffisant-bissigen Kommentar verlegenen Köchin, ein
Korrektiv eingebaut, das die Geschichte nie in alberne Hektik oder überdrehte Selbstbespiegelung abdriften läßt. Was auch an der als Helen souverän aufspielenden Annette Fries und der präzisen Schauspielführung von Lutz Heineking jr. liegt. In die geschlossene Ensembleleistung fügen sich zudem die beiden britischen Protagonisten Victoria Carling und Philip Jackson (als Lady und Lord Macintosh) ein. Dass man ihnen ihre Sprache gelassenen und ihre Dialoge deutsch untertitelt hat, trägt nicht nur zur authentischen Atmosphäre des Films bei, sondern zeugt auch von einem tieferen Verständnis der Filmemacher für ihr Metier. Lutz Heineking jr. hat sich bisher mit den preisgekrönten ComedyWebserien (»World of Wolfram«, 2016), der Workplace-Sitcom »Das Institut – Oase des Scheiterns« (2017) und der Mokumentary »Andere Eltern« (2019–2020) einen Namen gemacht. Am Gelingen seines Leinwanddebüts haben die beiden Kameramänner Philipp Pfeiffer und Matthias Schellenberg einen großen Anteil. Denn sie nutzen geschickt die immer mehr in Filmen eingesetzte Drohnentechnik, um beobachtend über das Schloss zu fliegen und dann plötzlich herunterzustürzen und in jenem Zimmer zu landen, in dem gerade die Geschichte vorangetrieben wird. Das wirkt – auch durch die detailverliebte Ausstattung und Requisite von Debbie Holler, Volker von Reth, Ricci Becker und Jeantien
Meijer – wie der Gang durch ein überdimensioniertes Puppenhaus, in dem man sich sofort heimisch fühlt. Und wenn man dieses am Ende gut unterhalten verlässt, wird man auch noch mit einer Überraschung verabschiedet..
Rolf-Ruediger Hamacher
Der PFAU von Lutz Heineking jr., D/B 2023, 106 Min. mit Lavinia Wilson, Serkan Kaya, Tom Schilling, David Kross, Jürgen Vogel, Svenja Jung nach dem Roman von Isabel Bogdan Krimikomödie
Start: 16.03.2023
FILM www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 5
Fotos: © Tobis / Frank Dicks
What‘s love got to Do with it?
Unter der Regie von Shekhar Kapur (»Elizabeth«) wird die Geschichte von der Filmemacherin Zoe (Lily James) erzählt, die nach vielen misslungenen Dates ihren Jugendfreund und Nachbarn Kazim (Shazad Latif) zu dessen Hochzeit nach Pakistan begleitet.
Kazim folgt der Tradition seiner Familie und fügt sich in eine arrangierte Ehe. Und Zoe will in Pakistan das traditionelle Konzept des Verheiratens studieren, in dem die Eltern das ihrer Meinung nach passende Paar zusammenfügen.In einer Nebenrolle spielt Emma Thompson Zoes Mutter …
Aus verzweiflung
»Saint Omer« von Alice Diop
Jeder Gerichtsfilm hat in vielen Variationen stets das Ziel, entgegen Vorurteilen, falschen Verdächtigungen und persönlichen Animositäten den wahren Schuldigen zu finden und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. So war es jedenfalls bis zu diesem Film. In »Saint Omer« steht eine junge Senegalesin vor Gericht, aber mit ihr auch die problematische Lage einer in Frankreich gerade mal geduldeten dunkelhäutigen Eingewanderten.
Die 1979 in Frankreich geborene, aus einer senegalesischen Familie stammende Dokumentarfilmerin
Alice Diop hat sich für ihren ersten Spielfilm einen Fall vorgenommen, der sich tatsächlich ereignet hat. Die Doktorandin, die im Film Laurence Coly heißt und von Guslagie Malanda dargestellt wird, hat ihre 15 Monate alte Tochter Élise am Strand von Saint-Omer dem Meer und somit dem nahezu sicheren Tod überlassen.
Strandgut verlost zum Filmstart am 23. Februar 3 × 2 Tickets für einen Kinobesuch Ihrer Wahl (die Vorstellung sollte nicht ausverkauft sein). Schicken Sie uns eine E-Mail mit dem Kennwort »Love« und Ihrer Adresse an verlosungen@strandgut.de . Unter den ersten Einsendern entscheidet das Los.
Laurence steht nun vor Gericht und gibt ihre Tat unumwunden zu, weiß aber keinen nachvollziehbaren Grund anzuführen. Wie und warum es zu diesem aufsehenerregenden Kindesmord gekommen ist, möchte die sichtlich um Verständnis bemühte Richterin (Valérie Dréville) herausfinden.
Einzige Rechtfertigung der unglücklich wirkenden Laurence ist ihre Vermutung, dass sie verhext gewesen sei. Doch die angegebenen Telefonate mit einer Wahrsagerin können nicht bestätigt werden. Allein der Film sucht durch mystische Einsprengsel dieser Aussage eine gewisse Relevanz zu verleihen. Und Diop verweist mit einem Ausschnitt aus dem entsprechenden PasoliniFilm auf den Medea-Mythos.
Es geht um kulturelle Unterschiede zwischen Afrika und Europa, die auch von der Hauptfigur, der Professorin und Autorin Rama (Kayije Kagame), empfunden werden, die aus Paris angereist ist, um den Prozess zu beobachten. Die attraktive Rama hat ebenfalls senegalesische Wurzeln und ist, wie wir im Verlauf des Films erfahren, schwanger. Sie bekommt sogar körperliche Beschwerden, weil sie sich mit Laurence zu identifizieren beginnt. Rama ist ein Alter Ego der Regisseurin, die von dem Prozess so fasziniert war, dass sie nach intensiver Beschäftigung mit dem juristischen Fall schließlich selbst nach Saint-Omer gereist ist, auch um die ablehnende Stimmung gegenüber Schwarzen in der nordfranzösischen Provinz zu spüren.
In der Gerichtsverhandlung, die in strengen Porträteinstellungen gefilmt ist, entsteht eine Front zwischen den beteiligten weißen Männern, dem streng fragenden Staatsanwalt (Robert Cantarella) und Luc Dumontet (Xavier Maly), der Laurence als eine Unsichtbare, die er vor seiner Familie verborgen gehalten hat, bei sich aufgenommen und geschwängert hat, und den weißen Frauen. In der Verhandlung
gibt Dumontet den tief betroffenen Vater, und man weiß nicht so recht, ob ihm Malys schauspielerische Fähigkeiten oder eine Generosität des Drehbuchs eine gewisse Glaubwürdigkeit verleihen.
Die Anwältin Vaudenay (Aurélia Petit) hält am Ende ein schlüssiges Plädoyer für ihre Mandantin, die ihrer Meinung nach aus Verzweiflung gehandelt hat. Und von der mitfühlenden Richterin ist ein mildes Urteil zu erwarten, das der in Venedig mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnete Film so unbefriedigend wie konsequent ausspart.
Tom Zwicker
SAiNT Omer von Alice Diop, F 2022, 123 Min. mit Kayije Kagame, Guslagie Malanda, Valérie Dréville, Aurélia Petit, Xavier Maly, Robert Cantarella
Drama
Start: 09.03.2023
FILM 6 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
Fotos: © Grandfilm
D A S K U L T U R M A G A Z I N für Frankfurt und Rhein-Main verlosung
carte Blanche für Fatih Akin
Für seine Filme wurde der international anerkannte Regisseur vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Golden Globe, dem Europäischen Filmpreis, dem Deutschen Filmpreis und dem Goldenen Bären der Berlinale. Im März präsentiert er im Kino des DFF zehn Gangsterfilme aus der Filmgeschichte, die ihn besonders geprägt haben. Am Do., 2.3., wird er seine Filmauswahl im DFF erläutern.
www.dff.film
Der Zeuge
Ffter. Premiere am Fr., 3.3., um 20 Uhr in Anwesenheit von Regisseur Michael Lade im Mal Seh’n Kino im Nordend.
www.malsehnkino.de
Die eiche – mein Zuhause Vorpremiere dieses spektakulären Films mit einer außergewöhnlichen Besetzung: Eichhörnchen, Rüsselkäfer, Eichelhäher, Ameisen, Feldmäuse sind als Bewohner und Besucher einer Eiche am So., 5.3., um 13:30 in der Harmonie zu sehen.
www.arthouse-kinos.de
Saint Omer
Am Mi., 8.3., gibt es im Anschluss an die Vorführung um 20 Uhr ein Gespräch mit der Stadtverordneten Mirrianne Mahn und weiteren Gästen zum Thema Diskriminierung. www.malsehnkino.de
Oscar-Wochenende
Am 12. März werden in Hollywood zum 95. Mal die Academy Awards verliehen. Das Kino im DFF präsentiert am betreffenden Wochenende von Donnerstag, 9., bis Sonntag, 12. März, acht Filme, die in der Kategorie »Best Picture« nominiert sind und noch nicht in der Kinohighlights-Reihe im Januar und Februar gezeigt wurden.
www.dff.film
Project Wolf Hunting
(Dis)Harmonie, die Reihe für den abseitigen Film, päsentiert den koreanischen Thriller, in dem eine Gruppe gewalttätiger Schwerverbrecher auf einem alten Frachtschiff von den Philippinen nach Südkorea gebracht werden soll. Vorstellung am Mi., 15.3., in der Harmonie im korean. Original mit engl. Untertiteln & in Kooperation mit dem Fantasy Filmfest. www.arthouse-kinos.de
venezuela im Film iQué chévere!
Das Festival wird am Do., 16.3., mit »Especial« (OmenglU) über einen jungen Mann mit Down Syndrom in Anwesenheit von Regisseur von Ignacio Marquez eröffnet. Weitere Filme »Jezabel« von Hernán JabesÁguila, »Juan« von Adrián Geyer, »La Caja« von Lorenzo Vigas, »Araya: Toda vida viene del Mar« von Margot Benacerraf und »Qué buena broma, Bromelia« von Efterpi Charalambidis.
www.filmforum-höchst.de
eugène green
Seit seinem Regiedebüt »Toutes les nuits« (2001), das er im stattlichen Alter von 53 Jahren vorlegte, hat Eugène Green seine Filmsprache weiterentwickelt: Die Darsteller sprechen ihre Sätze direkt in die Kamera. Dazu kommt sein lakonisch-schelmischer Witz, der seinen Filmen eine tragikomische Note verleiht. In New York geboren, zog Green in den späten 60ern nach Paris, wo er 1977 das Théâtre de la Sapience gründete, in dem er barokkes Theater neu inszenierte. Zudem ist er Autor von Gedichtbänden, Romanen und Essays. Am Freitag, 17., und Samstag, 18.3., ist er im Kino des DFF zu Gast. www.dff.film
Barrikade –Bilder einer Waldbesetzung
In Anwesenheit von Regisseur David Klammer mit Filmgespräch läuft der Film über die Besetzung des Dannenröder Forsts 2019 am Mo., 27.3., um 20.30 Uhr in der Harmonie. In Kooperation mit Museum für Kommunikation anlässlich der aktuellen Klima_X-Ausstellung. www.arthouse-kinos.de
rock chicks –i am not female to you Schamlos Harmlos, die Reihe für Queer-, Sex- & Subkultur, präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Ventil Verlag den Film über RockMusikerinnen am Di., 28.3., um 20.45 Uhr in der Harmonie. Vor dem Film: Einführung & Lesung von Juliane Streich (»These Girls«). Vorstellung in englOmU. www.arthouse-kinos.de
Das cabinet des Dr. caligari (Dis)Harmonie, die Reihe für den abseitigen Film, zeigt am Mi., 29.3., um 21 Uhr in der Großen Harmonie den berühmten Stummfilm von Robert Wiene mit einer Live-Vertonung durch das Gramm Art Project. www.arthouse-kinos.de
Weimar weiblich
In einer Ausstellung über Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933) präsentiert das DFF vom 29. März bis 12. November 2023 bekannte und unbekannte Akteurinnen vor und hinter der Kamera. Bericht und Kritik werden folgen.
www.dff.film
FILM abgedreht www.klimaschutz-frankfurt.de Bildnachweise: iStock.com/Inside Creative House, iStock.com/Hatice Emirmahmutoglu KLIMA SCHUTZ ENGEL
gefördert:
werden
für ihre Klima-Aktion in der Nachbarschaft Bürgerförderprogramm Klimaschutz
ein etwas anderer Katastrophenfilm
»Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung« von Sergei Loznitsa
Die Zerstörung deutscher Städte durch alliierte Bombardements im Zweiten Weltkrieg gehört nicht zu der hierzulande gern beschworenen Erinnerungskultur. Das ist dem ukrainischen Regisseur Sergei Loznitsa aufgefallen. Und weil er ein unbequemer Filmemacher ist, der sich gern mit unangenehmen Themen beschäftigt, hat er sich von W.G. Sebalds Buch »Luftkrieg und Literatur« zu einem äußerst eindrucksvollen Dokumentarfilm anregen lassen.
Sebald hat die nach seiner Meinung unzureichende Verarbeitung der Endphase des Zweiten Weltkrieges in der deutschen Literatur aufgegfiffen. Die deutschen Schriftsteller hätten es versäumt, der Nachwelt ein Bild von dem Ausmaß und den Folgen »der durch den Bombenkrieg über Deutschland gebrachten Katastrophe« (zitiert nach Wikipedia) zu vermitteln.
Loznitsa hat nun versucht, die Erfahrungen der Zivilbevölkerung vor, in und nach dem Krieg anhand von Filmmaterial aus mehreren Archiven darzustellen. Er hat gewissermaßen nachgeholt, was die deutschen Literaten nach Sebalds Ansicht, wenn überhaupt, dann nur unzureichend thematisiert haben. Und er hat dafür ein Medium gewählt, das durch seine Unmittelbarkeit besonders eindringlich wirken kann.
Eine Viertelstunde heile Vorkriegswelt gönnt er uns mit Bildern von malerischen alten Gassen, vom Straßenverkehr in Berlin, von einem
Fest, auf dem getanzt wird. Noch ahnen die Menschen nicht, was ihnen bevorsteht.
Nach einem Schwenk in den Himmel wird es dunkel. Es folgen Nachtaufnahmen aus Flugzeugen, Lichtblitze von Bombentreffern, und wir sehen die Bomben tagsüber aus den Ladungsklappen fallen. Es ist eine abstrakte, unpersönliche Szenerie, die losgelöst ist von dem, was sie anrichtet.
Noch abgehobener vom Ergebnis ihres Handelns sind die Menschen in der Rüstungsindustrie.
Den Ernst der Lage unterstreicht Wilhelm Furtwängler, der vor andächtig lauschenden Arbeitern in einem AEG-Werk das Vorspiel zu Wagners »Meistersingern von Nürnberg« dirigiert. In England hält General Montgomery vor den Beschäftigten in einem entsprechenden Werk eine launige Rede, in der er betont, wie wichtig es sei, sich kennenzulernen und sich im jeweiligen Job aufeinander verlassen zu können.
Premierminister Churchill erklärt, er wolle Deutschland durch die Zerstörung der Städte mit Kriegsindustrie zur Kapitulation zwingen. Die Zivilbevölkerung könne sich aufs Land zurückziehen und von dort die Zerstörung ihrer Wohnungen beobachten.
Goebbels spricht vom »Gegenterror«, mit dem der alliierte »Bombenterror« beantwortet werde. Und Goering wird bei einer Fahrt durch schon schwer getroffene Stadtteile mit dem Hitler-Gruß empfangen.
Am Ende sind nur noch Trümmer zu sehen, Leichen auf den Straßen und Frauen, die beginnen, die Schuttberge abzutragen. »Luftkrieg«, dieser etwas andere Katastrophenfilm, ist mit großer Sorgfalt produziert worden. Die Vorkriegsbilder aus den 1930er Jahren sehen aus, als wäre das Filmmaterial gestern aufgenommen worden. Behutsam sind den Stummfilmteilen ganz leise Töne unterlegt. Die Musik des Cello Octets Amsterdam, die Christian Verbeek komponiert
hat, unterstreicht die schwer erträglichen Zerstörumgsbilder.
Loznitsa lässt den zeitlichen Ablauf der Bombardierungen in England und in Deutschland im Ungewissen. Seine Begründung lautet:
»In dem Moment, in dem wir eine ›chronologische‹ Methode anwenden und aufzeigen, wer als erster bombadiert hat und wer als zweiter oder dritter, kommt das Konzept ›nach bedeutet wegen‹ ins Spiel und der Sinn geht verloren.« Der in der Sowjetunion aufgewachsene Regisseur mit abgeschlossenem Mathematik-Studium steht allen Ideologien ablehnend gegenüber. Für ihn steht fest, dass technische Neuerungen alsbald von den Menschen auch zerstörerisch eingesetzt werden. Sich gegen dieses Naturgesetz, gegen den »Fluss des Bösen« zu wehren, sieht er als eine Menschheits-Aufgabe an. Und angesichts der aktuellen politischen Lage in Europa kann sein Film, der schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 entstanden ist, nur allen politischen Entscheidungsträgern dringend empfohlen werden. Und nicht nur ihnen.
Claus Wecker
lUFTKrieg – Die NATUrgeScHicHTe Der ZerSTÖrUNg ( The Natural History of Destruction) von Sergey Loznitsa, D/NL/LT 2022, 109 Min. nach dem Buch von Winfried Georg Sebald Dokumentarfilm
Start: 16.03.2023
FILM 8 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
© Progress Filmverleih
>> 23.2.2023
girlS girlS girlS
(Tytöt tytöt tytöt)
von Alli Haapasalo, FIN 2022, 100 Min. mit Aamu Milonoff, Eleonoora Kauhanen, Linnea Leino, Sonya Lindfors, Cécile Orblin, Oona Airola Liebesfilm
Rönkkö will endlich richtigen Sex haben. Mimmi ist da prinzipiell schon einen Schritt weiter. Zusammen arbeiten die beiden besten Freundinnen in einem Smoothie-Laden. Als eines Tages die ehrgeizige Eiskunstläuferin Emma einen Drink bestellt, bröckelt Mimmis Toughness, und eine Party später lässt sie sich von Emma schon den dreifachen Lutz zeigen. www.salzgeber.de
H erSeYe rAgmeN
von Erdal Murat Aktas, TR/D/E 2022, 116 Min. mit Erkan Petekkaya, Sinan Akdeniz, Nihan Büyükagac, Robert Maaser, Riza Akin, Aslihan Malbora
Drama
Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf in Adana und führt zu einem faszinierenden Ende auf der Insel Palma de Mallorca. Drei Geschwister leben weit weg von ihrer Mutter, die verschwunden ist, und ihrem Vater, der sie im Haus ihres Onkels zurückgelassen hat. Eine unerwartete Wendung der Ereignisse zwingt die Kinder, ihr Zuhause zu verlassen und nach Deutschland zu ziehen, wo eine stürmische Kindheit auf sie wartet. Ilhan, der jüngste Sohn, wird sich trotz allem zu einem begeisterten und kämpferischen Menschen entwickeln.
miSSi Ng
von Will Merrick u. Nick Johnson, USA 2023, 111 Min. mit Nia Long, Storm Reid, Amy Landecker, Ken Leung, Daniel Henney, Joaquim de Almeida
Thriller
Als ihre Mutter (Nia Long) während eines Urlaubs mit ihrem neuen Freund in Kolumbien plötzlich verschwindet, werden Junes (Storm Reid) Nachforschungen von internationaler Bürokratie behindert. Im entfernten Los Angeles nutzt June auf äußerst kreative Weise die neueste Technologie, die ihr zur Verfügung steht, um ihre Mutter zu finden. Während sie mehr und mehr Geheimnisse über ihre Mutter aufdeckt, wird ihr klar, dass sie sie eigentlich nie so richtig gekannt hat.
www.sonypictures.de
rOSY –
AUFgeBeN gilT N icHT!
von Marine Barnérias, F 2021, 90 Min. mit Marine Barnérias, Carole Cottin-Barnérias, Pierre Barnerias, Héloïse Barnérias, Maxime Chabrol
Dokumentarfilm
Die 21-jährige Studentin Marine erfährt, dass sie an Multipler Sklerose leidet. Der Schock, die Dringlichkeit, eine Entscheidung über die Behandlung zu treffen, bringen sie dazu, sich auf eine lange Initiationsreise in drei Länder zu begeben: Neuseeland, um ihren Körper wiederzuentdecken, Burma, um ihren Geist zu beruhigen, und die Mongolei, um mit ihrer Seele wieder in Kontakt zu treten. www.24-bilder.de
TWO (Shtaim)
von Astar Elkayam, IL 2021, 75 Min. mit Agam Schuster, Gil Desiano, Hadas Kalderon, Mor Polanuer, Naama Preis, Sobhi Hosari
Drama
Omer und Bar sind unsterblich ineinander verliebt. Die Beiden Frauen möchten eine Familie gründen. Bei ihrem ersten Besuch der Samenbank sind sie aufgeregt und voller Hoffnung. Doch aus einem Besuch werden fünf, und die Lage wird immer angespannter. Als dann auch noch Omers Ex-Freund Yoni als potenzieller Samenspender auf die Bildfläche tritt, gilt für beide Frauen die Frage, wie weit sie gehen wollen, um Eltern zu werden. https://cinemien.de
UTAmA. ei N leBeN i N WÜrDe von Alejandro Loayza Grisi, BOL 2022, 87 Min. mit José Calcina, Luisa Quispe, Santos Choque, Candelaria Quispe, Placide Ali, Félix Ticona
Drama
Im Altiplano, dem bolivianische Hochland der Anden, leben Vigilio und Sisa aus der indigenen Ethnie der Quechua auf die traditionelle Weise mit Lama-Zucht und Gemüseanbau. Doch nun bleibt der Regen aus, der Dorfbrunnen gibt kein Wasser mehr her, und Vigilio ist ernsthaft krank, wovon seine Frau nichts erfahren soll. Bei seinem Besuch drängt der Enkel die Großeltern zum Umzug in die Stadt, in die moderne Welt, die nicht die ihre ist, die ihre Sprache und ihre Lebensweisheiten nicht mehr nutzt … www.kairosfilm.de
Siehe Kritik in Strandgut 2/2023
WANN WirD eS eNDlicH
WieDer SO, Wie eS N ie WAr von Sonja Heiss, D 2023, 116 Min. mit Arsseni Bultmann, Laura Tonke, Devid Striesow, Camille Loup Moltzen, Pola Geiger, Nikolai Will Drama
Auf dem Gelände der größten psychiatrischen Klinik Schleswig-Holsteins aufzuwachsen ist speziell. Für Joachim, den jüngsten Spross von Direktor Meyerhoff (Devid Striesow), gehören die Patienten quasi zur Familie. Sie sind auch viel netter zu ihm als seine beiden älteren Brüder, die ihn in rasende Wutanfälle treiben. Seine Mutter (Laura Tonke) sehnt sich, Aquarelle malend, nach italienischen Sommernächten, während der Vater heimlich, aber doch nicht diskret genug seine eigenen Wege geht … www.warnerbros.de
WHAT‘S lOve gOT
TO DO WiTH iT?
von Shekhar Kapur, GB 2022, 108 Min. mit Lily James, , Emma Thompson, Shazad Latif, Sajal Aly, Shabana Azmi, Oliver Chris Romantische Komödie
Die Filmemacherin Zoe (Lily James) hat aus vielen schlechten Dates nur schräge Anekdoten mitgebracht, was ihre ungeduldige Mutter Cath (Emma Thompson) immer wieder auf die Palme bringt. Zoes Jugendfreund und Nachbar Kazim (Shazad Latif) folgt der Tradition seiner Familie und fügt sich in eine arrangierte Ehe. Zoe ist fassungslos.Sie beschließt, Kazim mit der Kamera zur Hochzeit nach Pakistan zu begleiten … www.studiocanal.de
WO iST ANNe FrANK (Where is Anne Frank) von Ari Folman, B/L/F/NL/I 2021, 99 Min. Animationsfilm
Anne Frank erschafft 1942 in ihrem Tagebuch die imaginäre Freundin Kitty und schreibt ihr über zwei Jahre lang. Im Film erwacht Kitty in Amsterdam zum Leben und macht sich auf die Suche nach Anne und der Familie Frank. Sie folgt Annes Spuren, vom Hinterhaus bis zu ihrem tragischen Tod im KZ Bergen-Belsen. Unterstützt wird sie von ihrem Freund Peter, der eine geheime Unterkunft für Geflüchtete ohne gültige Aufenthaltspapiere betreibt. http://www.farbfilm-verleih.de
Siehe Ankündigung in Strandgut 2/2023
>> 2.3.2023
creeD iii: rOcKY‘S legAcY von Michael B. Jordan, USA 2023, 116 Min. mit Jonathan Majors, Michael B. Jordan, Tessa Thompson, Wood Harris, Selenis Leyva, Florian Munteanu Boxdrama
Seit Adonis Creeds die Welt des Boxsports dominiert, entwickeln sich seine Karriere wie auch sein Familienleben glänzend. Doch als Jugendfreund Damian (Jonathan Majors) nach einer langen Haftstrafe wieder auftaucht und als ehemaliges Box-Wunderkind sein Können im Ring unter Beweis stellen will, muss Adonis seine Zukunft aufs Spiel setzen und sich Damian stellen – einem Kämpfer, der nichts zu verlieren hat … www.warnerbros.de
lUcY iST JeTZT gANgSTer von Till Endemann, D/NL 2022, 89 Min. mit Valerie & Violetta Arnemann, Brooklyn Liebig, Lisa Marie Trense, Kostja Ullmann, Franziska Wulf, Esther Schweins Familienfilm
Die zehnjährige Lucy versucht jeden Tag, die Welt ein bisschen besser zu machen – zusammen mit ihrer besten Freundin Rima und ihrer Familie, die Eis nach altem Familienrezept verkauft. Lucy ist überzeugt, dass es für jedes Problem die richtige Eissorte gibt und sie mit dem Eis das ganze Städtchen glücklich machen kann. Doch dann geht die Eismaschine kaputt, und die Schließung droht, weil die Bank keinen Kredit gewähren will … www.wildbunch-germany.de
reTUrN TO DUST
(Yin ru chen yan)
von Ruijun Li, CHN 2022, 144 Min. mit Renlin Wu, Hai-Qing, Guangrui Yang, Dengping Zhao, Cailan Wang, Jiangui Zeng
Drama
Ein zartes Märchen über die verwandelnde Natur der Liebe. Der chinesische Bauer Ma Youtie bewirtschaftet das Land mit Esel und Pflug. Da er der letzte Unverheiratete in seiner Familie ist, soll er Guiying ehelichen, eine Frau mit schwacher Gesundheit. Im Angesicht vieler Widrigkeiten beginnt eine unerwartete Verbindung zu erblühen, als Ma und Cao sich im Einklang mit den Zyklen der Erde einen Ort schaffen, an dem sie gedeihen können. Eine Geschichte über die Liebe trotz aller Widrigkeiten. https://rapideyemovies.de/returntodust
PrOJ
ecT WOlF HUNTi Ng (Neugdaesanyang)
von Hongsun Kim, ROK 2022, 122 Min. mit Seo In-Guk, Dong-Yoon Jang, Gwi-hwa Choi, Dongil Sung, Park Ho-San, Chang-Seok Ko Horrorthriller
Eine Gruppe gewalttätiger Schwerverbrecher soll von den Philippinen nach Südkorea ausgeliefert werden. Aus Sicherheitsgründen erfolgt die Überführung auf dem Seeweg. Begleitet von knapp zwei Dutzend hartgesottenen Polizisten, werden die Straftäter unter Deck eingesperrt und streng bewacht. Doch die Gangster haben Saboteure eingeschleust und jede Menge Waffen an Bord geschmuggelt. Es dauert nicht lange, bis ein blutiger Kampf ausbricht, der unzählige Leben kostet. Allerdings lauert im Rumpf des Schiffes eine noch viel größere Gefahr … www.capelight.de
SONN e UND BeTON
von David Wnendt, D 2022, 118 Min. mit Franziska Wulf, Roland Wolf, Leon Ullrich, Marzia Tedeschi, Nicole Johannhanwahr, Arda Görkem
Drama
Lukas, Julius, Gino und Sanchez leben in Berlin Neukölln. Ihr Alltag besteht aus Drogen und Auseinandersetzungen mit den örtlichen Gangs. Im Sommer kommt Sanchez auf eine folgenschwere Idee, weil seine Schule neue Computer erhält. Doch an diese heranzukommen, um sie zu vertickern, ist leichter gesagt als getan. Ein Plan muss her … www.constantin-film.de
Neu IM KINO www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 9
Mutig, unerschrocken, modern – ein Meisterwerk. Around The World In 14 Films AB 9. MÄRZ IM KINO
SAINT OMER EIN FILM VON ALICE DIOP
KAYIJE KAGAME GUSLAGIE MALANDA VAL É RIE DRÉVILLE AURÉLIA PETIT
TÁr
von Todd Field, USA 2022, 158 Min.
mit Cate Blanchett, Noémie Merlant, Nina Hoss, Adam Gopnik, Drama
Lydia Tár (die zweifache Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett) hat es geschafft. Die begnadete Dirigentin hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit ihrem Orchester plant sie eine erneute Einspielung von Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie. Doch während der Proben gerät die Welt der Star-Dirigentin immer mehr ins Wanken … www.upig.de/micro/tar
Siehe Kritik in Strandgut 2/2023
Der ZeUge
von Bernd Michael Lade, D 2022, 93 Min. mit Bernd Michael Lade, Maria Simon, Lina Wendel, Torsten Spohn, Thomas Schuch, Jörg Seyer
Drama
Als jahrelanger Häftling der Konzentrationslager Buchenwald, Lichtenburg, Esterwegen und Flössenburg hat Carl Schrade (Bernd Michael Lade) die Greueltaten der Nazis aus nächster Nähe erlebt. Der ehemalige Juwelenhändler will als Kronzeuge der Anklage nach dem Krieg seine Peiniger hinter Gitter bringen. Es sind SS-Männer, NSDAP-Funktionäre und Ilse Koch (Lina Wendel), die Frau des berüchtigten KZKommandanten Karl Koch. Aber woher stammt Carl Schrades umfassendes Wissen über die KZInterna? Und wie konnte er mehr als zehn Jahre überleben? www.neuevisionen.de
>> 7.3.2023
DemON SlAYer: TO TH e SWOrDSmiTH villAge
(Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba) von Haruo Sotozaki, J 2023, 110 Min. Animationsfilm
Zusammenstellung aus den den Episoden 10 und 11 des Entertainment District Arcs sowie aus der ersten Episode des nächsten Arcs, Swordsmith Village Arc.
>> 9.3.2023
65
von Scott Beck, Bryan Woods, USA 2023, ca120 Min. mit Adam Driver, Ariana Greenblatt, Chloe Coleman, Nika King Science-Fiction-Action
Nach einem katastrophalen Absturz auf einen unbekannten Planeten, stellt der Pilot Mills (Adam Driver) fest, dass er eigentlich auf der Erde gestrandet ist, und zwar vor 65 Millionen Jahren. Gemeinsam mit der einzigen anderen Überlebenden Koa (Ariana Greenblatt), versucht er, sich einen Weg durch ein ihnen völlig unbekanntes Gelände voller gefährlicher, prähistorischer Kreaturen zu bahnen. www.sonypictures.de
Alle WOlleN gelieBT WerDeN
von Katharina Woll, D 2022, 80 Min. mit Anne Ratte-Polle, Lea Drinda, Hassan Akkouch, Urs Jucker, Jonas Hien, Raymond Tarabay
Komödie
Ein brütend heißer Sommertag. Die Psychotherapeutin Ina merkt, dass etwas nicht stimmt mit ihr. Doch sie hat keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen: In der Praxis warten die Patienten. Außerdem will ihre Tochter zum Vater ziehen, ihr Freund nach Finnland auswandern
und ihre egozentrische Mutter den Siebzigsten feiern. Ina will es allen recht machen. Doch dann kommt alles ganz anders … www.camino-film.com
cAN AND me
von Michael P. Aust, D 2022, 85 Min. Dokumentarfilm
Was bedeutet Klang? Was bedeutet Stille? Ein intimer Blick in das Leben und Schaffen von dem inzwischen 85 Jahre alten Irmin Schmidt, dem Gründer der Kölner Band Can, die Generationen von Musikern in Pop und elektronischer Musik prägte. Schmidt hat sich immer wieder neu erfunden: vom klassischen Dirigenten über den Schüler von Stockhausen und Ligeti zu Can, weiter über Filmmusik für Wim Wenders und Roland Klick, Oper bis zur elektronischen Clubmusik. www.realfictionfilme.de
DOrA – FlUcHT i N Die mUSi K von Kyra Steckeweh u. Tim van Beveren, D 022, 116 Min.
Dokumentarfilm
In der »Welt von Gestern« (Stefan Zweig) komponierte Dora Pejacevic (1885-1923) ihre Werke. Sie wurde als Gräfin geboren und konnte ihr Talent schon früh entfalten, musste aber nach dem Zusammenbruch der Monarchie ihr Leben anpassen, um weiter komponieren zu können. Nach ihrem tragischen Tod 1923 in München geriet sie in Vergessenheit. Nun wird mit dem Gewandhausorchester Leipzig ein Plan umgesetzt, den sie vor 100 Jahren nicht mehr zu Ende bringen konnte. www.barnsteiner-film.de
Die eicH e – mei N ZUHAUSe (le chêne) von Laurent Charbonnier u. Michel Seydoux, F 2022, 80 Min.
Dokumentarfilm
Die Jahreszeiten ändern sich, aber die Bewohner der alten Eiche bleiben die gleichen: das flinke Eichhörnchen, die farbigen Rüsselkäfer, die lauten Eichelhäher, die unermüdlichen Ameisen und viele andere Lebewesen. Die Eiche wirkt wie ein Mietshaus der Natur, in der die Nachbarn miteinander zanken und feiern. Eine sinnliche Reise in eine wunderbar vibrierende Welt. www.x-verleih.de
Die FABelmANS (The Fabelmans)
von Steven Spielberg, USA/IND 2022, 151 Min. mit Michelle Williams, Paul Dano, Seth Rogen, Gabriel LaBelle, Mateo Zoryan, Keeley Karsten Drama
Eine amerikanische Kindheit und zugleich eine cineastische Hommage an die (Familien-)Beziehungen, die das Leben und die Karriere von Steven Spielberg geprägt haben. Geschildert wird, wie bei Sam Fabelman die Leidenschaft für das Filmemachen entstand und von seiner kunstbegeisterten Mutter gefördert wurde. https://upig.de Siehe Kritik
gleTScH ergrAB (Operation Napoleon)
von Óskar Thór Axelsson, D/IS 2022, 117Min. mit Vivian Ólafsdóttir, Wotan Wilke Möhring, Iain Glen, Jack Fox, Ólafur Darri Ólafsson, Atli Óskar Fjalarsson
Thriller
Die junge isländische Bankangestellte Kristin (Vivian Ólafsdóttir) erhält kurz vor dem spurlosen Verschwinden ihres Bruders einen Videoclip, der ihn mit einem alten Flugzeugwrack im isländischen Eis zeigt. Das Wrack entpuppt sich als ein jahrzehntelang verschollenes deutsches Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg, hinter dessen Fracht nicht nur skrupellose Kriminelle, sondern auch der CIA-Vizedirektor William Carr (Iain Glen) und der kaltblütige deutsche Agent Simon (Wotan Wilke Möhring) her sind … http://splendid-film.de
rOcK cH icKS von Marita Stocker, D 2023, 79 Min. Dokumentarfilm
Wer genau hinhört, erkennt Memphis Minnies Gitarre bei Chuck Berry und Eric Clapton, Sister Rosettas ungezügelten Geist bei Jerry Lee Lewis, Big Mama Thorntons knurrenden Gesang bei Elvis. Doch die Tatsache, dass Frauen schon ab den 50er Jahren Bühnen und Publikum rockten, wurde erfolgreich aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängt. Höchste Zeit, die Wurzeln auszureißen und die wahre Geschichte zu erzählen. www.dejavu-film.de
SAi NT Omer von Alice Diop, F 2022, 123 Min. mit Kayije Kagame, Guslagie Malanda, Valérie Dréville, Aurélia Petit, Xavier Maly, Robert Cantarella Drama
Laurence Coly, eine junge Frau aus dem Senegal, legt ihr 15 Monate altes Baby ins Meer. Der Säugling stirbt. In der nordfranzösischen Stadt Saint Omer soll Coly der Prozess gemacht werden. Im Gerichtssaal sitzt auch die aus Paris angereiste Professorin und Schriftstellerin Rama, die sich mit der Angeklagten identifiziert und über den Prozess schreiben will. Doch wer sitzt auf der Anklagebank? Und wie schnell wird ein Urteil gefällt im Angesicht unvorstellbarer Taten?
https://grandfilm.de
Siehe Kritik
ScreAm vi (3D)
von Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, USA 2023, 122 Min.
mit Melissa Barrera, Courteney Cox, Jenna Ortega, Jasmin Savoy Brown, Mason Gooding, Hayden Panettiere
Horrorfilm
Nachdem Sam (Melissa Barrera), Tara (Jenna Ortega), Mindy (Jasmin Savoy Brown) und Chad (Mason Gooding) das letzte Massaker von Ghostface in Woodsboro überlebt haben, ziehen sie kurzerhand nach New York, wo die beiden Geschwisterpaare ein neues Leben starten wollen. Doch der blutige Killer mit Geistermaske und scharfer Klinge lässt sich offenbar nicht so einfach abschütteln und nutzt den Trubel der Großstadt aus, um genauso schnell wieder in den Menschenmengen zu verschwinden, wie er vorher aufgetaucht ist … www.paramountpictures.de
>> 16.3.2023
13 eXOrciSmOS
von Jacobo Martínez, E 2022, 100 Min. mit María Romanillos, Ruth Díaz, Urko Olazabal, Silma López, Pablo Revuelta, Daniel Arias Horrorfilm
Nach einer Séance ist für die junge Laura Villegas (María Romanillos) nichts mehr so, wie es einmal war. Sie beginnt seltsame Verhaltensweisen an den Tag zu legen. Ihre Eltern sind besorgt und wenden sich an Pater Olmedo (José Sacristán), einen der 15 vom Vatikan autorisierten Exorzisten – mit dem Ergebnis, dass alle von einer Reihe paranormaler Phänomene heimgesucht werden … www.studiocanal.de
DAS BlAU DeS KAFTANS
(le bleu du caftan)
von Maryam Touzani, F/MA/B 2022, 118 Min. mit Lubna Azabal, Saleh Bakri, Ayoub Missioui, Mounia Lamkimel, Abdelhamid Zoughi, Zakaria Atifi Drama
Halim und Mina betreiben eine traditionelle Schneiderei in der Altstadt von Salé in Marokko. Um den Anforderungen der anspruchsvollen Kundschaft gerecht zu werden, heuern sie einen talentierten jungen Mann namens Youssef als Lehrling an. Mit der Zeit bemerkt Mina, wie sehr die Anwesenheit Youssefs ihren Mann berührt und er sich zu ihm hingezogen zu fühlen scheint … www.arsenalfilm.de
Neu IM KINO 10 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
BrOKer – FAmilie geSUcHT (Beurokeo)
von Hirokazu Kore-eda, Südkorea/J 2022, 129 Min. mit Song Kang-ho, Gang Dong-won, Bae Doona, Ji-eun Lee, Joo-youngbLee
Drama
In einer regnerischen Nacht lässt die junge Mutter So-young (Lee Ji-eun) ihr Neugeborenes an einer Babyklappe zurück. Es gelangt in die Hände von Sang-hyun (Song Kang-ho) und Dong-soo (Gang Dong-won), die sich ein raffiniertes Geschäftsmodell ausgedacht haben: Sie verkaufen verlassene Babys an wohlhabende Paare, wenn diese das Herz am rechten Fleck haben. Doch So-young kommt unerwartet zurück und will bei der Suche nach Adoptiveltern für ihr Kind ein Wörtchen mitreden … https://plaionpictures.com/de-de
i NSi De
von Vasilis Katsoupis, GB/D/B/GR 2023, 105 Min. mit Daniel Defoe, Gene Bervoets, Josia Krug, Eliza Stuyck
Drama
Nemo ist ein professioneller Einbrecher und Kunstdieb, ein absolutes Genie auf seinem Gebiet. Doch als er in das Luxus-Penthouse eines renommierten Sammlers einbricht, passiert etwas Unerwartetes: Das Sicherheitssystem des Appartements verriegelt alle Ein- und Ausgänge und bricht im Anschluss zusammen. Nemo ist eingesperrt. Zunächst glaubt er an Hilfe durch seine Komplizen. Als diese nicht auftauchen, beginnt er auf die Sicherheitsleute oder den Hausherrn zu hoffen. Das Luxus-Penthouse ist für Nemo zu einem goldenen Käfig geworden. Aber auch zu einem Ort der Offenbarung … https://squareone-entertainment.com
lUFTKrieg – Die NATUrgeScH icHTe Der ZerSTÖrUNg
(The Natural History of Destruction) von Sergey Loznitsa, D/NL/LT 2022, 109 Min. Dokumentarfilm
Ist es moralisch vertretbar, die Zivilbevölkerung als Mittel des Krieges einzusetzen? Angelehnt an den Text »Luftkrieg und Literatur« von W.G. Sebald hat der streitbare ukrainische Regisseur Archivmaterial über die Zerstörung deutscher Städte durch die Angriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg zusammengestellt. Die Frage ist heute noch genauso aktuell wie vor 80 Jahren. https://verleih.progress.film
Siehe Kritik
Der PFAU von Lutz Heineking jr., D/B 2023, 106 Min. mit Lavinia Wilson, Serkan Kaya, Tom Schilling, David Kross, Jürgen Vogel, Svenja Jung
Krimikomödie
Schon als Investmentbankerin Linda Bachmann und ihr Team auf dem Landsitz von Lord und Lady McIntosh eintreffen, sieht es für ein entspanntes Wochenende in Schottland nicht gut aus. Jahresbilanz und Stimmung sind mies, zudem soll ein Compliance-Mitarbeiter das Team neu strukturieren. Als dann noch der Lieblingspfau des Lords und darauf die Lieblingsgans der Lady verschwinden, eskalieren die Auseinendersetzungen … Nach dem Bestseller-Roman von Isabel Bodga.
http://tobis.de/film
Siehe Kritik
SHAZAm! FUrY OF TH e gODS von David F. Sandberg, USA 2023, 130 Min. mit Zachary Levi, Grace Caroline Currey, Helen Mirren, Meagan Good, Lucy Liu, Adam Brody
Actionkomödie
Wenn Teenager Billy Batson (Asher Angel) das Zauberwort »Shazam!« sagt, verwandelt er sich in den Superhelden Shazam (Zachary Levi), sein erwachsenes Alter Ego. Doch nicht nur er hat ungewöhnliche Superkräfte, auch seine Pflegefamilie-Geschwister sind mit von der Partie. Als sie lernen, mit diesen Kräften umzugehen, folgt eine Konfrontation mit den TitanenTöchtern, die im Auftrag des Titans Atlas der Erde einen Besuch abstatten und nichts Gutes verheißen. Fortsetzung des Superheldenfilms »Shazam!«☺von 2019. www.warnerbros.de
>> 23.3.2023
ericA JONg –BreAKi Ng TH e WAll von Kaspar Kasics, CH 2022, 96 Min. Dokumentarfilm
Wie so oft bei grossen Schriftstellerinnen und Schriftstellern überragt ein Werk die vielen anderen, die meist nachher entstehen. »Fear of Flying – Angst vorm Fliegen« machte Erica Jong in den 1970er Jahren weltweit bekannt. Es war ein mutiges Befreiungsbuch für viele Frauen. Erica Jong ist sich treu geblieben. Die Frage der Gleichberechtigung und der weiblichen Selbstbestimmung zieht sich durch alle ihre Romane und ihren Alltag sowie ihre Gedanken bis heute. https://riseandshine-cinema.de
JOHN WicK: KAPiTel 4 (John Wick: chapter 4) von Chad Stahelski, USA 2022, ca120 Min. mit Keanu Reeves, Laurence Fishburn, Lance Reddick, Ian McShane, Bill Skarsgård, Scott Adkins Thriller
John Wick (Keanu Reeves) nimmt es mit seinen bisher tödlichsten Widersachern auf. Während das Kopfgeld auf ihn immer höher wird, stehen in der vierten Runde, die sich in New York, Berlin, Paris und Osaka abspielt, Wicks Chancen besonders schlecht. Denn der skrupellose UnterweltBoss Marquis de Gramont (Bill Skarsgård) hat ganze Allianzen hinter sich versammelt. Zum Glück stehen aber alte Verbündete Wick zur Seite.
www.leoninedistribution.com
lArS ei Di Nger –
Sei N ODer N icHTSei N von Reiner Holzemer, D 2022, 921 Min. Dokumentarfilm
Lars Eidinger ist einer der außergewöhnlichsten Schauspieler Deutschlands. Zu sehen ist seine sehr persönliche Herangehensweise bei der Erarbeitung einer neuen Rolle wie in diesem Film die des Jedermann bei den Salzburger Festspielen 2021. Neun Monate begleitete Filmemacher Holzemer den Schauspieler. Er zeigt auch die intensive Zusammenarbeit zwischen Lars Eidinger und Thomas Ostermeier, Regisseur und Intendant an der Berliner Schaubühne. Mit ihren Shakespeare-Inszenierungen haben sie Theatergeschichte geschrieben. www.filmweltverleih.de
lieBe ANgST von Sandra Prechtel, D 2022, 81 Min. Dokumentarfilm
Eine sich über drei Generationen erstreckende Familientragödie, der man sich nicht entziehen kann. Kim hat ihre Musik, Kim hat ihre Hunde, ihren Glauben. Sie kämpft jeden Tag gegen die Angst, um ein Stück Normalität, um den Boden unter den Füßen. Kim ist die Tochter von Lore, die sechs Jahre alt war, als ihre Mutter nach Auschwitz deportiert wurde. Lore ist eine Displaced Person, bis zum heutigen Tag. Von morgens bis abends schreibt sie Artikel aus dem Weser-Kurier ab, archiviert sie in Kisten, Körben und Kartons. www.realfictionfilme.de
SArA mArDi N i –
gegeN DeN STrOm von Charly Wai Feldman, D 2023, 89 Min. Dokumentarfilm
Sara Mardini und ihre jüngere Schwester Yusra stammen aus einer syrischen Sportler-Familie. Der Krieg im Land unterbricht den Traum von Olympia. Auf ihrer Flucht über das Mittelmeer springen die Schwestern ins Wasser und helfen, das defekte Boot drei Stunden auf Kurs zu halten, bis sie Lesbos erreichen. Bei Saras Engagement für Geflüchtete wird sie verhaftet und der Beihilfe zur illegalen Einreise (Schleusung), Geldwäsche, Betrug und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung beschuldigt. https://mindjazz-pictures.de
Neu IM KINO www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 11
SeN ecA
von Robert Schwentke, D/Marokko 2023, 112 Min. mit John Malkovich, Lilith Stangenberg, Geraldine Chaplin, Samuel Finzi, Mary-Louise Parker, Tom Xander
Historiendrama
Kaiser Claudius, der Seneca (John Malkovich) verbannt hatte, heiratet die junge Agrippina, die Seneca jedoch als Erzieher ihres 12-jährigen Sohnes Nero verpflichtet. Seneca nimmt, aus dem Exil zurückgekehrt, die Aufgabe an und übt großen Einfluss auf ihn aus. Auch als Nero mit 16 Jahren Kaiser wird, bleibt Seneca sein Berater. Als der Kaiser mit allen Mitteln seinen despotischen Souveränitätsanspruch verteidigt, wird Seneca beschuldigt, an einer Verschwörung gegen ihn beteiligt zu sein. www.weltkino.de/film
SicK OF mYSelF
(Syk Pike)
von Kristoffer Borgli, N/S 2022, 95 Min. mit Kristine Kujath Thorp, Eirik Sæther, Fanny Vaager, Sarah Francesca Brænne, Fredrik Stenberg DitlevSimonsen, Steinar Klouman Hallert
Romantische Komödie
Signe und Thomas führen eine ungesunde Beziehung, in der einer den anderen zu übertrumpfen versucht. Als Thomas mit seiner Kunst, Designermöbel zu stehlen, plötzlich erfolgreich wird, passt dies Signe gar nicht. Mit einer Überdosis dubioser russischer Pillen, die als Nebenwirkung seltsame Hautirritationen auslösen sollen, bekommt sie Geschwüre am ganzen Körper. Sie wird mit Mitleid überhäuft, in den Medien wird von ihrer mysteriösen Krankheit berichtet, und sogar Thomas entschuldigt sich. Aber dann nimmt die Geschichte einen immer böseren Verlauf … www.mfa-film.de
TAgeBUcH ei N er PAriSer AFFÄre
(chronique d‘une liaison passagère) von Emmanuel Mouret, F 2022, 100 Min. mit Sandrine Kiberlain, Vincent Macaigne, Georgia Scalliet, Maxence Tual, Stéphane Mercoyrol
Romantische Komödie
Weil für Charlotte (Sandrine Kiberlain) guter Sex auch ohne Gefühle möglich ist, endet das erste Date mit dem verheirateten Familienvater Simon (Vincent Macaigne) im Schlafzimmer. In 20 Jahren Ehe hat Simon sich zwar oft unverbindliche Affären ersehnt, aber nie die richtige Frau dafür getroffen – bis jetzt. Die beiden schließen einen Pakt: Vergnügen erwünscht, Gefühle verboten. Doch die heimlich Liebenden sind nicht nur im Bett auf einer Wellenlänge … www.neuevisionen.de
ÜBerFlieger 2 –
DAS geH eimN iS DeS grOSSeN JUWelS von Benjamin Quabec u. Mette Rank-Tange, B/D/N 2023, ca90 Min.
Animationsfilm
Der kleine Spatz Richard wurde von Störchen aufgezogen. Weil eine Gruppe von Spatzen von einem gierigen Pfau tyrannisiert wird, macht er sich auf die Suche nach einem geheimnisvollen Edelstein. www.wildbunch-germany.de
Der vermeSSeNe meNScH von Lars Kraume, NAM/D 2023, 110 Min. mit Leonard Scheicher, Girley Charlene Jazama, Peter Simonischek, Sven Schelker
Drama Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts. Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) ist ein ehrgeiziger Ethnologie-Doktorand. Im Zuge der »Deutschen Kolonial-Ausstellung« lernt er die Dolmetscherin Kezia Kambazembi (Girley Char-
lene Jazama) kennen, die eine Delegation von Herero und Nama aus Deutsch-Südwestafrika« nach Berlin begleitet. Er entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama - und widerspricht der damaligen Rassentheorie … www.studiocanal.de
>> 28.3.2023
ANN e-SOPH ie mUTTer –vivAce von Sigrid Faltin, D 2023, 90 Min. Dokumentarfilm
Im zarten Alter von 13 Jahren wurde AnneSophie Mutter von Stardirigent Herbert von Karajan entdeckt. Es folgt eine beispiellose Weltkarriere. Über sich selbst hat sie mal gesagt: »Wenn Sie mich kennenlernen wollen, müssen Sie mich auf der Bühne erleben«. Fragen nach ihrem Privatleben wehrt sie ab. Filmemacherin Sigrid Faltin wählte den Ansatz, die Künstlerin in ungewöhnliche Gesprächssituationen zu versetzen, um über den Dialog einen Zugang zu ermöglichen. www.filmweltverleih.de
>> 30.3.2023
TH e BlAZe – FlUcHT
AUS DeN FlAmmeN (en plein feu) von Quentin Reynaud, F/B 2022, 85 Min. mit André Dussollier, Alex Lutz, Sophie Parel, Laura Sepul, Chantal Ravalec, Suzanne Queau Picard Drama
Bei einem Waldbrand, der die Region verwüstet, müssen Simon (Alex Lutz) und sein Vater Joseph (André Dussollier) ihr Haus im Süden Frankreichs verlassen. Doch der Wind frischt auf und macht es für die Rettungskräfte unmöglich, das Feuer zu kontrollieren. Auf der Flucht finden sich Simon und Joseph in einem riesigen Stau wieder, während die Flammen immer näher kommen. Besonders Simon muss sich im Angesicht des Todes seinen lange unterdrückten Schuldgefühlen stellenn … www.studiocanal.de
DUNgeONS & DrAgONS:
eH re UNTer DieBeN (Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves) von Jonathan Goldstein, John Francis Daley, USA/CDN 2023, 134 Min. mit Chris Pine, Michelle Rodriguez, Regé-Jean Page, Justice Smith, Sophia Lillis, Hugh Grant Fantasy-Action Auf der Suche nach einem mächtigen magischen Relikt, das in die falschen Hände geraten ist und nun droht, ein uraltes Übel auf die Welt loszulassen, schart der charmante Dieb Edgin (Chris Pine) eine Gruppe von Abenteurern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten um sich. Begleitet wird der Barde Edgin vom mutigen Paladin Xenk (Regé-Jean Pagé), der gestaltwandelnden Druidin Doric (Sophia Lilis), der BarbarenKriegerin Holga (Michelle Rodriguez) und dem Zauberer Simon (Justice Smith). Die ungleiche Bande geht auf eine gefährliche Reise … www.paramountpictures.de
Der gYmNASiAST (le lycéen) von Christophe Honoré, F 2022, 122 Min. mit Paul Kircher, Vincent Lacoste, Juliette Binoche, Erwan Kepoa Falé, Adrien Casse, Pascal Cervo Drama Lucas ist 17 und kann es kaum abwarten, endlich das Internat und die Provinz hinter sich zu lassen, um nach Paris zu seinem großen Bruder Quentin zu ziehen. Auch sein erster Freund Oscar wird ihn nicht davon abhalten. Doch ein tragischer Unfall reißt Lucas‘ hoffnungsvollen
Ausblick in Stücke. Weil selbst seine Mutter ihn nicht trösten kann, macht er sich auf nach Paris, wo er eine Woche bei Quentin und dessen Mitbewohner Lilio wohnen wird. Diese Tage werden alles verändern … www.salzgeber.de
mAigreT
von Patrice Leconte, F 2022, 88 Min. mit Gérard Depardieu, Mélanie Bernier, Aurore Clément, Jade Labeste, Hervé Pierre, Elizabeth Bourgine Krimi
Paris in den 50er Jahren: Eine junge Frau wird im eleganten Abendkleid tot aufgefunden. Kommissar Maigret (Gérard Depardieu) nimmt sich des Falles an. Niemand scheint die unbekannte Tote zu vermissen oder überhaupt zu kennen. Der schwermütige Kommissar streift durch das nächtliche Paris, wo er schon bald eine erste Spur in der Kunstszene der Stadt findet. Dabei wird er an ein schmerzhaftes Kapitel aus seiner eigenen Vergangenheit erinnert. https://plaionpictures.com/de-de
lA mAiSON
von Anissa Bonnefont, F/B 2022, 89 Min. mit Ana Girardot, Aure Atika, Rossy de Palma, Yannick Renier, Philippe Rebbot, Gina Jimenez
Drama
Auf der Recherche für ihr neues Buch beschließt Emma (Ana Girardot), sich als Prostituierte in einem Bordell in Berlin anstellen zu lassen. www.capelight.de
mANTA, mANTA –
ZWOTer Teil
von Til Schweiger, D 2023, ca100 Min. mit Til Schweiger, Moritz Bleibtreu, Tina Ruland, Wotan Wilke Möhring, Axel Stein, Emma Schweiger
Komödie
Bertie (Til Schweiger) hat schon vor einiger Zeit seine Rennfahrerkarriere an den Nagel gehängt und betreibt mehr schlecht als recht eine Autowerkstatt mit einer angeschlossenen Kart-Bahn. Von seiner Bank mit Zwangsversteigerung des Grundstückes bedroht, fasst Bertie einen waghalsigen Plan: Die Siegerprämie beim anstehenden großen 90er-Jahre Rennen auf dem Bilster Berg könnte seine finanziellen Probleme auf einen Schlag lösen. www.constantin-film.de
TH e OrDi NArieS
von Sophie Linnenbaum, D 2022, 120 Min. mit Fine Sendel, Jule Böwe, Henning Peker, Sira-Anna Faal, Noah Tinwa, Denise M‘Baye Politsatire
In einer fabelhaften Welt, streng unterteilt in Haupt-, Nebenfiguren und Outtakes, steht Paula vor der wichtigsten Prüfung ihres Lebens: sie muss beweisen, dass sie das Zeug zur Hauptfigur hat. Paula will ein glamouröses Leben mit einer eigenen Storyline, aufregenden Szenen und voller Musik – nicht wie ihre Mutter, die als Nebenfigur im Hintergrund arbeitet. Auf der Suche nach einer Lösung, stößt sie auf Ungereimtheiten zum Tod ihres Vaters, einer heldenhaften Hauptfigur.
http://port-prince.de
SiSi & icH
von Frauke Finsterwalder, D 2023, 110 Min. mit Sandra Hüller, Susanne Wolff, Georg Friedrich, Stefan Kurt, Tom Rhys Harries, Johanna Wokalek Drama
Die Kaiserin Sisi (Susanne Wolff) ist in der letzten Hälfte Ihres Lebens angelangt. In einer Art adligen Kommune in Griechenland lebt sie in absoluter Freiheit. Weder ihre Kinder noch Ihr Mann Kaiser Franz Joseph spielen eine Rolle für sie. Irma (Sandra Hüller) lernt die charismatische Kaiserin kennen und verliebt sich in sie und ihre modernen Ideen. Gemeinsam reisen sie, ihr Glück könnte ewig so weitergehen, wäre Sisi nicht Kaiserin … www.dcmworld.com
Neu IM KINO 12 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
Alles in Bewegung
Das tanzmainz festival # 4 (8.–19. März) bringt die internationale Szene zurück (2)
Wer jetzt kein Ticket hat, kauft sich keines mehr. Das gilt, frei nach Rilke, schon für eine ganze Reihe der 25 Vorstellungen des 4. Internationalen Tanzfestivals in Mainz. Kein Grund für niemand, es nicht trotzdem zu versuchen. Nach den drei Erstaufführungen von La Baraka, dem Nuovo Baletto di Toscana und von Jonas & Lander im Februar-Strandgut sei hier – völlig subjektiv und ungeprüft – zunächst die Produktion »Graces« hervorgehoben. Und das nicht nur, weil der hier allverantwortliche Tanzdirektor der Mainzer, Honne Dohrmann mit der Arbeit von Silvia Gribaudi einen »Abend zum Verlieben« ankündigt. Die als »Revolutionärin« und »Prophetin des befreiten Körpers«, aber auch als »Arlecchino ohne Maske« gefeierte Turiner Choreografin stellt ihren jedem Idealmaß spottenden Körper in das Zentrum der Schau. Mit drei jungen tanzenden Apollos feiert ihre die Skulptur »Die drei Grazien« des Bildhauers Antonio Canova zitierende Performance, Schönheit, Anmut und Proportionen – nur in Unterwäsche und Socken gekleidet. (15. März, 18 Uhr).
Eine Körperforscherin ganz eigenen Zuschnitts ist die ehemalige Forsythe-Tänzerin Rafaële Giovanola, deren jüngste Arbeit am Haus (»Sphynx«) erst kürzlich mit dem Faust-Preis als beste deutsche Choreografie ausgezeichnet wurde. Im U17 ist Giovanola wieder mit ihrer eigenen Compagnie CocoonDance zu Gast. Ihre Choreografie »Standard« hinterfragt und zerlegt den hier allein als Körperkonzept betrachteten Gesellschaftstanz. Wer das Glück hatte, ihre Arbeit »Vis Motrix« zu sehen, weiß, was gemeint ist, wenn das Programm hier »alienhafte Figuren (…) in einer Welt schwankender Eleganz« verspricht. Es wird kurzum magisch, am 16. März um 21 Uhr.
Zwischen expressionistischer Plastizität und gegenwartsbezogenen hartem »physical dance«, zwischen extrem strukturiert und aufbrausend wild siedeln die Auftritte des Ballet national de Marseille »(La) Horde«. Der Abend »Childs/Carvalho/Lasseindra/Doherty« präsentiert vier hochangesagte weibliche Choreografie-Handschriften. Hart und gegenwartbezogen legt die
Belfasterin Oona Doherty ihrer Arbeiten an, als queere Ikone des Vogueing Dance gilt die Französin Lasseindra Ninja, als durchdacht und klar gelten die Choreografien der New Yorker Ikone der Postmoderne Lucinda Childs, während die Neukreation von Tânia Carvalho Expressivität verspricht. Wie lebendig gewordene Malereien wirken ihre bisherigen Arbeiten. Kein Wunder also, dass dieser State-of-Art-Abend im Großen Haus mit zwei Terminen aufwartet. (16./17. März je 19.30 Uhr)
Eins geht noch, unbedingt: »Wakatt«: Die vom belgischen Faso Danse Théâtre dargebotene Choreografie von Serge Aimé Coulibaly verhandelt brisante Zustände der gesellschaftlichen Verunsicherung.
Ein Stück zwischen Angst, Niedergeschlagenheit und Wahnsinn einerseits und Revolte, Hoffnung und Ekstase auf der anderen, das gleichwohl auf eine versöhnende Zukunft weist. Als Grande Finale am 19. März um 19.30 Uhr im Großen Haus.
mehr davon und alles andere unter www.staatstheater-mainz.com
TANZ www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 13 be lichWeg von leichtem tänzerischen Bewegungsund Haltungstraining zu kreativem Tanz via Tanztheater für bewegungs- und entdeckungsfreudige Kreative und solche, die es wieder sein möchten!
Marie-Anne Augustin
Mai / Juni 2023 Einführung beitragsfrei Information maa@tanzfrequenz.de mobil 0151 11656979 Löwenstraße 10 HH 63067 Offenbach / Main
Leitung
Beginn:
»Die drei Grazien«, © Fabio Sau
»Standard«, © Michael Maurissens
»Childs/Carvalho/Lasseindra/Doherty«, © Theo Giacometti
»Wakatt«, © Sophia Garcia
All das strotzt vor energie und Kraft
Das hessische Staatsballett beeindruckt mit den Choreografien »Force Majeure« und »Boléro« in Darmstadt
»Höhere Gewalt« – nicht erst seit der Coronavirus-Pandemie ist dieser Begriff fester Bestandteil von Verträgen. Dem kanadischen Choreografen-Paar David Raymond und Tiffany Tregarthen ist das aufgefallen, und sie haben zu dem Thema ein Stück entwickelt. Für »Force Majeure«, so der französische Titel, arbeiten die beiden Künstler aus Vancouver, die früher mit ihrer Landsfrau Crystal Pite bei Kidd Pivot zusammenarbeiteten – allerdings nach der Residenz der Company im Frankfurter Mousonturm –, erstmals mit dem Hessischen Staatsballett und einem Live-Orchester zusammen. Die Musik der Französin Angèle David-Guillou, die sich bei der Premiere im Staatstheater Darmstadt unter der Leitung von Johannes Zahn aus dem Graben des Großen Hauses erhebt, klingt dramatisch und erzählend wie ein Film-Soundtrack. Dazu entstehen Bilder, die sorgfältig komponierten Gemälden ähneln, sich auflösen in Szenen, in denen die 13 Tänzer*innen getrieben werden von unsichtbaren Kräften. Sie landen am Boden, werden hochgekickt, als würde die Eruption, die gleich zu Beginn aus einem Loch in der Mitte einen Haufen Kleider herausschießen ließ, nun auch sie ergreifen. Gedanken an den Klimawandel ploppen auf. Auch als ein verdorrtes Bäumchen wie zu einer Untersuchung auf einen Leuchttisch gelegt wird. Das Ensemble beugt sich wie bei einem Konzil darüber, verharrend im mystisch-gelblichen Licht (James Proudfoot). Dann wird das Objekt ausgetauscht, ein Mann, wie unter Lava gekrümmt erstarrt, nimmt seinen Platz ein. Lebewesen als Opfer größerer Mächte. Eine graue, raue Steinwand ragt im Hintergrund bedrohlich in die Höhe.
All das strotzt vor enormer Kraft und Energie, brennt sich ein, ohne dass sich alles erklären muss. Kostümwechsel spielen eine Rolle, die Bewegungssprache wirkt nicht fremd und ist doch voller überraschender Momente.
In dieser Hinsicht ähnlich und doch ganz anders geht es nach der Pause weiter. Eine Boléro-Interpretation, entworfen von dem Israeli Eyal Dadon, ergänzt das 45 Minuten lange Auftaktstück zu einem Doppelabend. Wohl bekannt ist das Werk des französischen Komponisten Maurice Ravel; dass Töne fehlen bei dem ersten von zwei Durchgängen, fällt schnell auf. Tatsuki Takadas Solo könnte auch alleine stehen bleiben, so famos setzt er es um. Weich gleitet der Japaner im bläulichen Nebel durch die manchmal ganz kleinen, dann wieder raumgreifenden Bewegungssequenzen; locker sitzendes Hemd und Hose unterstreichen das Fließende daran. Dann wiederholen sich Musik und Tanz, die eine jetzt ohne Auslassungen, der andere ergänzt durch weitere 15 Performer, die Gesehenes aufnehmen, Kontrapunkte setzen. Jedes Detail aus dem 15 Minuten dauernden Ohrwurm erhält eine Entsprechung, die es hervorhebt und charakterisiert. Ein gemeinsames Trippeln hier, ein Ausfallschritt mit gespreizten Armen und puppenhaft erhobenen Händen dort, ein Rütteln, das den ganzen Körper erfüllt. Anfängliche Deutungen verändern sich, erhalten neuen Sinn. In beiden Choreografien dominiert die Düsternis. Sie selbst jedoch sind Lichtblicke in einer Zeit, in der die höhere Gewalt sich nicht mehr so einfach aus dem Alltag verdrängen lässt.
Auf die gesundheit
Gallus Theater: »Welcome to the Mental Gym« mit dem Backstein Kollektiv
Den spartenübergreifenden soziopolitischen Projekten des Backstein Kollektivs liegen stets ausführliche Recherchen zugrunde. Ihrer Beschäftigung mit politischem Protest in »Ponys dieser Welt, erhebt euch« und dem WhistleblowerStück »Blue Pill? Red Pill?«, beide im Gallus Theater, lässt die von Julie Grutzka (Sopran) und den Tänzern Hendrik Hebben und Moritz Fabian im Jahr 2018 gegründete Gruppe nun eine Arbeit über den Gesundheitswahn in unserer Gesellschaft folgen und lädt dazu mit
Léa Villeneuve zum Workout im Mental Gym. »Wir trainieren und schwitzen, schaffen und schuften und rennen im Hamsterrad der Gesellschaft. Doch wozu das Ganze?«, fragen die Künstler, um herauszufinden und zu hinterfragen, was es in unserer Gesellschaft und für jeden von uns eigentlich bedeutet, gesund zu sein.
Termine: 16., 17., 18. märz, jeweils 20 Uhr www.gallustheater.de
TANZ 14 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
© Backstein Kollektiv
Katja Sturm
Termine in Darmstadt: 4., 9., 11., 24. märz, jeweils 19.30 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de
© De-Da Productions
Der imperator ans Handy
ITF: Shakespeare Frankfurt aktualisiert »Julius Caesar«
Ein despotischer Herrscher als Titelfigur: William Shakespeares Römerdrama »Julius Caesar«, 1599 uraufgeführt, scheint gegenwärtig als passendes »Stück zur Zeit« ein dankbares Angebot fürs Theater zu sein. Die englischsprachige Theatercompagnie »Shakespeare Frankfurt«, die das um einen Tyrannenmord kreisende Werk jetzt am Internationalen Theater Frankfurt (ITF) zur Premiere gebracht hat, wirbt dafür mit dem griffigen Slogan: »Ein politisches Attentat, das die Welt veränderte«. Die Inszenierung von Varvara Pomoni und Michael Kinzer beginnt mit einer Wutrede von Kinzer in der Rolle des Brutus im Foyer, an deren Ende er ein gerade von einer jungen Frau angebrachtes Wahlplakat für Julius Caesar von der Tür zum Theatersaal abreißt. Im Saal selbst an den Säulen weitere Plakate mit Caesars Konterfei. Unheilschwanger düstere Ambientklänge wabern aus den Lautsprecherboxen. Ein hollywood-großproduktions-kitschiger dramatischer Soundtrack – ohne Surround-Effekt freilich – wird den Theaterabend über die nächsten gut zwei Stunden hinweg begleiten.
Eine leere schwarze Bühne mit nichts als einem Halbrund aus höhengestaffelten Podien gibt ein theaterästhetisch neomodernes Setting ab. Nach seinem Obsiegen im Bürgerkrieg zieht Julius Caesar – PJ Escobio – unter Jubelchören aus dem Off mit seinem Gefolge triumphal durch den Zuschauerraum ein; er lässt sich feiern und schüttelt Hände. Die Männer – mitsamt Antonia Görge, die den Cassius spielt – tragen Anzüge, die Frauen elegante Kleider nach Art der besse-
ren Gesellschaft unserer Tage. Immer wieder treiben eingeblendete Meldungen aus Nachrichtensendungen die Handlung voran – ein beliebtes Theatermittel seit Jahrzehnten zwecks Vergegenwärtigung unserer Gesellschaft als einer mediatisierten. Und, na klar doch, das muss wohl sein, es wird mit dem Handy kommuniziert. Fortwährend – wie in unserem richtigen Leben halt. Das wirkt abgebraucht. Einfach die heutige Kleidung und nicht mehr, das hätte es auch getan zwecks inszenatorischer Manifestation von Aktualität. Das Ensemble hat sich ein »textbased storytelling« zum Programm gemacht, was zunächst einmal einfach Sprechtheater bedeutet, unterschwellig zugleich aber auch einen Anspruch von »Werktreue« suggeriert. Aus dem im Kern puristisch-modernistischen Regieansatz – nichts als die Schauspieler*innen im leeren Raum – ließe sich auch heute noch was schlagen – passiert auch an den Stadttheatern oft genug, und es kommen in den besten Fällen erstklassige Theatermomente dabei raus. Hier allerdings geschieht zumeist das naheliegendste: arg holzschnittartig sind Mimik und Gestik und Stellungsdramaturgie. Das achtköpfige Ensemble von Shakespeare Frankfurt kriegt auf diese Weise das Stück über die Rampe – ohne jeden Glanz. Das ist, bei allem rührigen Engagement, Amateurtheater. Stehender Applaus bei der Premiere.
Stefan Michalzik
Termine: 2., 3., 9., 10. märz, jeweils 20 Uhr; 30. märz: matinee, 10 Uhr www.internationales-theater.de
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 15
Gestaltung: Bureau Sandra Doeller / Foto: Staatstheater Darmstadt ab 24.02. Staatstheater Darmstadt Happy End (keine Garantie)
© Stephan Junek
Uraufführung von Felix Krakau
SCHAUSPIEL
Sa 4.3. 20 00
Tiyatro Frankfurt
»Endstation unserer Liebe« Türkisch mit dt.Ut.
Eskisehir Metropolitan Theatres (Türkei)
So 5.3. 15 00 »Gecmem Gerek - Ich muss rüber« ab 7 J.
Mo 6.3. 10 00 auf Türkisch und Fantasiesprache
Compagnie dégadézo (FR)
Mi 8.3. 10 00 »Splatsch...in mir drin!« ab 6 Jahre
Mi 8.3. 17 00 mit deutsch-französischem Abend
KOTID 2023
Sa 11.3. 19 30 »Trost« Tanzfestival
Koreas Tanz in Deutschland
De Dansers (NL) / Theater Strahl (Berlin)
So 12.3. 18 00 »Hold Your Horses« Frankfurt Premiere
Mo 13.3. 10 30 ein Tanzstück mit Live-Musik ab 13 J.
Backstein Kollektiv
Do 16.3. 20 00 »Welcome to the Mental Gym« Premiere
Fr 17.3. 20 00 Performance
Sa 18.3. 20 00
Moritz Fabian, Julie Grutzka, Hendrik Hebben u.a.
Qantara Trio
So 19.3. 11 00 »Yalla! Babykonzert« Frankfurt Premiere für Kinder von 0-3 Jahre
Elvenhain ab 4 Jahre, Voranm.
Mi 22.3.930+ 11 »Frühlingserwachen im Elvenhain«
Freie Kunstakademie Frankfurt
Mi 22.3. 19 00 »Werkschau 2023« Ausstellung
Fr 24.3. 19 00
78. Jahrestag des Todesmarsches
»Gedenken an KZ Katzbach«
Brigitte Leistikow
Sa 25.3. 19 30 »E-I-S ist der Anfang und das Ende«
Szenischer Liederabend für Stimme, Klavier & Film
Main-e-Oper
So 26.3. 10 00 »Leo Löwe besucht das Liederland«
Für Babies und Kleinkinder von 0 bis 3 Jahre
Ensemble Die Blaue Blume
So 26.3. 19 00 »Halbheiten sind mir zuwider«
multimediale Soirée zu Paul Gauguin
Film-Theater-Projekt
Mi 29.3. 11 00 »Die Stummchen«
Mit Schüler*innen der Freiherr-von-Schütz-Schule Gallus
Drei große Premieren in Frankfurt
Neue Inszenierungen im Schauspielhaus, in der Naxoshalle und dem Bockenheimer Titania
»Die Traumnovelle« im Schauspielhaus
Sebastian Hartmann gehört zu den Regisseuren, deren Inszenierungen sich seitens der Kritik bundesweiter Aufmerksamkeit erfreuen, das Publikum oft aber so strapazieren, dass allenfalls die Premieren ein volles Haus garantieren – wenigstens zu Beginn. Fast sieben Jahre war Hartmann nicht mehr in Frankfurt aktiv. Arthus Schnitzlers »Die Traumnovelle« wird nach »Dämonen« (Dostojewski) und »Der Revisor« (Gogol) seine dritte Arbeit in der Mainmetropole sein.
Die 1925 in einer Modezeitschrift erstmals veröffentlichte Erzählung handelt von den unbewussten erotischen Wünschen und Begierden des Arztes Fridolin und seiner Frau Albertine. Und von deren Entdeckung in einer rauschhaften abenteuerlichen Nacht. Fridolin wird in einem Schloss während einer Festgesellschaft enttarnt, Albertine legt ihr sexuelles Verlangen nach anderen Männern offen. Der Text bricht mit der Verquickung von Traum und Wirklichkeit die persönlichen Sicherheiten seiner Figuren auf.
Sigmund Freud sprach Schnitzler seine Anerkennung dafür aus,
all das, was ihm selbst erst nach mühseliger Arbeit offenbar geworden sei, intuitiv entdeckt zu haben.
In Frankfurt wurde Schnitzlers Novelle zuletzt vor zwölf Jahren für die Bühne adaptiert. Bastian Kraft hat sie im Frankfurter Kammerspiel mit der Doppelbesetzung Torben Kessler/ Franziska Junge und Marc Oliver Schulze/ Valery Tscheplanowa in einem spektakulären Spiegelkabinett inszeniert. Für das Stalburg Theater setzte Nenad Smigoc den Stoff im Bahnhofsviertel im Environment des Nachtklubs »Pik Sieben« mit Patricia Aulitzky in Szene. Hartmanns Inszenierung wird auf der großen Bühne des Schauspielhauses gezeigt, wobei man annehmen darf, dass diese sich kaum auf Schnitzlers Vorlage beschränkt. Mit dabei sind Caroline Dietrich, Heidi Ecks, Christian Kuchenbuch, Manja Kuhl, Sebastian Kuschmann, Annie Nowak, Christoph Pütthoff, Matthias Redlhammer und selbstverständlich wie immer bei Hartmann der Kabarettist Holger Stockhaus. Feste Rollen, so viel ist zu erfahren, gebe es keine.
Termine: 4., 13., 16., 17., 20., 22., 31. märz, 19.30 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
16 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
15 · 60326 Frankfurt
069-758060-20 · www.gallustheater.de M M M M M ÄRZ ÄRZ ÄRZ ÄRZ ÄRZ 2023 2023 2023 2023 2023
Theater · Kleyerstraße
Karten
Freies Schauspiel Ensemble: Annette. © Moritz Buch
Das klingt doch großartig: ein enfant terrible der Regisseurs-Szene an den Städtischen Bühnen, ein veritabler Tschechow in der Spielstätte des Theaters Willy Praml und ein theatralisches Porträt einer politisch engagierten Französin, die kaum bekannt ist hierzulande, beim Freien Schauspiel Ensemble in Bockenheim.
»Der Kirschgarten«
auf Naxos
Es fällt einem ja schon beim Tippen schwer, das »Abholzen eines Kirschgartens« in die Tasten zu geben. Auf einen Frevel ohnegleichen läuft in unseren Augen Anton Tschechows 1903 uraufgeführtes Stück hinaus, das seinerseits, wen wundert’s, jetzt voll in der Blüte, sprich: auf zahllosen Spielplänen steht. Und dies meist in eindeutiger Absicht: In Hamburg etwa hat die Regisseurin Katie Mitchell die Bäume selbst in den Mittelpunkt ihrer Inszenierung gestellt und diese den Menschen zuhören lassen.
Beim Theater Willy Praml in der Naxoshalle nimmt sich Michael Weber des Stoffes an, der vom Ende einer Sommerfrische der besseren, aber auch abgehalfterten Gesellschaft erzählt. Und davon, wie eine Generation von geschäftstüchtigen Machern sich daran macht, an die Stelle der Altvorderen in Russland zu treten.
Die Figur des zum Kaufmann avancierten Leibeigenen-Sohnes
Lopachin steht für eine neue Zeit, die Kirschbäume zu Datschen machen will.
Und was wäre eigentlich so verkehrt daran? fragt da provokant
(» Die Axt ist eine gute Erfindung
– ein Werkzeug hat keine Gefühle.«) Regisseur Weber in einer Ankündigung, die so wunderbar argumentiert, dass wir sie hier gerne wiedergeben.
»Alle haben Recht: der Baum und der Baumfäller. Man kann sich in die Generationen, die Tschechow auf- und abtreten lässt hineinversetzen; es fällt einem schwer, die einen zu verdammen und die anderen zu bemitleiden. Wer alt ist hat viel erlebt und will nicht sterben. Wer jung ist, will noch viel erleben und hat keine Angst vor dem Tod. Und die Kirschbäume sind sowieso bei bester Laune, selbst als Kirschholzkommode oder Kirschmarmelade.«
Termine Fr./Sa.: 10., 18., 24., 25., 30., 31. märz, 20 Uhr; So. 12., 19., 26. märz, 19 Uhr www.theaterwillypraml.de
»Annette. ein Heldinnenepos« im Titania, So stellt das Freie Schauspiel Ensemble die Protagonistin seiner Frühlingsproduktion vor: »Anne Beaumanoir, genannt Annette, wird 1923 in der Bretagne geboren und wächst in einfachen Verhältnissen mit nichts weniger als der Überzeugung auf, dass
die Welt ein gerechterer Ort sein sollte. Annette – eine Heldin? – Ja. Aber keine Penthesilea, und auch keine Revolutionärin wie Rosa Luxemburg. Sondern eine politisch wache Bürgerin, die nicht redet, sondern handelt. Als Frankreich im zweiten Weltkrieg von NaziDeutschland besetzt wird, ist sie Studentin der Medizin und geht in die Résistance. Und 1954, inzwischen Ärztin in Marseille, engagiert sich Beaumanoir in der algerischen Befreiungsbewegung. » Regisseur Reinhard Hinzpeter legt seiner Arbeit eine eigene Adaption des ungewöhnlichen, mit dem Deutschen Buchpreis 2021 ausgezeichneten Werkes von Anne Weber zugrunde: »Annette, ein Heldinnenepos«. Die Autorin nutzt darin ein literarisches Genre, das gewöhnlich der Glorifikation von Männern vorbehalten ist, ohne aber das Handeln der Protagonistin zu glorifizieren. Das Freie Schauspiel Ensemble versucht sich an einer adäquaten theatralischen Umsetzung für die sich in freien Versen äußernde Erzählweise: eine vielschichtige ästhetische Partitur aus Klang, Bewegung, Sprache, Rhythmus, assoziativen Bildern, wechselnden Räumen und Atmosphären. Die Premiere bestreiten nur wenige Tage nach dem ersten Jahrestag des Todes von Beaumanoir die Ensemble-Mitglieder Michaela Conrad, Bettina Kaminski und Ivan Pancera.
Termine: 18., 23., 24., 31. märz, 20 Uhr www.freiesschauspiel.de
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 17
Winnie Geipert
Theater Willy Praml: Kirschgarten © TWP
>> Maifestspiele Schauspiel: Stefanie Reinsperger vom Berliner Ensemble, inzwischen auch im Tatort unterwegs, macht mit ihrem Auftritt in Thomas Bernhards
»Der Theatermacher« (Regie Oliver Reese) zu einem der TopEvents des Wiesbadener Festivals (16.). Ebenfalls vom BE kommen passend zum Tag der Arbeit (1.)
»Big Brecht« mit Tilo Nest und Constanze Becker und am 18. »It’s Britney, Bitch« mit Sina Martens in die Landeshauptstadt. Das Thalia Hamburg bringt Molières »Der Geizige« (18.). Das Burgtheater Wien zeigt Christian Krachts »Eurotrash« (30./31.). Thorsten Lensings grandioses »Verrückt nach Trost« (20./21.) war kürzlich am Mousonturm zu Gast.
>> Maifestspiele Tanz: Das Koreanische Nationalballett bringt mit der Neuinszenierung von Marius Pepitas »Le Corsaire« endlich auch mal wieder klassisches Ballett in die Region (12.) Angesagt sind – bis jetzt noch – die unter dem gemeinsamen Titel »geradeNOW« firmierenden Choreografien »Midnight Raga« von Marco Goecke und »Of Prophets and Puppets« von Martin Harriague. (27./28.). Ein Tanzdoppel bestreiten auch Starchoreograf Sidi Larbi Cherkaoui mit »Faun« und Fouad Boussouf mit »VIA« (20./21.). In Kooperation mit dem Mousonturm kommt Angélica Liddells »Liebestod« (23.). Wer Karten will, sollte sich sputen. www.staatstheater-wiesbaden.de
Okay, sprach Dionysos
Das Staatstheater Wiesbaden bringt uns euripides‘ »Bakchen« nah und näher
Nach oben steigt der gewellte Bühnenboden, hinten im nebligen Dunkel muss das KithaironGebirge liegen, eine Art antiker Brocken nahe Theben, auf dem sich keine Hexen, sondern die Anhängerinnen des Dionysos alias Bacchus tummeln, des für Wein, Rausch und Ekstase stehenden Sohnes des Zeus und der Semele. Euripides (484–406 v.u.Z.) hat sein letztes Werk nach dessen ausschließlich weiblichen Fans benannt und die preisgekrönte Aufführung im Jahre 405 schon nicht mehr erlebt. Einig ist sich die Kritik seither, dass die Tragödie als Mahnung zu verstehen ist, uneinig allerdings wovor.
Erzählt wird, wie der das Lustprinzip verkörpernde Dionysos den König von Theben, Pentheus, für seine Weigerung bestraft, ihn als Gott anzuerkennen, und von der eigenen Mutter Agave zerfleischen lässt. Dem grausamen Ende voraus geht die Verführung Frauen Thebens, die scharenweise Heim und Herd in Richtung Gebirge verlassen, und der vergebliche Versuch des Pentheus, dem Eindringling mit staatlicher Gewalt beizukommen.
Von Dionysos überredet, lässt sich Pentheus darauf ein, die Orgien auf dem Kithairon verkleidet aus einem Versteck zu beobachten.
Dort entdeckt und für ein wildes Tier gehalten, reißen ihn die Frauen, allen voran seine Mutter Agave, mit Zähnen und Klauen in Stücke.
Regisseur Sebastian Sommer serviert uns »Die Bakchen« als
ein Stilamalgam in der modernen Übersetzung Raoul Schrotts. Dabei scheut er sich nicht, eigene umgangssprachliche Akzente zu setzen, wenn er dem ZeusSohn ein langgezogenes Okay unterjubelt oder – albern und des Schlechten zu viel – Agave (Marie Luisa Kerkhoff) im schockhaften gewahr werden ihrer Tat, den Kopf des Getöteten mit »Penthi« und »Ja, wo treibst du dich denn rum« ansprechen lässt. Die Figur des Dionysos, der sich uns hornbehauptet im Reifrock offenbart, ist mit Sybille Weiser und ihrer gefährlich nah an der Kippe zu Popsofa-Rickys torkelnder Stimme nachgerade spektakulär besetzt. Tatsächlich spielt auch Euripides mehrfach auf dessen unmännliche Erscheinung an. Der attische Chor – und nicht nur der – tritt in kunterbunten Rüschen auf und veranstaltet, von live gespielten Rhythmen (Jan Brauer, Esmeralda Conde Ruiz) angetrieben, ein mitreißendes Sprachstakkato, während das enthemmte Treiben der Mänaden
schemenhaft und schwarzweiß auf Hintergrundvideos angedeutet wird. Ganz klassisch dagegen kommt der Bote (Felix Strüven) ins Spiel, der beim ersten Auftritt von den sexuellen Ausschweifungen wissen lässt und beim zweiten vom gruseligen Ende des Königs. Was sich ziemlich zieht, weil der Beitrag im Kontrast zum sonstigen Tempo der nur 90-minütigen Bühnenschau steht. Souverän und mit reichlich Witz gestaltet Matze Vogel seine Rolle als überforderter Herrscher Pentheus, Benjamin Krämer-Jenster und Noah Perktold fügen sich als Kadmos und Tiresias in Geschehen. Einen ganz besonderen Moment hebt sich die Inszenierung mit dem finalen Auftritt Marie Luisa Kerkhoffs auf, der uns mit großem Spiel die ganze Fallhöhe dieser Tragödie endlich spüren lässt. Mehr davon!°
Termine:
Winnie Geipert
3., 23. märz, jeweils 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
TheATeR 18 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de Frankfurter Autoren THEATER EINZIGARTIGINFRANKFURT: ImAnschlussanjedeVorstellunggibtes Brot&Wein Bachmannstr.2-4-60488FrankfurtamMain www.fat-web.de-KartenTelefon01714727809 März2023 Rummelboxer vonThomasKurze Fr17-20:00Uhr PREMIERE So19-18:00Uhr
Fotos: © Christine Tritschler
vOrgeFÜHrT
THEATERTAG
Fr 3. / Sa 4. März 2023 20:30 Uhr
Fr 24. / Sa 25. März 2023 20:30 Uhr
Ko-Produktion Ankunftshalle_T und Kellertheater: Willkommen von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Regie: Jan Dittgen & Katharina Rossi
So 5. / So 12. März 2023 18:00 Uhr · Gastspiel: Im weitesten Sinne – Berlin · Ein Berlin-Abend Gesang: Josephine Rösener · Klavier: Bernhard Zobel
Fr 10. / Sa 11. März 2023 20:30 Uhr
Fr 17. / Sa 18. März 2023 20:30 Uhr
Kellertheater-Produktion: Die bitteren Tränen der Petra von Kant von Rainer Werner Fassbinder
Regie: Daniela Vollhardt, Esther Garcia
So 19. März 2023 19:00 Uhr · Gastspiel:
Frankenstein – Oder der moderne Promotheus
Szenische Lesung mit Christian Klischat
PREMIERE Fr 31. März 2023 20:30 Uhr
Kellertheater-Produktion: Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt · Regie: Ute Rasim
Kellertheater Frankfurt
Mainstraße 2 · 60311 Frankfurt / Main
Kartenvorbestellung: Telefon 0 69 / 28 80 23 oder online unter www.kellertheater-frankfurt.de
PROGRAMM MÄRZ 2023
www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 19
FINE
Jetzt wird es eng! Einmal im Monat ist Theatertag: 10 Euro Einheitspreis und jedes Mal ein anderes Programm.
GERMAN DESIGN Foto: Andreas Malkmus
TICKETS T 069 427262649 volksbuehne.net VOL Anzeige Strandgut Theatertag 93x133 03 RZ.indd 1 09.02.23 13:45 © ETF
Stücke zur rechten Zeit
Kammerspiele Darmstadt: »Mario und der Zauberer« trifft »Drei Kameradinnen«
Mindestens eines haben Thomas Manns 1930 erschienene Novelle »Mario und der Zauberer« und Shida Bazyars Roman »Drei Kameradinnen« gemeinsam. Sie spielen in einem Klima der sozialen Ächtung des Fremden. In ersterer vergällt der italienische Faschismus dem deutschen Erzähler und seiner Familie den Sommerurlaub, letzterer schildert die Erfahrung von gesellschaftlicher Ausgrenzung als Lebenskonstante für Nicht-Weiße im Deutschland von heute.
im Antlitz des Bösen
Rund um das Bühnenpodest im früheren Parkhauskomplex ist alles auf Urlaub getrimmt. Sandstrand und Palmen aus Pappe, Liegen und Sonnenschirme in echt. Eine Drehorgel steht einsam im Raum, eine Leinwand spielt Horizont und Atmosphäre. Dann treten Vater (Béla Milan Uhrlau), Mutter (Edda Wiersch) und ihre beiden Kinder im Urlaubsoutfit der 20er ein und lassen die Beine baumeln. Letztere werden nebst weiteren kleinen Rollen von den Berliner Ernst-BuschStudentinnen Hannah Elischer und Mia Lehrnickel gespielt, die später vor allem als Puppenspielerinnen fungieren. Stefan Schuster, ebenfalls multifunktional unterwegs, geht seitlich, die Musikerin Marie-Christin Sommer hinter dem Musikgerät, das sich als Soundmaschine entpuppt, mit E-Gitarre in Position.
Mit einem »Unangenehm, atmosphärisch unangenehm« hebt eine Art szenische Lesung von »Mario und der Zauberer« an, wie einen Staffelstab reichen die Darsteller lautmalerisch Worte und Sätze weiter, die sich zu Episoden bündeln, durchsetzt mit pittoreskem Italiano und begleitet von einem musikalischem Crossover, das von der »Polka Italienne« über »Bello e impossibile« bis zu Ambient reicht. Wie im Kino kommt man sich vor, auch wenn Thomas Manns präzise Formulierungen früh das »tragische Reiseerlebnis« ankündigen, das dem Titel zugesellt ist: die mit fadenscheinigen Gründen erfolgende Ausgrenzung der deutschen Familie im Urlaubshotel, die Ressentiments gegen Fremde im nationalistisch
erwachenden Italien Mussolinis. »Warum reisten wir nicht einfach ab?« So wird immer wieder gefragt in dieser Novelle, »Warum gingen wir nicht einfach?« beim zentralen Auftritt des Zauberer Cipolla. Grandios zum Leben erweckt wird diese Figur durch eine rothaarige Puppe in schwarzem Umhang von den Berliner Puppenspiel-Studentinnen. Mit lebensgroßem Kopf, geröteten kantigen Wangenknochen, wirrem Blick und kantiger Gestik verwandelt die als Mussolini-HitlerMix kreierte gnomhafte Gestalt ausgesuchte Kandidaten des Publikums mit sprachlicher Suggestion und Hypnose in haltlose Werkzeuge seines Willens. Das ist derart faszinierend gemacht, dass zwischen dem Publikum in der Novelle und dem in den Kammerspielen kaum mehr ein Unterschied scheint, bis es zur Entladung kommt und die Schüsse des maßlos gedemütigten Kellners Mario den Tyrannen in ein elendes »Bündel Kleider und schiefer Knochen« verwandeln. Frappierend wie die von den Händen gelassene Puppe dieses Bild versinnbildlicht.
Die Inszenierung Brigitte Dethiers konzentriert sich allein auf die politische Dimension dieses unter dem Eindruck des aufziehenden Faschismus in Deutschland erschienenen Werkes, das nicht nur den vom Monarchisten zum Anhänger der Republik gewandelten Autor, sondern auch seine selbstkritische Einsicht offenbart, dass die Entzauberung des Faschismus kaum das Werk des Bürgertums sein kann. 70 großartige Minuten.
Termine:
Freundliche und andere rassisten
Kaum ein Jahr nach der Buchveröffentlichung haben es die »Drei Kameradinnen« von Shida Bazyar auf die Darmstädter Bühne geschafft. Nach »Identitti« von Mithu Sanyal ist es die zweite Vorlage aus einem der Identitätsdebatte zuzurechnenden Roman einer deutschen Schriftstellerin mit Migrationshintergrund binnen kurzer Zeit in diesem Haus. Sein befremdlicher Titel zitiert ein Werk von Erich Maria Remarque (»Drei Kameraden«, 1936) über drei zur verlorenen Generation gehörende Freunde und ihre Kriegstraumata.
Auch wenn die Generation der Freundinnen aus Bazyars für den deutschen Buchpreis 2021 nominiertem Werk kaum als »verlorene« gelten dürfte, weisen die Erfahrungen, Eindrücke und Gedanken der in Zuwanderermilieus aufgewachsenen Protagonistinnen über das Werden und Leben in einem Land, dessen Bewohnern der Rassismus eingeschrieben scheint, doch traumatische Züge auf. Wenn Deutsche tatsächlich Gutes etwa für Flüchtende tun, dann seien sie halt nur freundliche Rassisten, spottet die hier als Erzählerin fungierende Kasih (souverän von Süheyla Ünlü gespielt) recht dreist. Ohnehin stellt sie sich dem Publikum als eine auf die 30 zugehende Frau vor, die nicht damit dienen könne, die vielleicht erwartete »Ausgeburt der postmigrantischen Gesellschaft« zu sein. Gleichwohl bezieht die Uniabsolventin mit 1 in Soziologie nach zahllosen Bewerbungen Hartz IV. Kasihs Thema ist der lebensgeschichtliche Zusammenhalt mit
ihren Freundinnen: der streitlustigen angehenden Akademikerin Saya (Mariann Yar) und der stets Harmonie suchenden Büroleiterin Hani (Naffie Janha). Eine eher rumorende als verstörende Ebene der Inszenierung der Nachwuchsregisseurin Isabelle Redfern – im Buch ist das stärker präsent – nehmen die Reflexionen über die parallel laufenden NSU-Prozesse und das verzerrte mediale Echo auf einen fiktiven tödlichen Brandanschlag in einem Wohnhaus ein, auf den in Vor- und Rückblenden immer wieder angespielt wird, und der auch Inhalt einer Zeitungsmeldung ist, die als Handzettel auf den Zuschauersitzen ausliegt und Saya als Verdächtige nennt.
Überhaupt geht es thematisch und zeitlich in schnellen Szenenfolgen hin und her und vor und zurück: ein buntes, oft witziges und abwechslungsreiches Lebens-Patchwork eines starken und fast wider Willen emphatischen Frauentrio. Unterstützt werden die Drei von einem sich in ständigen Rollenwechsel übenden Quartett weiterer Darsteller. Jasmin-Nevin Varul, David Zico, Stefan Schuster und vor allem Béla Milan Uhrlau als Kasihs Freund Lukas tragen viel zu einem brisanten Abend bei, der freilich nicht groß nach Gründen fragt, sondern zeigt. Und das so gut, dass er jetzt zu den Bensheimer Wochen des Jungen Schauspiels geladen ist. Im Dunkel bleiben dem Schreiber die zu Beginn und am Schluss in Nebel getauchten drei Tierfiguren an einer Bushaltestelle.
Termine: 4. märz, 19.30 Uhr in Darmst. 25. märz, Bensheimer Parktheater www.staatstheater-darmstadt.de Winnie Geipert
TheATeR 20 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
»Mario und der Zauberer« © Nils Heck »Drei Kameradinnen« © Kamil Janus
2. märz, 19.30 Uhr; 12.
märz, 16 + 19 Uhr
MÄRZ 2023
11.Sa
immer nur einzeltäter
Die Landungsbrücken rollen die »Werwolfkommandos« wieder auf
Zur Premiere im November begaben sich hochrangige Bedienstete des Frankfurter Justizapparats zu einem informellen Stelldichein in die Landungsbrücken. Kein Wunder das: Ein Großteil des Textes der Inszenierung von »Werwolfkommandos. Rechter Terror vor Gericht« stammt von ihnen, den Richtern und Staatsanwälten der hier behandelten Verfahren selbst. Das federführend von Regisseurin Marie Schwesinger verfasste und konzipierte, bundesweit beachtete Stück hat einen starken dokumentarischen Charakter und ist Resultat vielmonatiger Recherchen mit Besuchen von Gerichtsprozessen um rechte Gewalt (die Ermordung Walter Lübckes, der rechtsextreme
Angriff auf Ahmed I., Bundeswehrsoldat Franco E.). Auf der Bühne stellt das mit Nicolai Gonther, Florian Mania, Anabel Möbius & Rosanna Ruo besetzte Darstellerquartett insbesondere die Sprache ins Zentrum der Aufführung und rückt mit Wiederholungen und mit chorischen Elementen die Grenzen der Rechtsprechung und -findung im Umgang mit rechtsradikaler Gewalt ins Licht. So vor allem die juristische Ausgrenzung einer kollektiven Verankerung der behandelten Taten und die Beschränkung der Anklagen auf Einzeltäterschaften. gt
Termine: 16., 17., 18., 19.märz, jeweils 20:00 Uhr www.landungsbruecken.org
Zum Auftakt Don giovanni
Die Volksbühne Frankfurt führt einen Theatertag ein
von Anne Weber
Das Schauspiel Frankfurt hat’s vorgemacht, jetzt legt auch die Volksbühne Frankfurt einen Theatertag auf. Einmal im Monat bietet das Haus im Großen Hirschgraben ein Repertoire-Stück zum Einheitspreis von 10 Euro. Den Anfang macht die Produktion »Don Giovanni à trois« mit Sabine Fischmann und Michael Quast nebst Markus Neumeyer am
Flügel. Die Premiere der Mozartoper quast‘scher Machart fand übrigens im Rahmen des Salzburger MotzArt-Festivals statt und begründete zugleich das inzwischen auf vier Stücke ausgeweitete à-troisFormat. »Der komplette Wahnsinn für zwei Stimmen und ein Klavier« verheißt die Bühne. Frechheit, Spielwitz und übersprudelnde Musikalität »ganz nah dran an Mozarts Genie«. Die Regie führt Sarah Groß. Für den Theatertag im April hat sich das Ensemble die Musikrevue »Licht aus, Messer raus« über »die schrecklich aktuellen 20er Jahre« herausgesucht. »Lieder und Texte zwischen Boom und Krise« besorgen Ingrid El Sigai, Ulrike Kinbach und Michael Quast, nebst Markus Neumeyer am Klavier.
www.volksbuehne.net
PREMIERE am 18. März
weitere Vorstellungen 23./24./31. März
von Duncan Macmillan / 04. FINSTERNIS von Davide Enia / 25. VOLKSFEINDIN nach Henrik Ibsen / 29. WER HAT MEINEN VATER UMGEBRACHT/DAS ENDE VON EDDY nach den Romanen von Édouard Louis
03.
Titania, Karten 069 71 91 30 20 www.freiesschauspiel.de
FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 21
EIN HELDINNENEPOS
© Christian Schuller
ANNETTE.
ATMEN
Theater Frankfurt Hanauer Landstraße 5 (Zoo-Passage) 60314 Frankfurt am Main www.internationales-theater.de
& INFOS: 02. / 03. 20:00 JULIUS CAESAR Directed by Varvara Pomoni & Michael Kinzer Shakespeare Frankfurt Theater auf Englisch 04.Sa 20:00 05.So 18:00 Non si paga! Non si paga! Regie: Ulla Seebode & Andrea Schulz Theater auf Italienisch 08.Mi 19:00 TROTZ Kultur Feministischer Kampftag im Internationalen
Musik & Tanz 09. / 10. 20:00 JULIUS CAESAR Shakespeare
auf Englisch
Internationales
TICKETS
Theater Gespräch, Lesung,
Frankfurt Theater
20:00 Flamenco
20:00 PARABEL
16. 17. / 18. 20:00 Les Belles-soeurs
Compagnie
Theater auf Französisch 19.So 19:00 Bis der Tod uns scheidet Până când moartea ne va despărți Theater auf Rumänisch 21.Di 20:00 Kleine Koalition mit Matthias Reuter & Benjamin Eisenberg Kabarett 22.Mi 20:00 Thanasis Vasilas Trio The World of Bouzouki KonzerT 24.Fr 20:00 Drums, Stories and Rock´n‘ Roll CURT CRESS - Drumtalk Talk & Music 25.Sa 20:00 26.So 18:00 Der Widerspenstigen Zähmung Regie: Hans-Peter Speicher Shakespeare Company Coelln Theater auf Englisch 30.Do 10:00 Matinee: JULIUS CAESAR Shakespeare Frankfurt Theater auf Englisch Premiere Premiere Premiere
sin fronteras presenta: Eva Luisa Flamenco 12.So
vom AUFSTAND der DINGE (ab 12 Jahren) Drei Affen Regie: Alberto García Sánchez Theater 15./
von Eric Assous
derdiedascalies
© Sarah Groß
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Wenn Kunst erlöst
Niki de Saint Phalle, in der Schirn bis zum 21. Mai
Das Berühmteste, was eine Protagonistin der Gegenwartskunst zur Darstellung von Weiblichen geschaffen hat, sind zweifellos die Nanas der Niki de Saint Phalle (*1930 in Neuilly-sur-Seine, † 2002 in San Diego). Die so scheinbar unbeschwert knallbunt-naiv voluminösen Damen feiern seit Jahrzehnten die völlige Losgelöstheit vom männlichen Blick, von der patriarchalen Zurichtung, von der Reduzierung auf das Objekthafte. Sie haben sich in den femininen Bildervorrat eingereiht wie die Venus von Willendorf oder auch die von Milo, doch die Schirn wäre nicht die Schirn, wenn sie nicht eine weitere Perspektive auf das bereits so bekannte und gefeierte Ouevre der Künstlerin öffnen würde. Und deswegen begrüßt die Zuschauer*innen der Ausstellung nicht eine sinnenfrohe Nana, sondern ein kleiner Film, der die junge und schöne Niki in einem Drehschalensessel zeigt, die sich dem Publikum mit festem Blick vorstellt, um gleich darauf im weißen Emma Peel Anzug auf ihr eigenes Kunstwerk zu schießen. Dazu knallt ein Thrillerfilm-Sound aus den Lautsprechern, später dann kathedraliger Orgelklang.
Die Tirs, Schießbilder, waren in den 1960er Jahren IHRE ganz spezielle künstlerische Form und ihr Beitrag zur Avantgarde. Zunächst als spontanes Spektakel im Pariser Hinterhof konzipiert, entwickelten sie sich zu inszenierten Ritualen, und mit ihnen als Visitenkarte verortet
Katharina Dohm, die die Ausstellung kuratiert hat, Niki de Saint Phalles künstlerische Heimat in der immanenten Gesellschaftskritik und im Aufruhr. Aber was heißt in diesem Fall Gesellschaftskritik, eigentlich meint es Sprengung von Denkräumen, Infragestellung jeglicher Hierarchien, Öffnung des abgeschotteten Kunstraumes in etwas Öffentliches, und vor allem: eine völlige Ablehnung weiblicher Rollenbilder. Mit den Akten der Zerstörung der eigenen Kunst – denn die Reliefs, auf die sie schießt, hat sie zuvor mühevoll aus zahlreichen Fragmenten wie Plastikspielzeug und -puppen zusammengebaut, mit Draht verbunden, mit Schichten aus weißem Gips und Kunststoff überzogen – stellt sie den Wert der Kunst infrage, und indem sie die Zuschauer*innen einlädt, es ihr gleichzutun, reißt sie die Wand nieder, die sie als Künstlerin vom Betrachter trennt. Auch Künstlerkollegen wie Jasper Johns und Robert Rauschenberg beteiligten sich an ihren Schieß-Performances. Der Zuschauer wird somit auch zum Autor eines Kunstwerks. Der Konstruktion folgt die Dekonstruktion folgt die Neu-Erschaffung.
In Barbie-Pink getauchte Wände, die ganz allmählich ins dunkle Violett schillern, plastikweiße Markierungen auf dem Boden: die Hallenästhetik der Schirn lässt die Schießbilder weniger düster und aggressiv wirken, doch die scheinbar harmlose Pop-Anmutung
fordert das genaue Hinsehen. Als lässiger Kommentar ist ihr »Schießanzug« ausgestellt, dann folgen Bilderreliefs, deren Elemente entweder wie aufgeplatzt aus Barockgoldrahmen herausragen oder mit bunten Farbklecksen und Fäden übersät sind (»Old Master – Séance Galerie«, 1961).
Den politischen Rahmen ihres damaligen Kunstschaffens bildeten der Algerienkrieg, die Schweinebucht, der Kalte Krieg, wie sie es in ihrem riesigen (Schieß-)Wandbild »King-Kong« von 1963 zusammenfasst: neben den Masken von Nikita Chruschtschow und John F. Kennedy sind Hochhäuser zu sehen, von Flugzeugen bedroht, eine Gebären-
de, ein Hochzeitspaar wie auf mexikanischen Totenbildern, Ranken verdorrter Rosen: die gesamte Komposition in morbides Puderweiß getaucht, mit Schmauchspuren versehen.
Die chronologisch aufgebaute Ausstellung wirft Schlaglichter auf alle künstlerischen Phasen von Niki de Saint Phalle, und das sind nicht wenige. Auf die Schießbilder folgen die Assemblagen mit objets trouvés, die Reliefbilder aus bunten glänzenden Mosaiksteinchen, die Collagen, die an Dadaismus denken lassen, und die verstörenden, gleichzeitig betörenden FrauenSkulpturen und Reliefs aus Fundobjekten und Plastikpuppen (»Die rosa Geburt«(1964), die riesige »Braut zu Pferd«(1997).
Nach den Nanas, dem bunten »Jubelfest der Frauen«, wie es die Künstlerin selbst betitelte und in der Schirn auch gebührend gefeiert wird, hat sie sich einem weniger gutgelaunten Frauenthema zugewandt, dem der »Verschlingenden Mütter«, hier vertreten durch zwei ausdrucksstarke und ironisch zugespitzte Skulpturen.
Skizzen und Modelle stellen ihre Arbeit am bunten – aber nicht nur spielerischen – toskanischen Tarotgarten vor, an dem sie bis zu seiner Eröffnung im Jahr 1998 über zwanzig Jahre gearbeitet hatte. Mit »Hon – En Kathedral« (Sie, eine Kathedrale) entwirft sie für das Moderna Museet in Stockholm ihre Interpretation des Gemäldes »Ursprung der Welt« von Gustave Courbet, das der Maler 1866 für einen Sammler malte. Es zeigt – ein unglaublicher Skandal – das unverhüllte weibliche Geschlecht einer liegenden, halb entblößten Frau aus einer intim na-
AuSSTeLLu NGeN 22 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle, Frankfurt 2023, Foto: Norbert Miguletz
Niki de Saint Phalle, Luzern, 1969 Kunsthaus Zürich Foto © Nachlass Leonardo Bezzola, Werk © 2023 Niki Charitable Art Foundation / Adagp, Paris
hen Perspektive. Genau einhundert Jahre später entsteht die 29 Meter lange »Hon«, eine durch die Vagina begehbare riesige pop-bunte architekturale Frauenskulptur, die Niki de Saint Phalle gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Jean Tinguely und Per Olof Ultvedt schuf. Im Innern befanden sich ein Vergnügungspark, eine Milchbar in einer Brust, eine mechanische Gebärmutter im Bauch, und ein Kino. Was war das nur für ein verstörendes, humorvolles, weibliche Rollen aufbrechendes, lebensbejahendes Bild!
Die politische Stellungnahme blieb eine feste Konstante in ihrem Werk. Die glitzernden, mit Spiegeln übersäten »Trilogie des Obélisques« und »Skull, Meditation Room« beziehen sich auf ihr Engagement für die
AIDS-Aufklärung. Sie bilden den Abschluss dieses intensiven Spaziergangs durch die leuchtende, bittere, bunte, kluge Welt der Niki de Saint Phalle, die ihr Kindheitstrauma des väterlichen Missbrauchs als Ausgangspunkt ihres künstlerischen Schaffens genommen hat und zum Schluss selbst zu Wort kommen soll: »Statt zur Terroristin zu werden, wurde ich eine Terroristin der Kunst. Ich habe die Kunst als meine Erlösung angenommen.«
Susanne Asal
Bis 21. mai: Di., So., 10–19 Uhr; mi.–Sa., 10–22 Uhr Umfangreiches Begleitprogramm, und zum ersten mal nach der corona Pandemie wieder eine Party: Schirn at Night am 18.märz. www.schirn.de
Oskar
Follow Hillary clinton
Ledermuseum: Zum Tsatsas-Abschied werden zwei Superdesignertaschen verlost
An der Tasche lag es nicht, dass Hillary Clinton 2016 nicht US-Präsidentin geworden ist. Davon können sich Besucher der TSATSAS-Ausstellung überzeugen, wo auch das COEN-Modell des Designerlabels zu sehen ist, mit dem die Kandidatin immer wieder gesichtet wurde. Wer das noble Teil entdeckt, hat schon die Hälfte der Aufgaben auf dem Weg zu seinem Besitz (!) gelöst: Es wird tatsächlich verlost! Doch neben dieser im Design minimalistisch gehaltenen Handtasche aus schwarzem Rinderleder gilt es auch, das außergewöhnliche Modell OLI-
VE in der gelaunchten Farbe azure zu finden – und zu gewinnen. Vom
1. März an bis zum Ausstellungsende am 26. März werden zum Besuch der Schau Teilnahmezettel verteilt und anschließend eingesammelt. Die Verlosung nehmen Esther und Dimitrios Tsatsas im Deutschen Ledermuseum vor. Der Gewinner, die Gewinnerin hat dann die Wahl.
Bis 26. märz: mi.–Fr., 10–17 Uhr; Sa., So., 11–18 Uhr; 2. Do. im monat 10–20 Uhr www.ledermuseum.de
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Mär
Zwintscher Welt ucht und Moderne 3
— 23 Jul 23
Stadt-Blicke. Eine subjektive Frankfurt-Kartographie 22. Oktober 2022 — 10. April 2023
Oskar Zwintscher, Selbstporträt, 1900. © Kunsthalle Bremen — Der Kunstverein in Bremen. Foto: Marcus Meyer
© DLM/L. Brichta
gefangen in sich selbst
Rosemarie Trockel im Museum für Moderne Kunst
Sind wir das, wenn wir den großen Raum im Museum für Moderne Kunst betreten? Zwischen den Mauern, die uns mit einem blaumaschigen Strickmuster an den Wänden umgeben? Leichte Wollfäden halten uns in einer vorgeblichen Weiblichkeit gefangen: »Prisoner
of Yourself«, von Rosemarie Trockel aus dem Jahr1998. So hebt die umfassende, von den Anfängen in den 70ern bis zur unmittelbaren Gegenwart (einige der Arbeiten sind eigens für die Ausstellung gefertigt) reichende Werkschau der vielseitigen Künstlerin an. Wenn eine Selbst-Befreiung da noch leicht erscheinen mag, so ist der Keramikanhänger von 2016 unter dem selben Titel schon nicht mehr so leicht zu entfernen: eine Kette, die uns fesselt und gefangen hält? Wie auch die an den Füßen aufgehängte Robbe aus Kupfer ein Ausdruck fürs Gefangensein scheinen mag mit blonden Haarkranz, der wohl an Andy Warhol erinnern soll. Und die überdimensionale Haarnadel an der Wand – Unterdrückung oder Waffe eingegrenzter Weiblichkeit?
Die Herdplatten hängen dysfunktional an der Wand, sind verschieden groß, und, ebenso wie die quadratmetergroßen gerahmten Strickbilder – Wollsiegel spricht für Qualität –, präsentieren so-längst
nicht mehr eine ausschließlich weibliche Domäne. Stricken, Gestricktes wird Kunst – auch in »Made in Western Germany«. Gleichgültig ist auch die Geschlechteridentität im Tanz der Seepferdchen – die Männchen tragen die befruchteten Eier aus und bringen sie zur Welt (Video). Das »Studio 45: Haus für Läuse« ist – wie kann es anders sein – eine dunkelblonde Perücke und spielt auf Andy Warhol an, der nie ohne Perücke den Club »Studio54« in NY besuchte. Trockel gibt den Läusen mit der Perücke einen Lebens- und Schutzraum –Prisoner? Die Stare, die im Schwarm zur Musik von Jimmy Hendrix fliegen, Titel »Napoli«: Sind sie ein Bild für die sogenannte »Schwarmintelligenz«? Wie Goethe und Affenporträts zusammenhängen können, dass Uhren unser Gefängnis der Zeitlichkeit ausdrücken, zeigt die Serie »Clockowner« – Masken mit recht unterschiedlich gelebten Männergesichtern – gelegentlich auch abnehmbar? Oder bleiben auch die wie wir alle Gefangene?
Blickt man in den Himmel
eine Neugier weckende Ausstellung der Kunststiftung DZ Bank
Was findet man dort? Der Barockmaler Guido Reni, derzeit im Städel zu bewundern, erblickt im Himmel das Göttliche in jeglicher Form, und so etwas Ähnliches könnten jetzt auch die Besucher*innen der Ausstellung »Himmel – die Entdeckung der Weltordnung« erleben, die die Kunststiftung DZ BANK ausgerichtet hat.
Genau 20 Künstler*innen kommen hier mit ihren Arbeiten zur Sichtung des Himmels zu Wort. Himmel und Weltraum als symbolbehafteter Assoziationsspielraum und als fas-
zinierendes Erkundungsobjekt der Wissenschaft, dazwischen schillern die Optionen der hier präsentierten Fotografie- und Installationskunst. Diese beiden Pole sind, wenn man so will, in den beiden voneinander entferntesten Ausstellungsräumen zu sehen: Das Rätsel-Wunderbare lässt sich herrlich plakativ in der einleitenden Arbeit des Argentiniers BKH Gutmann nachvollziehen (»The Wish«), der eine Gruppe von asiatischen Touristen dabei aufgenommen hat, wie sie auf eine Erscheinung am Himmel starren, die-
se abzulichten versuchen, ja, worauf, was ist es? Darüber lässt uns der Fotograf im Unklaren. In seiner Installation hat er weiße Farbtafeln in die jeweiligen Blickrichtungen der Touristen jenseits der Aufnahme montiert, und sie sind, was sie sind: pure Projektionsfläche. Rosa Barba aus Italien macht da etwas ganz anderes: »Send me Sky, Henrietta« ist eine wunderbare sechsminütige Filmskulptur, die der Astronomin Henrietta Swan Leavitt (1868–1921) gewidmet ist. Gemeinsam mit weiteren Pio-
Dass Küchengeräte wie eine Waffe wirken können zeigt die letzte Abteilung: eine überdimensioniert und metallisch glänzende Küchenreibe mit gewaltigen Zacken – aus Keramik zwar, aber durch ihre Größe gefährlich wirkend. »Grater 2« (ein Kratzgerät?) und Zum schwarzen Ferkel« heißen die zur Waffe verwandelten Haushaltsgeräte: Ausweg aus dem »Gefangen in sich selbst«, dem – »Prisoner of Yourself«? Reingehen ins MMK und für sich selbst überprüfen, lohnt sich jedenfalls. Genau wie eine Stippvisite zum Klaus-Mann-Platz. Wo der ist? Mitten in der Stadt, unmittelbar vor dem EldoradoKino, erinnert Trockels mahnender »Frankfurter Engel« seit 1994 an die Homosexuellenverfolgung in Deutschland.
Bis 18. Juni:
Katrin Swoboda
Di.–So., 11–18 Uhr; mi., 11–19 Uhr www.mmk.art
nier- Forscherinnen am Harvard College Observatory wertete sie Fotoplatten mit teleskopischen Aufnahmen aus und entdeckte dabei die periodisch pulsierende Leuchtkraft von Sternen. Rosa Barba verewigt diese Frauen-Arbeit in einer filmischen Verknüpfung der wissenschaftlichen Fotos mit den Aufnahmen der an diesem Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen aus dem Jahr 1912. Den Projektor dazu hat sie selbst gebaut, er ist Teil der Inszenierung. Eine Mischung aus »Hidden Figures« und »Unruh«, wenn man im Film-Bild bleiben will. Johannes Brus dagegen holte ganz einfach sein Geschirr aus dem Küchenschrank und montierte es in einer Fotoserie zu saturn-haften Kompositionen, wunderbar verfremdet, durch die Atmosphäre schwebend, Bewegung und Zeit erzeugend, und obendrein ein Kommentar zu der Wahrhaftigkeit von fotografisch erzeugten Bildern. Wie Himmelsboten tatsächlich aussehen? Meteoriten aus der Sammlung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung liefern – in einer Vitrine platziert – einen beredten Kommentar.
Susanne Asal
Bis zum 20.5.: Di. bis Sa., 11–19 Uhr https://kunststiftungdzbank.de
AuSSTeLLu NGeN 24 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
Foto: © Axel Schneider
BKH Gutmann, The Wish, 1991/2012 (Detail) © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Neue Ausstellungen im märz
instituto cervantes
Der engen Verbindung zwischen dem faschistischen Spanien unter Franco und dem Nazi-Regime geht das Instituto Cervantes in einem vielfältigen Kulturprogramm nach. In der Ausstellung »Rotspanier« beleuchtet es das Schicksal von etwa 100.000 Republikanern, die auf der Flucht in deutschen und französischen Konzentrations- und Arbeitslagern verschwanden. Zum ersten Mal wird diese vergessene Geschichte erzählt. Die Ausstellung in den Institutsräumen in der Staufenstraße in Frankfurt läuft bis zum 29.4., eine weitere wird im Juni folgen. Sehr interessante Begleitveranstaltungen, Lesungen, z.B. von Carlos Collado Seidel am 22.3. über die Verbrüderung von Franco und Hitler.
Bis 29.4.: mo.–Do., 9–18 Uhr; Fr.–Sa., 9-15 Uhr https://frankfurt.cervantes.es
Basis e.v.
Die Produktions-und Ausstellungsplattform basis e.V. hat bis zum 30.4. die Israelin Ella Littwitz zu Gast. Sie beschäftigt sich in ihren Installationen und Objekten mit einem existenziellen Thema ihrer Heimat: Welche politischen und kulturellen Implikationen haben Grenzen? Mythen, religiöse Überzeugungen, politische Interessen sind der Stoff, aus dem sie gemacht sind, und verweisen in eine scheinbare Unverrückbarkeit. Ella Littwitz transformiert diese Grenzmarkierungen und verortet sie neu. »Red Mercury«, bis zum 30.4., Führungen samstags und mittwochs zu verschiedenen Terminen. Gutleutstr.
8-12.
Bis 30.4.: Di.–Fr., 14–19 Uhr; Sa., So., 12–18 Uhr www.basis-frankfurt.de
wabe[]ost
Caroline Creutzburg
15. – 19. 3 . 2023
03.03.–23.07.2023
MuSeuM WI eSBADeN
Weltflucht und Moderne – Oskar Zwintscher in der Kunst um 1900 www.museum-wiesbaden.de
08.03.–10.09.2023
LI eBI eGhAuS
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Maschinenraum der Götter – Wie unsere Zukunft erfunden wurde www.liebieghaus.de
19.03.–13.08.2023
MuSeuM SINCLAIR-hAuS
Wolken. Von Gerhard Richter bis zur Cloud www.museum-sinclair-haus.de
23.03.–25.06.2023
KLINGSPOR MuSeuM
Fernweh
www.klingspormuseum.de
24.03.–30.04.2023
DAM
Bauwelt-Preis. Das erste haus www.dam-online.de
29.03.–12.11.2023
DFF – DeuTSCheS FILMISTITuT & FILMMuSeuM
Weimar weiblich. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918–1933)
www.dff.film
30.03.–11.03.2023
FRANKFuRTeR KuNSTVeReIN
And This is us 2023 – Junge Kunst aus Frankfurt www.fkv.de
31.03.–27.08.2023
MuSeuM GI eRSCh
Spontan & Konstruktiv – ernst Weil (1919–1981)
www.mggu.de
AuSSTeLLu NGeN www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 25
EINBLICK
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Museum Sinclair-Haus: Ian Fisher, Atmosphere No. 148 (Waterfall), 2022, Öl auf Leinwand © Ian Fisher, courtesy Gallery Elle
geraubt!
Zur Ausstellung »Die Sammlung von Maximilian von Goldschmidt-Rothschild« im Museum für Angewandte Kunst
Julius Harry Böhler war Geschäftsführer der Kunsthandlung des gleichnamigen Aktionshauses in München. Gemeinsam mit Ferdinand Knapp wurde er im Sommer 1938 beauftragt, eine KunstSammlung zu schätzen. Die Sammlung gehörte dem Freiherrn Maximilian von
Goldschmidt-Rothschild, Mitglied der berühmten Frankfurter Bankiersdynastie, der zusammen mit seiner Familie im Palais an der Bockenheimer Landstraße 10 in unmittelbarer der Nähe zur Alten Oper lebte. Er besaß die damals vermutlich kostbarste und umfangreichste Kunstsammlung
eines Privatsammlers in Deutschland überhaupt. Böhler schildert in überschwänglichsten Farben die Objekte, die sein Käuferherz vermutlich beben ließen, und ein Jude zu diesen Zeiten, egal, ob von Kaiser Wilhelm II. 1907 als einzige Person jüdischer Herkunft zum Freiherrn geadelt, österreichischungarischer Generalkonsul, assimiliert, Stifter, Mäzen und Unterstützer unzähliger Kultureinrichtungen, was galt der in der Dämmerung der Reichsprogramnacht schon? All das würde ihn vor dem überbordenden Judenhass nicht schützen. Diesen Schatz wollte Böhler, so belegt es die Ausstellung, unbedingt haben. Er bekam ihn nicht. Er ging in den Besitz der Stadt Frankfurt über. Wie das geschah, erzählt in aufwühlenden Bildern die neue Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst. Als erstes Museum überhaupt rekonstruiert es die Biografie des berühmten Frankfurter Philanthropen und Mäzen, der nicht nur seiner gesamten Kunstsammlung beraubt, sondern dessen Wohnsitz als Museum für Kunsthandwerk II. deklariert wurde. Lediglich ein paar schäbige Kammern durfte der 95 Jahre alte Goldschmidt-Rothschild in seinem eigenen Palais gegen eine fürstliche Miete weiter bewohnen.
Altstadt in 64 Teilen
Bevor »Alles verschwindet!« zeigt das hMF das Treuner-Modell
Gut, dass es neben der analogen jetzt auch eine digitale Parallelwelt gibt. Carl Reiffensteins großartige Sammlung von Ansichten und Gebäudeporträts des alten Frankfurt vor 150 Jahren wird zusammen mit seinen umfangreichen Notizen und Beschreibungen weiter zu besuchen sein, wenn die ihr gewidmete Ausstellung »Alles verschwindet!« im Frankfurter Stadtmuseum am 12. März schließt. Ein Highlight haben die Museumsmacher aber noch in petto: Am 8. März zeigt und
bespricht die Kuratorin der Schau, Nina Gorgus das in jahrzehntelanger Arbeit (1925–1961) erstellte Altstadt-Modell der Frankfurter Brüder Hermann und Robert Treuner mit sämtlichen Gebäuden, Wohnhäusern und Sakralbauten der alten Innenstadt. Nach der vollständigen Zerstörung der Altstadt 1944 gilt das Modell selbst längst als historisches Dokument.
Termin: 8. märz, 16 Uhr historisches-museum-frankfurt.de
Das Museum spiegelt mit dieser Ausstellung folglich seine eigene Geschichte und die des Städel und des Liebieghauses gleich dazu, denn der damalige stramm nationalsozialistische Oberbürgermeister Friedrich Krebs kaufte nach der Pogromnacht 1938 dem verzweifelten Goldschmidt-Rothschild die Sammlung für einen lächerlich niedrigen Schätzwert von 2.552.030 Reichsmark komplett ab und überwies die Summe auf ein Sperrkonto, auf das die Familie keinen Zugriff hatte. Das Städel erhielt 71 Gemälde, darunter einen Rembrandt, das Liebieghaus bekam 85 Kleinplastiken, und 1350 Objekte behielt das neue Museum für Kunsthandwerk im enteigneten Palais Rothschild, in dem auch weitere geraubte Objekte von Frankfurter Jüdinnen und Juden ausgestellt wurden. Die Geschichte ist damit – man ahnt es schon – noch längst nicht auserzählt. Denn Stadt sowie Museumsdirektoren wehrten sich nach Kriegsende heftigst gegen die Rückgabe der Kunstsammlung, und erst 1949 wurde mit den Erben von Maximilian Goldschmidt-Rothschild eine Vergleichsvereinbarung abgeschlossen, die die Kunstwerke über den Kunsthandel in New York verkau-
fen ließen. Im Besitz des heutigen Museums für Angewandte Kunst befinden sich 68 eindeutig identifizierte Objekte, nur in 18 Fällen ist jedoch ein rechtmäßiger Erwerb in der Nachkriegszeit belegt; der Dialog mit den Erben besteht fort. So persönlich wie möglich ist nun der Ausstellungsrundgang konzipiert, der all diese aus Museen und Privatsammlungen zusammen gesuchten Schätze präsentiert. Arkadienhaft sollte die Stimmung zu Beginn sein, so die Kuratorin und Provenienzforscherin Katharina Weiler, ruhig, prachtvoll, würdig. Ein Foto aus dem Rothschildpark, eine kostbare Tapisserie, die Orpheus im Garten darstellt, die Eulenplastik, die als Exlibris fungiert hat, Fotos der Familie im Park vor der Gartenfassade des Palais auf Wandgröße gezogen, der kostbare Schreibtisch: es ist die Rekonstruktion eines emsigen, besonders der Kulturförderung gewidmeten Lebens. In den anschließenden Räumen erlebt man den fotografisch dokumentierten Zerfall und die Inbesitznahme: die akribische Katalogisierung der Kunstobjekte durch die Stadt, die Zerstörung der persönlichen Atmosphäre des nun zum Museum dekorierten Palais. In sanft erleuchteten Vitrinen sind all die exquisiten Kostbarkeiten zusammengestellt, die sich im Familienbesitz befanden, hauptsächlich barocke Kunstschätze, wie es dem Geschmack der Familie entsprach, Majoliken, Porzellanfigurinen und -szenen, silbern ziselierte Trinkgefäße in Tiergestalt, bemalte Glashumpen, Louis XV. Möbel, kunstvolle Schnupftabakdosen aus Porzellan und Silber, und als ältestes Exponat ein reich verziertes Reliquienkästchen aus Limoges aus dem 13. Jahrhundert. Eine ganz besondere Wirkung entfalten die an Wände aufgespannten Teppiche, die nach Kriegsende durch eine Vergleichsvereinbarung im Besitz der Stadt Frankfurt verblieben und später amerikanische Offizierswohnungen und die Dienstwohnung des kommissarischen Oberbürgermeisters Kurt Blaum schmückten.
Man möchte eigentlich nicht fragen, wie sich die neuen »Besitzer« dieser Schätze gefühlt hatten. Im Recht, vermutlich. Auch das ist Teil der Nachkriegsgeschichte, und wie erhellend und aufklärend, dass sich das Museum für Angewandte Kunst in die Akte der Sichtbarmachung dieses unfassbaren Unrechts einreiht!
Bis 4. Juni:
Susanne Asal
Di., Fr.–So., 10–18 Uhr; mi., 10–20 Uhr www.museumangewandtekunst.de
AuSSTeLLu NGeN 26 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
© Günzel Rademacher/MAK
Foto: Uwe Dettmar
Nur ein kleiner, aber folgenreicher, falscher Schritt
herbert Clyde Lewis‘ endlich wiederentdeckter Roman »Gentleman über Bord«
Von der Komik zur Tragik ist der Weg oft kurz. Und zuweilen ist es dann auch nicht mehr weit zur Tragödie. »Als Harry Preston Standish kopfüber in den Ozean fiel, ging am östlichen Horizont gerade die Sonne auf.« So fängt er an, der erste Roman von Herbert Clyde Lewis.
Der Autor wurde als Sohn jüdischrussischer Einwanderer 1909 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Er war Sportreporter, Korrespondent in Shanghai und schrieb Drehbücher für Hollywood. Sein Debut »Gentleman über Bord« entstand bereits 1937. Es wurde seinerzeit, mit Jandl gesagt »werch ein Illtum«, als »zu leicht« befunden und kaum wahrgenommen. Erst 2009 wurde das Buch in dem Blog »Neglected Books« wieder entdeckt und jetzt von Klaus Bonn glänzend ins Deutsche übersetzt und von Jochen Schimmang in seinem Nachwort gebührend gewürdigt .
Henry Preston Standish, 35 Jahre alt, ein erfolgreicher New Yorker Börsenmakler, ist eigentlich glücklich verheiratet. Er hat zwei kleine Kinder, die er liebt und doch hat er plötzlich das Gefühl, er müsse sich eine Auszeit nehmen. »Burnout«
nennt man es heute. Seine vernünftige Frau unterstützt ihn dabei und so bucht er auf dem Frachtschiff Arabella eine dreiwöchige Fahrt von Hawaii nach Panama. Außer ihm sind noch acht Passagiere an Bord. Eine nette Mrs. Benson mit ihren vier kleinen Kindern. Mr. und Mrs. Brown, eher unsympathische Missionare und Nat Adams, ein 73-jähriger Farmer. Am 13. Tag seiner Reise steht Standish schon um fünf Uhr auf und geht an die Reling, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Und, danach ist alles anders, er macht einen falschen Schritt, rutscht auf einem Ölfleck aus und fällt »plötzlich, von einem Moment auf den anderen aus der Welt«, nämlich in den Pazifik. Das Meer ist spiegelglatt, angenehm warm, er ist ein guter Schwimmer, man wird ihn auf dem kleinen Frachter sehr bald vermissen, umdrehen, um ihn zu suchen und zu retten. Er entledigt sich seiner Kleider, legt sich auf den Rücken und lässt sein bisheriges Leben an sich vorüberziehen. Er liebte seine Familie, im Großen und Ganzen auch seinen Beruf und seine
Kollegen. Warum nur hatte er plötzlich das Empfinden: »Du musst fort von hier, du musst fort.« Er musste sogar lachen, als er sich überlegte, wie die Kollegen staunen würden, wenn er ihnen von seinem Missgeschick und seinem heldenhaften Überleben erzählen würde. Er empfindet jetzt aber mehr Scham als Angst. »Männer vom Schlage Henry Preston Standishs stürzten nicht einfach so vom Schiff mitten in den Ozean. So etwas machte man schlichtweg nicht.« Doch leider gibt es im Leben manchmal unglückliche Umstände, kleine Zufälle, die entscheidend sein können. Das Schiff tuckert weiter durch die ruhige See. Man bemerkt nicht, dass einer der Passagiere fehlt. Der einzige, der ihm so früh begegnet war, ist der Koch. Und auch der ist »mit seiner Aufgabe, die Speisen des Tages vor zu bereiten« schon genug beschäftigt, zudem eine solche Schlafmütze, dass er
ihn nicht vermisst. Nat, der Farmer, der inzwischen zu Standish eine Art Freundschaft entwickelt hatte, hätte nie gewagt, an seine Kabinentür zu klopfen, um nach ihm zu suchen. Die nette Mrs. Branson ist völlig mit ihren kleinen Kindern beschäftigt und der Missionar mochte den Geschäftsmann sowieso nicht besonders, sodass er sogar behauptete, er habe ihn gerade noch in der Bibliothek gesehen. Das heißt: alle verhalten sich völlig normal, irgendwie gleichgültig. Während Standishs Zustand im Wasser zwischen »Hoffnung, Panik, Wut, Verzweiflung, Euphorie und schließlich Ergebenheit in sein Schicksal« wechselt, sucht man auf dem Schiff, als man wirklich realisiert hat, dass er weg ist, nach einer Erklärung: Einer, der so viel mit Geld zu tun hat, kann auch eine Menge verlieren. Das könnte ihn dazu gezwungen haben, »Selbstmord zu begehen«. Durchaus ironisch, zuweilen auch sarkastisch, beschreibt Lewis das Geschehen. Aber (fast) mit großer Sympathie für seine Figuren. Das kleine Schiff wird zu einem (Sinn-)Bild der gesellschaftlichen Situation.
Geschickt hat er, in den Kapiteln abwechselnd, Standishs Situation im Wasser, dann das Verhalten der Passagiere, die Missverständnisse, das Desinteresse gegenüber gestellt, und so immer weiter die Spannung gesteigert.
Nach dreizehn Stunden gibt der Kapitän, wütend über die Situation und über sich selbst, endlich den Befehl zur Umkehr. Es bedeutet für ihn einen erheblichen Verlust an Zeit und damit auch an Geld. Und die Frage wird sein: kommt er rechtzeitig?
Sigrid Lüdke-Haertel
lesungen
ANDreAS DOrAU/SveN regeNer Die Frau mit dem Arm - Leseshow Mousonturm, 15.3.2023, 20 Uhr www.mousonturm.de
ANNA Kim Geschichte eines Kindes Literaturhaus, 28.3.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
ANNABelle HirScH
Die Dinge. Eine Geschichte der Frauen in 100 Objekten Literaturhaus Villa Clementine, 9.3.2023, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
ANNe HArTmANN UND reiNHArD mÜller (HrSg.)
Tribunale als Trauma. Die deutsche Sektion des Sowjetischen Schriftstellerverbands Deutsche Nationalbibliothek, 30.3.2023, 19 Uhr www.dnb.de
ANNeTTe PeHNT
Die schmutzige Frau Literaturhaus, 21.3.2023, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de
BerNArDiN e evAriSTO Mr. Loverman Literaturhaus, 13.3.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
BriTTA BOerDNer Es geht um eine Frau Denkbar, 9.3.2023, 19 Uhr www.denkbar-ffm.de
cArOliN cAllieS teilchenzoo Mousonturm, 29.3.2023, 19.30 Uhr www.hlfm.de
DANielA DrÖScH er Lügen über meine Mutter Literaturhaus, 7.3.2023, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de
DArmSTÄDTer KrimiTAge
Mit Ivar Leon Menger & Sven Stricker, Sybille Ruge & Seraina Kobler, Martin Maurer & Henrik Siebold, Susanne Hanika & Tatjana Kruse, Claudia Rossbacher & Elisabeth Herrmann Knabenschule, 27.-31.3.2023, 20 Uhr www.darmstaedter-krimitage.de
griT KrÜger Tunnel
Mousonturm, 23.3.2023, 19.30 Uhr www.hlfm.de
JeNS BAUmeiSTer
Wie der Wein Karl Marx zum Kommunisten machte Buchvorstellung mit Weinprobe Club Voltaire, 9.3.2023, 19 Uhr www.club-voltaire.de
J Uri ANDrUcHOWYTScH
Radio Nacht
Literaturhaus Villa Clementine, 30.3.2023, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
KAriNA SAiNZ BOrgO
Das dritte Land
Literaturhaus, 6.3.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
mATTHiAS Zimmer
Der tote Bundestagsabgeordnete
Romanfabrik, 14.3.2023, 20 Uhr www.romanfabrik.de
S. KATHAriNA eiSmANN & JUliA
mANTel
Salonriss - am Vorabend zum Internationalen Frauentag
Romanfabrik, 7.3.2023, 20 Uhr www.romanfabrik.de
ScHÖNe AUSSicHTeN - DAS FrANKFUrTer
Mit Alina Bronsky, Alf Mentzer und Miryam Schellbach Literaturhaus, 14.3.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
LITeRATu R www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 27
Herbert clyde lewis: »gentleman über Bord«. roman. Übersetzt von Klaus Bonn. mit einem Nachwort von Jochen Schimmang. mare verlag, Hamburg 2023, 176 S., 28 €
Von allen Auszeichnungen, die er je erhielt, war die als »Special Friend of the Diné«, die Tony Hillerman 1987 vom Navajo Tribal Council erhielt, die wichtigste. Er hatte bis dahin sieben Romane geschrieben – Kriminalromane, genauer gesagt –, alle im NavajoReservat in der »Four Corners«-Region von Arizona, Utah, Colorado und New Mexico angesiedelt und mit indianischen Polizisten in der Hauptrolle: Lieutenant
Joe Leaphorn und Officer
Jim Chee ermitteln für die Navajo-Polizei. Die Traditionen und Bräuche des indigenen Volkes, das sich selbst Diné nennt und mit rund 332.000 Stammesangehörigen das zweitgrößte der indianischen Völker in den Vereinigten Staaten ist, bilden in diesen Büchern »nicht nur Kulisse, sondern sind von zentraler Bedeutung bei der erzählerischen Gestaltung der Fälle und ihrer Auflösung«, bringt es der Kritiker Joachim Feldmann auf den Punkt.
Kultur im Spiegel
Werden aufgelegt: Die Navajo-Police-Romane von Tony hillerman
18 Fälle für die Navajo-Police wurden es zwischen 1970 und 2006. Es ist eine der großen Serien der Kriminalliteratur, und die gute Nachricht ist: Die Bücher werden jetzt im Zürcher Unionsverlag neu aufgelegt und wieder zugänglich gemacht. Zwei der Bände sind bereits erschienen: »Tanzplatz der Toten« (Dance Hall of the Dead, 1973, auch einst als »Schüsse aus der Steinzeit« auf dem Markt) und »Blinde Augen« (Listening Woman, 1978). Weitere folgen in monatlichem Abstand.
1970, als der erste dieser NavajoKriminalromane erschien, war es natürlich eine andere Welt. Heute würde ein solcher Roman, von einem Weißen geschrieben, automatisch unter den Generalverdacht der kulturellen Aneignung gestellt, wäre Shitstorm oder gar Einstampfen wahrscheinlich. Umso verdienstvoller, dass ausgerechnet der Unionsverlag nun den Autor Tony Hillerman unter seine Fittiche nimmt, ist dieser tatsächlich allen Literaturen der Welt gewidmete Verlag des Kulturchauvinismus gewiss gänzlich unverdächtig.
Der Blick auf Tony Hillerman zeigt zudem, dass Pauschalurteile wenig taugen, dass näheres Hinschauen lohnt. So, wie uns Daniel Defoes im Jahr 1719, also vor 300 Jahren erschienener Diskurs zwischen dem gestrandeten »weißen« Robinson und dem »wilden« Freitag immer noch Spiegel ist, so unsinnig wäre es zum Beispiel, die 29 australi-
schen Romane mit dem Halbblut Napoleon »Bony« Bonaparte zu verdammen. Der Engländer Arthur W. Upfield war mit seinen zwischen 1928 und 1966 erschienenen Romanen mit dem Buschpolizisten Bony, halb Europäer, halb Aborigine, ein Vorbild für Tony Hillerman.
Der – ja, ein weißer Amerikaner –wuchs bettelarm im hintersten Oklahoma auf, die nächste Schule ein indianisches Mädchen-Internat. Er dann dort einer der wenigen Jungs. »Growing up Indian«, nannte Hillerman seine Kindheit, »wir hatten kein ›Wir‹ und ›Die‹« (»We did not have an ›us and them‹«).
Aus dem Zweiten Weltkrieg kam er mit dem »Bronze« und dem »Silver Star« und einem »Purple Heart« zurück, wurde Journalist, war auch Polizeireporter. Und dann begann er über die Welt, die er kannte, zu schreiben. »Land mit Raum und Zeit genug« nennen die Diné das ihnen von den Weißen zugewiesene Reservat, so groß wie die Schweiz oder die Niederlande, hauptsächlich Wüste, mittendrin die Tafelberge der Hopis. Und noch ikonischer: das Monument Valley, wo der beste Aussichtspunkt nach einem Filmregisseur benannt ist, der dort neun Western drehte: John Ford Point.
In diese in tausenden Filmen bereits durchdeklinierte Landschaft also setzt Tony Hillerman seine Romane. Und er macht daraus etwas, was nur die allerwenigsten Western wirklich unternahmen: nämlich
einen Dialog der Kulturen. Sein Blick ist der eines Weißen, der die Roten kennt, fast selbst einer ist. Seine Hauptfigur Joe Leaphorn ist ein Roter, der die Weißen kennt, aber nie einer werden könnte, selbst wenn er es wollte. Hillermans Urbild für den Indianer-Cop Joe Leaphorn war ein alter Sheriff in Hutchinson County, Texas, den er bei seinem ersten Job als Polizeireporter kennenlernte, »einen feinen Kerl, der eine ganz eigene Art hatte, über Dinge nachzudenken«, so Hillerman selbst. Leaphorn wurde für ihn auch »zu einer Art Spiegelung von mir, er gehört meiner Generation an und teilt viele meiner Einstellungen«. Ein Weißer also blickt auf einen Navajo, der auf Weiße blickt, auf deren und seine eigene Kultur. Je mehr Hillerman von und mit Joe Leaphorn erzählte, desto mehr stieß er aber auch an Grenzen.
Hillerman dazu selbst: »Ich merkte, dass Joe mich in mancher Hinsicht einschränkte. Er war schon in fortgeschrittenem Alter, eher intellektuell und gebildet. Die Kultur der Weißen war ihm vertraut. Nicht, dass er sie besonders schätzte, aber nichts daran schien ihn mehr zu überraschen, er begegnete ihr nicht mehr mit Neugier. – Ich brauchte also einen jungen Ermittler, der schärfer und neugieriger auf die Kultur der Weißen reagieren und das Thema Assimilation neu ausleuchten konnte. Also schuf ich die Figur des Jim Chee, auch er ein Navajo, aber jünger, weniger assi-
LITeRATu R 28 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
Kolumne: Alf mayers Blutige ernte
© Estate of Tony Hillerman
Tiefer und tiefer
Ein außergewöhnlicher Ort, das griechische Restaurant Omikron in der Schlossstraße, für eine außergewöhnlich Darbietung, »Zarah und die Geister«. Der Frankfurter Autor Bert Bresgen hat einen Abend über die Sänerin Zarah Leander textlich und dramaturgisch konzipiert, der die vor 100 Jahren im lettischen Riga beginnende Geschichte eines 16-jährigen Mädchens aus der schwedischen Provinz vermittelt, das mit seiner tiefen Stimme zum bestbezahlten Star des Dritten Reiches werden sollte. Allerdings nie zu dessen Vasallin. »Sie sang tief und tiefer, aber sie sank nicht tiefer«, unterstreicht die Kammeroper in ihrer Ankündigung, dass Zarah Leander es anders als Herbert von Karajan und Marika Röck nie auf die Gottesbegnadetenliste des HitlerPropagandisten Joseph Goebbels schaffte. Im deutschen Fernsehen der 50er hatte Leander dann ihr großes wodkagetränktes Comeback. »Sie spielte und sang einfach weiter und weiter bis zum Ende aller Butterfahrten«. Die Opern-Diva Birgit Nilsson sang auf ihrer Beerdigung, Regisseure wie Douglas Sirk, Federico Fellini, Rainer Werner Fassbinder und Quentin Tarantino ließen sich von ihr inspirieren.
Die Kammeroper Frankfurt verspricht eine doch sehr andere Sicht auf Zarah als die aus Shows, Dokus und Tuntenbällen gängige und verbindet dies mit vielen melodramatischen und wunderbar ironischen Liedern der Künstlerin. Vorgetragen werden diese von der kongenialen und für ihre tiefe Stimme wohlbekannte Kammeroper-Sängerin und -Darstellerin Dzuna Kalnina, die in Riga geboren und aufgewachsen ist. An ihrer Seite sehen wir Philipp Hunscha als Sprecher, Tobias Rüger am Saxophon und den Komponisten und Pianisten Stanislav Rosenberg.
Termine Omikron Schlosstraße 94: 28. Februar, 2., 7.–9., 13.–15. märz, jeweils 20 Uhr www.kammeroper-frankfurt.de
Apokalypse in Wiesbaden
Die Wiesbadener Maifestspiele (30.4.-30.5.23) werfen mit viel Wirbel und, wie es Intendant Uwe Eric Laufenberg benennt, »einer Art Moralhysterie« wegen der Auftritte von Anna Netrebko und abgesagter Ensembles vonseiten der Ukraine, ihre Schatten voraus. Die Festspiele sollen, so das Credo, »weltweit politischen Gefangenen gewidmet sein«. Die Janácek-Oper »Aus einem Totenhaus« (nach Dostojewski) oder »Nabucco« als Freiheitsoper von Verdi sollen die Umrahmung sein. Und: der trotzige Laufenberg wäre nicht er selbst, hätte er nicht noch eine Provokation in der Hinterhand und lud die russische Punk-Gruppe Pussy Riot ein, einst selbst politische Gefangene des diktatorischen Regimes. Just während des Schreibens dieser Zeilen haben die Damen ihre Teilnahme am Festival abgesagt. Wir werden in der kommenden Ausgabe unseres Magazins berichten, wie die Planungen weiter verlaufen. An Peinlichkeiten hat es im Vorfeld – leider – nicht gefehlt.
Freuen dürfen wir uns allerdings zunächst über die Uraufführung eines neuen Auftragswerks des Staatstheaters für den deutschdänischen, hoch gehandelten Komponisten Søren Nils Eichberg. Der in Wiesbaden 2017 bereits mit »Schönerland« Furore machte und nun mit seiner neuen Oper »Oryx and Crake« für großen Premieren-Jubel sorgte. Trotz des düsteren Themas: liegt hier doch ein »dystopischer« Roman der vielfach preisgekrönten kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood zugrunde, ein Gegenentwurf zu einer Utopie also. In ein sehr schlüssiges Libretto gebracht hat diese Vorlage Hannah Dübgen. Wenn allerorten von künstlicher Intelligenz die Rede ist, von Genmanipulationen und bedrückenden Zukunftsszenarien, dann trifft
das Sujet des Werks mehr als nur den Nerv unserer Zeit. Genmanipulierte, friedliche Wesen, die mit Menschen nicht mehr viel gemein haben, leben in einer Art Ödnis (»und die Erde war wüst und leer …?), die einstmals eine Stadt gewesen ist. Mir kommt unweigerlich der apokalyptische Hollywood-Film »I am Legend« aus dem Jahr 2007 in den Sinn, der ein für immer verwüstetes Manhattan schildert mit einem einzigen Überlebenden eines weltweit aus der Kontrolle geratenen, mutierten Virus. Bei »Oryx and Crake« ist der einzige Überlebende einer durchaus ähnlichen Katastrophe ein gewisser Jimmy, der sich »Snowman« nennt. Dessen Jugendfreund Crake hatte in einem Forschungslabor eine »transgene Menschenrasse« geschaffen. »Um Überbevölkerung und Naturzerstörung zu beenden, versteckte Crake in BlyssPluss ein Virus, das die gesamte Menschheit auslöschte.« (Programmheft). Was blieb, war eine »transgene Menschenrasse«. Diese Lebewesen, farblose Crakes, waren friedliche, vegetarisch lebende, aber gedankenferne Wesen, die den kommenden Katastrophen, Klimawandel, Hunger, sich auflösender Ozonschicht, und aus alldem resultierenden Irrsinn widerstehen können.
Die Szenerie der Aufführung ist während des gesamten Stückes wie der Blick durch eine dreidimensionale Kamera. Schemenhaft weit im Hintergrund der Bühne so etwas wie die Skyline von einstmals New York. Davor, ebenfalls im diffusen Licht, bewegen sich schlangenartig gesichtslose graue Wesen (die Craker). Im Vordergrund ein mächtiger Ast eines abgestorbenen Baums, auf dem sich Snowman nachts einrichtet (Italo Calvino lässt grüßen!), um genmanipulierten »Organschweinen« zu entgehen oder
»Hunölfen«, den »Bewachern« von ungezähmter Aggressivität.
Auf Snowmans Suche nach dem Ausgangspunkt der globalen Katastrophe trifft er nicht nur auf die Ruine des Labors, sondern auf drei weitere Überlebende der Seuche … was aus ihnen und Snowman wird, bleibt am Ende offen.
Musikalisch bewegt sich das 90-minütige Opus von Søren Nils Eichberg fast durchweg im geheimnisvollen, nebulösen, stets irgendwie tonalen Pianissimo-Bereich; gelegentlich letzte Naturgeräusche von Vogelgezwitscher assoziierend.
Die Klangflächen, oft untermalt von Vokalströmen (großartig der Chor des Staatstheaters!), bei Gesängen bzw. musikalischen Dialogen oft kurze, dramatische Eruptionen im Bläser- und Percussionbereich. Eine, wenn man so will, bühnenreife Filmmusik.
Von der Videokünstlerin Astrid Steiner eingeblendete dreidimensionale Bilder evozieren einen zusätzlichen Sog, dem man sich – trotz oder wegen der apokalyptischen Story – nicht entziehen kann. Daniela Kerck als Regisseurin und Gestalterin der Bühne, die durchweg großartigen Protagonisten, zwei Limburger Domsingknaben als der junge Jimmy bzw. Crake und das Staatsorchester unter Albert Horne schafften das Unbeschreibliche eines dystopischen Zukunftsszenarios sicht- und nachhaltig hörbar zu machen.
»Wir haben noch nicht den letzten Schritt gemacht. Wir leben in einer Turbulenzzone, und es liegt jetzt an uns, das Ruder rumzureißen.«
(Daniele Kerck)
Termine: 1., 11., 23., 30. märz, jeweils 19.30 Uhr (einführungen 18.45 Uhr)
Kartentelefon: 0611/132 325 oder www.staatstheater-wiesbaden.de Bernd Havenstein
KLASSIK 30 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
Der März im Staatstheater Wiesbaden
Die Kammeroper Frankfurt feiert Zarah Leander
»Oryx and Crake« © Karl und Monika Forster
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© Kammeroper Frankfurt
Mittwoch 01.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 ABtown Houzeband - feat.:
Thorsten Keil & Sina Kunkel
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Jon Doe
Frankfurt
DAS BETT
20:00 Turmion Kätilöt
DENKBAR
20:00 Mariano Díaz & Javier
Malosetti
ROMANFABRIK
20:00 Frederik Köster »Die Verwandlung«
Hanau
JAZZKELLER HANAU
20:30 Blues-Session
Offenbach Bieber
WIENER HOF
20:00 Blues- und Jazzsession
Rüsselsheim
THEATER RüSSELSHEIM
20:00 Craig Taborn - Tomeka Reid
- Ches Smith
Wiesbaden
THALHAUS E. V.
20:00 thalhaus Jazz Session
Donnerstag 02.
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Gemis Cover Abend
OETINGER VILLA
20:00 Gel / Cold Brats / Placid
Eppstein
WUNDERBAR WEITE WELT
20:00 Eamonn McCormack
Frankfurt
ALTE NIKOLAIKIRCHE
17:00 Meditation Christof Lauer
BATSCHKAPP
20:00 Mia. - supp.: Valentin
DAS BETT
20:00 Coppelius - Support:
Aeronautica
NACHTLEBEN
20:00 Mitch Ryder & Engerling
Mühlheim
SCHANZ 20:30 Stagetime
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Jam-Session - Opener:
Mainhattan Road
Freitag 03.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Stone Free - feat.: Donny Vox
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Heiner Herchenröder
JAZZINSTITUT
20:30 Oberg plays Ellington
STADTKIRCHE
19:30 Karolina Strassmayer & Drori
Mondlak »KLARO!«
Frankfurt
ALTE OPER (MOZARTSAAL)
20:00 Stefan Gwildis
DENKBAR
20:00 Nero Bluesband
ELFERCLUB
19:00 Jason Fretz Band, F.E.P. & Mitgift
JAHRHUNDERTHALLE
20:00 Alligatoah
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Bluestacks - feat. Elke Hüfner
Idstein
SCHEUER 20:00 Rodgau Monotones
Mainz
M8-CLUB
20:30 Villa Viktoria, Astrotrip, Zelle 14
Mühlheim
SCHANZ 20:30 Si Si R - Creedence Revived
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Ibo Knoepp & Band
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO 20:00 Dr. Slide
Rodgau
MAXIMAL 20:00 Jazz Night 183: LangerSchöpa - Drab
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 Lucas Imbiriba
Weiterstadt
KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20:00 Urban Folk Junkies
Wiesbaden
KREATIVFABRIK 20:00 TÜSN / Finder
Samstag 04.
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Heatwave
Darmstadt
CENTRALSTATION 19:30 Grobschnitt
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 McEbel
HOFF-ART THEATER 20:00 La Source Bleue
KNABENSCHULE 20:00 Joscho Stephan Trio
Frankfurt
DENKBAR
20:00 Blues Office
JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Helge Schneider
KULTURHAUS FRANKFURT
19:00 A Tribute to Julian Assange -
Benefizkonzert
NACHTLEBEN 19:00 Stahlmann
Hanau
JAZZKELLER HANAU 21:00 Daylight Music
Idstein
SCHEUER 20:00 Mitch Ryder
Mainz
ATELIER CHRISTIANE SCHAUDER
20:00 Bluff
SCHON SCHöN
20:00 Zimmer90 - Support: Dolphin Love
Mühlheim
SCHANZ 20:30 Coleslaw
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 NeverInVain
Rödermark
KELTERSCHEUNE 20:00 Young Scots Trad Awards Winner Tour 2023
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 The Jukes, Bel Blair & Roof
Rabbits
Weiterstadt
KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20:00 Eklipse
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE 20:00 Tastressen - Sechshändezweiflügel
KREATIVFABRIK 20:30 duesenjaeger / Oiro / SOKO
LiNX
SCHLACHTHOF 20:00 Die Kassierer
Sonntag 05.
Frankfurt
JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Michelle
SüDBAHNHOF 12:00 Vorsicht Gebläse ZOOM 20:00 Bloodywood
Mainz
M8-CLUB 20:30 Maltett
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 16:00 Akustik Jam-Session mit Hardy
Offenbach
HAFEN2
16:00 The Tazers, Naama Guggenheim
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
19:30 Gojira / Special Guests: Alien Weaponry / Employed To Serve
20:00 22 Pistepirkko
Montag 06.
Frankfurt
BATSCHKAPP 20:00 AK Ausserkontrolle
Mainz
SCHICK & SCHöN
20:30 The Sun Or The Moon
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
20:00 Spidergawd / Draken
Dienstag 07.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
19:30 Bloodbound + Arion + Northtale + Tungsten
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus
Frankfurt
ALTE OPER (GROßER SAAL)
20:00 Martin Grubinger & Friends
BATSCHKAPP
20:00 The Vamps -Supp.: Henry Moodie & Idolising Nova
DAS BETT
20:00 The 69 Eyes
SANKT BONIFATIUSKIRCHE
20:00 Julie Campiche Quartet
ZOOM
20:00 Starset, Smash Into Pieces
Mainz
M8-CLUB
20:30 Scott Henderson Trio
SCHON SCHöN
20:00 Mellie
Offenbach
CAPITOL THEATER
20:00 Lukas Graham
Wiesbaden
KREATIVFABRIK
20:00 Space Chaser
Mittwoch 08.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 OnAir
Darmstadt
CENTRALSTATION
20:00 Omer Klein Trio
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Charles M. Mailer
KNABENSCHULE 21:00 Ryan Edmond
Frankfurt
ALTE SEILEREI
20:00 Bergmann-Moritz Quintet
feat. Sandra Hempel
BATSCHKAPP
20:00 Devin Townsend - Supp.:
Klone, Fixation
NACHTLEBEN
20:00 Max von Milland
ZOOM
20:00 Kalim
Weiterstadt
KULTURBAHNHOF WEITERSTADT
20:00 Session / Open Stage
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE 20:00 Agnel / Lanz / Vatcher
Donnerstag 09.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 Sarah Lesch
Darmstadt
CENTRALSTATION
20:00 Kabaka Pyramid
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Gemis Cover Abend
Eppstein
WUNDERBAR WEITE WELT 20:00 Zed Mitchell
Frankfurt
DAS BETT
20:00 Le Fly & Das Pack
HR-SENDESAAL 20:00 Mark Turner & hr-Bigband
JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Beartooth + very special guests: Motionless In White, Stray From The Path
MOUSONTURM 20:30 Pouya Ehsaei/DJ Carl
NACHTLEBEN 20:00 Harpyie - Supp.: Soulbound
Mainz FRANKFURTER HOF 20:00 NOA
M8-CLUB 20:30 Christian Wustrau & Band SCHON SCHöN
20:00 All The Luck In The World
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Jam-Session - Opener: Jam-Circus
Rüsselsheim DAS RIND 20:00 Joost de Lange & the Rock/ Blues Experience
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 19:30 Erra / Silent Planet / Invent Animate / Sentinels
Freitag 10.
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Mehnersmoos
Bad Homburg
SPEICHER BAD HOMBURG
20:00 The Jakob Manz Project
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 Michelangelou & Friends
Dreieich
JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20:00 Jam Session - After Hours
Frankfurt
DAS BETT 20:30 Hole Full Of Love - Support: Firestorm
HR-SENDESAAL 20:00 Mark Turner & hr-Bigband
MOSAIK 20:00 Johannes Held Quintett
NACHTLEBEN 19:30 Bloodhype
PONYHOF 19:00 Insulter, Teufelnacht
Hanau
JAZZKELLER
MÄR 23
Fr.3.3.2023,10&19Uhr
M.A.R.
TheaterfürMenschenab12
Sa.4.3.2023,20Uhr STARBUGSCOMEDY
Mi.8.3.2023,16Uhr
DASHAUSMEINESGEISTES
TheaterfürKinderab5
Fr.10.3.2023,10&16Uhr
SEMILLA
TheaterfürKinderab3
Mi.15.3.2023,20Uhr
TYLL
Tournee-TheaterThespiskarren
Di.21.3.2023,20Uhr
NEUSEELAND
MultivisionvonHeikoBeyer
Mi.22.3.2023,20Uhr
IRISHSPRING
FestivalofIrishFolkMusic
Fr.24.3.2023,20Uhr
TIMFRÜHLING
Do.30.3.2023,20Uhr
LALELU-ACAPPELLACOMEDY
Infos&Tickets: 06103-60000
WeitereVeranstaltungen: www.bürgerhäuser-dreieich.de
Naama Guggenheim –Hafen 2 Offenbach
20:00 Schmitts Katze
Wiesbaden
KREATIVFABRIK 20:30 The Other / The Bloodstrings
Samstag 11.
Aschaffenburg
Sie klingt wie die Amy Winehouse des Trip Hops, aber auch Solange, Nai Palm oder Kehlani nennt sie als Inspirationsquellen. Über ihre Single »Unappealing« sagt die in Tel Aviv lebende Naama Guggenheim: »Ich habe diesen Song für mich geschrieben, um mich selbst davon zu überzeugen, dass ich es besser machen kann. Er war ein echter Lebensretter.« Zweite Band des sonntäglichen Nachmittags-Konzerts in Hafen 2 sind The Tazers aus Südafrika.
So., 5.3., 16 uhr, hafen 2, Nordring 129, 63067 Offenbach, 069/26012223, www.hafen2.net
MuSIK www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 31
HANAU 21:00 Turnalar Quintett Idstein SCHEUER 20:00 Bounce
- Walldorf KULTURBAHNHOF MöRFELDEN 20:00 Country und Blues Jam Session Mühlheim SCHANZ 20:30 Duo Ohrenschmaus Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Wunschkonzert mit Soggeschuss
& VINERIA MACONDO 20:00 Peter Lehmler’s blues & beyond Rodgau
Mörfelden
Oberursel ARTCAFé
MAXIMAL
20:00 Vega Darmstadt AGORA 20:00 Kámala GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 The Horst 22:00 Space-C + The Jukes + One
COLOS-SAAL
mp
Wiesbaden
KELLER-KLUB 20:30 The Great Park
Frankfurt
ALTE OPER (MOZARTSAAL)
20:00 Magische Klänge Baltischer
Frauen
BATSCHKAPP
20:00 Zeynep Bastik
CLUB VOLTAIRE
21:00 Moritz von Eschersheim
DAS BETT
20:00 Makia & Mate Power
DENKBAR
20:00 Porcelain und GAUS
ELFERCLUB
19:00 B.T.R.
MOSAIK 20:00 Amra Mothes & Band
NACHTLEBEN
19:00 Vogelfrey - Supp.: Incordia
PONYHOF
19:00 Stanovsky
ZOOM 20:00 TYM
Groß-Gerau
KULTURCAFé GROSS-GERAU
20:00 The 80s Band
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Puking Weazel & Yart
Mainz
FRANKFURTER HOF
20:00 Interstellar Overdrive
M8-CLUB
18:00 SPH Music Masters
Sonntag 12.
Frankfurt
BATSCHKAPP 20:00 BRDIGUNG
BROTFABRIK
20:00 Lady Maah Koudia Keita
JAHRHUNDERTHALLE
20:00 Loredana
NACHTLEBEN
19:00 Snow White Blood
SüDBAHNHOF
12:00 Roy Hammer und die Pralinées
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Tinnitus Projekt & Friends Vol V
Rodgau
MAXIMAL 20:00 Trio Elisa
OPENSTAGE
20:00 Thea Florea Jazz Collective
Rüsselsheim
DORFLINDE 20:00 Tommie Harris & Friends
Dienstag 14.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Ferocious Dog
Darmstadt
CENTRALSTATION
20:00 Barclay James Harvest feat.
Les Holroyd
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Krone Old Stars Orchestra
Henry Rollins –Schlachthof Wiesbaden
Henry Rollins: Fast etwas Unmenschliches steckte in diesem Körper. Durch jahrelange Kraftarbeit und unzählige Tätowierungen in Form gebracht, war er Maschine mit dienender Funktion. Er verkrampft und krümmt sich auf Kommando, er zeigt Schmerzen, Wut und Frustrationen und kämpft gemeinsam mit dem dazugehörigen Charakterkopf gegen die Lügen der Welt. Der amerikanische Sänger Henry Rollins, sein Körper, seine Texte und seine Musik stellen ein festes, unumstößliches Gesamtwerk dar.
Schon seit den frühen 1980ern steht der 1961 in Washington, D.C. geborene Musiker auf der Bühne. Kein Abend, sagt er stolz, an dem er nicht alles gegeben hätte. Zuerst als Sänger der Hardcore-Band Black Flag, seit 1987 als Kopf der Rollins Band und nebenbei als Schriftsteller, Journalist, Verleger und Schauspieler – etwa zu sehen in David Lynchs »Lost Highway« in der Rolle eines Gefängniswärters.
Seit Jahren schon steigt er, inzwischen über 60, nun auch als Spoken Word-Performer auf die Bühne. Bei seinen energiereichen Lesungen zeigt er, wie nah sich Punk und Poesie bisweilen sein können. Jetzt hat er neue Geschichten zu erzählen: neue Beobachtungen aus den letzten fünf fatalen Jahren Weltgeschichte.
ZOOM 19:30 Edo Saiya
Offenbach
HAFEN2
16:00 Karo Lynn, Michael Benjamin, Sorry Gilberto
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 20:00 La Pegatina
Montag 13.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 Lari Basilio Trio
Frankfurt
ALTE OPER (GROßER SAAL)
20:00 Mariza
DAS BETT
20:30 Teuterekordz
ZOOM 20:00 Culcha Candela
Mainz
M8-CLUB
20:30 Frank Gambale New All-Star
Band SCHICK & SCHöN
20:30 Imaginary Friend
Wiesbaden
DER WEINLäNDER
19:30 Lynne Hanson
SCHLACHTHOF
20:00 Get The Shot / Special Guests: Thrown / Ithaca
20:00 Blackberry Smoke / Special Guest: Read Southall
Frankfurt
BATSCHKAPP
20:00 Long Distance Calling - Supp.:
Jonathan Hultén + Pil & Bue
DAS BETT
20:00 Cloudy June
JAHRHUNDERTHALLE
20:00 The Spirit of Freddie Mercury
PONYHOF
18:30 Sharaktah
SANKT BONIFATIUSKIRCHE
20:00 Oriental Jazz Quartett
ZOOM
20:00 The Midnight, Goose
Mainz
SCHON SCHöN
20:00 Sheebaba + Noah Vert
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
19:30 Apocalyptica & Epica / Support: Wheel
Mittwoch 15.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Madison Violet - supp.: Markus Rill & Maik Garthe
Darmstadt
CENTRALSTATION
20:00 Lambert
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Vincent Joschko
Frankfurt
ALTE SEILEREI
20:00 Ziv Taubenfeld’s - Full Sun Orchestra
JAHRHUNDERTHALLE
20:00 Dermot Kennedy
NACHTLEBEN
20:00 Sonos Cliq
ZOOM
20:00 Beabadoobee
Rüsselsheim
THEATER RüSSELSHEIM
20:00 Mary Halvorson Amaryllis Sextet
Wiesbaden
KREATIVFABRIK
20:00 John Allen / Richard Rosenstiel
SCHLACHTHOF
19:00 Igorrr / Plus Special Guests:
Amenra / Der Weg Einer Freiheit / Hangman’s Chair
Donnerstag 16.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Knorkator
Darmstadt
AGORA
20:00 Maria Manousaki Quintet
CENTRALSTATION
20:00 Aki Takase‘s JAPANIC
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Gemis Cover Abend
Eppstein
WUNDERBAR WEITE WELT
20:00 US Rails
Frankfurt
ALTE SEILEREI
20:00 Lynne Hanson
BATSCHKAPP
20:00 NERVY
BROTFABRIK
19:30 HfMdK FunkNight m. HfMDK-
Soultrain, Funkademic
DAS BETT
20:30 Shonen Knife
NACHTLEBEN
20:00 Indie Rock Night m. Casual
Friday, Kapetan, Waiting for Waves
Mainz
KUZ MAINZ
20:00 MiA. - Support: Valentin
M8-CLUB
20:30 Songs In A Small Roomopen stage
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Jam Session - Opener: Fun
Generation
Rüsselsheim
DAS RIND
20:00 Alec Empire
Pouya Ehsaei und DJ Carl –Mousonturm Frankfurt
Mit Pouya Ehsaei kommt eine führende Figur der iranischen Elektronikmusik-Diaspora in den Geheimen Salon. Der aus Teheran stammende und derzeit in London lebende Musiker, Kurator, Radiomacher und Netzwerker arbeitet schon seit Ende der 90er Jahre an der Erschaffung neuer Klangwelten. Mit Beginn der Proteste im Iran im vergangenen Jahr trat er mit seinem Broadcastformat »Sonic Liberation Front« in Erscheinung. In einem Solo-Set wird er an diesem Abend seinen elektronischen Klangerzeugern hypnotische Soundscapes und pulsierende Miniaturen entlocken. Vor und nach dem Liveset bespielt DJ Carl aka Charlotte Simon den Salon. mp
SCHLACHTHOF
19:30 Marathonmann / Plus Special
Guests: Bobby Lies & Sperling
20:00 Wanda
Freitag 17.
Aschaffenburg COLOS-SAAL
20:00 AB/CD
Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG
20:00 Matthis Pascaud & Hugh Coltman
Darmstadt
AGORA
20:00 Agora Aberta #17
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 Mighty Blue
KNABENSCHULE
20:00 Tenors of Kalma
THEATER IM PäDAGOG
20:00 WIE?! Wiesbadener
Improvisations-Ensemble
Frankfurt
DAS BETT
20:00 Kapelle Petra
DENKBAR
20:00 Joe Bennick
DREIKöNIGSKELLER
20:00 Smokestack Lightnin
MOSAIK
20:00 Playtime - das kleine Bluesorchestra
PONYHOF
19:00 Dilla
ZOOM
20:00 Isaiah Rashad
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Van den Valentyn Trio
Idstein
SCHEUER
20:00 Incredible Pack
Mainz
FRANKFURTER HOF
20:00 Wolfgang Haffner Magic Band
Mühlheim
SCHANZ
20:30 E3 Acoustic Band
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Line7
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO
20:00 Rats & Roaches
F.I.M Formationen – Netzwerk Seilerei Frankfurt
Das F.I.M veranstaltet sein Format »F.I.M. Formationen+« im März unter anderem mit der Beteiligung des Ziv Taubenfeld‘s Full SunEnsemble. Das Ensemble ist ein wichtiger Teil der Amsterdamer Free- und Jazzszene. Den Formations-Pool ergänzen nationale Hochkaräter wie der in Berlin lebende John Schröder. Am 15. März wird in dem neuen, innovativen Frankfurter Kulturort Netzwerk Seilerei in fünf Formationen frei improvisiert und interagiert. Ein sehr besonderer Abend! Weitere Infos unter www.fim-ffm.de.
Fr., 10.3., 20 uhr, Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden, 0611/97445-124, www.schlachthof-wiesbaden.de
Do., 9.3., 20 uhr, Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt, 0694058950 www.mousonturm.de
Mi., 15.3., 20 uhr, Netzwerk Seilerei, Offenbacher Landstraße 190, 60599 Frankfurt, www.netzwerk-seilerei.net
MuSIK 32 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
mp
mp
© Francoise Lamy
Rodgau
MAXIMAL 20:00 Lynne Hanson
Rüsselsheim
DAS RIND
20:00 Leyka - release Show - mit Mavis, Accvsed, Sun Eater
Wiesbaden
KREATIVFABRIK
20:30 Rosalie Cunningham / Narcissus
SCHLACHTHOF
20:00 badmómzjay
Samstag 18.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 John Diva & The Rockets Of Love
- supp.: April Art
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 Padraig McManamon
22:00 Inversion of Control + Burden of
Atlas + Strana Mechty
HALBNEUN THEATER
20:30 Purple Rising
Frankfurt
ALTE OPER (GROßER SAAL)
20:00 The World Famous Glenn Miller
Orchestra directed by Wil Salden
BATSCHKAPP
18:00 Serum 114 - Special Guests:
Drunken Swallows & Biest
BROTFABRIK
19:30 Frankfurter Jazzchor O-Töne & Leipziger Chor Westklang
CLUB VOLTAIRE
21:00 Improvisationsabend #193
DENKBAR
20:00 Delta Danny
JAHRHUNDERTHALLE
20:00 Music Sneak
PONYHOF
19:00 Spyfly & The Deaf Dudes, Dying Angel
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 2inJoy
Idstein
SCHEUER
20:00 The Queen Kings
Langen
ALTE ÖLMüHLE 20:30 J´Used
Mainz
M8-CLUB 20:30 Claudia Carbo & Friends
SCHON SCHöN 20:00 No Sleep Til 7! - Fracture & Nocte Obducta
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 The Firefly Project
Offenbach
CAPITOL THEATER
20:30 Mabel Matiz
HAFEN2 20:00 Christian Kjellvander
Rüsselsheim
DAS RIND
20:30 One Step Closer
Weiterstadt
KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20:00 Kharma
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE 20:00 Ingen Navn Trio SCHLACHTHOF 20:00 King Gizzard & The Lizard
Wizard / Support: Los Bitchos
21:00 Alyona Alyona
Sonntag 19.
Darmstadt
STADTKIRCHE
19:30 Juliana da Silva »Brasilian Jazz
Projekt« feat. Tony Lakatos
Frankfurt
BATSCHKAPP
20:00 Diary of Dreams, Sea Of Sin
DAS BETT
20:00 Call Me Karizma - Support:
Letdown & Justin Stone
NACHTLEBEN
20:00 Crystal F
ZOOM
20:00 Emiliana Torrini & The Colorist
Orchestra
Mainz
RHEINGOLDHALLE 20:00 Versengold
Beabadoobee –Zoom Frankfurt
Es war einmal vor langer Zeit, da erfand Bea Laus mit gerade einmal sieben Jahren ihre eigene fantastische Welt namens »Beatopia«. Sie kreierte eigene Länder, Städte, Orte und ein eigenes Alphabet auf der Grundlage von chinesischen und japanischen Schriftzeichen. Vierzehn Jahre später ist Bea unter ihrem Künstlernamen Beabadoobee eine schillernde Musikerin, eine generationenübergreifend talentierte Songwriterin und der Beweis dafür, dass Indie-Gitarrenmusik nach wie vor toll sein kann. Jetzt stellt die englische Songwirterin ihr zweites Album »Beatopia« im Zoom vor: Bossa Nova, Midwest-Emo, Indie im schönsten Mix.
Mühlheim
SCHANZ 16:00 Musikschule
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO
11:00 Off Time Connection
Offenbach
HAFEN2
20:00 Kliffs
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
18:00 Cult Of Luna & Russian Circles
+ Svalbard
19:00 Kuult / Support: Yago
Montag 20.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Flying Pickets
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Moni‘s Jazz-Jam
Mainz
SCHICK & SCHöN
20:30 Light & Rain
Wiesbaden
KREATIVFABRIK
20:00 The Handsome Family
Dienstag 21.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Anika Nilles & Band
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus
Mainz
SCHON SCHöN 20:00 AUA
Mittwoch 22.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 D/troit
Bad Vilbel
ALTE MüHLE
20:00 Lydie Auvray Trio
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Anna Stucky
KNABENSCHULE
21:00 The Tazers
Dreieich
BüRGERHAUS DREIEICH
20:00 Irish Spring Festival m. Lisa
Canny, Eimear Magee & Jordan Lively, Eleanor Shanley
Frankfurt
DENKBAR
20:00 Klemens Althapp, Klaus Frölich
INTERNATIONALES THEATER
20:00 Thanasis Vasilas Trio
NACHTLEBEN 20:00 B-Tight
Langen
NEUE STADTHALLE LANGEN
19:15 VNV Nation - Support: Traitrs
Offenbach
HAFEN2
HUGENOTTEN HALLE Neu-Isenburg
10.02. Tosca
Donnerstag 23.
Mi., 15.3., 20 uhr, Zoom, Carl-Benz-Strasse
21, 60386 Frankfurt, 069/69713005, www.zoomfrankfurt.com
MiA – KUZ Mainz
MiA hatten es viele Jahre nicht gerade einfach: Wie kaum eine andere Band mussten sie Anfang der Nullerjahre als Feindbild herhalten, als Stein des Anstoßes für viele, die in der Berliner Musikszene vor allem einen Haufen großmäuliger und schriller 80erElektropop-Epigonen sahen: War alles schon mal da, urteilten diese. Flach und substanzlos, meinten andere. Es war vor allem der Gesang von Mieze, der Reibungsflächen bot: Berliner Rockgören-Gesang im dritten Jahrtausend. Das alles ist schon ewig her, aber wie klingen MiA denn heute? Das kann man jetzt abchekken. Unterdessen ist das siebte Album »Limbo« erschienen – und die Band stellt es nun im KUZ live vor.
Do., 16.3., 19 uhr, KuZ, Dagobertstr. 20b, 55116 Mainz, 06131/242901, www.kulturzentrummainz.de
Kammeroper von Puccini Compagnia Nuova
15.02. Sturm
Schauspiel von Shakespeare Neues Globe Theater
11.3. Heute Abend bin ich frei Zeitreise in die 1920er und 1930er Jahre, mit Leinwand-lyriker Ralph Turnhein (18 Uhr)und Denis Wittberg & seinen Schellack-Solisten (19.30 Uhr)
25.02. Das Brautkleid
18.3. Sahne Mixx
Die Nummer 1 der Udo Jürgens Shows
Komödie mit Judith Richter
20.3. Woyzeck
Drama von Büchner
11.03. Heute Abend bin ich frei Denis Wittberg und seine Schellack-Solisten, Stummfilm Ralph Turnheim
26.3. Komplexe Väter
20.3. Woyzeck
Komödie mit Jochen Busse und Hugo Egon Balder
Drama von Georg Büchner
VVK: www.frankfurt-ticket.de Telefon 069 1340400
www.hugenottenhalle.de
HfMDK Funknight –Brotfabrik Frankfurt
Soultrain, das brandneue Bandprojekt der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt spielt den klassischen Soul der 60er und 70er. Live zu hören sind Allzeit-Knüller wie »Express Yourself« oder »Feelin Alright«, aber auch seltene, unbekanntere Soul-Perlen. Ebenso an diesem Abend auf der Bühne: Funkademic mit eigenen Songs und Covers aus Funk und Soul. Knackige Bläser, röhrende Orgel, schmatzende Bässe und geballte Energie. What is hip? Funkademic! Ein definitiv extrem tanztauglicher Abend in der Brotfabrik!
Do., 16.3., 19.30 uhr, Brotfabrik, Bachmannstr. 2-4, 60488 Frankfurt am Main, 069/24790800 www.brotfabrik.de
MuSIK www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 33
mp
20:00 Dry Cleaning Rodgau MAXIMAL 20:00 Jazz Session
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Die Sterne - supp.: Angela Aux Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Gemis Cover Abend KNABENSCHULE 20:00 Michael Moravek & The Electric Traveling Show
mp
mp
© Annako Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20:00 Sean Webster & The Dead Lines Frankfurt ALTE SEILEREI 20:00 A Tribute to Nina Simone mit Nani Noam Vazana BATSCHKAPP 20:00 Fiddler’s Green - Special Guest: The Manky Melters CLUB VOLTAIRE 20:00 Jörg Fischer & Ingo Deul DAS BETT 20:00 BRKN JAHRHUNDERTHALLE 20:00 The Australian Pink Floyd Show NACHTLEBEN 20:00 Mach One ROMANFABRIK 20:00 Christoph Stiefel
Language Trio« ZOOM 20:00 Musso
»Inner
Mainz KUZ MAINZ
20:00 Miss Allie
M8-CLUB
20:30 A Tribute to the Beatles
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Jam Session - Opener: No
Shelter
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO
19:00 Dolbis Blues & Rock Session
Wiesbaden
KREATIVFABRIK
20:00 Open Stage
SCHLACHTHOF
20:00 The Cat Empire
Freitag 24.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Oimara & Band
Darmstadt
CENTRALSTATION
20:00 Tiken Jah Fakoly
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Gemis Cover Abend
HOFF-ART THEATER
20:00 Backs und Necks
JAGDHOFKELLER
20:30 Old Blind Dogs
JAZZINSTITUT
20:30 JazzTalk 143: Hank Roberts Trio
Frankfurt
BATSCHKAPP
18:45 Unantastbar + special guest
Willkuer
DAS BETT
20:00 Solitary Experiments - Special
Guests: Vanguard & Mental Exile
FESTHALLE
20:00 AnnenMayKantereit IN DER AU
21:00 Popperklopper, A.C.K,
INTERNATIONALES THEATER
20:00 Curt Cress - Drumtalk
JAHRHUNDERTHALLE
20:00 The Australian Pink Floyd Show
MOSAIK 20:00 Janet Taylor & Uli LauterbachWORD UP DUO
NACHTLEBEN 20:00 Mr. Irish Bastard
ZOOM 20:00 Nu Genea
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Trio Dolce
Idstein
SCHEUER 20:00 Brothers In Arms
Mainz
M8-CLUB 20:30 Battle Against The Empire,
Future Sonic
SCHON SCHöN 19:30 Haifisch
Mühlheim
SCHANZ 19:00 Alternative‘n‘Emo Night 2023 - Female Fronted Heroes m. Eyes Set to Kill / Psycho Village / Red Veil / Pentastone / On Atlas‘ Shoulders
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Rocket 88
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO
20:00 Michel & Die Bass
Rödermark
KELTERSCHEUNE
20:00 Volosi
Rüsselsheim
THEATER RüSSELSHEIM
20:00 Alte Bekannte
Weiterstadt
KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20:00 Markus Hujo Band
Wiesbaden
CARL-VON-OSSIETZKY-SCHULE
20:00 SoKo Steidle + Alexander von Schlippenbach
THALHAUS E. V.
20:00 Maria Rahtkens mit Band
Samstag 25.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Gegenlicht
Darmstadt
AGORA
20:00 Liudmila Shikhova & Wenzel
Heldens
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 4 Miles to Frankenstein
22:00 47 Million Dollars + 2legsbad + Nothings Left + Stay Free
HOFF-ART THEATER
20:30 Uli Partheils Latin Experience
KELLER-KLUB
20:30 Snerft
Dreieich
JAZZCLUB RöDERMARK E.V.
20:00 The Toughest Tenors
Eschborn
ESCHBORN K
20:15 Song Slam
Frankfurt
DAS BETT
20:00 Ragetrack - Support: The Neverminds
DENKBAR
20:00 Minus Meier
FESTHALLE
20:00 Chris Brown
MOSAIK
20:00 Valeria âs Quartet
NACHTLEBEN
19:30 Oska
PONYHOF
19:00 The Killer Apes, Moloch Metro
ZOOM
20:00 Frittenbude, Nashi44
Groß-Gerau
KULTURCAFé GROSS-GERAU
20:00 Stephan Völker´s JazzGang feat. Jeanine du Plessis
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Four Elements
Mainz
M8-CLUB
20:30 The @-quartet Didier Verna
SCHON SCHöN
19:30 Blood Youth & Cane Hill
Mörfelden - Walldorf
KULTURBAHNHOF MöRFELDEN
20:00 Lisa Akuah und Aliénore
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 PJ Fairley Band
Offenbach Bieber
WIENER HOF
20:30 Tom Jet & The Starlighters
Rüsselsheim
DAS RIND
21:00 FrozenPlasma & Gäste
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE
20:00 Ensemble Inverspace
KREATIVFABRIK
20:30 Dätcha Mandala
Sonntag 26.
Darmstadt
STADTKIRCHE
19:30 Christoph Stiefel Inner
Language
Eschborn
ESCHBORN K
19:30 The Chris Zimmer 4
Frankfurt
ALTE OPER (GROßER SAAL)
20:00 Max Mutzke
Groß-Gerau
KULTURCAFé GROSS-GERAU
18:00 Polygon-Live-Session mit Mando, Mona Lisa und Special Guest Bella Schneider
Offenbach
HAFEN2
16:00 Emma Elisabeth, Leap
Rüsselsheim
THEATER RüSSELSHEIM
19:00 Mikail Aslan Ensemble
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
20:00 Bukahara
Montag 27.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
19:30 Geoff Tate + Mark Daly + Headless
Darmstadt
STADTKIRCHE
19:30 Alexandra Lehmler Quartett
Frankfurt
ALTE SEILEREI
20:00 The Horst Session #65 - Opener: Fabian Deschler Quartett
BATSCHKAPP 20:00 Antilopen Gang DAS BETT 20:00 Lance Butters NACHTLEBEN 20:00 Sam Himself
Mainz
SCHICK & SCHöN
20:30 Fashioned From Bone
Schwalbach
BüRGERHAUS SCHWALBACH
19:30 70 Jahre Barrelhouse Jazzband
Dienstag 28.
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Krone Old Stars Orchestra + LGG-Combo
Frankfurt
BROTFABRIK
20:00 Mads Langer
Mainz SCHON SCHöN
20:00 Global Charming
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE
20:00 Improvisohrium
SCHLACHTHOF
20:00 Uada / Special Guest: Afsky
Mittwoch
29.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Ensiferum
Bad Vilbel
ALTE MüHLE
19:30 Fools Garden - Support: Norman Keil
Darmstadt
CENTRALSTATION
20:00 DIE BAND: Rainald Grebe & Die Kapelle der Versöhnung
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Kai Olaf
Frankfurt
NACHTLEBEN
20:00 Alles Live 2.0 feat. Yecca, Soba, La Place & Lucifer XO
Donnerstag
30.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Thorbjörn Risager & The Black Tornado
Alec Empire –Das Rind Rüsselsheim
Schon 1992 gründete Alec Empire seine Band Atari Teenage Riot in Berlin. Ein Genre-Name für diesen explosiven Sound-Cocktail war schnell gefunden: »Digital Hardcore« sollte es klingen. Viel hat sich seitdem nicht verändert, auch wenn die Bandmitglieder mehrfach wechselten.
Techno, Hardcore Punk, Hip-Hop, Noise, Metal und Breakbeat, all das kommt hier zusammen. Produziert wurde lange Jahre auf einem alten Atari-Computer. Mehr brauchte Alec Empire nicht, der sagt: »Von Musik bis zu Nuklearer Energie, Menschen verstehen Technologie als eine Religion und sagen, ›das wird alle unsere Probleme lösen‹. Ich bin sehr skeptisch, was das anbelangt.« Mit seinem Soloprojekt The Destroyer ist er jetzt in Rüsselsheim zu erleben, benannt nach seinem 1996 veröffentlichten Album. Dekonstruktion und pure Energie!
Do., 16.3., 20 uhr, Das Rind, Mainstraße 11, 65428 Rüsselsheim am Main, 06142/81680, www.dasrind.de
AUA – Kulturclub schon schön Mainz
AUAs zweites Album »The Damaged Organ« ergründet den Zustand der Entfremdung, erzählt aber auch die Geschichte einer Suche nach Identität – musikalisch schlägt sich das in einem Raum nieder, der im Vergleich zum 2020 erschienenen Debüt »I Don’t Want It Darker« noch freier und grenzenloser erscheint. Erstaunlich: Erneut haben Fabian Bremer und Henrik Eichmann ihr Album wieder ganz in Eigenregie aufgenommen. Das wunderbare Ergebnis ist ein eklektische Mischung aus explosiven Motorik-Beats, Carpenteresken Arpeggios und Surf-Gitarren – ein sehr eigenständiger, schwereloser, aber auch surreal-komplexer Pop-Entwurf. Konzerttipp des Monats: AUA! Muss man unbedingt sehen!
Di., 21.3., 20 uhr, Kulturclub schon schön, Große Bleiche 60–62, 55116 Mainz, 06131/8929843, www.schon-schoen.de
Tiken Jah Fakoly –Centralstation Darmstadt
Der Reggae-Musiker Tiken Jah Fakoly stand in seiner Heimat Côte d‘Ivoire, so heißt es, auf einer Todesliste. Weil er ein Musiker ist, der es sich herausnimmt, eine Wahrheit zu formulieren, die nicht die Wahrheit der Mächtigen ist. Seit dem Erscheinen seines Albums »Françafrique« wurde Fakoly zensiert. Fakoly ging nach Mali, wechselte den Ort, doch ließ sich nicht den Mund verbieten. Sein Album »Coup de Gueule« verkaufte sich in Westafrika zu Hunderttausenden. Ein Album, dass Widerstand formulierte: Widerstand gegen Korruption und Machtmissbrauch in der Heimat, gegen den Hegemonie-Anspruch der USA, gegen das Wettrennen der Globalisierung, gegen den radikalen Islamismus, gegen die als postkolonial verstandene Politik Frankreichs. Heute gilt er als Sprachrohr einer ganzen Generation von afrikanischen Musikfans und wurde auch in Europa zum Star – nun ist er zum ersten Mal in der Centralstation zu Gast. mp
Fr., 24.3., 20 uhr, Centralstation, Im Carree, 64283 Darmstadt, 06151/7806999
www.centralstation-darmstadt.de
MuSIK 34 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
mp
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© Youri Lenquette
Gute Laune zum bösen Spiel
Das Theaterhaus geht mit »Slow Motion – Roller Coaster« auf Tempojagd
Der Blick fällt auf einen mit orangeroten Bahnen flächig ausgelegten Boden. Und auf die junge Frau (Mila Hutchinson), die sich am vorderen Rand bei Vogelgezwitscher mit einer Orangenpflanze niederlässt. Über Band eingespielt erzählt sie uns, die Zeit vergehe immer schneller, je älter sie werde. Was sich ihr als Kind endlos zu dehnen schien, das verkürze sich jetzt mit jeder neuen Erfahrung. Doch nicht nur kürzer und schneller sei nun alles geworden, sondern auch aufregender. Und unterhaltender. Nur, einfach Mal gar nichts tun, das gehe jetzt nicht mehr so leicht. Warum nur?
Kindertermine
Alice im WUNDerlAND
Fetter Fisch, Münster - ab 8 Jahren
Starke Stücke
Centralstation, 12.3.2023, 16 Uhr; 13.3.2023, 10 Uhr
www.starke-stuecke.net
Big BOX & KleiN eS OrcH eSTer
florschütz & döhnert, Berlin - ab 4 Jahren
Starke Stücke
Stadthalle Eschborn, 3.3.2023, 9.30+11 Uhr
www.starke-stuecke.net
BliZZArD
Une Tribu Collectif, Brüssel (BE) - ab 7 Jahren
Starke Stücke
Theaterhaus, 5.3.2023, 15 Uhr; 6.3.2023, 10 Uhr; 7.3.2023, 9+11 Uhr www.starke-stuecke.net
gAme TH eOrY
Joshua Monten, Bern (CH) - ab 8 Jahren
Starke Stücke
sankt peter, 11.3.2023, 20 Uhr www.starke-stuecke.net
Im Februar noch hat das Theaterhaus Frankfurt seine Produktion »Slow Motion – Roller Coaster« abends in den Landungsbrücken gezeigt, jetzt steht sie daheim in der Brückenstraße auch für Schulklassen auf dem Programm – ohne jede Änderung. Ab zehn Jahren immerhin. Doch schon der Untertitel »Eine Bühnenparty über sowas wie den Sinn des Lebens« benennt ein Thema, das über alle Generationen hinweg interessiert. Leandro Kees, der mit dem Theater GrueneSosse schon die ungewöhnlichen Formate »Sex, Drugs, Geschichte, Ethik und Rock’n Roll« und »Apokalypse Resistance Training« (Strandgut 10/2022) realisierte, zeichnet als Choreograf und Regisseur für eine
Produktion verantwortlich, die völlig anders ist und mit wenig Sprache, dafür mit Bildern und Metaphern arbeitet. Und mit viel Musik und Bewegung. Tanz ist es nicht, was geboten wird, eher eine Performance. Schließlich bildet sich das siebenköpfige Ensemble aus dem altersgestandenen Kern des Theaterhauses (Günther Henne, Michael Meyer, Uta Nawrath, Susanne Schyns) und drei eigens engagierten Youngstern (neben Mila sind das Benjamin Cromme und Camilla Fiumara).
Nach dem Orangen-Intro treten nach und nach auch die Mitspielenden auf den Plan. Geben mit dem »Wochenend und Sonnenschein« von den Comedians die Richtung
vor (Fun!) und lassen mit Katy Perrys »Chained to The Rhythm« (Susanne singt das) schon mal ahnen, was da noch kommt. Kurz darauf machen sich alle an Benjamin Crommes Kopf zu schaffen, während uns eine grausame Soundcollage an eine verzweifelte Sendersuche auf der Jagd nach Vergnügen erinnert. Ist er das Radio? Oder ein ClockworkOrange-Alex in der Psychiatrie? Bis dann endlich, endlich der Sender gefunden scheint, der Rhythmus einsetzt, bestimmender wird und permanent wummernd in die Endlosschleife, auf die Achterbahn geht: Immer physischer wird das Spiel, wird gegangen, gelaufen im Catwalk wie auf dem Laufband im Fitnessstudio, schneller, fester, wird gerannt mit demonstrativem Vergnügen, gerast bis zur Erschöpfung. Nur nicht aufgeben, immer lächeln, immer gute Laune zeigen. Zum bösen Spiel? Irgendwie schon: Nicht alle kommen mit, wollen mit, ab und an bleibt jemand auf der Strecke, um bald aber wieder Anschluss zu suchen. Party, Party, eine böse Parabel zum Sinn eines Lebens tut sich da vor unsern Augen auf, der Ruhe nur als Vorbereitung auf die nächste Hetze kennt. Paradox: So sehr diese Bilder auch nach Anderem schreien, indem sie den Anpassungszwang sichtbar machen, macht das Zuschauen Spaß. Die Wende, die Rettung kommt von den Beatles mit »Across the Universe«, eine auch akustische Erlösung, eine Realutopie in langsam, in Zeitlupe, als versöhnendem Abschluss. Am Ende ist die Bühne nicht mehr orange. Eine ganz ungewöhnliche aufregende Schau.
gScHWÜScHTerTi (geScHWiSTer)
Weltalm Theater & Theater Sgaramusch, Bern und Schaffhausen (CH) - ab 7 Jahren
Starke Stücke
Stadttheater Aschaffenburg, 5.3.23, 16 Uhr; 6.3.23, 10 Uhr www.starke-stuecke.net
DAS HAUS meiN eS geiSTeS
Old Masters, Genf (CH) - ab 5 Jahren
Starke Stücke
Zoo Gesellschaftshaus, 3., 6.3.2023, 10 Uhr; 5.3.2023, 16.30 Uhr
www.starke-stuecke.net
HOlD YOUr HOrSeS
De Dansers/Theater Strahl, Utrecht (NL), Berlin
Starke Stücke - ab 13 Jahren
Gallus Theater, 12.3.2023, 18 Uhr; 13.3.2023, 10.30 Uhr
www.starke-stuecke.net
KOlOFU
KiNiNso Koncepts, Lagos (NGA) - ab 2 Jahren
Starke Stücke
Titania Theater, 10.3.2023, 10+15 Uhr; 11.3.2023, 15 Uhr
www.starke-stuecke.net
m.A.r. Andrea Diaz Reboredo, Madrid (ES) - ab 12 Jahren
Starke Stücke Zoo Gesellschaftshaus, 9.3.2023, 10 Uhr; 10.3.2023, 10+14.30 Uhr www.starke-stuecke.net
NUll KOmmA NiX
Eine Tanz-Musik-Theater Reise ins Zahlenparadies Für alle ab 5 Jahren Landungsbrücken, 4., 5.3.2023, 17 Uhr www.landungsbruecken.de
TH e POWer (OF) TH e FrAgile
Mohamed Toukabri / Caravan Producties, Tunesien/ Belgien Starke Stücke - ab 12 Jahren Mousonturm, 11.3.2023, 18 Uhr; 12.3.2023, 16 Uhr www.starke-stuecke.net
SemillA Companie Tea Tree, Brüssel (BE) - ab 3 Jahren Starke Stücke Bürgerhaus Sprendlingen, 10.3.2023, 10+16 Uhr www.starke-stuecke.net
Winnie Geipert Termine: 1. märz, 11 Uhr; 2. märz, 11 + 19 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de SiND Wir FreUNDe?
Thalias Kompagnons, Nürnberg - ab 4 Jahren Starke Stücke Stadthalle Hofheim a. Ts., 8.3.2023, 9+11 Uhr www.starke-stuecke.net
SPlATScH ... iN mir DriN! Compagnie dégadézo, Strasbourg (FR) - ab 6 Jahren Starke Stücke e-werk, Bad Homburg, 3.3.2023, 11+15 Uhr www.starke-stuecke.net
YOU DON‘T OWN me CHICKS*, Berlin - ab 14 Jahren Starke Stücke Stadttheater Aschaffenburg, 9.3.2023, 10+14.30 Uhr www.starke-stuecke.net
FAMILI e 36 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
© Katrin Schander
Auch Grenzen haben Grenzen, wenn man nur will
Das Festival Starke Stücke vom 2.–13. März stößt in neue Dimensionen vor
So schnell kann es gehen: Kaum scheint die Corona-Pandemie überstanden, da katapultiert es die Starken Stücke in neue Höhen. Das Programm des 29. Internationalen Theaterfestivals für junges Publikum (3.–13.März) sieht 130 Veranstaltungen von 21 Ensembles aus 13 Ländern in 49 Spielstätten der Region vor. Das sind Mengen, die alles bisher Dagewesene um bald ein Drittel übertreffen.
Wie das passieren konnte? Nun, erstens macht sich der Einstieg des Kulturfonds Frankfurt RheinMain als Förderer der Starken Stücke etwa hinsichtlich der Internationalität im wörtlichen Sinne bezahlt. Und zweitens kann die das Ganze veranstaltende KulturRegion FrankfurtRheinMain (krfrm) neue Mitglieder wie vor allem Wiesbaden einspannen. Projektleiterin Nadja Blickle schätzt, dass in diesem Jahr rund 10.000 Kinder Platz finden werden – so viel wie noch nie, versteht sich.
Aber jetzt zum Programm, das am 2. März mit dem Multimediaspektakel »Kaffee mit Zucker?« von Laia RiCa & Team aus Berlin in Friedrichsdorf eröffnet wird und seinem Publikum über die Suche nach der Herkunft dieser FrühstückstischSelbstverständlichkeiten eine Menge über Kolonialgeschichte zu vermitteln weiß – doch nur einmal gespielt wird.
Ganz anders verhält es sich mit dem persönlichen Festivalfavoriten Blickles, mit »Little Love Machine« des israelischen Figurenspielers Ornan Braier. Das Stück stand schon 2020 vor der Aufführung, gehörte dann aber mitsamt dem Festival zu den ersten Opfern des bundesweiten Lockdown. Für Kinder ab drei Jahren konzipiert, erzählt es von einem einsamen Mann, der sich frühmorgens wie immer seinen
Tee machen will und auf einmal die seltsamsten Dinge erlebt. Ein Füllhorn der Fantasie mit zauberhaften Bildern, verspricht die Projektleiterin. 14 Aufführungen in Eschborn, Kronberg, Flörsheim, Bad Vilbel und auf Frankfurter Bühnen werden über die gesamte Festivalstrecke zu sehen sein.
Zwei Tage benötigt dagegen der Bühnenaufbau für »Das Haus meines Geistes« der Schweizer Kompanie »Old Masters«. Es ist eines von drei Festival-Stücken im Zoogesellschaftshaus, dem politisch noch immer nicht final abgesegneten künftigen Zentrum des Kinder- und Jugendtheaters der Stadt. Gezeigt wird von vier eigenartigen Gestalten, was man mit all den Sachen, die ein Wohnhaus bietet, auch anders machen kann. Ein Fest der Kreativität, das es sonst nur noch im Bürgerhaus Sprendlingen gibt. Ab sechs Jahren empfohlen, aber für jedes Alter ein Genuss: So sieht Nadja Blickle »Out of the Box 2.0« der holländischen Gruppe »The100Hands«.Ein quadratisches Stangengestell setzt den vier einsitzenden Mitgliedern dieses TanzEnsembles rigide Grenzen. Was die natürlich nicht akzeptieren und mit einer spektakulären Performance nutzen.
Wie reale Grenzen überwunden werden können, zeigt im Gallus Theater und in Schwalbach die aus Frankfurts Partnerstadt Eskisehir kommende Produktion »Geçmen Gerek« (Ich muss rüber), in der Elzbieta und der Soldat Tak Freundschaft schließen, ohne die Sprache des jeweils anderen zu verstehen. Auch Grenzen haben Grenzen, wenn man nur will.
»The Power (of) The Fragile« des in Belgien lebenden Tunesiers Mohamed Toukabri ist im Mousonturm zu Gast. Ein poetisches, anrühren-
des Tanzstück, in dem der Sohn den Traum bleibenden Wunsch seiner Mutter, eine Tänzerin zu werden, für sie und sich selbst realisiert. Die Termine, Orte und Daten sind nebst den vielen anderen Stükken im Programmheft und über die nachstehende Homepage zu finden. Auch die Heimspiele, mit denen die Ensembles der Region (s. »Slow Motion – Roller Coaster«) das
Festival begleiten. Ein Workshop »Next Generation« beschäftigt sich mit neuen Bühnenformaten, die Veranstaltung »Das Theater kommt« mit Zukunft des Zoogesellschaftshauses als künftigem Kindertheater der Stadt.
Winnie Geipert www.starke-stuecke.net
FAMILI e www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 37
THEATER FÜR DIE GANZE FAMILIE www.theaterhaus-frankfurt.de Theaterhaus Ensemble Slow Motion –Roller Coaster, Foto: Katrin Schander
Das Haus meines Geistes © Julie Masson
Little Love Machine © Yossi Tsveker
Geçmen Gerek (Ich muss rüber) © Eskisehir Theatre
Out of the Box 2.0 © Kevin Vaesen
herausgeber
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Redaktion
Claus Wecker (cw, Film)
Winnie Geipert (gt, Theater)
Bernd Havenstein (hav, Klassik)
Birgit Brault (bb)
Jochen Vielhauer (jovi)
Friedhelm Spiecker (sp)
Marc Peschke (mp)
Redaktionelle Mitarbeit
Peter Woll (PWoll)
Grafik/Layout
Birgit Brault
Verantwortlich
Kurt Otterbacher (ko)
Birgit Brault (bb)
Vertrieb
Ecco!, Frankfurt, an rund 400 Stellen im Großraum Frankfurt.
Abobedingungen
12 Hefte kosten 30 €
Bestellt wird durch Einzahlung auf
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Frankfurter Sparkasse 1822
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ein gastfreundlicher Ort für mensch und Hund
Schräg gegenüber vom Bistro66 ragt ein Aufzugschacht aus dem Mittelstreifen der Fahrbahn. Man könnte auf die Idee kommen, das das Bistro einen eigenen Aufzug zur U-Bahn Station Westend hat. Die Bockenheimer Landstraße führt zur Bockenheimer Warte und bietet eine malerische Kulisse für einen Spaziergang.
Inmitten der Kastanienbäume an der Bockenheimer Landstraße liegt das charmante Bistro 66. Es bietet klimatisierte Sitzplätze im Innenbereich sowie eine große Außenterrasse für warme Sonnentage. Hunde sind willkommen, so dass man sich keine Sorgen um seinen Vierbeiner zu Hause machen muß.
Die Atmosphäre im Bistro66 ist einladend und gemütlich. Besonders bekannt ist das Bistro 66 für seine Käsekuchen, Konfitüren und Törtchen, die am Nachmittag viele Besucher anziehen. Aber auch die gesunden Mittagsgerichte und die französische Patisserie sind einen Besuch wert. Ob Frühstück, Brunch,
Mittagessen oder Abendessenhier wird jeder fündig. Wenn man keine Zeit hat, um eine Mahlzeit im Bistro66 zu essen, kann man seine Auswahl auch zum Mitnehmen bestellen und später genießen. Für private Veranstaltungen bietet das Bistro66 einen CateringServices. Für bis zu 50 Personen können private Veranstaltungen in den Räumlichkeiten des Bistros stattfinden.
Die Wochen-Speisekarte bietet eine breite Auswahl an Gerichten wie Lachstartar mit Avocado und Zwiebeln, Rindercarpaccio mit Trüffel und Parmesan, Tagliolini mit schwarzem Trüffel, Orecchiette vegetarisch mit hausgemachtem Pesto-Genovese, Rucola und Parmesan sowie Risotto di Piselli mit Scampi. Mein Lieblingsgericht ist ein doppeltes Lachstartar mit Avocado, am liebsten im großen Außenbereich geschlemmt und anschließend ein Erdbeertörtchen oder eine Früchte-Bowle. Studenten und Studentinnen, Paare, Alte und
Käufer aus dem Supermarkt spazieren oder hasten auf dem Gehweg vorbei.
Im Außenbereich kommen am Nachmittag oft befreundete ältere Menschen zusammen, die bis zum »Ladenschluss« lachen und palavern. Die Banker und Büroangestellten arbeiten oder entspannen dann im Innnenbereich am Laptop, während Mütter mit Kinderwagen vorne an der warmen, windgeschützten Hauswand sitzen. Wer also auf der Suche nach einem gastfreundlichen Ort für Mensch und Hund ist und dabei köstliche Gerichte genießen möchte, der sollte das Bistro 66 auf der Bockenheimer Landstraße 66 in Frankfurt am Main besuchen.
Bistro 66, Bockenheimer landstraße 66 60323 Frankfurt am main www.lebistro66.de
FIL: Cringe! im ZOOM Frankfurt
Fil, der freundliche Spinner aus der Nachbarschaft erfüllt sich in diesem Jahr einen langgehegten Traum und führt sein zweites selbstgeschriebenes Ein-Mann-Musical auf. Schon das erste, eine mitreißende Darstellung des erfolglosen Wirkens von Mozarts kleiner Schwester (»Nannerl – ein Leben im Schatten«) war ein gigantischer Erfolg.
Die »Titanic« schrieb: »Und noch etwas kommt in FIL zusammen: Professionalität und Dilettantismus. Das Resultat ist kultiviertes Chaos. (…) Und das ist lustig? Ich schwöre, das ist es.«
Strandgut verlost 3 × 2 Tickets für die Vorstellung am Do., 16.3., im ZOOM Frankfurt. Schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihrer Adresse und dem Kennwort »Cringe« an verlosungen@ strandgut.de. Einsendeschluss ist am Mo., 13.3.2023.
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eSSKu LTu R 38 | Strandgut 03/2023 | www.strandgut.de
impressum
© Le Bistro 66
»Le Bistro 66« auf der Bockenheimer Landstraße
D A S K U L T U R M A G A Z I N für Frankfurt und Rhein-Main verlosungen
ANSicHTSSAcH eN
>> Bis zum 18. März wird die großartige Ausstellung »Three Doors« des freien Instituts Forensic Architecture/Forensis in Hanau gezeigt. Die vergangenem Juni im Frankfurter Kunstverein erstmals vorgestellte Schau (siehe Strandgut 08/2022) dokumentiert unter anderem detailliert die Tatnacht des Hanauer Anschlags vom 19. Februar 2020 und legt dabei gravierende Fehlleistungen der Behörden offen. Ort: Foyer des Neustädter Rathauses; Eintritt: frei, Besuch: täglich 10–17 Uhr.
>> Zwischen Karibik und Anden: Bis zum 18. März ist im Foyer des Gallus Theaters eine Auswahl der Südamerika-Gemälde von Gerrit Marsen zu sehen. Der in Frankfurt lebende Künstler reist seit vielen Jahren nach Lateinamerika und hält seine Eindrücke in Skizzen fest, die er später in seinem Atelier zu Bildern ausarbeitet. Die Schau ist jeweils im zeitlichen Rahmen der Vorstellungen im Gallus Theater geöffnet. www.gallustheater.de
>> Premiere: Ende Mai wird zum ersten Mal der »Kunstpreis der Stadt Aschaffenburg« verliehen. Vom 25. März an bis 9. Juli sind die Werke der Finalisten in der Ausstellung »Miss You!« in der Kunsthalle Jesuitenkirche zu sehen. Das Motto wurde von der Gruppe Aschaffenburger Künstler (GAK) im Kontext der Pandemie erstellt. Verlangt wird ein biografischer oder inhaltlicher Bezug zur Stadt.
www.museen-aschaffenburg.de
>> Alles Einstellungssache: 13 von 250 ausgewählten fotografischen Arbeiten wurden für den international ausgeschriebenen Merck-Preis 2023 nominiert. Die inzwischen 9. Verleihung des mit 10.000 € dotierten Preises findet an den zum zwölften Mal veranstalteten Darmstädter Tagen der Fotografie (28.4.–7.5.) statt. Dort sind dann auch alle Bilder zu sehen.
»Foam Talent 2022« in
The Cube in eschborn
»Foam Talent 2022« stellt fotografische, filmische und installative Arbeiten von 20 jungen Künstler*innen vor, die aufgrund ihrer innovativen und teils experimentellen Herangehensweise an die Fotografie sowie der Aktualität der Themen ausgewählt wurden. Am 25. März kann »Foam Talent 2022« im Rahmen des »Open Saturday« ohne Voranmeldung besucht werden. Darüber hinaus gibt es wöchentliche Führungen durch die Ausstellung an.
www.deutscheboersephotographyfoundation.org
AKTiviTAeTeN
Du kannst Spanisch, Englisch, Französisch und Holländisch aus dem Effeff? Du beherrschst das Indische und Skandinavisch? Du kennst dich im Sizilianischen aus? Schachclub Brett vorm Kopp Frankfurt sucht dringend Spieler für die dritte Mannschaft!!! donnerstags in der Zappbar, Glauburgstraße 1, ab 20 Uhr.
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jeden zweiten Montag des Monats, 19 Uhr Interkulturelle Bühne, Alt-Bornheim 32, 60385 Frankfurt. Tel.: 069-46003741
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Mit Anfang 70 habe ich noch keine Erfahrung mit einem Mann gemacht. Das will ich nachholen. Bin 171 cm, schlank, aufgeschlossen, neugierig. Chiffre: 2023-03-01.
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Deine schönen Füße
fühlen sich vernachlässigt? Zärtlicher Mann verwöhnt deine natürlich duftenden erwartungsvollen Füße, sehr intensiv und einfühlsam – so wie du es schon seit langem ersehnst ...! Ich warte auf Dich!
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Werkschau 2023
Ab 23. März zeigt die FKAF im Gallus Theater, was sie kann
Bis Mitte April präsentieren Teilnehmende der Freie Kunstakademie Frankfurt (FKAF) im Rahmen einer Werkschau im Gallus Theater Arbeiten, die im Wintersemester 2022/23 entstanden sind. Sie reichen von skizzenhaften Zeichnungen über Aktstudien, Portrait-, Landschafts- und abstrakte Malerei bis zu Skulpturen und sind so vielfältig wie die Teilnehmenden
selbst und wie die unterrichtenden Künstler*innen, an denen sich die Teilnehmenden in Abend- und Ferienkursen bilden und entwickeln. Zur Eröffnung am 22. März um 19 Uhr sind auch alle an der FKAF Interessierten willkommen.
mo.–Fr., 11–18 Uhr und zu den Theaterveranstaltungen www.fkaf.de
Events für Körper, Geist & Seele
SEHEN OHNE AUGEN
E. Ohly & A. Kimmel Workshop Mi-So 01.-05. März
VON DER SEELE GEFÜHRT
Marion Lockert Live-Stream
Gratis-Event Mi 01. März | 19.30 Uhr Workshop Sa/So 11./12. März
ÖFFNE DEIN LICHTKANAL
Tanja Konstantin Workshop Do 02. März Live-Stream Ausbildung Mi-So 26.-30. April
DER GEBENDE BLICK
Braco Begegnung Sa/So 04./05. März
STERBEBEGLEITUNG & MEDIALITÄT
Mikel Lizarralde Live-Stream Workshop Sa/So 04./05. März
GEISTFÜHRER & ENGELKONTAKT
Belgin Groha Live-Stream
Workshops Do 09. März / Sa 18. März / Di 18. April
WEG ZUR QUELLE EIGENER KRAFT
Alexander Vonlanthen
Vortrag Fr 10. März Workshop Sa/So 11./12. März
MYTHOS UNTERWELT
Joe Licci Live-Stream Gratis-Event Mi 15. März | 19.30 Uhr Workshop Sa/So 25./26. März
ENERGETISCHE REINIGUNG Aayla Workshops Fr-So 17.-19. März
CHINESISCHE QUANTUM METHODE
Gabriele Eckert Workshop Sa/So 25./26. März
GEISTIGES HEILEN
Achim Grathwol
Healing Circle Fr 31. März Workshop Sa/So 01./02. April
Tipp: Weitere Gratis-Events findest du auf unserer Website!
Magazin
KLeINANZeIGeN www.strandgut.de | Strandgut 03/2023 | 39
anfordern unter: Tel. 069 - 51 15 55 www.frankfurter-ring.de Folge uns auf
März
Schamanin Aayla
gt
© FKAF / Linnan Zhang
© Robert Schittko
MÄRZ 2023
CARTE BLANCHE: FATIH AKIN
DO 19:00 20:30
Foyergespräch mit Fatih Akın
DER GOLDENE HANDSCHUH DE/FR 2019
Fatih Akın 03
FR 18:00 THE WARRIORS Die Warriors
US 1979 Walter Hill OF (Wdh. DI 7.3. um 20:30) 04
SO 16:30 UN PROPHÈTE Ein Prophet FR/IT 2009
SA 19:30 CASINO US/FR 1995 Martin Scorsese OF (Wdh. SO 26.3. um 17:00) 05
Jacques Audiard (Wdh. DI 14.3. um 20:00) 09
FR 18:00 BULLETS OVER BROADWAY US 1994
DO 18:00 NEW JACK CITY US 1991 Mario van Peebles OmU (Wdh. MI 15.3. um 20:30) 17
SO 17:15 BOUND BY HONOR Blood In, Blood Out
Woody Allen OmU (Wdh. DO 30.3. um 18:00) 19
US 1993 Taylor Hackford OF 21
DI 18:00 GOMORRA Reise in das Reich der Camorra
IT 2008 Matteo Garrone OmU (Wdh. MI 29.3. um 20:30) 22
MI 20:00 HWANGHAE The Yellow Sea
SK/HK/US 2010 Na Hong-jin OmeU 23
DO 18:00 ESKIYA Eskiya – Der Bandit
SA 17:00
20:15
GANGS OF WASSEYPUR (Teil 1)
TR/FR/BG 1996 Yavuz Turgul OmU 25
IN 2012 Anurag Kashyap OmU
GANGS OF WASSEYPUR (Teil 2)
IN 2012 Anurag Kashyap OmU
MI 18:00 LES ANNÉES SUPER 8 Die Super-8-Jahre
FR 2022 Annie Ernaux, David Ernaux-Briot OmU (Wdh. DO 2.3. um 17:45 u. SA 4.3. um 18:00) 08
MI 20:15 L’ÉVÉNEMENT Das Ereignis
FR 2021 Audrey Diwan OmU (Wdh. DI 14.3. um 18:00) 15
MI 18:00 PASSION SIMPLE
FR/BE 2020 Danielle Arbid OmU 22
MI 18:00 RETOUR À REIMS (FRAGMENTS)
Rückkehr nach Reims FR 2021
Jean-Gabriel Périot OmeU 23
ANNIE ERNAUX 09
DO 20:30 PASSION SIMPLE FR/BE 2020
Danielle Arbid OmU Mit Umtrunk um 20:00
OSCAR®-WOCHENENDE
DO 20:15 TÁR US 2022 Todd Field OmU 10
FR 18:00 20:15
THE BANSHEES OF INISHERIN
IE/GB/US 2022 Martin McDonagh OmU
THE FABELMANS Die Fabelmans
US 2022 Steven Spielberg OmU 11
SA 14:00 18:00
AVATAR: THE WAY OF WATER
US 2022 James Cameron 3D OmU
WOMEN TALKING Die Aussprache
US 2022 Sarah Polley OmU
STREAMINGANGEBOT AUF DFF KINO+ DFF.CINEMALOVERS.DE Gesamtes Programm WWW.DFF.FILM
20:15
SO 17:00
IM WESTEN NICHTS NEUES
ELVIS US/AU 2022 Baz Luhrmann OmU 12
20:00
DE/US/GB 2022 Edward Berger OmeU
TOP GUN: MAVERICK
US 2022 Joseph Kosinski OmU
DFF – DEUTSCHES
& FILMMUSEUM KINOPROGRAMM
D E U T S C H E S F I L M I N S TI T U T F I L M M U S E U M
FILMINSTITUT
01
02